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Hydraulische Schweißpresse zum elektrischen Widerstandsschweißen mit
Steuereinrichtung des Druckprogrammverlaufes in einem Preßzylinder Die Erfindung
bezieht sich auf eine hydraulische Schweißpresse zum elektrischen Widerstandsschweißen
mit Steuereinrichtung des Druckprogrammverlaufes in einem Preßzylinder.
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Es sind verschiedene Typen von hydraulischen Schweißpressen zum elektrischen
Widerstandsschweißen bekannt. Sie bestehen grundsätzlich aus einer festen unteren
Elektrode, auf welche die zum Schweißen bestimmten Gegenstände in eine Schweißposition
gelegt werden, und anderseits aus einer beweglichen oberen Elektrode. Die bewegliche
obere Elektrode wird durch einen Kolben eines hydraulischen Zylinders betätigt,
mittels desselben werden die zum Schweißen bestimmten Gegenstände im Verlauf des
ganzen Prozesses durch eine Anpreßkraft aneinandergepreßt. Diese Anpreßkraft wird
durch eine den hydraulischen Zylinder mit dem Kolben betätigende Einrichtung gesteuert.
Dieser Zylinder wird Preßzylinder genannt.
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Der Verlauf der Anpreßkraft kann in vier Arbeitsstufen eingeteilt
werden. Zuerst kommt die sogenannte Anpreßspannkraft, durch welche die zurr Schweißen
bestimmten Gegenstände vor dein Schweißstromdurchgang kräftig gepreßt werden. Dann
wird die Anpreßkraft auf den Wert, der zum Schweißen geeignet ist, herabgesetzt.
Diese wird oft Schweißanpreßkraft genannt. Bei dieser Anpreßkraft beginnt der elektrische
Schweißstrom durch die zum Schweißen bestimmten Teile durchzugehen. Vor Beendigung
des Schweißstromdurchganges erhöht sich diese Anpreßkraft bis sie einen Sollwert
erreicht, d. h. eine Stauchanpreßkraft, durch welche die zum Schweißen bestimmten
Teile im Augenblick der besten Einschmelzung der zum Schweißen bestimmten Flächen
aneinandergepreßt werden sollen, wenn der Schweißstromdurchgang unterbrochen wird.
Nach dem Aneinanderpressen der zum Schweißen bestimmten Gegenstände durch die Stauchkraft
folgt eine Verminderung des Anpressens des zum Schwelßen bestimmten Gegenstandes
auf die sogenannte Schmiedeanpreßkraft.
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In manchen Fällen, besonders beim Schweißen von Stahlmaterialien mit
einem Kohlenstoffgehalt von mehr als 0,2%, kommt es im Schweißverlauf zum Einhärten
der Schweißverbindung; es ist deshalb notwendig, solche Schweißverbindung nachzuglü.hen.
Dieses Nachglühen wird in der Schweißpresse gleich nach dem Anpressen der zum Schweißen
bestimmten Gegenstände bei einer herabgesetzten Anpreßkraft und bei dem sogenannten
Glühstrom durchgeführt, welcher niedriger als der Schweißstrom ist und regelmäßig
pulsierend, d. h. unterbrochen verläuft. In solchen Falle ersetzt das Glühen des
zum Schweißen bestimmten Gegenstandes sein Schmieden.
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Der richtige Verlauf der Anpreßkraft und das Abstimmen dieses Verlaufes
mit dem Schweißstromdurchgang hat eine wesentliche Bedeutung für die Qualität zier
Schweißverbindung, wenn auch die Dauer der Wirkung der einzelnen Anpreßkräfte auf
sehr kurze Zeitintervalle begrenzt ist, manchmal nur auf Sekundenbruchteile. Dies
verlangt eine sehr genaue und zuverlässige Steuerung des Anpreßverlaufes der zum
Schweißen bestimmten Gegenstände und des Schweißstromdurchganges. Es werden regelmäßig
zum Einschalten und Ausschalten des Schweißstromes elektronische Zeitrelaiseinrichtungen
verwendet, auf welchen die Stromzeit von vornherein eingestellt werden kann. Zur
Steuerung des Programmverlaufes der Anpreßkraft im Verlauf des Schweißprozesses
werden hydraulische Druckregler so verwendet, daß jeder von ihnen einen Druckgrad
bestimmt, welcher der zugehörigen verlangten Anpreßkraft entspricht. Die hydraulischen
Druckregler werden an den Preßraum des hydraulischen Zylinders entweder parallel
oder in Serien in einer Rohrleitung hintereinander oder kombiniert angeschlossen.
