Bogenof setdruckverfahren und Bogenoffsetdruckmaschine
Die Erfindung betrifft Bogenoffsetdruckverfahren, bei dem Strömungsverhältnisse im Inneren eines Gehäuses einer Bogenauslage einer Bogenoffsetdruckmaschine verändert werden, um eine unkontrollierte Ausbreitung von Puder im Gehäuse zu verhindern, wobei an mindestens einer Stelle entlang eines
Leertrums einer Bogenfördereinrichtung puderbelastete Luft aus dem Gehäuse abgesaugt und/oder Luft von außen in das Gehäuse zugeführt wird. Die Erfindung betrifft weiter eine Bogenoffsetdruckmaschine mit einer Bogenauslage, einer in einem Gehäuse der Bogenauslage angeordneten
Bestäubungseinrichtung zum Bestäuben der bedruckten Bogen mit Puder, sowie Luftzufuhreinrichtungen zum Zuführen von Luft von außen in das Gehäuse und/oder Luftabsaugeinrichtungen zum Absaugen von puderbelasteter Luft aus dem Gehäuse, die an mindestens einer Stelle entlang eines Leertrums einer
Bogenfördereinrichtung angeordnet sind, um durch Veränderung der Strö ungsverhältnisse im Inneren des Gehäuses eine unkontrollierte Ausbreitung von Puder im Gehäuse zu verhindern. Ein Druckverfahren und eine Druckmaschine dieser Art sind in der Deutschen Patentanmeldung 198 01 949.1 der beiden Anmelder beschrieben, die an dem für den Zeitrang der vorliegenden Anmeldung maßgeblichen Tag noch nicht veröffentlicht war.
In der vorgenannten Patentanmeldung, deren Inhalt hiermit durch Bezugnahme in die vorliegende Anmeldung aufgenommen wird, wurde bereits vorgeschlagen, gezielt Luft ins Innere des Gehäuses einer Bogenauslage einer Bogenoffsetdruckmaschine zuzuführen, um durch Veränderung der Strömungsverhältnisse eine unkontrollierte Ausbreitung von Puder im Inneren der
Auslage bzw. in die Umgebung der Bogenauslage zu verhindern. Dabei konnten im Hinblick auf eine Begrenzung der Puderausbreitung und eine Reduzierung der benötigten
Pudermengen besonders gute Ergebnisse erzielt werden, wenn die Luft in einem in Bewegungsrichtung eines Fördertrums der Bogenauslage hinter einer Puderbestäubungseinrichtung liegenden Bereich von oben her durch das Leertrum hindurch in das Gehäuse zugeführt und/oder gleichzeitig puderbelastete Luft aus diesem Bereich abgesaugt wurde.
In den Bogenauslagen herkömmlicher Offsetdruck aschinen treten in großem Umfang Luftturbulenzen auf. Diese Luftturbulenzen werden unter anderem dadurch verursacht, daß jeweils unter- und oberhalb des Fördertrums und des Leertrums des Bogenauslegers durch die Sogwirkung der sich bewegenden Bogengreifer und Ketten Luft in Bewegungsrichtung des jeweiligen Trums mitgerissen wird, daß vom Fördertrum mitgeführte bedruckte Bogen flattern oder beim Umlenken aus der Schräge in die Horizontale mit ihrem hinteren Rand nach oben wippen (sogenannter Peitschen- oder Fahnen-Effekt) , sowie dadurch, daß aus dem sogenannten Bogenleitblech Luft von unten her gegen den Bogen geblasen wird, um diesen berührungsfrei über das Leitblech zu führen, wobei jedoch ein Teil dieser Luft zwischen den benachbarten Bogen sowie seitlich an den Bogen vorbei nach oben strömt.
Durch diese Luftturbulenzen wird ein großer Teil des aus der Puderbestäubungseinrichtung austretenden Puders verwirbelt und von der Luft mitgerissen, so daß er nicht wie gewünscht unmittelbar unterhalb der Puderbestäubungseinrichtung auf die bedruckte Oberfläche der Bogen gelangt. Statt dessen wird der Puder durch die Luftströmungen, insbesondere diejenigen entlang der beiden Trume des Bogenauslegers, über den gesamten Innenraum der Bogenauslage verteilt. Dies führt nicht nur zu einem erhöhten Verschleiß von beweglichen Teilen und längeren Stillstandszeiten zur Reinigung der Bogenauslage, sondern auch zu einer Belästigung des Bedienungspersonals, weil der aufgewirbelte Puder außerdem durch sämtliche Öffnungen der
Bogenauslage, insbesondere durch die Bogenaustrittsöffnung und
Luftaustrittsgitter auf der Oberseite des Gehäuses, in die Umgebung austritt.
Durch den Transport des Puders bis zum Gegendruckzylinder des letzten Druckwerks bzw. bis zur Auslagetrommel der
Druckmaschine gelangt zudem unmittelbar nach dem Austritt des Bedruckstoffs aus der Druckmaschine Puder auf die noch feuchte Oberfläche des Bedruckstoffs bzw. der Druckfarbe. Der gewöhnlich aus Stärke bestehende Puder nimmt dort einen Teil der vorhandenen Flüssigkeit auf, zum Beispiel aus der
Feuchtmittelzufuhr stammendes Oberflächenwasser sowie ggf. auch leichterflüchtige oder niedrigerviskose Bestandteile der Druckfarbe. Da die vom Puder aufgenommene Flüssigkeit nicht oder erheblich langsamer in den Bedruckstoff wegschlägt und auch nicht am chemischen Vernetzungsprozeß der Druckfarbe teilnimmt, ist zum einen der Feuchtigkeitsgehalt der Bogen beim Ablegen auf dem Bogenstapel höher, wodurch die Trocknung verzögert und die bis zur Weiterverarbeitung der Druckerzeugnisse erforderliche Zeitspanne länger wird. Zum anderen kann die vom Puder aufgenommene Flüssigkeit auch bewirken, daß die Scheuerfestigkeit der Druckfarbe abnimmt, wenn sich beim Scheuern auf der feuchten Druckfarbe abgelagerte Puderpartikel ablösen, wodurch darunter befindliche unvollständig getrocknete punktförmige Oberflächenbereiche der Druckfarbe freigelegt werden.
