GLASBAUELEMENT ZUM BILDEN EINES VORZUGSWEISE SELBSTTRAGENDEN WAND-, DACH- ODER DECKENABSCHNITTS ODER -ELEMENTS
Die Erfindung betrifft ein Glasbauelement zum Bilden ei- nes vorzugsweise selbsttragenden Wand-, Dach- oder Dek- kenabschnitts oder -elements sowie einen Decken- oder Dachabschnitt oder eine Decken- oder Dachkonstruktion gebildet mit solchen Glasbauelementen.
Es sind bereits lichtdurchlässige Wandabschnitte bekannt, die aus einzelnen Glasbauelementen, auch Glasbausteine genannt, gebildet sind. Auch sind besonders stabile Wandabschnitte bekannt, bei denen als Glasbauelemente Glasprofilelemente mit L-förmigen oder U-förmigen Quer- schnitten verwendet werden. Dermaßen gebildete Wandabschnitte können, insbesondere wenn sie doppelwandig aufgebaut werden, selbsttragend ausgebildet sein, das heißt sie kommen ohne zusätzliche Rahmen- oder Stützelemente aus. Mit U- oder L-förmigen Glasprofilelementen können somit zwar recht stabile selbsttragende Wandelemente gebildet werden, die Stabilität ist aber insbesondere im
Hinblick auf den Einbruchs- oder Brandschutz für einige Anwendungen noch immer nicht ganz ausreichend. Auch ist bisher noch kein Glasbauelement bekannt, mit dem Deckenoder Dachabschnitte von Gebäuden sicher genug selbsttra- gend aufgebaut werden könnten. Deswegen werden Dach- oder Deckenabschnitte aus oder mit Glas zur Zeit aus Sicherheitsgründen stets mit Einfassungen, das heißt zum Beispiel mit Rahmenelementen aus Metall oder dergleichem nicht bruchgefährdeten Material aufgebaut. Die Stabili- tätsanforderungen an Glasdecken oder -dächer sind nämlich besonders hoch, da Decken und Dächer schon aufgrund ihres Eigengewichts und auch gegebenenfalls aufgrund von Dachlasten wie Schnee oder Eis besonders hohen Biegebelastungen ausgesetzt sind. Außerdem müssen Personen, die sich unter Decken oder Dächern aufhalten, im Fall des Bruches von dabei verwendeten Gläsern wirksam vor Splittern geschützt werden. Würde ein Teil eines Glasdaches brechen, so könnten genügend große herabfallende Splitter zu schweren oder gar tödlichen Verletzungen einer sich dar- unter befindlichen Person führen.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Glasbauelement zu schaffen, mit dem selbsttragende Wand-, Dach- oder Dek- kenabschnitte gebildet werden können, die den Anforde- rungen bezüglich Belastbarkeit, insbesondere Biegebelastbarkeit, Schutz vor Fremdeinflüssen und Splitterschutz genügen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Glasbauelement aus wenigstens zwei miteinander großflächig mittels eines Klebe- oder Verbundmittels fest
verbundenen Teilelementen besteht, von denen wenigstens ein erstes Teilelement ein Glasprofilelement ist.
Wie eingangs bereits erwähnt, sind Glasprofilelemente bereits in sich selbst so stabil, daß sie zum Bilden selbsttragender Wandabschnitte verwendbar sind. Zur Verstärkung des als ersten Teilelements verwendeten Glasprofilelements ist erfindungsgemäß wenigstens noch ein zweites Teilelement vorgesehen, das breit- oder groß- flächig mit dem ersten Teilelement verklebt ist. Hierzu werden zwei Flächen der beiden Teilelemente mittels eines Klebemittels oder eines Verbundmittels vorzugsweise ganzflächig fest miteinander verbunden. Dies ergibt eine enorme Verstärkung bei nur geringer Gewichtszunahme. Wird eines der beiden Teilelemente durch Fremdeinflüsse oder Überbelastung zerstört, so bleiben die Splitter aufgrund des Klebemittels dennoch am anderen Teilelement hängen. Das erfindungsgemäße Glasbauelement bietet daher einerseits Schutz vor Einbrüchen, andererseits werden Personen wirksam vor Splittern geschützt. Dies ist insbesondere bei über Kopf zu verwendenden Glasbauelementen wichtig.
Es sind zwar bereits Verbundglasscheiben bekannt, d.h. weitgehend plan ausgeführte Scheiben, die aus zwei oder mehreren Glasscheiben zusammengeklebt sind. Solchermaßen verstärkte Glasscheiben bieten auch einen gewissen Schutz vor Fremdeinflüssen. Aus Verbundglasscheiben aufgebaute Wand- aber insbesondere Decken- oder Dachabschnitte kamen aber wegen der fehlenden inhärenten Verstärkung gegen Biegebelastungen aus Sicherheitsgründen bisher niemals ohne zusätzliche Stütz- oder Rahmenelemente aus. Würde
man ein selbsttragendes Dachelement aus Verbundglasscheiben herstellen, so könnten diese die strengen Anforderungen bezüglich Biegebelastbarkeit zum Schutz von sich darunter befindlichen Personen nicht erfüllen. Daher sind Techniker seit langem auf der Suche nach Lösungen, wie Glasbauelemente so stabil ausgeführt werden können, daß sie auch unter hohen Biegelasten ohne die optisch störenden Rahmen- oder Stützelemente aus Metall oder dergleichen undurchsichtigem Material auskommen können. Dieses lang bestehende Problem ist nun in überraschend einfacher Weise durch die Erfindung gelöst.
