Maischgefäß und Maischverfahren
Die Erfindung betrifft ein Maischgefaß zum Maischen von Wasser und Malzschrot und/oder anderen stärkehaltigen Rohstoffen für die Bierherstellung und ein Verfahren zum Maischen von Malzschrot und Wasser in einem Maischgefäß.
Solche Verfahren zum Maischen in zugehörigen Maischgefäßen sind bei der Bierherstellung wohlbekannt. Dabei wird zuerst in einem Maischbottich das geschrotete Darrmalz und das Brauwasser zu einem Brei, d.h. zur Maische vermengt und anschließend die Mischung aus Malz und Wasser in einer Maischpfanne erhitzt, wobei in der Mischung enthaltene Enzyme die Stärke des Malzes in Zucker umwandeln. Dabei können beide Teilprozesse auch in einer einzelnen, heizbaren Maischbottichpfanne durchgeführt werden.
Um eine schnelle und gründliche Mischung des Schrotes mit Wasser sowie die richtige und rasche Verteilung der Wärme beim Aufheizen der Maische zu erreichen, umfassen die Maischbottichbehälter üblicherweise ein Rührwerk, z.B. in der Form eines Propellers, der das eingefüllte Medium, d.h., die Mischung von Malzschrot und Wasser beim Maischprozess umrührt. Um die Produktionseffizienz zu erhöhen und die Herstellungskosten zu senken, ist es erwünscht, den für das Maischen benötigten Zeitaufwand zu reduzieren.
Davon ausgehend ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Maischgefäß und ein Verfahren zum Maischen zur Verfügung zu stellen, die ein zeitsparendes Maischen erlauben.
Diese Aufgabe wird gelöst durch das Maischgefäß mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und das Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 8. Bevorzugte Ausführungsformen sind Gegenstand von Unteransprüchen.
Dadurch, dass zumindest teilweise im Inneren des Maischgefäßes ein Vibrationselement zum mechanischen Erzeugen von Wellen in dem eingefüllten Medium, d.h., in der in das Maischgefäß eingefüllte Mischung von Malzschrot und Wasser, aufgrund einer Vibration des Vibrationselements angebracht ist, hat sich nach verschiedenen Versuchen der
Anmelderin überraschenderweise ergeben, dass die Zeitdauer für den Maischprozess beträchtlich ( bis zu 50%) verkürzt werden kann.
Weil das eingefüllte Medium auf mechanischem Wege zu Vibrationen angeregt wird, breiten sich Wellen in dem eingefüllten Medium in der Art von Stoss- bzw. Schockwellen aus, die von dem Vibrationselement in dem Medium erzeugt werden. Dies führt überaschenderweise zu Ergebnissen, wie sie z.B mit ebenfalls bereits versuchter Beschallung z.B mit Ultraschall nicht erzielbar sind.
Bevorzugterweise ist das Vibrationselement im Inneren des Maischgefäßes rüttelnd hin- und herbewegbar. D.h., ein im Inneren des Maischgefäßes befindlicher Teil des Vibrationselementes ist so ausgestaltet bzw. ansteuerbar, dass er rüttelnd ( in der Art eines Beton rüttlers) in dem eingefüllten Medium bewegt werden kann, um somit durch das Rütteln in dem in direktem Kontakt mit dem Vibrationselement stehenden Medium auf mechanischem Wege Wellen zu erzeugen.
Vorteilhafterweise umfasst das Vibrationselement einen im Inneren des Maischgefäßes bewegbaren Stab, der so dimensioniert sein kann, dass aufgrund seiner Ausdehnung in dem Gefäß eine gleichmäßige Anregung des eingefüllten Mediums aufgrund seiner Vibration in einem größeren Bereich des Maischgefäßes erreicht werden kann.
Beispielsweise kann hierbei das Vibrationselement, also z.B. der Vibrationsstab zumindest teilweise vom Bodenbereich des Maischgefäßes aus in das Innere des Maischgefäßes hineinreichen und z.B. durch eine periodische Auf- und Abbewegung oder eine seitliche Bewegung vibrieren und in einem größeren Bereich des Maischgefäßes effizient Wellen erzeugen.
