STARTERSCHALTUNG FÜR ENTLADUNGSLAMPEN
Beschreibung
Die Erfindung betrifft eine Starterschaltung nach dem Oberbegriff des Patentan¬ spruchs 1.
Entladungslampen erfordern sowohl zum Einleiten einer elektrischen Entladung als auch zum Stabilisieren ihres Betriebsstroms oder ihrer Leistungsaufnahme besondere
Einrichtungen wie Starter, Zündgeräte und Vorschaltgeräte. Werden die Entladungs¬ lampen an Wechselstrom betrieben, so handelt es sich bei den Vorschaltgeräten mei¬ stens um Drosselspule und Kondensator bzw. Kombinationen aus beiden.
Es sind bereits zahlreiche Varianten von Zünd- und Vorschaltgeräten bekannt (vgl. C.
H. Sturm: Vorschaltgeräte und Schaltungen für Niederspannungs-Entladungslampen, BBC-Fachbuchreihe, 5. Auflage, Verlag Girardet, Essen 1974), mit denen es möglich ist, Entladungslampen zu zünden und stabil zu betreiben. Da die Zündspannung von handelsüblichen Leuchtstofflampen, die eine besondere Art der Entladungslampen darstellen, ca. 130 bis 200 % über der Netzspannung liegt, also bei einer Netzspan¬ nung von ca. 220 Volt bei etwa 300 bis 450 Volt, müssen besondere Zündgeräte ver¬ wendet werden, um die Leuchtstofflampen überhaupt zur Zündung zu bringen. Das wohl bekannteste Zündgerät ist der sogenannte Glimmzünder oder Glimmstarter, der aus einem Edelgas gefüllten Glasröhrchen besteht, in dem sich einem festen Kontakt gegenüber ein Bimetallstreifen als zweiter Kontakt befindet. Wird die Netzspannung eingeschaltet, zündet die Glimmentladung im Röhrchen und erwärmt den Bimetall¬ streifen. Dieser biegt sich durch und gibt Kontakt. Jetzt fließt ein Vorheizstrom durch die beiden Elektrodenwendel der Leuchtstofflampe und erwärmt die Wendel, bis die¬ se eine Temperatur von 600 bis 800 °C erreicht hat. Die Glimmentladung im Zünder erlischt, worauf der Bimetallstreifen abkühlt. Sind die Bimetallelektroden des
Glimmzünders nach etwa 1 bis 2 Sekunden abgekühlt, reißen sie auf, da sie durch den Vorheizstrom leicht verschweißt sind. Dieses plötzliche Öffnen des induktiven Stromkreises führt bei richtiger Phasenlage des durch die Induktivität fließenden Stroms zu einem Spannungsimpuls an der Lampe mit einem Scheitelwert bis zu etwa 1,5 kV, durch den die vorgeheizte Lampe gezündet wird.
Nachteilig ist bei diesem bekannten und weitverbreiteten Starter, daß es oft erfolglose Startversuche gibt, wenn der Bimetallstreifen in der Nähe des Stromnulldurchgangs öffnet. Es entsteht hierdurch ein unangenehmes Flackern, bevor die Lampe endgültig gezündet hat. Dieses Flackern ist systembedingt, da die Öffnungszeiten des Bimetall¬ kontaktes in keinem Zusammenhang mit der Phase der Netz- Wechselspannung oder mit der Phase des durch die Induktivität fließenden Stroms stehen.
Zur Vermeidung der Flacker- Erscheinungen wurden auch bereits starterlose Leucht- stofflampen entwickelt. Bei diesen werden die Elektroden über Heiztransformatoren oder über Resonanzschaltungen aufgeheizt (Rieck, Lichttechnik, 1966, Friedrich Vieweg & Sohn GmbH Verlag, S. 68). Nachteilig sind hierbei jedoch der hohe Auf¬ wand und die zusätzlichen elektrischen Verluste gegenüber dem Betrieb mit Starter. So sind bei starterlosen Resonanzschaltungen oft Außenzündstreifen an einer Leucht- stofflampe erforderlich.
