Beschreibung
Steuerventilanordnung zum Einsatz in einem KraftstoffInjektor für Verbrennungsmotoren.
Die Erfindung betrifft eine Steuerventilanordnung zum Einsatz in einem Kraftstoffinjektor für Verbrennungsmotoren gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1. Anordnungen dieser Gattung sind z.b. aus der US-PS 5 460 329 und der US-PS 5 407 131 bekannt.
Bei der Steuerventilanordnung nach US-PS 5 460 329 gelangt Kraftstoff als Steuerfluid über ein als Schieberven- til ausgestaltetes, elektromagnetisch betatigbares Steuerventil zu einem Druckverstarker im Injektor. Über die elektroma- gnetische Ansteuerung wird zu festgelegten Zeiten bzw. Kurbelwinkeln des Verbrennungsmotors der einzuspritzende Kraftstoff vom Druckverstärker unter hohen Druck gesetzt. Der unter hohen Druck gesetzte Kraftstoff bewirkt dann auf die herkömmliche Art, daß die Ventilnadel an der Düse des Injektors von ihrem Sitz abhebt und den Weg für den Kraftstoff zur Du- senoffnung freigibt, um den Kraftstoff in den Brennraum des Motors einzuspritzen.
Eine andere Art von Steuerventil für einen Kraftstof- fmiektor, der mit einem nockenbetriebenen Druckverstarkungs- kolben arbeitet, ist m der US-PS 5 407 131 beschrieben. Das Steuerventil ist hier ein Sitzventil das normalerweise, also im Ruhezustand, offen ist und das mit Hilfe eines Elektromagneten geschlossen werden kann. Im offenen Zustand fließt der von einer Niederdruck-Kraftstoffpumpe aus dem Tank geforderte Kraftstoff durch das Steuerventil zum Tank zurück. Die Kraftstoffeinspritzung m den Brennraum eines Dieselmotors wird eingeleitet durch Erregung des Elektromagneten, dessen magnetische Kraft des Sitzventil in den geschlossen Arbeitszustand bringt. Der Kraftstoff m Injektor, der nun nicht mehr ab- fließen kann, wird m der Folge vom nockenbetatigten Kolben des Druckverstarkers unter Druck gesetzt. Wenn der Druck den vorgegebenen Dusennadel-Offnungsdruck erreicht hat, beginnt
die Einspritzung. Beendet wird die Einspritzung durch Aberre- gung des Elektromagneten, womit sich das Sitzventil wieder öffnet, so daß der Kraftstoff wieder abfließen kann und der Druck im Injektor abfällt. Ein Problem, das allgemein bei Steuerventilanordnungen zur Kraftstoffeinspritzung und insbesondere auch bei den vorstehend behandelten bekannten Anordnungen auftritt, bilden die Leckage und Verluste, die durch Undichtigkeiten und infolge der Durchströmung entstehen. Sowohl bei den Schieber- Ventilen als auch bei den Sitzventilen ist die Dichtfunktion eingeschränkt. Schieberventile sind nur ungenügend über den Dichtspalt abgedichtet, und bei Sitzventilen wird die Dichtfunktion vom Sitz nur in einer Richtung übernommen. Auch länger dauernde Durchströmungen, etwa durch Offenhalten eines Ventils für das Steuerfluid während des Ruhezustandes wie im Falle der Anordnung nach der obengenannten US-PS 5 407 131, sind als Verlust zu werten.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Steuerventilanordnung der eingangs erwähnten Gattung so auszuge- stalten, daß die beim Einsatz auftretenden Verluste vermindert sind.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst. Demnach hat der in der Ventilkammer mittels einer Betätigungseinrichtung axial ver- schiebbare Ventilkörper zwei starr zusammenhängende Abschnitte. Ein erster Abschnitt des Ventilkörpers bildet in einem ersten Abschnitt der Ventilkämmer ein Sitzventil zwischen Ventileinlaß und Ventilauslaß, das in einer Ruheposition des Ventilkörpers geschlossen und in einer Arbeitsposition des Ventilkörpers geöffnet ist. Ein zweiter Abschnitt des Ventilkörpers und ein zweiter Abschnitt der Ventilkammer bilden ein Schieberventil, welches in der Ruheposition des Ventilkörpers eine Fluidverbindung zwischen dem Ventilauslaß und einer Rücklauföffnung herstellt und die Fluidverbindung zwischen dem Sitzventil und dem Ventilauslaß sperrt und welches nach dem Verlassen der Ruheposition erst die RücklaufÖffnung
schließt und danach eine Fluidverbindung zwischen dem Sitzventil und dem Ventilauslaß herzustellen beginnt.
