Festes Tensid- und Builder-haltiges Wasch- und Reinigungsmittel mit hohem Schüttgewicht oder Compound hierfür
Die Erfindung betrifft ein festes Tensid- und Builder-haltiges Wasch- und Reinigungsmittel mit hohem Schüttgewicht oder Compound hierfür, das als Builder wasserlösliches Silikat und Zeolith und als anionische Tenside C9-Ci3-Alkylbenzolsulfonate und C8-C22- Alkylsulfate enthält.
In der Praxis werden als anorganische Buildersubstanzen vor allem Zeolith, insbesondere Zeolith NaA und Zeolith P, und Alkalisilikate eingesetzt. Zur Reduzierung von Inkrustatio¬ nen verwendet man beispielsweise Mischungen von Zeolith mit Alkalisilikaten und Alkali- carbonaten sowie organischen Gerüstsubstanzen, wie polymeren Carboxylaten.
Die europäische Patentanmeldung EP-A-0 291 869 beschreibt Gerüststoffkombinationen aus Zeolith, Aminoalkanpolyphosphonat und/oder polymerem Polycarboxylat sowie 1- Hydroxyethan-1,1-diphosphonat (HEDP), wobei bestimmte Gewichtsverhältnisse der letz¬ ten drei Komponenten einen Synergismus bezüglich der Veränderung der Ausbildung von Faserinkrustationen zeigen.
Der Einsatz von kristallinen, schichtförmigen Natriumsilikaten als Gerüstsubstanz wird bei¬ spielsweise in der europäischen Patentanmeldung EP-A-164 514 beschrieben, worin eine Gerüststoffkombination offenbart wird, die hauptsächlich kristalline Schichtsilikate der For¬ mel (I) NaMSiχO2χ+ι.yH2O enthält, wobei M Natrium oder Wasserstoff bedeutet, x eine Zahl von 1 ,9 bis 4 und y eine Zahl von 0 bis 20 und bevorzugte Werte für x 2, 3 oder 4 sind. Diese Schichtsilikate können als Wasserenthärtungsmittel sowohl separat als auch in Wasch- und Reinigungsmitteln zusammen mit anderen Gerüststoffen wie Phosphaten, Zeolith, weiteren Silikaten, Phosphonaten und Polycarboxylaten eingesetzt werden.
So wird zum Beispiel in der europäischen Patentanmeldung EP-A-0 405 122 eine Builder- kombination für ein Textiiwaschmittel beschrieben, das ein Gemisch aus Zeolith und kri¬ stallinem Natriumschichtsilikat in einem Verhältnis von 4 : 1 bis 1 : 4 enthält.
Von Buildersystemen auf Basis von Zeolith, wie sie in den voranstehend genannten Druckschriften beschrieben werden, sind zwar keine ökologisch nachteiligen Wirkungen bekannt, die modernen Haushaltswaschmaschinen benötigen aber pro Waschgang immer weniger Wasser, so daß die Gefahr besteht, daß sich die relativ schwerlöslichen Buildersysteme nicht vollständig auflösen und es zur Bildung von Inkrustationen kommen kann.
Neben dem Ca-Bindevermögen der Zeolithe nutzt man bei der Herstellung von Waschmit¬ teln gleichzeitig ihre Saugfähigkeit, d.h. das Adsorptionsvermögen, indem sie als Träger¬ material für einige Tenside, z.B. nichtionische Tenside, dienen.
Der Austausch von Zeolith gegen wasserlösliche Substanzen, beispielsweise wasserlösli¬ che Silikate, ist nicht ohne weiteres möglich. Werden beispielsweise in Produkten, die in größeren Mengen klebrige Substanzen, z.B. Alkylbenzolsulfonate, enthalten, Zeolithe durch die wasserlöslichen Silikate ersetzt, führt das zu einer erhöhten Klebrigkeit. Um die Klebrigkeit der Produkte zu verringern, können die Alkylbenzolsulfonate beispielsweise durch die Fettalkylsulfate ersetzt werden. Die Fettalkylsulfate haben jedoch den Nachteil, daß sie eine geringere Löslichkeit als die Alkylbenzolsulfonate haben und insbesondere die Cι2-Ci4-Fettalkylsulfate sehr stark schäumen.
Der Austausch von Zeolith gegen wasserlösliche Substanzen führt auch bei der Herstel¬ lung über ein Sprühtrocknungsverfahren im sogenannten Sprühturm zu Problemen. Wie bereits bechrieben, ist Zeolith notwendig, um die Tenside im Sprühturm mitverarbeiten zu können. Beim Austausch von Zeolith gegen wasserlösliche Silikate wird dem Turmpulver Feststoff entzogen, so daß entsprechend geringere Mengen an Tensid eingearbeitet wer¬ den können. Die Tenside müssen dann teilweise als separate Zusatzkomponenten dem Waschmittel zugesetzt werden.
