Anordnung zum Führen von Kabein oder Leitungen
Die Erfindung betrifft eine Anordnung zum Führen von Kabeln oder Leitungen nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 .
Bei herkömmlichen Anordnungen der eingangs genannten Art, wie sie z.B. in der DE 35 44 785 A1 beschrieben sind und in Kraftfahrzeugkarosserien eingesetzt werden, besteht der Körper aus zwei dünnwandigen Kunststoffhalbschalen, dessen Innenraum mit einem gummielastischen Aufnahmekörper mit entsprechenden Öffnungen für die Kabel und Leitungen formschlüssig ausgefüllt ist. Der gewünschte Kraftschluß zwischen dem Körper und dem Aufnahmekörper wird durch Verbinden der Schalensegmente mittels Schnappverschlüssen erreicht. Eine einfache und betriebsgemäße Verbindung zwischen den einzelnen Teilen wird allerdings nur dann erreicht, wenn der Innendurchmesser der Kabelöffnung nur geringfügig kleiner ist als der Außendurchmesser des aufgenommenen Kabels. In allen anderen Fällen nämlich wird zwischen dem aufgenommenen Kabel und dem Aufnahmekörper entweder keine dichte Verbindung mit entsprechender Zugentlastung (Durchmesser des Kabels ist kleiner als der Durchmesser der Öffnung) erreicht oder aber, die Schalensegmente können miteinander nicht ohne weiteres betriebsgemäß verbunden werden (Durchmesser des Kabels ist deutlich größer als der Durchmesser der entsprechenden Öffnung) . In solchen Fällen bietet sich an, einen weichen Gummi zu wählen, jedoch auf Kosten einer Zugentlastung, die bei
Schaltschränken von entscheidender Bedeutung ist.
Schließlich ist in der EP 430 046 eine Vorrichtung zum Abdichten eines in einer Schrankwand eines Schaltschrankes angebrachten Lochs zur Durchführung eines Kabels offenbart, die aus Guß-Gehäuseteilen besteht, deren Innenraum ebenfalls mit komprimierbaren Schaumstoffklötzen aus Gummi ausgefüllt ist. An der Innenseite eines der beiden Gehäuseteile sind Schellen zur Kabelbefestigung angebracht,
und zwar mittels Schrauben, die in einen Steg und quer zur Erstreckung der Kabel einschraubbar sind.
Nachteilig wird bei der bekannten Vorrichtung die Tatsache empfunden, daß eine ordnungsgemäße Verbindung der Kabel mit den zugeordneten Schellen nicht nur umständlich, sondern auch zeitaufwendig ist und dies insbesondere dann, wenn mehrere Vorrichtungen auf engstem Raum angeordnet sind bzw. die Vorrichtung für eine Vielzahl von Kabeln/Leitungen vorgesehen ist.
Ausgehend von dem obigen Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, hier Abhilfe zu schaffen.
Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
Man erkennt, daß die Erfindung jedenfalls dann verwirklicht ist, wenn es sich um eine Anordnung zum Führen, Klemmen und Abdichten von Kabeln oder Leitungen handelt, die aus zwei Teilen besteht, wobei die Einlaßpartie und die Auslaßpartie die Besonderheiten aufweisen, daß hier ein das Kabel mit den Teilen annähernd dicht verbindbares Organ angeordnet bzw. anorderbar ist, das eine in dem Innenraum angeordnete Zugentlastung aufweist, die mit dem Kabel problemlos, ordnungsgemäß und im Bedarfsfall bereits vorab verbindbar ist. Die Einlaßpartie und die Auslaßpartie befinden sich hierbei in zwei mit Abstand zueinander angeordneten Wänden der Anordnung, so daß das Organ sich über die ganze Länge bzw. Tiefe des Raumes erstreckt. Da das Organ mit dem Körper an zwei verschiedenen Stellen zugfest und annähernd dicht verbunden ist, kann die Anordnung hohen Betriebsbelastungen des Kabels standhalten, und zwar bei annähernd absolut dichter Verbindung zwischen dem Kabel und der Anordnung.
Das Organ erfüllt daher zwei Aufgaben gleichzeitig, nämlich eine feste Verbindung des Kabels mit der Anordnung und eine dichte Führung des Kabels innerhalb der Anordnung. Diese Funktion wird bei der vorgeschlagenen Anordnung gleichzeitig zweimal erfüllt, da das Kabel innerhalb des Körpers an zwei verschiedenen Stellen zug- und druckfest positioniert ist. Das Organ besteht vorzugsweise aus Gummi, Kunststoff oder Glasfaser, ist zwischen den beiden Teilen kraft- und/oder formschlüssig einklemmbar und somit ortsfest anorderbar. Bei Herstellung einer betriebsgemäßen Führung des Kabels bzw. der Leitung durch die Wand wird vorzugsweise so vorgegangen, daß das in Längsrichtung geschlitzte und rohrförmige Organ (Tülle) aufgeklappt wird und das Kabel aufnimmt. Daraufhin wird die Zugentlastung mit dem Kabel z.B. mittels eines Kabel-Binders verbunden, in die Einlaßpartie und die Auslaßpartie gelegt, und die Teile werden schließlich miteinander ordnungsgemäß durch Zusammenklipsen oder -schrauben der beiden
Teile verbunden. Bei mehreren Kabeln oder einer Vielzahl von Kabeln werden diese mit jeweils einem Organ bestückt, sodann in die zugeordneten Einlaß- und Auslaßpartien gelegt, und die Teile werden schließlich betriebsgemäß verbunden. Da die aus Kunststoff bestehenden Teile erfindungsgemäß gleiche Form besitzen, werden für die Herstellung einer kompletten Anordnung allenfalls nur zwei
Spritzgießformen benötigt. Dadurch, daß das Organ gleichzeitig zwei Funktionen (Zugentlastung einerseits und Abdichtung andererseits) erfüllt und minimale Maße aufweist, wird der Manipulationsraum (Hohlraum) der Anordnung erhöht und der Materialaufwand verringert.