Aus den erfindungsgemäßen Glasbauelementen läßt sich somit erstmals ein äußerst stabiler Wandabschnitt und ins- besondere ein selbsttragender Decken- oder Dachabschnitt oder eine selbsttragende Decken- oder Dachkonstruktion bilden, wie er beziehungsweise sie Gegenstand des nebengeordneten Anspruchs ist, der beziehungsweise die nahezu vollständig aus Glas aufgebaut werden kann und dennoch keine Bedenken wegen der Sicherheit von sich darunter befindenden Personen aufkommen läßt.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
Die Profilformen, d.h. die Querschnittsformen des ersten Teilelements können vielfältig sein. Zum Bilden von flächigen Wand-, Dach- oder Deckenabschnitten besonders geeignet sind L- oder U-Formen. Demgemäß sind Ausgestal- tungen der Erfindung bevorzugt, bei denen das erste Teilelement im Querschnitt U-förmig mit zwei Schenkeln und
einem Steg dazwischen oder quasi als halbiertes U-Profil L-förmig mit einem Steg und nur einem Schenkel ist. Dabei kann das erste Teilelement einfach aus Floatglas - im Prinzip einfaches „Fensterglas" - oder Klarglas bestehen. Da das Glasbauelement aber besonders hohen Belastungen standhalten soll, ist verstärktes Glas als Material für das erste Teilelement besonders bevorzugt. Solche verstärkten Gläser sind beispielsweise Drahtglas, d.h. Glas, in das ein Drahtgewebe eingebettet ist. Einen noch besse- ren Splitterschutz als Drahtglas bietet ein gehärtetes Glas, das als Einscheibensicherheitsglas bezeichnet wird. Einscheibensicherheitsglas ist vorzugsweise ein Floatglas, das nochmals auf hohe Temperaturen, beispielsweise 600° erhitzt und durch Kaltluft abgeschreckt worden ist und dadurch eine erhöhte Oberflächenspannung, eine gewisse Spannung und Elastizität erhält und Brösel bildet, wenn es mit spitzem Gegenstand geschlagen wird. Neben vorgespanntem Glas ist auch der Einsatz eines teilvorgespannten Glases denkbar, dessen Splitterstücke bei einem Bruch etwas größer sind als die Brösel des vorgespannten Glases und damit besser an dem Verbundmittel haften bleiben, aber dennoch kleiner als die Bruchstücke von Glas mit unbehandelten Oberflächen sind. Oft ist es auch erwünscht, daß das Glasbauelement nicht klarsichtig ist, sondern bestimmte Schmuckdekore aufweist. In solchen Fällen kann das erste Teilelement auch aus Ornamentglas bestehen. Es sind selbstverständlich auch Mischformen der genannten Glasmaterialien denkbar, also zum Beispiel mit Ornamenten versehenes Drahtglas oder dergleichen mehr. Dabei können die Materialien von Steg und Schenkel unterschiedlich sein. Insbesondere kann der oder die
Schenkel eines L- oder U-förmigen ersten Teilelements aus verstärktem Glas bestehen, um so das Glasbauelement zu stabilisieren, während der Steg, der meist die sichtbare Oberfläche trägt, klarsichtig oder mit Ornamenten versehen ist.
Das erfindungsgemäße Glasbauelement dient insbesondere zum Aufbau von Wand-, Dach- oder Deckenabschnitten, d.h. von breitflächigen Gebäudeabschnitten. Wegen der gerade bei Dach- oder Deckenabschnitten notwendigen großflächigen Belastbarkeit gegenüber Biegebelastungen sind Ausführungen des Glasbauelements vorteilhaft, bei denen ein die Breitfläche tragender Bereich des ersten Teilelements, also beispielsweise der Steg eines L- oder U-för- migen Glasprofilelements, verstärkt ist. Dies wird T3ei einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung dadurch erreicht, daß das zweite Teilelement eine vorzugsweise ebene Oberfläche hat, die plan- oder flächenparallel (auch gebogene Flächen sind im Prinzip denkbar) zu der Breitfläche des ersten Teilelements und vorzugsweise eng benachbart zu dieser angeordnet ist, wobei das Klebeoder Verbundmittel die vorzugsweise ebene Oberfläche ganzflächig mit der Breitfläche fest verbindet. Auf diese Weise wird der die Breitfläche tragende Bereich des ersten Teilelements erstens durch das Klebe- oder Verbundmittel und zweitens durch das damit angeklebte zweite Teilelement verstärkt.
Besonders stabil wird das Glasbauelement, wenn zwei Glasprofilelemente aneinander verklebt werden, wenn also auch das zweite Teilelement ein Glasprofilelement ist.
