Seifenspender
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen Seifenspender gemass dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Bekannte Seifenspender (u.a. FR -A- 2 206 493) basieren in der Regel auf einer Dosierpumpe für eine Seifenlosung, welche als Schieber ausgebildet ist und die Seife von einem über Kopf angeordneten Vorratsbehalter, über einen Zwi- schenbehalter, portionenweise dosiert und zum Hände waschen frei gibt.
Nachteilig bei derartigen Spendern sind der relativ hohe Fabrikationsaufwand sowie die bei längerem Nichtgebrauch des Spenders sich einstellenden Hygieneprobleme, welche auf einer Kontaminierung der Seifenlosung (Emulsion, Dispersion etc.) basieren. Ebenfalls ist bei diesen Spendern oft die Fullstandsanzeige ungenügend, d.h. die in Waschräumen vor¬ handenen Lichtverhaltnisse lassen den F llstand nur schwer erkennen, so dass der Zeitpunkt des Austausches und/oder Nachfullens von Seife oft verpasst wird und das Gerat wah- rend längerer Zeit ausser Betrieb ist. Durch das Eindringen von Luft in das Dosiersystem und in den Zwischenbehalter wird die vorgenannte Kontaminierung auch bei einer spateren Inbetriebsetzung mit einer neuen Seifenlosung nochmals er¬ höht.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, einen betriebssicheren Seifenspender zu schaffen, der die vorgenannten Nachteile nicht aufweist, insbesondere wirtschaftlich herstellbar ist und verbesserte hygienische Verhaltnisse schafft.
Der Spender soll zudem einen grossen Zwischenbehälter mit einer gut sichtbaren Fύllstandsanzeige aufweisen, damit in jedem Fall genügend Zeit zum Austausch der leeren Vorrats¬ flasche durch eine neue, gefüllte zur Verfugung steht.
Erfindungsgemäss ist die Aufgabe dadurch gelost, dass die Dosiervorrichtung ge ass den Merkmalen des Patentanspruchs 1 ausgestaltet ist.
Durch eine orthogonale Bet tigung der Schlauchpumpe - gegen ein Widerlager - resultiert eine reproduzierbare, relativ präzise volumetrische Dosierung der Seifenlosung.
Diese Ausgestaltung lasst sich sehr wirtschaftlich herstel¬ len und ist im Betrieb wartungsfrei. - Bevorzugt werden Schlauchpumpen mit einem ausgangsseitigen, in Form von Gum¬ milippen ausgebildetem Ventil eingesetzt. Eingangsseitig ist mit Vorteil ein Klappenventil vorhanden.
In nachfolgenden abhangigen Ansprüchen sind vorteilhafte Weiterbildungen des Erfindungsgegenstands beschrieben.
Ein rohrformiges Widerlager m Verbindung mit einer Fuh- rungshulse verbessert die Reproduzierbarkeit der Forder- menge und verringert gleichzeitig die mechanische Belastung der elastischen Schlauchpumpe.
Besonders einfach, sowohl in der Herstellung als auch in der Montage, ist der Hebel mit einem an diesem angelenkten Kolben.
Sehr wirtschaftlich lasst sich eine Rückstellfeder für den Betätigungshebel nach den Angaben des Anspruchs 4 gestal¬ ten.
Der Aufbau des sich selbst verschliessenden Zwischenbehälters - nach Art einer verbesserten Vogeltranke - ist sehr hygienisch, da er durch die Umgebungsluft nicht kontaminiert wird und eine einwandfreie Verbindung zur Vorratsfla- sehe ergibt. Diese Konstruktion erlaubt den Spender mit einer grossen Reserve an Seifenlosung hygienisch weiter zu betreiben, selbst dann, wenn der leere Vorratsbehälter wahrend mehrerer Tage nicht ersetzt wird.
Zur Vermeidung von Verwechslungen mit ungeeigneten Seifen- flaschen, insbesondere an Orten mit hohen Hygieneanforde¬ rungen (Lebensmittelindustrie, Spitäler etc.), dient eine Codierung, welche durch einem am Vorratsbehalter überstehenden Codier-Rand sehr leicht positionierbar ist.
Unter beschrankten Lichtverhältnissen ist die Ausgestaltung eines Schwimmers nach Anspruch 7 besonders vorteilhaft, da er in nahezu beliebiger Grosse und sehr nahe an der Vorderfront des Gehäuses ausgestaltbar ist.
Der Einbezug einer Anstechhulse in den Verschlussdeckel des Zwischenbehälters erlaubt ein hygienisches, tropffreies Aufsetzen und Austauschen der Vorratsbehalter.
