Wasserdampfdurchlässige Membran
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung einer Membran oder Folie, die wasserdampfdurchlässig, jedoch wasserundurchlässig ist. Derartige "atmungsaktiv11 wirkende Membranen oder Folien werden bevorzugt in Kleidungsstücken verwendet und sind besonders unter den Namen Goretex und Sympathex auf dem Markt bekanntgeworden. Bei Goretex handelt es sich um einen flexiblen, bis zu einer Wassersäule von ca 5 m wasserdichten Verbundstoff, der aus mindestens zwei aufeinander kaschierten, flexiblen, porösen Schichten besteht, wobei die erste Schicht wasserdicht ist und aus einem porösen hydrophoben Material besteht und die zweite Schicht eine zusammenhängende hydrophile Mikroporenstruktur aufweist (DE 2954263 C2). Dieser Verbundstoff hat eine sehr geringe Luftdurchlässigkeit. Die Herstellung der Porenstruktur der 2. Schicht erfolgt durch einen physicochemischen Prozeß (Sintern mit Recken). Sympathex besteht aus hydrophilem Copo- lyester. Obwohl dieser Stoff keine Poren und damit auch keine Luftdurchlässigkeit hat, ist eine gewisse Wasserdampfdurchläs- sigkeit durch Diffusion gegeben.
Es ist auch eine mikroporöse Polyuretan-Beschichtung bekanntgeworden. Hier wird auf einen textilen Träger eine Beschich- tungsmasse (PU) aufgebracht, so daß erst nach der Beschichtung eine Folie im eigentlichen Sinne entstanden ist. Durch ein entsprechendes Treibmittel wird die Beschichtungsmasse porös.
Eine andere Art, poröse Folien herzustellen, besteht in der Einlagerung anorganischer Fremdstoffe, die aus der Folie aus- -
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gewaschen werden. An der Stelle der Auswaschung entsteht ein Loch im Mikrobereich.
Aus der DE 3835016 AI ist ein wasserdichtes, aber wasserdampfdurchlässiges Textilmaterial bekannt, das insbesondere auch für Hygieneartikel im medizinischen Bereich Verwendung finden soll. Durch eine besondere Verklebung eines Filmes mit dem textilen Trägermaterial wird zwar eine bessere Widerstandsfähigkeit gegenüber den im Krankenhaus üblichen oder sonstigen im Gesundheitsbereich angewandten Reinigungsmethoden erreicht, die Wasserdampfdurchlässigkeit aber dennoch weitgehend erhalten.
Alle diese sog. atmungsaktiven Stoffe sind sehr teuer in der Herstellung und haben in Verbindung mit dem unerläßlichen textilen Träger den Nachteil, daß sie keine sortenreine Konstruktionen darstellen, d.h. es sind verschiedene Materialien kombiniert, die im Recyclingprozeß schwer wieder zu trennen sind. Im medizinisch-hygienischen Bereich ist aber für Ein-Weg-An- wendungen ein großer Bedarf an atmungsaktiven Membranen. Für solche Produkte sind die Kosten der etablierten Membranen und Verbundstoffe jedoch zu hoch.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine atmungsaktive Membran zu schaffen, die eine gute Wasserdampfdurchlässigkeit aufweist, jedoch wasserundurchlässig ist und sich für die Einwegverwendung auch aus Kostengründen eignet. Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruch 1 gelöst.
Auf diese Weise läßt sich aus einer Folie eine wasserdampfdurchlässige, jedoch wasserundurchlässige Membran sehr einfach und wirtschaftlich herstellen. Mikroskopische Untersuchungen haben gezeigt, daß bei der erfindungsgemäßen Lochung der Folie nicht einfach Löcher entstehen, sondern vorzugsweise Durchbrechungen mit einer ventilartigen Wirkung. Es hat sich nämlich - gezeigt, daß die Wasserdampfdurchlässigkeit in Richtung der
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Lochung wesentlich größer ist als in Gegenrichtung. Weitere Einzelheiten der Erfindung werden anhand der Zeichnungen erläutert. Es zeigen:
Figur 1 den Lochvorgang bei einer Folie;
Figur 2 einen Ausschnitt aus der mit Durchbrechungen versehenen Folie in der Draufsicht;
Figur 3 eine Vorrichtung zum kontinuierlichen Lochen;
Figur 4 eine andere Ausführung für das kontinuierliche Lochen einer Folie;
Figur 5 eine weitere Ausführung zum kontinuierlichen Lochen;
Figur 6 eine Vorrichtung zum kontinuierlichen Lochen mit mehreren Lochwerkzeugfeldern.