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Diese Einrichtungen sind ziemlich kompliziert, es ist bei ihnen unmöglich,
den Programmverlauf der Anpreßkraft mit dem Schweißstromverlauf, besonders
mit
seiner Beendigung in Abstimmung zu bringen. _ -Es sind weiterhin Steuereinrichtungen
des Druckprogrammverlaufes von hydraulischen Schweißpressen bekannt, an deren Preßzylinder
abwechselnd mittels elektromagnetisch betätigter Verteiler Druckregler angeschlossen
sind. Diese Einrichtungen können jedoch bei solchen Schweißpressen keine Verwendung
finden, wo es nötig ist, den Programmverlauf der Anpreßkraft mit dem Schweißstromverlauf,
besonders mit dessen Beendigung in Abstimmung zu bringen.
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Weiter ist eine Einrichtung bekannt, bei welcher der Anfang der Wirkung
der Stauchanpreßkraft von einer gewissen Länge des abgeschmolzenen Materials des
zum Schweißen bestimmten Gegenstandes abgeleitet ist und bei welcher die Unterbrechung
des Schweißstromes- von einem optischen Wärmefühler abgeleitet wird. Diese Einrichtung
ist zum Schweißen von Werkstücken großer Querschnitte sehr vorteilhaft. Sie ist
aber nicht ganz zuverlässig beim Schweißen von Gegenständen kleiner Querschnitte
oder von Materialien mit einem engen Bereich der Plastizität, wie es bei manchen
legierten Stählen der Fall ist.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht in einer Vereinfachung
der an hydraulischen Schweißpressen zum elektrischen Widerstandsschweißen vorgesehenen
Einrichtungen, die den Druckverlauf in vier Druckstufen (Aufspanndruck, Schweißdruck,
Stauchdruck, Schmiede- bzw. Glühdruck) mittels zweier den Druck in den einzelnen
Druckstufen bestimmenden Druckreglern steuern, welche hydraulisch parallel über
einen Vierwegverteiler an den Arbeitsraum eines mit der beweglichen Elektrode zusammenwirkenden
Preßzylinders angeschlossen sind, und die mit einer den Stromdurchgang durch die
Elektroden steuernden Vorrichtung vereinigt sind.
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Die Lösung dieser Aufgabe besteht erfindungsgemäß darin, daß die Druckregler
zweistufig sind und mit an sich bekannten hydraulischen Zeitrelais zusammenwirken
und daß das zum Regler für die Bestimmung des Aufspann- und des Schweißdruckes gehörende
Zeitrelais einen Schalter zum Einschalten des Schweißstromes und das zum Regler
für die Bestimmung des Stauch- und des Schmiede- bzw. Glühdruckes gehörende Zeitrelais
einen zur Aufhebung des Druckes im Arbeitsraum des hydraulischen Preßzylinders und
zur Unterbrechung des Schweißstromdurchganges durch die Elektroden bestimmten Schalter
aufweist.
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In die Rohrleitung, welche den ersten Druckregler mit der Rückflußleitung
verbindet, ist ein hydraulisches Zeitrelais eingebaut, welches außer mit dem Schalter,
welcher mittels der elektronischen Steuerung einen Impuls zum Einschalten des Schweißstromkreises
gibt, mit einem anderen Schalter zum Einschalten des elektrischen Kreises des Elektromagneten
zum Einstellen des Verteilers versehen ist. An diesen sind die Regler zur Steuerung
des Druckes angeschlossen, welcher im Arbeitsraum des Preßzylinders wirkt. Es ist
vorteilhaft, beide Schalter so anzubringen oder auszubilden, daß durch ihr gegenseitiges
Einstellen im voraus das Zeitintervall bestimmt werden kann, in welchem die Kontakte
beider Schalter einer nach dem anderen eingeschaltet bzw. ausgeschaltet werden und
damit die Zeit, während welcher eine- erhöhte, d. h. die Stauchanpreßkraft, nach
dem Anfang des Schweißstromdurchganges zu wirken beginnen soll.