Dem wird durch die bereits vom Anmelder vorgeschlagene Zufuhr von Luft von oben durch das Leertrum hindurch in das Gehäuse der Bogenauslage entgegengewirkt, wobei diese Luftzufuhr zum einen verhindert, daß vom Leertrum und von Luftströmungen entlang des Leertrums Puder in Richtung der Druckmaschine transportiert wird, und zum anderen in Verbindung mit einer oder mehreren Bürstenleisten das Leertrum von anhaftendem Puder befreit. Wenn ein Teil der zugeführten Luft nach dem Hindurchtritt durch das Leertrum in Richtung der Druckmaschine umgelenkt wird, verhindert diese umgelenkte Luft außerdem, daß Puder im Bereich der Puderbestäubungseinrichtung bis zum
Leertrum des Bogenauslegers gelangt und von diesem in Richtung der Druckmaschine transportiert wird. Dadurch konnte zumindest bei Bogenoffsetdruckmaschinen mit kurzen Bogenauslagen der unmittelbar hinter der Auslagetrommel liegende Bereich der Bogenauslage nahezu puderfrei gehalten werden, wodurch nicht nur Verschleiß und Puderemissionen in die Umgebung vermindert, sondern überraschenderweise auch die Trocknung des Bedruckstoffs und der Druckfarbe beschleunigt werden konnte, vermutlich aufgrund des im vorangehenden Absatz beschriebenen Wirkmechanismus.
Durch die von den Anmeldern in der eingangs genannten Deutschen Patentanmeldung 198 01 949.1 vorgeschlagene Absaugung eines Teils der zugeführten Luft sowie von weiterer puderbelasteter Luft aus dem Inneren des Gehäuses der
Bogenauslage in Bewegungsrichtung des Fördertrums hinter der Puderbestäubungseinrichtung konnte die Menge des in die Umgebung der Bogenauslage austretenden überschüssigen Puders noch einmal verringert werden.
Versuche und Erfahrungen der Anmelder mit Verfahren und Vorrichtungen zum Sauberhalten oder Reinigen einer Bogenauslage einer Bogenoffsetdruckmaschine von überschüssigem Puder gemäß der Deutschen Patentanmeldung 198 01 949.1 haben jedoch gezeigt, daß hinsichtlich einer Reduzierung der
Puderemissionen innerhalb und außerhalb der Bogenauslage noch Verbesserungen möglich sind.
Ausgehend hiervon liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Bogenoffsetdruckverfahren und eine
Bogenoffsetdruckmaschine der eingangs genannten Art im Hinblick auf eine Reduzierung der Puderausbreitung weiter zu verbessern.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die in den
Patentansprüchen 1 bzw. 12 angegebenen Merkmale gelöst.
Durch die erfindungsgemäße Kanalisierung oder Steuerung von Luftströmungen innerhalb des Gehäuses kann verhindert werden, daß diese Luftströmungen, die teilweise erst durch die Veränderung der Strömungsverhältnisse im Gehäuse infolge der Zufuhr und/oder Absaugung von Luft entlang des Leertrums der Bogenfördereinrichtung entstehen, aufgewirbelten Puder bis zum Gegendruckzylinder des letzten Druckwerks bzw. bis zur Auslagetrommel der Druckmaschine transportieren.
Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß die hauptsächlichen Transportwege für aufgewirbelten Puder im Gehäuse der Bogenauslage infolge der Sogwirkung der Bogenfördereinrichtung entlang der letzeren verlaufen, wobei die Luftströmung entlang des Leertrums Puder in Richtung der Druckmaschine transportiert. Durch die Zufuhr und/oder durch die Absaugung von Luft entlang des Leertrums, wie in der Deutschen Patentanmeldung 198 01 949.1 beschrieben, kann ein großer Teil des mitgeführten Puders beseitigt werden, insbesondere wenn gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung durch die Zufuhr und/oder Absaugung von Luft eine das Leertrum quer zu dessen Bewegungsrichtung durchsetzende Luftströmung erzeugt wird, die eine Unterbrechung der puderbelasteten Luftströmung entlang des Leertrums bewirkt. Jedoch wird in diesem Fall hinter der Unterbrechungsstelle ein Unterdruck erzeugt, der zur Ansaugung von puderbelasteter Luft aus anderen Bereichen der Bogenauslage führen kann. Außerdem bilden sich zwischen den entgegengesetzten Luftströmungen entlang des Leertrums und des Fördertrums der Bogenfördereinrichtung Querströmungen aus, die ebenfalls einen Transport von aufgewirbeltem Puder aus dem
Bereich der Puderbestäubungseinrichtung und des Fördertrums in den Strömungspfad des Leertrums und von dort zum Gegendruckzylinder des letzten Druckwerks bzw. zur Auslagetrommel der Druckmaschine zur Folge haben können.