In eine Folie 1 werden mit Lochwerkzeugen 2 Durchbrechungen 11 eingebracht. Dazu wird die Folie 1 gedehnt, wobei in dem gedehnten Zustand die Lochung erfolgt. Nach dem Lochen wird die Folie wieder entspannt, so daß durch die elastische Dehnung sich die Folie wieder zusammenzieht. Die Durchbrechungen sind im entspannten Zustand daher kleiner als sie bei der Lochung entstehen. Durch die Wahl der elastischen Dehnung während des Lochungsvorganges kann somit bei gleichem Lochwerkzeug die Größe der bleibenden Lochung verändert und reguliert werden.
Die erzeugten Durchbrechungen haben VentilWirkung. Das heißt, bei einem bestimmten Dampfdruck, der durch die Körpertemperatur und die abgegebene Feuchtigkeit erzeugt wird, ist die Folie wasserdampfdurchlässig und führt diese Feuchtigkeit ab. Andererseits wird in Gegenrichtung Wasser nicht durchgelassen. Bei umfangreichen Versuchen und Testmessungen hat sich gezeigt, daß diese Wasserdampfdurchlässigkeit erstaunlich gut
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ist und durch die Anzahl der Lochungen pro Quadratmillimeter, aber auch durch die Größe der Durchbrechung und die Dehnungseigenschaften der Folie erstaunlich gut den jeweiligen Bedingungen angepaßt werden kann. Andererseits konnte eine Wasserdurchlässigkeit nur dann festgestellt werden, wenn der Wasserdruck ein bestimmtes Niveau überschreitet, bei welchem die Folie übermäßig gedehnt wurde.
Bei Versuchen wurde überraschenderweise festgestellt, daß die Wasserdampfdurchlässigkeit besonders in eine Richtung, nämlich in der Richtung der Lochung erfolgt. Wird die Folie mit der den Lochwerkzeugen abgewandten Seite dem Dampfdruck ausgesetzt, so war die gelochte Folie zwar auch wasserdampfdurchlässig, jedoch in erheblich geringerem Maße. Mikroskopische Untersuchen haben gezeigt, daß diese Durchbrechungen wie ein Klappenventil wirken. Dies ist jedoch abhängig von der Art und Herstellung der Lochwerkzeuge. Bei einem Versuch wurden beispielsweise als Lochwerkzeuge Drahtnadeln verwendet, die durch Abscheren entstanden sind. Wie in Figur 1 schematisch gezeigt, weist das Lochwerkzeug 2 in diesem Falle eine durch das Abscheren entstandene Verformung der Spitze auf mit einer Kante 21, die beim Lochvorgang als erstes in die gespannte Folie 1 eindringt und somit eine von dort aufreißende Durchbrechung erzeugt. Es wird hierbei nicht ein Stück entsprechend dem Lochwerkzeug 2 aus der Folie ausgestanzt, sondern ein Lappen 11 erzeugt, der insbesondere nach der Entspannung der gedehnten Folie in der Lage ist, die Durchbrechung wieder zu schließen. Entsteht nun auf der Oberseite, von der aus die Lochung erfolgt ist, ein Dampfdruck, so wird durch diesen der Lappen 11 geöffnet, der Wasserdampf kann entweichen. Wird dagegen auf der dem Lochwerkzeug 2 abgewandten Unterseite ein Dampfdruck oder auch Wasser erzeugt, so schließt dies den Lappen 11, d.h. die Feuchtigkeit, insbesondere aber Wasser wird von der Folie 1 nicht durchgelassen. Wie oben erwähnt, wurde diese Wirkung durch Versuche auch dadurch bestätigt, daß bei falscher Aufla--
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ge der Folie in der Gegenrichtung zur Lochung nur ein Bruchteil des Wasserdampfes durchgelassen wurde.
Es ist also gar nicht notwendig, für die Lochung axial-symmetrisch spitz zulaufende Nadeln zu erzeugen, was den großen Vorteil hat, daß die Herstellung der Lochwerkzeuge durch Abscheren nicht nur wesentich billiger ist und damit das Verfahren sich ökonomischer gestaltet, sondern daß gleichzeitig auch eine bessere Ventilwirkung entsteht.