Eine ringförmige Ausfuhrung des unteren Endes des Betätigungshebels verringert die Kontaktfläche mit der Hand und damit die Verschmutzungsgefahr am Hebel. Durch eine getren¬ nte ( zweistuckige) Ausgestaltung können hierfür Materialien verschiedener Festigkeit wirtschaftlich eingesetzt werden.
Durch ein Einlaufteil wird der Betätigungskolben in einfachster Weise orthogonal zur Schlauchpumpe gefuhrt, was auch die Montage des Spenders vereinfacht.
Nachfolgend werden anhand von Zeichnungen Ausfuhrungsbei¬ spiele des Erfindungsgegenstands naher beschrieben, wobei dies anhand eines vollständigen, einsatzbereiten Spenders geschieht. Dabei zeigen:
Fig. 1 eine Dosierpumpe eines Seifenspenders mit darüber angeordnetem Zwischenbehälter und davon abgehobenem Vorratsbehalter,
Fig. la die Ausgestaltung eines Schwimmers einer Full- standsanzeige im Spender Fig. 1,
Fig. 2 den Seifenspender Fig. 1, montiert an einer Wand, mit geschlossener Abdeckhaube und frontseitig sichtbarer Füllstandsanzeige,
Fig. 3 eine Schnittdarstellung eines funktionsfähigen
Seifenspenders, Fig. 1, Fig. 2, ohne Abdeckhaube,
Fig. 3a die Ausgestaltung des Kolbens im Seifenspender Fig. 3,
Fig. 4 eine vergrosserte Schnitt-Darstellung des
Zwischenbehälters, Fig. 1, vor dem Aufsetzen einer Vorratsflasche und
Fig. 5 eine analoge Darstellung zu Fig. 4, beim Aufsetzen der Vorratsflasche
In Figur 1 ist mit 1 ein Seifenspender bezeichnet, welcher einen an sich bekannten Vorratsbehalter 2 für eine Seifenlosung aufweist. Im oberen Teil der hinteren Seitenflache des Behalrers 2 ist eine Ausnehmung 2' vorgesehen, die Raum
für ein Verriegelung des Spenders bietet; am Flaschenhals 3 des Vorratsbeh lter 2 sind Codier-Teile 4 und 5 vorgesehen.
Darunter, aus zeichnerischen Gründen in einem Abstand zur Vorratsflasche 2 gezeichnet, befindet sich ein Zwischenbe- hälter 6 für Seifenlosung, der in ebenfalls an sich bekannter Weise als Reservoir für die Seifenlosung dient und ein problemloses, von Betriebsunterbruchen freies Austauschen des Behalters 2 ermöglicht. Der Zwischenbehalter 6 ist mo- dular aufgebaut und besitzt einen Verschlussdeckel 7 mit einem Adapter 8, welcher zentral durch einen federnd ange¬ ordneten Verschlusspfropfen 50 verschlossen ist, so lange kein Vorratsbehalter 6 aufgesetzt ist.
Zur Verhinderung des Einsatzes ungeeigneter Vorratsbehalter 2, beispielsweise von solchen, welche eine nur für Schau - spender geeignete spezielle Seifenlosung enthalten, ist hier ein Codier-Rand 10 vorgesehen. Dieser Rand 10 wirkt als aufnehmendes Negativ zu den Codier-Teilen 4, 5, und ist, unter Einhaltung eines entsprechenden Spiels, an die Teile 4 und 5 angepasst, so dass der richtige Vorratsbehal- ter 2 leicht m den Adapter 8 einschiebbar und arretierbar ist .
Der Zwischenbehalter 6 weist auf seinem Verschlussdeckel 7 zusatzlich Klemm- und Arretierstucke 11 auf, die dessen Einschieben und Halterung im hier nicht dargestellten Spendergehause dienen. Zur Verhinderung eines Verdrehens des Zwischenbehalters 6 besitzt dieser zudem noch eine als Ausnehmung ausgestaltete Seitenfuhrung 12. Unterhalb des Behalters 6 befindet sich ein Pumpensupport 13 mit einem frontseitigen Widerlager 14 und einem endseitigen Federteil
15 mit daran emstuckig angeordnetem Profilstuck, das eben¬ falls der Halterung im Spendergehause dient.
Stirnseitig ist am Zwischenbehalter 6 ein vorspringendes vertikales Teil 19 zu sehen, m welchem eine Anzeigefahne für den Füllstand der Seifenlosung gehalten ist.