Es sind indessen auch noch andere Schaltungen bekannt, die ein Flackern der Leucht¬ stofflampen verhindern (Hans- Jürgen Hentschel: Licht und Beleuchtung, 2. Auflage, 1982, Dr. Alfred Hüthig- Verlag, S. 166 ff.). Bei diesen Schaltungen werden Sonder- bauformen von Drosseln oder elektronische Schaltungen als Ersatz von Drosseln ver¬ wendet. Die elektronischen Schaltungen, welche die Drosselspulen ersetzen, soge¬ nannte elektronische Vorschaltgeräte, weisen einen HF-Generator mit Strombegren¬ zung auf, der die Lampe zündet und mit einem Strom von einer Frequenz oberhalb 20 kHz speist. Nachteilig ist hierbei, daß zum Betrieb des HF-Generators ein Gleichrich- ter mit Filterschaltung für die Oberwellenbegrenzung erforderlich ist, um die Netz¬ rückwirkungen klein zu halten.
Weiterhin ist eine Zündeinrichtung für eine Gasentladungslampe bekannt, mit der es möglich ist, auch heiße Lampen zu zünden, die eine drei- oder viermal höhere Zünd- Spannung als kalte Lampen benötigen (EP 0 337 021 AI) . Diese Zündeinrichtung
liegt hinter einer Drossel und parallel zu den Elektroden der Lampe. Sie enthält einen Spannungsvervielfacher, einen Spannungserkenner, einen Regler und eine Oszillator- Triggerschaltung. Die Netzspannung wird hierbei auf einen Spannungserkenner ge¬ geben, der bei einer bestimmten Spannung bewirkt, daß die Lampe gezündet wird. Es handelt sich somit um eine vierpolige Schaltung mit externem Starter- Schalter, die einen freischwingenden Zündoszillator und einen speziellen Zündtransformator benö¬ tigt. Sie kann den bekannten Bimetall-Starter nicht unmittelbar ersetzen bzw. gegen diesen einfach ausgetauscht werden.
Bei einer ähnlichen Zündeinrichtung für Gasentladungslampen wird die Netzspan¬ nung mittels einer spannungsabhängigen Halbleiterschaltung detektiert (US-PS 5 004 960). Nachteilig ist bei beiden Zündeinrichtungen, daß sie einen relativ hohen Schal¬ tungsaufwand erfordern und nicht bei bekannten Lampen mit Glimmstartern nach- rüstbar sind.
Schließlich ist auch noch eine Festkörper-Lastschaltung für Entladungslampen be¬ kannt, bei der ein Gleichrichter an die Netzwechselspannung angeschlossen ist (US- PS 5 218 272). Hierbei ist die Entladungslampe über eine Drossel mit dem Gleich¬ richter verbunden. Die Drossel wird durch einen Feldeffekttransistor gesteuert, der seinerseits über eine Kippschaltung ein- und ausgeschaltet wird. Baut sich während des Betriebs der Lampe ein Strom auf, der über die Drossel fließt und einen bestimm¬ ten Wert erreicht, so wird der Feldeffekttransistor ausgeschaltet, wodurch in der Drossel durch die abrupte Stromunterbrechung eine sehr hohe Spannung entsteht, die zur Zündung der Gasentladungslampe führt. Es handelt sich hierbei also um ein elek- tronisches Vorschaltgerät, wie es bei Energiesparlampen bekannt ist. Nachteilig ist bei dieser Einrichtung, daß ein Nach- oder Umrüsten einer vorhandenen Gasentla¬ dungslampe, die bereits eine Drossel aufweist, nicht möglich ist, weil die Drossel der bekannten Einrichtung integraler Bestandteil der Einrichtung ist. Auch diese bekann¬ te Schaltung stellt keinen Ersatz für einen bekannten Bimetall-Schalter dar.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Starter für eine Entladungslampe nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 zu schaffen, die flackerfreies Zünden der Entladungslampe ohne wahrnehmbaren Zeitverzug ermöglicht.