Es können selbstverständlich auch mit anders geformten Spitzen der Lochwerkzeuge 2 Durchbrechungen erzeugt werden, bei denen im gespannten Zustand die Durchbrechung schlitzartig aufreißt, jedoch nach der Entspannung der Dehnung sich weitgehend wieder schließt. Auch hier wird eine ähnlich wie oben beschriebene Ventilwirkung erzielt. Es können aber auch kreisrunde Durchbrechungen mit Hilfe axialsymmetrischer Nadeln erzeugt werden.
Selbstverständlich könnte die Dehnung für den Lochvorgang sowohl in Längsrichtung als auch in Querrichtung oder gleichzeitig in beiden Richtungen erfolgen. Im Sinne einer kontinuierlichen Herstellung einer solchen Folie 1 hat es sich als außerordentlich günstig erwiesen, diese nur in ihrer Transportrichtung für den Lochvorgang zu dehnen und bereits bei der Folienherstellung darauf zu achten, daß die Längs- und Querdehnbarkeit auf einem für das Durchbrechen günstigen Niveau liegt.
Figur 3 zeigt das Prinzip einer solchen Vorrichtung in schema- tischer Darstellung. Die Lochwerkzeuge 2 sind auf einem trommeiförmigen Träger 3 angeordnet, der auf einer Achse 31 drehbar gelagert ist. Die Folie 1 wird nun über die auf dem Träger 3 angeordneten Lochwerkzeuge 2 in gespanntem Zustand geleitet, so daß die Lochwerkzeuge die Folie durchdringen können. Die auf dem trommelartigen Träger 3 angeordneten Lochwerkzeuge 2 - rollen an der Folie 1 ab und stechen dabei in die Folie 1 ein
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und werden wieder herausgezogen. Zur Unterstützung der Durchdringung ist eine Andrückvorrichtung 4 vorgesehen, welche beispielsweise mit Hilfe eines LuftStromes die Folie 1 gegen die Lochwerkzeuge 2 drückt. Dies kann sowohl mit Druckluft von oben erfolgen als auch mit einem innerhalb des Trägers 3 angeordneten Saugluftkanal 41, wobei die Saugluft durch die Achse 31 abgeführt wird. Es ist auch möglich gleichzeitig Druck- und Saugluft zu verwenden, damit die Folie 1 sicher und zuverlässig von den Lochwerkzeugen 2 durchdrungen wird.
In Figur 4 ist eine andere Vorrichtung zur kontinuierichen Erzeugung einer solchen wasserdampfdurchlässigen, jedoch wasserundurchlässigen Folie oder Membran 1 dargestellt. Die zu lochende Folie l wird in einem Wickel 12 durch eine Vorlagevorrichtung 51, die im Prinzip aus zwei Walzen zur Aufnahme des Wickels 12 besteht, der Vorrichtung zur Erzeugung der Durchbrechungen vorgelegt. Die Zuführvorrichtung, bestehend aus dem Zuführwalzenpaar 5, 51, zieht die Folie von dem Wickel 12 ab und führt diese dem Träger 3 zu, auf welchem die Lochwerkzeuge 2 angeordnet sind. Anstelle der pneumatischen Andrückvorrichtung 4 ist hier zur Unterstützung des Lochvorgangs eine Bürstenwalze 9 vorgesehen, die die Folie 1 in die Lochwerkzeuge 2 eindrückt.
Es kann vorkommen, daß die Lochwerkzeuge 2 nach dem Durchdringen der Folie 1 beim Herausziehen hängen bleiben und dadurch die Durchbrechung unkontrolliert aufreißt. Das Herausziehen wird durch den Krümmungsradius des Trägers 3 beeinflußt, da in Abhängigkeit dieses Krümmungsradius die Lochwerkzeuge 2 nicht senkrecht zur Folie 1, sondern geneigt aus dieser zurückgezogen werden. Es ist deshalb zur Unterstützung dieses Vorganges zweckmäßig, eine pneumatische oder mechanische Aushebevorrichtung zusätzlich vorzusehen, die das Austreten der Lochwerkzeuge 2 aus der Folie 1 unterstützt. Derartige Vorrichtungen sind im Prinzip beispielsweise durch die DE-OS 22 04 855 bekannt.
