Optische Anordnung bestehend aus mindestens zwei Fresnellinsen und deren Verwendung
Die Erfindung betrifft eine optische Anordnung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie deren Verwendung.
Durch die Ausbildung von einseitigen Rillenstruktu- ren, wie sie bei Fresnellinsen seit langem verwendet werden, können Linsen zur Verfügung gestellt werden, die bei flacher Bauweise und großer relativer Öffnung kurze Schnittweiten erreichen. Dabei ist die Dicke der Fresnellinsen über den Durchmesser nahezu konstant. Die Rillenstruktur wird durch eine Folge konzentrischer Wirkflanken gebildet, die die Abbildung bewirken. Zwischen den einzelnen Wirkflanken sind technisch bedingt Störflanken vorhanden, die zu unerwünschten Lichtverlusten führen und in der Abbil- düng eine entsprechende Ringstruktur erkennbar wird. Dies ist insbesondere der Fall, wenn das Licht auf die plane Fläche der Fresnellinse gerichtet wird.
Die ablenkende Wirkung kann dann nur soweit genutzt werden bis Totalreflexion an den Wirkflanken auftritt. In jedem Fall treten bei großen Ablenkungen des Lichts weitere Lichtverluste durch Oberflächenreflexionen nach den Fresnelschen Gleichungen auf, die auch zu einer teilweisen Polarisation des Lichtes führen.
Bei Overhead-Projektoren werden so genannte aus zwei Fresnellinsen bestehende Fresnelkondensoren verwen-
det. Dabei stehen sich die Fresnellinsen mit ihren strukturierten Flächen gegenüber (vgl. Figur 1). Durch die im Vergleich zur freien Öffnung des Fres- nelkondensors kurzen endlichen Bild- und Objekt- schnittweiten muß die Brechkraft auf zwei Linsen verteilt werden. Dabei verlaufen die Lichtstrahlen zwischen den beiden Fresnellinsen parallel zumindest jedoch nahezu parallel zur optischen Achse.
Für LCD-Projektoren wurde anfangs auf die für Overhe- ad-Projektoren bekannte Lösung zurückgegriffen und am einfachsten das LCD-Panel auf einen solchen Projektor aufgelegt. Für gute bis optimale Projektionsbedingungen ist für eine gute Farbwiedergabe und hohen Kon- trast ein nahezu senkrechter Lichteinfall über die gesamte zu projezierende Fläche eines solchen LCD- Displays erforderlich. Aus diesem Grund wurde das LCD mit einem Kondensorsystem nahezu senkrecht durchstrahlt. Das Kondensorsystem besteht aus einer Fres- nellinse sowie einer nahe an der Lampe stehenden konventionellen Glas-Kondensorlinse. Im Anschluß an das LCD-Display wird eine zweite Fresnellinse als Feldlinse angeordnet, die die Lichtquelle in die Eintrittspupille des Projektionsobjektivs abbildet. Als Feldlinse wurde eine herkömmliche Fresnellinse verwendet, die die bereits erwähnten Lichtverluste bewirkt.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung eine optische An- ornung unter Verwendung von Fresnellinsen vorzugeben, die verringerte Lichtverluste aufweist und auf einer Seite eine große Schnittweite ermöglicht.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen
und Weiterbildungen der Erfindung ermöglichen die in den untergeordneten Ansprüchen genannten Merkmale .
Erfindungsgemäß wird eine aus zwei Linsen mit jeweils einseitig ausgebildeter Fresnelstruktur gebildete Anordnung verwendet, wobei die Fresnelstruktur der Linsen aufeinanderzu gerichtet ist. Dabei ist eine der beiden Fresnellinsen so ausgebildet und zur anderen ausgerichtet, daß das in bzw. aus ihren Wirkflan- ken ein- bzw. austretende Licht in einem zumindest nahezu rechten Winkel ein- oder austritt.
Zur weiteren Verringerung der Lichtverluste sollen die Störflanken dieser Fresnellinse mit den zugehöri- gen Wirkflanken einen Winkel von ca. 90° einschließen.
