Verfahren zur Entsorgung gefährlicher oder hochenergetischer Materialien sowie Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Entsorgung gefährlicher oder hochenergetischer Materialien, bei dem diese in einem druckfesten Gehäuse unter kontrollierten Bedingungen zur einer Reaktion gebracht werden, deren Endprodukte ungefährlich sind,
sowie
eine Vorrichtung zur Entsorgung gefährlicher oder hochenergetischer Materialien mit einem druckfesten Gehäuse, in dem die Materialien unter kontrollierten Bedingungen zu einer Reaktion gebracht werden können, deren Endprodukte ungefährlich sind.
Zu den "gefährlichen oder hochenergetischen" Materialien, deren Entsorgung sich die vorliegende Erfindung zum Ziel gesetzt hat, zählen insbesondere Sprengstoffe oder Munition, bei deren kontrollierter Sprengung große Mengen mechanischer und thermischer Energie frei werden. Die Erfindung eignet sich aber darüber hinaus auch zur Entsorgung anderer gefährlicher Substanzen, die mit bestimmten Chemikalien sowohl in exothermen als auch endothermen Reaktionen zu den gewünschten ungefährlich Endprodukten umgesetzt werden müssen.
Zur Entsorgung von Sprengstoffen oder Explosivstoffen ist es bekannt, diese in ein druckfestes Gehäuse einzubrin- gen und dort kontrolliert zur Detonation zu bringen. Ein
Beispiel hierfür findet sich in der WO 97/43594 AI. Nachteilig bei diesen bekannten Vorrichtungen bzw. Verfahren ist, daß die Entsorgung nur chargenweise stattfinden kann und der Ablauf der Reaktion schwer steuerbar ist.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren der eingangs genannten Art so fortzubilden, daß ein kontinuierlicher Betrieb möglich und der Ablauf der Reaktion gut kontrollierbar ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die zu entsorgenden Materialien mit einem Schüttgut vermischt werden, mit dem zusammen sie ein Wanderbett bilden, wobei die Reaktion in einem gewissen Abstand von der Oberfläche im Inneren des Wanderbettes eingeleitet wird.
Erfindungsgemäß werden also die zu entsorgenden Materialien gemeinsam mit dem Schüttgut in das druckfeste Gehäuse eingegeben, in dem sich im dynamischen Gleichgewicht ein Wanderbett ausbildet. Dieses behält zwar seine äußerlich erkennbare Gestalt im wesentlichen kontinuierlich bei; die nähere Betrachtung zeigt dabei jedoch, daß die Materialien, aus denen sich das Wanderbett bildet, kontinuier- lieh in Bewegung sind. Auf diese Weise lassen sich die zu entsorgenden Materialien zunächst in eine gewisse Tiefe des Wanderbettes hinein bewegen, wo sie dann zur Reaktion gebracht werden. Das umgebende Wanderbett nimmt dabei frei werdende Energie sowohl in mechanischer als auch in thermischer Form auf. Das Wanderbett bietet - wo dies gewünscht wird - große Oberflächen, an denen eine Reaktion ablaufen kann. Schließlich stellt das Wanderbett auch einen Wärmespeicher dar, der überall dort, wo die zu entsorgenden Materialien auf eine Reaktionstemperatur gebracht werden müssen, für Energieeinsparungen sorgen
kann. Schüttgut und zu entsorgende Materialien können dem Wanderbett in vermischtem Zustand zugeführt werden oder getrennt auf das Wanderbett "aufgestreut" werden, so daß sich die Mischung erst innerhalb des Wanderbettes bildet.
Wenn als Schüttgut Kugeln verwendet werden, so ist die erforderliche innere Beweglichkeit des Wanderbettes besonders gut gewährleistet. Abweichungen von der Kugeiform sind jedoch möglich, sofern nur die Eigenreibung des Schüttgutes nicht so groß wird, daß die innere Beweglichkeit des Wanderbettes gefährdet ist.
Die Kugeln bestehen vorzugsweise aus Stahl oder Keramik. Beide Materialien haben die erforderliche Festigkeit zur Aufnahme mechanischer oder thermischer Energie und sind im allgemeinen gegen die zu entsorgenden Materialien resistent .
