Reinigungsgerät für Rolltreppen und Rollsteige
Die Erfindung betrifft ein Reinigungsgerät zum Reinigen des Auftritts von Rolltreppen und Rollsteigen nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Rolltreppen und Rollsteige mit einer gerillten Oberfläche sind sowohl in überdachten Räumen als auch im Freien im Einsatz. Insbesondere die ganz oder teilweise im Freien angeordneten
Rolltreppen sind starken Verschmutzungen ausgesetzt und müssen regelmässig gereinigt werden. Zur Erleichterung dieser Reinigung wurden bereits Reinigungsvorrichtungen vorgeschlagen. So ist aus der DE-A-195 27 562 eine Vorrichtung zum Reinigen von rillenprofilierten Flächen, wie Rolltreppen, bekannt, welche eine in einem Gehäuse angeordnete, rotierend angetriebene Walzenbürste aufweist, eine Sprüheinrichtung für Reinigungsflüssigkeit sowie eine Absaugeinrichtung zum Entfernen der gelösten Schmutzpartikel. Dabei saugt die Absaugeinrichtung die Schmutzpartikel aus dem Rotationsraum der Walzenbürste ab, wobei sichergestellt sein muß, daß der Rotationsraum der Walzenbürste nach außen hin weitgehend abgedichtet ist. Nachteilig bei der beschriebenen Vorrichtung ist die relativ aufwendige Konstruktion für die rotierenden Bürsten, was ferner den Nachteil hat, daß die Vorrichtung zumindest einseitig nicht bis an den Rand der Rolltreppe reinigt, da die rotierende Bürste eine Lagerung und einen Antrieb bedarf, welcher sich zumindest an einer Seite an die Bürste anschließt.
Aus der CH-A-674 163 ist ein Reinigungsgerät für Rolltreppen bekannt geworden, welches eine in die Rillen der Rolltreppe hineinragende Bürste aufweist, mittels welcher der Schmutz gelöst wird und weiterhin eine Absaugeinrichtung, die den gelösten Schmutz weitgehend absaugt. Aufgrund des relativ hohen für ein befriedigendes Reinigungsergebnis erforderlichen Anpressdruckes der Bürste bei der Trockenreinigung sind diese Bürsten einem starken Verschleiß ausgesetzt. Eine
Trockenreinigung führt außerdem zu teilweisen nur mangelhaften Reinigungsergebnissen, da sich ein Großteil des Schmutzes durch trockenes Abbürsten nicht entfernen lässt.
Der vorliegenden Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Reinigungsgerät des eingangs genannten Naßreinigungstypes derart weiterzubilden, daß bei einfachster Konstruktion eine gute Reinigungswirkung erzielt wird.
Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
Vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen des Reinigungsgerätes sind Gegenstand der abhängigen Patentansprüche.
Wesentliches Merkmal der Erfindung ist, daß die Einspritzeinrichtung eine Vielzahl von in die Zwischenräume zwischen den Stegen der Rolltreppe gerichtete und/oder dort hineinreichende Einspritzdüsen umfasst und die
Absaugeinrichtung eine Vielzahl von Rippen aufweist, die in den Zwischenräumen der Rolltreppe das Absaugvolumen verkleinert.
Dabei besteht das Reinigungsgerät aus einer Grundplatte, an welche die Absaugeinrichtung anbaubar ist, wobei die
Reinigungsbürsten und die Einspritzeinrichtung in beliebiger Reihenfolge modulartig anbaubar sind.
Die erfindungsgemässe Vorrichtung weist das besondere Merkmal auf, daß die Form der Vorrichtung in die Rillen der Rolltreppe passt. Ferner erfolgt eine Wasser-, Dampf- und/oder Luftzuführung individuell für jede Rille. Der eingebrachte Wasser- bzw. Dampfstrahl hat durch das Einspritzen in die Rillen eine starke mechanische Schmutzlösewirkung. Um eine befriedigende Reinigungswirkung der Reinigungsbürsten zu erzielen, ist ein gewisser Anpressdruck des Reinigungsgerätes an die Rolltreppe erforderlich. Dieser Anpressdruck wird unter anderem durch den von der Absaugeinrichtung hervorgerufenen
Unterdruck gebildet. Weiterhin ist vorteilhaft, daß die Reinigung der Rolltreppe während des laufenden Betriebes erfolgen kann, wobei das Reinigungsgerät im Einlaufbereich der Rolltreppe unten oder oben angeordnet ist. Die Länge des Geräts beträgt vorzugsweise weniger als 30 cm.