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Es sind gleichfalls in der Rohrleitung, welche den zweiten Druckregler
mit der Rückflußleitung verbindet, zwei Schalter eingebaut, von welchen der eine
einen Impuls zum Einschalten des elektrischen Glühstromes im Kreise gibt, in welchem
die Schweißelektroden sich befinden, und der andere nach dem Ablauf einer gewissen
Zeit einen Impuls zum Einstellen des Verteilers zur Steuerung des hydraulischen
Zylinders in eine Position gibt, in welcher die Verbindung der Pumpe mit dem Arbeitsraum
des hydraulischen Zylinders unterbrochen wird. Das Intervall zwischen der Verbindung
beider Schalter wird durch die Zeit zur Glühoperation bestimmt. Durch das Einstellen
der Entfernung beider Schalter ist es möglich, .das Zeitintervall zwischen ihrer
Betätigung, d. h. -zwischen ihrem Einschalten bzw. Ausschalten, zu ändern. Es ist
praktisch vorteilhaft, wenn der Schalter zum Eingreifen des Glühstromes sofort in
Tätigkeit gesetzt wird, wenn die Druckflüssigkeit aus dem Druckregler über das hydraulische
Zeitrelais durch .die Rohrleitung in den Abfallbehälter zu fließen beginnt: Zum
Einstellen der Entfernung zwischen den Schaltkontakten kann, ein- Manometer verwendet
werden, welches hydraulisch an den Arbeitsraum des Preßzylinders angeschlossen und
mit einer Glühlampe versehen ist, welche an die Quelle des Schweiß- oder des Glühstromes
so angeschlossen ist, daß sie den Anfang oder die Beendigung des Stromdurchganges
anzeigt. Durch Verfolgen der Spitze des Stauchdruckes auf dem Manometer mit dem
Augenblick der Beendigung des Schweißstromüberganges durch das Kontrollieren auf
der Glühlampe ist es möglich, zu überwachen, ob beide Aktionen im- gleichen Augenblick
verlaufen, bzw. ist es möglich, nach der festgestellten Ungleichförmigkeit beide
Schalter so einzustellen, daß die Beendigung des Schweißstromüberganges und die
Spitze des Anpreßdruckes in Abstimmung gebracht werden.
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Ein Ausführungsbeispiel der hydraulischen Schweißpresse gemäß der
Erfindung wird in ihren Einzelheiten an Hand der Zeichnung erklärt. In dieser zeigt
F i g. 1 schematisch- eine Gesamtansicht der hydraulischen Schweißpresse, F i g.
2 schematisch in einem Längsschnitt den verschiebbaren Verteiler zur Steuerung des
Zuflusses und Abflusses des Druckmittels in den Hauptpreßzylinder, F i g. 3 schematisch
einen zweistufigen Druckregler im Längsschnitt, F i g. 4 schematisch ein hydraulisches
Zeitrelais im Längsschnitt, F i g. 5 in einem Diagramm einen Verlauf der Anpreßkraft
und des Schweißstromes während des Schweißens ohne Glühen und in der F i g. 6 mit
dem Glühen. -Die hydraulische Schweißpresse besteht grundsätzlich aus einem Preßzylinder
I mit einem Preßkolben 2, auf welchem eine bewegliche Elektrode 3 angebracht ist,
während eine untere unbewegliche Elektrode 4 gegenüber dieser beweglichen
oberen Elektrode gelagert ist. Auf die untere unbewegliche Elektrode werden. die
zum Schweißen bestimmten Gegenstände 5 und 6 gelegt, welche in dem Zustand vor dem-
Schweißen dargestellt sind. Die Elektroden 3
und. 4 sind an den
Sekundärkreis 7 des Schweißstromumwandlers 8 angeschlossen, dessen Primärwicklung
9 an die Quelle 10 des elektrischen Stromes mittels einer elektronischen
Steuerung 11 angeschlossen ist.
