Jalousieblende für Beleuchtungsgeräte
Beschreibung
Die Erfindung bezieht sich auf eine Jalousieblende für Beleuchtungsgeräte .
Aus der DE 15 97 930 C3 ist eine verstellbare Jalousieblende für Beleuchtungsgeräte, insbesondere für Studioscheinwer- fer, bekannt, bei der eine Anzahl von Jalousieblättern (Lamellen) mittels Lagerzapfen drehbar in einem Rahmen gelagert ist. Durch Antriebsglieder sind die parallel zueinander angeordneten Jalousieblätter gleichzeitig aus einer offenen Lage in eine Schließlage verschwenkbar, in der sich benachbarte Jalousieblätter überdecken.
Die Jalousieblätter oder Lamellen bestehen aus einem dünnen Stahlblech, das zur Vermeidung von Reflexionen dunkel, vorzugsweise schwarz oder dunkelgrau, lackiert wird.
Bei leistungsstarken Scheinwerfern, insbesondere bei starker Fokussierung des von einem Scheinwerfer abgestrahlten Lichts auch bei Scheinwerfern geringer Leistung, besteht infolge der von der Scheinwerferlampe abgegebenen Wärmestrahlung die Gefahr von Verwerfungen der Lamellen infolge der zumindest bereichsweise starken Hitzeeinwirkung. Da Scheinwerfer auch in Beleuchtungspausen nicht ein- und ausgeschaltet werden - bei der Verwendung von Tageslichtlampen ist jeder Einschaltvorgang mit einem langsamen Zündvor-
gang verbunden, während bei Halogen-Glühlichtlampen ein längeres Nachglühen zu berücksichtigen ist - werden insbesondere bei Studioscheinwerfer zum Dimmen, d.h. Einstellen der Lichtstärke und zum völligen Abdunkeln Jalousieblenden verwendet und die Winkelstellung der Lamellen verändert bzw. die Lamellen geschlossen.
Durch den damit verbundenen Wärmestau ist eine zusätzliche Beanspruchung, d.h. starke Erhitzung der Jalousieblende verbunden, was insbesondere bei einer stärkeren Fokussierung des vom Scheinwerfer abgegebenen Lichts zu einem Ausglühen der Jalousieblende bzw. einzelner Lamellen der Jalousieblende sowie zu einem Ausbleichen der Lackierung oder Farbbeschichtung mit der Folge einer abnehmenden Absorption von Streulicht und damit zu einer steigenden und störenden Lichtreflexion der Lamellen führen kann.
Auch bei der Verwendung von Wärmeschutzgläsern zur Infrarot- lichtabsorption zwischen dem Frontglas des Scheinwerfers und der Jalousieblende kann es zu einer starken Erhitzung der Jalousieblende mit der Folge des Ausglühens und Ausbleichens von Lamellen kommen.
Um das Ausglühen von Lamellen einer Jalousieblende mit der Folge von Verwerfungen infolge der Hitzeeinwirkung, was in der Folge mit einem nicht vollständigen Überdecken der einzelnen Lamellen oder Jalousieblätter und damit zu einem nicht lichtdichten Abschluß des Scheinwerfers führt, zu vermeiden, werden Jalousieblenden mit teurem hitzebeständigem Stahl und einer aufwendigen hitzebeständigen Lackierung bzw. Mattierung des Stahls eingesetzt. Doch auch durch diese aufwendigen Maßnahmen kann ein Ausbleichen der Lackierung oder Farbbeschichtung sowie ein Abblättern der Farbe vom Trägermaterial der Lamellen nicht vermieden werden.
Aus der DE 195 49 485 C2 ist ein Blendenelement für eine Blendenvorrichtung zur Einbringung in den Strahlengang eines Beleuchtungsscheinwerfers mit Abbildungsoptik bekannt, das Abblendelemente aus weißer Keramik aufweist, die auf der lichtabgewandten Seite des Beleuchtungsscheinwerfers teilweise oder vollständig unter Verwendung mindestens einer keramischen Schicht lichtundurchlässig beschichtet sind. Da übliche Verdunklungsblenden aus rostfreiem Stahl aufgebaut sind, welcher zwar eine geringe Wärmeleitfähigkeit besitzt, sich jedoch aufgrund hoher Lichtabsorption stark erhitzt und verformt, soll durch die Verwendung weißer Keramik ein sehr hoher Anteil der Lichtstrahlung reflektiert werden, ohne daß sich die Keramik wesentlich erhitzt .