In sehr vielen Fällen wird die Entsorgungsreaktion erst bei einer bestimmten Temperatur eingeleitet. Im günstigsten Fall läßt sich ohne Zuhilfenahme externer Energie ausschließlich mit Hilfe der Reaktionswärme in dem Wanderbett ein Temperaturprofil einstellen, bei dem die Reaktionstemperatur in einem gewissen Abstand von der Ober- fläche im Inneren des Wanderbettes erreicht wird.
Sind jedoch die zu entsorgenden Materialien nicht ausreichend energiehaltig, um die Reaktionstemperatur zu erreichen, muß externe Wärme zugeführt werden. Dies kann im einfachsten Fall durch Zufuhr von Brennstoffen oder sonstigen Entzündungshilfen erfolgen. Alternativ kann diese zum Erreichen der Reaktionstemperatur erforderliche Wärmezufuhr auch über einen Lichtbogen oder induktiv geschehen. Im letzteren Falle muß das Wander- bett elektrisch leitfähige Materialien enthalten, z.B.
Stahlkugeln als Schüttgut.
Besonders vorteilhaft ist diejenige Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens, bei welcher das Schüttgut aus der aus dem Wanderbett austretenden Materialmischung abgeschieden und zumindest teilweise wieder dem Eingang des Wanderbettes zugeführt wird. So läßt sich der Verbrauch des Schüttgutes gering halten.
Dem Wanderbett können zur Durchführung des Verfahrens notwendige oder dieses fördernde Hilfsstoffe zugeführt werden. Dabei ist insbesondere an Brennstoffe gedacht, welche die Temperatur des Wanderbettes erhöhen, an Luft, welche insbesondere der Zufuhr von Sauerstoff dient, an Temperiergas, mit dem insbesondere im Bereich der freien Oberfläche des Wanderbettes eine Vortemperierung erfolgen kann, an Chemikalien, mit denen die zu entsorgenden Materialien umgesetzt werden sollen, sowie an Chemisorbentien, welche bestimmte Reaktionsprodukte an sich binden.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es ferner, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art so auszugestalten, daß sie kontinuierlich betrieben und die Entsorgungsreak- tion gut kontrolliert werden kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
in dem Gehäuse ein sich von oben nach unten bewegendes Wanderbett im dynamischen Gleichgewicht zwischen der
Zufuhr eines Schüttgutes und den zu entsorgenden Materialien einerseits und dem Austrag einer Mischung aus Schüttgut und der Reaktion entstammenden Reststoffen andererseits ausgebildet ist,
wobei eine Einrichtung vorgesehen ist, welche dafür sorgt, daß die Reaktion erst in einem gewissen Abstand von der Oberfläche im Inneren des Wanderbettes eingeleitet wird.
Die Vorteile, die mit einer derartigen Vorrichtung gegenüber solchen nach dem Stande der Technik erzielbar sind, entsprechen sinngemäß den oben erläuterten Vorteilen des erfindungsgemäßen Verfahrens. Gleiches gilt für die Vorteile der Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Vorrichtung, die in den Ansprüchen 11 bis 17 dargelegt sind .
Besonders erwähnenswert an dieser Stelle ist die Ausfüh- rungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung nach Anspruch 18, bei welcher die Wand des Gehäuses von außen nach innen folgende Schichten umfaß :
a) einen Druckmantel;
b) eine schallabsorbierende Schicht;
c) eine elastische Schicht;
d) eine von der elastischen Schicht abgestützte verformbare Schale aus verschleißfestem Material .
Dieser Wandaufbau hat sich zur Bewältigung der komplexen Aufgaben, welche die Wand insbesondere im Blick auf die Aufnahme thermischer und mechanischer Energie sowie die Schalldämmung von Geräuschen bewältigen muß, besonders bewährt .
Die schalldämmende Schicht kann dabei aus Sand oder Holz, die elastische Schicht aus einem Elastomer oder
einem komprimierten Fluid bestehen.
