1 Beschreibung
Stapelfach für flache Sendungen
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Stapelfach für flache Sendungen gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1. Stapelfächer dieser Art finden sich häufig in Postsortieranlagen. Die Sendungen, wie z.B. Briefsendungen und Großbriefe, werden bei diesen Systemen mit geeigneten TransportSystemen den Stapel- fächern über Weichen zugeführt und dort abgestapelt.
Nichtmaschinenfähige Sendungen werden in einer vorgeschalteten Meßstrecke erkannt und ausgeschleust. Systeme dieser Art sollen in der Lage sein, ein möglichst breites Spektrum un- terschiedlicher Sendungen zu verarbeiten/ wobei das Problem darin besteht, daß sich die Unterschiedlichkeit der Sendungsparameter wie Größe, Gewicht und Oberflächenbeschaffenheit negativ auf die Stapelqualität und die störungsfreie zeitliche Aufnahmequalität der Stapeϊfächer auswirken kann.
Aus der EP 0 407 795 Bl wurde ein entsprechendes Stapelfach bereits bekannt. Dieses Stapelfach ist nur für ein eingeschränktes Gutspektrum von leichten und flachen Sendungen, wie z.B. Normalbriefen oder Postkarten geeignet, die mit ho- her Geschwindigkeit in das Stapelfach eingeschossen werden.
Die Sendungen werden dabei durch einen am Einlaßbereich schwenkbaren gelagerten Führungsbügel auf den Stapelboden bzw. schon eingestapelte Sendungen geleitet, wobei der Führungsbügel auf dem Sendungstapel aufliegt und abhängig vom Füllgrad geschwenkt wird.
Der Stapelboden ist in der Kante zur in Stapelrichtung nach vorn geneigten Prallwand schwenkbar gelagert . Der Führungsbügel ist am Auflageteil so gekrümmt, daß über den Schwenkbe- reich der Druckpunkt einen annähernd gleichen geringen Ab-
2 stand zur Prallwand aufweist. Um die Orientierung der abgestapelten Sendungen zur Seitenwand hin zu gewährleisten, ist die Prallwand zusätzlich gegenüber der Schnittkante zur Seitenwand nach innen gedreht .
Damit die einzustapelnden Sendungen bei den hohen Geschwindigkeiten nicht auf die Hinterkanten der vorauslaufenden Sendungen stoßen und Stapelfehler verursachen, darf ein Mindestwinkel, unter dem die einzustapelnde Sendung auf die voraus- laufende Sendung trifft, nicht unterschritten werden. Um dies auch bei wachsender Stapelhöhe zu gewährleisten (der Füh- rungsbügel nähert sich immer mehr der horizontalen Lage) , schwenkt der Stapelboden abhängig vom Füllungsgrad nach unten in Richtung horizontale Lage.
Sollen Sendungen stark unterschiedlicher Zusammensetzung hinsichtlich Größe, Dicke und Gewicht bei gegenüber o.g. Lösung wesentlich geringerer Transportgeschwindigkeit in Fächer gestapelt werden, so ist das beschriebene Stapelfach nicht ge- eignet, da z.B. die Sendungen am Führungsbügel unterschiedlich stark abgebremst würden. Das Ergebnis wäre eine ungenügende Stapelqualität.
Der in den Merkmalen des Anspruches 1 angegebenen Erfindung liegt deshalb das Problem zugrunde, ein Stapelfach für flache, mit geringer Transportgeschwindigkeit zugeführte
Sendungen unterschiedlicher Größe und Dicke zu schaffen, das so ausgebildet ist, daß ein sicherer, schneller und ausge- richteter Transport jeder Sendung an die Vorderkante des Stapels durch minimierte Stoßenergieverluste erreicht wird, wobei ein Aufstellen der kurzen Sendungen im Stapelfach vermieden werden muß.
3 Der Vorteil der Erfindung besteht im Erreichen einer optimalen Stapelqualität von flachen Sendungen in einem großen Größen- und Dickenspektrum bei geringer Transportgeschwindigkeit mit geringem mechanischem Aufwand. Vorteilhafte Ausgestaltun- gen der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben. Nachfolgend wird die Erfindung anhand der Zeichnungen näher erläutert . Dabei zeigt :
FIG 1 eine perspektivische schematische Darstellung eines nach einer Seite offenen Stapelfaches .