Weitere zweckmäßige und vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung gehen aus den Unteransprüchen hervor.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung schematisch dargestellt und wird im Folgenden näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Anordnung in Stirnansicht,
Fig. 2 einen Schnitt entlang der Linie II - II nach Fig. 1 ,
Fig. 3 einen Schnitt entlang der Linie III - III nach Fig. 1 ,
Fig. 4,5 einen Schnitt entlang der linie IV - IV, wobei in Fig. 5 die Teile auseinandergezogen sind,
Fig. 6 das Teil nach Fig. 2 in Draufsicht und ohne Organe,
Fig. 7 eine Ansicht in Richtung des Pfeiles VII nach Fig. 6,
Fig. 8 eine Ansicht in Richtung des Pfeiles VIII nach Fig. 6,
Fig. 9 einen Schnitt entlang der Linie IX - IX nach Fig. 6,
Fig.10 einen Schnitt entlang der Linie X - X nach Fig. 6,
Fig. 1 1 einen Schnitt entlang der Linie XI - XI nach Fig. 6,
Fig. 1 2 einen Schnitt entlang der Linie XII - XII nach Fig. 1 ,
Fig. 1 3 ein Organ in erster Seitenansicht,
Fig. 14 das Organg nach Fig. 13 in zweiter Seitenansicht,
Fig. 1 5 einen Schnitt entlang der Linie XV - XV nach Fig. 1 3 und
Fig. 1 6 einen Schnitt entlang der Linie XVI - XVI nach Fig. 1 5.
In den Figuren sind eine Anordnung 10 bzw. Teile von dieser Anordnung zum
Führen von Kabeln oder Leitungen durch nicht näher gezeigte Wände dargestellt. Die Anordnung besteht im Wesentlichen aus einem Körper 8 mit zwei Teilen 1 2, 14 und vier Öffnungen 20 - 26, die von einer Teilungsfuge 1 8 durchquert sind und die Einlaßpartien 30/1 - 36/1 sowie Auslaßpartien 30/2 - 36/2 aufweist. Ferner sind vier Organe 40 - 46 vorgesehen, die im Körper 8 angeordnet sind, zum kraft- und/oder formschlüssigen und/oder dichten Verbinden der Kabel mit dem Körper 8 dienen und regelmäßig aus Gummi bestehen. Die Einlaß- und die Auslaßpartien 30/1 - 36/1 ; 30/2 - 36/2 sind in separaten Wänden 50, 52 des Körpers 8 ausgebildet, deren Abstand voneinander regelmäßig mehrere cm beträgt, die Organe 40, 46 sind mit beiden Partien 30/1 - 36/1 ; 30/2 - 36/2 betrieblich, also regelmäßig dicht, ortsfest und zugfest, verbindbar. Die Figuren 1 bis 1 2 lassen erkennen, dass die Teile 1 2, 14 jeweils einen Zapfen 4 aufweisen, der in eine entsprechende durchgehende Ausnehmung 3 des andern Teils eingreift, um eine betriebsgemäße Verbindung zwischen diesen Teilen 1 2, 14 herzustellen. Ferner sind an der Wand 50 zwei außen vorstehende Zapfen 1 ,2 angeformt, die in vorgesehenen Öffnungen nicht dargestellter Vorrichtungen (Wände, Schränke usw.) eingreifen können und mittels Schrauben 7 (vgl. Fig . 1 2) mit diesen fest verbindbar sind . Es handelt sich hier um eine Art von Dübelverbindung. Alle Zapfen sind mit dem jeweiligen Teil 1 2, 14 einstückig ausgebildet. Auf den einander zugekehrten Seiten der Teile 1 2, 14, also im Bereich der Stoßstelle 1 8, sind Nuten 5,6 für Dichtungskörper oder -masse vorgesehen. Diese Dichtungskörper können Teil des Organs 40 oder separate Körper sein. Im Körper 8 kann ferner auch eine Einlaßöffnung (nicht dargestellt) vorgesehen sein, um den I nnenraum 6 nachträglich z. B. mit Kunststoffschaumstoff ausschäumen zu können. Dadurch wird eine Anordnung geschaffen, die absolut dicht und zugfest ist.