Konzentrisch zum rohrteilformigen Widerlager 14 ist eine Fuhrungshulse 16 eingeschoben, welche eine Schlauchpumpe enthalt, von der nur deren endseitige Gummilippe 17 sicht¬
Der Schwimmer 22 der Fullstandsanzeige ist m Fig. la m seiner Ausgestaltung zu sehen: Über dem eigentlichen Schwim erkorper 25, einem Hohlkörper, ist eine markante Fahne 22' angeordnet; seitlich am Schwimmerkorper 25 befin¬ det sich ein mit Nuten versehenes Fuhrungsprofll 26. Der gesamte Schwimmer 22 ist aus einem fluoreszierend wirkenden Kunststoff gefertigt und daher auch bei schwachen Lichtver- haltnissen gut sichtbar.
Bei einem an einer Wand W montierten Seifenspender 1, Fig. 2, ist frontseitig an seinem Gehäuse 20 ein relativ grosses Sichtfenster 21 zu sehen, an welchem der m Fig. 1 darge¬ stellte Vorsprung 19 direkt anliegt, so dass die Notwendig¬ keit eines Wechsel des Vorratsbehalters vorzeitig angezeigt wird.
Aus dem Spender 1 ragt wandseitig der Betatigungsnng 23 mit seinem Hebel 24 heraus; wird am Ring 23 gezogen, so be¬ wirkt der Betätigungshebel 24 die Ausgabe einer Portion Seifenlosung an der Gummilippe 17. - Der Seifenspender 1
erlaubt somit eine Einhandbedienung, da die Seifenlosung in die auslosende Hand (Innenflache) fliesst.
Der Aufbau und die Wirkungsweise des Spenders 1 sind in al¬ len Einzelheiten der Fig. 3 zu entnehmen.
In einem Waschraum (öffentliche Toilette etc.) ist eine Ruckwand 30 eines Spenders 1 in notorisch bekannter Weise über dem Lavabo befestigt. In der Darstellung Fig. 3 ist das Gehäuse 20 (Haube) abgenommen und kann am unterseitigen Gelenk 31, einem Filmscharnier, in einfacher Weise einge- setzt werden. Auf der oberen Seite der Darstellung sind Verriegelungsnocken 33 ersichtlich, in welche eine am Gehäuse 20 angeordnete und über einen Schlüssel betatigbare Klinke einrasten kann. Aus der Ruckwand 30 ragen vier rechtwinklig gegeneinander stehende, abgerundete Stutzrip- pen 32 heraus, welche der korrekten Halterung und dem Ein¬ bau des auswechselbaren Vorratsbehalters 2 dienen. Darunter befinden sich zwei einander gegenüberliegende Seitenwangen 34, m welche kurvenförmige Nuten 35 eingelassen sind und die an Flanschen 36 herausragende Zapfen des Betatigungshe- bels 24 gelenkig fuhren und m der dargestellten Stellung einrasten.
Der Betätigungshebel 24 weist seinerseits Versteifungen in Form von Rippen 37 auf und ist in seiner Grundform im wesentlichen als Flachkorper ausgestaltet. Im unteren Drittel des Betätigungshebels 24 befindet sich ein konkaver Druck- Nocken 38, auf welchem eine Kolbenstange 43 mit ihrer Ruck¬ seite aufliegt. Die Kolbenstange 43 ist an einem Lagerzap¬ fen 39 gelenkig gehalten und tragt an ihrer Frontseite ei¬ nen Kolben 40 mit einer Bombierung 41. In vertikaler Rich- tung betrachtet ragen aus der Bombierung 41 Rippen 42 auf;
diese gleiten auf einem kegelförmigen Einlaufteil 53, wel¬ ches in eine horizontale Bohrung übergeht, auf und sind da¬ durch leichtgangig gefuhrt.
Der Betätigungshebel 24 ist in einer Seitenfuhrung 34 am Flansch in den Nuten 35 zur Frontseite hin beweglich gehal¬ ten, wobei ein U-formig gebogener Federdraht 60 über den Betätigungshebel 24 greift und je auf gegenüberliegende Bohrungen in zwei inneren Seitenfuhrungen 54 des Betätigungshebels eingesteckt sind. - Dies bewirkt in einfachster und platzsparenster Weise die Ruckstellung des Hebels 24 m die mit I bezeichnete Position.
Durch Ziehen am Betatigungsring 23 in die Position II wird der Kolben 40 horizontal durch eine Öffnung in der Fuh- rungshulse 16 hindurchgefuhrt und presst die Schlauchpumpe 18 in der mit Strichpunktlmien dargestellten Weise zusam¬ men. Gleichzeitig schliesst sich - in der mit Seifenlosung gefüllten Schlauchpumpe 18 - ihr oberes Klappenventil 44, so dass der resultierende hydraulische Druck die Gummilippe 17 öffnet und eine Portion Seifenlosung auf die ziehende Hand abgibt. Vice versa schliesst sich die Gummilippe 17 aufgrund ihrer, durch die Elastizität des Gummis generier¬ ten Vorspannung, wenn der Druck abfallt.