In der internationalen Patentanmeldung WO-A-93/15180 wird beispielsweise ein Verfahren zur Herstellung fester Wasch- und Reinigungsmittel mit hohem Schüttgewicht und verbesserter Lösegeschwindigkeit beschrieben, worin feste und flüssige Waschmittelrohstoffe, insbesondere Aniontenside, Buildersubstanzen, Alkalisierungsmittel und flüssige Niotenside sowie gegebenenfalls Wasser oder wäßrige Lösungen der
voranstehenden, unter gleichzeitiger oder anschließender Formgebung und gegebenenfalls Trocknung zusammengegeben werden, indem zunächst alle festen Bestandteile miteinander vermischt und anschließend die flussigen Bestandteile hinzugegeben werden, wobei zur Verbesserung des Aufloseverhaltens ein Zusatzstoff aus der Gruppe der Fettalkylsulfate, Olefinsulfonate, alkylaromatischen Sulfonaten und Mischungen aus diesen nach dem Vermischen der festen Bestandteile in das Verfahren eingebracht wird Als Buildersubstanzen kommen sowohl organische als auch anor¬ ganische Substanzen in Betracht, z.B Zeolithe, Schichtsilikate, und polymere Polycarboxylate Die beschriebenen Mittel enthalten bis 50 Gew -% Zeolith
Der vorliegenden Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, ein pulverformiges Wasch- und Reinigungsmittel zur Verfugung zu stellen, das gut herstellbar ist und eine gute Hand¬ habbarkeit, d h gute Pulvereigenschaften, wie z B eine geringe Klebngkeit und eine gute Loslichkeit, aufweist, wobei der Zeolith zumindest teilweise durch ein wasserlösliches Sili¬ kat ersetzt werden kann
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein festes Tensid- und Builder-haltiges Wasch- und Reinigungsmittel mit hohem Schuttgewicht oder Compound hierfür, wobei dieses Mittel als anionische Tenside 0,1 Gew -% bis 10 Gew -% C9-C13- Alkybenzolsulfonate und 10 Gew -% bis 50 Gew -% C8-C2z-Alkylsulfate und als Builder 10 Gew -% bis 45 Gew -% wasserlösliche Silikate und bis zu 30 Gew -% Zeolith enthalt
Die hier angegebenen Mengenangaben in Gewichtsprozent beziehen sich jeweils auf das gesamte Mittel Die Gesamtsumme der Inhaltstoffe addiert sich auf 100 Gew -%
Die erfindungsgemäß enthaltenen wasserlöslichen Alkalisihkate können amorph, rontgen- amorph oder kristallin vorliegen Bevorzugte Alkalisihkate sind die Natπumsilikate, insbe¬ sondere die amorphen Natπurπsilikate, mit einem molaren Verhältnis Na20 Sι02 von 1 1,8 bis 1 3,5 Als kristalline Silikate, die allein oder im Gemisch mit amorphen Silikaten vorlie¬ gen können, werden vorzugsweise kristalline Schichtsilikate der Formel (I) NaMSιxθ2X+1+yH2O eingesetzt, in denen M für Natπum steht, x eine Zahl von 1,9 bis 4 und y eine Zahl von 0 bis 20 ist und bevorzugte Werte für x 2, 3 oder 4 sind Derartige kristalline Schichtsilikate werden beispielsweise in der europaischen Patentanmeldung 164 514 beschrieben Bevorzugte kπstalline Schichtsilikate der Formel (I) sind solche, in
denen M für Natnum steht und x die Werte 2 oder 3 annimmt Insbesondere sind sowohl ß- als auch δ-Natπumdisilikate Na2Si2θ5'yH2O bevorzugt, wobei ß-Natπumdisihkat bei¬ spielsweise nach dem Verfahren erhalten werden kann, das in der internationalen Patentanmeldung WO-A-91/08171 beschrieben ist Der Gehalt der Mittel an wasserlöslichen Alkalisilikaten betragt vorzugsweise 10 Gew -% bis 40 Gew -% und insbesondere 10 Gew -% bis 35 Gew -%, bezogen auf wasserfreie Aktivsubstanz
Als weitere Substanzen enthalten die erfindungsgemaßen Mittel C8-C22-Alkylsulfate, die vorzugsweise in einer Menge von 12 Gew -% bis 30 Gew -% im erfindungsgemaßen Mittel enthalten sind
Als C8-C2rAlkylsulfate eignen sich insbesondere die Schwefelsauremonoester der Fettal¬ kohole, insbesondere der Ce-C^-Fettalkohole, wie Lauryl-, Mynstyl-, Cetyl- oder Stearylal- kohol oder der aus Kokosöl, Palm- und Palmkernol gewonnenen Fettalkoholgemische, die zusätzlich noch Anteile an ungesättigten Alkoholen, z B an Oleylalkohol, enthalten kön¬ nen Bevorzugte Gemische sind solche, in denen der Anteil der Alkylreste zu 15 bis 40 Gew -% auf d2, zu 5 bis 15 Gew -% auf Cu, zu 15 bis 25 Gew -% auf Cι6, zu 30 bis 60 Gew -% auf Cι8 und unter 1 Gew -% auf C10 verteilt sind
Aus 2,3-Alkylsulfate, welche beispielsweise gemäß den US-Patentschπften 3,234,258 oder 5,075,041 hergestellt werden und als Handelsprodukte der Shell Oil Company unter dem Namen DAN® erhalten werden können, sind geeignete Alkylsulfate
Es wurde festgestellt, daß die Loslichkeit der Alkylsulfate erheblich verbessert werden kann, wenn das Mittel geringe Mengen C9-Cι3-Alkylbenzosulfonate enthalt Die Alkylben¬ zolsulfonate sind vorzugsweise in einer Menge von 0,5 Gew -% bis 5 Gew -% im erfin¬ dungsgemaßen Mittel enthalten Als Alkylbenzolsulfonate kommen vorzugsweise solche Schnitte in Betracht, die große Anteile Cι2-Alkylbenzolsulfonat enthalten
Die C8-C22-Alkylsulfate und die C9-Cι3-Alkylbenzolsulfonate liegen vorzugsweise in einem Gewichtsverhaltnis von 20 1 bis 2 1 , insbesondere von 10 1 bis 2 1 , im erfindungsgemaßen Mittel vor
Als weitere Inhaltsstoffe können die erfindungsgemäßen Wasch- und Reinigungsmittel weitere Gerüstsubstanzen und Tenside sowie andere, üblicherweise in derartigen Mitteln enthaltene Substanzen aufweisen.
