BE SCHREIBUNG
Bordelemheit
D e Erfindung betrifft eine Bordelemheit mit den Merkmalen im Oberbegriff des Hauptanspruches.
Eine solche Tabletop-Bordeleinheit ist aus der EP-A-0 820 822 bekannt. Diese Bordelemheit besteht aus einem Gestell mit einem daran drehbar gelagerten und angetriebenen Dreh- oder Kippteil, an dem wiederum ein Schiebeteil langsbeweglich gefuhrt und mit einem Bordelantrieb mit der Erzeugung des Bordelhubs verbunden ist. Das Schiebeteil tragt einen Bordelkopf, an dem mehrere Bordelwerkzeuge in Form von Bordelleisten starr und übereinander angeordnet sind. Der Drehantrieb und der Bordelantrieb besitzen jeweils hydraulische Zylinder.
Die EP-A-0 924 005 zeigt eine ähnliche Bordelemheit, bei der die Vor- und und Fertigbordelstahle einer Lineareinheit befestigt sind, welche über einen elektromotorischen Spindelantrieb auf- und abbewegt werden kann. Die ganze Einheit kann zudem mittels eines Schwenkantriebs zwischen einer vorderen Arbeitsstellung einer rückwärtigen Ruhe- oder Freigabestellung am Gestell hin- und hergeschwenkt werden. Im Unterschied zur vorgenannten EP-A-0 820 822 hat der Bordelantrieb bei dieser Entgegenhaltung einen elektrischen Untersetzungsmotor mit einem Zahnriemen und einem Spindelantrieb .
Die WO-A-99/37418 zeigt eine andere Bordelemheit mit einem als Revolverkopf ausgebildeten Bordelkopf, der zwei an verschiedenen Kopfseiten angeordnete Bordelleisten tragt, die durch eine Revolverdrehung mit einem Winkel von ca. 110° gewechselt werden. Der Bordelkopf ist mit einem
Schiebeteil verbunden, welches wiederum an einem Kippteil gelagert ist. Mit einem Kniehebelantrieb werden in einer kombinierten Bewegung nacheinander die schwenkende Zustellbewegung und der nachfolgende Bordelhub ausgeführt.
Die GB-A-958 673 offenbart eine weitere Variante einer Bordeleinheit , die mit einem Bordelkopf ausgerüstet ist, der über ein Parallelogrammgetriebe schwenkbar gefuhrt ist und einen schwenkenden Bordelhub ausfuhrt. Die Bordelwerkzeuge sind zum Teil beweglich am Bordelkopf gelagert und werden durch einen Zusatzantrieb gewechselt.
Aus der DE-A-43 30 683 und der DE-A-197 47 292 sind ferner zwei Bordeleinheiten bekannt, bei denen der Bordelhub von der Werkzeugauflage bzw. vom Bordelbett ausgeführt wird. Die Bordelwerkzeuge sind starr an einem Bordelkopf angeordnet, der als eigenständig gelagertes und angetriebenes reines Kipp- oder Schwenkteil ausgebildet ist. Der Wechsel der Bördelwerkzeuge erfolgt im einen Fall durch einen linearen Positionierhub des Bordelbetts und im anderen Fall durch eine Schwenkbewegung des mit einem Lenkergetriebe ausgerüsteten Bordelkopfs.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine andere verbesserte Bordeleinheit aufzuzeigen.
Die Erfindung lost diese Aufgabe mit den Merkmalen im
Hauptanspruch .
Die beanspruchte Bordeleinheit hat den Vorteil, dass sie einfacher und präziser als die vorbekannten Konstruktionen ist. Die Positioniergenauigkeit der Bordelwerkzeuge gegenüber dem Werkstuck ist verbessert. Außerdem braucht bei der Schwenkbewegung nur noch der klein und leicht bauende Bordelkopf mit den Bordelwerkzeugen und nicht mer.r die gesamte Bordeleinheit bewegt zu werden. Der Bordelantrieb kann sich an dem starr mit dem Maschinentisch verbindbaren Gestell der Bordeleinheit ur.α
damit an einer starren Lagerung abstutzen. Zudem lasst sich die Bordeleinheit ohne Stabilitatsverluste in beliebigen Schräglagen am Maschinentisch anbauen, so dass der Bordelhub im wesentlichen senkrecht zur beaufschlagten Bordelkante am Werkstuck erfolgen kann.