Bei der erfindungsgemäßen Anordnung ist es wesentlich, daß nur zwei der vier Flächen durch die das Licht ein- bzw. austritt einen signifikanten Beitrag zur Lichtablenkung leisten. Die Lichtstrahlen verlaufen nicht paralel zur optischen Achse.
Dadurch ist es überraschend möglich neben der Erhö- hung der Lichtausbeute auch die Abbildung der Fres- nellstruktur zu unterdrücken. Außerdem können der Streulichtanteil und Reflexionsverluste verringert werden. Je nach dem an welcher Seite der erfindungsgemäßen optischen Anordnung Licht eintritt kann eine nahezu unendliche Objekt- oder Bildschnittweite erreicht werden. Wird eine solche Anornung entsprechend dem herkömmlichen Fresnelkondensor in einem Overhead- Projektor verwendet, wird eine nahezu unendliche Objektschnittweite erreicht, wenn nahezu paralleles Licht eingestrahlt wird.
Der Abstand der Fresnelstrukturen der erfindungsgemäßen Anordnung sollte so dicht als möglich sein, um eine kurze Baulänge zu erreichen und ggf . die Fresnellinsen miteinander zu verbinden, um so die Fres- nelstrukturen vor Staub sowie mechanischen Beschädigungen zu schützen. Die Justierung der beiden Fresnellinsen zueinander ist nicht so kritisch wie bei einer herkömmlichen Overhead-Projektorlinse, da das Licht nahezu senkrecht in die Wirkflanken der zweiten Fresnellinse einfällt.
Wird die Erfindung für Overhead-Projektoren verwendet, ist es günstig die beiden Fresnellinsen leicht durchgebogen auszubilden oder in leicht durchgeboge- ner Stellung zu halten bzw. anzuordnen, um die
Gleichmäßigkeit der Bildfeldausleuchtung zu verbessern und die mechanische Stabilität zu erhöhen.
Außerdem können Lichtverluste durch Oberflächenrefle- xion durch die kleineren Einfallswinkel an den Flächen verringert werden. Dies kann weiter durch eine entspiegelnde Beschichtung verbessert werden, wobei hierfür herkömmliche Beschichtungen bzw. Schichtsysteme verwendet werden können oder andere reflexmin- dernde Verfahren zur Anwendung kommen.
In bestimmten Fällen kann es günstig sein die beiden Fresnellinsen aus verschiedenen Materialien, also mit verschiedenem Brechungsindex, herzustellen. In diesem Fall kann die Ablenkung des Lichtes zusätzlich neben den Winkeln in denen die Wirk- und Störflanken der einen Fresnellinse ausgebildet sind, beeinflußt werden. Dabei sind die Wirk- und Störflanken der Fresnellinse gemeint, die das Licht an den Wirkflanken auch ablenkt.
Durch die Aufteilung der Brechkräfte auf zwei Flächen kann die Begrenzung der maximalen Ablenkung durch Totalreflexion, wie sie nach dem Stand der Technik auftrat, vermieden werden, wenn das Licht der Licht- quelle auf eine Planfläche einer der beiden Fresnellinsen auftrifft.
Die erfindungsgemäße Anordnung kann gleichermaßen als Sammel- oder Zerstreuungslinse eingesetzt werden. Außerdem ist eine kombinierte Verwendung mit weiteren optischen Elementen, die im Strahlengang des Lichtes angeordnet werden können ohne weiteres möglich und es erschließen sich zusätzliche vielfältige Anwendungen entsprechend des jeweiligen optischen Elementes. Sol- ehe optischen Elemente können z.B. Prismen, Strahlteiler, Zylinderlinsen oder Lentikulare sein.
Günstigerweise kann eine weitere Fresnellinse als ein solches optisches Element verwendet werden, die par- allel zu den beiden Fresnellinsen angeordnet werden kann.