Als fakultative Buildersubstanzen kann das erfindungsgemäße Mittel auch Zeolithe enthal¬ ten. Üblicherweise wird feinkristalliner, synthetischer und gebundenes Wasser ent¬ haltender Zeolith eingesetzt. Geeignet sind beispielsweise Zeolith A, jedoch auch Zeolith X und Zeolith P sowie Mischungen aus A, X und/oder P. Vorzugsweise wird Zeolith vom A-Typ in Waschmittelqualität, eingesetzt. Geeignet sind auch Gemische aus Zeolith NaA und NaX, wobei der Anteil des Zeoliths NaX in derartigen Gemischen zweckmäßigerweise unter 30 % liegt. Sie weisen praktisch keine Teilchen größer als 30 μm auf und bestehen vorzugsweise zu wenigstens 80 % aus Teilchen einer Größe kleiner als 10 μm. Geeignete Zeolithe weisen eine mittlere Teilchengröße von weniger als 10 μm (Meßmethode: Frauenhofer-Beugung; Mittelwert der Volumenverteilung), bevorzugt zwischen 1,5 und 4,5 μm, insbesondere zwischen 2,0 und 4,0 μm auf. Ihr Calciumbindevermögen, das nach den Angaben der deutschen Patentanmeldung 24 12 837 bestimmt wird, liegt im Bereich von 100 bis 200 mg CaO/g. Der Zeolith weist im allgemeinen einen Wassergehalt von 17 bis 25 Gew.-% auf, vorzugsweise 18 bis 22, insbesondere 20 bis 22 Gew.-%. Der Gehalt der Mittel an feinteiligem, insbesondere kristallinem, hydratisiertem Zeolith beträgt vorzugsweise 0,5 bis 30 Gew.-%, bezogen auf wasserfreie Aktivsubstanz. In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung liegt das Gewichtsverhältnis der wasserlöslichen Silikate zu Zeolith zwischen 1 : 0,01 und 1 : 1,5.
Als weitere Gerüststoffe können auch polymere Carboxylate bzw. polymere Carbonsäuren enthalten sein. Diese polymeren Carboxylate bzw. Carbonsäuren können im erfindungs¬ gemäßen Waschmittel in einer Menge von 1 bis 15 Gew.-% vorliegen.
Geeignete polymere Polycarboxylate sind beispielsweise die Natriumsalze der Polyacryl¬ säure oder der Polymethacrylsäure, beispielsweise solche mit einer relativen Molekülmasse von 800 bis 150.000 (auf Säure bezogen). Geeignete copolymere Polycarboxylate sind insbesondere solche der Acrylsäure mit Methacrylsäure und der Acrylsäure oder Methacrylsäure mit Maleinsäure. Als besonders geeignet haben sich Copolymere der Acrylsäure mit Maleinsäure erwiesen, die 50 bis 90 Gew.-% Acrylsäure und 50 bis 10 Gew.-% Maleinsäure enthalten. Ihre relative Molekülmasse, bezogen auf
freie Säuren, beträgt im allgemeinen 5.000 bis 200.000, vorzugsweise 10.000 bis 120.000 und insbesondere 50.000 bis 100.000.
Die (co-)polymeren Polycarboxylate können entweder als Pulver oder als wäßrige Lösung eingesetzt werden, wobei 20 bis 55 Gew.-%ige wäßrige Lösungen bevorzugt sind.
Der Gehalt der Mittel an (co-)polymeren Polycarboxylaten beträgt vorzugsweise 1 bis 12 Gew.-%, insbesondere 2 bis 10 Gew.-%.
Insbesondere bevorzugt sind auch biologisch abbaubare Terpolymere, beispielsweise sol¬ che, die gemäß der DE-A-43 00 772 als Monomere Salze der Acrylsäure und der Malein¬ säure sowie Vinylalkohol bzw. Vinylalkohol-Derivate oder gemäß der DE-C-42 21 381 als Monomere Salze der Acrylsäure und der 2-Alkylallylsulfonsäure sowie Zuckerderivate ent¬ halten.
Weitere bevorzugte Copolymere sind solche, die in den deutschen Patentanmeldungen DE-A-43 03 320 und P 44 17 734.8 beschrieben werden und als Monomere vorzugsweise Acrolein und Acrylsäure/Acrylsäuresalze bzw. Acrolein und Vinylacetat aufweisen.
Weitere brauchbare organische Gerüstsubstanzen sind beispielsweise die bevorzugt in Form ihrer Natriumsalze eingesetzten Polycarbonsäuen, wie Citronensäure, Adipinsaure, Bernsteinsäure, Glutarsäure, Weinsäure, Zuckersäure, Aminocarbonsäure, Nitrilotriessig- säure (NTA), sofern ein derartiger Einsatz aus ökologischen Gründen nicht zu beanstan¬ den ist, sowie Mischungen aus diesen. Bevorzugte Salze sind die Salze der Polycarbon- säuren wie Citronensäure, Adipinsaure, Bernsteinsäure, Glutarsäure, Weinsäure, Zucker¬ säuren und Mischungen aus diesen.
Als weitere anionische Tenside kann das erfindungsgemäße Mittel Ce-Cι8-Alkylpolyglykol- ethersulfonate, Ce-Ciβ-Fettsäureestersulfonate, Cε-C18-Fettalkylethersulfate, Olefinsulfona- te, Glycerinethersulfonate, Glycerinethersulfate, Alkenylsulfate, Hydroxymischethersulfate, Monoglyceridsulfate, Sulfosuccinate, Sulfotriglyceride, Amidsäuren, Ce-Cis-Fettsäureamid- Ethersulfate, Cιs-Cι8-Alkyl(ether)carboxylate, Fettsäureisethionate, N-C6-Ci6-Acyl-Sarco- sinate, N-C6-Cι8-Acyl-Tauride, Ce-Cus-Alkyloligoglycosidsulfate, C6-C18-Alkyl-Phosphate sowie deren Mischungen enthalten.
