Beschreibung
Verdichterschaufel und Verwendung einer Verdichterschaufel
Die Erfindung betrifft eine Verdichterschaufel und die Verwendung einer Verdichterschaufel.
In der DE 31 41 948 C2 ist eine Schaufel mit konischem Schaufelprofil für den Verdichter einer Gasturbine beschrieben. Es wird ausgeführt, daß in Kränzen angeordnete Schaufeln eines Verdichters bei der Durchströmung mit einem Gas hoher Geschwindigkeit Stoßwellen erfahren können. Das Gas strömt in einer Grenzschicht entlang der Oberfläche der betreffenden Schaufeln. Durch eine Stoßwelle kann es zu einer Ablösung dieser Grenzschicht von der Schaufeloberfläche kommen. Dies verursacht aerodynamische Verluste. Diese Verluste begrenzen den Wirkungsgrad der Schaufeln. Von besonderer Bedeutung sind solche Verluste in einem Trans-Schall-Strömungsfeld, d.h. in einem Strömungsfeld, welches Gebiete von lokaler Unterschall- geschwindigkeit und lokaler Überschallgeschwindigkeit nebeneinander enthält. Es besteht die Möglichkeit, zur Verringerung dieser Verluste die Kontur der Schaufel zu optimieren. Es wird in dieser Druckschrift eine Schaufel mit einem konischen Schaufelprofil, einer konturierten Saugfläche und einer konturierten Druckfläche angegeben, die sowohl eine gute aerodynamische Leistungsfähigkeit aufweist als auch einfach herstellbar ist. Angestrebt ist eine weitere Optimierung des Wirkungsgrades einer Verdichterschaufel.
In der US-PS 4,773,825 ist ein Flugzeugpropeller mit speziell ausgeführten Propellerblattprofilen beschrieben. Die Propellerblattprofile sind so gestaltet, daß unterschiedlichen Be- lastungszuständen während eines Flugbetriebs, z.B. in einer Steig- oder Reisephase, begegnet werden kann.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es demnach, eine Verdichterschaufel anzugeben, die bezüglich des Wirkungsgrades
besonders gute Eigenschaften aufweist. Weitere Aufgabe der Erfindung ist die Angabe einer Verwendung einer solchen Verdichterschaufel .
Erfindungsgemäß wird die auf die Angabe einer Verdichterschaufel gerichtete Aufgabe gelöst durch Angabe einer Verdichterschaufel mit einem Schaufelprofil, welches aufweist:
a) einen Schaufelvorderkantenpunkt, b) einen Schaufelhinterkantenpunkt, c) eine Profilsehne, die eine gerade Strecke ist und sich vom Schaufelvorderkantenpunkt zum Schaufelhinterkantenpunkt erstreckt, wobei d) das Schaufelprofil eine konvex gekrümmte Saugseitenkontur und eine der Saugseitenkontur gegenüberliegende Druckseitenkontur aufweist, die jeweils den Schaufelvorderkantenpunkt und den Schaufelhinterkantenpunkt verbinden und wobei die Saugseitenkontur an einem Saugseitenschnittpunkt mit einer die Profilsehne bei 5% der Länge der Profilsehne senkrecht schneidenden Bezugsgeraden einen Krümmungsradius aufweist, der kleiner als die Hälfte der Länge der Profilsehne ist.
Eine so ausgestaltete Verdichterschaufel bietet den Vorteil, insbesondere bei Strömungsverhältnissen mit großen Reynolds- zahlen und hohen Turbulenzgraden besonders niedrige aerodynamische Verluste aufzuweisen. Die Begriffe Reynoldszahl und Turbulenzgrad sind hierbei entsprechend der Definition in dem Buch „Strömungslehre" von Heinz Schade und Ewald Kunz, Verlag Walter De Gruyter, Berlin und New York, 1989, Seite 290 bzw. 325, zu verstehen.
Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß übliche Optimierungen von Verdichterschaufeln nach experimentellen, in Windkanälen gewonnenen Meßdaten den realen Verhältnissen in einem Verdichter nicht ausreichend gerecht werden. Die erwähnten Strömungsverhältnisse mit großen Reynoldszahlen und
hohen Turbulenzgraden sind im Windkanal in der Regel allenfalls mit hohem Aufwand realisierbar; sie sind aber in einem Verdichter, insbesondere in einem Verdichter mit großer Leistung, von erheblicher Bedeutung. Von dieser Erkenntnis aus- gehend wurde die Ausgestaltung der oben beschriebenen, neuen Verdichterschaufel vorgenommen.
