BESCHREIBUNG
Verfahren und Vorrichtung zum Verbinden von Drahtenden einer Umreifung von Verpackunqsqut
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtur.g zum Verbinden der Drahtenden einer Umreifung von Verpackungsgut durch Widerstandsschweißen mit den Merkmalen im Oberbegriff des Verfahrens- und Vorrichtungshauptanspruchs.
Ein solches Verfahren nebst Vorrichtung sind aus der DE-A 38 14 470 bekannt. Der zugeführte Spanndraht wird über eine Drahtführung um das Verpackungsgut geschlungen und dann abgeschnitten. Durch das Abschneiden entstehen
Grate an den Drahtenden. Die Drahtenden werden dann unter Druck stumpf zusammengepreßt und durch Anlegen eines Schweißstroms miteinander verschweißt. Die Schweißstelle wird anschließend unter Einschaltung eines Kühlluftstroms aktiv und schnell abgekühlt. An den Kühlvorgang schließt sich eine Anlaßbehandlung an, um unerwünschte Martensithärte wieder zu beseitigen. Das vorbekannte Verfahren und die Vorrichtung funktionieren zeitgesteuert. Die Anpreß- oder Zustellbewegung der Drahtenden erfolgt über einen hydraulischen Zylinder, der während des
Aufschmelzens die Drahtenden mit vollem Druck ungesteuert zusammenpreßt. Die eingesetzte Schweißstromquelle gibt nur zwei unterschiedliche Stromhöhen für den Schweißstrom und den niedrigeren Anlaßstrom ab. Der Schweißstrom wird nur ein- und ausgeschaltet. In der Praxis hat sich gezeigt, daß die Schweißgüte und die Festigkeit der Umreifung erheblichen Streuungen unterliegen und nicht immer von ausreichender Qualität sind.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren und eine Vorrichtung aufzuzeigen, die höheren Qualitätsanforderungen gerecht werden.
Die Erfindung löst diese Aufgabe mit den Merkmalen im Verfahrens- und Vorrichtungshauptanspruch. Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren und der zugehörigen Vorrichtung lassen sich die Toleranzen in der Schweißgüte und der Festigkeit enger fassen. Das Schweißverfahren ist besser beherrschbar und weniger von schwankenden Randbedingungen abhängig. Die Schweißergebnisse sind besser reproduzierbar.
Von besonderem Vorteil ist hierbei die gezielte Steuerung des Drucks bzw. der Anpreßkraft, gegebenenfalls in Verbindung mit einer Stromsteuerung. Beim Stand der Technik konnte es in der Praxis vorkommen, daß die Schweißung mißlang, weil die Einschaltdauer des
Schweißstroms und die damit verbundene Plastifizierung der Drahtenden nicht richtig auf die Zustellbewegung der Drahtenden und den gleich bleibenden Anpreßdruck abgestimmt war. Mit der erfindungsgemäßen Druck- und/oder Stromsteuerung sind diese Probleme beseitigt.
Insbesondere erlauben es die Drucksteuerung bzw. die Stromsteuerung die unebenen Drahtenden vor dem Schweißer gezielt zu glätten und damit bessere Stromübergänge und Schweißvoraussetzungen zu schaffen. Das Glätten ist auf unterschiedliche Weise möglich, z.B. durch starkes mechanisches Pressen oder durch Anschmelzen
Beim erfindungsgemäßen Verfahren wird der Anpreßdruck der Drahtenden in den verschiedenen Druckstufen im wesentlichen konstant gehalten. Das Aufschmelzen der Drahtenden kann dadurch ungestörter und gleichmäßiger als beim Stand der Technik erfolgen.
Vorzugsweise wird der anfänglich hohe Druck kurz vor und/oder während des Schweißens auf eine niedrigere Druckstufe abgesenkt. Der hohe Druck wird erst wieder in
der Stauchphase aufgeschaltet.
Durch eine langsame Abkühlung der Schweißstelle zwischen dem Schweißvorgang und dem Anlaßvorgang ergibt sich eine bessere und gleichmäßigere Festigkeit der Schweißstelle und der Umreifung. Die Gefügeausbildung ist günstiger und gleichmäßiger. Vorzugsweise wird auf eine
Kühlluftunterstützung zugunsten einer möglichst langsamen
Abkühlung verzichtet. Die langsame Abkühlung kann durch eine allmähliche Verringerung des Schweißstroms und/oder gegebenenfalls durch Aufschalten eines Nachwärmstroms begünstigt werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren und die zugehörige Vorrichtung können für beliebige Umreifungen von beliebigen Verpackungsgütern eingesetzt werden. Ein bevorzugter Anwendungsbereich sind Preßballen aus Faserwerkstoffen.
in den Unteransprüchen sind vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung angegeben.