Ein weiterer Vorteil besteht in der beliebigen Anpassbarkeit der Breite des Bordelkopfes, der sich auch auf einfache kostengünstige Weise austauschen lasst. Der Bordelkopf kann als stabile Rippenkonstruktion ausgebildet sein, wobei die Bordelwerkzeuge an einem frontseitigen Werkzeugträger angeordnet sind. Ihre Befestigung ist von der Ruckseite her problemlos zuganglich, so dass die Bordelwerkzeuge schnell und bequem ausgetauscht werden können.
Insgesamt ist die Bordelemheit in einer besonders vorteilhaften Weise modular aufgebaut. Das Gestell mit dem Schlitten ist ein Einheitsteil, das für alle Großen und Einsatzbereiche der Bordeleinheit gleich bleiben kann. Zur Anpassung an die verschiedenen Bordelaufgaben werden lediglich die Bordelkopfe geändert und ausgetauscht, wobei es genügen kann, die Werkzeughalter bzw. die Bordelwerkzeuge zu wechseln. Durch den modularen Aufbau ist die Bordeleinheit nicht nur besonders wirtschaftlich und einfach zu handhaben. Sie bietet auch besondere Vorteile hinsichtlich der Präzision. Durch die präzise Festmontage des Gestells der Bordeleinheit am Maschinentisch und die präzise Fuhrung des Schlittens am Gestell kann der Bordelkopf sehr genau mit seinen
Bordelwerkzeugen gegenüber dem Maschinentisch und der Werkstuckauflage bzw. dem Werkstuck positioniert werden. Der austauschbare Bordelkopf ist ein relativ kleines Bauteil. Dies gestattet es in Verbindung mit der hohen Positioniergenauigkeit, die Bordelprofile an den
Bordelwerkzeugen hochgenau und nach dem Datensatz der Werkstucke zu bearbeiten.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
Die Erfindung ist in den Zeichnungen beispielsweise und schematisch dargestellt. Im einzelnen zeigen:
Figur 1: eine Seitenansicht der Bordeleinheit in
Arbeitsstellung,
Figur 2: eine perspektivische Ansicht der Bordeleinheit in gekippter Ruhestellung schräg von vorn entsprechend Pfeil II von Figur 1 ohne
Maschinentisch und Bordelbett und
Figur 3: eine perspektivische Ruckansicht der Bordeleinheit von Figur 2.
In den Zeichnungen ist eine Bordeleinheit (1) dargestellt, die vorzugsweise zum Außenbordein von Werkstucken (nicht dargestellt) eingesetzt wird, die alternativ aber auch unter entsprechender Anpassung zum Innenbordein verwendet werden kann. Die Bordeleinheit (1) wird in der Regel mit mehreren weiteren gleichartigen Bordeleinheiten (1) nebeneinander am Außenumfang des Werkstücks an einem Maschinentisch (2) der Bordelmaschine montiert. Auf dem Maschinentisch (2) befindet sich die Werkstuckauflage bzw. das sogenannte Bordelbett (3) für das Werkstuck. Die gesamte Bordelmaschine kann darüber hinaus über geeignete Niederhalter, Spanner, zusatzliche andere Bordelvorπchtungen und dergleichen andere Bauteile verfugen, die der Übersicht halber nicht dargestellt sind.
Die Bordeleinheit (1) besteht aus einem Schiebeteil (5), einem Kippteil (4) mit ein oder mehreren Bordelwerkzeugen (8,9), einem Kippantrieb (17) und einem Bordelantrieb (6). Das Kippteil (4) ist am Schiebeteil (5) schwenkbar gelagert und fuhrt vorzugsweise eine begrenzte, einfache Kippbewegung zwischen der Arbeits- und Ruhestellung aus.
Zur Erzeugung des linearen Bordelhubes kann das Schiebeteil (5) mitsamt dem in Arbeitsstellung befindlichen Kippteil (4) über den Bordelantrieb (6) in Bordelrichtung relativ zum ortsfesten Maschinentisch (2) bzw. Bordelbett (3) translatorisch verschoben werden. Mit dem Bordelantrieb (6) wird auch die ebenfalls lineare Positionierbewegung durchgeführt, mit der die Bordelwerkzeuge (8,9) mit dem in Ruhestellung weggeschwenkten Kippteil (4) abwechselnd in die erforderliche Höhenlage gegenüber dem Werkstuck gebracht werden .
