Treibgasfreie Pumpsprays und Pumpschäume
Beschreibung
Die vorliegende Erfindung betrifft treibgasfreie Pumpsprays und treibgasfreie Pumpschäume sowie treibgasfreie Leave-on-Haarbehandlungsmittel, die anionische und kationische Polymere enthalten. Aus der US 4 240 450 sind Mischungen und Verfahren zur Behandlung von Keratinmaterialien mit Polymeren bekannt. Die Mischungen enthalten ein anionisches und ein kationisches Polymer. Bei vielen der bekannten Mischungen treten dadurch Probleme auf, daß die Polymeren in den Mischungen als Feststoffe ausfallen. Dies erfordert eine spezielle Applikationsmethode. Die bekannten Mischungen sind vor allem für sogenannte "rinse-off- Produkte" vorgesehen, d.h. für Mittel, die nach dem Aufbringen wieder ausgewaschen werden, z.B. Shampoos. Als Mittel, die auf dem Haar verbleiben, sind in Spalte 51 lediglich Lotionen genannt. Treibgasfreie Mittel, die auf das Haar gesprüht werden, sind nicht offenbart. Als mögliche Polymere werden eine große Vielzahl von verschiedensten Verbindungen angeführt.
In der DE 32 17 059 C2 werden unter Druck stehende Mittel zur Anwendung an Haaren in Form eines Aerosolschaums beschrieben, wo- bei mit "Aerosolschaum" ein Schaum bezeichnet wird, der mit Hilfe eines konditionierten Mittels, das unter Druck steht, erhalten wird. Diese Mittel enthalten obligatorisch ein Treibmittel. Die Verwendung von Treibmitteln ist aber aus Umweltschutzgründen zu vermeiden.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, Haarbehandlungsmittel zur Verfügung zu stellen, die sich auch ohne Treibgas aufsprühen lassen und eine gute Verteilbarkeit auf dem Haar erlauben und selbst bei hoher Luftfeuchtigkeit eine hohe Beständigkeit der Frisur und gleichzeitig eine gute Trockenkämmbarkeit und
Elastizität des Haares ermöglichen. Gleichzeitig soll sichergestellt sein, daß ein stabiler Schaum erzeugt werden kann und daß die Mittel als Leave-on-Produkte, d.h. als Mittel, die auf dem Haar verbleiben und nicht nach Anwendung wieder ausgewaschen wer- den, eine hohe Biegefestigkeit und geringe Klebrigkeit des Haares gewährleisten.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch Haarbehandlungs- mittel in Form von treibgasfreien Pumpsprays und Pumpschäumen, die mindestens ein kationisches und mindestens ein anionisches Polymer enthalten.
Mit den erfindungsgemäßen Haarbehandlungsmittel in Form von Pumpsprays und Pumpschäumen wird überraschenderweise erreicht, daß auch ohne die Anwendung der nicht erwünschten Treibmittel sprühfähige Mittel zugänglich sind, die zu stabilen, aber lockeren und gut verteilbaren Schäumen führen, die eine gute Naß- und Trocken- kämmbarkeit und Haarfestigung aufweisen und die zur Verbesserung der Biegefestigkeit des Haars ohne Auftreten von Klebrigkeit führen.
Die erfindungsgemäßen Haarbehandlungsmittel können auch in Form von treibgasfreien und polysiloxanfreien Leave-on-Haar- behandlungsmitteln vorliegen, die in einem Lösungsmittel gelöst ein Copolymer mit Vinylpyrrolidon- und ein Copolymer mit Meth- acrylsäure- und Ethylacrylat-Einheiten enthalten.
Als Polymere sind eine Vielzahl von an sich z.B. aus der DE 32 17 059 bekannten Verbindungen einsetzbar.
Bevorzugt werden kationische Polymere mit einem Molekulargewicht (Mn) von 500 - 1 000 000 eingesetzt, die primäre, sekundäre, tertiäre oder/und quaternäre Amingruppen aufweisen. Als anionische Polymere werden bevorzugt Polymere mit einem Molekulargewicht (Mn) von 500 bis 1 000 000 eingesetzt, die Sulfongruppen, Carbonsäuregruppen oder Phosphorsäuregruppen enthalten.
