Verrieqelunqsanordnunq und Sicherunqssystem mit einer
Verrieqelun sanordnunq
Technisches Gebiet
Die Erfindung betrifft eine Verriegelungsanordnung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie ein Sicherungssystem mit zumindest einer derartigen Verriegelungsanordnung.
Insbesondere in der Telekommunikations- und Datentechnik ist es erforderlich, dezentral angeordnete Schalt- und Verteilereinrichtungen mit einem elektronischen Zugangskontroll- und Sicherungssystem zu versehen. Hierdurch wird verhindert, dass sich unbefugte Personen Zugang zu diesen Einrichtungen verschaffen und daran Manipulationen durchführen, um beispielsweise Leitungen zu sabotieren oder abzuhören. Ferner dient ein Zugangskontrollsystem dazu, die durchgeführten Öffnungsvorgänge zu erfassen und somit ein möglichst lückenloses Protokoll zu erstellen, von welchen Personen zu welchen Zeitpunkten Öffnungsvorgänge durchgeführt wurde .
Stand der Technik
Ein Verriegelungssystem gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 ist aus der DE 43 02 835 Cl bekannt. Hierbei sind für ein Verriegelungselement in Form eines Riegels zwei Betätigungsstufen vorgesehen. Zum Entriegeln uss eine Bedienperson zunächst mit Hilfe eines Schlüssels eine erste Betätigungsstufe aktivieren, in der sich der Riegel jedoch weiterhin in einer Stellung befindet, in der das Öffnen der Gehäusetür verhindert wird. In einem zweiten Schritt wird beispielsweise mittels einer codierten Karte, über welche die Bedienperson neben dem Schlüssel verfügen muss, eine zweite Betätigungsstufe aktiviert. Hierbei wird über eine Kommunikations- und Datenleitung von einer Zentrale aus eine Identifikationskontrolle des Bedieners durchgeführt, woraufhin die Fernentriegelung des Riegels erfolgt. Für die Entriegelung ist ein Elektromagnet mit einer Spule vorgesehen, die zum Öffnen des Riegels mit Strom beaufschlagt werden muss. Die Versorgung mit Strom erfolgt über Verbindungsleitungen zu einer Bedienungszentrale.
Bei einer derartigen Anordnung besteht das Problem, dass bei einem Ausfall dieser Energieversorgung kein Zugang zu dem gesicherten Gehäuse möglich ist. Um nach einem derartigen Ausfall der primären Energieversorgung weiterhin eine Öffnung zu ermöglichen, ist es denkbar, eine Sekundärstromquelle, beispielsweise in Form eines Akkumulators, vorzusehen, welche die Steuerelektronik weiterhin und die Spule bei Bedarf mit Strom versorgt und eine Öffnung gestattet. Eine derartige, separate Sekundärstromquelle ist jedoch nur begrenzte Zeit in der Lage, die erforderliche elektrische Energie zu liefern, so dass nach einer Entladung ein Zugang nicht mehr zerstörungsfrei möglich ist.
Es ist ferner denkbar, für das Verriegelungselement eine Schaltung vorzusehen, bei der eine Bestromung vorliegen muss, damit der Riegel in der sperrenden Position gehalten wird. Ohne sonstige Maßnahmen ist ein auf diese Weise verriegeltes Objekt jedoch bei einem Stromausfall ungesichert. Ferner führt die ständig erforderliche Bestromung einer derartigen Haltespule zu nicht unerheblichen Energiekosten. Schließlich ist es auch bei einer derartigen Anordnung denkbar, zur Aufrechterhaltung der Stromversorgung eine
Sekundärstromquelle in Form eines Akkumulators vorzusehen, was jedoch aufgrund hoher Wartungs- und Austauschkosten zu unnötig hohen Betriebskosten führt.
Aus der DE 38 06 469 ist ferner eine Vorrichtung zur elektrischen Energieversorgung von Türschlössern bekannt. Mit Hilfe dieser Vorrichtung ist es möglich, eine an einem Türschloss angeordnete Hilfsstromquelle in Form eines Kondensators von außen berührungslos aufzuladen, indem eine Sendeantenne eines Aufladegeräts Energie auf eine Empfangsantenne überträgt. Wenn eine auswechselbare Batterie zum Betreiben des Elektronikzylinderschlosses nicht mehr über ausreichende Energie verfügt, wird ein Schalter in eine Stellung gebracht, in der die Empfangsantenne mit dem als Hilfsstromquelle wirkenden Kondensator verbunden wird. In dieser Stellung wird der Kondensator wieder aufgeladen, so dass das Türschloss wieder geöffnet werden kann, beispielsweise um die leere Batterie auszutauschen.