Diese Aufgabe wird gemäß den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
Der mit der Erfindung erzielte Vorteil besteht insbesondere darin, daß die Unterbre¬ chung des durch die Induktivität fließenden Stroms nicht zufällig erfolgt, sondern in einer vorgebbaren und festen Beziehung zur anliegenden Spannung und damit auch zum Strom steht. Durch die exakt definierte Beziehung zwischen dem Moment des Auftrennens des Stromkreises und der Phasenlage von Spannung bzw. Strom ge¬ währleistet ein sicheres Zünden der Lampe.
Neben dem Vorteil des unverzögerten und flackerfreien Einschaltens weist die erfin¬ dungsgemäße Starterschaltung den weiteren Vorteil auf, daß sich durch den Wegfall des sekundenlangen Vorglühens der Heizwendeln eine deutlichere Verlängerung der Lebensdauer der Lampe ergibt. Außerdem kann der erfindungsgemäße Starter als in¬ tegrierte Schaltung in MOS-Technik und damit sehr klein ausgeführt werden.
Darüber hinaus besteht ein praktischer Vorteil der Erfindung darin, daß der erfin¬ dungsgemäße Starter bei herkömmlichen Leuchtstoffröhrenschaltungen, die mit einer Induktivität beschaltet sind, verwendbar ist. Da die erfindungsgemäße Schaltungsan¬ ordnung leicht in einem zylindrischen Gehäuse untergebracht werden kann, in dem sich herkömmliche Bimetallstarter befinden, müssen für einen flackerfreien Leucht¬ stoffröhrenbetrieb nur die Starter ausgetauscht werden. Außerdem eignet sich das er¬ findungsgemäße Starterprinzip sowohl für den Einzelbetrieb einer Gasentladungs¬ lampe als auch für den Serienbetrieb mehrerer Gasentladungslampen.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden im folgenden näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 eine Leuchtstofflampe mit herkömmücher Starterschaltung; Fig. 2 den Spannungs- und Stromverlauf bei einer gezündeten herkömmlichen Leuchtstoffröhre;
Fig. 3a den idealisierten Spannungs- und Stromverlauf während der Startphase bei einer herkömmlichen Leuchtstoffröhre mit Bimetall- Starter; Fig. 3b den gemessenen Spannungs- und Stromverlauf während der Anfangsphase des Startens einer herkömmlichen Leuchtstoffröhre mit Bimetall-Starter, wobei die Startversuche erfolglos waren.
Fig. 4 eine netzbetriebene Leuchtstofflampe mit einer erfindungsgemäßen
Starterschaltung; Fig. 5a ein Spannungsdiagramm, das die Wechselspannung an einer er - findungsgemäß beschalteten Leuchtstoffröhre während der Startphase dar stellt;
Fig. 5b das Spannungsdiagramm der Fig. 5a, jedoch mit gleichgerichteter Span¬ nung am Punkt C der Fig.4; Fig. 5c ein Spannungsdiagramm, das die Spannung am Punkt D der Fig. 4 darstellt; Fig. 5d ein Spannungsdiagramm, das die Signale am Punkt E der Schaltung ge maß Fig. 4 zeigt; Fig. 5e ein Spannungsdiagramm, das die Signale darstellt, die Punkt F der Schaltung gemäß Fig. 4 auftreten; Fig. 5f Signale darstellt, die am Punkt G der Schaltung gemäß Fig. 4 auftreten; Fig. 5g ein Spannungsdiagramm, das den Spannungs verlauf am Punkt F der Fig. 4 darstellt; Fig. 5h ein Spannungsdiagramm, das den Spannungsverlauf am Punkt G der Fig. 4 darstellt Fig. 6 ein Flußdiagramm für den Funktionsablauf beim erfindungsgemäßen Star ten einer Leuchtstofflampe
In der Fig. 1 ist eine Leuchtstoffröhre 1 dargestellt, die an ihren Enden Elektroden 2, 3 aufweist, welche mit den Anschlüssen 4, 5 einer Netz- Wechselspannungsquelle Ujsj von z. B. 220 Volt bei 50 Hz in Verbindung stehen. Zwischen dem einen Anschluß 4 und der einen Elektrode 2 liegt eine Drossel 6, welche die Differenz zwischen der
Netz- Wechselspannung Ujvj und der zwischen den Elektroden 2, 3 anliegenden Span¬ nung aufnimmt, bei der es sich in der Regel um die Brennspannung handelt. Die bei¬ den Elektroden 2, 3 sind über einen Bimetall-Starter 7 miteinander verbindbar, der einen Glimmzünder 8 aufweist, zu dem ein Kondensator 9 parallelgeschaltet ist. Zwi- sehen der Elektrode 3 und dem Anschluß 5 ist ein Netz-Schalter 10 vorgesehen, mit dem die Spannung Ujsj an die Leuchtstoffröhre 1 gelegt werden kann.