Um dies zu verhindern, kann bei der erfindungsgemäßen Kanalisierung der Luftströmungen innerhalb des Gehäuses zum
einen in Bewegungsrichtung des Leertrums hinter der Stelle, an der die Luft abgesaugt und/oder zugeführt wird, um durch die Sogwirkung des Leertrums entlang desselben mitgeführte puderbelastete Luft aus dem Strömungspfad des Leertrums abzuführen, nicht mit Puder belastete Luft in das Gehäuse zugeführt werden. Diese vorzugsweise vorgereinigte Luft ersetzt die abgeführte puderbelastete Luft und verhindert das Nachströmen von puderbelasteter Luft aus anderen Bereichen der Bogenauslage infolge eines Unterdrucks, der bei einer Unterbrechung des Strömungspfades entlang des Leertrums auftreten kann. Zum anderen kann bei der Kanalisierung der Luftströmungen zusätzlich oder alternativ auch der Zustrom von puderbelasteter Luft aus dem Bereich einer Puderbestäubungseinrichtung oder eines Fördertrums der Bogenfördereinrichtung in den Strömungsweg entlang des
Leertrums durch mechanische oder strömungstechnische Mittel behindert oder blockiert werden, um einen Eintrag von Puder aus anderen Bereichen der Bogenauslage zu vermindern oder ganz zu unterbinden.
Die Zufuhr der nicht mit Puder belasteten Luft kann erfolgen,
> indem entweder Luft von außen in das Gehäuse eingeblasen wird und/oder durch einen infolge einer Unterbrechung der puderbelasteten Luftströmung entlang des Leertrums im Gehäuse erzeugten Unterdruck von außen angesaugt wird.
Die zuletzt genannte Variante hat den Vorteil, daß erstens die zur Unterbrechung der Luftströmung und/oder zu Spülzwecken eingeblasene Luftmenge niedrig gehalten werden kann, und daß zweitens verhindert wird, daß in dieser Luft ggf. enthaltene abgereinigte Puderpartikel mit in Richtung der Druckmaschine transportiert werden.
Die Luftansaugung erfolgt im einfachsten Fall durch Lüftungsschlitze oder Lüftungsgitter in der Oberseite des
Gehäuses, durch welche bei den herkömmlichen Druckmaschinen Luft aus dem Inneren der Bogenauslage austritt. Die
eingeblasene und/oder angesaugte Luft wird beim Eintritt in das Gehäuse in Richtung der Druckmaschine umgelenkt und strömt dann (wie bei herkömmlichen Bogenauslagen die puderbelastete Luft) durch den Sog der Bogenfördereinrichtung entlang von deren Leertrum bis zur Auslagetrommel der Druckmaschine. Da das Gehäuse der Bogenauslage in diesem Bereich geschlossen ist, wird die Luft dort zusammen mit der
Bogenfördereinrichtung umgelenkt und strömt unterhalb und oberhalb der von deren Fördertrum transportierten Bogen wieder in Richtung des Puderapparats. Diese Luftströmung bildet oberhalb und unterhalb der frisch bedruckten Bogen ein Luftpolster, das ggf. auf der Unterseite durch Zufuhr von Luft durch das Bogenleitblech etwas verstärkt werden kann und für einen äußerst ruhigen Lauf der Bogen sorgt.
Nach Meinung des Anmelders bewirkt eine nahezu vollständige Abwesenheit von Puder in diesem Luftpolster, d.h. in der Nähe eines zwischen der Druckmaschine und dem Puderapparat liegenden Teilstücks des Fördertrums der Bogenfördereinrichtung, daß Puder erst dann auf die Oberfläche des feuchten Bedruckstoffs und der feuchten Druckfarbe gelangen kann, wenn diese durch Wegschlagen von Wasser und flüssigen Bindemittelbestandteilen der Druckfarbe bereits etwas vorgetrocknet ist, so daß vom Puder weniger Flüssigkeit aufgenommen oder gebunden werden kann. Außerdem bleibt der
Puder an einer vorgetrockneten Oberfläche der Druckfarbe nicht kleben, was bei herkömmlichen Druckverfahren ohne zusätzliche UV- oder IR-Trocknung insbesondere auf hochglänzenden Drucken häufig zu Qualitätseinbußen führte.
Die Beruhigung des Bogenlaufs und die Verringerung der Luftmenge, die von unten her durch das Bogenleitblech eingeblasen werden muß, hat wiederum zur Folge, daß die Luftturbulenzen im Bereich des Puderapparats verringert werden, so daß der Puder dort weniger verwirbelt wird und dafür auf die Oberfläche des Bogens gelangt.
Mechanische Mittel zum Blockieren eines Zustroms von puderbelasteter Luft schließen insbesondere eine zwischen dem Leertrum und dem Fördertrum angeordnete Trennwand ein, die sich zweckmäßig über die gesamte Breite des Bogenauslegers und mindestens über einen Teil der Länge der Bogenauslage erstreckt, wobei sie vorzugsweise spätestens dort beginnt, wo die Luft entlang des Leertrums abgesaugt und/oder zugeführt bzw. die puderbelastete Luftströmung unterbrochen wird, und dann bis in die Nähe der Auslagetrommel der Druckmaschine verläuft.