Die erfindungsgemaße Steuerventilanordnung bildet somit zwei in Reihe geschaltete Einzelventile, deren eines als Sitzventil und deren anderes als Schieberventil ausgebildet ist. Da der Auslaß der Ventilanordnung in der Ruheposition des Ventilkorpers durch das geschlossene Sitzventil und zusatzlich durch das Schieberventil vom Einlaßdruck abgeschnitten ist und mit der RucklaufÖffnung in Verbindung steht, wird der Auslaß in dieser Phase drucklos gehalten, ohne daß Steu- erfluid als Verlust durch die Anordnung strömt. Außerdem bleiben in dieser Phase die Leckageverluste gering, infolge der sich addierenden (hintereinander geschalteten) Dichtwirkungen von Sitzventil und Schieberventil . Da sich das Sitz- ventil naturgemäß sofort beim Verlassen der Ruheposition Ventilkorpers zu offnen beginnt, kann sich der Raum zwischen diesem Ventil und dem Schieberventil bereits mit dem Einlaßdruck füllen, bevor letzteres nach Versperren der Rucklauf- offnung den Weg zum Auslaß freigibt, so daß die Druckbeauf- schlagung des Auslasses abrupt erfolgt.
Somit eignet sich der Auslaß der erfmdungsgemaßen Steuerventilanordnung besonders gut für eine hydraulische Steuerung des Einspritzvorganges, bei welcher die Einspritzphase durch Übergang des Ventilkorpers m die Arbeitposition eingeleitet wird und die Einspritzpause durch die Ruheposition des Ventilkorpers bestimmt wird.
Besondere Ausfuhrungsformen der Erfindung sind in den Unteranspruchen gekennzeichnet.
Bei einer bevorzugten Ausfuhrungsform ist der erste Abschnitt des Ventilkorpers ein im ersten Abschnitt der Ventilkammer dicht gleitender Steuerkolben, an dessen Vorderseite, die dem Sitzventil zugewandt liegt, eine dem Ventileinlaßdruck ausgesetzte ringförmige Wirkflache gebildet ist. Ein Steuerraum hinter einer rückseitigen Wirkflache des Steuer- kolbens ist über eine Zulaufdrossel mit dem Ventileinlaß und über eine durch die Betatigungsemπchtung zu öffnenden Ablaufdrossel mit einem Rucklaufanschluß verbunden. Hierbei
sind die Stromungswiderstande der Drosseln und das Großenver- haltnis zwischen der ringförmigen Wirkflache und der rückseitigen Wirkflache so bemessen, daß sich der Ventilkorper beim Offnen der Ablaufdrossel in die Arbeitsposition bewegt und beim Schließen der Ablaufdrossel in die Ruheposition bewegt. Bei dieser Ausfuhrungsform ist der Steuerkolben vorzugsweise so ausgebildet, daß er beim Erreichen seiner Arbeitsposition dichtend auf den Zugang vom Steuerraum zur Ablaufdrossel druckt. Dies stellt sicher, im Sinne der obigen Aufgabenstellung, daß die Durchstromungsverluste begrenzt bleiben auf die kurze Ubergangsphase des Steuerkolbens von der Ruhe- m die Arbeitsposition.
Zur weiteren Erläuterung der Erfindung und besonderer Ausgestaltungen derselben werden nachstehend zwei Ausfuh- rungsformen als Beispiele anhand von Zeichnungen naher beschrieben.
Fig. 1 ist eine Schnittdarstellung eines Kraftstoffinjektors mit einer ersten Ausfuhrungsform einer erfindungs- gemaßen Steuerventilanordnung; Figuren 2, 3 und 4 zeigen jeweils im Schnitt die
Steuerventilanordnung nach Fig. 1 m drei aufeinanderfolgenden Betriebsphasen;
Fig. 5 ist eine Schnittdarstellung des KraftstoffInjektors mit einer zweiten Ausfuhrungsfor einer erfmdungsge- maßen Steuerventilanordnung;
Figuren 6, 7 und 8 zeigen jeweils im Schnitt die Steuerventilanordnung nach Fig. 5 in drei aufeinanderfolgenden Betriebsphasen.