Insbesondere werden kationische Polymere aus folgenden, in der DE 32 17 059 genannten Gruppen, eingesetzt:
1) Copolymere von Vinylpyrrolidon-dialkylaminoalkylmethacrylat oder -acrylat, welche gegebenenfalls quaternisiert sind,
2) Derivate von Zelluloseether, welche quaternäre Ammoniumgruppen umfassen, und quaternäre Zellulosederivate,
3) kationische Polysaccharide und kationische Guargummiderivate,
4) kationische Polymere, ausgewählt aus der Gruppe der Polymeren, welche Gruppen der Formel -A-Z-A-Z- (I) enthalten, worin A einen Rest mit zwei Amingruppen, vorzugsweise Piperazinyl, darstellt und Z das Symbol B oder B' bedeutet, wobei B und
B' , die identisch oder verschieden sind, einen linearen oder verzweigten Alkylenrest darstellt, der gegebenenfalls durch Hydroxylgruppen substituiert ist und welcher außerdem Sauerstoffatome, Stickstoffatome, Schwefelatome, ein bis drei aromatische und/oder heterozyklische Ringe umfassen kann;
Polymere der Formel -A-Zi-A-Zi- (II), worin A die gleiche Bedeutung, wie vorstehend angegeben, hat und Zi das Symbol Bi oder BZ bedeutet und mindestens einmal B'i darstellt, wobei Bi einen linearen oder verzweigten Alkylen- oder Hydroxyalky- lenrest darstellt, B'i einen linearen oder verzweigten Alky- lenrest bedeutet, welcher gegebenenfalls durch einen oder mehrere Hydroxylreste substituiert und durch ein oder mehrere Stickstoffatome unterbrochen ist, wobei der Stickstoffatom durch eine Alkylkette substituiert ist, welche gegebenenfalls durch ein Sauerstoffatom unterbrochen ist und gegebenenfalls eine oder mehrere Hydroxylgruppen umfaßt;
Alkylierungsprodukte mit Alkyl- oder Benzylhalogeniden, Nied- rigalkyl-tosylat oder -mesylat und Oxidationsprodukte der Polymeren der Formeln (I) und (II),
5) Polyamino-polyamide,
6) vernetzte Polyamino-polyamide aus der folgenden Gruppe
a) vernetzte, gegebenenfalls alkylierte Polyamino-polyamide, erhalten durch Vernetzung eines Polyamino-polyamids, hergestellt durch Polykondensation einer sauren Verbindung mit einem Polyamin, mit einem Vernetzungsmittel aus der Gruppe der Epihalohydrine, Diepoxide, Dianhydride, ungesättigten Anhydride, bis-ungesättigten Derivate, wobei das Vernetzungsmittel in mengen zwischen 0,025 und 0,35 Mol pro Amingruppe des Polyaminoamids verwendet wird;
b) vernetzte Polyamino-polyamide, erhalten durch Vernetzung eines Polyamino-polyamids, wie vorstehend definiert, mit einem Vernetzungsmittel, das aus der folgenden Gruppe ausgewählt wird:
I bis-Halohydrine, bis-Azetidinium, bis-Haloacyldi- amine, Alkyl-bis-halogenide,
II Oligomere, erhalten durch Umsetzung einer Verbindung der Gruppe I oder von Epihalohydrinen, Diepoxiden, bis-ungesättigten Derivaten, mit einer diesen Verbindungen gegenüber reaktionsfähigen, bifunktio- nellen Verbindung,
III Quaternisationsprodukt einer Verbindung der Gruppe I und der Oligomere der Gruppe II, die tertiäre Amingruppen umfassen, welche vollständig oder teilweise
alkylierbar sind, mit einem Alkylierungsmittel, wobei die Vernetzung mit Hilfe von 0,025 bis 0,35 Mol-% Vernetzungsmittel pro Amingruppe des Polyaminoamids bewirkt wird,
c) Polyamino-polyamid-derivate, erhalten durch Kondensation eines Polyalkylen-polyamins mit einer Polycarbonsäure und anschließender Alkylierung durch bifunktionelle Agentien, vom Typ der Copolymere Adipinsäure-dialkylaminohydroxy- alkyl-dialkylentriamin,
7) Polymere, die erhältlich sind durch (i) radikalisch initiierte Copolymerisation von Monomergemisehen aus
(a) 1 bis 99,99 Gew.-%, vorzugsweise 2 bis 70 Gew.-%, besonders bevorzugt 2 bis 50 Gew.-% eines kationischen Monomeren oder quaternisierbaren Monomeren
(b) 0 bis 98,99 Gew.-%, vorzugsweise 22 bis 97,98 Gew.-%, be- sonders bevorzugt 45 bis 97,95 Gew.-% eines wasserlöslichen Monomeren,
(c) 0 bis 50 Gew.-%, vorzugsweise 0 bis 40 Gew.-%, besonders bevorzugt 0 bis 30 Gew.-% eines weiteren radikalisch copolymerisierbaren Monomeren und
(d) 0,01 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise 0,02 bis 8 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,05 bis 5 Gew.-% eines bi- oder mehr- funktionellen radikalisch copolymerisierbaren Monomeren,
und (ii) anschließende Quaternisierung des Polymeren, sofern als Monomeres (a) ein nicht quaternisiertes Monomer eingesetzt wird.