Die Erfindung kann besonders vorteilhaft in Overhead- Projektoren, in LCD-Projektoren oder anderen Displays, wie z.B. Rückprojektoren, Videoprojektoren (CRT, LCD), Laser Display Projektoren, aber auch in Array-Anordnungen solcher Projektionssysteme (VIDEOWALLS) verwendet werden, wobei die bekannten Nachteile weitestgehend vermieden werden.
Nachfolgend soll die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel näher beschrieben und verdeutlicht werden.
Dabei zeigen:
Figur 1 eine bekannte Anordnung zweier Fresnellinsen; Figur 2 ein Beispiel einer erfindungsgemäßen
Anordnung und
Figur 3 eine mit einer weiteren Fresnellinse ergänzte Anordnung nach Figur 2.
Bei der in Figur 1 gezeigten Anordnung zweier Fresnellinsen A und B in herkömmlicher Ausführung tritt Licht in die plane Fläche der Fresnellinse A ein und wird an ihren und den Wirkflanken der zweiten Fresnellinse und zusätzlich an der planen Fläche der zweiten Fresnellinse B, also in Summe viermal gebrochen. Die Führung des Lichtes zwischen den beiden Fresnelflachen erfolgt dabei nahezu parallel zur optischen Achse.
Im Gegensatz dazu werden bei der in der Figur 2 dargestellten erfindungsgemäßen Ausführung zwei verschiedene Fresnellinsen 1 und 2 verwendet, die bei diesem Beispiel aus Polymethylmethacrylat (PMMA) bestehen und einen Brechungsindex n= 1,493 haben.
Die Wirkflanken 3 und 4 der beiden Fresnellinsen 1 und 2 sind dabei so ausgebildet und angeordnet, daß das Licht in die Wirkflanken 4 zumindest nahezu orthogonal eintritt und demzufolge eine Ablenkung an diesen Flanken ausbleibt. Das Licht wird bei diesem Beispiel lediglich an der planen Fläche der zweiten Fresnellinse 2 und den Wirkflanken 3 der ersten Fresnellinse 1 abgelenkt.
Dabei trifft das Licht nahezu parallel auf die plane
Fläche der ersten Fresnellinse 1. Die Wirkflanken 3 sind gegenüber der planen Fläche der Fresnellinse 1 um einen Winkel α = 37,7° geneigt. Die Störflanken 5 sind in einem Winkel von ß = 3° gegenüber der opti- sehen Achse geneigt, um eine Entformung der Linse zu ermöglichen.
In der Figur 2 wird ferner deutlich, daß die Wirk- und Störflanken 4 und 6 der zweiten Fresnellinse 2 orthogonal zueinander ausgerichtet sind und dadurch die bisher in Kauf genommenen Lichtverluste zumindest stark verringert werden können. Die Winkel für die Wirkflanke und Störflanke sind somit gleich Neigung der Strahlneigung und betragen 28,3 ° . Mit den ange- gebenen Winkeln ergibt sich eine Strahlablenkung von σ '= 45° .
Bei der in dieser Figur 2 gezeigten Ausführung und Lichtführung wird eine nahezu unendliche Objekt- schnittweite erreicht. Wird die Lichtführung im Gegensatz dazu umgekehrt, kann eine nahezu unendliche Bildschnittweite mit der gleichen Anordnung erreicht.
Das Beispiel kann in nicht dargestellter Form weiter verbessert werden, wenn eine zusätzliche herkömmliche Fresnellinse, mit ihrer Fresnelstruktur zur planen Fläche einer der beiden dargestellten Fresnellinse 1 oder 2 weisend, angeordnet wird.
Außerdem kann die Erfindung zur Beseitigung des von herkömmlichen Overhead-Projektoren bekannten "keysto- ne"-Effektes eingesetzt werden.
Auf bekannte Art wird dies durch eine entsprechende Verschiebung des Projektionsobjektives seitlich zur
optischen Achse - in Richtung der projezierten Fläche erreicht.
Das Beleuchtungssystem muß dabei so geändert werden, daß die Lichtquelle wieder in die Eintrittspupille des außerhalb der Achse (off axis) verwendeten Projektionsobjektivs abgebildet wird.