Darstellung der Erfindung
Angesichts der Nachteile der im Stand der Technik bekannten Verriegelungsanordnungen von Einrichtungen der
Telekommunikations- und Datentechnik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine derartige Verriegelungsanordnung zu schaffen, bei der nach einem Ausfall einer primären Energieversorgung sowohl die weitere Sicherung der Einrichtung gewährleistet ist, als auch auf zerstörungsfreiem Wege weiterhin ein Zugang möglich ist.
Die Lösung dieser Aufgabe wird durch eine Verriegelungsanordnung gemäß dem Patentanspruch 1 erreicht.
Demzufolge weist die erfindungsgemäße Verriegelungsanordnung neben zumindest einem Verriegelungselement, zumindest einer zugeordneten Öffnungsspule, die zum Öffnen des Verriegelungselements mit Strom beaufschlagt werden muss, und einem primären Energieversorgungsteil ein sekundäres Energieversorgungsteil auf, das zumindest zwei Kontakte aufweist, denen von einer externen Energiequelle Energie zuführbar ist. Mit anderen Worten ist bei dem erfindungsgemäßen Verriegelungssystem die Anordnung aus Verriegelungselement und zugeordneter Öffnungsspule derart vorgesehen, dass sich ein passives elektromechanisches Verriegelungselement ergibt, d.h. dass in dem stromlosen Zustand die Verriegelungsposition angenommen wird. Im Normalbetrieb bezieht die Öffnungsspule die zum Entriegeln erforderliche Energie aus dem primären
Energieversorgungsteil. Im übrigen muss es sich bei dem Bauteil, das der Entriegelung eines Verriegelungselements dient, nicht notwendigerweise um eine Öffnungsspule handeln. Vielmehr ist hierfür beispielsweise auch die Verwendung eines Motors denkbar, der mit Hilfe von elektrischer Energie ein Verriegelungselement in die Entriegelungsstellung bringt. Beliebige sonstige Elemente sind hierfür ebenso denkbar.
Für den Ausfall des primären Energieversorgungsteils ist erfindungsgemäß ein sekundäres Energieversorgungsteil vorgesehen. Dieses sekundäre Energieversorgungsteil bezieht seine Energie jedoch nicht aus den bekannten Akkumulatoren, sondern von einer externen Energiequelle. Zu diesem Zweck weist das sekundäre Energieversorgungsteil zumindest zwei Kontakte auf, denen durch eine Energiequelle Energie zugeführt werden kann. Die Kontakte des sekundären Energieversorgungsteils befinden sich vorzugsweise an einer leicht zugänglichen Stelle, also beispielsweise an einem Gehäuse eines Kabelverzweigerschranks .
Das sekundäre Energieversorgungsteil ist mit dem Schranksicherungsmodul derart verbunden, dass in dem Fall, dass die Fernspeisung des primären Energieversorgungsteils ausfällt, die für die Funktionen des gesamten Sicherungsmoduls erforderliche Energie mit Hilfe dieser Energiequelle wieder bereitgestellt werden kann. Zum einen sorgt das sekundäre Energieversorgungsteil somit für diejenige Energie, die zur Beaufschlagung der Öffnungsspule zum Entriegeln des Verriegelungselements erforderlich ist. Zum anderen können die für die Überwachung der Zugänge erforderlichen Funktionen des Sicherungsmoduls während der sekundären Energieeinspeisung hergestellt werden. Hierbei handelt es sich beispielsweise um eine Freigabelogik, die eine Betätigung der Öffnungsspule nur dann gestattet, wenn die erforderlichen Freigabekriterien erfüllt sind.
Ein Freigabekriterium ist beispielsweise dann erfüllt, wenn ein Öffnungsbefehl über die Fernspeiseleitung empfangen wird oder ein zugelassenes Identifikationsmittel einem Identifikationsmittelleser angenähert wird. Hinsichtlich der Einzelheiten derartiger Identifikationsmittel wird auf die
DE 196 52 067 der Anmelderin verwiesen. Für das erfindungsgemäße Verriegelungssystem ist es von besonderer Bedeutung, dass auch bei einem Ausfall der Fernspeiseleitung die Funktionsfähigkeit voll erhalten bleibt.