Geeignete Monomere (a) sind die N-Vinylimidazol-Derivate der allgemeinen Formel (I), worin R1 bis R3 für Wasserstoff, Cι-C4-Alkyl oder Phenyl steht.
Weiterhin eignen sich Diallyamine der allgemeinen Formel (II), worin R« für Cι-C
24-Alkyl steht.
Weiterhin eignen sich N,N-Dialkylaminoalkylacrylate- und -methacrylate und N,N-Dialkylaminoalkylacrylami e und -meth- acrylamide der allgemeinen Formel (III),
wobei R5, R6 unabhängig für einen Wasserstoffatom oder einen Methylrest stehen, R? für ein Alkylenrest mit 1 bis 24 C-Ato- men, optional substituiert durch Alkylreste und R8, R9 für Cι-C24-Alkylreste. Z steht für ein Stickstoffatom zusammen mit x = 1 oder für ein Sauerstoffatom zusammen mit x = 0.
Die Quaternisierung des Monomeren oder eines Polymeren mit einem der genannten Quaternisierungsmittel kann nach allgemein bekannten Methoden erfolgen.
Bevorzugte Quaternierungsmittel sind: Methylchlorid, Dimethylsulfat oder Diethylsulfat.
Bevorzugte Beispiele für Monomere (a) sind 3-Methyl-1-vinyl- imidazoliumchlorid und -methosulfat, Dimethyldiallylammonium- chlorid sowie N,N-Dimethylaminoethylmethacrylat und N-[3-(di- methylamino)propyl Imethacrylamid, die durch Methylchlorid, Dimethylsulfat oder Diethylsulfat quaternisiert wurden.
Geeignete wasserlösliche Monomere (b) sind N-Vinyllactame, z.B. N-Vinylpiperidon, N-Vinylpyrrolidon und N-Vinylcaprolac- tam, N-Vinylacetamid, N-Methyl-N-vinylacetamid, Acrylamid, Methacrylamid, N,N-Dimethylacrylamid, N-Methylolmethacryla- mid, N-Vinyloxazolidon, N-Vinyltriazol, Hydroxy- alkyl (meth)acrylate, z.B. Hydroxyethyl (meth)acrylat und Hydroxypropyl (meth)acrylate, oder Alkylethylengly-
kol (meth)acrylate mit 1 bis 50 Ethylenglykoleinheiten im Molekül .
Als Monomere (c) eignen sich Ci bis C24-, insbesondere Ci- bis Cio-Alkylester der (Meth)acrylsäure, z.B. Methyl (meth)acrylat, Ethyl (meth)acrylat, ter .-Butyl (meth) acrylat, Isobutyl (meth) - acrylat, n-Butyl (meth) crylat und Acrylamide wie N-tert.-Bu- tylacrylamid oder N-tert.-Octylacrylamid. Ferner eignen sich Carbonsäurevinylester, z.B. vinylacetat oder Vinylpropionat.
Monomere (d) , die eine vernetzende Funktion besitzen, sind Verbindungen mit mindestens 2 ethylenisch ungesättigten, nichtkonjugierten Doppelbindungen im Molekül.
Geeignete Vernetzer sind zum Beispiel Acrylester, Methacryl- ester, Allylether oder Vinylether von mindestens zweiwertigen Alkoholen. Die OH-Gruppen der zugrundeliegenden Alkohole können dabei ganz oder teilweise verethert oder verestert sein; die Vernetzer enthalten aber mindestens zwei ethylenisch ungesättigte Gruppen.
Weitere geeignete Vernetzer sind die Vinylester oder die Ester einwertiger, ungesättigter Alkohole mit ethylenisch ungesättigten C3- bis C6-Carbonsäuren, beispielsweise Acryl- säure, Methacrylsäure, Itaconsäure, Maleinsäure oder Fumar- säure.
Weitere geeignete Vernetzer sind Ester ungesättigter Carbonsäuren mit den oben beschriebenen mehrwertigen Alkoholen, beispielsweise der Ölsäure, Crotonsäure, Zimtsäure oder 10-Undecensäure.
Die Monomere (a) bis (d) können jeweils einzeln oder im Gemisch mit anderen Monomeren der gleichen Gruppe eingesetzt werden.