In einer bevorzugten Ausbildung des Reinigungsgerätes sind folgende Module in Laufrichtung der Rolltreppe gesehen nacheinander angeordnet:
ein Bürstenmodul mit Kratzbürsten, das Einspritzmodul, das Absaugmodul, ein weiteres Bürstenmodul und ein Bürstenmodul mit Feinreinigungsbürsten.
In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung ist vorgesehen, daß jeweils vor und hinter der Absaugeinrichtung eine Einspritzeinrichtung angeordnet ist. Der Schmutz wird also beidseitig in Richtung Absaugeinrichtung gesprüht und kann dann sofort von der Absaugeinrichtung entfernt werden.
Vorzugsweise sind Bürstenmodule vorgesehen, die gerade gerichtete, die Oberkante und den Grund der Rillen reinigende Kratzbürsten besitzen.
Ferner ist ein weiteres Bürstenmodul vorgesehen, das sternförmige, die Zwischenräume zwischen den Stegen reinigende Feinreinigungsbürsten aufweist.
Das Absaugmodul umfasst Rippen, welche in die Zwischenräume zwischen den Stegen eingreifen, aber diese Zwischenräume nur teilweise ausfüllen, so daß in den verbleibenden Rillen eine starke Saugwirkung durch die Absaugeinrichtung hervorgerufen wird. Über den Stegen der Rolltreppe bildet die Absaugeinrichtung einen Hohlraum, der in einen Absaugtrichter bzw. Absaugstutzen übergeht. Das Saugmodul wird über diesen Saugstutzen mit einem handelsüblichen Staubsauger für Nass- Schmutz verbunden.
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Das beschriebene Reinigungsgerät kann vorteilhaft für beliebige Treppenbreiten eingesetzt werden, wobei eine Reinigung der gesamten Auftrittfläche bis an den Rand der Treppe sowohl links als auch rechts möglich ist. Das Reinigungsgerät umfasst keine beweglichen Teile, ist leicht und einfach aufgebaut, wobei durch den modulartigen Aufbau die Verschleißteile, wie z.B. die Bürsten, leicht ausgetauscht werden können. Auch eine Anpassung an verschiedene Treppengeometrien ist so möglich. Das Reinigungsgerät ist sehr kompakt, vorzugsweise nicht länger als 30 cm, und ist daher uneingeschränkt mobil einsetzbar. Durch das Reinigungsgerät werden sämtliche Flächen des Auftritts einer Rolltreppe oder eines Rollsteiges gereinigt, ohne daß dabei chemische Reinigungsmittel notwendig wären.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines
Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf Zeichnungsfiguren näher erläutert. Dabei gehen aus den Zeichnungsfiguren weitere Merkmale der Erfindung hervor. Es zeigen:
Figur 1: eine Ansicht von unten auf das Reinigungsgerät;
Figur 2: einen seitlichen Schnitt durch das Reinigungsgerät entlang der Mittellängsachse;
Figur 3A: einen Längsschnitt durch das Reinigungsgerät und die Auftrittfläche der Rolltreppe im Bereich der Einspritzdüse;
Figur 3B : einen Querschnitt durch das Reinigungsgerät und die Auftrittfläche der Rolltreppe im Bereich der
Einspritzdüsen;
Figur 4: eine schematische Darstellung der Wasser-, Dampfund/oder Druckluftzufuhr;
Figur 5A: einen Längsschnitt durch das Reinigungsgerät und die Auftrittfläche der Rolltreppe im Bereich der vorderen Kratzbürsten;
Figur 5B: einen Querschnitt durch das Reinigungsgerät und die
Auftrittfläche der Rolltreppe im Bereich der vorderen Kratzbürsten;
Figur 6A: einen Längsschnitt durch das Reinigungsgerät und die Auftrittfläche der Rolltreppe im Bereich der hinteren Kratzbürsten;
Figur 6B: einen Querschnitt durch das Reinigungsgerät und die
Auftrittfläche der Rolltreppe im Bereich der hinteren Kratzbürsten;
Figur 7A: einen Längsschnitt durch das Reinigungsgerät und die Auftrittfläche der Rolltreppe im Bereich der Feinreinigungsbürsten;
Figur 7B: einen Querschnitt durch das Reinigungsgerät und die Auftrittfläche der Rolltreppe im Bereich der Feinreinigungsbürsten;
Figur 8: eine Ansicht des Absaugmoduls von unten;
Figur 9: einen Querschnitt durch das Absaugmodul;
Figur 10: einen Querschnitt des Reinigungsgerätes und der
Auftrittfläche der Rolltreppe im Bereich des
Absaugmoduls.