Ferner können in den erfindungsgemaßen Mitteln Seifen enthalten sein, wobei insbeson¬ dere gesattigte Fettsaureseifen, die Salze der Launnsaure, Mynstinsaure, Palmitinsaure oder Steannsaure, sowie insbesondere aus natürlichen Fettsauren z B Kokos- Palmkem- oder Talgfettsauren, abgeleitete Seifengemische, geeignet sind
Die weiteren Tenside und die Seifen können insgesamt in einer Menge von 1 bis 15 Gew -%, insbesondere 1 bis 10 Gew -%, alleine oder in beliebigen Mischungen im erfindungsgemaßen Mittel vorliegen Der Gesamttensidgehalt liegt in den erfindungsgemaßen Mitteln vorzugsweise über 20 Gew -%
Das erfindungsgemaße Mittel kann auch nichtionische Tenside in einer Menge von 1 bis 25 Gew -%, bevorzugt 2 Gew -% bis 20 Gew -% enthalten Als nichtionische Tenside werden vorzugsweise flussige, alkoxylierte, bevorzugt ethoxylierte, insbesondere pnmare Alkohole mit vorzugsweise 8 bis 18 C-Atomen (Alkylpolyglykolether) und durchschnittlich 1 bis 12 Mol Ethylenoxid (EO) pro Mol Alkohol eingesetzt in denen der Alkoholrest linear oder in 2-Stellung methylverzweigt sein kann, bzw lineare und methylverzweigte Reste im Gemisch enthalten kann, so wie sie üblicherweise in Oxoalkoholresten vorliegen Insbe¬ sondere sind jedoch Alkoholethoxylate mit linearen Resten aus Alkoholen nativen Ursprungs mit 12 bis 18 C-Atomen bevorzugt, z.B aus Kokos-, Taigfett- oder Oleylalko- hol, die durchschnittlich 2 bis 8 EO-Einheiten pro Mol Alkohol haben können Zu den bevorzugten ethoxylierten Alkoholen gehören beispielsweise Ci2-C14-Alkohole mit 3 EO- Einheiten oder 7 EO-Einheiten, C9-Cn-Alkohole mit 3 EO-Einheiten, 5 EO-Einheiten oder 7 EO-Einheiten und Mischungen aus diesen, wie Mischungen aus Cι2-Cι4-Alkohol mit 3 EO-Einheiten und Cι2-Cι8-Alkohol mit 5 EO-Einheiten Die angegebenen Ethoxylierungsgrade stellen statistische Mittelwerte dar, die für ein spezielles Produkt eine ganze oder eine gebrochene Zahl sein können Bevorzugte Alkoholalkoxylate weisen eine eingeengte Homologenverteilung auf (Narrow Range Ethoxylates, NRE)
Als weitere nichtionische Tenside kann das erfindungsgemaße Mittel Alkylpolyglykoside Fettsaurealkylester, Aminoxide sowie Polyhydroxyfettsaureamide enthalten
Als weitere Komponenten können Strukturbrecher eingesetzt werden Strukturbrecher werden üblicherweise eingesetzt, um die Verarbeitbarkeit der Mittel zu verbessern Als
Strukturbrecher eignen sich besonders ethoxylierte C8-C18-Fettalkohole mit 20 bis 45 EO, vorzugsweise Taigfettalkohole mit 30 und 40 EO, Polyethylenglykol oder Polypropylengly- kol, Sulfate und/oder Disulfate von Polyethylenglykol oder Polypropylenglykol, Sulfosuc- cmate und/oder Disulfosuccmate von Polyethylenglykol oder Polypropylenglykol oder Mi¬ schungen aus diesen Die nichtionischen Tenside und die Strukturbrecher können in einem Verhältnis von nichtionischem Tensid zu Strukturbrecher von 1 1 bis 15 1 eingesetzt werden
Die erfindungsgemäß hergestellten Waschmittel enthalten vorzugsweise Peroxybleichmit- tel und insbesondere Peroxybleichmittel in Kombination mit Bleichaktivatoren Unter den als Bleichmittel dienenden, in Wasser H2O2 liefernden Verbindungen haben das Na- tπumperborattetrahydrat, das Natriumperboratmonohydrat und Natπumpercarbonat besondere Bedeutung Weitere brauchbare Bleichmittel sind beispielsweise Per- oxypyrophosphate, Citratperhydrate sowie H2O2 liefernde persaure Salze oder Persauren, wie Perbenzoate, Peroxophthalate, Diperoxyazelamsaure oder Diperoxydodecandisaure Die Waschmittel enthalten vorzugsweise 5 bis 25 Gew -% und insbesondere 10 bis 20 Gew -% Bleichmittel, wobei Natπumpercarbonat und/oder Natπumperboratmonohydrat be¬ vorzugt eingesetzt werden
Um beim Waschen bei Temperaturen von 60°C und darunter eine verbesserte Bleichwir- kung zu erreichen, können Bleichaktivatoren in die Präparate eingearbeitet werden, die mit H2O2 organische Persauren bilden Beispiele hierfür sind N- oder O-Acyl- Verbindungen, beispielsweise mehrfach acylierte Alkylendiamme, insbesondere Tetraacetylethylendiamin, acylierte Glykolunle, insbesondere Tetraacetylglykoluπl, N- acylierte Hydantoine, Hydrazide, Tπazole, Tπazine, Urazole, Diketopiperazine, Sulfurylamide und Cyanurate, außerdem Carbonsaureanhydnde, insbesondere Phthalsaureanhydπd, Carbonsaureester, insbesondere Natπumisononanoyloxybenzolsul- fonat, und acylierte Zuckerderivate, insbesondere Pentaacetylglucose Der Bleichaktivator kann in bekannter Weise mit Hullsubstanzen überzogen oder, gegebenenfalls unter Einsatz von Hilfsmitteln, granuliert oder extrudiert/pelletiert worden sein und gewunsch- tenfalls weitere Zusatzstoffe, beispielsweise Farbstoff, enthalten Vorzugsweise enthalt ein derartiges Granulat über 70 Gew -%, insbesondere von 90 Gew -% bis 99 Gew -%, Bleichaktivator Vorzugsweise wird ein Bleichaktivator eingesetzt, der unter den Waschbe¬ dingungen Peressigsaure bildet Unter diesen ist mit Hilfe von Carboxymethylcellulose
granuliertes Tetraacetylethylendiamin (TAED) mit mittleren Korngrößen von 0,01 bis 0,8 mm, wie es nach dem in der europäischen Patentschrift EP 037 026 beschriebenen Ver¬ fahren hergestellt werden kann, und/oder granuliertes 1 ,5-Diacetyl-2,4-dioxohexahydro- 1,3,5-triazin (DADHT), wie es nach dem in der deutschen Patentschrift DD 255 884 be¬ schriebenen Verfahren hergestellt werden kann, besonders bevorzugt. Es kann auch extrudiertes TAED eingesetzt werden, welches > 70 Gew.-% TAED, 15 bis 25 Gew.-% Ci∑.is-Fettalkoholsulfat und 2 bis 6 Gew.-% Soda enthält. Der Gehalt an Bleichaktivatoren in den bleichmittelhaltigen Waschmitteln liegt in dem üblichen Bereich, vorzugsweise zwischen 1 und 10 Gew.-% und insbesondere zwischen 3 und 8 Gew.-%.