Oft ist eine unsichtbare Verstärkung des Glasbauelements erwünscht. Eine solche ist einfach dadurch realisierbar, daß das zweite Teilelement an die Rückseite des ersten Teilelements und insbesondere in die Profilform des er- sten Teilelements an- bzw. eingepaßt an- bzw. eingeklebt wird. Hierzu ist als bevorzugte Ausführung vorgesehen, daß das das zweite Teilelement bildende Glasprofilelement gegenüber dem das erste Teilelement bildenden Glasprofilelement verkleinert ausgeführt ist. Wie das erste Teil- element kann auch das zweite Teilelement im Querschnitt U-förmig mit zwei Schenkeln und einem Steg dazwischen oder L-förmig mit einem Steg und nur einem Schenkel sein. Dabei können die beiden das erste und das zweite Teilelement bildenden Glasprofilelemente verschieden zueinander angeordnet sein. Bei einer Ausführung liegen nur ihre Stegen aneinander und sind mittels des Klebe- oder Verbundmittels miteinander breitflächig fest verbunden. Bei einer weiteren sind nur ihre Schenkel aneinanderliegend mittels des Klebe- oder Verbundmittels miteinander fest verbunden. Und bei noch einer weiteren Ausführung sind die beiden Teilelemente sowohl mit ihren Stegen als auch mit einem oder mehreren Schenkeln aneinanderliegend verbunden. Dabei sind Ausführungen denkbar, bei denen die Schenkel der die Teilelemente bildenden Glasprofilele- mente gleichgerichtet zueinander sind oder in entgegengesetzte Richtungen weisen. Die Profilierungen von die Teilelemente bildenden Glasprofilelementen können auch um eine senkrecht zu den Stegen oder der Breitfläche verlaufende Achse um beliebige Winkel verdreht zueinander sein. Ausführungsformen, bei denen nur die Schenkel aneinander verklebt sind, sind im Prinzip zumindest bei Glasbauele-
menten denkbar, bei denen zumindest ein Teilelement eine U-Form aufweist. Dabei sind auch Hohlformen ausbildbar, die hohl bleiben können, oder aber mit dem Klebe- oder Verbundmittel zumindest teilweise ausgefüllt werden kön- nen. Ein sehr stabiles Glasbauelement ist erzielbar, wenn beide Teilelemente mit ihren von den Schenkel wegweisenden Breitflächen mittels des Klebe- oder Verbundmittels fest aneinander verklebt sind. Vorzugsweise, weil kostengünstig herstellbar, sind dabei die beiden Teilele- mente identisch ausgebildete Glasprofilelemente. Die stabilste Form ergibt sich in einem solchen Falle dann, wenn beide Teilelemente U-förmige Glasprofilelemente sind. Ein so ausgeführtes Glasbauelement besitzt im Querschnitt beispielsweise eine Doppel-T-Profilform; selbst- verständlich können die beiden Glasprofilelemente auch um eine senkrecht zu den Stegen verlaufende Achse um 90° verdreht zueinander sein, so daß die Schenkel des ersten Teilelements für eine Verstärkung gegen Biegebelastungen in der einen und die Schenkel des zweiten Teilelements für eine Verstärkung gegen Biegebelastung in der anderen Richtung sorgen. Wenn das zweite Teilelement als Glasprofilelement ausgebildet ist, so sind als Glasmaterialien selbstverständlich alle Materialien denkbar, die auch für das als Glasprofilelement ausgebildete erste Teilelement denkbar sind, wobei die Glasmaterialien für Stege und Schenkel auch unterschiedlich gewählt sein können. Außerdem sind auch Ausgestaltungen der Erfindung denkbar, bei denen die beiden Teilelemente aus unterschiedlichen Glasmaterialien gebildet sind, wobei beispielsweise das sichtbare Teilelement Ornamentglas und das weniger gut sichtbare Teilelement verstärktes Glas aufweist.
Das zweite Teilelement muß aber nicht unbedingt als Glasprofilelement ausgebildet sein, da es für bestimmte Anwendungen ausreicht, wenn nur das erste Teilelement eine Profilform aufweist. Das zweite Teilelement ist dann vorzugsweise eine vorzugsweise ebene Platte oder Scheibe. Wegen der Homogenität bei Ausdehnungen aufgrund von Temperaturschwankungen und der meist erwünschten Materialhomogenität aufgrund der optischen Erscheinung ist bevor- zugt, wenn das zweite Teilelement eine Glasscheibe ist. Die Glasscheibe kann dabei beispielsweise aus den Materialien bestehen, die oben als bevorzugte Materialien für Glasprofilelemente erwähnt worden sind. Ein zusätzlich bei Glasscheiben als zweiten Teilelement mögliches Mate- rial ist Verbundscheibensicherheitsglas, wobei wiederum als Materialien für einzelne Scheibenelemente des Verbundscheibensicherheitsglases auch die oben als bevorzugte Materialien für Glasprofilelemente genannten verwendbar sind. Das als Glasscheibe vorzugsweise eben (auch gekrümmte Formen sind denkbar) ausgeführte zweite Teilelement kann dabei mittels des Klebe- oder Verbundmittels auf die Innenfläche oder auf die Außenfläche des Steges des L- oder U-förmig ausgeführten ersten Teilelements geklebt sein.
Noch stärker wird das erfindungsgemäße Glasbauelement dann, wenn drei oder mehr Teilelemente aneinander verklebt sind. Demgemäß ist nach einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ein drittes Teilelement vorgesehen, das mittels des Klebe- oder Verbundmittels breitflächig mit dem ersten oder dem zweiten Teilelement
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verklebt ist. Eine Ausführung zum Schaffen einer durchgehenden Flächenform ohne Unterbrechungen, die aber dennoch äußerst stabil ist, wird dann geschaffen, wenn das zweite Teilelement eine großflächige Glasscheibe ist, an deren eine - eben ausgeführte - Oberfläche das erste, das dritte und vorzugsweise auch weitere Teilelemente nebeneinanderliegend mittels des Klebe- oder Verbundmittels angeklebt sind. Bevorzugt sind dabei das dritte und ggf. die weiteren Teilelemente identisch wie das erste Teil- element ausgeführt. Am stabilsten wird ein solches Gebilde dann, wenn als Querschnittsform für die aufgeklebten Teilelemente eine U-Form gewählt wird. Ganz großflächige stabile Glasflächen sind dann bildbar, wenn mehrere Reihen Teilelemente auf die großflächige Glasscheibe ge- klebt werden. Um eine durchgehende gerade Bruchlinie- zu vermeiden, sollten aber die Teilelemente in mehreren Reihen jeweils versetzt zueinander aufgeklebt werden.