Das Kippteil (4) ist als Bordelkopf (7) ausgebildet und besteht aus einer Tragkonstruktion mit mehreren Rippen (12) , die n Figur 1 und 3 dargestellt sind. An der
Frontseite tragt der Bordelkopf (7) einen plattenformigen Werkzeugträger (10), an dessen Vorderseite die Bordelv/erkzeuge (8,9) mit genauer Lage befestigt sind. Der Werkzeugträger (10) kann starr an der Tragkonstruktion befestigt sein. Er kann alternativ auch losbar und austauschbar sowie genau positionierbar angeordnet sein. Die z.B. als Vorbordelleiste und Fertigbordelleiste ausgebildeten und in geeigneten Nuten übereinander am Werkzeugträger (10) angeordneten Bordelwerkzeuge (8,9) haben eine von der Ruckseite des Werkzeugträgers (10) her zugangliche Befestigung (11), die z.B. aus Schraubverbindungen mit geeigneten Passstiften und dergleichen anderen präzisen Positioniermitteln bestehen kann. Die Vorbordei- und Fertigbordelleiste (8,9) tragen an der Vorderseite geeignete Bordelprofile .
Der Bordelkopf (7) tragt an der Unterseite der Tragkonstruktion ein Schwenklager (18), mit dem er drehbar und austauschbar am Schiebeteil (5) befestigt ist. Zur Erzeugung der Kippbewegung des Bordelkopfes (7) ist an dessen Ruckseite der Kippantrieb (17) angelenkt, der ein geeignetes Antriebselement (21), vorzugsweise einen
hydraulischen oder pneumatischen Zylinder mit Drehlagern an beiden Enden aufweist.
Das Schiebeteil (5) besteht aus einem stabilen Gestell (13), das z.B. an der Unterseite des Maschinentisches (2) mittels einer Aufnahme oder Montageflache (22) lagegenau und starr montiert werden kann. Am Gestell ist eine lineare Schlittenfuhrung (15) mit zwei beidseitigen Leisten angeordnet, an denen ein Schlitten (14) translatorisch beweglich gefuhrt ist. Die
Schlittenbewegungen werden über einen Schlittenantπeb (16) erzeugt, welcher zugleich den Bordelantrieb (6) darstellt. Der Bordel- bzw. Schlittenantrieb (6,16) stutzt sich dabei am Gestell (13) ab.
Am oberen Ende des Schlittens (14) ist über eine geeignete rückwärtige Abkropfung das Schwenklager (18) für den Bordelkopf (7) angeordnet. Der Kippantrieb (17) für den Bordelkopf (7) jozw . dessen Zylinder (21) stutzt sich mit seinem
Ξnae am Schlitten (14) aß.
Der Bordel- bzw. Schlittenantrieb (6,16) besitzt ebenfalls ein geeignetes Antriebselement (21), vorzugsweise einen pneumatischen oder hydraulischen Zylinder, welches innerhalb des Gestells (13) angeordnet ist und in Richtung der Schlittenfuhrung (15) arbeitet. Die Fuhrungsrichtung ist zugleich die Richtung des Bordel- und
Positionierhubes. Im gezeigten Ausfuhrungsbeispiel ist das Gestell (13) derart an der Unterseite des Maschinentisches (2) befestigt, dass sicn die Schlittenfuhrung (15) und dadurch der Bordel- und Positionerhub senkrecnt zur Tischebene nach unten erstrecken.
Diese Montagepositicn kann in beliebiger Weise geändert werden, indem das Gestell (13) über variable geneigte Aufnahmen entsprechenden frei wahlbaren Winkelstellungen am Maschinentisch (2) montiert wird.
Dementsprechend ändert sich mit dem Montagewmkel auch die Richtung des Bordelhubes. Dies ist z.B. vorteilhaft, um bei bestimmten Werkstuckgeometrien den Bordelhub im wesentlichen senkrecht zur Bordelkante am Wer stuck wi ken zu lassen.
Für die Einstellung der Kippbewegung des Borαeikopfes (7) gegenüber dem Schiebeteil (5) bzw. dem Maschinentisch (2) und dem Werkstuck sind ein oder mehrere verstellbare Festanscnlage (23) vorhanden, die die Schwenkoewegung nacn vorn zum Werkstuck hm begrenzen. Ein solcher Anschlag (23) ist z.B. in Figur 1 dargestellt und wirkt zwischen einem hoch stehenden Ansatz am Schlitten (14) und der Unterseite des Bordelkopfes (7).