Wie erwähnt, wird das Sicherungsmodul von einer externen Energiequelle über die Kontakte mit sekundärer Energie versorgt, welche sämtliche Funktionen, also beispielsweise die Öffnungs- und Identifikationsfunktion des Sicherungsmoduls weiterhin funktionieren lässt. Somit bleibt das Verriegelungselement bei einem Ausfall der Primärenergie zunächst verriegelt. Gleichzeitig ist durch Einbringen der erforderlichen Energie durch die externe Energiequelle weiterhin ein zerstörungsfreies Öffnen möglich. Darüber hinaus wird die fortlaufende Registrierung der Öffnungsvorgänge gewährleistet. Die erfindungsgemäße Verriegelungsanordnung ist ferner dahingehend von Vorteil, dass kein chemischer Energiespeicher in Form eines Akkumulators erforderlich ist, und dass aufgrund des passiv arbeitenden Verriegelungselements zur Verriegelung keine Energie benötigt wird.
Bevorzugte Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Verriegelungsanordnung sind in den weiteren Ansprüchen beschrieben.
Es wird bevorzugt, dass die Öffnungsspule neben der primären Energieversorgung mit zumindest einem Schalter verbunden ist, von denen einer bei Vorliegen eines Freigabesignals von einem Sicherungsmodul geschlossen wird und damit die Betätigung der Öffnungsspule zum Öffnen des Verriegelungselements auslöst. Mit anderen Worten ist für die Öffnung sowohl das Vorhandensein der Primärenergie als auch das positive
Öffnungssignal an dem beschriebenen Schalter erforderlich. Dieses Öffnungssignal ist zweckmäßigerweise mit der Freigabelogik verbunden, die anhand des entweder über die Fernspeisung oder den Identifikationsmittelleser zugeführten Signals die Zugangsberechtigung überprüft.
Besondere Vorteile können erhalten werden, wenn die Öffnungsspule darüber hinaus mit einem Schalter verbunden ist, der seinerseits mit einer sich langsam entladenden Energiespeichereinrichtung verbunden ist. In vorteilhafter Weise versorgt diese Energiespeichereinrichtung den Schalter auch bei Ausfall der primären Energieversorgung mit SteuerSpannung. Da der Schalter derart gestaltet ist, dass er schließt, wenn die angelegte Steuerspannung ausfällt, bleibt der Schalter zunächst für die Dauer des Entladevorgangs der Energiespeichereinrichtung geöffnet. Dies bedeutet, dass der Öffnungsspulenstromkreis zunächst nicht geschlossen wird. Eine Schließung dieses Stromkreises ist vielmehr weiterhin über den vorangehend beschriebenen Schalter möglich, der nach einem Öffnungssignal von der Freigabelogik geschlossen wird. Sofern also das Sicherungsmodul als solches noch funktioniert, bezieht die Öffnungsspule die ggf. über die Kontakte zugeführte Energie zur Entriegelung, und daneben wird von dem Sicherungsmodul nach Überprüfung der Identifikation der erforderliche Schalter geschlossen.
Wenn jedoch in der Steuerelektronik des Sicherungsmoduls ein fataler Fehler auftritt, und der von der Freigabelogik betätigte Schalter nicht mehr betätigbar ist, so wird der Schalter, der mit der Energiespeichereinrichtung verbunden ist, nach deren Entladung infolge des Fehlens von Spannung unbedingt geschlossen, was den Öffnungsspulenstromkreis schließt. Nach dieser endlichen Zeit ist somit eine
Betätigung der Spule zum Entriegeln des Verriegelungselements möglich. Hierfür ist jedoch noch die Zuführung von Energie erforderlich. Mit anderen Worten gewährleistet der beschriebene, mit der langsam sich entladenden Energiespeichereinrichtung verbundene Schalter ein unbedingtes Öffnen des Verriegelungselements, was jedoch erst erfolgt, wenn zusätzlich die hierfür erforderliche Energie zugeführt wird. Dies kann wiederum erfindungsgemäß durch das sekundäre Energieversorgungsteil erfolgen, dem von einer externen Energiequelle die erforderliche Energie zugeführt werden kann. Um in diesem Zustand folglich Zutritt zu der Einrichtung zu erlangen, der in vorteilhafter Weise zerstörungsfrei möglich ist, muss die Bedienperson in Besitz der Energiequelle sein. Im übrigen handelt es sich bei der vorangehend beschriebenen Anordnung zur Gewährleistung einer unbedingten Öffnungsmöglichkeit um eine grundsätzlich von der externen Energiezuführung unabhängige Maßnahme, die auch bei VerriegelungsSystemen mit herkömmlicher Sekundärenergieversorgung (Akkumulator) ihre Vorteile entfaltet.