8) Polymere, erhalten durch Umsetzung eines Polyalkylenpoly- amins, welches zwei primäre Amingruppen und mindestens eine sekundäre Amingruppe umfaßt, mit einer Dicarbonsäure aus der Gruppe Diglykolsäure und gesättigte aliphatische Dicarbon- säuren mit 3 bis 8 Kohlenstoffatomen, wobei das molare Verhältnis zwischen Polyalkylen-polyamin und Dicarbonsäure zwischen 0,8 : 1 und 1,4 : 1 liegt; das gebildete Polyamid wird mit Epichlorhydrin in einem molaren Verhältnis von Epichlor- hydrin zu sekundärer Amingruppe des Polyamids von zwischen 0,5 : 1 und 1,8 : 1 umgesetzt,
) Copolymere, welche als Hauptkettenbestandteil Einheiten entsprechend der Formel (III) oder (III') umfassen
(III)
(III') worin 1 und t gleich 0 oder 1 sind und 1 + 1 = 1, R" Wasserstoff oder Methyl bedeutet, R und R' unabhängig voneinander eine Alkylgruppe mit 1 bis 22 Kohlenstoffatomen, eine Hydroxyalkylgruppe, worin die Alkylgruppe vorzugsweise 1 bis 5 Kohlenstoffatome umfaßt, eine Niedrig-amidoalkylgruppe darstellt und worin R und R' zusammen mit dem Stickstoffatom, an welches sie gebunden sind, heterozyklische Gruppen darstellen können, wie Piperidinyl oder Morpholinyl, sowie die Copolymeren, welche Einheiten der Formel (III) oder III') und vorzugsweise von Acrylamid oder Diacetonacrylamid abgeleitete Einheiten umfassen, Y® ein Anion darstellt, wie Bromid, Chlorid, Acetat, Borat, Zitrat, Tartrat, Bislufat, Bisulfit, Sulfat, Phosphat,
10) quaternäre Polyammoniumverbndungen der Formel
worin Ri und R
2, R
3 und R
4, die gleich oder verschieden sind, aliphatische, alizyklische oder arylaliphatische Reste, welche maximal 20 Kohlenstoffatome enthalten, oder Niedrig- hydroxyaliphatische Reste darstellen, oder Ri und R
2 und R
3 und R , zusammen oder getrennt, mit dem Stickstoffatom, an welches sie gebunden sind, heterocyclische Ringe bilden, welche gegebenenfalls ein zweites von Stickstoff verschiedenes Heteroatom enthalten, oder Ri, R
2, R
3 und R die folgende Gruppe darstellen
CH2 CH
^R'4
wobei R'3 Wasserstoff oder Niedrigalkoxyl bedeutet, R'4 die folgenden Bedeutungen hat:
0 0
R' D C NH R'7 * D
wobei R'5 Niedrigalkyl bedeutet, R'6 Wasserstoff oder Niedri- galkyl darstellt, R'7 Alkylen bedeutet, D eine quaternäre Ammoniumgruppe darstellt; A und B Polymethylengruppen darstellen können, welche 2 bis 20 Kohlenstoffatome enthalten und welche linear oder verzweigt, gesättigt oder ungesättigt sind und, eingebaut in die Hauptkette, einem oder mehrere aromatische Ringe enthalten können, wie die folgende Gruppe:
eine oder mehrere Gruppen -CH
2-Y-CH -, wobei Y die folgenden Bedeutungen hat: 0, S, SO, S0
2,
R ' s R ' 9 OH
0 0 NH C NH - C N oder C O R'S
wobei X®ι ein von einer anorganischen oder organischen Säure abgeleitetes Amin herstellt, R's Wasserstoff oder Niedrigalkyl bedeutet, R'9 Niedrigalkyl darstellt, oder A und Ai und R3 zusammen mit den zwei Atomen, an welche sie gebunden sind, einen Piperazinring bilden; wenn außerdem A einen linearen oder verzweigten, gesättigten oder ungesättigten Alkylen- oder Hydroxyalkylenrest darstellt, so kann B auch die folgende Gruppe bedeuten: - (CH2)n-CO-D-OC- (CH2-n, worin D die folgende Bedeutung hat:
a) ein Glykolrest der Formel -O-I-O-, worin Z einen linearen oder verzweigten Kohlenwasserstoffrest oder eine Gruppe entsprechend der folgenden Formeln darstellt:
CH2 CH2 004-i--CCHH22 (CH2 oder
H-CH2 CH2 0 -f-CH2 CH
CH3 Y CH3 worin x und y eine ganze Zahl von 1 bis 4 bedeuten, welche einen definierten und einzigen Polymerisationsgrad darstellt, oder irgendeine Zahl von 1 bis 4, welche einen mittleren Polymerisationsgrad darstellt;
b) einen bis-sekundären Diaminrest, wie ein Piperazin- derivat, c) einen bis-primären Diaminrest der Formel: -NH-Y-NH-, worin Y einen linearen oder verzweigten Kohlenwasser- Stoffrest oder den bivalenten Rest -CH2-CH2-S-S-CH2-CH - darstellt,