Selbstverständlich sind aber auch Ausführungen denkbar, bei denen das zweite Teilelement - in Ausführung als Glasprofilelement oder als ebene Platte - an eine Seite des ersten Teilelements angeklebt ist und das dritte Teilelement - wählbar als Platte oder als Glasprofilelement ausgeführt - an eine der ersten Seite entgegenge- setzt angeordnete zweite Seite des ersten Teilelements geklebt ist. Auf diese Weise ist ein Glasbauelement mit einem Glasprofil in der Mitte geschaffen, an dessen beiden Seiten zur Verstärkung weitere Teilelemente angeklebt sind.
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Als Klebe- oder Verbundmittel sind im Prinzip alle Mate¬ rialien denkbar, die auch bei Verbundglasscheiben benutzt werden. Verbundglasscheiben sollen jedoch meist klarsichtig sein, was bei dem erfindungsgemäßen Glasbauelement nicht unbedingt immer der Fall sein muß. Demgemäß sind neben doppelseitigen Klebefolien, Gießharzen oder Epoxidharzen auch verstärkte und sogar dekorierte Klebematerialien denkbar. In die Gießharze können Gewebe oder Geflechte aus Fasern, insbesondere Glasfasern oder auch Draht eingebettet sein. Auch die Klebefolien können faserverstärkt sein. Es ist auch denkbar, Dekorfolien, d.h. zum Beispiel eingefärbte oder mit Mustern versehene Klebefolien zu verwenden. Für brandempfindliche Gebäudeabschnitte ist außerdem vorteilhaft, wenn die Klebe- oder Verbundmittel Brandschutzmittel aufweisen, beispielsweise Brandschutzgele, wie sie bei in Brandschutztüren verwendeten Brandschutzdoppelgläsern eingesetzt werden.
Da die erfindungsgemäßen Glasbauelemente besonders hohen Biegebelastungen standhalten können, können sie auch ohne Rahmen- oder Stützelemente oder sonstige Einfassungen aus Metall oder dergleichen verwendet werden. Die erfindungsgemäßen Glasbauelemente können sogar selbst als Rahmenelemente beispielsweise für weitere erfindungsgemäß ausgeführte großflächige Glasbauelemente ausgebildet sein. Da die erfindungsgemäßen Glasbauelemente besonders stabil und bruchsicher sind, ist es erstmals auch denkbar, daß sie für Befestigungszwecke mit "Bohrungen" versehen sind, d.h. Öffnungen, welche vorzugsweise kreisför- migen Querschnitt aufweisen, die zur Aufnahme von Befestigungsmitteln, insbesondere Befestigungsbolzen oder
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Befestigungsschrauben geeignet sind. Ein mit erfindungsgemäßen Glasbauelementen gebildeter Gebäudeabschnitt - sei es ein Wand-, ein Decken- oder ein Dachabschnitt - kann über solche durch die Öffnungen geführte Befesti- gungsbolzen mit übrigen Gebäudeteilen verbunden werden. Mit den erfindungsgemäßen Glasbauelementen wäre es im Prinzip sogar denkbar, beispielsweise ein Gewächshaus zu bauen, das - mit Ausnahme von Befestigungsschrauben und Dichtelementen - vollständig aus Glas besteht. Würde man ein solches Glashaus oder Gewächshaus aus den bisher bekannten Glasbauelementen aufbauen, so könnte man sich darunter befindende Personen nicht in allen Situationen vor der Gefahr durch herabfallende Splitter oder größere Bruchstücke schützen. Dies ist jedoch mit erfindungsge- mäßen Glasbauelementen ohne weiteres möglich.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im folgenden anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 - 9 neun Ausführungsformen von Glasbauelementen, bestehend aus wenigstens zwei aneinander- geklebten Teilelementen,
Fig. 10 eine schematische Seitenansicht einer Befestigungsvorrichtung für ein Glasbauelement,
Fig. 11 ein aus mehreren Glasbauelementen gebildeter Dach- oder Wandabschnitt,
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Fig. 12 eine perspektivische Ansicht eines bei dem Dach- oder Wandabschnitt gemäß Fig. 11 verwendeten Glasbauelements,
Fig. 13 eine schematische Schnittansiςht durch einen weiteren aus Glasbauelementen gebildeten Wandabschnitt,
Fig. 14 eine Draufsicht auf eine weitere Ausführungsform eines Glasbauelements und
Fig. 15 eine schematische Draufsicht auf einen Wand-, Dach- oder Deckenabschnitt mit einem mittels Befestigungsbolzen befestigten Glasbauelement.
In den Fig. 1 bis 9 sind neun Ausführungsbeispiele von neuartigen Glasbauelementen gezeigt. Sämtliche Glasbau- elemente bestehen aus wenigstens zwei Teilelementen, die breitflächig aneinandergeklebt sind. Ein erstes Teilelement weist dabei stets im Querschnitt eine Profilform auf.