Die Erfindung ist in den Zeichnungen beispielsweise und schematisch dargestellt. Im einzelnen zeigen
Figur 1: eine Umreifungsvorrichtung in schematischer Seitenansicht,
Figur 2: Ablaufdiagramm für Ströme und Drücke beim
Verbindungsvorgang und
Figur 3 und 4: Varianten im Ablaufdiagramm von Fig. 2.
Figur 1 zeigt eine Umreifungsvorrichtung (1), mit der ein oder mehrere Umreifungen aus einem biegsamen Spanndraht (2) um ein Verpackungsgut (3) gebildet werden. Das Verpackungsgut (3) kann von beliebiger Gestalt sein. Im gezeigten und bevorzugten Ausführungsbeispiel handelt es sich um einen Preßballen (3) aus Fasern, der in einer Ballenpresse (nicht dargestellt) hergestellt und während der Umreifung zwischen zwei Preßstempeln (21) unter hohem Druck gehalten wird.
Die umreiften Verpackungsgüter können eine Tendenz haben, sich nach Druckentlastung auszudehnen. Die Umreifung soll dann ein Auseinanderbrechen des Verpackungsgutes (3) verhindern. Gegebenenfalls kann vor Anbringung der Umreifung auch noch eine Verpackungsfolie, ein Sack oder ein anderes Verpackungsmaterial um den Ballen (3) oder ein anderes zu verpackendes Gut geschlagen werden. Die anschließende Umreifung fixiert dieses Verpackungsmaterial.
Die Umreifungsvorrichtung (1) besitzt eine Zuführvorrichtung (4) für den Spanndraht (2), der mittels geeigneter Antriebe von einem Drahtvorrat (7) abgezogen wird. Der Spanndraht (2) besteht aus einem Metallband mit
einem vorzugsweise kreisrunden oder gegebenenfalls auch flachen rechteckigen Querschnitt. Als Material kommen vorzugsweise kohlenstoffhaltige Stähle zum Einsatz, die auch Legierungsbestandteile enthalten können, wie z. B. Mangan oder Silicium.
Zur Umreifungsvorrichtung (1) gehören ferner eine Drahtführung (6), mit der der zugeführte Spanndraht (2) um das Verpackungsgut (3) herumgelegt wird. Im gezeigten Ausführungsbeispiel handelt es sich um zwei
Umreifungsköpfe (6) , die von beiden Seiten an die Preßstempel (21) angestellt werden und mit den dort vorhandenen Schnürnuten zum Durchschießen des Spanndrahts (2) zusammenwirken.
An der Drahtführung (6) sind auf einer Seite eine Spannvorrichtung (8) und eine Schweißvorrichtung (5) angeordnet. Die Spannvorrichtung (8) besitzt eine Trennvorrichtung (10) zum Abschneiden oder Abzwicken des Spanndrahtes (2) in der benötigten Länge und einen
Zustellantrieb (9) mit dem die Drahtenden (11,12) stumpf zusammengepreßt werden können.
Der Zustellantrieb (9) hat vorzugsweise einen hydraulischen Zylinder oder einen anderen geeigneten
Krafterzeuger mit einer Drucksteuerung zur Einstellung des auf die Drahtenden (11,12) einwirkenden Anpreßdrucks bzw. der Anpreßkraft. Der Anpreßdruck ist vorzugsweise in zwei oder mehr Druckstufen (19,20) (vgl. Figur 2) schaltbar. Die in der höheren Druckstufe (20) auf die Drahtenden
(11,12) einwirkende Preßkraft beträgt z.B. ca. 1400 N bei einem Zylinderdruck von ca. 100 bar. In der niedrigeren Druckstufe (19) steht z.B. eine Anpreßkraft von ca. 140-280 N bei einem Zylinderdruck von 10-20 bar an. Die niedrigere Druckstufe (19) hat dabei eine Größe von ca. 10-20% der höheren Druckstufe (20) .
Der Anpreßdruck an den Drahtenden (11,12) kann über geeignete Sensoren und Ablaßventile (nicht dargestellt) innerhalb der Druckstufen (19,20) im wesentlichen konstant gehalten bzw. geregelt werden. Der Zylinderdruck kann dabei variieren. Der Zustellantrieb (9) hat ein großvolumiges Ölreservoir mit entsprechendem Druckerzeuger für die Betätigung des Zylinders. Das Hydrauliköl strömt dadurch auch bei niedrigem Druck mit hoher Geschwindigkeit und läßt den Kolben in allen Druckstufen (19,20) schnell ausfahren.