d) eine von Harnstoff abgeleitete Gruppe der Formel -NH-CO-NH-;
n so gewählt wird, daß die Molekularmasse im allgemeinen 5 zwischen 1 000 und 100 000 liegt,
X- ein Anion darstellt,
11) Homopolymere oder Copolymere, welche von Acrylsäure oder 0 Methacrylsäure abgeleitet sind und mindestens eine Gruppe der folgenden Formeln enthalten:
Ri Rl Ri 5 CH2 C , CH2 Cc — / " CH2 - — c —
worin Ri Wasserstoff oder CH3 darstellt; A eine lineare oder verzweigte Alkylgruppe mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen oder eine Hydroxyalkylgruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen bedeu- 0 tet; R2, R3, R , die identisch oder verschieden sind, eine
Alkylgruppe mit 1 bis 18 Kohlenstoffatomen oder eine Benzyl- gruppe bedeuten; R5, R6 Wasserstoff, Alkyl mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen darstellen; X- ein Methosulfatanion oder Haloge- nid darstellen,
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12) quaternäre Copolymere von Vinylpyrrolidon-Vinylimidazol,
13) Polyalkylenimine,
40 14) Polymere, welche in der Kette Vinylpyridin- oder Vinylpyri- diniumgruppen enthalten,
15) Kondensate von Polyaminen und Epichlorhydrin,
45 16) quaternäre Polyharnstoff erbindungen (polyureylenes) ,
17) Chitinderivate,
18) kationische Silikon-Polymere (polymeres silicones) .
Als daß das anionische Polymere werden insbesondere Polymere aus der folgenden Gruppe ausgewählt:
Polymere, welche von ungesättigten Mono- oder Dicarbonsäuren der folgenden Formel abgeleitete Carboxylgruppen umfassen:
Rl-^. ^ (A)n COOH
C=C
R2 R3
worin n eine ganze Zahl von 0 bis 10 darstellt, A eine Methylengruppe bedeutet, welche gegebenenfalls gebunden ist an das Kohlenstoffatom der ungesättigten Gruppe oder eine benachbarte Methylengruppe, wenn n größer als 1 ist, über ein Heteroatom, wie Sauerstoff, Schwefel, Ri, ein Wasserstoff- atom, eine Phenyl- oder Benzylgruppe bedeutet, R ein Wasserstoffatom, eine Niedrigalkylgruppe oder Carboxyl darstellt, R3 ein Wasserstoffatom, eine Niedrigalkylgruppe, eine Gruppe -CH2-COOH, Phenyl oder Benzyl darstellt,
Polymere, welche von Sulfonsäure abgeleitete Gruppen enthalten, wie Vinylsulfon-, Styrolsulfon-, Lignosulfon- und Naphthalinsulfon (säure) -gruppen.
Dabei sind anionische Polymere aus den folgenden Gruppen besonders bevorzugt:
A) Homo- oder Copolymere von Acrylsäure oder Methacrylsäure oder deren Salze, Copolymere von Acrylsäure und Acrylamid und deren Salze; Natriumsalze von Polyhydroxycarbonsäuren,
B) Copolymere von Acrylsäure oder Methacrylsäure mit einem Mono- ethylen-monomeren, welches gegebenenfalls mit einem Polyalky- lenglykol gepfropft und gegebenenfalls verzweigt ist; Copoly- mere vom Typ, welche in ihrer Kette eine gegebenenfalls N-al- kylierte und/oder hydroxyalkylierte Acrylamidgruppe umfassen,
C) Copolymere, welche von Crotonsäure abgeleitet sind und in ihrer Kette enthalten Vinylacetat- oder Vinylpropionatgruppen und gegebenenfalls andere Monomere, wie Allyl- oder Methal- lylester, Vinylether oder Vinylester von einer linearen oder verzweigten gesättigten Carbonsäure mit einer langen Kohlen-
Wasserstoff ette, wobei diese Polymere gegebenenfalls gepfropft oder vernetzt sein können,
D) Polymere, die sich ableiten von Malein-, Fumar- und Itacon- säure oder -anhydrid mit Vinylestern, Vinylethern, Vinyl- halogeniden, Phenylcinylderivaten, Acrylsäure und deren Estern; Copolymere von Maleinsäure, Citraconsäure-, Itacon- säureanhydriden und einem Allyl- oder Methallylester von einem -olefin, Acryl- oder Methacrylester, Acryl- oder Meth- acrylsäure oder Vinylpyrrolidon in ihrer Kette, wobei die
Anhydridgruppen monoverestert oder monoamidiert sein können,
E) Polyacrylamide, welche Carboxylatgruppen umfassen.