Bekannt sind hierfür mehrere Möglichkeiten, wie z.B. die Neigung des vollständigen Beleuchtungssystems, die seitliche Verschiebung der beiden Fresnellinsen zueinander oder die Verwendung zusätzlicher optischer Elemente.
Bei der einfachsten Lösung, der gegenseitigen Verschiebung der beiden Fresnellinsen, wird so vorgegangen, daß die der Lichtquelle zugewandte Fresnellinse ihre Position beibehält, während die andere Fresnellinse in Abhängigkeit vom zu korrigierenden "keysto- ne"-Winkel und der dadurch notwendigen Verschiebung des Projektionsobjektivs ebenfalls seitlich und in Richtung des Projektionsobjektivs verschoben wird.
Es zeigt sich jedoch bei den bekannten Anordnungen gemäß Figur 1, daß ein Moire entsteht. Die Darstellung gemäß Figur 1 ist eine optimale Justierung der beiden Fresne11Strukturen. Nur dadurch ist es möglich, daß das Licht nahezu vollständig übertragen wird. Das an der ersten Fresnellinse A eintretende homogene Lichtbündel wird an der ersten Fresnelflache in konzentrische helle und dunkle Lichtröhren zerlegt, wobei durch die Wirkflanken der zweiten Fresnellinse diese hellen, lichtführenden Bündel aufgenommen und wieder auseinandergezogen werden. Bei ei- nem leichten Versatz der beiden FresnelStrukturen ist
es möglich, daß Licht auf die Störflanken der zweiten Fresnellinse fällt und damit für die Abbildung verloren geht.
Bei der erwähnten Verschiebung der Fresnellinsen zur Veränderung ihres Abstandes voneinander, ergeben sich zwangsläufig Bereiche, wo sich die Wirkflanken der ersten und zweiten Fresnellinse gegenüberstehen und das Licht vollständig übertragen wird sowie andere Bereiche in denen sich Wirkflanken der ersten Fresnellinse und Störflanken der zweiten Fresnellinse gegenüberstehen und da die Breite der hellen und dunklen Lichtröhren am Rand fast gleich groß sind, fast das gesamte Licht auf Störflanken fällt und ver- loren geht.
Wird nun diese Anordnung durch eine erfindungsgemäße Anordnung ergänzt (Figur 3 ) , kann obwohl das Licht durch die erste Fresnellinse 7 stark strukturiert wird, dennoch das Licht nahezu vollständig übertragen und der Moire-Effekt deutlich verringert werden. Außerdem kann mit der Erfindung die Anforderung an die Justiergenauigkeit der einzelnen Linsen 1 , 2 und 7 zueinander erheblich verringert werden.
Außerdem können weitere Maßnahmen, wie z.B. unterschiedliche Rillenbreiten der Fresnelstrukturen oder ein verkleinerter Abstand der ersten Fresnellinse 7 zu der Anordnung der beiden Fresnellinsen 1 und 2 genutzt werden, um die Sichtbarkeit der Rillenstrukturen bei der Abbildung weiter zu unterdrücken.
Das in Figur 3 dargestellte Beispiel einer erfindungsgemäßen Anordnung mit zwei Fresnellinsen 1 und 2, die mit einer weiteren Fresnellinse 7 ergänzt wor-
den ist, macht deutlich, wie das auf die Fresnellinse 7 gerichtete Licht an ihrer planen Fläche und ihren Wirkflanken 9 abgelenkt und durch die plane Fläche der Fresnellinse 1 an deren Wirkflanken 3 erneut ab- gelenkt und nahezu orthogonal auf die Wirkflanken 4 der Fresnellinse 2 gerichtet und erneut beim Austritt aus der planen Fläche dieser Fresnellinse 2 abgelenkt wird.
Dabei sind die Wirkflanken 9 der Fresnellinse 7 kürzer als die Wirkflanken 3 der mittleren Fresnellinse 1 und außerdem steiler abgewinkelt.