Strömungstechnische Mittel zum Behindern eines Zustroms von puderbelasteter Luft in den Strömungspfad entlang des Leertrums schließen insbesondere eine Absaugung von puderbelasteter Luft, eine Zufuhr von nicht mit Puder belasteter Luft oder die Erzeugung zielgerichteter Luftströmungen ein, die einen eintrag von puderbelasteter Luft in den Strömungspfad des Leertrums verhindern.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung wird in der Nähe des Puderapparats puderbelastete Luft abgesaugt, vorzugsweise an dem der Druckmaschine zugewandten hinteren Rand einer zur Luftabsaugung und Luftzufuhr dienenden Luft-Absaug- und Umlenkwanne, um eine unerwünschte Verwirbelung von Puder weg vom Puderapparat infolge von
Luftturbulenzen in der Nähe des letzteren zu verhindern und gleichzeitig einen Teil der in das Gehäuse der Auslage zugeführten Frischluft nach dem Hindurchtritt durch das Leertrum im Bereich des Puderapparats nach unten in Richtung der bedruckten Bogen zu lenken. Zweckmäßig kann oberhalb des Puderapparats eine Luftweiche angeordnet sein, die jeweils einen Teil der zugeführten Luft an der auslagenseitigen Vorder- bzw. an der druckmaschinenseitigen Rückseite des Puderapparats vorbei nach unten lenkt. Der zur Vorderseite gelenkte Teil ist vorzugsweise ein Teil der zur Unterbrechung der Luftströmung verwendeten, von oben durch das Leertrum eingeblasenen Frischluft, während der zur Rückseite gelenkte
Teil ein Teil der hinter der Unterbrechungsstelle von außen in das Gehäuse der Bogenauslage gesaugten Luft ist.
Durch die genannten Maßnahmen zur Verhinderung der Ausbreitung des Puders innerhalb des Gehäuses der Bogenauslage kann außerdem der Puderverbrauch extrem, d.h. bis auf etwa 10 % der zuvor benötigten Mengen, verringert werden. Zum einen, weil der Puder im wesentlichen nur dorthin gelangt, wo er benötigt wird, nämlich auf die Oberfläche der Bogen, zum anderen weil dort infolge der zuvor bewirkten oberflächlichen Trocknung der Druckfarbe und des Bedruckstoffs erheblich weniger Puder benötigt wird, um ein Ablegen der Bogen zu verhindern. Weniger Puderverbrauch bedeutet jedoch gleichzeitig auch weniger Puderemissionen in die Umgebung der Bogenauslage, so daß dieses Problem ebenfalls weitgehend beseitigt werden kann.
Darüber hinaus können im Bereich der Bogenaustrittsöffnung zusätzlich weitere Luftansaugeinrichtungen vorgesehen werden, die dazu dienen, zwischen den Rändern der Bogenaustrittsöffnung und den Rändern der bedruckten Bogen Puder abzusaugen, bevor dieser von den Auslagelüftern nach unten durch die Bogenaustrittsöffnung in die Umgebung der Bogenauslage geblasen wird, um eine nochmalige Reduzierung der Puderemissionen in die Umgebung zu erreichen.
Insbesondere bei langen, ggf. mit IR-Trocknern oder anderen Trocknungseinrichtungen bestückten Bogenauslagen kann es von Vorzug sein, die Luftströmung durch Luftabsaugung, Luftzufuhr und/oder Bürstenanordnungen mehrmals zu unterbrechen und jeweils anschließend nicht mit Puder belastete Luft in den Strömungspfad des Leertrums zuzuführen, um sicherzustellen, daß die Ausbreitung von Puder verhindert wird und die zugeführte saubere Luft bis zur Druckmaschine gelangt. Dazu können zweckmäßig im wesentlichen dieselben Einrichtungen verwendet werden, wie die ersten Einrichtungen, die zur
Unterbrechung der Luftströmung und zur Zufuhr von nicht mit Puder belasteter Luft dienen und zweckmäßig im oberen
horizontalen Teilstück der Bogenauslage angeordnet sind. Dies sind vorzugsweise ein ggf. mit Bürsten bestückter, oberhalb des Leertrums angeordneter Düsenkasten, aus dem saubere Luft nach unten in Richtung des Leertrums geblasen wird, eine unterhalb des Düsenkastens im Zwischenraum zwischen dem Leertrum und dem Fördertrum angeordnete, ggf. mit Bürsten bestückte Luft-Absaug- und Umlenkwanne, die jeweils einen Teil der Luft absaugt bzw. in Richtung der Druckmaschine umlenkt, sowie einen in Laufrichtung des Leertrums hinter dem Düsenkasten und der Wanne angeordneten Luftspeicher, aus dem der erzeugte Unterdruck durch Luftöffnungen saubere Luft in das Gehäuse der Bogenauslage ansaugt.
Je nach Länge und Konstruktion der Bogenauslage kann es ggf. ausreichend sein, an Stelle einer der zuvor genannten
Einrichtungen, d.h. Düsenkasten, Wanne und Luftspeicher, jeweils nur einen Luftspeicher auf der Oberseite des Gehäuses vorzusehen, so daß bei Bedarf durch den Sog des Leertrums weitere Luft von außen in das Gehäuse der Bogenauslage angesaugt werden kann.
Die Luftspeicher können unter einem leichten Überdruck gehalten werden, so daß die Luft stets ins Innere des Gehäuses der Bogenauslage zugeführt wird. Bevorzugt steht die Luft im Inneren der Luftspeicher jedoch unter Atmosphärendruck. Dies ermöglicht gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung oder Alternative der Erfindung eine einfache Steuerung der Luftzufuhr in Abhängigkeit von der Druckgeschwindigkeit, weil höhere Druckgeschwindigkeiten höhere Laufgeschwindigkeiten des Bogenauslegers bedingen, wodurch wiederum eine stärkere
Sogwirkung verursacht wird, durch die mehr Luft aus dem Luftspeicher angesaugt wird.