Die erfindungsgemäßen Haarbehandlungsmittel sind in Wasser, Alkoholen oder Wasser/Alkohol-Gemischen löslich und daher leicht auf das Haar aufbringbar. Insbesondere hat sich gezeigt, daß die Löslichkeit des Polymergemischs in Alkoholen trotz des anionischen bzw. kationischen Charakters der einzelnen Polymere gut ist und bei den für diese Mittel üblichen Konzentrationen der Polymere keine Ausfällungen auftreten. Damit sind die Mittel gut geeignet als VOC 55- oder VOC 80-Zusammensetzungen, d.h. als Mischungen, die Alkohole in bestimmten Mengen (55 bzw. 80 %) enthalten.
Als Alkohole sind insbesondere geeignet Monoalkohole wie
Cι-C6~Alkanole, insbesonders Ethanol oder Isopropanol, Polyalkohle wie z.B. Alkylenglykole, insbesondere Ethylenglykol sowie Glykol- ether und Ester mit Hydroxylgruppen.
Die erfindungsgemäßen Pumpsprays und Pumpschäume enthalten in der Regel Neutralisationsmittel, wie z.B. 2-Amino-2-methyl-l-propanol oder Triethanolamin, z.B. in einer Menge von 0,1 bis 1 Gew.-%.
Auch weitere Hilfsstoffe können den erfindungsgemäßen Mitteln beigegeben werden, wie z.B. Farbstoffe, Konservierungsstoffe, Emulgatoren, Parfüme, Elektrolyte, Viskositätsregler, Schaumstabilisatoren sowie weitere übliche Kosmetikrohstoffe.
Die erfindungsgemäßen Mittel können noch weitere Polymere enthal- ten, z.B. zur Verbesserung der filmbildenden Eigenschaften.
Als bevorzugte anionische Polymere werden Copolymere von ungesättigten Mono- oder dicarbonsäuren mit Cι-C-Alkylestern oder Meth- acryl- oder Acrylsäure, insbesondere Copolymere mit Methacryl- säure- und Ethylacrylat-Einheiten eingesetzt.
Als bevorzugte kationische Polymere werden Copolymere mit Vinyl- pyrrolidoneinheiten eingesetzt, insbesondere Copolymere mit Vinylcaprolactam und Vinylimidazoliummethylsulfat (Polyquaternium 46) .
Die Polymere insgesamt sind in den erfindungsgemäßen Mischungen in einer Konzentration von 0,1 bis 12 Gew.-% enthalten, die kationischen in einer Konzentration von 0,05 bis 5, die anionischen in einer Konzentration von 0,05 bis 7 Gew.-%.
Die Erfindung betrifft weiterhin treibgasfreie und polysiloxan- freie Leave-on-Haarbehandlungsmittel, die gelöst in einem Lösungsmittel ein Copolymer mit Vinylpyrrolidoneinheiten und ein Copolymer mit Methacrylsäure- und Ethylacrylateinheiten in Kombi- nation enthalten. Für diese Haarbehandlungsmittel gelten die oben getroffenen aussagen bezüglich der Lösungsmittel, der Stabilisatoren, der Hilfsstoffe und der Konzentrationen entsprechend.
Die Leave-on-Haarbehandlungsmittel, d.h. Mittel, die nach der Anwendung im Haar verbleiben, liegen bevorzugt als Lotionen oder Gele vor. Für diese Mittel ist die Festigkeit bei Vermeidung der Klebrigkeit von besonderer Bedeutung.
Die pH-Werte der erfindungsgemäßen Haarbehandlungsmittel liegen bevorzugt zwischen 5 und 8, insbesondere zwischen 5 und 7.
Die mit den erfindungsgemäßen Pumpschäumen erzeugten Schäume zeichnen sich dadurch aus, daß sie zwar stabil sind, aber eine nicht zu feste Konsistenz aufweisen, d.h. bei Aufbringen auf das Haar weich sind und sich leicht verteilen lassen. Diese Eigenschaft ist für die Akzeptanz beim Verbraucher von besonderer Bedeutung.