Bei dem ersten Glasbauelement 1 nach Fig. 1 ist als erstes Teilelement ein U-förmiges Glasprofilelement 11 mit einem ersten Schenkel 12, einem zweiten Schenkel 13 und einem Steg 14 dazwischen vorgesehen. Als zweites Teilelement ist eine Glasscheibe 15, die eine ebene Oberfläche 16 und eine zweite, mit Ornamentierungen versehene Ober
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fläche 17 aufweist, vorgesehen. Die ebene Oberfläche 16 ist mittels einer Klebefolie 18 an die den Schenkeln 12, 13 abgewandte äußere Oberfläche 19 des Steges 14 geklebt. Ein zweites Glasbauelement 2 ist in Fig. 2 gezeigt. Bei dem zweiten Glasbauelement 2 ist zwischen einem ersten und einem zweiten Schenkel 22, 23 eines U-förmigen Glasprofilelements 21 als erstem Teilelement ein zweites Teilelement, das ebenfalls in Form einer Glasscheibe 25 ausgebildet ist, geklebt. Die Glasscheibe 25 ist mit ihrer ebenen Oberfläche 26 mittels Gießharz 28 auf eine zwischen den Schenkeln 22, 23 angeordnete innere Oberfläche 29 des Steges 24 des U-förmigen Glasprofilelements 21 geklebt. Somit weist die zweite Oberfläche 27 der Glasscheibe 25 in Richtung der Schenkel 22, 23.
Auch bei dem in Fig. 3 gezeigten dritten Glasbauelement ist als erstes Teilelement ein U-förmiges Glasprofilelement 31 mit zwei Schenkeln 32 und 33 und einem Steg 34 dazwischen vorgesehen. Als zweites Teilelement ist jedoch nicht eine Glasscheibe sondern ein ebenfalls U-förmiges Glasprofilelement 35 mit zwei Schenkeln 36 und einem Steg 37 dazwischen vorgesehen. Das Glasprofilelement 35 ist kleiner ausgeführt als das Glasprofilelement 34 und so ausgebildet, daß es in letzteres hineinpaßt. Demgemäß liegen die Schenkel 36 des das zweite Teilelement bildenden Glasprofilelements 35 an den Innenseiten der Schenkel 32 und 33 des das erste Teilelement bildenden Glasprofil- elements 31 an. Der Steg 37 kommt auf der Innenseite des Steges 34 zu liegen. Auf diese Weise ist das Glasprofil- element 35 in das Glasprofilelement 31 eingepaßt. Als
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Klebe- oder Verbundmittel zwischen den Glasprofilelementen 35 und 31 dient ein Epoxidharz 38.
Bei dem in Fig. 4 gezeigten Glasbauelement 4 in einer vierten Ausführungsform ist als erstes Teilelement ebenfalls ein U-förmiges Glasprofilelement 41, mit zwei Schenkeln 42 und 43 und einem Steg 44 dazwischen vorgesehen. Zwischen den Schenkeln 42 und 43 ist als zweites Teilelement ein U-förmiges Glasprofilelement 45 mit einem Steg 47 und zwei Schenkeln 46 vorgesehen, das jedoch nicht wie in der in Fig. 3 gezeigten dritten Ausführungsform gleichgerichtet mit dem das erste Teilelement bildenden U-förmigen Glasprofilelement 41, sondern entgegengesetzt ausgerichtet ist. Demgemäß weisen die von den Schenkeln 46 beziehungsweise 42, 43 abgewandt angeordneten Seiten der Stege 47 und 44 jeweils nach außen, wobei zwischen diesen Stegen 47 und 44 ein Hohlraum 49 gebildet ist. Der Hohlraum 49 ist mit einem Klebe- und Verbundmittel ausgefüllt. Das Klebe- und Verbundmittel ist ein Brandschutzgel 48 oder weist ein solches auf. Das Brandschutzgel 48 schwillt unter Wärmeeinwirkung auf oder wirkt energieabsorbierend. Das Brandschutzgel 48 weist darüber hinaus Klebeeigenschaften auf. In einer weiteren, nicht explizit dargestellten Ausführungsform hat das Brandschutzgel nicht die Wirkung eines Klebers, in diesem Falle sind die Schenkel 46 an den jeweiligen Schenkeln 42, 43 breitflächig mittels eines Klebemittels verklebt.
Das in Fig. 5 gezeigte fünfte Glasbauelement 5 ist mit dem vierten Glasbauelement 4 vergleichbar, jedoch sind hier das das erste Teilelement bildende U-förmige Glas-
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profilelement 51 und das das zweite Teilelement bildende U-förmige Glasprofilelement 55 gleichgerichtet, so daß ihre Schenkel 56 und 52 in dieselbe Richtung weisen und die Stege 54 und 57 aneinanderliegend sind. Ähnlich wie bei dem dritten Glasbauelement 3 gemäß Fig. 3 ist also das das zweite Teilelement bildende U-förmige Glasprofilelement 55 in das das erste Teilelement bildende U-förmige Glasprofilelement 51 eingepaßt. Als Klebe- und Verbundmittel kommt ein Brandschutzgel 58 zum Einsatz, das die selben Eigenschaften wie das Brandschutzgel 48 aufweist.
Das in Fig. 6 gezeigte sechste Glasbauelement 6 weist drei Teilelemente auf. Als erstes Teilelement ist wie- derum ein U-förmiges Glasprofilelement 61 mit zwei Schenkeln 62 und 63 und einem Steg 64 dazwischen vorgesehen. An die Innenseite des U-förmigen Glasprofilelements 61 ist als zweites Teilelement ein erstes L-förmiges Glasprofilelement 65 mittels einer Klebefolie 68 ange- klebt. An die Außenseite des U-förmigen Glasprofilelements 61 ist als drittes Teilelement ein zweites L-förmiges Glasprofilelement 66 angeklebt. Auch hier ist als Klebe- und Verbundmittel ein Stück der Klebefolie 68 verwendet. Damit beide Schenkel 62 und 63 des U-förmigen Glasprofilelements 61 verstärkt sind, liegt jeweils ein Schenkel der L-förmigen Glasprofilelemente an einem der Schenkel 62, 63 des U-förmigen Glasprofilelements 61 an. Der Steg 64 des U-förmigen Glasprofilelements ist besonders verstärkt, indem an seiner Außenseite der Steg des zweiten L-förmigen Glasprofilelements 66 und an seiner
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Innenseite der Steg des ersten L-förmigen Glasprofilelements 65 angeklebt ist.