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An den Arbeitsraum 14 des Preßzylinders 1 über dem Preßkolben 2 ist
durch eine hydraulische Rohrleitung a und an den Hubraum 15 unter dem Preßkolben
2 des Preßzylinders 1 durch eine hydraulische Rohrleitung b ein Steuerschieber 12
angeschlossen. Dieser ist durch die Rohrleitung c an die Pumpe 13 angeschlossen,
welche durch- die Rohrleitung a mit dem :Behälter 16 verbunden ist. Der Steuerschieber
12 ist in einer Richtung durch einen Elektromagneten 17 und in der anderen
Richtung durch eine Feder 18
(F i g. 2) verstellbar. Der Arbeitsraum
14 des hydraulischen Zylinders 1- ist durch die Rohrleitung c' mit einem
zweiten Steuerschieber 19 verbunden, welcher diesen Arbeitsraum 14 des -Preßzylinders
1 über die Rohrleitung a' oder b' mit den Druckreglern 20 oder
21 abwechselnd verbindet. Der Steuerschieber bzw. Verteiler 19 ist
ähnlich wie der vierwegige teuerschieber 12 ausgeführt und wird durch einen
Elektromagnet 22 und eine Feder betätigt, welche ähnlich der Feder
18 des Verteilerschiebers 12 ist.
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Hinter dem Druckregler 20 ist in der Abfallrohrleitung e ein
hydraulisches Zeitrelais 23 eingebaut, welches durch eine. andere Abfallrohrleitung
g an den Behälter 16 angeschlossen ist. Das hydraulische Zeitrelais
23 betätigt Endschalter 24 und 25.
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Gleichfalls ist an den Druckregler 21 in der Abfallrohrleitung f ein
hydraulisches Zeitrelais 26 angeschlossen, welches durch eine andere Abfallrohrleitung
h mit dem Behälter 16 verbunden ist. Das hydraulische Zeitrelais
26 betätigt wieder weitere Endschalter 27 und 28. Der Endschalter 24 ist
über einen Schalter 32 an die elektronische Steuerung 11
über einen
Regler 33 so angeschlossen, daß er einen Impuls zum Schweißstromübergang erteilt.
Der Endschalter 25 betätigt den Elektromagneten 22 des Verteilerschiebers
19.
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Der Endschalter 27 des hydraulischen Zeitrelais 26 ist
mit der Spule des elektrischen Relais 31
elektrisch verbunden, welches entweder
ein Potentiometer 29 für . die Bestimmung der Intensität des Schweißstromes
11 oder ein Potentiometer 30 für die Bestimmung eines herabgesetzten
Glühstromes 12 wechselnd einschaltet. Der Endschalter 28 betätigt
einerseits den Elektromagnet 17 des Verteilerschiebers 12 und andererseits
die Spule eines Schalters 32, welcher in den Kreis des Endschalters 25 zum Einschalten
des -Schweißstromes eingereiht ist. In dem Kreis des Endschalters 28 befindet
sich ein Schalter 34, welcher den Impuls zum Anfang des Schweißens erteilt.
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An den Arbeitsraum 14 des Preßzylinders 1 ist ein Manometer
52 angeschlossen, welches den Preßdruck zeigt. In dem Manometer
52 ist eine Lampe 51 angebracht, welche elektrisch an den Primärkreis
9 des Schweißumwandlers 8 so angeschlossen ist, daß beim Durchgang des Schweißstromes
die Lampe leuchtet, was eine visuelle Kontrolle des Durchganges des Schweiß- oder
Glühstromes und der Anpreßkraft ermöglicht.