Im folgenden wird die Erfindung anhand einiger in der Zeichnung dargestellter Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1: eine schematische teilweise geschnittene Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Bogenoffsetdruckmaschine;
Fig. 2: eine vergrößerte teilweise geschnittene Seitenansicht der Bogenauslage der Druckmaschine aus Fig. 1 ;
Fig. 3: eine Draufsicht von oben auf eine in Fig. 2 dargestellte kombinierte Luft-Absaug- und Umlenkwanne;
Fig. 4: eine Schnittansicht der Luft-Absaug- und Umlenkwanne entlang der Linie V-V der Fig. 4;
Fig. 5: eine vergrößerte teilweise geschnittene Seitenansicht einer gegenüber der Bogenauslage aus Fig. 2 modifizierten Bogenauslage;
Fig. 6: eine vergrößerte teilweise geschnittene Seitenansicht einer verlängerten Bogenauslage;
Fig. 7: eine vergrößerte teilweise geschnittene Seitenansicht einer anderen verlängerten Bogenauslage.
In der in Fig. 1 der Zeichnung nur teilweise und schematisch dargestellten Achtfarben-Bogenoffsetdruckmaschine 2 werden Papierbogen nacheinander mittels einer automatisierten Bogenzufuhr 4 von einem in einer Bogenanlage 6 der Druckmaschine 2 angeordneten Papierstapel 8 an eine Anlegetrommel 10 eines ersten Druckwerks 12 übergeben und dann durch das erste Druckwerk 12 sowie ggf. weitere der insgesamt acht Druckwerke (nur zwei dargestellt) transportiert, um sie ein- oder beidseitig ein- oder mehrfarbig zu bedrucken.
Von einem Gegendruckzylinder 16 des letzten Druckwerks 14 übernehmen Auslagegreifersysteme 18 eines Kettenauslegers 20 einer Bogenauslage 22 der Druckmaschine 2 die bedruckten Bogen und transportieren sie durch ein Gehäuse 24 der Bogenauslage 22 bis über einen Bogenablagestapel 26, auf dem die Bogen dann
übereinander abgelegt werden. Der Kettenausleger 20 besteht im wesentlichen aus zwei in gegenüberliegenden seitlichen Führungsschienen geführten parallelen Ketten (nicht dargestellt) , welche in regelmäßigen Abständen durch die auch als Bogengreifer bezeichneten Greifersysteme 18 verbunden sind. Der Kettenausleger 20 weist ein unteres, die Bogen transportierendes Fördertrum (vorlaufendes System) 30 auf, das sich von den beiden Kettenrädern 31 einer Auslagetrommel 32 aus schräg nach oben bewegt und dann in die Horizontale umgelenkt wird, bevor es zwei Antriebskettenrader 34 am freien Ende der Bogenauslage 22 erreicht. Sein oberes Leertrum (rücklaufendes System) 36 bewegt sich von den Kettenrädern 34 aus horizontal in Richtung der Druckmaschine 2 , bevor es schräg nach unten umgelenkt und zur Auslagetrommel 32 zurückgeführt wird.
Nach der Übergabe an die Bogengreifer 18 wird jeder Bogen in Bewegungsrichtung des Fördertrums 30 durch Bogenleitbleche 38 berührungslos an seitlich verstellbaren Leitbügelbläsern 40 vorbei und über eine dahinter angeordnete Bogenbremse 42 geführt und erreicht anschließend eine Bogenaustrittsöffnung 44 auf der Unterseite des horizontalen Teilstücks des Gehäuses 24 der Bogenauslage 22. Dort werden die seitens der Greifer 18 an die Bogenbremse 42 übergebenen und abgebremsten Bogen mit Hilfe mehrerer, über der Austrittsöffnung 44 angeordneter Auslagelüfter 46 nach unten auf den Bo'genablagestapel 26 geblasen. Dieser ruht auf einem Hubmechanismus 48, der den Stapel 26 synchron zur Geschwindigkeit der Bogenzufuhr absenkt .
In der Nähe des oberen Endes des schrägen Teilstücks des Kettenförderers 20 kurz vor der Umlenkung des Fördertrums 30 in die Horizontale ist oberhalb desselben ein Puderapparat 50 im Zwischenraum 52 zwischen dem Fördertrum 30 und dem Leertrum 36 angeordnet. Der Puderapparat 52 bestäubt die Oberseite der von den Bogengreifern 18 des Fördertrums 30 gehaltenen druckfeuchten Bogen mit einem feinpulverigen Stärkepuder, um
ein Zusammenkleben (Anlegen) der Bogen beim anschließenden Übereinanderstapeln zu verhindern. Der Puderapparat 50 besteht im wesentlichen aus einem quer zur Bewegungsrichtung des Kettenförderers 20 durch den Zwischenraum 52 verlaufenden Rohr 54, das auf seiner Unterseite mehrere Puderaustrittsschlitze aufweist. Der Stärkepuder wird mit Hilfe eines mit dem Rohr 54 verbundenen Gebläses (nicht dargestellt) zugeführt, wobei die Dosierung von der Größe und Farbintensität der bedruckten Flächen abhängig ist.
Um zu verhindern, daß Puder durch den Sog des Kettenförderers 20 mitgerissen und von einer über und unter dessen Leertrum 36 erzeugten Luftströmung innerhalb des Gehäuses 24 der Bogenauslage 22 in Richtung der Druckmaschine 2 transportiert wird und gleichzeitig die mit Puder bestäubten Ketten und Bogengreifer 18 des Kettenauslegers 20 zu reinigen, wird dieser Luftstrom im oberen horizontalen Teilstück der Bogenauslage 22 unterbrochen.
