Motorangetriebene Umkehrosmose-Pumpyorrichtung
Die Neuerung betrifft eine motorangetriebene Umkehrosmose- Pumpvorrichtung.
Es sind verschiedene Umkehrosmose-Pumpvorrichtungen bekannt, die sowohl von Hand betätigt als auch motorangetrieben sind.
Die bei solchen bekannten Vorrichtungen feststellbaren und möglichen Nachteile bestehen darin, daß Motoren mit einer höheren Leistung vorgesehen werden müssen, um dann die Trennung einer nur äußerst beschränkten Flüssigkeitsmenge zu erzielen.
Dadurch entstehen angesichts der beschränkten tatsächlichen Ausbeute an gereinigter Flüssigkeit beträchtliche Fertigungs- und Auf Stellungskosten.
Der Neuerung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine motorangetriebene Umkehrosmose-Pumpvorrichtung zu schaffen, mit der sich bei einer möglichst einfachen Anordnung eine einwandfreie Arbeitsweise mit einer einigermaßen interessanten Ausbeute an gereinigter Flüssigkeit erzielen läßt. Dabei wird der Zweck erreicht, weniger Energie zu verbrauchen und gleichzeitig die Produktivität der Vorrichtung auf demselben Niveau der bekannten Vorrichtungen zu halten.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils des Schutzanspruches 1 gelöst.
Funktions- und Konstruktionsmerkmale einer neuerungsgemäßen Vorrichtung werden nachstehend anhand der in der beiliegenden Zeichnung schematisch dargestellten nicht beschränkenden Ausführungsbeispiele einer Vorrichtung näher beschrieben.
In der Figur 1 der Zeichnung ist eine neuerungsgemäße Vorrichtung gezeigt, die ein Paar Kolben-Zylinderanordnungen oder -Einheiten 11 und 12 aufweist, die durch einen gemeinsamen Motor 13 angetrieben sind. Es können auch zwei zweckmäßig einander zugeordnete Motoren vorgesehen werden. Die beiden Kolben-Zylinderanordnungen 1 1 und 12 sind jeweils an eine Einlaßleitung 14 der zu behandelnden Lösung, zum Beispiel Salzwasser, und an eine Druckleitung 15 angeschlossen, die zu einem Umkehrosmosemodul 16 führt, in welchem sich eine schematisch mit 17 bezeichnete Osmosemembran befindet.
Aufgrund des hohen, von den beiden Kolben-Zylinderanordnungen 1 1 und 12 erzeugten Druckes wird eine gewisse Menge reiner Flüssigkeit durch die Osmosemembran 17 hindurchgepreßt und fließt dann aus einer am Umkehrosomosemodul 16 vorgesehenen Leitung 18 für die gereinigte Flüssigkeit bzw. für das Permeat heraus.
Die entsprechend aufkonzentrierte Lösung fließt aus dem Umkehrosmosemodul 16 in eine Rücklaufleitung 19 der aufkonzentrierten Lösung, die
in einen Mittelraum 20 einer Ventilanordnung 21 mündet, die nur der ersten Kolben-Zylinderanordnung 11 zugeordnet ist.
Diese erste Kolben-Zylinderanordnung 11 weist einen Zylinderkörper 22 auf, in dem ein Arbeitskolben 23 axial verschiebbar angeordnet ist, dessen Stange 24 sowohl beim Druck- als auch beim Abflußhub gelenkig mit dem Motor 13 verbunden ist.
An seinem Kopf 25 weist der Zylinder 22 in einem Abschnitt 26 seines Körpers ein Saugventil 27 und ein Druckventil 28 auf, die jeweils an entsprechenden Abschnitten der Leitungen 14 und 15 angeordnet sind. Auch an der dem Kopf 25 des Zylinders 22 gegenüberliegenden Seite weist der Kolben 23 eine der Stange 24 gleiche Stange 24' auf, um die auf die beiden Kolbenflächen ausgeübten Drücke auszugleichen. Dadurch wirkt diese Kolben-Zylinderanordnung 11 als Umlaufpumpe für unter Druck oder nicht unter Druck stehende Flüssigkeit.