Weitere geeignete Inhaltsstoffe der erfindungsgemäßen Mittel sind wasserlösliche anor¬ ganische Salze wie Bicarbonate, Carbonate oder Mischungen aus diesen; insbesondere Alkalicarbonat und Alkalisilikat, vor allem Natriumsilikat mit einem molaren Verhältnis Na2O : SiO2 von 1:1 bis 1:4,5, vorzugsweise von 1:2 bis 1:3,5, eingesetzt. Der Gehalt der Mittel an Natriumcarbonat beträgt dabei vorzugsweise bis zu 20 Gew.-%, vorteilhafterweise 5 und 15 Gew.-%.
Zu den sonstigen Waschmittelbestandteilen, deren Anteil je nach Zusammensetzung der Waschmittel 0,1 bis 5 Gew.-% beträgt, zählen Schauminhibitoren, optische Aufheller, En¬ zyme, textilweichmachende Stoffe, Färb- und Duftstoffe. Es können auch Neutralsalze in einer Menge bis zu 20 Gew.-% enthalten sein, ihr Anteil ist bevorzugt < 10 Gew.-%.
Ferner kann das Mittel zusätzliche Vergrauungsinhibitoren in einer Menge von 0,1 bis 5 Gew.-%, bezogen auf die Mittel, enthalten. Als zusätzliche Vergrauungsinhibitoren sind wasserlösliche Kolloide meist organischer Natur geeignet, beispielsweise lösliche Stärke¬ präparate und z. B. abgebaute Stärke, Aldehydstärken usw. Carboxymethylcellulose (Na- Salz), Methylcellulose, Methylhydroxyethylcellulose und deren Gemische sowie Polyvinyl¬ pyrrolidon werden bevorzugt eingesetzt.
Als Enzyme kommen solche aus der Klasse der Proteasen, Lipasen bzw. lipolytisch wirkenden Enzyme, Amylasen, Cellulasen bzw. deren Gemische in Frage. Besonders gut geeignet sind aus Bakterienstämmen oder Pilzen, wie Bacillus subtilis, Bacillus licheniformis, Streptomyces griseus und Humicola insolens gewonnene enzymatische Wirkstoffe. Vorzugsweise werden Proteasen vom Subtilisin-Typ und insbesondere
Proteasen, die aus Bacillus lentus gewonnen werden, eingesetzt Dabei sind Enzymmischungen, beispielsweise aus Protease und Amylase oder Protease und Lipase bzw lipolytisch wirkenden Enzymen oder Protease und Cellulase oder aus Cellulase und Lipase bzw lipolytisch wirkenden Enzymen oder aus Protease, Amylase und Lipase bzw lipolytisch wirkenden Enzymen oder Protease, Lipase bzw lipolytisch wirkenden Enzymen und Cellulase, insbesondere jedoch Protease- und/oder Lipase-haltige Mischungen bzw Mischungen mit lipolytisch wirkenden Enzymen von besonderem Interesse Beispiele für derartige lipolytisch wirkende Enzyme sind die bekannten Cutmasen Auch Peroxidasen oder Oxidasen haben sich in einigen Fallen als geeignet erwiesen Die Enzyme können an Tragerstoffen adsorbiert und/oder in Hullsubstanzen eingebettet sein, um sie gegen vorzeitige Zersetzung zu schützen Der Anteil der Enzyme, Enzymmischungen oder Enzymgranulate kann beispielsweise etwa 0,1 bis 5 Gew -%, vorzugsweise 0,1 bis etwa 2 Gew -% betragen
Als Stabilisatoren insbesondere für Persauerstoffverbindungen und Enzyme kommen die Salze, wie neutral reagierende Natriumsalze, von Polyphosphonsauren, insbesondere von 1-Hydroxyethan-1,1-dιphosphonsaure (HEDP), Diethylentπaminpentamethylenphosphon- saure (DETPMP) oder Ethylendiamintetramethylenphosphonsaure in Betracht Diese Ver¬ bindung wirken auch als wasserlösliche Komplexbildner Die Phosphonate können in Mengen bis zu 1 ,5 Gew -% eingesetzt werden, bevorzugt wird jedoch auf diese Zusätze verzichtet, so daß die erfindungsgemaßen Waschmittel einen rechnenschen Phosphorgehalt von 0 % aufweisen
Zusatzlich können die Mittel Enzymstabihsatoren enthalten Beispielsweise können 0,5 bis 1 Gew -% Natnumformiat eingesetzt werden Möglich ist auch der Einsatz von Proteasen, die mit löslichen Calciumsaizen und einem Calciumgehalt von vorzugsweise etwa 1,2 Gew -%, bezogen auf das Enzym, stabilisiert sind Besonders vorteilhaft ist jedoch der Einsatz von Borverbindungen, beispielsweise von Borsaure, Boroxid, Borax und anderen Alkahmetallboraten
Geeignete Schauminhibitoren sind beispielsweise Organopolysiloxane und deren Gemi¬ sche mit mikrofeiner, gegebenenfalls silanierter Kieselsaure sowie Paraffine, Wachse, Mi¬ krokristallinwachse und deren Gemische mit silanierter Kieselsaure Mit Vorteil können auch Gemische verschiedener Schauminhibitoren verwendet werden, z B solche aus Sili-
konöl, Paraffinöl oder Wachsen. Vorzugsweise sind die Schauminhibitoren an eine granu¬ läre, in Wasser lösliche bzw. dispergierbare Trägersubstanz gebunden.