In vorteilhafter Weise ist die Energiespeichereinrichtung mit dem primären Energieversorgungsteil verbunden, so dass die zum Offenhalten des Schalters notwendige Spannung der Energiespeichereinrichtung stets in Form einer Sperrspannung zugeführt wird.
Zur Gewährleistung der beschriebenen unbedingten Öffnungsmöglichkeit sind die Kontakte insbesondere über einen AC/DC-Wandler mit der Öffnungsspule verbunden, um die Stromversorgung der Spule unabhängig von dem primären Energieversorgungsteil zu gestatten.
Für die beschriebene Energiespeichereinrichtung bietet es Vorteile, wenn diese mit den Kontakten verbindbar ist, so dass sie aufgeladen werden kann. Falls beispielsweise die Wiederherstellung der primären Energieversorgung nach einer kontrollierten Notöffnung noch nicht gelungen ist, bleibt die Einrichtung damit erneut für die Dauer des Entladevorgangs der Energiespeichereinrichtung vollwertig verriegelt.
Eine vorteilhafte Anpassung der zu der Öffnungsspule zugeführten Leistung hinsichtlich des Setzens bzw. Haltens der Entriegelungsstellung wird gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung dadurch erreicht, dass mit der Öffnungsspule ein Zündschalter in Reihe geschaltet ist. Dieser Zündschalter schließt ab einer bestimmten Spannung an seinen Pol und öffnet erst dann wieder, wenn der Stromfluss einen bestimmten kleineren Wert unterschreitet. Mit dieser Anordnung aus einer Reihenschaltung von Öffnungsspule und Zündschalter ist ein Kondensator parallel geschaltet, der die nur kurzzeitig erforderliche hohe Setzenergie liefert. Der Kondensator wird zunächst auf eine erhöhte Spannung aufgeladen, wenn der Spulenstromkreis geschlossen ist, wobei der Zündschalter geöffnet ist, so dass die gesamte Spannung für die Aufladung des Kondensators zur Verfügung steht. Bei Erreichen einer bestimmten Aufladung zündet der Zündschalter und der Kondensator entlädt sich mit einem kräftigen Stromimpuls über die Öffnungsspule. Nach dieser Entladung fließt im weiteren Verlauf der wesentlich kleinere Haltestrom, so dass in dieser Weise Energieeinsparungen möglich sind.
Die vorangehend beschriebenen Vorteile hinsichtlich der Aufrechterhaltung der Funktionen der Freigabelogik werden insbesondere gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
erreicht, bei der die Kontakte des sekundären Energieversorgungsteils mit einem Identifikationsmittelleser verbunden ist. Hierdurch ergibt sich in vorteilhafter Weise eine Vereinfachung der Bedienung, indem kein separates Identifikationsmittel, das das Identifikationssignal aussendet, benötigt wird, da es in der Energiequelle ERU enthalten sein kann.
Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung betrifft diese ein Sicherungssystem mit zumindest einem Verriegelungssystem in einer der vorangehend beschriebenen Ausführungsformen und zumindest einer externen Energiequelle. Wie bereits ausgeführt wurde, wird durch die Energiequelle die Versorgung des Sicherungsmoduls auch im Fall eines Ausfalls der Primärenergieversorgung gewährleistet .
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Sicherungssystems kann diese Energiequelle Identifikationsmitteleigenschaften aufweisen. Mit anderen Worten übermittelt die Energiequelle zusätzlich ein Identifikationssignal, das beispielsweise mittels Frequenzmodulation des Energiesignals abgegeben werden kann. Dieses wird an den Kontakten abgegriffen und einem Identifikationsmittelleser zugeführt, der im Fall einer korrekten Information die Öffnung des Verriegelungselements gestattet. Durch die externe Zuführung von Energie ist auch eine lückenlose Registrierung der Öffnungsvorgänge möglich.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
Nachfolgend wird ein in den Zeichnungen dargestelltes Ausführungsbeispiel der Erfindung näher erläutert.
Fig. 1 zeigt ein Blockschaltbild der erfindungsgemäßen Verriegelungsanordnung; und
Fig. 2 zeigt eine erfindungsgemäße Schutzklappen- Schlitzkopf-Kombination.