Der m Fig. 1 dargestellte Kraftstoffmjektor 1 ist ein Injektor mit hydraulischem Antrieb, der im wesentlichen aus den üblichen Komponenten Einspritzdüse 2, Hochdruckkolben 3, Druckverstarkungskolben 4 und einer Steuerventilanordnung 5 besteht, die mit einem Injektorgehause 6 eine Baueinheit bilden. Der Injektor ist m seinem Ruhezustand dargestellt. Die Einzelheiten der im Injektor nach Fig. 1 enthaltenen Steuerventilanordnung 5 gemäß einer ersten Ausfuhrungsform der Erfindung gehen deutlicher aus der vergrößerten
Schnittdarstellung in den Figuren 2, 3 und 4 hervor. Die Steuerventilanordnung 5 hat ein Ventilgehause 21, in dem eine Ventilkammer gebildet ist, die vorzugsweise kreisrunde Quer- schnittsform hat und die, in Axialrichtung fluchtend, zwei Abschnitte 41a und 41b unterschiedlichen Durchmessers aufweist. In einem Bereich zwischen den beiden Abschnitten 41a und 41b ist der Kammerdurchmesser durch eine Ringnut 51 zusätzlich erweitert, in die ein Ventileinlaß 7 mundet. An der Wandung des zweiten Kammerabschnitts 41b mundet ein Ven- tilauslaß 23.
In der Ventilkammer befindet sich axial verschieblich em Ventilkorper 17, der zwei starr zusammenhangende Abschnitte 17a und 17b bildet, deren erster Abschnitt 17a sich m den ersten Abschnitt 41a der Ventilkammer und deren zwei- ter Abschnitt 17b sich in den zweiten Abschnitt 41b der Ventilkammer erstreckt. Der erste Ventilkorperabschnitt 17a hat einen größeren Durchmesser und bildet einen im ersten Kammerabschnitt 41a dicht gleitenden Steuerkolben. Der zweite Ventilkorperabschnitt 17b ist ein Schieber, der mit der Wan- düng des zweiten Kammerabschnitts 41b kleineren Durchmessers ein Schieberventil bildet und zu diesem Zweck mit einer Ringnut 24 versehen ist. Bei Bewegung des Ventilkorpers 17 kann eine erste Steuerkante 38 der Ringnut 24 eine zugeordnete Steuerkante 39 an einer verengten Fortsetzung 52 der Einlaß- Ringnut 51 überfahren, um eine Fluidverbindung vom Einlaß 7 zum Auslaß 23 wahlweise zu sperren oder zu offnen. Die andere Steuerkante 19 der Ringnut 24 kann die Kante zur der Außenwand 20 des Ventilgehauses 21 an der Endoffnung 49 des Ven- tilkammerabschnitts 41b überfahren, zum wahlweisen Offnen oder Schließen einer Fluidverbindung zwischen dem Auslaß 23 und einem Fluidrucklauf, m den die Endoffnung mundet.
Eine vorzugsweise kegelige Umfangsflache 50 des Ventilkorpers 17 am Übergang zwischen Steuerkolben 17a und Schieber 17b stellt die Vorderseite des Steuerkolbens dar und bildet in ihrem mittleren Bereich eine Zone zur Auflage auf einem Kegelventilsitz 18, der sich an der kegelig ausgebildeten Kante der Einlaß-Ringnut 51 befindet.
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Zwischen der Ruckseite des Steuerkolbens 17a und der Endwand 37 der Ventilkammer 41 liegt ein Steuerraum 10, der über einen Kanal 9 im Steuerkolben 17a und eine Zulaufdrossel 8 mit der Einlaß-Ringnut 51 in Verbindung steht. Vom Steuer- räum 10 fuhrt eine Ablaufdrossel 11 über einen Verbindungskanal 12 zu einem Rucklaufanschluß 13. Die Ablaufdrossel 11 ist im Ruhezustand durch eine Kugel 14 verschlossen, die durch eine Feder 15 auf ihren Sitz 16 gedruckt wird. Durch Erregung einer Magnetspule 40 kann die Feder 15 über eine Ankerplatte 36 zurückgezogen werden, um Schließdruck wegzunehmen.