Die Spannvorrichtung (8) besitzt ferner geeignete Spannmittel zum Festhalten der Drahtenden (11,12). Außerdem ist in der Spannvorrichtung (8) oder der Zuführvorrichtung (4) eine geeignete Zugvorrichtung vorhanden, mit der die Drahtschleife bzw. Umreifung gespannt und nach dem Verschweißen der. Drahtenden (11,1?) aus der Drahtführung (6) freigegeben werden kann.
Die DrahtZuführung (4) und die Spannvorrichtung (8) können mit ihren Komponenten in beliebig geeigneter Weise konstruktiv ausgestaltet sein. Insbesondere kann die konstruktive Ausführung, abgesehen von der Mehrstufigkeit des Zustellantriebs (9), die gleiche wie die in der DE-A 38 14 470 sein.
Die Schweißvorrichtung (5) besitzt zwei oder mehr Elektroden (nicht dargestellt), die mit den Drahtenden (11,12) in geeigneter Weise verbunden sind und über Leitungen an eine Schweißstromquelle (13) angeschlossen sind. Die Schweißstromquelle (13) kann drei oder mehr unterschiedliche Stromhöhen abgeben. Sie kann hierzu in geeigneter Weise mit verschiedenen Anzapfungen am Schweißtrafo versehen sein oder in anderer Weise steuerbar sein. Abgesehen von den drei oder mehr unterschiedlichen Stromhöhen kann ansonsten die Schweißvorrichtung (5) in ähnlicher Weise wie bei der DE-A 38 174 470 ausgebildet
sein .
An der Drahtführung (6) sind gegebenenfalls Transportmittel angeordnet, um diese gegenüber dem Verpackungsgut (3) zu verfahren. Unter Umständen können mehrere Umreifungen gleichzeitig gelegt werden, wobei mehrere Drahtführungen (6) mit zugehörigen Spann- und Schweißvorrichtungen (8,5) vorgesehen sind.
Zur Steuerung und gegebenenfalls Regelung der nachfolgend beschriebenen Funktionsabläufe hat die
Umreifungsvorrichtung (1) eine geeignete computergestützte und vorzugsweise programmierbare Steuerung (14), die z.B. im Schaltschrank der Zuführvorrichtung (4) untergebracht ,ist. Die Steuerung (14) hat ein oder mehrere
Mikroprozessoren nebst ein oder mehreren Datenspeichern für Programm-, Prozeß- und sonstigen Daten sowie geeignete
Ein- und Ausgabeschnittstellen.
Der Verbindungs- oder Umreifungsvorgang läuft in der nachfolgend beschriebenen Weise vorzugsweise zeitgesteuert ab. Figur 2 gibt ein Zeitdiagramm für die Schaltung der verschiedenen Ströme und Drücke an. Die Spann- und Schweißvorrichtung (8,13) können zur Überwachung, Steuerung und Regelung der beschriebenen Abläufe geeignete Sensoren oder sonstige Meßeinrichtungen (nicht dargestellt) aufweisen, mit denen Ströme, Drücke bzw. Kräfte, Bewegungen, Geschwindigkeiten, Positionen etc. erfaßt und gemessen werden.
Zu Beginn der Umreifung wird die Drahtführung (6) in Position zum Verpackungsgut (3) gefahren und von der Zuführvorrichtung (4) ein Spanndraht (2) durch deren Führungskanäle geschossen. Der Spanndraht (2) wird dabej von oben in die in Figur 1 gezeigte rechte Drahtführung
(6) eingeführt und im Uhrzeigersinn um das Verpackungsgut (3) herumgeführt. Das freie obere Drahtende (11) wird in
der Spannvorrichtung (8) gestoppt und mit geeigneten Backen festgehalten. Anschließend wird die Drahtschleife durch eine Rückwärtsbewegung des Zuführantriebs gestrafft. Danach schneidet die Trennvorrichtung (10) den zugeführten Draht ab, wobei das untere Drahtende (12) mit geeigneten Spannmitteln festgehalten und zum oberen Drahtende (11) fluchtend ausgerichtet wird. Über den Zustellantrieb (9) können die beiden Drahtenden (11,12) dann einander angenähert werden.
Die Drahtenden (11,12) können nach dem Abtrennen unebene Oberflächen haben. Diese werden vor dem eigentlichen Schweißen geglättet. Der Schweiß- und Verbindungsvorgang findet in der in Figur 2, 3 und 4 verdeutlichten Weise statt.