Ausführliche Beschreibung eines Ausführungsbeispiels der Erfindung
Gemäß der schematischen Blockschaltbild-Darstellung nach Fig. 1 steht im Mittelpunkt der erfindungsgemäßen Verriegelungsanordnung die Öffnungsspule ÖS, die im stromlosen Zustand für die Verriegelung des als Verriegelungselement vorgesehenen Riegels R sorgt. Wenn durch die Öffnungsspule ÖS Strom fließt, so wird der Riegel R entriegelt. Bei dem dargestellten Beispiel ist die Öffnungsspule ÖS in Reihe mit einem Zündschalter ZI und parallel zu einem Kondensator C2 geschaltet, deren Funktionen vorangehend beschrieben wurden.
Die Zuführung der für das Annehmen der Entriegelungsstellung erforderlichen Spannung erfolgt im Normalfall über den ersten Pol Pl der Öffnungsspule ÖS von dem primären Energieversorgungsteil PET. Im Normalfall wird das primäre Energieversorgungsteil PET von einer Fernspeiseleitung F mit Energie versorgt. Über den Ausgang PS liefert das primäre Energieversorgungsteil PET ferner die primäre Energie für ein (nicht dargestelltes) Schranksicherungsmodul, das neben den in der Figur dargestellten Komponenten weitere Bestandteile, beispielsweise Einrichtungen zur Überprüfung der Zugangsberechtigung enthält. Sofern die Freigabelogik des Sicherungsmoduls ein Öffnungssignal liefert, wird an den am unteren Rand der Figur zu erkennenden Steuereingang G2 des
Schalters S2 eine Steuerspannung angelegt. Der Schalter S2 ist ein sogenannter aktiver Schalter, was bedeutet, dass er erst geschlossen wird, wenn eine ausreichende SteuerSpannung anliegt. Wenn folglich die Freigabelogik des
Schranksicherungsmoduls dieses Steuersignal an dem Eingang G2 zur Verfügung stellt, so wird der Schalter S2 geschlossen, und die Öffnungsspule ÖS, deren zweiter Pol P2 unter anderem mit dem Schalter S2 verbunden ist, wird bestromt. In dieser Weise erfolgt im normalen Betrieb die Öffnung des Riegels. Hierbei sei noch angemerkt, dass das Aussenden des Öffnungssignals von der Freigabelogik des
Schranksicherungsmoduls entweder durch ein entsprechendes Signal aus der Fernspeisung oder durch ein Signal eines Identifikationslesers ausgelöst werden kann, der ein berührungslos an den Leser angenähertes, zugelassenes Identifikationsmittel liest.
Wenn nunmehr aufgrund eines Stromausfalls oder aufgrund einer Unterbrechung der Fernspeiseleitung F die Energieversorgung über das primäre Energieversorgungsteil PET nicht mehr möglich ist, so ist auch die Versorgung der Öffnungsspule ÖS mit Strom und das Öffnen des Riegels R verhindert. Erfindungsgemäß wird die Aufrechterhaltung der Öffnungsfunktion durch zumindest zwei Kontakte 4, 6 gewährleistet. Die externe Energiequelle ERU kann beispielsweise eine einschaltbare Gleichstromquelle sein, die eine geeignete Kontaktanordnung aufweist, um die beiden Kontakte 4, 6 zu kontaktieren. Es ist auch möglich, dass die externe Energiequelle ERU eine Wechselspannungsquelle ist. Deshalb sind in dem gezeigten Beispiel die beiden Kontakte 4, 6 jeweils mit einem Energieversorgungsteil Wl und W2 verbunden, die allgemeine Spannungswandler darstellen. Über die beiden Widerstände R werden die beiden Wandler Wl und W2
entkoppelt und bilden zusammen das sogenannte sekundäre Energieversorgungsteil SET.
Zur Versorgung des Schranksicherungsmoduls mit Ersatzenergie ist der Wandler Wl mit seinem Ausgang EES mit dem Schranksicherungsmodul verbunden. Mit anderen Worten können sämtliche Funktionen des Schranksicherungsmoduls auch bei einem Ausfall des primären Energieversorgungsteils mit Hilfe der externen Energiequelle wieder hergestellt werden. Insbesondere ist über den Ersatz-Energie-Ausgang EES für das Schranksicherungsmodul der fortgesetzte Betrieb der Freigabelogik möglich, so dass auch die Funktion des Schalters S2 gewährleistet bleibt.