Weiterhin kann das Vibrationselement bevorzugterweise so ausgestaltet sein, dass es entweder kontinuierlich oder intermittierend die Wellen aufgrund seiner Vibration in dem Medium erzeugen kann. Je nach der verwendeten Geometrie des Maischgefäßes bzw. der Art des eingefüllten zu maischenden Mediums hat sich herausgestellt, dass entweder ein kontinuierliches oder auch ein intermittierendes, z.B. pulsweise sich periodisch wiederholendes Vibrieren besonders vorteilhaft für eine Beschleunigung des Verzuckerungsprozesses sein kann.
Ferner wird vorzugsweise ein an sich bekanntes Rührwerk zum Verrühren des eingefüllten Mediums vorhanden sein, da die durch das Umrühren erzielte Vermischung des eingefüllten Malzschrotes mit dem Wasser bekanntermaßen ebenfalls die Geschwindigkeit des Maischprozesses erhöhen kann. Dies führt zu einem besseren Kontakt der Enzyme zu den abzubauenden Inhaltsstoffen, wie Stärke, Eiweiß usw..
In diesem Fall ist bei einer vorteilhaften Ausführungsform das Vibrationselement auf oder an dem Rührwerk angebracht. Beispielsweise kann ein Rüttelstab als Vibrationselement senkrecht auf der Drehachse eines Propellers eines Rührwerkes in dem Maischgefäß angeordnet sein und vom Bodenbereich ins Innere des Gefäßes hineinweisen, oder alternativ das Vibrationselement auch auf dem Flügelbereich des Propellers befestigt sein und mit diesem beim Maischprozess mitgedreht werden.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren werden in dem eingefüllten Medium aus Malzschrot und Wasser während des Maischprozesses zumindest zeitweise mit einem zumindest teilweise im Inneren des Maischgefäßes angebrachten Vibrationselement mechanische Wellen aufgrund der Vibration des Vibrationselementes erzeugt, indem z.B. das Vibrationselement rüttelnd in dem Maischgefäß hin- und herbewegt wird.
Vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens bestehen darin, dass das Vibrationselement kontinuierlich oder intermittierend vibrierend während des Maischprozesses betrieben wird, und dass zumindest dann, wenn das Vibrationselement vibriert, das eingefüllte Medium weiterhin durch ein Rührwerk umgerührt wird.
Diese Verfahrensmerkmale führen zu einer Verkürzung der Verzuckerungsdauer beim Maischen und haben die weiteren vorstehend bei der Beschreibung des Maischgefäßes erwähnten Vorteile.
Eine vorteilhafte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird im Folgenden mit Bezug auf die beigefügte Figur erklärt werden, wobei die
Figur eine schematische Ansicht eines erfindungsgemäßen Maischgefäßes darstellt.
Die Figur stellt in einer schematischen und prinzipiellen Weise einen Querschnitt durch ein erfindungsgemäßes Maischgefäß 1 dar. Das Maischgefäß 1 ist beispielsweise eine kombinierte Maischbottichpfanne.
Im Inneren 2 des Maischgefäßes 1 ist am Bodenbereich ein an sich bekanntes Rührwerk 3 angeordnet, das zwei radial gegenüberliegende Propellerflügel 4 umfasst, die um eine vertikale Achse A durch ein Antriebssystem 5 drehend angetrieben werden können. Obwohl die Bodenfläche des Maischgefäßes 1 schalenförmig dargestellt ist, könnte der Boden alternativ auch kegel(stumpf)förmig ausgebildet sein.
Im dargestellten Ausführungsbeispiel enthält das Gefäß im Inneren einen Rüttelstab 7 als Vibrationselement . Dieses Vibrationselement 7 ist auf dem Achsenbereich des Rührwerkes 4 angebracht und erstreckt sich entlang der vertikalen Achse A von dem Bodenbereich des Maischgefäßes 1 aus in das Innere des Gefäßes.
Die Anordnung des Vibrationselementes ist nicht auf die dargestellte bevorzugte Anbringung beschränkt, sondern es kann auch in einer anderen Lage und Ausrichtung angebracht bzw. befestigt sein, solange sich zumindest ein Teil des Elementes im Inneren des Maischgefäßes 1 befindet.
Das Vibrationselement 7 ist mit dem Antriebssystem 5 verbunden, dass das Vibrationselement 7 so ansteuert, dass es z.B. durch eine nichtdargestellte elektromechanische Vorrichtung bewegt wird und dadurch das direkt mit ihm in Kontakt befindliche eingefüllte Medium 6 auf mechanischem Wege zu Vibrationen anregt wird, d.h. Wellen in dem Medium 6 erzeugt werden. Unter dem eingefüllten Medium wird die einzumaischende Mischung von Malzschrot und Wasser verstanden, die zum Maischen in das Innere 2 des Maischgefäßes 1 eingefüllt wird.