Ein siebtes Glasbauelement 7, das aus zwei im Querschnitt L-förmigen Teilelementen gebildet ist, ist in Fig. 7 gezeigt. Das erste Teilelement ist aus einem L-förmigen Glasprofilelement 71 mit einem Steg 74 gebildet, an dessen einem Ende ein einziger Schenkel 72 ausgebildet ist. An die innere Oberfläche 79 des Stegs 74 ist eine äußere vorzugsweise eben ausgeführte Oberfläche 70 eines Steges 77 des als L-förmiges Glasprofilelement 75 ausgebildeten zweiten Teilelements mittels einer faserverstärkten Klebefolie 78 angeklebt. An dem Steg 77 des das zweite Teilelement bildenden L-förmigen Glasprofilelements 75 ist an einem Ende ein Schenkel 76 so angeordnet, daß die beiden L-förmigen Glasprofilelemente 71, 75 gemeinsam das im Querschnitt U-förmige Glasbauelement 7 bilden, dessen Steg durch die Stege 74, 77 verstärkt ausgebildet ist und dessen Schenkel durch die Schenkel 76 und 72 einfach aus- geführt ist.
Auch das in Fig. 8 gezeigte achte Glasbauelement 8 weist als erstes Teilelement ein erstes U-förmiges Glasprofilelement 81 auf. Dieses Glasprofilelement 81 ist mit der von den Schenkeln 82 und 83 wegweisenden Oberfläche des Steges 84 mittels eines Klebemittels 88 an ein zweites Teilelement in Form einer Glasscheibe 86 geklebt. Die Glasscheibe 86 erstreckt sich über die Ausdehnung des ersten U-förmigen Glasprofilelements 81 hinaus. Auf der- selben Seite der Glasscheibe 86 ist neben dem ersten U- förmigen Glasprofilelement 81 als drittes Teilelement ein
zweites U-förmiges Glasprofilelement 85 in derselben Weise wie das erste U-förmige Glasprofilelement 81 angeklebt. Die beiden U-förmigen Glasprofilelemente 81 und 85 weisen identische Formen mit zwei Schenkeln 82 und 83 und einem Steg 84 dazwischen auf. Sie sind jeweils mit ihrem Steg 84 an die Glasscheibe 86 angeklebt ., Dabei kommt der erste Schenkel 82 des ersten U-förmigen Glasprofilelements 81 benachbart zu dem zweiten Schenkel 83 des zweiten U-förmigen Glasprofilelements 85 zu liegen. Zwischen diesen Schenkeln 82 und 83 sind elastische Dichtelemente 80 vorgesehen, die den Spalt dazwischen abdichten und Abstandsänderungen aufgrund von Temperaturschwankungen aufnehmen können. In einer nicht näher dargestellten Ausführungsform ist die Glasscheibe 86 weitaus größer als in der in Fig. 8 gezeigten Form ausgeführt, wobei mehrere Reihen von U-förmigen Glasprofilelementen 81, 85 an eine ebene Oberfläche der Glasscheibe 86 mittels eines geeigneten Klebemittels 88 geklebt ist. Jeweils zwei benachbart aufeinanderfolgende Reihen von U-förmigen Glasprofilelementen 81, 85 sind versetzt zueinander angeordnet, so daß an der Stelle, wo sich in der ersten Reihe die Schenkel 82 und 83 befinden, in der zweiten Reihe ein Steg 84 angeordnet ist. In noch einer weiteren, nicht dargestellten Ausführungsform ist das dritte U-förmige Glasprofilelement 85 gegenüber dem ersten U-förmigen Glasprofilelement 91 um 90° verdreht, so daß die Schenkel 82, 83 der Glasprofilelemente 81, 85 rechtwinklig zueinander verlaufen.
Ein neuntes, sehr stabiles Glasbauelement 9 ist in Fig. 9 dargestellt, welches aus zwei identisch als U-förmige
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Glasprofilelemente 91 und 95 ausgeführten Teilelementen gebildet ist. Das das erste Teilelement bildende erste U- förmige Glasprofilelement 91 weist zwei Schenkel 92 und 93 sowie einen Steg 94 auf. Genauso weist das zweite, das zweite Teilelement bildende U-förmige Glasprofilelement 95 zwei Schenkel 96 und einen Steg 97 dazwischen auf. Die jeweils den Schenkeln 92, 93 bzw. 96 abgewandt angeordnete Oberfläche 99 der Stege 94 bzw. 97 sind mittels einer Klebefolie 98 aneinandergeklebt, so daß die Ober- flächen 99 innere Oberflächen bilden. Die Schenkel 92, 93 und 96 weisen jeweils nach außen. Auf diese Weise weist das neunte Glasbauelement 9, wie in Fig. 9 gezeigt, im Querschnitt eine Doppel-T-Profilform auf.