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Durch die Abzugsvorrichtung, bestehend aus dem Walzenpaar 6, 6», wird die Folie 1 vom Lochwerkzeugträger 3 abgezogen. Zur Erzeugung der Dehnung der Folie 1 während des Lochungsvorgangs wird die Folie 1 in der Zuführvorrichtung 5, 5' als auch in der Abzugsvorrichtung 6, 6' so geklemmt, daß eine entsprechende Zugspannung zur Dehnung der Folie während des Lochungsvorgangs erzeugt wird. Entsprechende Einrichtungen zur Einstellung und Konstanthaltung einer bestimmten gewünschten Dehnung der Folie 1 sind selbstverständlich vorgesehen, jedoch in der schematischen Darstellung nicht gezeigt..
Auf das Abzugswalzenpaar 6, 61 folgt eine Abführvorrichtung, die im wesentichen aus einem Abzugswalzenpaar 7, 7' besteht, dessen Umfangsgeschwindigkeit so bestimmt ist, daß zwischen den Walzenpaaren 6, 6' und 7, 7' in einer Entspannungszone die elastische Dehnung der Folie 1 wieder aufgehoben wird. Anschließend wird die Folie 1 durch die Aufwickelvorrichtung 8 zu einem Wickel 13 aufgerollt.
Figur 5 zeigt eine weitere Ausführung zum kontinuierlichen Lochen. Der Unterschied zu Figur 3 liegt insbesondere in der Andrückvorrichtung, die aus einem Riemen 91 besteht, der um Walzen 92 geführt ist. Dabei sind die Walzen 92 so angeordnet, daß der Riemen 91 über die Lochungswerkzeuge auf dem Träger 3 läuft und dadurch die Folie 1 in die Lochungswerkzeuge hineindrückt. Der Riemen weist zu diesem Zweck ein weiches Material, vorzugsweise Moosgummi, an der Oberfläche auf, damit die Folie 1 genügend in die Lochwerkzeuge eingedrückt werden kann. Zur Unterstützung des Eindrückens ist über dem Riemen 91 eine Blasvorrichtung 42 angebracht, aus der ein Blasluftstrom austritt und den Riemen gegen die Lochwerkzeuge 2 drückt. Es hat sich als besonders vorteilhaft herausgestellt, sowohl für das Durchdringen der Folie durch die Lochwerkzeuge als auch beim Herausheben der Folie aus den Lochwerkzeugen, wenn der aus der Blasdüse 42 austretende Luftstrom pulsiert und somit ein Fibrieren des Riemens 91 verursacht. Auch bei der pneu a-
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tischen Andrückvorrichtung 4 in Figur 3 kann der Luftstrom pulsieren, ebenso wie die Andrückrolle 9 in Figur 4 fibrierend aufgehängt sein kann, u den Durchdringungsvorgang wie auch den Herauslösevorgang zu unterstützen.
Die Durchbrechungen werden mechanisch in die Folie 1 eingebracht. Hierfür können verschiedenartige Lochwerkzeuge 2 verwendet werden. Vorzugsweise sind dies jedoch nadelartige Gebilde, die zeitweise die Folie 1 durchdringen und dann wieder herausgezogen werden. Es können, wie oben beschrieben, aus Draht hergestellte Nadeln sein, die wie bei einer Bürste in einem flexiblen Träger befestigt sind, der dann auf den trommelartigen Träger 3 in Art einer Garnitur aufgezogen wird. Es wurden jedoch auch schon Versuche durchgeführt mit Metallfasern, die als Flockfasern senkrecht zur Trägerebene direkt auf dem Träger 3 befestigt wurden. Es konnten damit wirksame Lo- chungswerkzeugsdurch esser im Bereich von 10 μ bis 100 μ für die Lochungswerkzeuge 2 erreicht werden.
Unter dem wirksamen Durchmesser eines Lochwerkzeuges wird der Durchmesser verstanden, der beim Einstechen je nach Einstechtiefe in die Folie zur Wirkung kommt. Die Geometrie des Querschnittes des Lochwerkzeuges ist dabei nicht auf einen Kreis beschränkt, sondern kann jede für die Durchdringung der Folie und die gewünschte Art der Durchbrechung geeignete Form annehmen.
Die sich einstellende Größe und Geometrie der Durchbrechung hängt von folgenden Einflußgrößen ab:
1. dem wirksamen Durchmesser und der Geometrie des Lochwerkzeuges,
2. dem Spannungszustand der Folie,
3. dem elastischen Dehnungsverhalten der Folie sowie
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4. der eingestellten Spannung, unter welcher der Lochvorgang durchgeführt wird.