Ferner sind auch ein oder mehrere verstellbare Festanschlage (19,20) für die Begrenzung des nach unten gerichteten Bordelhubes vorhanden. Hierbei sind für die Positionen und Hube beim Vorbordeln und Fertigbordeln unterschiedliche Anschlage (19,20) vorhanden. Figur 1 zeigt den weiter oben positionierten Festanschlag (19) für den Fertigbordelhub. In der gezeigten Ausfuhrungsform ist die Vorbordelleiste (8) oberhalb der Fertigbordelleiste (9) angeordnet. Der zweite Festanschlag (20; für den Vorbordelhub befindet sich an einer entsprecnend tiefer gelegenen Position am Gestell (13). Der Festanschlag (19) kann am Gestell (13) oder auch am Maschinentisch (2) angeordnet sein und gegen ein entsprechendes Anschlagteil am Bordelkopf (7) wirken, welches nur wirksam ist, wenn der Bordelkopf (7) sich in der Arbeitsstellung in entsprechender Hohe befindet. Der zweite Festanschlag (20 wirkt gegen ein Anschlagteil am Schlitten (1-) .
Der Bordelantrieb (6) bzw. der Scnlιttenantr_eo (16) übernimmt sowohl die Hubbewegungen beim Vor- und Fertigbordeln, wie aucn die entsprechenden Positionierbewegungen, mit denen die unterschiedlichen
Bordelwerkzeuge (8,9) in Arbeitsposition gebracht werden. Durch die Kipp- oder Schwenkbewegung des Bordelkopfes (7) werden die Bordelwerkzeuge (8,9) aus der Figur 1 gezeigten Arbeitsstellung nach hinten in die in Figur 2 und 3 gezeigte Ruhestellung zuruckgeschwenk . In dieser
Position geben sie einerseits das Werkstuck frei, das da ^ entnommen und ausgetauscht werden kann. Außerαem kann dieser Ruheposition der Positionswechsel der Bordelwerkzeuge (8,9) durch eine entsprechende Hubbewegung des Schlittens (14) vorgenommen werden. In dieser zuruckgeschwenkten Ruheposition kommt auch der Festanschlag (19) außer Eingriff. Der Bordelkopf (7) kann dann gegenüber dem Maschinentisch (2) bzw. dem Werkstuck kollisionsfrei gehoben und gesenkt werden. In der gezeigten Ausfuhrungsform von Figur 1 wird der Bordelkopf (7) nach dem Ruckschwenken so weit abwärts bewegt, bis die oben liegende Vorbordelleiste (8) m Arbeitsposition kommt und anschließend durch der Kippantrieb (17) wieder nach vorn in d e Arbeltsstellung zuruckgeschwenkt.
Abwandlungen der gezeigten Ausfuhrungsform sind m verschiedener Weise möglich. Beim Kippantrieb (17) und beim Bordel- bzw. Schlittenantrieb (6,16) können an Stelle αer Zylinder (21) andere geeignete Antriebselemente vorhanden sein. Dies kann z.B. ein Spindelantrieb mit einem Motor, insbesondere einem Elektromotor sein.
Ferner kann die Anordnung und Zuordnung der Bordelwerkzeuge (8) am Kippteil (4) geändert werden. Variabel ist auch die Zahl der Bordelwerkzeuge (8,9).
Ferner ist die konstruktive Gestaltung und Verbindung des Kippteils 4) t dem Scniebeteil (5) vaπaoei. Veranderoar sind zudem die konstruktive Gestaltung und α_e Montage des Schiebeteils (5) und seiner Koroonenten.
BEZUGSZEICHENLISTE
Bordeleinheit Maschinentisch, Werkzeugplatte Werkstückauflage, Bordelbett Kippteil Schiebeteil Bordelantrieb Bordelkopf Bordelwerkzeug, Vorbordelleiste Bordelwerkzeug, Fertigbordelleiste Werkzeugträger Befestigung Rippe Gestell Schlitten Schlittenfuhrung Schlittenantrieb Kippantrieb Schwenklager Festanschlag Fertigbordelhub Festanschlag Vorbόrdelhub Antriebselement, Zylinder Aufnahme, Montageflache Festanschlag Schwenkbewegung