Es ist jedoch grundsätzlich ebenso denkbar, dass in dem Schranksicherungsmodul ein derart schwerer Fehler auftritt, dass ein Schließen des Schalters S2 dauerhaft verhindert wird. Mit anderen Worten könnte der Stromkreis durch die Öffnungsspule ÖS auch bei einer Energieversorgung von extern nicht mehr geschlossen werden, so dass eine Entriegelung des Riegels R verhindert würde. Zu diesem Zweck ist gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ein weiterer Schalter Sl vorgesehen, mit dem die Öffnungsspule ÖS über ihren zweiten Pol P2 alternativ verbindbar ist. Bei dem Schalter Sl handelt es sich um einen sogenannten passiven Schalter, d.h. der Schalter wird geschlossen, wenn an seinem Steuereingang Gl die Steuerspannung ausfällt. Im Normalzustand liegt die somit als Sperrspannung ausgebildete SteuerSpannung Usperr von dem primären Energieversorgungsteil PET an dem Eingang Gl an. Somit ist der Schalter Sl im Normalzustand ständig geöffnet und das Öffnen und Schließen des Stromkreises der Öffnungsspule ÖS wird allein durch den Schalter S2 bewerkstelligt.
Bei einem Ausfall des primären Energieversorgungsteils PET und bei einem darüber hinaus auftretenden Fehler in dem Schranksicherungsmodul, der eine Betätigung des Schalters S2 verhindert, ist anfangs keine Betätigung der Öffnungsspule ÖS möglich. An den Schalter Sl bleibt nämlich aufgrund der gezeigten Vorsehung eines Kondensators Cl und eines hochohmigen Entladewiderstandes Rl eine Spannung angelegt. Diese Spannung liegt infolge des aufgeladenen Kondensators Cl an. Die gezeigte Entkoppelungsdiode Dl verhindert eine Entladung des Kondensators über einen anderen Stromweg als über den Entladewiderstand Rl .
Für die Zeitdauer des Entladevorgangs liegt folglich weiterhin eine Spannung an dem Schalter Sl an und dieser bleibt geöffnet, so dass eine Betätigung der Öffnungsspule keinesfalls möglich ist, da, wie erwähnt, in diesem Fall der Schalter S2 ebenfalls außer Betrieb ist, und der Stromkreis der Öffnungsspule nicht geschlossen werden kann.
In vorteilhafter Weise erfolgt jedoch nach dem Entladevorgang des Kondensators Cl ein unbedingtes Schließen des Schalters Sl und damit des Stromkreises der Öffnungsspule ÖS, was eine nachfolgende Betätigung der Öffnungsspule ÖS gestattet. Diese Öffnung erfolgt jedoch nicht zwangsläufig zu diesem Zeitpunkt, da, wie erwähnt, lediglich der Stromkreis der Öffnungsspule ÖS geschlossen ist, an der Öffnungsspule ÖS jedoch keine Spannung anliegt. Diese Spannung muss aufgrund des angenommenen Totalausfalls des primären Energieversorgungsteils PET über das sekundäre Energieversorgungsteil SET zugeführt werden. Dies erfolgt bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel durch die Zuführung von Energie von der externen Energiequelle ERU zu den Kontakten
4, 6 und von dort über den Wandler W2. Wie in der Zeichnung dargestellt ist, ist dieser über eine Entkoppelungsdiode D2 mit dem ersten Pol Pl der Öffnungsspule ÖS verbunden. Die Entkopplungsdiode D2 ist ebenso wie die Entkopplungsdiode D3 für den Fall vorgesehen, dass der Wandler W2 bzw. das primäre Energieversorgungsteil PET nicht rückflussfrei arbeiten.
In dem geschilderten Zustand, also bei aufgrund eines Fehlers dauerhaft geöffneten Schalters S2 und eines nach der Entladedauer des Kondensators Cl geschlossenen Schalters S2 ist somit die Entriegelung des Riegels R durch Betätigung der Öffnungsspule ÖS mittels der Zuführung der erforderlichen Energie von der Energiequelle ERU zu den Kontakten 4, 6 möglich. Mit anderen Worten muss die Bedienperson auch in diesem Zustand im Besitz einer Energiequelle ERU sein. Andernfalls ist keine Öffnung möglich. Dies gestattet auch in diesem Fall den zerstörungsfreien und zugleich wegen der Notwendigkeit der Energiequelle ERU gesicherten und überwachbaren Zutritts zu der gesicherten Einrichtung.