Ferner können die Eigenschaften bezüglich Wasserundurchlässigkeit und Wasserdampfdurchlässigkeit durch die Anzahl der Durchbrechungen pro Flächeneinheit variiert werden. Typische, bei den Versuchen verwendete Durchbrechungsdichten waren 0,1 bis 10 je Quadratmillimeter.
BEISPIEL:
Die Lochung einer Polyesterfolie wurde unter folgenden Bedingungen durchgeführt:
Lochwerkzeug: Metallfasern Faserdichte je cmJ: 130 Spitzen/cm2
- Substrat: Folie Polyester, einseitig mit Vliesstoff (Polyester) kaschiert
- Einstichrichtung: von der Folienseite aus
Variable:
- NB Anzahl der mit Lochwerkzeugen bestückten Behandlungsvorrichtungen
P Druck der Folie auf das Lochwerkzeug (Skalenteile)
Kenngröße
WDD Wasserdampfdurchlässigkeit in g/m2/d
WDD/F bei Anströmung der Folienseite WDD/V bei Anströmung der Vliesstoffseite
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WDD-Mittelwerte
Variante NB P WDD/F WDD/V
01 1 1 170
02 2 1 270
03 3 1 420
04 4 1 1330 650
05 6 0,5 940 420
Aus diesen Werten wird das oben Gesagte deutlich: die Wasserdampfdurchlässigkeit in Richtung des Einstechens der Lochungswerkzeuge ist mehr als doppelt so groß als in der Gegenrichtung.
Anstelle der Nadeln können z.B. auch messerartige Stifte verwendet werden, die in Verbindung mit einer Relativbewegung zwischen Folie und Lochwerkzeug schlitzförmige Durchbrechungen erzeugen.
Anstelle von Nadeln oder Stiften können die nadelartigen Gebilde auch aus spitzen Teilchen oder Körnern bestehen, die auf einem Träger 3 befestigt sind und durch Kalandrieren in die zu lochende Folie 1 eingedrückt werden und diese dabei durchdringen.
Ferner können anstelle der beschriebenen nadelartigen Gebilde als Lochwerkzeuge 2 die Durchbrechungen auch durch temporäre Funken erzeugt werden, so daß die Durchbrechung durch eine Art Schmelzvorgang entsteht. Beispielsweise wurden hier pulsierendes Plasma als auch pulsierende Laserstrahlen zur Erzeugung der Durchbrechungen verwendet.
In den Figuren 3 und 4 sind Vorrichtungen beschrieben, bei welchen durch einen einzigen Träger 3 der Lochwerkzeuge 2 die
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Erzeugung der Durchbrechungen erfolgt. Das bedeutet allerdings, daß die Lochwerkzeuge 2 in der Dichte auf dem Träger 3 angeordnet werden müssen, die der gewünschten Durchbrechungsdichte je Quadratmillimeter entspricht. Eine gewünschte Durchbrechungsdichte kann auch durch mehrere hintereinander geschaltete Lochwerkzeugträger 3 erzeugt werden, bei denen die Lochwerkzeuge 2 nicht in der endgültig geforderten Dichte angeordnet sind. Durch Passieren eines oder mehrerer dieser Lochwerkzeugträger 3 kann somit auch die Dichte der Durchbrechungen variiert werden, ohne daß dazu jeweils ein spezieller Lochwerkzeugträger mit der jeweils gewünschten Lochwerkzeugdichte benötigt wird.
Figur 6 zeigt eine solche Anordnung, beispielsweise mit 2 Lochwerkzeugträgern 3 und 32, über die die Folie 1 geführt wird. Der Träger 32 hat Lochwerkzeuge 22 ggf. in einer anderen Dichte oder auch in einer anderen Form, als beispielsweise die Lochwerkzeuge 2 beim Träger 3 sind. Bei gleicher Dichte wird z.B. der Einstich der Lochungswerkzeuge 2 und 22 so gesteuert, daß diese in die Lücken zwischen die vorhergehenden Lochungen einstechen. Auf diese Weise können sehr dichte Lochungen bzw. Durchbrechungen erzeugt werden. Diese Verfahrensweise kann auch unabhängig von dem hier beschriebenen Verfahren mit einer Dehnung während der Lochung mit Erfolg verwendet werden, um dichte Lochungen zu erreichen, ohne hierfür teuere Werkzeuge herstellen zu müssen.