Figur 2 und 3 zeigen eine Variante mit einem mechanischen Glätten der Drahtenden (11,12). Dazu werden die beiden Drahtenden (11,12) im Abschnitt "A" stumpf mit Druck und über eine wählbare Zeitdauer aneinandergepreßt. Hierbei wird die hohe Druckstufe (20) mit ca. 100 bar geschaltet. Das Anpressen kann gemäß Figur 2 stromlos oder nach Figur 3 mit einem niedrigen Anpreßstrom (22) erfolgen. Der Anpreßstrom (22) kann niedriger als der Vorwärmstrom (15) sein und dient der leichteren Verformung der Drahtenden
(11,12). Bei dieser Anpressung werden die Stirnflächen der Drahtenden (11,12) kalt verformt und mechanisch eingeebnet, so daß beim nachfolgenden Schweißvorgang eine genügend große Stromübergangsfläche besteht.
In der Variante nach Figur 4 erfolgt das Glätten im Abschnitt "A" durch Anschmelzen der Drahtenden (11,12). Hierbei werden die Drahtenden (11,12) mit der niedrigen Druckstufe (19) oder im wesentlichen drucklos zusammengepreßt. Dazu wird ein Vorschmelzstrom (23) geschaltet, der die vorstehenden Spitzen an den Stirnflächen abschmilzt und einebnet. Der Vorschmelzstrom
(23) kann in der Größenordnung des Vorwärmstroms (15) liegen.
Anschließend wird in den Abschnitten "B" und "C" die niedrigere Druckstufe (19) mit ca. 10 bar bzw. 10% der höheren Druckstufe (20) geschaltet. In Figur 2 und 3 wird mit einer gewissen Zeitverzögerung nach Beginn der niedrigeren Druckstufe (19) von der Schweißstromquelle (13) ein Vorwärmstrom (15) im Abschnitt "B" geschaltet. Dieser beträgt beispielsweise ca. 27% des maximalen
Stroms. Er steigt bei Figur 2 steil von "0" an. In den Varianten von Figur 3 und 4 werden der vorzugsweise niedrigere Anpreßstrom (22) bzw. Vorschmelzstrom (23) erhöht. In allen drei Varianten kann der Vorwärmstrom (15) auch ohne Zeitverzögerung bei Beginn des Abschnitts "B" geschaltet werden.
Nach einer wählbaren Vorwärmzeit von ca. 0,2 see. wird unter Beibehaltung der niedrigen Druckstufe (19) der Schweißstrom (16) geschaltet, der in der Höhe ca 83% der maximalen Stromhöhe, d.h. z.B. ca. 3,5 kA, betragen kann. Der Strom kann hierbei in einer Rampe oder sprungartig erhöht werden. Die Aufschaltung des Schweißstroms (16) erfolgt im Abschnitt "C". Sie dauert nur kurze Zeit, z.L. 0,1 see. Während des Vorwärm- und Schweißprozesses kann ein Schutzgas zugeführt werden. Dies kann in ähnlicher Weise wie bei der DE-A 38 14 470 geschehen. Als Schutzgas kann ein Inertgas, alternativ aber auch Kohlendioxid oder ein anderes geeignetes Gas zum Einsatz kommen.
Nach der vorbestimmten Einwirkzeit wird der Schweißstrom (16) wieder abgeschaltet, was ebenfalls rampenförmig oder schlagartig geschehen kann. Die niedrige Druckstufe (19) steht dabei an und wirkt eine gewisse Zeitdauer nach dem Abschalten des Schweißstroms (16) fort. Durch die niedrige Druckstufe (19) wird während der Vorwärm- und der Plastifizierungsphase der Drahtenden (11,12) nur ein
niedriger und im wesentlichen konstanter Anpreßdruck ausgeübt, so daß die Drahtenden gleichmäßig und in Ruhe aufschmelzen können.
Durch den geringen Druck und die trotzdem hohe Vorschubgeschwindigkeit des Zylinders kann der Zustellantrieb (9) schnell und exakt auf die Plastifizierung der Drahtenden (11,12) reagieren und die Drahtenden (11,12) ohne Schweißspritzer und mit der geeigneten Geschwindigkeit einander annähern sowie unter allmählicher seitlicher Verdrängung des Schmelzbades den gewünschten Schweißwulst ausformen. Die Gefügeausbildung im Schmelzbereich wird günstig beeinflußt. Vorteilhaft wirkt sich dabei auch die stufenweise Aufschaltung des Vorwärme- und Schweißstroms (15,16) aus.
Beim Schweißen kann die eingebrachte Schweißenergie bzw. Wärmemenge eingestellt und geregelt werden. Dies ist über eine Strom- bzw. Widerstandsmessung und eine Nachführung der Stromstärke im Prozeß möglich.