Da Keramik leicht transluzent ist und dadurch ein geringer Lichtanteil durchgelassen wird, der unter Vermeidung einer hohen Lichtabsorption gesperrt werden soll, wird die lichtabgewandte Seite der Abblendelemente metallisch oder mit einem hitzebeständigen Lack lichtundurchlässig beschichtet . Um die Wärmebelastung der Abblendelemente weiter zu verringern, soll die Keramik nur teilweise beschichtet werden und zwar dort, wo tatsächlich eine vollständige Lichtundurchlässigkeit erforderlich ist.
Das bekannte Blendenelement eignet sich jedoch im wesentlichen nur als Vorsatzelement für einen Beleuchtungsscheinwerfer mit Abbildungsoptik, beispielsweise in Verbindung mit einer Farbwechseleinheit, da eine unmittelbare Beschichtung von Blendenelementen im Bereich des Scheinwerfers zu starken Licht- und Wärmestrahlenreflektionen führen würden, die die Bauelemente des Beleuchtungsscheinwerfers gefährden.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Jalousie- blende für Beleuchtungsgeräte mit mehreren in einem Rahmen befestigten oder drehbar gelagerten Lamellen zu schaffen, die mit geringem Materialaufwand und fertigungstechnischem Aufwand ohne wesentliche Reflektionen sichtbaren Lichts einen lichtdichten Abschluß auch leistungsstarker und mit starker Fokussierung betreibbarer Beleuchtungsgeräte auch über einen längeren Zeitraum ohne die Gefahr von Verwerfungen, des Ausbleichens oder Abblätterns von Oberflächenstrukturen der Lamellen sowie ohne zusätzliche Wärmebelastung der Bauteile des Beleuchtungsgerätes gewährleistet .
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst .
Die erfindungsgemäße Lösung gewährleistet mit geringem Materialaufwand und fertigungstechnischem Aufwand einen lichtdichten Abschluß auch leistungsstarker und mit starker Fokussierung betreibbarer Beleuchtungsgeräte auch bei über einen längeren Zeitraum vollständig geschlossener Jalousieblende sowie ohne Einsatz von Wärmeschutzgläsern, daß keine Verwerfungen sowie ein Ausbleichen oder Abblättern von Oberflächenstrukturen der Lamellen auftritt, was zu Reflektionen sichtbaren Lichts führen könnte. Dabei wird sichergestellt, daß die Bauteile des Beleuchtungsgerätes nicht zusätzlich infolge von Lichtreflektionen wärmebelastet bzw. durch reflektierte Lichtstrahlen überlastet werden.
Die allseitige Keramikbeschichtung gewährleistet eine hohe Wärmestabilität sowie eine große mechanische Stabilität, so daß sich die einzelnen Lamellen weder verwerfen noch in dem sie einfassenden Tragrahmen verziehen. Damit ist auch nach längerem Gebrauch der Jalousieblende unter extremen Wärmebedingungen die Funktionsfähigkeit der Jalousieblende, insbesondere ein lichtdichtes Aneinanderliegen der einzelnen
Lamellen bei vollständig geschlossener Jalousieblende gewährleistet, so daß auch nach längerem Gebrauch ein vollständiger Lichtabschluß bzw. eine vom Benutzer mittels einer Jalousieblende eingestellte Lichtstärke eingehalten wird.
Der keramische Werkstoff wird vorzugsweise im Sprüh- oder Tauchverfahren auf ein Trägermaterial, das beispielsweise aus einem Weich- oder Massenstahl besteht, aufgetragen.