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Die Verteiler 12 und 19 sind gleichfalls in einer an
sich bekannten Art als vierwegige Steuerschieber ausgeführt, deren Kolben durch
den Elektromagneten 17 bzw. 22 und die Feder 18 einstellbar sind. Die zweistufigen
Druckregler 20 und 21 (F i g. 3) sind wieder in einer an sich bekannten
Art durchgeführt: Ihr Kegel 35 wird auf den Sitz von einem Durchmesser dl
durch eine Feder 36 angedrückt, welche durch eine Schraube 37 einstellbar ist. In
einer Seitenwand der Druckregler 20 und -21 ist eine Auslaßöffnung
39 hergestellt. Bei der Druckerhöhung in der Zuleitung a' des Reglers
20 entsteht zuerst ein Druck, welcher der Spannanpreßkraft p1, d. h. der
Federkraft 36 und der Sitzfläche von dem Durchmesser dl entspricht. Wenn dieser
Druck erreicht ist, wird der Kegel 35 aufgehoben, und die Druckflüssigkeit
beginnt auf die ganze Fläche des Kegels 35 von einem Durchmesser d2 zu wirken, sie
drückt sie in die Richtung nach oben ab und fließt durch die Öffnung 39 in
die Rohrleitung e und in das hydraulische Zeitrelais 23 (F i g. 4).
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Die hydraulische Zeitrelaiseinrichtung 23 und 26 ist wieder in einer
an sich bekannten Art -durchgeführt. In der unteren Wand des Körpers des hydraulischen
Zeitrelais 23 oder 26 ist eine Öffnung 40 zum Zufiuß der Betriebsflüssigkeit
in die Kammer unter den kleinen Kolben 41 durchgeführt, welcher durch eine
Rückführfeder 43 in der Richtung nach unten gedrückt.ist. In der zweiten
oberen Kammer des Körpers des hydraulischen Zeitrelais ist ein zweiter kleiner Kolben
45 mit einer Feder 44 vorgesehen, welche mit ihrem unteren Ende auf
der Kolbenstange des unteren kleinen Kolbens 41 ruht. Der Raum
46
über dem kleinen Kolben 45 ist über ein Regelventil 47, welches
mit einer Regelschraube 48 versehen ist, mit einem Behälter 50 so
verbunden, daß das Öl bei dem Aufdrücken des kleinen Kolbens 45 in der Richtung
nach oben aus dem Raum 46 in den Behälter 50 entweichen kann: Die
untere Kammer des Körpers des hydraulischen Zeitrelais 23 oder 26 ist mit einer
Auslaßöffnung 42 versehen, an welche eine Rohrleitung g bzw. h angeschlossen
ist. Der kleine Kolben 45 ist mit einem Stößel 49 versehen, der die
Schalter 24 und 25 so betätigt, daß bei dem Vordrucken des kleinen
Kolbens 45 in der Richtung nach oben -diese Kontakte nach Durchlaufen einer
gewissen Strecke durch den kleinen Kolben 45 nacheinander sukzessiv eingeschaltet
werden.
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Die hydraulische Schweißpresse zum Widerstandsschweißen kann zum Schweißen
ohne Glühen oder mit Glühen verwendet werden, wobei dieses Glühen gleich nach der
Beendigung des einzelnen Schweißens, das ist nach der Beendigung des Schweißstromes,
durchgeführt wird. Der Verlauf der Anpreßkraft, durch welche die zum Schweißen bestimmten
Gegenstände im Laufe des Schweißens nach einem gewissen Programm gedrückt werden,
wird auf den Diagrammen nach F i g. 5 und 6 durch eine Volllinie P dargestellt,
und der Verlauf des Schweiß- bzw. auch des Glühstromes wird durch eine Linie 1 mit
einem ausschraffierten Feld in einer Zeit t bezeichnet, welche auf einer Horizontalkoordinate
0x aufgetragen ist. Die Indexziffern bei den Grundbezeichnungen P,1, t bezeichnen
die Teilwerte der Anpreßkraft, des elektrischen Stromes und der Zeit. Die Diagramme
werden bei der Beschreibung der Funktion der hydraulischen Schweißpresse erläutert.
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Durch das Einschalten des Schalters 34 bei laufender Pumpe
13 wird der Steuerschieber 12 so eingestellt, daß die Druckflüssigkeit von der Pumpe
13 in den Arbeitsraum 14 des Preßzylinders 1 fließt und die Flüssigkeit
aus dem Raum 15 verdrängt wird.