Die pulverförmigen Waschmittel können als optische Aufheller beispielsweise Derivate der Diaminostilbendisulfonsäure bzw. deren Alkalimetallsalze enthalten, die sich gut in Disper¬ sionen einarbeiten lassen (siehe unten). Der maximale Gehalt an Aufhellern in den erfin¬ dungsgemäßen Mitteln beträgt 0,5 Gew.-%, vorzugsweise werden Mengen von 0,02 bis 0,25 Gew.-% eingesetzt.
Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung betrifft die Herstellung von Tensid- und Builder-haltigen Wasch- und Reinigungsmitteln, die 0,1 Gew.-% bis 10 Gew.-% C9- C13-Alkylbenzolsulfonat und 10 Gew.-% bis 50 Gew.-% C8-C22-Alkylsulfat als anionische Tenside und 10 bis 45 Gew.-% wasserlösliche Silikate und 0 bis zu 30 Gew.-% Zeolith als Builder enthalten, worin ein Vorgemisch aus festen und flüssigen Waschmittelbetandteilen hergestellt wird und dieses Vorgemisch anschließend verpreßt wird.
Als flüssige Waschmittelbestandteile kommen insbesondere die flüssigen nichtionischen Tenside in Betracht.
Das Zusammenfügen der festen und flüssigen Waschmittelrohstoffe unter gleichzeitiger oder anschließender Formgebung und gewünschtenfalls Trocknung kann nach allen be¬ kannten Verfahren, bei denen Wasch- und Reinigungsmittel mit hohem Schüttgewicht, d.h. mit einem Schüttgewicht oberhalb 500 g/l, vorzugsweise oberhalb 600 g/l und insbesondere zwischen 700 und 1.000 g/l, hergestellt werden, durchgeführt werden. Beispiele für derartige bekannte und bevorzugte Verfahren sind Granulierverfahren, in denen entweder die festen Inhaltsstoffe eines Wasch- und Reinigungsmittels oder ein sprühgetrocknetes Wasch- und Reinigungsmittel oder eine Mischung aus sprühgetrockneten und nichtsprühgetrockneten Inhaltsstoffen von Wasch- und Reinigungsmitteln, gegebenenfalls einschließlich des Zusatzstoffes, in einem schnell laufenden Mischer kompaktiert und gleichzeitig in diesem Mischer oder im Anschluß daran in einer weiteren Vorrichtung, beispielsweise in einer Wirbelschicht, mit den flüssigen Bestandteilen vermischt bzw. beaufschlagt wird.
Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens können insbesondere Granulate und Tabletten erhalten werden.
Zur Herstellung von Granulaten ist ein Verfahren bevorzugt, worin zuerst ein Vorgemisch aus Waschmittelbestandteilen hergestellt wird. Dieses feste, bevorzugt homogene Vorge¬ misch, wird unter Zusatz eines Plastifizier- und/oder Gleitmittels über Lochformen mit Öff¬ nungsweiten der vorbestimmten Granulatdimension bei hohen Drucken zwischen 25 und 200 bar strangförmig verpreßt. Der Strang wird direkt nach dem Austritt aus der Lochform mittels einer Schneidevorrichtung auf die vorbestimmte Granulatdimension zugeschnitten. Die Anwendung des hohen Arbeitsdrucks bewirkt die Plastifizierung des Vorgemisches bei der Granulatbildung und stellt die Schneidfähigkeit der frisch extrudierten Stränge sicher. Das Vorgemisch besteht wenigstens anteilsweise aus festen, vorzugsweise feintei- ligen üblichen Inhaltsstoffen von Wasch- und Reinigungsmitteln, denen gegebenenfalls flüssige Bestandteile zugemischt sind. Die festen Inhaltsstoffe können durch Sprühtrocknung gewonnene Turmpulver, aber auch Agglomerate, die jeweils gewählten Mischungsbestandteile als reine Stoffe, die im feinteiligen Zustand miteinander vermischt werden, sowie Mischungen aus diesen sein. Im Anschluß daran werden gegebenenfalls die flüssigen Inhaltsstoffe zugegeben und dann das erfindungsgemäß ausgewählte Plastifizier- und /oder Gleitmittel eingemischt. Als Plastifizier- und/oder Gleitmittel werden wäßrige Lösungen von polymeren Polycarboxylaten sowie hochkonzentrierte Anion- tensidpasten und nichtionische Tenside bevorzugt. Zur ausführlichen Beschreibung des Verfahrens sowie der geeigneten Inhaltsstoffe des Vorgemisches und der geeigneten Plastifizier- und/oder Gleitmittels wird auf die Offenbarung der internationalen Patentanmeldung WO 91/02047 verwiesen.