Das Aufsprühen keramischen Materials auf ein Trägermaterial oder das Eintauchen des Trägermaterials in einen verflüssigten keramischen Werkstoff stellt nicht nur ein einfaches Fertigungsverfahren dar, sondern gewährleistet auch eine rauhe Oberflächenstruktur, die eine große Streuwirkung, d.h. keine Lichtreflexionen und große Hitzebeständigkeit aufweist. Dabei wird die materialbedingte Oberflächenrauhigkeit des keramischen Werkstoffs zusätzlich durch die Beschichtung des Trägermaterials im Sprüh- oder Tauchverfahren verstärkt, so daß infolge des starken Streueffektes keine Reflexionen sichtbaren Lichts auftreten.
Durch das Einbringen zusätzlicher, hitzebeständiger Partikel in den keramischen Werkstoff wird die Oberflächenrauhigkeit und mechanische Stabilität der Lamellen erhöht, so daß die Streuwirkung und Formstabilität der Lamellen verstärkt wird.
Bei Gewährleistung einer hinreichend dicken Keramikschicht kann das Trägermaterial auch aus einem nicht hitzebeständigen Werkstoff mit vorzugsweise niedrigem spezifischem Gewicht besteht. Beispielsweise können als Trägermaterial Aluminium oder ein wärmebeständiger Kunststoff Verwendung finden, die infolge der Wärmeschutzwirkung der Keramikschicht ihre Funktion als Trägermaterial auch bei starker Hitzeeinwirkung aufrechterhalten.
Eine vorteilhafte Weiterbildung der erfindungsgemäßen Lösung ist dadurch gekennzeichnet, daß zumindest eine der beiden Lamellenoberflächen strukturiert ist .
Durch die Strukturierung einer oder beider Lamellenoberflächen wird sowohl die wärmeabgebende Fläche der Lamellen als auch die Oberflächenrauhigkeit zur weiteren Minimierung von Reflexionen auftreffenden Lichts erhöht. Darüber hinaus wird auch bei sehr dünnen Lamellen infolge der Strukturierung eine hohe mechanische Stabilität erzielt, d.h. auch bei sehr langen Lamellen für leistungsstarke Scheinwerfer ist die Formstabilität und ein lichtdichter Abschluß bei geschlossener Jalousieblende gewährleistet .
Aus der DE 30 08 726 AI ist zwar grundsätzlich ein Lamellengitter mit reflektierenden, absorbierenden oder streuenden Lamellen insbesondere für Signalleuchten bekannt, bei dem die Lamellen aus einer aus Metall oder Kunststoff bestehenden Trägerfolie bestehen, die geprägt, gestanzt oder beschichtet und zusätzlich strukturiert werden. Das Prägen, Stanzen oder Beschichten des Lamellengitters dient aber ausschließlich der vereinfachten Herstellung und Schaffung unterschiedlicher optisch wirksamer Eigenschaften. Maßnahmen zur Erhöhung der Hitzebeständigkeit bei gleichzeitiger Minimierung des Reflexionsverhaltens sind dieser Druckschrift jedoch nicht zu entnehmen.
Eine vorteilhafte Oberflächenstrukturierung besteht aus über die eine Lamellenoberfläche verteilte napfförmige Vertiefungen bzw. noppenartige Erhöhungen auf der anderen Lamellenoberfläche, was auch bei sehr dünnen Lamellen zu einer hohen mechanischen und thermischen Stabilität der Lamellen führt.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Lösung ist durch in Längsrichtung einer oder beider Lamellenoberflächen verlaufende Rillen gekennzeichnet, die vorzugsweise eine quer zur Längserstreckung der Lamellen verlaufende wellen- oder zackenförmige Struktur aufweisen.
Die wellen- oder zackenförmigen Strukturen lassen sich vorzugsweise durch die Art des Aufsprühens des keramischen Werkstoffs auf ein Trägermaterial der Lamellen erzeugen, können aber auch bei gleichmäßiger Beschichtung des Trägermaterials durch entsprechendes Stanzen, Formpressen oder Ziehen des Trägermaterials hergestellt werden.
Zur Erhöhung der mechanischen Stabilität der Lamellen können in Längsrichtung der Lamellen verlaufende Stege vorgesehen werden, die wahlweise senkrecht von zumindest einer Lamellenfläche abstehen oder einen spitzen oder stumpfen Winkel zur Lamellenfläche einschließen.