Dabei bewegt sich der Preßkolben
2 in der Richtung von oben nach unten. Der Elektromagnet 22 ist ohne Strom, und
der Verteilerschieber 19 verbindet den Arbeitsraum 14 des Preßzylinders 1 mit dem
Druckregler 20, welcher die Druckgröße bestimmt, die der sogenannten Spannanpreßkraft,
welche als Spitzenkraft wirkt und auf den Diagrammen nach F i g. 5 und 6 mit P1
bezeichnet ist, entspricht. Nach Abdrücken des Kegels 35 des Druckreglers 20 und
nach dem Eindringen der Flüssigkeit in diesen Regler wird die Anpreßkraft auf dem
Wert der sogenannten Schweißanpreßkraft stabilisiert, welche auf den Diagrammen
nach F i g. 5 und 6 mit P, bezeichnet ist.
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Wenn die Schweißanpreßkraft P, erreicht wird, werden die Kontakte
24 durch die Wirkung des hydraulischen Zeitrelais 23 nach dem Zeitablauf tl, d.
h. in dem Punkt A des Diagramms nach F i g. 5 und 6, eingeschaltet; sie erteilen
einen Impuls der elektronischen Steuerung zur Verbindung des Schweißstromkreises.
Weil die Schalterkontakte 24 an die elektronische Steuerung 11 über einen an sich
bekannten Regler 33 angeschlossen sind, schaltet die angeführte elektronische Steuerung
11 den Schweißstrom nur nach einem gewissen Zeitintervall t., ein, welches auf dem
Regler 33 einstellbar ist. Der Anfang der Schweißstromwirkung ist durch den Punkt
B bezeichnet. Nach einem Zeitablauf t5 nach dem Einschalten der Schalterkontakte
24 werden durch eine weitere Bewegung des Kolbens 45 rqit dem Stößel 49 die Schalterkontakte
25 eingeschaltet. Dadurch bekommt der Elektromagnet 22 Strom und verstellt den verschiebbaren
Verteiler 19 so, daß er im Punkt C des Diagramms den Preßraum 14 des Preßzylinders
1 mit dem Druckregler 21 verbindet. Nach einer Konstantzeit, welche auf den Diagrammen
nach den F i g. 5 und 6 durch t4 bezeichnet ist, steigt im Punkt D der Druck in
dem Zylinder 1 auf einen Wert, welcher der Stauchanpreßkraft P3 entspricht. Dieser
Druck wirkt als ein Spitzendruck und sinkt sofort auf einen Wert, welcher der sogenannten
Schmiedeanpreßkraft P4 entspricht, welche im Punkt E nach dem Zeitablauf t6 annulliert
wird. Die Zeit t4 ist konstant und ist durch Verzögerungseffekt des hydraulischenSystems
von demAugenblickderEinstellung des verschiebbaren Verteilers 19 gegeben.
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Wie beschrieben wurde, ist die Zeit t, stufenlos durch den Regler
33 oder durch eine andere an sich bekannte Einrichtung einstellbar, und die Zeit
t5 ist wieder stufenlos mittels der Schraube 48 des hydraulischen Zeitrelais
23 einstellbar. Durch Regulieren dieser zwei Zeiten t.., und t5 ist es also möglich,
die Position der- Druckspitze, welche der Stauchanpreßkraft P3 mit Rücksicht auf
den Schweißstromverlauf entspricht, einzustellen oder zu ändern. Es ist sehr vorteilhaft,
wenn ein Maximum der Stauchkraft P, genau an dem Ende des Schweißstromes Il wirkt,
d. h. im Punkt D, wenn die Temperatur in der sich bildenden Schweißverbindung die-vorteilhafteste
ist. Das Aussuchen dieser vorteilhaften Position der Druckspitze wird durch die
Signallampe erleichtert, welche direkt in dem Zifferblatt des Manometers 52 angebracht
ist. Das Manometer 52 ist an den Preßraum 14 des Preßzylinders 1 angeschlossen und
zeigt den Verlauf der Anpreßkraft. Die Lampe.51 ist an den Primärkreis 9 des Schweißumwandlers
8 angeschlossen und signalisiert den Verlauf des Schweißstromes. Durch den Vergleich
des Zeigerausschlages des Manometers 52, welcher den Druckverlauf zeigt, mit der
Lampe ist es -möglich, visuell zu kontrollieren und dann durch die .beschriebene
Weise die Spitze der Stauchanpreßkralt auf den vorteilhaftesten Augenblick mit Rücksicht
auf den Übergang bzw. die Unterbrechung des Schweißstromes einzustellen.
