Beschreibung
Werkzeug insbesondere zum Herstellen von Kernen
Die Erfindung betrifft ein Werkzeug insbesondere zum Herstellen von Kernen, welches in einer Gießeinrichtung angeordnet ist und wobei das Werkzeug erste Gießhalbschalen und zweite Gießhalbschalen aufweist.
Solche Werkzeuge werden beispielsweise in der sogenannten Lost-Core Technik verwendet. Bei dieser Technik werden Kerne aus einer niedrig schmelzenden Metallegierung im Niederdruck-verfahren in eine mehrfach teilbaren Kokile gegossen. Diese Kerne werden anschließend in einer Kunststoff- Spritzgießmaschine eingelegt. Die Fertigung eines Kunststoffteiis erfolgt durch Umsprit- zen des Kerns im Spritzgießwerkzeug. Nach dem Abkühlen des umspritzten Kerns erfolgt das Ausschmelzen durch die Einbringung entsprechender Schmelzwärme. Hierzu wird das Kunststoffteil mit dem Kern in ein temperiertes Bad getaucht und durch induktive Unterstützung ein gleichmäßiges Schmelzen des Kerns erreicht. Die Fertigung des Kerns erfolgt in einer horizontal angeordneten Gießeinrichung. Da der Kern eine relativ hohe Masse aufweist ist eine lange Abkühlphase erforderlich. Dies bedeutet, daß die Taktzeiten im wesentlichen von den Abkühlzeiten beeinflußt werden und unter Umständen wesentlich länger sind als die nachfolgenden Taktzeiten beim Umspritzen des Kerns mit thermoplastischem Kunststoff.
Deshalb wurden bisher mehrere Kerngießmaschinen benötigt, damit die Produktion einer bestimmten Anzahl von Kernen innerhalb einer bestimmten Zeit möglich war.
BESTATIGUNGSKOPIE
Der Erfindung liegt die Aufgabe zu gründe ein Werkzeug, insbesondere zum Herstellen von Kernen zu schaffen mit welchen kürzere Zykluszeiten erreicht werden.
Diese Aufgabe wird gemäß dem Anspruch 1 , dadurch gelöst, daß das Werkzeug erste Gießhalbschalen und zweite Gießhalbschalen aufweist, wobei zwei Trennebenen vorgesehen sind und zwei Gießeinheiten mit der ersten und zweiten Gießhalbschalen gebildet werden, wobei die Trennebenen in Bewegungsrichtung der beiden Gießeinheiten hintereinander liegen.
Der wesentliche Vorteil dieser Erfindung liegt darin, daß damit in einer einzigen Kerngießmaschine parallel mindestens zwei Kerne gleichzeitig gegossen werden können und damit die Taktzeit halbiert werden.
In einer Ausgestaltung der Erfindung wird vorgeschlagen die jeweiligen sich parallel bewegenden Gießhalbschalen über Verbindungsstangen zu koppeln. Die Krafteinwirkung erfolgt somit über diese Verbindungsstangen wobei evtl. ein toleranzausgleichendes Federpaket vorgesehen sein kann. Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist jede Gießhalbschale mit einem oder mehreren Auswerfen ausgerüstet. Die Kerngießmaschine kann mit mehreren nebeneinander angeordneten Gießeinheiten bestückt sein. Dadurch lassen sich beispielsweise 4 oder 6 Kerne in einem Arbeitszyklus herstellen. Damit die Kerne von einem Greifer entnommen werden können, wird in einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung das Werkzeug nach dem Gießen derart verfahren, daß die Gießkerne auf beiden Seiten freigefahren sind und entnommen werden können.
Diese und weitere Merkmale von bevorzugten Weiterbildungen der Erfindung gehen außer aus den Ansprüchen auch aus der Beschreibung und den Zeichnungen hervor, wobei die einzelnen Merkmale jeweils für sich allein oder zu mehreren in Form von Unterkombinationen bei der Ausführungsform der Erfin-
dung und auf anderen Gebieten verwirklicht sein und vorteilhafte sowie für sich schutzfähige Ausführungen darstellen können, für die hier Schutz beansprucht wird.
Die Erfindung ist nachfolgender Hand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert.
Es zeigt:
Figur 1 ein Kerngießwerkzeug in geschlossenem Zustand
Figur 2 ein Kerngießwerkzeug in geöffnetem Zustand
Figur 3 eine Draufsicht auf das Kerngießwerkzeug in geschlossenem
Zustand Figur 4 ein Motorsaugrohr, welches in Schmelzkemteichnik hergestellt wurde, Figur 5 ein aus mehreren Halbschalen zusammengesetzter Kern,
Figur 6 einen Querschnitt durch einen Halbschalenkern,
Figur 7 ein Werkzeug zur Herstellung der Halbschalen.