Sämtliche in den Fig. 1 bis 9 gezeigten Glasbauelemente 1 bis 9 sind sehr stabil ausgeführt, halten hohe Biegebeanspruchungen aus und bieten einen wirksamen Splitterschutz, da, wenn eines der wenigstens zwei Teilelemente 11, 15; 21, 25; 31, 35; 41, 45; 51, 55; 61, 65, 66; 71, 75; 81, 85, 86; 91 oder 95 doch einmal zerbricht, die Splitter mittels der Klebe- oder Verbundmittel 18, 28, 38, 48, 58, 68, 78, 88 bzw. 98 festgehalten werden.
Als Materialien für die Glasprofilelemente 11, 21, 31, 36, 41, 45, 51, 55, 61, 65, 66, 71, 75, 81, 85, 91 und 95 kommen einfaches Fensterglas, Klarglas oder Floatglas oder mit Dekoren oder Ornamenten versehenes Glas, d.h. Ornamentglas oder aber verstärktes Glas in Form von Drahtglas, Einscheibensicherheitsglas oder sonstwie ge- härtetem Glas oder auch Mischformen der genannten Glasmaterialien in Betracht. Die Glasprofilelemente 11, 21, 31,
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36, 41, 45, 51, 55, 61, 65, 66, 71, 75, 81, 85, 91 und 95 können dabei entweder einstückig aus demselben Glasmaterial bestehen. Andererseits können die Schenkel 12, 13, 22, 23, 32, 33, 36, 42, 43, 46, 52, 56, 62, 63, 72, 76, 82, 83, 92, 93 und 96 aus unterschiedlichem Glasmaterial, insbesondere stärker ausgeführtem Glasmaterial, als die Stege 14, 24, 34, 37, 44, 47, 54, 57, 64, 74, 77, 84, 94 und 97 bestehen. Als Klebe- und Verbundmittel oder -materialien kommen neben Klebefolien 18, 68, 98 und Gießharzen 28 auch Epoxidharze 38, Brandschutzgele 48, 58 oder Brandschutzgele aufweisende Klebemittel und faser- oder drahtverstärkte Klebefolien 78 in Betracht. Dabei sind im Prinzip die in Zusammenhang mit den Glasbauelementen 1 bis 9 gezeigten oder erläuterten Klebe- und Verbundmittel 18, 28, 38, 48, 58, 68, 78, 88, 98 untereinander austauschbar. Als Material für die Glasscheiben 15, 25 und 86 kommt neben den eben für die Glasprofile oder Glasprofilelemente 11, 21, 31, 36, 41, 45, 51, 55, 61, 65, 66, 71, 75, 81, 85, 91, 95 aufgezählten Glas- materialien auch Verbundscheibensicherheitsglas in Betracht. Ein besonders bevorzugtes Glasmaterial für sämtliche der Teilelemente ist gehärtetes Glas, insbesondere Einscheibensicherheitsglas, das aus Float- oder Klarglas durch Erhitzen auf ca. 600°C und Abschrecken mittels Kaltluft erzeugbar ist. Ein solches Einscheibensicherheitsglas weist eine erhöhte Oberflächenspannung und hierdurch eine gewisse Spannung und Elastizität auf. Außerdem kann ein solches gehärtetes Glas größeren Temperaturschwankungen ausgesetzt werden, welche sich ohne wei- teres im Bereich von 80°K oder sogar darüber bewegen können. Neben Verwendung von (voll oder vollständig) vor-
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gespanntem Glas ist auch die Verwendung von teilweise vorgespannten oder auch von teilvorgespanntem Glas möglich. Die Vorspannung kann auf einzelne Teilbereich, z.B. eine der Oberflächen, begrenzt sein; möglich ist auch eine Teilvorspannung durch Durchführen eines milderen Erhitzungs- und Abschreckungsverfahrens. Mittels der hier beschriebenen Glasbauelemente 1 bis 9 lassen sich die Vorteile von Einscheibensicherheitsglas, von Profilbauglas und Verbundscheibensicherheitsglas miteinander verbinden, wodurch erstmalig Dach- und Deckenkonstruktionen, -abschnitte oder -elemente aus Glas erzielbar sind, die ohne spezielle Stütz-, Rahmen- oder Tragelemente auch besonders hohen Sicherheitsstandards genügen.
Wie in Fig. 10 gezeigt, ist aber selbstverständlich auch ein ein oder mehrere der Glasbauelemente 1 bis 9 aufweisender Wand-, Dach- oder Deckenabschnitt 100 durch eine an Trägern 102, 103 oder dergleichen Stützelementen befestigte Einfassung 101 haltbar. Der Wand-, Dach- oder Deckenabschnitt 100 setzt Fremdeinflüssen wie zum Beispiel eines Einbruchs einen hohen Widerstand entgegen. Darüber hinaus ist er auch auf Biegebelastung beanspruchbar. Insofern müßte der Träger 103 nicht besonders stabil gelagert sein, der Kraftfluß könnte auch über den Wand-, Dach- oder Deckenabschnitt 100 geleitet werden.