Zwischen den beiden Trägerwalzen 3 und 32 wird die Folie 1 durch eine Zwischenwalze 52 nach unten gelenkt, damit die Lochwerkzeuge 2 und 22 die Folie sicher durchdringen können. In bestimmten Fällen kann es sich als notwendig erweisen, die Spannungszone zwischen den beiden Trägerwalzen 3 und 32 zu unterteilen, um voneinander unabhängig genau die Spannung und das Einstechen der Lochwerkzeuge 22 in die Lücken steuern zu können. Für diesen Fall ist statt der Zwischenwalze 52 ein Zwischenwalzenpaar vorzusehen, so daß vor und nach dem
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Zwischenwalzenpaar eine unterschiedliche Spannung gefahren werden kann. Sowohl der Träger 3 als auch der Träger 32 können mit Andrückvorrichtungen gemäß Figur 5 oder 4 oder auch 3 kombiniert werden. Die Folienbahn 1 durchläuft nacheinander mehrere Lochwerkzeugfelder, und in jedem Feld kommen zusätzliche Durchbrechungen in der Folie dazu.
Zur Herstellung der wasserdampfdurchlässigen, jedoch wasserundurchlässigen Membran eignet sich im Prinzip jede Polymerfolie, die sich elastisch dehnen läßt. Aus verarbeitungstechnischen oder anwendungstechnischen Gründen kann es notwendig sein, eine solche Folie mit textilen Fasern in Form eines Vliesstoffes oder auch eines Maschenstoffes oder eines anderen textilen Stoffes zu kaschieren. Durch Einsatz des gleichen Ausgangsmaterials für die Folie wie für die Kaschierung wird eine sortenreine Konstruktion erreicht, die sich ohne Schwierigkeiten recyclen läßt. Unabhängig von dem oben beschriebenen Lochungsverfahren kann dieser Erfindungsgedanke für eine sortenreine Konstruktion auch bei der Herstellung anderer Verbundstoffe oder kaschierten Folien mit großem Erfolg angewandt werden, um eine spätere Wiederaufarbeitung und Wiederverwendung des Materials ohne kostspieligen Trennvorgang zu ermöglichen.
Es ist allerdings zweckmäßig, die Kaschierung vor der Lochung aufzubringen, damit die Lochung nicht durch das Kaschieren wieder verschlossen wird. Das bedeutet ferner, daß die Kaschierung die für die Lochung erforderliche Dehnung der Folie zulassen muß und auch anschließend eine entsprechende Aufhebung der elastischen Dehnung erfolgen können muß. Auch eine derartige kaschierte Folie läßt sich in einem kontinuierlichen Prozeß erzeugen. Anstelle der Vorlagevorrichtung 51 wird eine entsprechende Kaschieranlage der Lochungsvorrichtung vorgeschaltet, wobei Polymerfolie und beispielsweise Vliesstoff zusammengeführt werden, bevor sie als kaschierte Folie 1 durch
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die Zuführvorrichtung 5, 5' dem Träger 3 mit den Lochwerkzeugen 2 zugeführt werden.
Diese so hergestellten wasserundurchlässigen, jedoch wasserdampfdurchlässigen Folien haben bei den durchgeführten Testen und Erprobungen erstaunliche Werte und Eigenschaften gezeigt. Insbesondere können durch die Variation der oben angebenen Pa- ramter die Eigenschaften der Folie beinahe in unbegrenzter Weise variiert und den jeweils gewünschten Bedingungen je nach Verwendungszweck angepaßt werden. Die Erzeugung und das verwendete Material ist derartig ökonomisch, daß sich diese Folie ganz besonders für den Einwegbereich eignet, diesen eigentlich erst wirtschaftlich ermöglicht.
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Bezugszeichenliste
Folie 1 Lappen 2 Wickel (Folienwickel) 3 Wickel (Folienwickel) , 22 Lochungswerkzeug 1 Schneidkante , 32 Träger 1 Trägerachse pneumatische Andrückvorrichtung 1 Absaugkanal
Blaskanal ,5' Zuführvorrichtung 1 Vorlagevorrichtung
Wickelwalzen 2 Zwischenwalze, Zwischenwalzenpaar ,6' Abzugsvorrichtung ,7' Abführvorrichtung
AufWickelvorrichtung
Bürstenwalze
1 Andrückriemen