Beim Einsatz des Injektors 1 ist der Einlaß 7 der Steuerventilanordnung 5 mit einem nicht dargestellten Druckspeicher verbunden, einem sogenannten "Rail", worin sich ein Arbeitsmedium bzw. Steuerfluid wie z.b. Motorenöl oder Kraft- Stoff unter hohem Druck befindet. Der Rucklaufanschluß 13 und die Endoffnung 49 an der Außenwand 20 des Ventilgehauses 21 kommunizieren mit dem (nicht dargestellten) Tank, aus dem das Steuerfluid in das Rail zurück gepumpt wird. Der Auslaß 23 ist mit dem Raum 22 auf der Primarseite des Druckverstar- kungskolbens 4 verbunden. Die weiteren Einzelheiten des in Fig. 1 dargestellten Injektors 1 und deren Funktionsweise werden nachstehend gemeinsam mit dem Betrieb der Steuerventilanordnung 5 beschrieben.
Im Ruhezustand, also m der Einspritzpause, ist das Magnetventil 40 stromlos. Wegen der verschlossenen Ablaufdrossel 11 baut sich im Steuerraum 10 über den Einlaß 7, die Zulaufdrossel 8 und den Kanal 9 der Raildruck auf, der den Steuerkolben 17a des Ventilkorpers 17 nach links auf den Kegelsitz 18 druckt und somit das aus diesem Sitz 18 und der Kegelflache 50 gebildete Sitzventil geschlossen halt. In der so eingenommenen Stellung des Ventilkorpers 17, die m Fig. 2 dargestellt ist, befindet sich die Steuerkante 19 Schiebers 17b außerhalb der Außenwand 20 des Ventilgehauses 21 und gibt damit eine Verbindung vom Primarraum 22 des Druckverstar- kungskolbens 4 über den Ventilauslaß 23 und die Ringnut 22 zum Rucklauf frei. Der Raum 22 ist somit drucklos. Der Druck- verstarKungskolben 4 wird gemeinsam mit dem Hochdruckkolben 3
durch eine Feder 25 an einen oberen Anschlag 26 gedrückt. Der Sekundärraum 27 am Hochdruckkolben 3 ist über Einlaßkanäle 28 und 29 mit einem nicht dargestellten Kraftstoff-Versorgungssystem verbunden und deshalb mit Kraftstoff gefüllt. Vom Raum 27 führen Kanäle 30, 31 und 32 in den Ringraum 33 der Einspritzdüse 2. Im Ringraum 33 herrscht somit Versorgungsdruck, der nicht ausreicht, um die Düsennadel 34 entgegen der Kraft der Düsenfeder 35 zu öffnen.
Aus dem in Fig. 2 gezeigten Ruhezustand wird ein Ein- spritzvorgang durch Bestromung der Magnetspule 40 eingeleitet. Über die Ankerplatte 36 wird die Feder 15 zurückgezogen, die über die Kugel 14 die Ablaufdrossel 11 verschlossen hatte. Der Druck im Steuerraum 10 sinkt ab bis auf ein Maß, welches durch das Verhältnis der Strömungswiderstände von Zu- und Ablaufdrossel bestimmt ist. Vorderseitig am Steuerkolben 17a wirkt der volle Raildruck auf eine Ringfläche, die von der Kegelfläche 50 im Bereich radial außerhalb des Ventilsitzes 18 gebildet ist. Diese Ringfläche ist im Vergleich zur Wirkfläche an der Rückseite des Steuerkolbens 17a so bemes- sen, daß die vom Raildruck auf den Steuerkolben 17a ausgeübte Kraft überwiegt und letzteren nach rechts bewegt, bis eine Anschlagfläche 42 an der Kolbenrückseite die Endwand 37 erreicht und zugleich die Ablaufdrossel versperrt. In dieser Position oszelliert der Steuerkolben 17, wobei die Anschlag- fläche 42 die Ablaufdrossel periodisch öffnet und verschließt. Dieser Zustand ist der in Fig. 4 gezeigte Arbeitszustand.
Die Fig. 3 zeigt eine erste Bewegungsphase nach der Bestromung des Magnetventils 40, kurz nachdem der Ventilkör- per 17 die in Fig. 2 gezeigte Ruheposition verlassen hat.