Günstig ist, wenn Temperierkanäle durch die elastische Schicht hindurchgeführt sind. Durch ein geeignetes, diese Temperierkanäle durchströmendes Medium läßt sich nicht nur Reaktionswärme abführen sondern generell durch Kühlung oder Erwärmung ein bestimmtes Temperaturprofil im Wanderbett in Durchströmungsrichtung einstellen. Bei heißem Betrieb kann die innere Schale zusätzlich gekühlt werden, sodaß die höhere Zähigkeit und Festigkeit des Materials bei niedrigeren Temperaturen genutzt werden kann.
Die verschleißfeste (innere) Schale der Wand ist vorzugsweise mit Einrichtungen versehen, welche eine elastische Durchmesserveränderung der Schale ermöglichen. Die verschleißfeste Schale kann dann zur Absorption von Druck- stössen "atmen" und auf diese Weise die mechanische Energie gut an die elastische Schicht abgeben, von der sie abgestützt ist.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert; es zeigen
Figur 1: einen vertikalen Schnitt durch einen Schacht- ofen zur Entsorgung von Munition oder Sprengstoffen;
Figur 2 : einen horizontalen Schnitt durch einen Bereich der Wandstruktur des Schachtofens von Figur 1.
Der in Figur 1 im Vertikalschnitt dargestellte und insgesamt mit dem Bezugszeichen 1 versehene Schachtofen dient der Entsorgung von Munition oder anderen Sprengstoffen, läßt sich aber in ähnlicher Ausführung zur Entsorgung allgemein gefährlicher oder hochenergetischer Materialien
einsetzen. Er umfaßt ein Gehäuse 2 mit einem oberen, im wesentlichen zylindrischen Abschnitt 3 und einem unteren, sich nach unten konisch verjüngenden Austrag- abschnitt 4. Der Austragabschnitt 4 besitzt eine Auslaß- Öffnung 5, über welche der Innenraum des Austragabschnittes 4 mit dem Innenraum eines Austrag-Sammelgehäuses 6 kommuniziert. In der Nähe des Bodens des Austrag-Sammelgehäuses 6 befindet sich eine Austragöffnung 7; in etwas größerem Abstand vom Boden des Austrag-Sammelgehäuses 6 ist eine Gaseinlaß- und Auslaßöffnung 8 vorgesehen. Diese ist in Figur 1 durch einen Flansch 9 verschlossen.
Auf den zylindrischen Abschnitt 3 des Gehäuses 2 ist ein deckelartiges Gehäuseoberteil 10 aufgesetzt, in dem sich verschiedene Einlaßöffnungen 11, 12, 13, 14 und 15 befinden.
Über die Einlaßöffnung 12 wird dem Innenraum des Gehäuses 2 in noch näher zu beschreibender Weise eine Schüttung von Stahlkugeln zugeführt, welche im betriebsbereiten
Zustand des Schachtofens 1 in der in Figur 1 dargestellten Weise einen Teil des Austrag-Sammelgehäuses 6, den gesamten konischen Austragabschnitt 4 und den gesamten zylindrischen Abschnitt 3 des Gehäuses 2 ausfüllt. Die Stahlkugeln sind dabei so dimensioniert, daß sie innerhalb des Gehäuses 2 eine "fließfähige" Schüttung 16 nach Art eines Wandbettes bilden.
In einem gewissen Abstand unterhalb der der Einlaßöffnung 12 benachbarten Oberfläche des Wanderbettes 16 ist eine
Zündvorrichtung 18, beispielsweise in Gestalt zweier einen Lichtbogen erzeugender Elektroden, vorgesehen.
Über die Einlaßöff ung 14 im Gehäuseoberteil 10 wird die zu entsorgende Munition zugeführt. Diese vermischt
sich dabei mit den über die Einlaßöffnung 12 eingeleiteten Stahlkugeln und bewegt sich gemeinsam mit diesen, in das Wanderbett 16 integriert, innerhalb des Schachtofens 1 nach unten, wie weiter unten noch deutlicher wird.