Wie der FIG 1 zu entnehmen, werden die Sendungen mit einem zur Einschußöffnung 1 geschwenkten Transportband 2 antransportiert. Gegenüber der Transportrichtung und -Orientierung der Sendungen in das an einer Seite offene Stapelfach ist der mittels eines Federelementes 3 als Stellglied gehaltene bewegliche Stapelboden 4 im Leerzustand nach unten und nach rechts zur Seitenwand 5, d.h. zur in Transportrichtung hinteren rechten Ecke geneigt. Das Federelement 3 stützt sich an einer unteren, mit den übrigen Stapelfachwänden fest verbundenen unteren Platte 6 ab. Eine Prallwand 7, auf welche die Sendungen auftreffen, ist gegenüber der Lotrechten zur unteren Platte 6 nach außen geneigt. Zusätzlich ist sie zur Schnittkante mit der Seitenwand 5 nach innen gedreht. Weiter- hin besitzt das Stapelfach neben einer der Prallwand 7 gegenüberliegenden Rückwand 9 einen Fachdeckel 8. Er begrenzt die Einschußöffnung 1 nach oben so, daß die dicksten Sendungen ungehindert in das Stapelfach gelangen und verläuft im ersten Teil gerade. Im weiteren Verlauf in Richtung Prallwand 7 wird der Fachdeckel 8 so nach unten gekrümmt, daß er mit seiner inneren Kontur unterhalb der oberen Begrenzung der Flugbahn der Sendungen verläuft und die Sendungen bei leerem Stapelfach so leitet, daß sie unter einem Winkel von 70°-90° zur Sendungsoberseite in dem unteren Bereich nahe der Kante zum Stapelboden 4 parallel zu dieser Kante auf die Prallwand 7
4 treffen. Befinden sich schon Sendungen im Stapelfach, so stoßen die
einzustapelnden Sendungen ab einer bestimmten Stapelhöhe nicht direkt auf die Prallwand 7, sondern sie treffen erst auf die oberste Sendung und gleiten dann zur Prallwand 7. Die durch den Fachdeckel 8 aufgezwungene Schrägstellung der Sendungen trägt zur Stabilisierung der Flugbahn bei und unterstützt den Luftaustritt zur geöffneten Seite.
Das erfindungsgemäß ausgeführte Stapelfach gewährleistet, daß sehr unterschiedliche Sendungen bei nicht zu hoher Einschuß- geschwindigkeit sicher und ausgerichtet ohne Gefahr eines Herausfallens abgestapelt werden.
Nach diesem Krümmungsbereich wird der Fachdeckel 8 so vom Stapelboden 4 weggekrümmt, daß er parallel zur Kante zwischen Stapelboden 4 und Prallwand 7 in einem Abstand zum leeren Stapelboden 4 auf die Prallwand 7 trifft, der kleiner als die Länge der kürzesten Sendung ist. Dadurch wird ein Hochstellen der kurzen Sendungen verbunden mit einer eventuellen Fach- Voll-Signalisierung vermieden. Je nach Größe des Sendungsstapels wird der von dem Federelement 3 gehaltene Stapelboden 4 nach unten geschwenkt, so daß der Abstand der obersten Sen- düng vom Fachdeckel 8 annähernd konstant bleibt - kleiner als die kürzeste Sendung- . Die Seitenwand 5 ist von der oberen Begrenzung aus nach außen geneigt, so daß die Sendungen bei ihrer Abwärtsbewegung durch die Seitenwand nicht behindert werden. Damit die Sendungen schnell eingestapelt werden, muß das beim Absinken der Sendungen entstehende Luftpolster möglichst schnell abgebaut werden. Aus diesem Grunde besitzt die Seitenwand 5 in der Nähe der Einschußöffnung eine Aussparung 10, durch welche die Luft schnell entweichen kann.
5 Um ein Überlaufen des Stapelfaches zu vermeiden, ist zur
Füllstandsüberwachung eine Lichtschranke 11 vorhanden. Diese ist so angeordnet, daß sie die vordere innere Ecke der obersten eingestapelten Sendung in der zu signalisierenden Sta- pelhöhe erfaßt. Durch diese spezielle Anordnung werden Fehlermeldungen infolge Sendungsüberlappungen im Einschußbereich vermieden.
Zur Erleichterung der manuellen Entleerung der Stapelfächer können die Stapelböden zusätzlich mit einer Griffmulde versehen werden, so daß der Operateur ohne Schwierigkeit den Sendungsstapel greifen kann.