Durch seine Bewegung nach rechts hat der Steuerkolben 17a den Ventilsitz 18 freigegeben. Die Steuerkante 19 an der Ringnut 24 des Schiebers 17b hat gerade die korrespondierende Steuerkante zur Gehäuseaußenwand 20 erreicht und damit die Verbin- düng zwischen dem Auslaß 23 und der Außenwelt (Rücklaufsystem) unterbrochen. Die andere Steuerkante 38 an der Ringnut 24 steht noch in Überdeckung mit der Steuerkante 39 des Ven-
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tilgehauses 21 und versperrt somit noch die Verbindung zwischen dem Raildruck und dem Auslaß 23. Anderseits liegt der Raildruck nun auch an der radial inneren Fortsetzung der Kegelflache 50 des Steuerkolbens 17a. Infolge der somit vergro- ßerten Wirkflache wird die Bewegung des Steuerkolbens 17a nach rechts beschleunigt und die Schließkraft des Anschlages 42 an der Ablaufdrossel verstärkt.
Beim Erreichen der in Fig. 4 gezeigten Endstellung, also in der Arbeitsposition, ist das Sitzventil 50, 18 weit geöffnet, und die Steuerkante 38 des Schiebers 17b ist voll- standig von der korrespondierenden Steuerkante 39 weggefahren, so daß eine direkte Verbindung vom Rail über die Ringnut 24 zum Auslaß 23 und von dort zum Primarraum 22 des Druckver- starkungskolbens 4 freigegeben ist. Infolgedessen bewegen sich der Druckverstarkungskolben 4 und der Hochdruckkolben 3 nach unten, wobei der Hochdruckkolben 3 zunächst die Zulauf- bohrung 28 verschließt. Anschließend baut sich im Sekundar- raum 27 unterhalb des Hochdruckkolbens 3 hoher Druck auf, der wesentlich hoher ist als der Raildruck, da die Wirkflache des Druckverstarkungskolbens 4 wesentlich großer ist als die
Querschnittsflache des Hochdruckkolbens 3. Der hohe Druck gelangt über die Kanäle 30, 31 und 32 in den Ringraum 33 der Einspritzdüse 2, die sich m üblicher Weise selbständig öffnet und den Kraftstoff einspritzt. Das Ende der Einspritzung wird durch Unterbrechung der Bestromung des Magnetventils 40 eingeleitet. Die Ablaufdrossel 11 wird wieder von der Kugel 14 verschlossen, der Druck im Steuerraum 10 erreicht wieder das Niveau des Raildrucks, und der Ventilkorper 17 fahrt wieder zurück in die in Fig. 2 gezeigte Ruheposition. Das Sitzventil 18, 50 schließt, und die Verbindung zwischen Auslaß 23 und der Ruck- laufoffnung 49 an der Gehauseaußenwand 20 wird wieder geöffnet, so daß der Primarraum 22 oberhalb des Druckverstarkungskolbens 4 drucklos wird. Die Feder 25 bewegt den Druckver- starkungskolben 4 und den Hochdruckkolben 3 m die Ausgangslage, wobei sich der Raum 22 zurück über den Ventilauslaß 23 und die Ringnut 24 zum Rucklauf entleert und der Sekundarraum
27 über die Kanäle 28 und 29 erneut mit Kraftstoff füllt. Die Einspritzdüse 2 schließt durch die Kraft der Dusenfeder 35 selbständig.
Der in der Fig. 5 dargestellte Injektor ist, mit Aus- nähme einiger weniger Unterschiede in der Steuerventilanordnung, baugleich mit dem Injektor nach Fig. 1. Gleiche Teile und Teile gleicher Funktion sind in der Fig. 5 und in den Figuren 6, 7, 8 mit denselben Bezugszahlen bezeichnet wie in den Figuren 1 bis 4. Um Wiederholungen zu vermeiden, werden im folgenden nur diejenigen Merkmale beschrieben, in denen sich die in den Figuren 5 bis 8 gezeigte zweite Ausfuhrungs- form von der ersten Ausfuhrungsform nach den Figuren 1 bis 4 unterscheidet .