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Manchmal muß die Schweißverbindung ausgeglüht werden, wie es beispielsweise
in dem Diagramm nach F i g. 6 dargestellt ist. Es wird für ein solches Ausglühen
regelmäßig ein elektrischer Strom verwendet, welcher mittels der elektronischen
Steuerung 11 pulsiert und niedriger als der Schweißstrom ist, um eine zu starke
Erwärmung der zum Schweißen bestimmten Gegenstände zu vermeiden. Es wird zum Zwecke
des Ausglühens außer dem Potentiometer 29, welches den Schweißstrom Il bestimmt,
ein weiteres Potentiometer 30 verwendet, welches den elektrischen Glühstrom 12 bestimmt.
Der Verlauf des Schweißprozesses ist derselbe wie auf dem Diagramm nach F i g. 5
bis zum Punkt D dargestellt, d. h. bis zum Augenblick des Zusammendrückens der zum
Schweißen bestimmten Gegenstände durch die erhöhte Stauchkraft P3. In diesem Augenblick
werden die Schalterkontakte 27 unterbrochen, das Relais 31 verliert den Strom, schaltet
das Potentiometer 29 ab und das Potentiometer 30 ein, welches auf den Glühstrom
von einer Stärke 12 eingestellt ist. Gleichzeitig bei dem Anfang des Glühens sinkt
die Anpreßkraft vom Werte P3 auf den Wert P4, bei welchem das Ausglühen durchgeführt
wird. Nach dem Zeitablauf t., welcher auf dem hydraulischen Zeitrelais 26, d, h.
im Punkt B eingestellt ist, werden die Schalterkontakte 28 unterbrochen.
Dadurch verliert der Elektromagnet 17 den Strom, und der Verteilerschieber 12 wird
in eine Position für den Rücklauf des Preßkolbens 2 verstellt. Gleichzeitig mit
dem Elektromagneten 17 verliert auch der Schalter 32 den Strom und wird unterbrochen,
wodurch der Glühstromübergang beendet wird. Der Druck hört mit einer kleinen Verzögerung
nach der Unterbrechung des Glühstromes praktisch auf zu wirken, weil das hydraulische
Drucksystem eine gewisse Verzögerung hat. Nach dem Verschwinden des Druckes im Raume
14 des Preßzylinders 1,
entfernt sich die bewegliche Elektrode 2 in
einem kurzen Intervall in der Richtung von den zum Schweißen bestimmten Gegenständen,
so daß es nicht zum Abbrand der Kontaktfläche kommt. Die Entfernung der Elektrode
2 von den zum Schweißen bestimmten Gegenständen ist sehr rasch, so daß die Kontaktfläche
des zum Schweißen bestimmten Gegenstandes durch die Berührung -mit der gekühlten
Elektrode nicht angehärtet werden kann.
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Falls das Druckprogramm eine größere Anzahl von Drücken enthalten
sollte, kann der Verteiler 19 selbstverständlich auch mehr als vier Wege besitzen,
wobei dann entsprechend auch eine größere Anzahl von Reglern 20, 21 vorzusehen ist.
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Diese hydraulische Schweißpresse vereinfacht, verbessert deren Arbeit,
gestattet eine genaue Regulierung des Programmverlaufes der Drücke und ermöglicht,
diese in eine genaue Abstimmung mit dem Verlauf des Schweiß- bzw. des Glühstromes
zu bringen, was beim Widerstandsschweißen sehr wichtig ist, bei welchem die einzelnen
Teiloperationen in sehr kurzen Zeitintervallen verlaufen.