Um die ganze Vorrichtung auf den gewünschten Druck zu bringen, wird die zweite Kolben-Zylinderanordnung 12 verwendet, die je nach der zu behandelnden Flüssigkeit zweckmäßig zu bemessen ist.
Wie die Figur 1 deutlich zeigt, ist mit dem Motor 13 auch eine Stange 29 eines Kolbens 30 dieser zweiten Anordnung 12 verbunden, wobei in der vorhergehenden ganz ähnlichen Weise ein Saug- und ein Druckventil vorgesehen sind. Über den Kolben 30 ist die Erzeugung einer gewissen zu derjenigen der ersten Anordnung zusätzlichen Beaufschlagung möglich, die den Aufbau eines gewissen Innendruckes gestattet.
Zurückkommend auf die Ventilanordnung 21 ist zu erwähnen, daß sie im wesentlichen einen Steuerkörper 31 aufweist, in dem ein hin- und herbeweglicher Körper 32 mit steuerkolbenförmigen Endflächen 33 und 34 verschiebbar ist. Am Ende 34 kann erforderlichenfalls auch ein entgegenwirkendes Federelement 35 angeordnet werden. In einem zwischen den beiden kolbenförmigen Enden 33 und 34 liegenden Bereich des Körpers 32 ist also der oben erwähnte Mittelraum 20 abgegrenzt und an den kolbenförmigen Enden 33, 34 sind Dichtungen vorgesehen, um die Möglichkeit einer radial abgedichteten Axialbewegung der Teile innerhalb des zylin- derförmigen Körpers 31 zu gewähren.
Der Mittelraum 20 kann sowohl an die Rücklaufleitung 19 der aufkonzentrierten Lösung als auch an eine Leitung 36 angeschlossen werden, die die aufkonzentrierte Lösung nach außen führt. Über zwei Endleitungen 37 und 38 und eine Mittelleitung 39 ist der Körper 31 mit dem Zylinderkörper 22 der ersten Anordnung 1 1 verbunden. Die beiden Endleitungen 37 und 38 dienen praktisch als Steuerleitungen des hin- und herbeweglichen Körpers 32, damit der Vorrichtung die angemessenen Flüssigkeitsmengen zugeführt werden.
Die mit der Kolben-Zylinder-Anordnung 11 verbundene Ventilanordnung 21 ermöglicht die Zurückgewinnung von Energie, die sonst zur Beaufschlagung des Umkehrosmosemoduls 16 mit Flüssigkeit verlorengehen würde. Außerdem wird die zu behandelnde Lösung in einem unter Druck stehenden Kreislauf geführt, und zwar ohne jegliche Mühe, bis auf die wegen des Widerstandes der Leitungen entstehenden Strömungsverluste und auf die mechanischen Verluste.
Die neuerungsgemäße motorangetriebene Vorrichtung arbeitet folgendermaßen:
Ausgehend von der in der Figur 1 dargestellten Lage fangen bei Betätigung des Motors 13 die Kolben 23 und 30 innerhalb der beiden Kolben- Zylinderanordnungen 11 und 12 damit an, über die Saugventile 27, 28 die zu behandelnde Lösung aus der Einlaßleitung 14 zu saugen. In der ersten Kolben-Zylindranordnung 11 fließt dabei die Flüssigkeit aus einem im Zylinderkörper 22 ausgebildeten Halbraum 40 über die Leitung 38 zum rückwärtigen Teil der Ventilanordnung 21 , wobei der hin- und herbewegliche Körper 32 bei Blick auf die Figur nach links verschoben wird. Dadurch wird die Rücklaufleitung 19 der aufkonzentrierten Lösung geschlossen und die Auslaßleitung 36 derselben aufkonzentrierten Lösung wird geöffnet. So wird die aufkonzentrierte Lösung nach außen geführt, wobei die sehr kleine dazu anzuwendende Kraft vor allem auf die Strömungsverluste zurückzuführen ist. Die Lösung fließt nämlich aus dem Halbraum 40 durch die Mittelleitung 39 zum Mittelraum 20 und von hier aus zur Auslaßleitung 36. Gleichzeitig wird aus der Einlaßleitung 14 neu zu behandelnde Lösung in die entsprechenden Halbräume 41 und 43 der beiden Kolben-Zylinderanordnungen 1 1 und 12 gesaugt.