Bevorzugt schließt das Schaufelprofil einen Kreis mit einem maximalen Durchmesser ein, welcher maximale Durchmesser eine maximale Profildicke definiert, wobei eine durch den Mittelpunkt dieses Kreises führende Kreisabstandsgerade die Profilsehne senkrecht schneidet und um einen Kreisabstand vom Schaufelvorderkantenpunkt beabstandet ist, der kleiner als 32% der Länge der Profilsehne ist und insbesondere zwischen 15% und 30% der Länge der Profilsehne liegt. Dieses geometrische Merkmal bedeutet eine besondere Verbesserung der Eigenschaften der Verdichterschaufel hinsichtlich der aerodynamischen Verluste in Strömungen mit großen Reynoldszahlen und hohen Turbulenzgraden.
Weiter bevorzugt weist die Saugseitenkontur am Saugseitenschnittpunkt eine Saugseitentangente und die Druckseitenkontur an einem Druckseitenschnittpunkt mit der Bezugsgeraden eine Druckseitentangente auf, wobei die Saugseitentangente und die Druckseitentangente miteinander einen Tangentenwinkel zwischen 5° und 20° einschließen.
Die auf die Angabe einer Verdichterschaufel gerichtete Aufgabe wird erfindungsgemäß ebenso gelöst durch eine Ver- dichterschaufel mit einem Schaufelprofil, welches a) einen Schaufelvorderkantenpunkt, b) einen Schaufelhinterkantenpunkt, c) eine Profilsehne, die eine gerade Strecke ist und sich vom Schaufelvorderkantenpunkt zum Schaufelhinterkantenpunkt erstreckt, d) eine konvex gekrümmte Saugseitenkontur und eine der Saugseitenkontur gegenüberliegende Druckseitenkontur, welche
jeweils den Schaufelvorderkantenpunkt und den Schaufelhinterkantenpunkt verbinden, aufweist und welches e) einen Kreis mit einem maximalen Durchmesser einschließt, welcher maximale Durchmesser eine maximale Profildicke definiert, wobei eine durch den Mittelpunkt dieses Kreises führende Kreisabstandsgerade die Profilsehne senkrecht schneidet und um einen Kreisabstand vom Schaufelvorderkantenpunkt beabstandet ist, der kleiner als 32% der Länge L der Profilsehne ist und insbesondere zwischen 15% und 30% der Länge L der Profilsehne liegt.
Die Vorteile dieser Verdichterschaufel ergeben sich entsprechend den obigen Ausführungen.
Bevorzugt weist hier die Saugseitenkontur an einem Saugseitenschnittpunkt mit einer die Profilsehne bei 5% der Länge der Profilsehne senkrecht schneidenden Bezugsgeraden eine Saugseitentangente und die Druckseitenkontur an einem Druck- seitenschnittpunkt mit der Bezugsgeraden eine Druckseitentangente auf, wobei die Saugseitentangente und die Druckseitentangente miteinander einen Tangentenwinkel zwischen 5° und 20° einschließen.
Die auf die Angabe einer Verdichterschaufel gerichtete Aufgabe wird erfindungsgemäß ebenso gelöst durch eine Verdichterschaufel mit einem Schaufelprofil, welches aufweist: a) einen Schaufelvorderkantenpunkt, b) einen Schaufelhinterkantenpunkt, c) eine Profilsehne, die eine gerade Strecke ist und sich vom Schaufelvorderkantenpunkt zum Schaufelhinterkantenpunkt erstreckt, d) eine Saugseitenkontur, welche an einem Saugseitenschnittpunkt mit einer die Profilsehne bei 5% der Länge der Pro- filsehne senkrecht schneidenden Bezugsgeraden eine Saugseitentangente aufweist, und
e) eine der Saugseitenkontur gegenüberliegende Druckseitenkontur, welche an einem Druckseitenschnittpunkt mit der Bezugsgeraden eine Druckseitentangente aufweist, wobei die Saugseitentangente und die Druckseitentangente miteinander einen Tangentenwinkel zwischen 5° und 20° einschließen .
Die Vorteile dieser Verdichterschaufel ergeben sich entsprechend den obigen Ausführungen.
Bevorzugt schließt hier das Schaufelprofil einen Kreis mit einem maximalen Durchmesser ein, welcher maximale Durchmesser eine maximale Profildicke definiert, wobei mit den Bezeichnungen: D für die maximale Profildicke,
L für die Lange der Profilsehne und
T für den Tangentenwinkel gemäß
R 100 D ein relativer Tangentenwinkel TR definiert ist, der zwischen 1 und 2.5, insbesondere zwischen 1.2 und 2, liegt.