Zur Herstellung dieser Lamellenstruktur wird ein geeignetes Trägermaterial vorzugsweise mit den entsprechenden Stegen gestanzt, gepreßt oder gezogen und anschließend mit einem keramischen Werkstoff vorzugsweise im Sprühverfahren beschichtet .
In gleicher Weise können die mit einem keramischen Werkstoff beschichteten Lamellen gestanzt, geprägt, gezogen oder tiefgezogen werden.
Eine Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Lösung ist dadurch gekennzeichnet, daß zumindest eine Lamellenoberfläche eine MikroStruktur aufweist, die ggf. auch in eine beispielsweise wellen- oder zackenförmige Grobstruktur der Lamellen eingefaßt ist.
Die Oberfläche der Lamellen weist vorzugsweise eine dunkle, insbesondere schwarze oder anthrazitähnliche Farbe auf, wodurch die lichtabsorbierenden Eigenschaften der Lamellen zusätzlich erhöht werden.
Grundsätzlich kann die erfindungsgemäße Lösung bei parallel zueinander in einem Tragrahmen angeordneten Lamellen oder bei einem radialen Lamellensystem sowie bei manueller oder motorischer Steuerung der Jalousieblende eingesetzt werden.
Eine Weiterbildung der erfindungsgemäßen Lösung ist dadurch gekennzeichnet, daß die Lamellen senkrecht zu den Elektroden der Lichtquelle in einem vorgegebenen Mindestabstand zueinander angeordnet sind, so daß ein streifenfreies Dimmen mit der Jalousieblende gewährleistet ist.
Anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen soll der der Erfindung zugrunde liegende Gedanke näher erläutert werden. Es zeigt:
Figur 1 - eine Seitenansicht eines Lampenkopfes mit einer Jalousieblende und Flügeltoren zur LichtSteuerung;
Figur 2 - eine Frontansicht eines Lampenkopfes mit einer aus parallel zueinander in einem Tragrahmen angeordneten Lamellen bestehenden Jalousieblende;
Figur 3 - eine Frontansicht eines Lampenkopfes mit einem radialen Lamellensystem;
Figur 4 - einen Längsschnitt durch das Lamellensystem gemäß Figur 2 entlang der Linie IV - IV;
Figur 5 - eine Draufsicht auf eine Lamelle für eine
Jalousieblende mit parallelen Lamellen;
Figur 6 - eien Schnitt durch die Lamellen gemäß Figur
5 entlang der Linie VI - VI;
Figur 7 - eine Draufsicht auf eine Lamelle für eine
Jalousieblende mit radialen Lamellen;
Figur 8 - einen Querschnitt durch eine Lamelle mit einem Trägermaterial und einer keramischen Beschichtung;
Figur 9 - einen Querschnitt durch eine Lamelle mit einem Trägermaterial, einer keramischen Beschichtung und zusätzlichen Partikeln;
Fig. 10 bis 16- verschiedene Ausführungsbeispiele für oberflächenstrukturierte Lamellen.
Der in Figur 1 schematisch-perspektivisch dargestellte Scheinwerfer weist einen Lampenkopf 1 auf, an dessen Fron - oder Abstrahlseite vor einem Front- oder Wärmeschutzglas eine Jalousieblende 2 als lichtsteuerndes Element sowie weitere Zubehörteile wie Filterrahmen, Raster- oder Torblenden oder Flügeltore 3 als lichtleitende bzw. lichtbeeinflussende Elemente angeordnet sind. Die Jalousieblende 2 kann sowohl aus mehreren, parallel zueinander angeordneten Lamellen als auch aus einem radialen, mehrteiligen Lamellensystem bestehen und entweder manuell oder motorisch angetrieben werden. Die Verstellung der Lamellen von deren Überdeckung bis zur senkrechten Stellung in Bezug auf das Frontglas des Scheinwerfers ermöglicht ein mechanisches Dimmen des Tageslichtscheinwerfers oder Scheinwerfers mit einer Halogen-Glühlicht- oder Metalldampflampe ohne Farbtem-
peraturveränderungen mit einem gleichmäßigen Auf- und Zufahren während des Dimmens und mit einer Blitzfunktion, die weniger als 1/10 sec . Ansprechzeit benötigt.