Im folgenden wird das Reinigungsgerät am Beispiel einer Rolltreppe mit Stufen beschrieben. Es ist jedoch selbstverständlich, daß dieses Reinigungsgerät auch für laufende Rampen oder Rollsteige mit Rillen geeignet ist.
In den Figuren 1 und 2 ist der Aufbau des Reinigungsgeräts dargestellt. Das Reinigungsgerät umfasst eine Grundplatte 1, an welcher sämtliche Module des Geräts angebaut werden. Das Reinigungsgerät wird im Einlaufbereich der Rolltreppe 20 auf
deren Auftrittfläche aufgesetzt, wobei der Bereich des Reinigungsgeräts stromaufwärts der Rolltreppenlaufrichtung 23 als vorne und der Bereich des Reinigungsgeräts stromabwärts der Rolltreppenlaufrichtung 23 als hinten bezeichnet wird. Als Befestigung des Reinigungsgeräts sind an der Grundplatte 1 Befestigungsösen 2 vorgesehen, mittels welcher das Reinigungsgerät mit einer Kette oder einem Seil verankert wird, so daß die Rolltreppe 20 im Betrieb unter dem Reinigungsgerät hindurchläuft. Im vorderen Bereich der Grundplatte 1 ist ein Führungsfinger 3 angeordnet, welcher in eine Rille der Auftrittfläche der Rolltreppe 20 eingreift. Hinter dem Führungsfinger 3 befindet sich ein erstes Bürstenmodul mit senkrecht nach unten stehenden Kratzbürsten zur Reinigung der Oberseite der Stege 21. Stromabwärts des Bürstenmoduls folgt ein Einspritzmodul 6 mit einer Vielzahl von auf- bzw. in die
Rillen gerichteten Einspritzdüsen 7. Über einen Wasser-/Dampf- /Lufteinlass wird dem Einspritzmodul unter Druck Wasser bzw. Dampf und/oder Luft zugeführt. Das verwendete Medium löst den Schmutz in den Rillen der Rolltreppe. Hinter dem Einspritzmodul folgt ein Absaugmodul 9, welches eine Vielzahl von Rippen 11 aufweist, die jeweils in die Rillen der Rolltreppe 20 eingreifen. Der Zwischenraum 22 in den Rillen der Rolltreppe ist jedoch nur teilweise durch die Führungsstege 11 ausgefüllt, so daß der durch das Medium gelöste Schmutz durch die starke Absaugwirkung über den Absaugtrichter 10 abgesaugt wird. Dabei ist oberhalb der Führungsstege 11 ein Hohlraum 12 angeordnet, so daß sich der durch die Absaugeinrichtung 9 gebildete Unterdruck gleichmässig auf die einzelnen Rillen der Rolltreppe 20 verteilt.
Nach dem Absaugmodul 9 folgt ein weiteres Bürstenmodul 13 mit senkrecht nach unten verlaufenden Kratzbürsten 14, welche vorzugsweise den Boden der Zwischenräume 22 der Rillen reinigen. Auch der durch diese Bürsten 14 gelöste Schmutz wird von der Absaugeinrichtung 9 erfasst. Im Bereich des
Bürstenmoduls 13 weist die Grundplatte 1 eine Öffnung 15 sowie eine Freifläche 16 auf, so daß bei Bedarf ein zweites
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Einspritzmodul in diesem Bereich eingesetzt werden kann, um eine noch bessere Reinigungswirkung zu erzielen.
Stromabwärts des Bürstenmoduls 13 folgt ein weiteres Bürstenmodul 17 mit einer Vielzahl von jeweils eine Rille der Rolltreppe 20 ausfüllenden Feinreinigungsbürsten, durch welche die Seitenwände der Stege 21 sowie der Grund der Zwischenräume 22 gereinigt wird.
Die Grundplatte 1 ist vorzugsweise aus Metall hergestellt und kann zur Erhöhung der Reinigungswirkung ein Gewicht 19 aufweisen, um die Bürsten in die Rillen der Rolltreppe 20 zu drücken.