Bevorzugtermaßen stellt sich bei einer Umstromung der Verdichterschaufel mit einem Gas mit einer vorgegebenen Anstrom- geschwindigkeit eine Grenzschicht des Gases an der Saugseitenkontur ein, in welcher Grenzschicht ein Geschwindigkeitsmaximum auftritt, wobei das Schaufelprofil so gewählt ist, daß sich bei einem Wert der Anströmgeschwindigkeit großer als Machzahl 0.4 ein Transitionsort ergibt, an dem sich die Um- Strömung von laminar nach turbulent ändert, und in welchem das Gas eine Transitionsgeschwindigkeit aufweist, die mindestens 90% des Geschwindigkeitsmaximums betragt. Damit wird eine Schaufel bereitgestellt, die insbesondere dadurch geringe aerodynamische Verluste aufweist, daß sie die turbu- lente Strömung des Gases allenfalls über eine geringfügige
Strecke beschleunigt. Dies wird dadurch erreicht, daß das Ge-
schwindigkeitsmaximum, vor dessen Erreichen ausschließlich eine Beschleunigung des Gases erfolgt, sehr nahe am Umschlagpunkt zu einer turbulenten Strömung liegt. Da gerade die Beschleunigung einer turbulenten Strömung große aerodynamische Verluste nach sich zieht, werden durch die allenfalls gering- fugige Beschleunigung der turbulenten Strömung die aerodynamischen Verluste klein gehalten.
Weiter bevorzugt stellt sich entlang der Saugseitenkontur vom Schaufelvorderkantenpunkt zum Schaufelhinterkantenpunkt bei einer Umstromung mit einem Gas mit einer vorgegebenen Anströmgeschwindigkeit an der Saugseitenkontur eine Grenzschicht des Gases ein, wobei das Schaufelprofil so gewählt ist, daß an einem Maximumort in der Grenzschicht ein Ge- schwindigkeitsmaximum auftritt, und wobei eine durch den Maximumort fuhrende, die Profilsehne senkrecht schneidende Maximumgerade vom Schaufelvorderkantenpunkt um einen Maximumabstand beabstandet ist, der weniger als 15% der Lange der Profilsehne beträgt.
Vorzugsweise weist das Schaufelprofil bei 1% bis 99% der Lange der Profilsehne eine Profildicke auf, die mindestens 18% der maximalen Profildicke betragt. Eine solche hohe Dik- kenrucklage gewahrleistet eine besonders stabile Ausfuhrung der Verdichterschaufel.
Die sich über nahezu die ganze Lange des Schaufelprofils erstreckende Dickenrucklage bedeutet, daß die Profildicke bei Annäherung an die Schaufelhinterkante im letzten Stuck sehr schnell abnimmt.
Die auf die Angabe einer Verwendung gerichtete Aufgabe wird erfindungsgemäß gelost durch eine Verwendung der vorgenannten Verdichterschaufel in einem Verdichter einer stationären Gasturbine.
Gerade für die speziellen Stromungsbedingungen des Verdichters einer stationären Gasturbine ist es von besonderem Vorteil, speziell für große Reynoldszahlen und hohe Turbulenzgrade ausgelegte Verdichterschaufeln zur Minimierung aerody- namischer Verluste einzusetzen.
Äusfuhrungsbeispiele der Erfindung werden anhand der Zeichnung naher erläutert. Es zeigen:
Fig 1 einen Querschnitt durch eine Verdichterschaufel,
Fig 2 einen Querschnitt durch eine luftumstromte Verdichterschaufel,
Fig 3 Positionen gunstiger maximaler Profildicke einer
Verdichterschaufel in Abhängigkeit von der Anströmgeschwindigkeit eines Gases,
Fig 4 den relativen Tangentenwinkel einer Verdichter- schaufei in Abhängigkeit von der Anströmgeschwindigkeit eines Gases,
Fig 5 die Profildickenverteilung einer Verdichterschaufel entlang der Profilsehne und
Fig 6 eine Gasturbine mit Verdichter in schematischer
Darstellung.
Gleiche Bezugszeichen haben in den verschiedenen Figuren die gleiche Bedeutung.