Dazu sind etwa oberhalb einer Antriebswelle 60 des
Hubmechanismus 48, d.h. in Bewegungsrichtung des Fördertrums 30 hinter dem Puderapparat 50, zwei Reihen von Bürsten 76, 92 vorgesehen, die sich über die gesamte lichte Weite des Bogenauslegers erstrecken und von oben bzw. von unten her in den Bewegungsweg des Leertrums 36 ragen. Die Enden der Borsten der Bürsten 76, 92 biegen sich jeweils beim Hindurchtritt der Greifersysteme 18 um, so daß diese die Bürsten 76, 92 passieren können, verhindern jedoch mit die Ausbildung einer entlang des Leertrums in Richtung der Druckmaschine verlaufenden Luftströmung, mit der Puder aus dem vorderen Teil der Auslage 22 nach hinten in die Nähe des Gegendruckzylinders 16 bzw. der Auslagetrommel 32 gelangen kann. Außerdem ist dort über dem Leertrum 36 ein Düsenkasten 58 angeordnet, der auf seiner Unterseite mit Luftaustrittsdüsen versehen ist, durch welche von oben her puderfreie Luft in das Gehäuse 24 eingeblasen wird. Unterhalb des Düsenkastens 58 ist eine kombinierte Luft-Absaug- und Umlenkwanne 56 im Zwischenraum 52
zwischen dem Fördertrum 30 und dem Leertrum 36 angeordnet, die dazu dient, einen Teil der eingeblasenen Luft zusammen mit dem vom Leertrum abgereinigten Puder abzusaugen und den Rest der Luft in Richtung der Druckmaschine umzulenken.
Durch das kombinierte Einblasen und Absaugen von Luft wird ein Luftstrom oder Luftvorhang erzeugt, der den Strömungspfad des Leertrums 36 quer zu dessen Bewegungsrichtung durchsetzt und zusammen mit den Bürsten 76, 92 die entlang des Leertrums 36 verlaufende puderbelastete Luftströmung unterbricht.
Wie am besten in den Figuren 3 und 4 dargestellt, besteht die Luft-Absaug- und Umlenkwanne 56 im wesentlichen aus einem dünnwandigen flachen Gehäuse 62. Das Gehäuse 62 erstreckt sich unterhalb der seitlichen Führungen des Leertrums 36 über die gesamte lichte Weite des Kettenauslegers 20 und bildet eine durchgehende geschlossene Trennwand zwischen einem Strömungspfad entlang des Fördertrums 30 und einem Strömungspfad entlang des Leertrums 36. Das Gehäuse 62 besitzt eine in Bewegungsrichtung des Kettenförderers 20 mehrfach abgeknickte obere Gehäusewand 64, so daß zwei flache Mulden 66 gebildet werden, die durch eine dazwischen angeordnete Erhebung 68 voneinander getrennt sind. Die obere Gehäusewand 64 ist weiter mit im Abstand voneinander angeordneten Reihen von Puderansaugschlitzen 70 versehen. Während sich benachbarte mittlere Reihen von Ansaugschlitzen 70 jeweils an den tiefsten Stellen der Mulden 66 befinden, sind äußere Reihen in unmittelbarer Nähe der entgegengesetzten Außenränder des Gehäuses 62 angeordnet. Von den Reihen von Puderansaugschlitzen 70 werden die schräg nach unten ausgerichteten Schlitze 70 an dem der Druckmaschine zugewandten Außenrand am stärksten mit Unterdruck beaufschlagt. Jede der Schlitzreihen ist durch einen innerhalb des Gehäuses 62 angeordneten Saugkanal 72 mit einem von vier Saugstutzen 74 verbunden, die über den druckmaschinenseitigen Rand der Wanne 56 überstehen.
Die Saugstutzen 74 münden in ein Luftabsaugrohr 75, das über einen Staubabscheider mit Zyklon und Feinfilter mit einem Sauggebläse (nicht dargestellt) verbunden ist. Zur Steuerung der aus jedem Saugstutzen 74 abgesaugten Luftmenge sind vor den Einmündungen jedes Saugstutzens 74 in das Luftabsaugrohr 75 einstellbare Durchflußmengenregelventile 77 angeordnet. Die Ventile 77 bestehen im wesentlichen aus einer Gewindestange 79, die eine Gewindebohrung in der Wand des Luftabsaugrohrs 75 durchsetzt und an ihrem inneren bzw. äußeren Ende drehfest mit einem scheibenförmigen Teller 81 bzw. einen Verstellrad 83 versehen ist. Durch Drehen des Verstellrades 83 kann so der Abstand zwischen dem Teller 81 und dem nach innen in das Luftabsaugrohr überstehenden Ende des benachbarten Saugstutzens 74 und damit der Strömungsquerschnitt der Luftströmung verändert werden.
Auf der Oberseite der oberen Gehäusewand 64 ist weiter eine (76) der beiden Reinigungsbürsten 76, 92 angebracht. Die Bürste 76 befindet sich in derjenigen Mulde 66, die von dem über das Gehäuse 62 hinwegtretenden Leertrum 36 des Kettenauslegers 20 zuerst überstrichen wird.
Das Gehäuse 62 besitzt weiter eine untere Gehäusewand 80, die zwischen den beiden Mulden 66 und unterhalb der Erhebung 68 der oberen Gehäusewand 64 mit einer nach oben eingetieften
Ausbuchtung 82 versehen ist, deren Querschnitt die Form eines umgekehrten U besitzt. Im Bereich dieser Ausbuchtung 82 umschließt die Gehäusewand 80 die zwischen dem Leertrum 36 und dem Fördertrum 30 angeordnete quer verlaufende Antriebswelle 60, deren Oberseite das Gehäuse 62 trägt. Zur Minderung der Reibung zwischen der langsam laufenden Antriebswelle 60 und der unteren Gehäusewand 80 ist diese im Bereich der Ausbuchtung 82 mit einem Teflonüberzug versehen.