Figur 2 zeigt in einer Frontansicht eines Scheinwerfers und Figur 4 in einem Längsschnitt entlang der Linie IV- IV gemäß Figur 2 eine Jalousieblende 2 mit parallel zueinander in einem Tragrahmen 20 angeordneten Lamellen 4 in einer teilweise geöffneten Stellung. Die Lamellen 4 sind gemäß Figur 5 über Lagerzapfen 43, 44 mit einem manuell oder motorisch betätigten Verstellmechanismus 21 im Tragrahmen 20 verbunden, so daß die Winkelstellung der Lamellen 4 über einen am Tragrahmen 20 angeordneten Schwenkhebel oder ein Getriebe zwischen einer vollständig geschlossenen Stellung der Jalousieblende 2, in der die Lamellen 4 mit ihren Randbereichen überlappend aufeinanderliegen, bis zu einer vollständig geöffneten Stellung, in der die Lamellen 4 waagerecht von der Frontscheibe des Scheinwerfers abstehen, verstellt werden kann. Durch die Winkelverstellung der Lamellen 4 kann damit bei konstanter Lichtstärke der im Lampenkopf 1 angeordneten Lampe die abgegebene Lichtstärke von Null bei vollständig geschlossenen, einander überlappenden Lamellen bis nahezu der vollen, von der Lampe abgegebenen Lichtstärke eingestellt werden.
Dabei sind die Lamellen 4 senkrecht zu den Elektroden der Lichtquelle in einem vorgegebenen Mindestabstand zueinander angeordnet, um eine streifenfreie Beleuchtung auch bei zum Dimmen des Lichts schräggestellten Lamellen zu erzielen.
Zur Erhöhung der mechanischen und thermischen Stabilität sind auf der Lamelle 4 in gleichmäßigen Abständen noppenartige Erhöhungen bzw. napfförmige Vertiefungen 46 und/oder in Längsrichtung der Lamelle 4 verlaufende Rillen 45 angeordnet, die durch die Lamelle 4 hindurchgeprägt oder - wie in Figur 6 in einem Schnitt durch die Lamelle 4 gemäß Figur
5 entlang der Linie VI - VI dargestellt ist - einseitig in eine der Oberflächen der Lamelle 4 eingeprägt sein können. Die Strukturierung kann vor oder nach der Beschichtung des Trägermaterials mit einem kermaischen Werkstoff vorgenommen werden.
Figur 3 zeigt eine Frontansicht eines Scheinwerfers mit einem radialen Lamellensystem, das in einem Tragrahmen 20 radial angeordnete Lamellen 5 in einer teilweise geöffneten Stellung aufweist. Die Lamelle 5 weist gemäß Figur 7 Lagerzapfen 53, 54 auf, mit denen sie mit einem manuell oder motorisch betätigbaren Verstellmechanismus im Tragrahmen 20 verbunden ist, so daß die Winkelstellung der Lamellen 5 über einen am Tragrahmen 20 angeordneten Schwenkhebel oder ein Getriebe zwischen einer vollständig geschlossenen Stellung der Jalousieblende 2, in der die Lamellen 5 mit ihren Randbereichen überlappend aufeinanderliegen, bis zu einer vollständig geöffneten Stellung, in der die Lamellen 5 waagerecht von der Frontscheibe des Scheinwerfers abstehen, verstellt werden kann. Durch die Winkelverstellung der Lamellen 5 kann damit bei konstanter Lichtstärke der im Lampenkopf 1 angeordneten Lampe die abgegebene Lichtstärke von Null bei vollständig geschlossenen, einander überlappenden Lamellen bis nahezu der vollen, von der Lampe abgegebenen Lichtstärke gedimmt werden.