Das Kerngießwerk 2 gemäß Figur 1 besteht aus einer Trägerplatte 10 die auf einer hier nicht dargestellten Gießmaschine befestigt ist. Auf dieser Trägerplatte 10 ist ein Angußverteiler 11 angeordnet mit einem darauf befestigtem Werkzeugträger 12. Auf dem Werkzeugträger 12 befinden die Gießhalbschalen 13, 14, 15, 16 die hier im geschlossenem Zustand gezeigt werden. Die Gießhalbschale 13 ist mit der Gießhalbschale 15 über Verbindungsstangen 17, 18 gekoppelt. Die Gießhalbschale 14 ist mit der Gießhalbschale 16 über die Verbindungsstangen 19, 20 gekoppelt. Die Gießhalbschalen sind in entsprechenden Werkzeugaufnahmen 21 , 22, 23, 24 befestigt. Die Werkzeugaufnahmen 21 , 24 wiederum sind an Trägern 25, 26 angeordnet. An diesen Trägern befindet sich eine Multikopplung 27, 28 zur Zuführung der Hydraulikleitung bzw. von
Kühlflüßigkeit. In den Werkzeugaufnahmen 21 , 22, 23, 24 sind Auswerfer 29, 30, 31 , 32 angeordnet
Die Schmelze wird über die Zufuhrleitungen 33, 34 den entsprechenden Kavi- täten 35, 36 zugeführt, nach dem Erstarren der Kerne werden die Werkzeuge geöffnet.
In Figur 2 sind die Werkzeuge im geöffnetem Zustand dargestellt. Gleiche Teile sind mit gleichem Bezugszeichen versehen. Durch das Bewegen der Träger 25, 26 gemäß den Pfeilen 37, 38 werden aufgrund der Verbindungsstangen 17- 20 jeweils beide Gießhalbschalen von dem gegossenem Kern entfernt. Die hergestellten Kerne 39, 40 können entnommen werden.
Figur 3 zeigt eine Draufsicht auf das Werkzeug in geschlossenem Zustand, auch hier sind gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen versehen. Die Gießhalbschalen 13, 14, 15, 16 sind derart gestaltet, daß gleichzeitig jeweils drei Kerne gegossen werden können. Die Kernebenen sind versetzt angeordnet, und die Verbindungsstangen 17-20 an den Trägern 25, 26 mit toleranzausgleichenden Federpaketen 41 , 42 verbunden um Maschinentoleranzen bzw. Toleranzen aufgrund von Temperaturschwankungen zu kompensieren. In der hier gezeigten Darstellung wurden lediglich die Verbindungsstangen 17, 20 gezeigt. Selbstverständlich weisen auch die Verbindungsstangen 18, 19 die toleranzausgleichenden Federpakete auf.
Ein Motorsaugrohr oder Ansaugrohr 110 für eine Brennkraftmaschine gemäß Figur 4 wird aus einem thermoplastischen Kunststoff hergestellt. Das Ansaugrohr 110 besteht aus einem Luftsammelraum 111 , dem die von einem hier nicht dargestellten Filterelement gefilterte Reinluft zugeführt wird. Von diesem Luftsammelraum 111 erstrecken sich Einzelsaugrohre 112, 113, 114, 115, 116, 117 zu einem die Einzelsaugrohre verbindenden Anschlußflansch 118. Im An-
schlußflansch befinden sich die Öffnungen 119, 120, 121 , 122, 123, 124 für Einspritzdüsen sowie Befestigungsöffnungen.
Die Verfahrensschritte bei der Herstellung eines solchen Ansaugrohres sind das Herstellen des Kerns in einem Niederdruckverfahren aus einer Zinn- Wismut-Legierung. Dieser Kern wird aus dem Gießwerkzeug genommen und in eine Spritzgießmaschine eingelegt. Nach dem Umspritzen des Kerns mittels des thermoplastischen Kunststoffes erfolgt ein Ausschmelzen des Kerns und ein Auswaschen des Kunststoffbauteils. Ein solcher Kern wiegt für die Herstellung eines aus sechs Einzelsaugrohren bestehenden Ansaugrohren zwischen 40 und 50 kg, dies erschwert natürlich die Handhabung beträchtlich.
Figur 5 zeigt einen Kern für das in Figur 4 gezeigte Ansaugrohr. Dieser besteht aus sechs Rohren 125, 126, 127, 128, 129, 130, welche in Halbschalentechnik aufgebaut sind sowie einem Sammlerrohr 131. Die Rohre 125 bis 130 sind über Steckverbindungen mit dem Sammelrohr 131 verbunden.
Den Aufbau der Rohre zeigt Figur 6. Diese bestehen aus einer oberen Halbschale 132 und einer unteren Halbschale 133, welche im Verbindungsbereich 134 beispielsweise miteinander verrastet oder verschnappt werden. Die Rohre werden - wie bereits erwähnt - mit thermoplastischem Kunststoff 135 umspritzt. Dieser bildet das Ansaugrohr bzw. die Einzelsaugrohre gemäß Figur 4. Die Halbschalen können je nach Geometrie in einer Kerngießmaschine hergestellt werden, da die Maschinen zweiseitig geöffnet werden können und ein Etagenwerkzeug ohne Zusatzaufwand verwendet werden kann.
Insbesondere besteht die Möglichkeit, den Verpreßvorgang der Halbschalen im Kerngießwerkzeug durchzuführen. Hierzu wird die Mittelplatte 139 des Werkzeugs entfernt und die beiden äußeren Formhälften 137, 138 geschlossen, so daß die Halbschalen 140, 141 ineinandergefügt werden können. Somit kann eine zusätzliche Fügevorrichtung entfallen.
Ein wesentlicher Vorteil bei der Verwendung von Rohren als Kern besteht auch darin, daß beim Ausschmelzen des Kerns die Ausschmelzflüssigkeit in den Kern gelangen kann und damit zu einer rascheren Wärmeübertragung und zu einem schnelleren Ausschmelzen führt.