Am Ende des Saughubes sorgt der weiter laufende Motor 13 für die Förderung der durch die beiden Kolben-Zylinderanordnungen 11 und 12 angesaugten Lösung. Zu diesem Zweck werden, sobald die Saugventile geschlossen und die Druckventile geöffnet sind, die Kolben 23 und 30 durch den Motor 13 in Bewegung gesetzt und üben dabei Druckkräfte aus, durch die die zu behandelnde Lösung über die Druckleitung in das Umkehrosmosemodul gepreßt wird. Zunächst fließt die in der Halbkammer
41 vorhandene Lösung bei geschlossenem Saugventil 27 und noch geschlossenem Druckventil 28 durch die Endleitung 37 am entsprechenden Ende in den Steuerkörper 31 hinein und löst dabei eine Bewegung des Körpers 32 aus, der sich in die andere in der Figur 1 gezeigte Lage verschiebt. In dieser Lage steuert der Körper 32 den entsprechenden Steuerkolben 33 an, der die Leitung 36 zum Auslaß der au-konzentrierten Lösung schließt, während der andere Steuerkolben 34 die Rücklaufleitung 19 der vom Umkehrosmosemodul 16 kommenden, aufkonzentrierten Lösung öffnet. So wird der durch die Membran 17 hindurchgepreßte Teil der Lösung behandelt und tritt als gereinigte Flüssigkeit aus der Leitung 18 des Moduls heraus. Gleichzeitig wird ein Teil der Lösung in den Mittelraum 20 der Ventilanordnung 21 zurückgeführt und fließt aus demselben durch die Mittelleitung 39 in den Halbraum 40 der ersten Kolben- Zylinderanordnung 1 1 , wo dadurch die Bewegung des Kolbens 23 unterstützt wird.
Es liegt auf der Hand, daß der zum Verfahren der Umkehrosmose erforderliche Druck dadurch aufgebaut wird, daß das an der Seite der Stange 24 des Kolbens 23 freiwerdende Volumen (Halbraum 40) kleiner als das Volumen der aus den Druckräumen 41 und 43 verdrängten Lösung ist. Während sich der Druck aufbaut, wirkt die Osmosemembran 17 wegen ihrer Elastizität als Druckausgleich und -aufrechterhaltungselement. Sobald der osmotische Druck erreicht wird, entspricht die Menge der durch die Osmosemembran 17 fließenden reinen Flüssigkeit dem Volumenunterschied zwischen den verschiedenen Halbräumen.
Bei einer solchen Anordnung war es möglich, festzustellen, daß die Menge der mit der neuerungsgemäßen Vorrichtung behandelten Flüssigkeit an-
nähernd der Menge des von der zweiten Kolben-Zylinderanordnung 12 behandelten Flüssigkeit entspricht.
Es ergibt sich daher, daß die zweite Anordnung 12 zum Aufbau des Druk- kes in der Vorrichtung benutzt wird, w-ährend die erste Anordnung 1 1 zum Umwälzen der zu behandelnden Lösung dient.
Man könnte behaupten, daß die zur Funktion der Vorrichtung erforderliche Kraft praktisch der Arbeit entspricht, die notwendig ist, um nur die Menge der von der zweiten Kolben-Zylinderanordnung 12 behandelten Flüssigkeit unter Druck zu setzen, wobei diese Menge mit einer gewissen Annäherung der Menge der gereinigten Flüssigkeit oder des erzeugten Permeats entsprechen würde.
Dadurch läßt sich gegenüber den vorbekannten derartigen Vorrichtungen bei gleichbleibender Menge des behandelten Produktes eine beträchtliche Energieersparnis erzielen. Außerdem wird durch die Umwälzpumpanordnung eine größere Menge der zu behandelnden Lösung an der Membran 17 vorbeigeführt und dadurch der Wirkungsgrad der Vorrichtung verbessert sowie ein Zusetzen der Membran verhindert.