In Figur 1 ist ein Querschnitt durch eine Verdichterschaufel 1 abgebildet. Dieser Querschnitt stellt ein Schaufelprofil 2 dar. Das Schaufelprofil 2 weist einen Schaufelvorder- kantenpunkt 3 und einen Schaufelhinterkantenpunkt 4 auf. Die gerade Strecke zwischen dem Schaufelvorderkantenpunkt 3 und dem Schaufelhinterkantenpunkt 4 ist die Profilsehne 5. Das
Schaufelprofil 2 weist weiterhin eine den Schaufelvorderkantenpunkt 3 und den Schaufelhinterkantenpunkt 4 verbindende konvex gekrümmte Saugseitenkontur 6 auf. Der Saugseitenkontur 6 liegt eine den Schaufelvorderkantenpunkt 3 und den Schaufelhinterkantenpunkt 4 verbindende Druckseitenkontur 13 gegenüber. Die Profildicke ist mit d bezeichnet. Das Schaufelprofil 2 schließt einen Kreis 10 mit einem maximalen Durchmesser D ein. Durch den Mittelpunkt M des Kreises 10 führt eine Kreisabstandsgerade 11. Diese Kreisabstandsge- rade 11 schneidet die Profilsehne 5 senkrecht in einem Kreisabstand K, gemessen vom Schaufelvorderkantenpunkt 3. Parallel zur Profilsehne 5 ist ein die Länge L der Profilsehne 5 verdeutlichender Maßstab MS eingezeichnet. Eine Bezugsgerade 8 schneidet die Profilsehne 5 senkrecht bei 5% der Länge L der Profilsehne 5, gemessen vom Schaufelvorderkantenpunkt 3. Dieser Wert ist mit 0.05L angegeben. Die Bezugsgerade 8 schneidet weiterhin die Druckseitenkontur 13 in einem Druckseitenschnittpunkt 15 und die Saugseitenkontur 6 in einem Saugseitenschnittpunkt 7. Die Saugseite 6 weist im Saugseiten- Schnittpunkt 7 eine Saugseitenkrümmung mit einem Krümmungsradius P auf. Im Saugseitenschnittpunkt 7 liegt eine Saugseitentangente 12 an der Saugseitenkontur 6 an. Im Druckseitenschnittpunkt 15 liegt an der Druckseitenkontur 13 eine Druckseitentangente 14 an. Die Saugseitentangente 12 und die Druckseitentangente 14 schließen miteinander einen Tangentenwinkel T ein.
Die Verdichterschaufel 1 ist nun besonders für den Einsatz bei Strömungsverhältnissen mit großen Reynolds-Zahlen und ho- hen Turbulenzgraden dadurch geeignet, a) daß der Krümmungsradius P kleiner als die Hälfte der Länge L der Profilsehne 5 ist, b) daß der Kreisabstand K kleiner als 32%, im geeigneten Fall gleich 23% der Länge L der Profilsehne 5 ist, und c) daß der Tangentenwinkel T zwischen 5° und 20° liegt.
Figur 2 zeigt den Querschnitt der Verdichterschaufel 1 aus Figur 1. Es ist schematisch eine Umstromung der Verdichterschaufel 1 mit einem Gas 20 dargestellt. Dabei ist nur die Strömung des Gases 20 entlang der Saugseitenkontur 6 m einer Grenzschicht 23 abgebildet. Die Strömung des Gases 20 ist, gemessen vom Schaufelvorderkantenpunkt 3, zunächst eine laminare Strömung 20A. In einem Transitionsabstand R, gemessen entlang der Profilsehne 5 vom Schaufelvorderkantenpunkt 3, schlagt die laminare Strömung 20A in eine turbulente Stro- mung 20B um. Das Gas hat dort die Transitionsgeschwmdigkeit 25. Die Geschwindigkeit des Gases 20 in Abhängigkeit vom Abstand vom Schaufelvorderkantenpunkt 3 ist gestrichelt als Ge- schwmdigkeitsverteilung 22 eingezeichnet. Die Geschwmdig- ke tsverteilung 22 hat am Schaufelvorderkantenpunkt 3 einen Wert 21 für die Anströmgeschwindigkeit A. Mit zunehmendem Abstand X vom Schaufelvorderkantenpunkt 3 wachst die Geschwindigkeit des Gases 20. In einem Maximumabstand S vom Schaufelvorderkantenpunkt 3 wird ein Geschwindigkeitsmaximum 24 erreicht. Mit weiter zunehmendem Abstand X verringert sich die Geschwindigkeit des Gases 20, bis sie am Ende der Schaufel 1 einen Wert 28 erreicht hat, der geringer ist als der Wert 21 der Anströmgeschwindigkeit Ä.