Aus Fig. 3 ist ersichtlich, dass die definierte Fuhrung des Kolbens 40 und die durch das Widerlager 14 und die Fuh- rungshulse 16 definierte Halterung der Schlauchpumpe 18 eine reproduzierende Dosis ausgegeben wird, weiche m ihrer Bemessung und Wiederholbarkeit m der Qualltat einer Dosie¬ rung durch eine Schieberpumpe liegt.
In der gegenüberliegt.nden Fig. 3a ist die Kopfform des Kolbens 40 separat geze _chnet, wobei hier die Bombierung 41 nicht als gebogene Flεche, sondern als Rechteck erscheint. Daraus ragen einander gegenüberliegend je vier Rippen 42 heraus. Die verdeckte Kolbenstange 43 ist gestrichelt ge¬ zeichnet; die davor liegenden Teile 14, 16 und 18 sind strichpunktiert angedeutet (nicht naher bezeichnet) .
Der Zwischenbehalter 6 ist durch eine Rippe 46, welche sich an der Fuhrungshülse 16 abstutzt, getragen. Am Boden des Zwischenbehalters 6 ist die Schlauchpumpe 18 mit einem
Klemm-Flansch 45 versehen und dort kraftschlussig fixiert.
Im Innern des Zwischenbehalters ist eine Führungsleiste 47 zu sehen, welche doppelt ausgeführt ist und den vorgangig beschriebenen Schwimmer 22 am Schwimmerkorper 25 fuhrt. Zu- dem ist ein halbkugelformiger Verschlusspfropfen 50 zu sehen, der an einem Federblatt 48 befestigt ist und über Montagezapfen 49 an nach unten stehenden Bolzen am Verschlussdeckel 7 federnd gelagert ist.
Aus Darstellungsgrunden ist der Schwimmer 22 in völlig ein- getauchtem Zustand gezeichnet; sein Bestreben die Oberflache des Seifenlosungsniveau zu erreichen ist durch einen nach oben gerichteten Pfeil angedeutet.
Aus Fig. 3 sieht man, dass ein eingesetzter Vorratsbehalter 2 mit seinem Flaschenhals den Verschlusspfropfen 50 vom seinem Ventilsitz 51 wegdruckt, so dass der Durchlass im Deckel 7 freigegeben ist. Bereits vorgangig hat eine schiefwinklige Anstechhulse 9 eine im Flaschenhals 3 befindliche Membrane 52 durchstochen und - wie dargestellt -
beidseitig aufgeklappt, so dass die Seifenlόsung in den Zwischenbehälter 6 fliessen kann.
Dieser Zwischenbehalter 6 ist nach Art einer Vogeltranke ausgebildet und ber minimale Randspalten, labyrinthisch mit der Atmosphäre verbunden, um ein notwendiges Nachflie- ssen der Luft im Luftraum L über dem mit einem Dreieck cha¬ rakterisierten Flussigkeitsniveau zu gewahrleisten.
Der Vorgang des Aufsetzens einer mit Seife gefüllten Vor¬ ratsflasche 2 auf den Adapter 8 des Verschlussdeckels 7 ist in Fig. 4 in vergrosserter Darstellung zu sehen.
Fig. 5 zeigt das Anstechen der Membrane 52 im Flaschenhals 3, wobei in dieser Stellung der Verschlusspfropfen 50 noch im Ventilsitz 51 anliegt.
Die untere Stellung des Flaschenhalses 3 entspricht der Darstellung nach Fig. 3.
Der Erfindungsgegenstand erlaubt eine hygienisch einwand¬ freie Dosierung von Seifenlosung, ohne dass kontaminierte Atmosphäre und/oder andere Einflüsse die Qualität der Lo¬ sung und des Spenders beeinflussen.
Die Schlauchpumpe ist per se handelsüblich; samtliche übrige Bestandteile des Spenders, mit Ausnahme der Ruckstellfeder sind in konventioneller Kunststofftechnik ausgeführt und in praxi keinen Abnutzungen unterworfen.
Der dargestellte odulare Aufbau des Spenders ist sehr ko- stengunstig und ermöglicht, beispielsweise nach mutwilligen Beschädigungen, den Austausch einzelner Teile, auch durch nicht speziell geschultes Personal.