Wie in den Figuren 3A und 3B dargestellt ist, ragen die
Einspritzdüsen 24 vorzugsweise bis in die Zwischenräume 22 der Rolltreppe 20 hinein, wobei eine Vielzahl von kleinen Austrittsdüsen für die Wasser-Dampfstrahlen 25 vorgesehen sind. Zur Erhöhung der Reinigungswirkung sind die Einspritzdüsen 24, in Laufrichtung 23 der Rolltreppe gesehen, in einem Winkel schräg angeordnet, so daß die durch den Strahl des Reinigungsmediums gelösten Schmutzpartikel in Richtung Absaugeinrichtung 9 gedrückt werden.
Figur 4 zeigt die Wasser-, Dampf- und/oder Druckluftzufuhr.
Es ist eine Wasser-Dampfquelle 26 vorgesehen, welche über eine Leitung 27 und eine regelbare Drossel 28 mit den Düsen 24 verbunden ist. Zusätzlich kann eine Druckluftquelle 29 vorgesehen sein, welche über eine Leitung 30 und eine regelbare Drossel 31 ebenfalls in den Einspritzdüsen 24 mündet.
Die Figuren 5A und 5B zeigen den Aufbau des ersten Bürstenmoduls mit Kratzbürsten 5, welche relativ kurz ausgebildet sind, so daß diese die Oberseite der Stege 21 der Rolltreppe 20 reinigen. Gemäss Figuren 6A und 6B ist ein weiteres Bürstenmodul 13 mit längeren Kratzbürsten 14 vorgesehen, um den Grund der Rillen der Rolltreppe 20 zu reinigen.
Wie die Figuren 7A und 7B darstellen, erfolgt durch ein weiteres Bürstenmodul 17 mit Feinreinigungsbürsten 18 eine Feinreinigung jeder Rille. Die Feinreinigungsbürsten sind etwa U-förmig ausgebildet und verlaufen in Längsrichtung jeder Rille. Diese Bürsten bestehen aus einem Kern, an dem sternförmig die Borsten angeordnet sind, so daß die Seitenwände der Stege 21 sowie der Grund der Rillen der Rolltreppe 20 gereinigt werden. Vorzugsweise sind diese Feinreinigungsbürsten jeweils zu zweien versetzt hintereinander angeordnet, um
Baulänge des Reinigungsgeräts zu sparen bzw. den vorhandenen Platz auszunutzen.
Die Figur 8 zeigt eine Ansicht von unten auf die Absaugeinrichtung 9 und die Rippen 11. Diese Rippen 11 sind so angeordnet, daß sie in die Zwischenräume 22 der Rolltreppe 20 eingreifen. Über den Rippen 11 ist ein Hohlraum 12 ausgebildet, welcher für eine gleich ässige Verteilung des Unterdruckes auf die einzelnen Zwischenräume 22 sicherstellt. In Figur 9 ist die Absaugeinrichtung nochmals im Querschnitt dargestellt.
Figur 10 zeigt schließlich die Absaugeinrichtung 9 in Eingriff mit der Rolltreppe 20. Man erkennt die Rolltreppe 20 mit Stegen 21 und Zwischenräumen 22, in welche die Rippen 11 eingreifen. Diese Zwischenräume sind jedoch nur teilweise durch die Rippen 11 ausgefüllt, so daß zwischen Stegen 21 und Rippen 11 ein ausreichender Zwischenraum verbleibt, damit der Schmutz durch die Saugwirkung der Absaugeinrichtung 9 in den Hohlraum 12 austreten kann und dann über den Absaugtrichter 10 abgesaugt werden kann.
Zeichnungs1egende
1 Grundplatte
2 Befestigungsöse
3 Führungsfinger
4 Bürstenmodul
5 Kratzbürsten
6 Einspritzmodul
7 Einspritzdüse
8 Wasser-/Dampfeinlaß
9 Absaugmodul
10 Absäugtriehter
11 Rippen
12 Hohlraum
13 Bürstenmodul
14 Kratzbürsten
15 Öffnung
16 Freifläche
17 Bürstenmodul
18 Feinreinigungsbürste
19 Gewicht
20 Rolltreppe
21 Steg
22 Zwischenraum
23 Rolltreppenlaufrichtung
24 Einspritzdüse
25 Wasser-/Dampf-/Druckluftstrahl
26 Wasser-/Dampfquelle
27 Leitung
28 Regelbare Drossel
29 Druckluftquelle
30 Leitung
31 Regelbare Drossel