In einer weiteren möglichen Ausführungsform dieses Verfahrens können die flüssigen Niotenside auch als flüssiger Bestandteil beziehungsweise als Plastifizier- und/oder Gleitmittel zu dem festen Vorgemisch zugegeben werden, oder sie sind ein Bestandteil einer festen Mischungskomponente des Vorgemisches, wobei diese feste Mischungskomponente aus einem Trägerbead bestehen kann, das mit einer Lösung oder einer Dispersion beaufschlagt wurde. Die Zugabe der flüssigen Komponente, das heißt nicht an ein Trägerbead gebunden, kann an jeder beliebigen Stelle des Verfahrens, zum Beispiel bei der Herstellung des Vorgemisches, aber auch bei der Verarbeitung des plasti- fizierten Vorgemisches, jedoch vor dem Durchtritt durch die Lochform (Lochdüsenplatte)
erfolgen Als Homogenisiervorπchtung können bevorzugt Kneter beliebiger Ausgestaltung, beispielsweise 2-Schnecken-Kneter gewählt werden Der intensive Mischungsvorgang kann dabei bereits aus sich heraus zu einer gewünschten Temperatursteigerung fuhren Dabei werden maßig erhöhte Temperaturen von beispielsweise 60 bis 70 °C in der Regel nicht uberschntten In einer bevorzugten Ausführungsform wird das Vorgemisch vorzugsweise kontinuierlich einem 2-Schnecken-Kneter (Extruder) zugeführt, dessen Gehäuse und dessen Extruder-Granulierkopf auf die vorbestimmte Extrudiertemperatur tempeπert, beispielsweise auf 40 bis 60 °C aufgeheizt sind Unter der Schereinwirkung der Extruder-Schnecken wird das Vorgemisch bei Drucken von 25 bis 200 bar plastifiziert, in Form feiner Strange durch die Lochdusenplatte im Extruderkopf extrudiert und schließlich das Extrudat mittels eines rotierenden Abschlagmessers vorzugsweise in kugelförmigen bis zylindrischen Granulatkomern verkleinert Der Lochdurchmesser in der Lochdusenplatte und die Strangschnittlange werden dabei auf die gewählte Gra¬ nulatdimension abgestimmt In dieser Ausführungsform gelingt die Herstellung von Granulaten einer im wesentlichen gleichmäßig vorbestimmbaren Teilchengroße, wobei im einzelnen die absoluten Teilchengroßen dem beabsichtigten Einsatzzweck angepaßt sein können Im allgemeinen werden Teilchendurchmesser bis höchstens 0,8 cm bevorzugt Wichtige Ausfuhrungsformen sehen hier die Herstellung von einheitlichen Granulaten mit Durchmessern im Millimeterbereich, beispielsweise im Bereich von 0,5 bis 5 mm und insbesondere im Bereich von 0,8 bis 3 mm vor Das Lange/Durchmesser- Verhältnis des abgeschlagenen primären Granulats liegt dabei in einer wichtigen Ausführungsform im Bereich von 1 1 bis etwa 3 1 Weiterhin ist es bevorzugt, das noch plastische, feuchte Pπmargranulat einem weiteren formgebenden Verarbeitungsschntt zuzuführen, dabei wer¬ den am Rohgranulat vorliegende Kanten abgerundet, so daß letztlich kugelförmige oder wenigstens annähernd kugelförmige Granulatkorner erhalten werden können Falls ge¬ wünscht oder erforderlich, können in dieser Stufe geringe Mengen an Trockenpulver, bei¬ spielsweise Zeolithpulver wie Zeolith NaA-Pulver, mit verwendet werden Diese Formge¬ bung kann in marktgängigen Rondiergeraten, beispielsweise in Rondiergeraten mit rotie¬ render Bodenscheibe, erfolgen Vorzugsweise werden die Granulate dann einem Trocknungsschritt, beispielsweise einem Wirbelschichttrockner, zugeführt
Tabletten können beispielsweise derart hergestellt werden, daß man die Buildersubstan¬ zen, insbesondere die wasserlöslichen Alkalisihkate und gegebenenfalls alle anderen Be¬ standteile in einem Mischer miteinander vermischt und das Gemisch mittels
herkömmlicher Tablettenpressen beispielsweise Exzenterpressen, hydraulischen Pressen oder Rundläuferpressen mit Preßdrucken im Bereich von 1 bis 300 bar, vorteilhafterweise im Bereich von etwa 5 bis 200 bar und insbesondere zwischen 10 und 150 bar verpreßt. Vorzugsweise erfolgt die Veφressung dabei ohne die Zugabe von Wasser. In einer bevorzugten Ausführungsform können die zur Verpressung vorgesehenen Vorgemische jedoch durch Vermischen der einzelnen Inhaltsstoffe, die wenigstens anteilsweise in vorkonfektionierter Form als granuläres Compound vorliegen, hergestellt. Hierzu zählen beispielsweise walzenkompaktierte kristalline schichtförmige oder amorphe Natriumdisilikate, die gegebenenfalls mit flüssigen bis wachsartigen Komponenten, beispielsweise nichtionischen Tensiden imprägniert wurden. Insbesondere wird hierdurch eine wasserfreie Vorkonfektionierung ermöglicht, welche besonders vorteilhaft ist. Man erhält so problemlos bruchfeste und dennoch unter Anwendungsbedingungen ausreichend schnell lösliche Tabletten mit guter Bruchfestigkeit. Die Preßbedingungen sind im jeweiligen Fall üblicherweise auf die Einstellung der gewünschten Löslichkeit der Tablette bei gleichzeitig ausreichender Festigkeit bzw. Härte der Tablette zu optimieren. Dabei gilt in an sich bekannter Weise, daß höhere Preßdrucke eine Verminderung der Löslichkeit der Tablette bewirken. Bevorzugte Tabletten weisen eine Bruchfestigkeit von mindestens 55 N und insbesondere von mindestens 60 N auf. Es sind auch Tabletten mit Bruchfestigkeiten über 150 N möglich.