Das Vibrationselement und das Antriebssystem sind dabei exemplarisch so ausgestaltet, das der Rüttelstab 7 wie es durch den Doppelpfeil V angedeutet ist, zum Rütteln nach oben bzw. unten hin- und herbewegt wird, obwohl das Vibrieren nicht auf diese Möglichkeit beschränkt ist, sondern irgendeine andere Vibrationsrichtung, z.B. von rechts nach links und umgekehrt ist auch möglich.
Weiterhin kann die rüttelnde Bewegung nicht nur dadurch erzeugt werden, dass ein an sich formstabiler Gegenstand wie der dargestellte formstabile Rüttelstab 7 in dem Medium 6 rüttelnd hin- und herbewegt wird, alternativ wäre auch vorstellbar, dass die Form eines formveränderlichen Gegenstandes als Vibrationselement so verändert wird, dass die vibrierende Formveränderung des Elementes zu der mechanischen Erzeugung von Wellen in dem Medium führt.
Das erfindungsgemäße Verfahren zum Maischen von Malzschrot und Wasser in einem Maischgefäß wird nun mit Hilfe der beigefügten Figur erklärt werden.
Dem üblichen Vorgehen gemäß wird dabei eine einzumaischende Mischung 6 von Malzschrot und Wasser in das Innere 2 der Maischbottichpfanne 1 eingelassen, dieses eingefüllte Medium anschließend durch Rotation der Propellerflügel 4 des Rührwerkes 3 um die Achse A durch Ansteuerung der Steuerung 5 umgerührt und vermengt und beim oder nach dem Vermischen durch eine nicht dargestellte Heizvorrichtung erhitzt.
Bei einer Temperatur von meist mehr als 70°C entwickeln die in der eingefüllten Mischung 6 enthaltenen Enzyme eine besondere Wirksamkeit und führen zu einem Stärkeabbau und damit zu einer Verzuckerung des Malzschrotes.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist dadurch ausgezeichnet, dass zumindest zeitweise während des Maischprozesses, d.h. insbesondere auch während der Phase der Verzuckerung, das Vibrationselement 7 durch das Steuerelement 5 zu einer rüttelnden Vibrationsbewegung im Inneren des Maischgefäßes 2 angeregt wird, indem z.B. der Rüttelstab, wie durch den Doppelpfeil V gekennzeichnet, innerhalb des Mediums 6 rasch auf- und abbewegt wird. Dabei haben sich Schwingungsfrequenzen von etwa 12000 Schwingungen pro Minute als besonders vorteilhaft erwiesen.
Dadurch, dass das Vibrationselement 7 z.B. periodisch im Inneren des Mediums 6 rüttelnd hin- und herbewegt wird, wird durch den direkten Kontakt des Mediums 6 mit diesem Element 7 auf unmittelbare Art und Weise eine mechanische Wellenanregung in dem Medium 6 ausgeführt.
Vorteilhafterweise wird dabei je nach konkreter Ausgestaltung des Gefäßes und der eingegebenen Mischung 6 das Vibrationselement 7 entweder kontinuierlich oder intermittierend, d.h. z.B. pulsweise, während der Verzuckerungsperiode(n) vibriert.
Nachdem der aufgrund der Verwendung des Rüttelelementes beschleunigte Verzuckerungsvorgang beendet ist, wird die Maische, wie üblich, in einen nicht dargestellten Läuterbottich gepumpt.
Es hat sich, wie vorstehend erwähnt, erwiesen, dass insbesondere auch das unmittelbare mechanische Anregen des eingefüllten Mediums 6 durch das Rütteln des Rüttelelementes 7 zu einer Beschleunigung des Verzuckerungsvorganges führen kann, so dass dieser Prozess bis um zu 50% weniger Zeit bezogen auf die Rastdauer beansprucht, als dies mit konventionellen Maischgefäßen ohne Vibrationselement der Fall ist.
Somit ermöglichen das erfindungsgemäße Verfahren und das zugehörige Maischgefäß, den Maischprozess zu beschleunigen und dadurch die Brauzeit und die damit verbundenen Kosten zu vermindern.