Sollte nach einer kontrollierten Notöffnung die Herstellung der primären Energieversorgung oder die Beseitigung eines Kommunikationsausfalls zunächst nicht gelingen, kann mittels Taste TAl und einer extern angelegten Energiequelle ERU eine erneute Aufladung des Kondensators Cl durchgeführt werden.
Hierzu wird die Energiequelle ERU angelegt und die Taste TAl betätigt, die einen Sperrspannungsausgang SA des Wandlers W2 mit dem Kondensator Cl verbindet. Hierdurch erfolgt das Aufladen des Kondensators Cl, der nachfolgend für eine definierte Entladezeitdauer das Schließen des Schalters Sl verhindert; somit ist für diesen Zeitraum die Öffnung ausschließlich über Schalter S2 gestattet.
Selbstverständlich ist nach dem Entladen von Kondensator Cl, dem nachfolgenden Schließen von Schalter Sl die unbedingte Öffnungsmöglichkeit wieder gegeben.
Bei dem in der Figur dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Verbindung von den Kontakten 4, 6 zu einem Demodulator D eines Identifikationslesers dargestellt. Hierdurch kann die von der Energiequelle ERU auf die Kontakte 4, 6 zugeführte Energie auch für die Übersendung eines Identifikationssignals verwendet werden. Dieses kann beispielsweise durch Frequenzmodulation des Energiesignals erfolgen. Die Modulation wird von dem Demodulator D gewissermaßen rückgängig gemacht, und das Identifikationssignal wird einem Identifikationsmittelleser zugeführt. Dieser speist das Signal in die Freigabelogik des Schranksicherungsmoduls ein. Insbesondere besteht diese Möglichkeit auch im Fall eines Fehlers der Primärenergieversorgung, so dass auch bei einem derartigen Störungszustand eine Identifikation der Person möglich ist, die einen Zugang anstrebt. In vorteilhafter Weise kann somit die Energiequelle ERU mit einem Identifikations-Sender, beispielsweise in Form einer kontaktbehafteten, seitens des Schranksicherungsmoduls lesbaren Karte, kombiniert werden.
Ein Öffnungskriterium kann beispielsweise darin liegen, dass das Identifikationsmittel, also der elektronische Schlüssel, an den Identifikationsmittelleser des Schranksicherungsmoduls angelegt wird, und der elektronische Schlüssel das verwendete Übertragungsprotokoll einhält. Bei einem Einhalten werden die Informationen des elektronischen Schlüssels, insbesondere seine Identifikationskennung, nicht flüchtig gespeichert. Wie vorangehend ausgeführt, sind die genannten Funktionen auch
bei einem Ausfall der Fernspeiseleitung F durch die Zuführung von Energie über die Energiequelle ERU gewährleistet. Zur Erhöhung der Sicherheit kann jedoch verlangt sein, dass der elektronische Schlüssel im Fall einer derartigen Notöffnung eine bestimmte Information aufweist, die mit einer in dem Schranksicherungsmodul gespeicherten Information für den Zweck der Notöffnung identisch ist.
Bei dem erfindungsgemäßen Verriegelungssystem ist darüber hinaus eine Notöffnung mit gleichzeitiger Registrierung nicht prinzipiell zeitbegrenzt, wie es bei einer sekundären Energieversorgung mittels eines Akkus der Fall wäre. Vielmehr wird durch die Energiequelle ERU auch die für die Registrierung der Identifikation erforderliche Energie übertragen. Sofern das Schranksicherungsmodul darüber hinaus einen auslesbaren elektronischen Zeitmesser aufweist, der beispielsweise mittels der Energie aus dem Kondensator Cl betrieben werden kann, ist auch die Registrierung einer Notöffnung mit Zeitbezug möglich. Im übrigen können sämtliche gespeicherten Informationen zu den kontrollierten und unbedingten Notöffnungen nach Wiederherstellung der primären Energieversorgung und der Kommunikation über die Fernspeiseleitung F zu einem übergeordneten ÜberwachungsSystem übertragen werden, so dass die Registrierung lückenlos ist.