Die in Figur 7 dargestellte Lamelle 5 für ein radiales Lamellensystem weist prinzipiell denselben Aufbau wie die vorstehend beschriebene Lamelle 4 eines parallelen Lamellensystems mit der Maßgabe auf, daß die Lamelle 5 ein im wesentlichen trapezförmiges oder kreissegmentförmiges Profil gegenüber dem rechteckförmigen Profil einer Lamelle 4 eines parallelen Lamellensystems besitzt.
Bei vollständig geschlossenen Lamellen 4 oder 5 besteht insbesondere bei starker Fokussierung des vom Scheinwerfer abgegebenen Lichts auf den Mittenbereich die Gefahr der Überhitzung der Lamellen 4, 5 zumindest in diesem Bereich mit der Folge von Verwerfungen der Lamelle bzw. deren Verziehen innerhalb des Tragrahmens 20, so daß die Lamellen 4, 5 in den geöffneten Stellungen nicht exakt parallel zueinander verlaufen und in der vollständig geschlossenen Stellung der Lamellen 4, 5 infolge der Verwerfungen Öffnungen auftreten, durch die eine wenn auch geringe Menge Lichts austreten kann.
Figur 8 zeigt in einem Querschnitt durch eine Lamelle 4 den erfindungsgemäßen Aufbau einer hitzbeständigen Lamelle mit minimaler Lichtreflexion bzw. maximalem Absorptionsverhalten. Sie besteht aus einem Trägermaterial 40, das mit einem keramischen Werkstoff 41 beschichtet ist. Das Trägermaterial 40 besteht vorzugsweise aus einem Weich- oder Massenstahl ohne besondere hitzebeständige Eigenschaften, der aber gut formbar und hinreichend "weich" ist, so daß auch bei hoher Hitzeeinwirkung kein Verwerfen des Trägermaterials bzw. keine Materialspannung auftritt.
Alternativ kann auch ein Werkstoff verwendet werden, der eine geringere Hitzebeständigkeit als Stahl aufweist, beispielsweise Aluminium oder ein wärmebeständiger Kunststoff.
Die Beschichtung des Trägermaterials 40 mit dem keramischen Werkstoff 41 erfolgt wahlweise vorzugsweise mittels eines Sprühverfahrens, bei dem aus einer Düse austretende Keramikpartikel auf das Trägermaterial 40 aufgesprüht werden, im Tauchverfahren durch Eintauchen des Trägermaterials in einen flüssigen oder verflüssigten bzw. platifizierten keramischen Werkstoff oder mittels eines elektrostatischen Auftragungsverfahrens .
Die Dicke der keramischen Schicht 41 hängt vom verwendeten Keramikwerkstoff und von den geforderten hitzebeständigen und mechanischen Eigenschaften der Lamellen ab. So bewirkt beispielsweise eine dickere Keramikschicht eine größere Hitzebeständigkeit und höhere mechanische Stabilität, so daß sich derartige Lamellen insbesondere für Hochleistungs- scheinwerfer eignen, die aufgrund einer großer Lichtaustrittsfläche auch andere mechanische Stabilitätsanforderungen an die verwendeten Lamellen stellen.
Zur Verbesserung der Lichtstreuwirkung, d.h. Verminderung des Reflexionsverhaltens der Jalousieblende können in den keramischen Werkstoff 41 gemäß Figur 9 zusätzliche hitzebeständige Partikel 42 eingelagert werden, beispielsweise durch Einfügen dieser Partikel 42 in den keramischen Werkstoff 41 vor dessen Aufsprühen auf das Trägermaterial 40 bzw. vor dem Eintauchen des Trägermaterials 40 in den keramischen Werkstoff 41. Bei diesen hitzebeständigen Partikeln 42 kann es sich um Silikonpartikel, hitzebeständige KunststoffVerbindungen oder dgl . mit entsprechend glatter oder rauher Oberfläche handeln. Selbstverständlich können die hitzebeständigen Partikel 42 auch nach dem Aufsprühen des keramischen Werkstoffs 41 auf das Trägermaterial 40 aufgebracht werden, beispielsweise im Sprühverfahren oder in einem elektrostatischen Auftragungsverfahren.