Das in Figur 2 dargestellte Ausführungsbeispiel stimmt im wesentlichen mit dem Ausführungsbeispiel von Figur 1 überein. Unterschiedlich ist jedoch die Ausgestaltung des Kolbens 30 der zweiten Kolbenzylindereinheit 12 und der Anschluß der Leitungen 14 und 15 an diese Kolbenzylindereinheit. Die Einlaßleitung 14 ist bei diesem Ausführungsbeispiel wie zuvor •an den Halbraum 43 ohne Stange 29 angeschlossen. Dagegen ist die Leitung 15 zum Osmosemodul 16 an den Halbraum 42 mit Stange 29 ange-
schlössen. Zudem weist der Kolben 30 eine Durchgangsöffnung 44 auf, in welche ein Rückschlagventil 45 eingesetzt ist, welches beim Saughub des Kolbens 30 schließt.
Die Funktion dieser geänderten Kolben-Zylinderanordnung 12 ist daher wie folgt: Beim Saughub wird, wie zuvor, zu bearbeitende Lösung über die Leitung 14 angesaugt, da das Rückschlagventil 45 geschlossen ist. Beim Druckhub öffnet das Ventil 45 und die angesaugte Lösung gelangt aus dem Halbraum 43 in den Halbraum 42. Bei fortwährendem Betrieb der Vorrichtung ist also im Halbraum 42 stets Lösung vorhanden, die daher beim Saughub des Kolbens 30 über die Leitung 15 dem Umkehrosmosemodul 16 zugeführt wird. Aber auch beim Druckhub des Kolbens 30 wird Lösung über die Leitung 15 dem Umkehrosmosemodul 16 zugeführt, da der Halbraum 42 aufgrund der Kolbenstange 29 kleiner ist als der Halbraum 43 und daher nicht die gesamte beim Druckhub aus dem Halbraum 43 verdrängte Lösung aufnehmen kann. Die Volumendifferenz zwischen den Halbräumen 42 und 43 wird also beim Druckhub dem Umkehrosmosmodul 16 zugeführt. Auf diese Weise wird eine doppelt wirkende Kolben-Zylinderanordnung erhalten, die in beiden Hubrichtungen des Kolbens 30 eine Zufuhr von Lösung zum Umkehrosmosemodul 16 bewirkt. Der Wirkungsgrad der Vorrichtung wird dadurch verbessert.
Offensichtlich erfolgt bei den beschriebenen Ausführungsbeispielen die Umsteuerung des hin- und herbeweglichen Körpers 32 innerhalb der Ventilanordnung 21 automatisch und zuverlässig über eine entsprechende Betätigung der Stange 24 des Kolbens 23. Wenn es erforderlich ist, sicherzustellen, daß diese Bewegung in der richtigen Folge stattfindet, kann an
der einen Seite des hin- und herbeweglichen Körpers 32 eine Feder 35 vorgesehen werden.
Eine neuerungsgemäße Vorrichtung kann für Meerwasserentsalzungsanlagen besonders vorteilhaft zur Anwendung kommen.
Außerdem kann anstelle des Arbeitskolbens der ersten Kolben- Zylinderanordnung 11 eine Druckmembran durchaus gleichwertig benutzt werden, die durch eine Kolbenstange in ganz ähnlicher Weise wie der oben beschriebene Kolben in beiden zur einwandfreien Funktion der Vorrichtung erforderlichen Richtungen belastet werden kann.
Bei einem weiteren Ausführungsbeispiel ist es möglich, mehrere Umlauf- Kolben-Zylinderanordnungen 11 einfach dadurch einander zuzuordnen, daß der Hubraum der Druck-Kolben-Zylinderanordnung 12 vergrößert wird, wobei zum Beispiel größere Zylinder und Kolben benutzt werden, um unterschiedliche Lösungsmengen zu behandeln.