Die Kontakte 4, 6 für die kontaktbehaftete Sekundärenergieübertragung können beispielsweise, wie in Fig. 2 gezeigt, in einer Schutzklappen-Schlitzkopf- Kombination in der Griffschale eines Kabelverzweigergehäuses ausgebildet sein. Vorzugsweise ist die Schutzklappen- Schlitzkopf-Kombination dabei zwar zur Kontaktierung geeignet, jedoch von außen im Vergleich zu herkömmlichen
Schutzklappen-Schlitzkopf-Kombinationen unverändert. In der herkömmlichen Schutzklappen-Schlitzkopf-Kombination sind der Schlitzkopf aus Metall mit seinem Außengewindebolzen und die Schutzklappe aus Metall direkt mit Hilfe einer Gewindemutter formschlüssig verschraubt. Für die sekundäre Energieeinspeisung muss der Schlitzkopf 1 mit seinem Gewindebolzen nur leicht modifiziert werden, so dass bei der Verschraubung der Schlitzkopf 1 und die Schutzklappe 3 elektrisch voneinander isoliert bleiben. Dazu wird beispielsweise eine isolierende Hutscheibe oder Buchse 2 zwischen Schlitzkopf 1 und Schutzklappe 3 eingefügt. Über den durch die Bohrung der Schutzklappe 3 herausragenden Hut der Hutscheibe 2 wird eine Scheibe mit Lötöse als erster Kontakt 4 gesetzt. Durch eine weitere Scheibe 5 aus Kunststoff kann die Schutzklappe 3 so mit dem ersten Kontakt 4 rundum von dem Schlitzkopf 1 einschließlich seines Gewindebolzens isoliert werden. Auf die KunststoffScheibe 5 wird dann eine weitere Lötösenscheibe gesetzt, die als zweiter Kontakt 6 dient. Der Gewindebolzen des Schlitzkopfes 1 ragt durch die Hutscheibe 2, die Schutzklappe 3, die Lötösenscheibe des ersten Kontakts 4, die Kunststoffscheibe 5 und die Lötösenscheibe des zweiten Kontakts 6 und wird dann mit der Mutter 7 verschraubt. Auf diese Weise lässt sich sehr einfach eine von außen unveränderte Kontaktierung durch die Schutzklappen- Schlitzkopf-Kombination in der Griffschale eines Kabelverzweigerschranks realisieren.
Wie in Fig. 2 ersichtlich, hat die als zweiter Kontakt 6 dienende Lötösenscheibe elektrischen Kontakt zum Schlitzkopf 1, während die Lötösenscheibe 4 als erster Kontakt mit der Schutzklappe 3 in Verbindung steht. Über die in Fig. 1 gezeigten Leitungen 4' und 6' werden die als Kontakte 4, 6 dienenden Lötösenscheiben mit den Polen des sekundären
Energieversorgungsteils SET der Verriegelungsanordnung verbunden. Durch die Buchse oder Hutscheibe 2 und die Kunststoffscheibe 5 werden die Pole 4, 6 und damit die Schutzklappe 3 und der Schlitzkopf 1 der Schraube zueinander isoliert. Wird nun die Energiequelle ERV mit der Schlitzkopf- Schutzklappen-Kombination in Kontakt gebracht, so kann im Bedarfsfall die Verriegelungsanordnung mit sekundärer Energie versorgt werden.
Wie aus der vorangehenden Beschreibung deutlich wird, ist die erfindungsgemäße Verriegelungsanordnung in mehrerlei Hinsicht redundant gestaltet. So kann die Öffnungsspule ÖS die zum Entriegeln erforderliche Energie entweder über das primäre Energieversorgungsteil PET oder den mit den Kontakten 4, 6 verbundenen Wandler W2 beziehen. Das nicht dargestellte Schranksicherungsmodul erhält seine Betriebsenergie entweder über das primäre Energieversorgungsteil PET und seinem Ausgang PS oder von dem mit den Kontakten 4, 6 verbundenen Wandler Wl mit seinem Ausgang EES. Schließlich ist das Schließen des Stromkreises der Öffnungsspule ÖS alternativ durch den aktiven Schalter S2 , der mit der Freigabelogik verbunden ist, und den passiven Schalter Sl möglich, der im Regelfall aufgrund des Anliegens einer Sperrspannung geöffnet ist und nur im Fall eines vollständigen Ausfalls des Schranksicherungsmoduls nach der Entladezeit des Kondensators Cl geschlossen wird. Im übrigen kann die Entladezeit des Pufferkondensators Cl je nach den geltenden Anforderungen auf Stunden bis Wochen eingestellt werden.