Im anschließenden Abschnitt "D" erfolgt zeitverzögert wieder ein Hochschalten des Drucks auf die höhere Druckstufe (20) . Dies bewirkt ein Stauchen der angeschmolzenen Drahtenden (11,12). Das Schutzgas ist im Abschnitt "D" abgeschaltet.
Nach dem Anschmelzen der Drahtenden (11,12) und während des Stauchvorgangs wird die Schweißstelle langsam abgekühlt. Dabei wird vorzugsweise auf eine Fremdkühlung durch einen Kühlluftstrom oder dergleichen verzichtet. Die langsame Abkühlung erfolgt im gezeigten
Ausführungsbeispiel durch die normale Wärmeableitung in der Spannvorrichtung (8) und die Umgebungsluft.
Nach dem Abschalten des Schweißstroms (16) kann zeitverzögert im Abschnitt "E" ein Nachwärmstrom (17) für z.B. ca. 0,4 see. geschaltet werden, der z. B. eine Höhe von ca. 17% der maximalen Stromhöhe erreicht. Der Nachwärmstrom verlangsamt die Abkühlung und sorgt auch für eine leichte Nachwärmung der Schweißstelle. Während der Nachwärmphase steht die hohe Druckstufe (20) vorzugsweise noch an.
Alternativ kann der Schweißstrom (16) auch allmählich verringert werden und z.B. über die Abschnitte "D" und "E" stufenweise oder gleitend gesenkt werden. Dies hängt von der Art der Schweißstromquelle (13) und der Schweißstromsteuerung ab. Bei dieser Absenkung kann gegebenenfalls auch noch eine Nachwärmung durch eine zeitweise Stromerhöhung stattfinden.
Im nachfolgenden Zeitabschnitt "F" werden Druck und Strom abgeschaltet. Die Wärme kann sich an der Schweißstelle und über den Spanndraht (2) gleichmäßig verteilen und das Gefüge sich gleichmäßig ausbilden.
Nachfolgend findet im Abschnitt "G" noch eine Anlaßbehandlung statt. Hierbei ein Anlaßstrom (18) geschaltet, der z. B. 30% der maximalen Stromhöhe beträgt. In diesem Zeitabschnitt "G" kann auch der Druck noch einmal aufgeschaltet werden, z.B. mit der niedrigen Druckstufe (19) . Je nach Anwendungsfall kann der Druck aber auch ausgeschaltet bleiben oder die hohe Druckstufe (20) geschaltet werden.
Nach dem Anlassen ist der Verbindungsvorgang beendet und die Umreifung um das Verpackungsgut (3) gelegt. Die Umreifungsvorrichtung (1) kann dann zur nächsten Umreifungsstelle weitertakten oder nach Beendigung des
Umreifungsprozesses das Verpackungsgut (3) zum Abtransport freigeben.
Die Umreifungsvorrichtung (1) kann in geeigneter Weise an Verpackungsvorrichtungen oder dergleichen anderen Maschinen plaziert werden. Im bevorzugten Ausführungsbeispiel befindet sie sich an einer
Ballenpresse (nicht dargestellt) . Es kann sich hierbei um eine Karussellpresse oder um eine Zentralpresse in einer Ballenpressanlage mit mehreren Vorpressen handeln.
Abwandlungen des gezeigten Ausführungsbeispiels sind hinsichtlich des Verfahrens und der Vorrichtung in verschiedener Weise möglich. Die angegebenen Abschnitte, Stromhöhen und Drücke können je nach Drahtmaterial und Randbedingungen variieren. Die Strom- und Druckstufen können auch noch feiner abgestuft und veränderbar sein. Veränderbar sind auch die konstruktiven Ausgestaltungen der Bestandteile der Umreifungsvorrichtung (1) . Grundsätzlich kann auch die Art der Drahtführung bei der Umreifung anders als im dargestellten Ausführungsbeispiel sein.
BEZUGSZEICHENLISTE
1 Umreifungsvorrichtung
2 Spanndraht 3 Verpackungsgut, Preßballen
4 Zuführvorrichtung
5 Schweißvorrichtung
6 Drahtführung, Umreifungskopf
7 Drahtvorrat 8 Spannvorrichtung
9 Zustellantrieb
10 Trennvorrichtung
11 Drahtende
12 Drahtende 13 Schweißstromquelle
14 Steuerung
15 Vorwärmstrom
16 Schweißstrom
17 Nachwärmstrom 18 Anlaßstrom
19 Druckstufe, niedrig
20 Druckstufe, hoch
21 Preßstempel
22 Anpreßstrom 23 Vorschmelzstrom