Wird der Schalter 10 geschlossen, so fließt zunächst Strom über die Elektroden 2, 3 und den Starter 7, der jedoch nach kurzer Zeit abrupt unterbrochen wird, was durch den Kontakt 11 im Glimmzünder 8 angedeutet ist. Durch die plötzliche Unterbre-
chung des Stroms entsteht durch Induktion eine erhöhte Spannung an der Drossel 6, welche die Leuchtstoffröhre 1 zündet. Anschließend brennt die Leuchtstoffröhre 1 bei verminderter Spannung zwischen den Elektroden weiter. Bei einer 40 W-Leucht- stoffröhre beträgt die Zündspannung etwa 300 Volt, während die anschließende Brennspannung zwischen den Elektroden 2, 3 bei etwa 165 Volt liegt. Da die Gasent¬ ladungsvorgänge in der Leuchtstoffröhre 1 nichtlinear sind, ist die Brennspannung nicht konstant. Die Differenz zwischen Netz- und Brennspannung wird von der Dros¬ sel 6 aufgenommen.
In der Fig. 2 ist der Zusammenhang zwischen den einzelnen Spannungen während des Brennbetriebs, d. h. außerhalb der Anfangszündphase, näher dargestellt. Die Wechselspannung U^, bei der es sich in der Regel um die Netzspannung handelt, hat einen reinen Sinusverlauf, während die Spannung Uj^ zwischen den Elektroden 2, 3 einen fast rechteckigen Verlauf mit einer Spitze aufweist, der gegenüber der Netz- Spannung U^ phasenverschoben ist. Der durch die Leuchtstoffröhre 1 fließende
Strom ist mit Ij^ bezeichnet. Dieser Strom 1^ definiert die Lichtabgabe der Leucht¬ stoffröhre 1. Die Netzspannung U^ setzt zum Zeitpunkt tj ein, wohingegen die Lam¬ penspannung UL erst zum Zeitpunkt t2 einsetzt, bei t3 ein Maximum erreicht und bei t0 durch Null verläuft. Der Strom II beginnt bei t^ zu fließen und reißt bei t^ ab, um bei t wieder neu zu beginnen. Die lichtlose Zeit Δt zwischen t^ und t^ wird durch das Nachleuchten eine Beschichtung auf der Innenwand der Leuchtstoffröhre 1 über¬ brückt.
In der Fig. 3a sind die Strom- und Spannungsverläufe in schematischer Weise bei einer herkömmlichen Leuchtstoffröhre während der Startphase dargestellt. Zum Zeit¬ punkt T| wird der Schalter 10 geschlossen, worauf die Spannung U<jt am Starter 7 anliegt, die bewirkt, daß ein Glimmstrom I durch den Glimmstab 8 fließt. Zum Zeitpunkt T2 wird der Vorheizstrom Iy eingeschaltet und zum Zeitpunkt T3 wieder abrupt unterbrochen. Hierdurch entsteht zum Zeitpunkt T3 die Spitzenspannung Umaχ, die zum Zünden der Leuchtstoffröhre 1 führen kann. Im Beispiel der Fig. 3 ist indessen ein zweiter Startversuch zum Zeitpunkt -5 erforderlich, z. B. weil der Schal¬ ter 11 des Bimetall-Starters 7 in der Nähe von T3. oder T5, Tg öffnete, so daß der un¬ terbrochene Strom II ZU gering war, um ein ausreichendes Umaχ zu bewirken. Beim zweiten Startversuch zum Zeitpunkt T5 ist Umaχ geeignet, die Lampe zu zünden, so
daß nur der Lampenstrom II bei anliegender Spannung Uj^ fließt.