Beispiele
Tabelle 1: Beispiele für Pumpschaumformulierungen1-
Tabelle 1 (Fortsetzung)
1' Pumpsystem: Fa. Aispray, Modell F2 Finger Pump Foamer > Cocamidopropyl Betain
2> WS: Wirkstoffgehalt 5' Hydriertes Ricinusöl
3) Ci6-i8 Fettalkoholethoxylat mit 25 Tl. EO
Chemischer Aufbau der Polymere:
Luvimer 100 P bzw. Luvimer 36 D Copolymer aus Methacrylsäure (MAS) /Ethylacrylat (EA/t-Butylacry- lat (t-BA) 23 : 10 : 67
Luvimer MAE 30 D
Copolymer aus MAS/EA ca. 50 : 50
Luviquat Hold (Polyquaternium-46)
Copolymer aus Vinylcaprolactam/Vinylpyrrolidon
(VP) /3-Methyl-l-vinylimidazoliummethylsulfat (QVI) 50 : 40 : 10
Luviquat MS 370 (Polyquaternium-44) Copolymer aus VP/QVI 70 : 30
Luviquat FC 370 (Polyquaternium-16)
Copolymer aus VP/3-Methyl-l-vinylimidazoliumchlorid 70 : 30
Luviquat PQ 11 (Polyquaternium-11)
Copolymer aus VP/mit Dimethylsulfat quaterniertem Dirnethylamino- ethylmethylacrylat 2 : 1
Ucare Polymer JR 400 (Polyquaternium-10)
Kationisch modifizierte Hydroxyethylcellulose, hergestellt durch Umsetzung mit Ethylenoxid und Glycidyltrimethylammoniumchlorid
Celquat HS 100 (Polyquaternium-4) Kationisch modifizierte Hydroxyethylcellulose durch Umsetzung mit Diallyldimethylammoniumchlorid
Jaguar C 14 S
Kationisch modifizierter Guar Gummi
Cabopol 940 (Carbomer) Vernetzte Polyacrylsäure
Tabelle 2: Beispiele für Pumpschäume mit anwendungstechnischen Prüfungen
Beschreibung der Prüfmethoden:
Stabilität des Schaumes:
Die Stabilität des Schaumes wurde anhand einer tennisballgroßen Menge beurteilt. Bei den Pumpschäumen (Beispiele 8 bis 10) waren hierbei ca. acht Hübe notwendig (Pumpsystems von Fa. Airspray, Modell F2 Finger Pump Foamer) .
Für die Beurteilung wurde folgende Notenskala zugrunde gelegt:
sehr gut: der Schaum bleibt nach Applikation auf die Hand länger als 2 min unverändert,
gut: der Schaum bleibt nach Applikation auf die Hand länger als 1 min unverändert,
schlecht: der Schaum bricht sofort.
A) Biegefestikeit, Curl Retention und Klebrigkeit
Biegefestigkeit
Vorbehandlung der Haarsträhnen
Haarsträhnen mit einer Länge von 20 cm und einem Gewicht von 2,2 bis 2,6 g wurden in der obengenannten Formulierung getränkt, auf Filterpapier leicht abgedrückt und über Nacht bei 20°C und 65 % rel. Feuchte getrocknet.
Die Haarsträhne wurde symmetrisch auf zwei zylindrische Rol- len (Durchmesser 6 mm, Abstand der beiden Rollen 9 cm) gelegt. In der Mitte der beiden Auflagen wurde mit einer Zug- Druck-Prüfmaschine eine steigende Kraft auf die Strähne ausgeübt. Die Maximalkraft vor dem Durchknicken der behandelten Haarsträhne wird in Centi-Newton (cN) angegeben. Sie ist ein Maß für die Festigungswirkung von Polymeren an Haaren. Jede
Polymerlösung wurde an 10 verschiedenen Haarsträhnen geprüft.
Bestimmung der Klebrigkeit
Die zu prüfenden Lösungen (siehe Tabelle) wurden mit einem Rakel mit 120 μm Spaltbreite auf eine Glasplatte aufgebracht. Der Naßfilm wurde bei 75 % relativer Feuchte und 20°C über Nacht in einem Klimaschrank gelagert.
Auf die mit den Lösungen beschichtete Glasplatte wurde ein Plastic-Carbon-Band (Pelikan 2060, 50 mm breit) gelegt. Mit einem Gummistempel der Shore A-Härte 60 + 5 wurde mit 250 N für 10 s belastet. Die Prüfung wurde im Klimaschrank bei 75 % rel. Feuchte durchgeführt.
In dem Maß, in dem die Lösungsoberfläche klebrig ist, bleibt die Druckfarbe des Carbon-Bandes auf dem Polymerfilm haften (Beurteilung: Noten von 0 = nicht klebrig bis 5 = sehr stark klebrig, >5: Polymerfilm wird von der Glasplatte abgerissen).
Curl Retention
Für die Bestimmung der Curl Retention wurden Haarsträhnen von 2 g Gewicht und 15,5 cm Länge und aus mittelbraunem europäischen Menschenhaar verwendet.
Bestimmungsmethode
Die Haarsträhnen wurden 1 Stunde in einer Ethanol/Wasser-Lösung (1:1) aufbewahrt, mit Wasser ausgespült und dann zweimal mit einer wäßrigen Texapon NSO-Lösung (ca. 0,5 % WS) gewaschen. Anschließend wurden die Haarsträhnen mit Wasser bei ca. 40°C ausgespült bis keine Seifenbildung mehr erkennbar war, gekämmt und in Wasser aufbewahrt.