Sowohl der keramische Werkstoff 41 als auch die in den keramischen Werkstoff 41 eingelagerten hitzebeständigen Partikel 42 weisen vorzugsweise eine dunkle Färbung auf, d.h. sie sind schwarz, anthrazit, anthrazitfarbenähnlich oder dunkelgrau eingefärbt, um die lichtreflektierenden Eigenschaften der Lamellen 4 weiterhin zu verringern.
Die in den Figuren 10 bis 16 schematisch dargestellten Konfigurationen tragen zur weiteren Verringerung des lichtreflektierenden Verhaltens der Lamellen bzw. zu deren erhöhter mechanischer Stabilität sowie wärmebeständigen Formstabilität bei. Sie können als Längsstrukturen 45, 55 gemäß den Figuren 5 und 7 ausgebildet sein oder nach Art von Noppen flächenförmig verteilt auf einer Oberfläche oder beiden Oberflächen der Lamellen 4 bzw. 5 angeordnet werden.
So kann gemäß den in den Figuren 10 und 11 dargestellten Querschnitten durch eine Lamelle zumindest eine der Lamellenflächen mit einer genuteten Struktur 6 oder mit einer zackenförmigen Oberfläche 7 versehen werden. Beide Strukturen lassen sich beispielsweise dadurch erzielen, daß ein entsprechend durch Stanzen, Ziehen, Tiefziehen oder Prägen vorgeformtes Trägermaterial mit einem keramischen Werkstoff besprüht wird.
Eine beidseitige Strukturierung der Lamelle zeigen die Figuren 12 und 13 mit einer stufenförmigen Oberflächenstruktur 8 gemäß Figur 12 oder einem zick-zack-förmigen Aufbau 9 der Lamelle 4 oder 5 gemäß Figur 13. Auch diese Strukturen lassen sich durch entsprechendes Ziehen, Tiefziehen, Prägen oder Stanzen des Trägermaterials, wahlweise aber auch durch mehrere Sprühschritte mit entsprechender Maskierung von Teilen der Lamellenoberfläche erzielen.
Figur 14 zeigt einen Querschnitt durch eine Lamelle mit einer stufenförmigen Oberflächen-Grobstruktur 10, in die eine MikroStruktur 11 eingefügt ist. Die MikroStruktur besteht beispielsweise aus feinen, in geringem Abstand zueinander angeordneten und parallel verlaufenden Rillen, die in die erhabenen oder vertieften Flächenteilen der Grobstruktur 10 eingefügt sind. Diese Oberflächenstruktur läßt sich beispielsweise durch Vorprägen des Trägermateri-
als mit der Grobstruktur 10 und durch entsprechendes Maskieren der Oberflächen beim Auftragen des keramischen Materials zur Erzeugung der MikroStruktur 11 erzielen.
Sowohl zur Verringerung der Reflexionseigenschaften als auch zur Erhöhung der mechanischen Stabilität der Lamellen können die Lamellen 4 oder 5 zusätzlich mit Stegen 12, 13 versehen werden, die senkrecht oder unter einem vorgegebenen Winkel gemäß den Figuren 15 bzw. 16 von der Oberfläche der Lamellen 4 oder 5 abstehen. Diese Stege 12, 13 können beispielsweise durch Ziehen des Trägermaterials mit nachfolgendem Besprühen des Trägermaterials mit einem keramischen Werkstoff erzielt werden. Sie dienen als Längsstrukturen 45 oder 55 gemäß den Figuren 5 und 6 zur Erhöhung der Formstabilität der Lamellen 4, 5 auch unter starker Hitzeeinwirkung und auch bei größeren Lamellenlängen. Die Querschnitte der einzelnen Stege 12, 13 können über die Länge der Lamellen 4, 5 variieren, so daß die mechanischen Eigenschaften der Lamellen gesteuert eingestellt werden können .
Die Erfindung beschränkt sich in ihrer Ausführung nicht auf die vorstehend angegebenen bevorzugten Ausführungsbeispiele, sondern es ist eine Anzahl von Varianten denkbar, welche von der in der Zeichnung und Beschreibung dargestellten Lösung auch bei grundsätzlich andersgearteten Ausführungen Gebrauch macht .
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