Das heißt, die Luft-Absaug- und Umlenkwanne 56 stützt sich auf der Antriebswelle 60 ab, so daß sie nur mit wenigen Befestigungsschrauben an gegenüberliegenden Seitenwangen des
Kettenauslegers 20 befestigt werden muß, um sie in ihrer Lage zu halten.
Der als Luftzufuhreinrichtung dienende Düsenkasten 58 besteht aus einem flachen Metallgehäuse, das auf seiner dem Leertrum 36 zugewandten ebenen Unterseite mit einer Vielzahl von Luftaustrittsdüsen versehen ist, durch welche die unter dem Düsenkasten 58 hindurchtretenden Bogengreifer 18 des Kettenförderers 20 mit Luft beduscht werden können. Auf der Unterseite ist weiter die Bürste 92 in Bewegungsrichtung des
Leertrums 36 unmittelbar hinter der Bürste 76 der Luft-Absaug- und Umlenkwanne 56 angebracht.
Der Düsenkasten 58 ist durch eine Luftleitung (nicht dargestellt) über eine zwischengeschaltetes steuerbares
Drosselventil 102 mit einem Verdichter 108 verbunden, der Atmosphärenluft aus der Umgebung der Druckmaschine 2 ansaugt und auf einen Druck zwischen 1,5 und 3,5 bar verdichtet. Zwischen dem Verdichter 108 und dem Düsenkasten 58 ist ein Partikelfilter 110 zwischengeschaltet , um die in den Düsenkasten 58 zugeführte Luft staubfrei zu machen.
Die in den Düsenkasten 58 zugeführte Luftmenge liegt zwischen 30 und 50 m3 /h und ist so bemessen, daß nur ein Teil durch die Puderansaugschlitze 70 der Luft-Absaug- und Umlenkwanne 56 angesaugt wird, während die übrige Luft an der Oberseite der Luft-Absaug- und Umlenkwanne 56 in Richtung der Druckmaschine 2 abgelenkt wird.
Während des Betriebs der Druckmaschine 2 und der Bogenauslage 22 wird die Luft mit einem verhältnismäßig geringen Druck von 1,5 bis 2 bar zugeführt, während der Luftdruck bei einer nachgeschalteten Reinigung der Bogenauslage 22 auf 3 bis 3,5 bar erhöht wird. Das steuerbare Drosselventil 102 in der Luftleitung gestattet eine getaktete Luftzufuhr in den Düsenkasten 58.
Die aus dem Düsenkasten 58 nach unten geblasene Luft strömt an den Bogengreifern 18 und an den Ketten des Kettenförderers 20 vorbei, wobei diese durch die Luft abgeduscht und anhaftende Puderpartikel nach unten mitgeführt werden, so daß sie vom Leertrum 36 nicht weiter in Richtung der Druckmaschine 2 transportiert werden können. Durch die Beduschung mit Luft bleiben darüber hinaus die Ketten und Führungsschienen 28 des Kettenauslegers 20 sauber und mit Fett gesättigt, so daß ein puderbedingter Verschleiß verhindert werden kann. Gleichzeitig bildet der nach unten geführte Luftstrom zusammen mit den beiden Bürsten 76, 92 in diesem Bereich der Bogenauslage 22 zwischen dem geschlossenen Gehäusedeckel auf der Oberseite, den Seitenwänden der Bogenauslage 22 und der Luft-Absaug- und Umlenkwanne 56 auf der Unterseite eine Sperre, die verhindert, daß puderbelastete Luft entlang des Leertrums 36 in Richtung der Druckmaschine 2 strömt.
Während ein Teil der zugeführten Luft mit den abgereinigten Puderpartikeln durch die Puderansaugschlitze 70 der beiden mittleren Schlitzreihen auf der Oberseite der Luft-Absaug- und
Umlenkwanne 56 und die zugehörigen Saugkanäle 72 abgesaugt und im nachgeschalteten Staubabscheider gereinigt wird, wird die restliche Luft an der Oberseite der Wanne 56 in Bewegungsrichtung des Leertrums 36 umgelenkt. Dabei wird durch die Luftansaugung am hinteren Außenrand der Wanne 56 ein Teil dieser Luft nach unten umgelenkt und strömt teilweise in die dort angeordneten Luftansaugschlitze 70 und teilweise auf der von der Druckmaschine abgewandten Vorderseite des Puderapparats 50 nach unten. Ein anderer Teil der umgelenkten Luft wird vom Sog des Leertrums 36 oberhalb des Puderapparats
50 vorbei in Richtung der Druckmaschine 2 geführt.