Als Raumform kommen praktisch alle sinnvollen handhabbaren Ausgestaltungsformen in Betracht, solange sie den Anforderung entsprechen, daß der Kontakt zur Tablettierapparatur während des Herstellungsprozesses relativ gering ist. Bevorzugt sind hierbei zylinderförmige Ausgestaltungen mit ovalem oder kreisförmigem Querschnitt der unten angegebenen Art. Vorzugsweise weist eine derart hergestellte Tablette ein Gewicht von 10 bis 120 g, insbesondere von 20 bis 100 g auf, wobei der Durchmesser der Tabletten üblicherweise kleiner als 100 mm ist. Bevorzugte Waschmitteltabletten weisen einen Durchmesser von maximal 80 mm und insbesondere von 30 bis 80 mm auf. Es ist jedoch auch möglich und insbesondere auch im Hinblick auf verbesserte Löslichkeiten bevorzugt, mehrere, also mindestens 2 Tabletten mit gleicher oder unterschiedlicher Zusammensetzung einzusetzen, diese Tabletten besitzen vorzugsweise ein Gewicht von 10 bis 40 g, wobei Durchmesser von 20 bis 50 mm bevorzugt sind. Das Durchmesser/Höhe-Verhältnis der Tabletten soll dahingehend optimiert sein, daß eine möglichst geringe Abrasion an den vertikalen Wänden der Tablettierapparatur (hoher
Durchmesser/geπnge Hohe) mit einer ausreichenden Stabilität und einer nicht zu großen Oberflache (kleiner Durchmesser/große Hohe) gewährleistet ist Bevorzugte Durchmes- ser/Hohe-Verhaltnisse der zylindrischen Preßlinge hegen bei etwa 0,5 1 bis 10 1 , insbesondere bei 1 1 bis 8 1
Zur Erreichung eines erhöhten Schuttgewichts ist es von Vorteil, die getrockneten Granu¬ late gegebenenfalls noch einmal mit feinteilgen Trockenpulvern abzupudern Beispiele für derartige Trockenpulver sind Zeohth-NaA-Pulver, aber auch gefällte oder pyrogene Kiesel¬ saure, wie sie beispielsweise als Aerosil® oder Sipernat® (Produkte der Firma Degussa) im Handel -erhältlich sind Bevorzugt sind hierbei auch hochkonzentrierte, mindestens 90 Gew -%ιge Alkoholsulfat-Pulver, die im wesentlichen, d h zu mindestens 90 % aus Teil¬ chen mit einer Teilchengroße kleiner als 100 μm bestehen Insbesondere sind Mischungen aus Zeolith und Alkoholsulfat-Puiver bevorzugt
Die Wasch- und Reinigungsmittel können einheitlich aus Extrudaten hergestellt werden, welche die oben genannten Inhaltsstoffe aufweisen Die fertigen Mittel können jedoch auch aus einem Gemisch mehrerer verschiedener Feststoffe, insbesondere mehrerer verschiedener Granulate, erhalten werden, von denen beispielsweise die erfindungsgemaßen pulverformigen Wasch- und Reinigungsmittel den Hauptbestandteil bilden So können beispielsweise das Bleichmittel, der Bleichaktivator, die Enzyme sowie Färb- und Duftstoffe nachträglich zu den Extrudaten zugemischt werden Dabei ist es bevorzugt, daß das Bleichmittel, der Bleichaktivator und die Enzyme jeweils in kompaktierter granulärer Form, beispielsweise als jeweils separat hergestellte Extrudate, die mittels eines Kneters der oben beschriebenen Ausgestaltung oder über eine Pellet- Presse erhalten werden, einzusetzen
Beispiele
In einem Chargenmischer, der mit einem Messerkopf-Zerkleinerer (Zerhacker) ausgerüstet war, wurde ein festes Vorgemisch aus den in der unten stehenden Tabelle aufgeführten festen Bestandteilen hergestellt.
Bei laufenden Mischwerkzeugen wurde dieses Gemisch mit C12-C18-Fettalkohol mit 7 EO versetzt. Anschließend wurde eine 30 Gew.-%ige wäßrige Sokalan CP®-5-Lösung zudosiert.
Die Mischung wurde 2 Minuten homogenisiert und im Anschluß daran einem Zwei- Schnecken-Extruder zugeführt, dessen Gehäuse einschließlich des Extruder- Granuiierkopfes auf 45° C temperiert war.
Unter der Schereinwirkung der Extruder-Schnecken wurde das Vorgemisch plastifiziert und anschließend bei einem Druck von 120 bar durch die Extruder-Lochdüsenplatten zu feinen Strängen mit einem Durchmesser von 1 ,2 mm extrudiert, welche nach dem Düsenaustritt mittels eines Abschlagmessers zu angenähert kugelförmigen Granulaten zerkleinert wurden. (Länge/Durchmesser-Verhältnis etwa 1 , Heißabschlag). Das anfallende Produkt wurde etwa 1 Minute in einem handelsüblichen Rondiergerät vom Typ Marumerizer® unter Zugabe geringer Mengen Zeolith NaA verrundet und anschließend bei einer Zulufttemperatur von 70° C im Wirbelschichttrockner bis zum Erreichen einer Ablufttemperatur von 53° C getrocknet. Die erhaltenen extrudierten und getrockneten Granulate besaßen die in Tabelle 1 wiedergegebenen Zusammensetzungen.
Tabelle 1
Tabelle 2
Tabelle 3
Ta belle 4
Tabelle 5
Die Löslichkeit der in den obigen Tabellen dargestellten Produkte wurden in einem Leitfä¬ higkeitstest (die Zeit, bis 90 % des Mittels gelöst waren, wurde bestimmt) sowie durch Be¬ stimmung des Rückstandsverhaltens im simulierten Handwaschtest (L-Test) bestimmt.
1. Bestimmung des Löseverhaltens (Leitfähigkeitstest)
In einem 1-l-Gefaß wurden 500 ml demineralisiertes Wasser (20°C) eingefüllt, der Propellerruhrer mit einer Drehzahl von 900 Umdrehungen pro Minute eingeschaltet und die Leitfahigkeitsmeßzelle eingetaucht Danach wurden 5 g des Mittels zugegeben Die Änderung der Leitfähigkeit wurde über einen Schreiber festgehalten Die Messung erfolgte, bis kein Anstieg der Leitfähigkeit mehr feststellbar war Die Zeit zum Erreichen der Leitfahigkeitskonstanz ist die Losezeit des Mittels (100%) Die Losezeit bei 90%ιger Auflosung wurde rechnerisch ermittelt Die ermittelten Werte sind in Tabelle 6 aufgeführt
2. Bestimmung des Rückstandsverhaltens im simulierten Handwaschtest (HW in %)
(L-Test)
In einer Schussel wurden 32 g des Mittels in 4 I Wasser (16 °d) bei einer Temperatur von
30°C 15 Sekunden mit der Hand vorgelost Dann wurde ein Nicki-Pullover dreimal untergetaucht, gedruckt und um 90° gedreht Nach einer Minute wurde der Pullover aus der Waschlauge genommen und ausgewrungen Die Waschlauge wurde abdekantiert, die Ruckstande auf ein Sieb überführt und bei 40°C getrocknet Die Ruckstande werden in Gew -% angegeben Die Versuchsergebnisse sind ebenfalls in Tabelle 6 wiedergegeben
Tabelle 6
Aus den obigen Beispielen wird deutlich, daß sich die Löslichkeit der Mittel durch Zusatz von geringen Mengen Alkylbenzolsulfonat deutlich steigern läßt, wenn große Mengen an Alkylsulfaten enthalten sind.