Über die im Durchmesser kleiner dargestellten Einlaßöffnungen 11, 13 und 15 im Gehäuseoberteil 10 können nach Bedarf Hilfsstoffe ins Innere des Gehäuses 2 eingeführt werden, so etwa Wasser, Brennstoffe, Luft, Heißgas, Kühlungsgas und Chemikalien, insbesondere Chemisorbentien, je nach Art der Materialen, die in dem Schachtofen 1 entsorgt werden sollen. Nicht benötigte Einlaßöffnungen 11, 13, 15, werden selbstverständlich im Betrieb des Schachtofens verschlossen.
Die Austragöffnung 7 des Austrag-Sammelgehäuses 6 ist über eine Leitung 19 und eine Schüttgut -Abscheideeinrichtung 20 sowie eine weitere Leitung 22 mit einer in der Zeichnung nicht mehr dargestellten Austrageinrichtung verbunden. Diese zieht über die Leitung 19 das sich im
Austrag-Sammelbehälter 6 befindliche Material ab, welches eine Mischung aus den als Schüttgut (Wanderbettmaterial) verwendeten Stahlkugeln und dem Schrott und sonstigen Reststoffen ist, die bei der Reaktion des Entsorgungsgutes entstehen. Dabei wird gleichzeitig der gesamte Innenraum des Gehäuses 2 beispielsweise durch Absaugung über die Leitung 8 unter Unterdruck gehalten, sodaß keine Gase aus dem Gehäuse 2 entweichen können.
In der Schüttgut -Abscheideeinrichtung 20 wird das Schüttgut von den sonstigen Reststoffen, insbesondere dem Schrott getrennt . Das Schüttgut wird über eine weitere Leitung 21 dem Einlaß 12 im Gehäuseoberteil 10 wieder zugeführt, während der Schrott und die sonstigen aus der Reaktion stammenden festen Reststoffe über die Leitung 22 der
endgültigen Entsorgung gefahrlos zugeführt werden können.
Der oben beschriebene Schachtofen 1 arbeitet wie folgt :
Durch die kontinuierliche Zufuhr von Stahlkugeln über die Einlaßöffnung 12 im Gehäuseoberteil 10 und die im gleichen Maße stattfindende Entnahme von Stahlkugeln über die Austragöffnung 7 im Austrag-Sammelgehäuse 6 sowie durch die Rückführung der in der Schüttgut -Abschei- deeinrichtung 20 wiedergewonnenen Stahlkugeln über die
Leitung 21 wird ein kontinuierlicher Kreislauf der Stahlkugeln aufrechterhalten. Über die Leitung 35 wird von außen nur jeweils der Ergänzungsbedarf frischer Stahlkugeln eingebracht . Im Inneren des Reaktors bildet sich das in Figur 1 dargestellte Wanderbett 16 aus, welches im dynamischen Gleichgewicht von Zufluß 17 und Abfluß etwa die dargestellte Form behält. Die zu entsorgenden Güter, im Beispiel die Munition, wird in einer entsprechend abgestimmten Menge über die Einlaßöffnung 14 im Gehäuse- Oberteil 10 zugeführt und dabei unter die Stahlkugeln gemischt. In der Nähe der Einlaßöffnungen 12 und 14 17 besitzt das Wanderbett 16 eine Temperatur, die unterhalb der Zündtemperatur der Munition liegt. Je tiefer jedoch die Munition mit den Stahlkugeln im Wanderbett 16 nach unten absinkt, um so höher wird die Temperatur, der sie ausgesetzt ist. Kommt die Munition in die Nähe der Zündvorrichtung 18, so hat sie bereits eine Temperatur, die nicht mehr weit von der Zündtemperatur entfernt ist. Es genügt nunmehr eine verhältnismäßig kleine weitere Tempe- raturerhohung durch die Zündvorrichtung 18, um die gesteuerte Explosion auszulösen. Die dabei freigesetzte thermische und mechanische Energie wird von den die Munition umgebenden Stahlkugeln aufgenommen und zum Teil an die Wände 3 des Gehäuses 2 weitergegeben, die hierzu in einer bestimmten, weiter unter näher erläuterten Weise ausgebil-
det sind. Die mit der Explosion verbundenen und ggf. nachfolgenden Reaktionen sind abgeschlossen, wenn die das Wanderbett 16 bildenden Materialien in den unteren Austragabschnitt 4 des Gehäuses 2 eintreten. Hier enthält das Wanderbett 16 also im wesentlichen Stahlkugeln,
Metallschrott , der bei der Explosion aus den metallischen Munitionsteilen entstanden ist, ungefährliche Chemikalien als Reaktionsprodukte und ggf. Gase. Diese Mischung wird über das Austrag-Sammelgehäuse 6 in der oben schon geschil- derten Weise ausgetragen, wobei eventuell vorhandende
Gase über die Gaseinlaß-/ Auslaßöffnung 8 abgezogen werden.