Gleichzeitig wird durch die Unterbrechung der Luftströmung entlang des Leertrums 36 druckmaschinenseitig von den Bürsten 76, 92 ein Unterdruck erzeugt, dessen Stärke von der Menge der durch den Düsenkasten 58 zugeführten Luft abhängt. Wenn durch den Düsenkasten 58 verhältnismäßig wenig Luft zugeführt wird,
und der Unterdruck demzufolge größer ist, wird Luft aus der Umgebung der Bogenauslage durch ein am oberen Ende des schrägen Teilstücks des Gehäuses 24 angeordnetes Lüftungsgitter 95 ins Innere des Gehäuses 24 gesaugt, wie in Fig. 2 dargestellt. Der größte Teil dieser Luft wird durch die Sogwirkung des Leertrums 36 entlang desselben in Richtung der Druckmaschine 2 mitgeführt, während ein kleinerer Teil hinter dem als Luftweiche wirkenden Luftabsaugrohr 75 vorbei und entlang der in Richtung der Druckmaschine weisenden Rückseite des Puderapparats 50 nach unten strömt. Diese oberhalb und auf beiden Seiten des Puderapparats 50 gebildeten Luftströmungen tragen dazu bei, den Puder nach unten zur Oberfläche der vorbeitransportierten Bogen zu fördern und eine Aufwirbelung und Ausbreitung von aufgewirbeltem Puder zu verhindern.
Im Unterschied zu der in Fig. 2 dargestellten Bogenauslage 22 ist bei der in Fig. 5 dargestellten Bogenauslage 22 über dem Lüftungsgitter 95 ein Luftspeicher 97 auf der Oberseite der Bogenauslage 22 angeordnet, dem saubere, d.h. nicht mit Puder belastete Luft aus dem Partikelfilter 110 zugeführt wird, die dann an Stelle von Umgebungsluft durch das Lüftungsgitter 95 gesaugt wird. Die Luft im Luftspeicher 97 wird vorzugsweise unter Atmosphärendruck gehalten, so daß in Abhängigkeit von der Höhe des vom Leertrum 36 des Bogenauslegers 20 erzeugten Unterdrucks mehr oder weniger getrocknete Luft ins Innere des Gehäuses 24 zugeführt wird. Da die Höhe des Unterdrucks mit der Laufgeschwindigkeit des Bogenauslegers 20 zunimmt, kann auf diese Weise eine einfache druckgeschwindigkeitsabhängige Steuerung der Luftzufuhr erreicht werden.
Bei der in Fig. 6 dargestellten verlängerten Bogenauslage 22 sind in deren unterem horizontalem Teilstück an zwei Stellen je ein weiterer mit dem Partikelfilter 110 verbundener Luftspeicher 97 über einem Lüftungsgitter in der Gehäuseoberseite angeordnet, um sicherzustellen, daß die puderfreie Luft bis zur Auslagetrommel 32 und zum Gegendruckzylinder 16 der Druckmaschine 2 transportiert wird.
Alternativ oder zusätzlich kann zwischen dem Leertrum 36 und dem Fördertrum 30 des Bogenauslegers eine zum Kettenförderer 20 parallele Trennwand 99 angeordnet werden, die eine Umkehr der Luftströmung vor Erreichen der Druckmaschine 2 und eine Entstehung von puderbelasteten Querströmungen aus dem Bereich des Fördertrums nach oben in den Strömungspfad des Leertrums 36 verhindert. Die Trennwand 99 kann sich bis zum hinteren Außenrand der Wanne 56 erstrecken, um auf diese Weise auch oberhalb des Puderapparats 50 einen Eintrag von Puder in die eingeblasene bzw. angesaugte saubere Luft und somit in den Strömungspfad des Leertrums 36 zu verhindern. Auf der Seite der Druckmaschine 2 erstreckt sich die Trennwand 99 beinahe bis zur Auslagetrommel 32.
Neben einem in ihrem unteren horizontalen Teilstück angeordneten und durch Luftöffnungen mit dem Inneren des Gehäuses verbundenen Luftspeicher 97 weist die in Fig. 7 dargestellte verlängerte Bogenauslage 22 zusätzlich auch noch in Bewegungsrichtung des Leertrums 36 vor dem Luftspeicher 97 einen weiteren Düsenkasten 59 und eine unterhalb des
Düsenkastens 58 zwischen dem Leertrum 36 und dem Fördertrum 30 angeordnete Luftabsaug- und Luftumlenkwanne 57 auf, deren Funktion und Aufbau einschließlich zweier Bürstenanordnungen 91, 93 im wesentlichen derjenigen des Düsenkastens 58 und der Luft-Absaug- und Umlenkwanne 56 entspricht. Die Wanne 57 ist jedoch etwas flacher als die Wanne 58 und wird von den Seitenwangen des Bogenauslegers 20 getragen. Bei noch längeren Bogenauslagen 22 können auch zwei derartige Kombinationen aus Wanne 57, Düsenkasten 59 und Luftspeicher 97 vorgesehen sein.
An jeder Stelle, an der eine solche Kombination aus Wanne 57, Düsenkasten 59 und Luftspeicher 97 angeordnet ist, wird die Luftströmung entlang des Leertrums 36 unterbrochen bzw. nach unten zum Fördertrum 30 hin umgelenkt, wie in Fig. 7 dargestellt. An die Stelle der unterbrochenen Luftströmung tritt ein Teil der durch den Düsenkasten 59 eingeblasenen Luft sowie die aus dem Luftspeicher 97 angesaugte Luft, die durch
die Sogwirkung des Leertrums 36 in Richtung der Druckmaschine 2 befördert werden.
Die mittels des oder der Düsenkasten 58, 59 eingeblasene bzw. aus dem oder den Luftspeichern 97 angesaugte und durch die Sogwirkung des Leertrums 36 des Bogenauslegers 20 entlang desselben zur Auslagetrommel 32 transportierte Luft bildet oberhalb und unterhalb der Bogen ein Luftkissen, das zur Beruhigung des Bogenlaufs beiträgt. Das auf der Unterseite der Bogen erzeugte Luftpolster kann durch Zufuhr von Luft aus den Bogenleitblechen 38 ergänzt und verstärkt werden.