Einzige Unterschiede sind die Ausbildung des den Steuerkolben bildenden Ventilkorperabschnitts 17a und die Ausbildung und Belegung des Raumes an dessen Ruckseite. Bei der zweiten Ausfuhrungsform fuhrt in die Ruckseite des Steuerkolbens 17a eine Blindbohrung 48, in welcher dicht gleitend ein zweiter Kolben 43 sitzt, der von einem Kanal 44 in axialer
Richtung durchdrungen ist. Die Ruckseite des zweiten Kolbens 43 stutzt sich an der Endwand 37 des Ventilkammerabschnitts 41a ab, und zwar derart, daß der Kanal 44 mit der Eintrittsoffnung der Ablaufdrossel 11 in Verbindung steht. Vom vorde- ren Teil des Steuerkolbens 17a im Bereich der Emlaß-Rmgnut 51 fuhrt die Zulaufdrossel 8 in den Raum am Fuß der Bohrung 48. Der den zweiten Kolben 43 umgebende Ringraum 47 zwischen dem rückwärtigen Ende des Steuerkolbens 17a und der Endwand 37 des Ventilkammerabschnitts 41a hat eine Druckausgleichs- Verbindung 45 nach außen.
Bei dieser Ausfuhrungsform ist der Steuerraum 10 gebildet durch den Raum am Fuß der Bohrung 48 zwischen dem Boden 46 dieser Bohrung und dem zugewandten Ende des zweiten Kolbens 43. In der Ruheposition gemäß Fig. 6 baut sich im Steuerraum 10, wegen der geschlossenen Ablaufdrossel 11, über den Einlaß 7, die Einlaß-Ringnut 51 und die Zulaufdrossel 8 der Raildruck auf, was den Steuerkolben 17a durch Beaufschla-
gung seiner rückseitigen Wirkflache am Boden 46 der Bohrung 48 nach links druckt und das Sitzventil 18, 50 geschlossen halt. Nach dem Offnen Ablaufdrossel 11 durch Erregung der Magnetspule 40 strömt das Fluid aus dem Steuerraum 10 durch den Kanal 44 über die Ablaufdrossel 11 zum Rucklaufanschluß 13, so daß der Druck im Steuerraum 10 abnimmt und sich der Steuerkolben 17a nach rechts bewegt, gemäß Fig. 7, bis der Boden 46 seiner Bohrung 48 am vorderen Ende des zweiten Kolbens 43 anschlagt und den Kanal 44 verschließt, so daß kein weiteres Fluid mehr zur Ablaufdrossel 11 strömen kann. In dieser Position oszilliert der Steuerkolben 17 und öffnet und verschließt periodisch den Kanal 44. Dies ist der in Fig. 8 gezeigte Arbeitszustand.
Die anderen Teile des Ventilkorpers 17, welche mit den entsprechenden Bereichen der Ventilkammer das Sitzventil und das Schieberventil bilden, wirken in der Ruhepostion nach Fig. 6, in der Zwischenposition nach Fig. 7 und m der Arbeitsposition nach Fig. 8 genau so, wie es oben für die erste Ausfuhrungsform anhand der Figuren 2, 3 und 4 beschrieben wurde.
Neben den beschriebenen Ausfuhrungsbeispielen sind natürlich andere Ausgestaltungen der Erfindung möglich. So kann sich der Steuerkolben 43 statt der Bohrung des Ventilkorpers 17a auch m der entsprechend großen Bohrung der Anschlagflache 37 befinden, wobei die Kanäle zur Zulaufdrossel durch das Ventilgehause gefuhrt werden müssen. Statt einer hydraulischen Steuerung des Ventilkorpers über einen Steuerraum kann auch für eine unmittelbare Betätigung des Ventilkorpers gesorgt werden, etwa durch körperliche Verbin- düng mit dem Anker einer Magnetspule oder mit einem anderen elektromechanischen Wandler. Auch ist der Einsatz der erfin- dungsgemaßen Steuerventilanordnung nicht auf die Beaufschlagung eines Druckverstarkers beschrankt; der Auslaß 23 kann auch unmittelbar mit dem Einlaßkanal einer Injektorduse ver- bunden werden, wenn der Raildruck genügend hoch bemessen wird. In diesem Fall ist das Fluid, welches die Steuerventi-
lanordnung durchströmt, natürlich Kraftstoff wie z.b. Dieselöl.