Wie in Fig. 11 zu sehen, ist es auch ohne die Einfassungen 101 aus Metall oder dergleichen Rahmenmaterial möglich, einen vollständig aus Glas gebildeten Wand-, Dach- oder Deckenabschnitt 105 aus den Glasbauelementen 1 bis 9 zu bilden. In dem in Fig. 11 gezeigten Ausführungsbei-
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spiel besteht der Wand-, Dach- oder Deckenabschnitt 105 aus dem ersten, zweiten und dritten Glasbauelement 1, 2 und 3. Die Stege des ersten und zweiten Glasbauelements 1 und 2 weisen dabei gleiche Abmessungen auf. Die Schenkel 12, 13 und 22, 23 sind zueinander gerichtet. Als Randeinfassungen sind zwei dritte Glasbauelemente 3 vorgesehen, die mit ihren Stegen an den Schenkeln 12, 23 bzw. 13, 22 anliegen und mit ihren Schenkeln die aus dem ersten und dem zweiten Glasbauelement 1, 2 gebildete Ein- heit umgreifen. Wie aus Fig. 12 zu sehen, die das in Fig. 11 eingesetzte dritte Glasbauelement 3 in perspektivischer Ansicht zeigt, sind die Stege der dritten Glasbauelemente 3 mit Öffnungen 106 zum Durchgreifen von Befestigungsmitteln, wie beispielsweise Befestigungsschrauben oder Befestigungshaken versehen. In einer weiteren nicht explizit dargestellten Ausführungsform setzen sich diese Öffnungen 106 durch die Schenkel 12, 23 bzw. 22, 13 des ersten bzw. zweiten Glasbauelements hindurch fort. Auf diese Weise ist der Wand-, Dach- oder Deckenabschnitt 105 mittels der nicht näher dargestellten Befestigungsschrauben oder -haken an einem benachbarten Gebäudeabschnitt befestigbar. Der Wand-, Dach- oder Deckenabschnitt 105 besteht somit bis auf die Befestigungsschrauben oder -haken vollständig aus Glasmaterialien, sofern man die Klebe- und Verbundmittel oder eventuell vorhandene Drahtverstärkungen in den Glasmaterialien außer Betracht läßt. In Fig. 13 ist ein Dachabschnitt 107 gezeigt, der aus mehreren ineinandergeschachtelten Glaselementen 6 in der sechsten Ausführungsform gemäß Fig. 6 gebildet und mittels der dritten Glasbauelemente 3 mit der in Fig. 12 gezeigten Bauart als Rahmenelemente befe-
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stigt sind. Es ist daraus ersichtlich, daß ohne weiteres auch großflächige Wand-, Dach- oder Deckenabschnitte realisierbar sind. Vorzugsweise sind die aus den Glasbauelementen 1 bis 9 gebildeten Wand-, Dach- oder Deckenab- schnitte doppelwandig ausgeführt. Die Schenkel weisen dabei nach innen, so daß nur die Außenflächen der Stege sichtbar sind und somit einheitliche Flächen gebildet sind. Ein optisch besonders vorteilhaftes Wand-, Dachoder Deckenelement ist geschaffen, wenn zwei der achten Glasbauelemente 8 mit ihren Schenkeln 82, 83 zueinander- weisend ineinander verschachtelt sind. An den Außenflächen ist dabei jeweils nur die Glasscheibe 86 zu sehen, die zudem vorzugsweise mit Ornamentierungen versehen ist.
Einzelne Glasbauelemente 1 bis 9 können zum Bilden eines Wand-, Dach- oder Deckenabschnitts verklebt werden, mit Verbund-, Dicht- oder Profiliermaterialien, wie bereits bei herkömmlichen Wandbauelementen bekannt, miteinander verbunden werden oder aber - und dies ist insbesondere aufgrund der hohen Stabilität der hier beschriebenen Glasbauelemente 1 bis 9 möglich - miteinander verschraubt werden. In Fig. 14 ist ein Glasbauelement 1-9, das wie eines der in den Figuren 1 bis 9 gezeigten Glasbauelemente 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8 und 9 ausgeführt sein kann, mit der Öffnung 106 zum Eingreifen eines Befestigers versehen. In der Ausführung gemäß Fig. 15 ist das Glasbauelement 1-9 mit vier Öffnungen 106 versehen, in die Befestiger eingesetzt sind. Die Befestiger sind als Befestigungsbolzen 108 ausgebildet und erfassen mit ihren Köpfen 109 das Glasbauelement 1-9. Die Kraft wird dabei über großzügig dimensionierte Unterlegscheiben 110 auf
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das Glasbauelement 1-9 übertragen, um örtliche Spannungen gering zu halten. Mit dem freien Ende greifen die Befestiger in einen Wand-, Dach- oder Deckenbereich eines Gebäudes, der mit dem Glasbauelement 1-9 verkleidet ist, ein.
Die wesentlichsten Aspekte der hier beschriebenen Glasbauelemente und der daraus gebildeten Gebäudeabschnitte werden im folgenden anhand von Fig. 3 noch einmal zusam- mengefaßt:
Zusammenfassung
Um ein besonders stabiles, Biegebeanspruchungen gut aus- haltendes und splittersicheres Glasbauelement (3) zum Bilden eines Wand-, Dach- oder Deckenabschnitts eines Gebäudes zu schaffen, besteht das Glasbauelement (3) aus wenigstens zwei Teilelementen (31, 35) , die großflächig mittels eines Klebe- oder Verbundmittels (38) aneinander- geklebt sind, wobei wenigstens ein erstes Teilelement als ein insbesondere L-förmiges oder U-förmiges Glasprofilelement (31) ausgebildet ist. Bevorzugte Materialien für die beiden Teilelemente (31, 35) sind Klar- oder Ornamentglas, Walzglas oder verstärkte Gläser wie zum Bei- spiel Drahtglas oder Einscheibensicherheitsglas. Ein aus solchen Glasbauelementen gebildetes Dach- oder Deckenelement ist selbsttragend ausbildbar, ohne spezielle Rahmenoder Stützelemente befestigbar und erfüllt dennoch auch sehr strenge Sicherheitsvorschriften zum Schutz sich darunter befindender Personen.