Besonders niedrige aerodynamische Verluste, insbesondere bei Stromungsverhaltnissen mit großen Reynoldszahlen und hohen Turbulenzgraden, werden dadurch erzielt, daß Transitionsabstand R und Maximumsabstand S zusammenfallen. Damit ergibt sich keine Beschleunigung für die turbulente Strömung 20B. Eine solche Beschleunigung hatte besonders hohe Verluste zur Folge. Weiterhin ergibt sich die für die genannten Stromungs- verhaltnisse besonders gute Eignung der Verdichterschaufel 1 daraus, daß der Maximumabstand S kleiner als 15% der Lange L der Profilsehne 5 ist.
Figur 3 zeigt in einem Diagramm einen dunkel dargestellten
Bereich von hinsichtlich der aerodynamischen Verluste geeigneter V'erte f r den Kreisabstand K aus Figur 1. Die Anstrom-
geschwindigkeit A wird in Werten der Machzahl Mai angegeben, wobei der Wert Mai = 1 die Schallgeschwindigkeit im Gas 20 bei gegebener Temperatur und bei gegebenem Druck bedeutet. Der Kreisabstand K ist in Einheiten der Länge L der Profil- sehne 5 angegeben, wobei die Länge L der Profilsehne 5 auf 1 normiert ist. Für unterschiedliche Strömungsrandbedingungen, z.B. unterschiedliche Anströmwinkel des Gases 20 zur Verdichterschaufel 1, ergeben sich unterschiedliche Werte für den Kreisabstand K. Diese verschiedenen Werte ergeben den dunkel dargestellten Bereich. Hinsichtlich aerodynamischer Verluste geeignete Werte für den Kreisabstand K sind im wesentlichen kleiner als 30% der Länge L der Profilsehne 5.
In Figur 4 ist der Tangentenwinkel T, ausgedrückt als relati- ver Tangentenwinkel TR, in Abhängigkeit von verschiedenen
Werten 21 für die Anströmgeschwindigkeit A dargestellt. Die Einheiten für die Anströmgeschwindigkeit A entsprechen den Einheiten aus Figur 3. Der relative Tangentenwinkel TR ergibt sich aus dem Tangentenwinkel T nach Figur 1 gemäß
T L TR = .
R 100 D
In Figur 4 ist der Bereich, der hinsichtlich aerodynamischer Verluste geeignete Werte für den relativen Tangentenwinkel TR enthält, dunkel dargestellt. Die verschiedenen Werte des Bereiches ergeben sich aus unterschiedlichen Strömungsrandbe- dingungen. Der relative Tangentenwinkel TR liegt demnach bevorzugt zwischen 1.2 und 2.0.
Figur 5 zeigt die Profildicke d der Verdichterschaufel 1 aus Figur 1 in Abhängigkeit vom Abstand X vom Schaufelvorderkan- tenpunkt 3 entlang der Profilsehne 5. Die Profildicke d und der Abstand X sind dabei auf die Länge L der Profilsehne normiert. Im Kreisabstand K von 23% der Länge L der Profilsehne 5, X = K = 0.23L ergibt sich eine maximale Profildicke d = D.
Figur 6 zeigt schematisch eine Gasturbine 31. Entlang einer Achse 34 sind ein Verdichter 30 und eine Turbine 33 hintereinander angeordnet. Zwischen dem Verdichter 30 und der Turbine 33 ist eine Brennkammer 32 geschaltet. Entlang der Achse 34 sind im Verdichter 30 Schaufelkränze 35 angeordnet. Diese Schaufelkränze 35 sind aus Verdichterschaufeln 1 gemäß Figur 1 aufgebaut. Entlang der Achse 34 wechseln sich Leitschaufelkränze 1A und Laufschaufelkränze 1B ab. Beim Betrieb der Gasturbine 31 wird Luft 20 in den Verdichter 30 gesaugt. Diese Luft 20 wird im Verdichter 30 komprimiert. Die komprimierte Luft 20 gelangt in die Brennkammer 32, wo sie unter Zufuhr von Brennstoff B zu Abgas 20' verbrannt wird. Das Abgas 20' entspannt sich in der Turbine 33. Dadurch wird die Turbine 33 angetrieben. Den im Verdichter 30 auftretenden Strömungsverhältnissen, die durch große Reynoldszahlen und hohe Turbulenzgrade gekennzeichnet sind, werden die Verdichterschaufeln 1 durch ihre oben dargelegte Ausgestaltung gerecht, so daß sich geringe aerodynamische Verluste und damit ein hoher Wirkungsgrad für die Gasturbine 31 ergeben.