Das Wanderbett 16 wirkt bei den oben geschilderten Vorgängen nicht nur druckstoßdämpfend; vielmehr dienen die über die Schüttgut -Abscheideeinrichtung 20 und die Leitung 21 rezirkulierten Stahlkugeln gleichzeitig als regenerativer Wärmetauscher bzw. Wärmespeicher. Dieser vermindert den Energiebedarf, der zur Erwärmung der Munition bis nahe an die Zündtemperatur erforderlich ist.
Die Schüttgut-Abscheideeinrichtung 20 kann unterschiedliche Bauweisen besitzen: Im oben geschilderten Fall, in dem das Schüttgut aus Stahlkugeln besteht und der in der Explosion entstandene Schrott im wesentlichen aus Eisen, kann sie magnetisch arbeiten.
Statt der Kugeln aus Stahl können als Schüttgut auch Kugeln aus anderem Material, insbesondere keramische Kugeln, eingesetzt werden. Auch eine exakte Kugelform ist nicht erforderlich; es reicht jede Form aus, die zu dem gewünschten "fließfähigen" Wanderbett 16 führt.
Wird als Material für das Schüttgut ein Metall verwendet, kann statt der mit einem Lichtbogen arbeitenden Zündvor- richtung 18 auch eine Induktionsspule eingesetzt werden.
Diese ruft in dem Schüttgut wärmeerzeugende Wirbelströme hervor, die dann für die zur Reaktionseinleitung erforderliche Temperatur sorgen. Bei energiereichen Materialien kann unter Umständen auf eine gesonderte Zündvorrichtung vollständig verzichtet werden, da die zur Reaktionseinleitung erforderliche Temperatur ohne äußere Energiezufuhr aus der Reaktionswärme im Wanderbett 16 erreicht wird .
Wie schon oben erwähnt wurde, muß die Wandung 3 des
Gehäuses 2 erhebliche thermische und mechanische Belastungen aushalten; darüber hinaus können die im Wanderbett 16 stattfindenden Reaktionen mit einer erheblichen Geräuschentwicklung verbunden sein, so daß eine schall- dämmende Eigenschaft der Wand 3 erwünscht ist. Hierzu besitzt die Wand 3 den in Figur 2 schematisch dargestellten Aufbau:
Radial innerhalb eines äußeren, herkömmlichen Druckmantels 25 aus Metall befindet sich eine schallabsorbierende
Zwischenschicht 26, die z.B. aus Sand oder Holz bestehen kann. Die schallabsorbierende Zwischenschicht 26 ist über eine metallische Schale 27 von einer weiteren Zwischenschicht 28 getrennt, die aus einem elastischen Medium, im dargestellten Beispiel aus Gummi, besteht.
Die elastische Zwischenschicht 28 wird durch eine Vielzahl achsparalleler Temperierbohrungen 29 durchzogen. Durch diese Temperierbohrungen 29 wird je nach Bedarf ein Temperiermittel (Kühlmittel oder Heizmittel) geleitet, welches zur Aufrechterhaltung einer bestimmten Temperatur in einem bestimmten Abschnitt des Gehäuses 2 erforderlich ist .
Die radial am weitesten innenliegende Schicht der Wand 3 ist eine verschleißfeste Schale 30, welche aufgrund
ihrer Eigenelastizität verformbar ist und aufgrund von achsparallelen Sicken 31 in dem Sinne "atmen" kann, als sie unter dem Einfluß von inneren Druckstößen ihren Durchmesser verändern kann. Die verschleißfeste Schale 30 stützt sich dabei an der elastischen Zwischenschicht 28 ab, welche letztendlich die Deformationsenergie aufnimmt .