Man erkennt, daß die Organe 40 - 46 mit den Einlaß- und Auslaßpartien zugfest und annähernd wasserdicht verbindbar sind und daß dieses Organ als ein Hohlzylinder mit mehreren Bünden ausgebildet ist Allgemein kann das Organ auch aus zwei funktioneil miteinander verbindbaren Teilen bestehen Eine weitere Eigenschaft der Organe 40 - 46 ist, daß sie mit den Partien 30/1 - 36/1 , 30/2 - 36/2 formschlussig verbindbar sind. Wie ferner den Fig 1 3 1 6 zu entnehmen ist, weist das Organ 40 im Bereich seiner Partien umfangseitige und radial nach außen hin offene Nuten 70, 72 auf, in welche die Einlaß- und die Auslaßpartien eingreifen Eine andere Ausführungsform des Organs sieht vor, daß im Verbindungsbereich die Partien kegelstumpfformig ausgebildet sind Weitere vorteilhafte Varianten des Organs sehen vor, daß es Dichtlippen aufweist, die mit den Außen- und/oder Innenwänden des Korpers in Druckverbindung stehen
Die Figuren 1 3 - 1 6 lassen erkennen, daß das Organ 40 in Form einer axial geschlitzten Tülle aus Gummi oder Kunststoff ausgebildet ist, die in ihrer Zentralpartie 74 eine Ausnehmung sowie Mittel 80, 82 zum festen Verbinden der Tülle mit dem Kabel oder Leitung aufweist. Für diesen Zweck ist es besonders vorteilhaft, einen nicht näher dargestellten Kabeibinder einzusetzen. Die Mittel 80, 82 sind in einem Hohlraum 6 des Korpers 8 angeordnet und die Teile 1 2, 14 des Korpers 8 sind miteinander mediumdicht verbindbar Die Wände 50, 52 verlaufen in etwa parallel zueinander und definieren die Vorder bzw die Ruckseite des Körpers 8.
Um die Herstellung der Teile 1 2, 14 zu vereinfachen, ist vorgesehen, daß die Teile 1 2, 14 identische Formen besitzen Dabei kann vorgesehen sein, daß die Außenumhullung des Körpers 8 vorzugsweise wurfel-, quader-, zylinder- oder halbkugelformig ist.
Die Erfindung betrifft auch den Körper 8 als solchen, der für Anordnungen zum Führen von Kabeln oder Leitungen durch Wände vorgesehen ist und der aus zwei
10 Teilen 1 2, 14 und mindestens einer durchgehenden, von der Teilungsfuge 1 8 durchquerten Öffnung 20, 26 mit Einlaß- und Auslaßpartie 30/1 - 36/1 ; 30/2 - 36/2 besteht. Dabei sind die Einlaßpartien und die Auslaßpartien in separaten und in Abstand zueinander angeordneten Wänden 50, 52 des Körpers 8 ausgebildet. Die Teile 1 2, 1 sind miteinander durch Rast- und/oder Schnapporgane verbindbar.
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Schließlich betrifft die Erfindung auch das Organ 40 - 46 für Anordnungen der hier in Rede stehenden Art. Das Organ weist zwei Endpartien 90, 92 auf, von denen die eine Endpartie mit der Einlaßpartie 30/1 und die andere Endpartie mit der Auslaßpartie 30/2 betrieblich verbindbar ist. Das Organ besitzt ferner die
20 Zentralpartie 74, die mittels eines Verbindungsstücks mit dem aufgenommenen
Kabel zugfest verbindbar ist. Die Endpartien 90, 92 sind mit der Einlaß- und der Auslaßpartie 30/1 ; 30/2 formschlüssig und annähernd wasserdicht verbindbar. Das Organ ist in Form eines Hohlkörpers aus Gummi oder Kunststoff ausgebildet, das in Längsrichtung geschlitzt ist. Der Mantel der Zentralpartie 74 ist flexibel
25 verformbar und mit dem aufgenommenen Kabel-Abschnitt kraftschlüssig verbindbar. Im Allgemeinen hat das Organ die Form eines Hohlzylinders, dessen Endpartien 90, 92 als Bünde 89, 91 , 93, 95 mit radial nach außen offenen Nuten 70, 72 ausgebildet sind , wobei d ie Zentra l pa rtie 74 d ie Form eines Zylindermantelsegmentes aufweist, das sich um etwa 1 80° erstreckt. Die
30 Zentralpartie 74 weist Laschen 82 für das Verbindsstück auf. Der Innenraum 78 des Organs 40 ist so gewählt, daß er das aufgenommene Kabel 84 annähernd formschlüssig umgibt, wodurch eine dichte Verbindung zwischen dem Organ und dem Kabel gewährleistet ist.
Ist der Unterschied zwischen dem Durchmesser, also dem Außendurchmesser des Kabels und dem Innendurchmesser des Innenraums 78 größer, dann ist dennoch eine ordnungsgemäße Verbindung herstellbar, zumal die Kabelbinde 84 im Bereich der Zentralpartie wirksam eingesetzt werden kann.