Die feuchten Haare wurden nun dreimal in die oben beschriebenen Lösungen (siehe oben) eingetaucht, zwischendurch mit den Fingern abgestreift und zwischen Filterpapier ausgedrückt. Danach wurde das Haar um einen Teflonstab (12 mm Durchmesser) gewickelt und mit Filterpapier und Gummiring befestigt. Anschließend wurden die Haarsträhnen 90 min bei 70°C im Wärmeschrank getrocknet. Nach Abkühlen auf Raumtemperatur wurden die Locken abgestreift an einem eigens hierfür angefertigtem Plexiglasgestell aufgehängt und die Lockenlänge (L0) an der angebrachten Skala gemessen.
Für die Bestimmung eines Curl Retention Wertes wurden 10 Haarlocken verwendet. Die Locken wurden in eine Klimakammer mit 20°C und 75 % rel. Luftfeuchte gegeben. Ihre Längen (Lt) wurden 5 Stunden gemessen.
Die Curl Retention errechnet sich wie folgt:
Curl Retention in % = *100
L-LO
L = Länge der Haare (15,5 cm)
L0 = Länge der Haarlocke nach dem Trocknen
Lt = Länge der Haarlocke nach Klimabehandlung
Als Curl Retention wurde der Mittelwert aus den 10 Einzelmessungen nach 5 h bei 20°C und 75 % rel. Feuchte angegeben.
Halbseitentest am Modellkopf
Verteilbarkeit des Schaumes an den Modellköpfen
Die Verteilbarkeit des Schaumes an Modellköpfen mit Menschenhaaren wurde von mindestens drei Personen beurteilt. Es wurde folgende Notenskala zugrunde gelegt:
sehr gut: sehr gute Verteilbarkeit; der Schaum ist weich und bricht sobald er mit den Haaren in Berührung kommt,
mäßig: der Schaum ist sehr fest, bleibt auch nach Berührung mit den Haaren stabil und läßt sich deshalb relativ schlecht einarbeiten.
Die Halbseitentests wurden im Klimaraum bei 65 % relativer Feuchte und 20°C durchgeführt.
Es werden Modellköpfe der Firma HTS mit braunem mitteleuropäischem Menschenhaar verwendet. Die Haarlänge betrug ca. 25 cm.
Vor der Behandlung mit den Haarschäumen wurden die Köpfe mit einer Lösung von 14 % Natriumlaurylethersulfat in Wasser gewaschen und gründlich mit Wasser gespült bis kein Schäumen mehr auftrat. Das überschüssige Wasser wurde mit einem Handtuch entfernt und die nassen Haare gründlich durchgekämmt.
Je eine Hälfte der nassen Haare wurde mit der Formulierung aus Beispiel 8 behandelt. Die anderen Hälften wurde mit den Formulierungen aus den Beispielen 9 und 10 (Vergleichsbeispiele behandelt.
Es wurde eine tennisballgroße Menge des Schaumes aufgetragen und gleichmäßig verteilt.
Naßkämmbarkeit
Mit separaten Kämmen wurde die Naßkämmbarkeit von mindestens drei Personen subjektiv beurteilt. Die Notenskala bestand aus den drei Wertungen sehr gut, gut und schlecht. Sehr gut und gut bedeutet, daß das Haar sich im nassen zustand deutlich besser kämmen läßt als Haar ohne Behandlung mit den jeweiligen Haarschäumen.
Festigung
Nach dem Trocknen der Haare über Nacht wurde von drei Personen die Festigung der Haare durch Drücken der Haare mit den Fingern beurteilt. Die Notenskala besteht aus den drei Wertungen sehr gut, gut und mäßig.
Trockenkämmbarkeit
Anschließend werden die Haare ausgekämmt und die Trockenkämm- barkeit bestimmt (Notenskala und Beurteilung siehe Naßkämm- barkeit) .
Griff des Haares
Der Griff des Haares wurde ebenfalls von mindestens drei Personen bestimmt. Die Notenskala reicht von sehr gut (das Haar fühlt sich glatt und geschmeidig an), gut (das Haar fühlt sich ähnlich wie trockenes und unbehandeltes Haar an) und schlecht (das Haar fühlt sich unangenehm rauh und stumpf an) .
Tabelle 3 : Beispiele für Pumpsprays
Tabelle 4: Beispiele für Haarfestigergele
3) das Festigergel ist als Pumpspray versprühbar mit dem
Ventil der Bezeichnung GMPS 38/200 + V04.1440 + V20.5 der Firma Coster