Die Fig 3b zeigt im Prinzip den gleichen Strom- und Spannungsverlauf wie die Fig.3a, jedoch nicht in idealisierter, sondern in gemessener Form. Außerdem kehrt nur der linke Bereich der Fig.3a in Fig.3b wieder, der die erfolglosen Startversuche zeigt.
In der Fig. 4 ist im Prinzip die gleiche Anordnung dargestellt wie in Fig. 1. Im Ge¬ gensatz zur Fig. 1 beinhaltet der Starter 7 jedoch keinen Glimmstarter, sondern eine erfindungsgemäße elektronische Schaltung. Diese elektronische Schaltung liegt mit ihren Anschlüssen 20, 21 an der Netzspannung Ujyj. Wird der Schalter 10 geschlos¬ sen, so liegt zunächst die volle Netzspannung U^ an dem Starter 7 an. Die an den Anschlüssen 20, 21 des Starters 7 anstehende Spannung wird durch einen Vollwel- lengleichrichter 22, der vier Gleichrichterdioden 23, 24, 25, 26 enthält, gleichgerich- tet und auf eine Anordnung 27 gegeben, die aus der gleichgerichteten pulsierenden
Spannung eine Betriebsspannung Ucc für elektronische Bauelemente erzeugt. Diese Anordnung 27 besteht aus einem Widerstand 28, einer Zener-Diode 29 und einem Kondensator 30, wobei der Kondensator 30 parallel zur Zener-Diode 29 geschaltet und seine Kapazität so gewählt ist, daß die Betriebsspannung Ucc auf einem vorgege- benen Mindestwert während aller Betriebsphasen gehalten wird.
Parallel zur Anordnung 27 liegt eine Schwellwertschaltung 31, die aus einer Zener- diode 32, einem ersten Widerstand 33 und einem zweiten Widerstand 34 besteht. Die Zenerdiode 32 ist hierbei mit dem ersten Widerstand 33 in Reihe geschaltet, die sei- nerseits mit dem zweiten Widerstand 34 verbunden ist, wobei die Verbindungsleitung zwischen den beiden Widerständen 33, 34 mit einem Trigger-Eingang +T eines monostabilen Multivibrators 35 verbunden ist. Parallel zu dem Widerstand 34 ist noch ein Kondensator 49 geschaltet, der die kurzen Spannungsspitzen schluckt, die beim Erreichen der Brennspannung bei brennender Lampe auftreten, wodurch Fehl- Zündungen verhindert werden. Bei diesem Multivibrator 35 kann es sich z. B. um den
Typ 4538 der Firma RCA handeln.
Solange der Momentanwert der an der Schwellwertschaltung 31 anliegenden gleich¬ gerichteten Wechselspannung unterhalb der Zener-Spannung der Zener-Diode 32 von beispielsweise 200 Volt liegt, liegt am Trigger-Eingang +T des monostabilen Multi-
vibrators 35 eine Spannung von Null Volt oder nahezu Null Volt an. Der Multivibra- tor 35 verharrt somit in seiner Ruhestellung. Wird die Zener- Spannung der Diode 32 überschritten, so fließt über die Widerstände 33, 34, die nun als Spannungsteiler wir¬ ken, ein Strom. Die am Punkt 36 anstehende Spannung triggert hierauf den monosta- bilen Multivibrator 35, d. h. dieser verläßt seine Ruhestellung. Nach einer vorgegebe¬ nen Zeit kippt er wieder in seinen Ruhezustand zurück. Diese Zeit wird durch einen Widerstand 36 und einen Kondensator 37 bestimmt, die ein Zeitglied bilden. Die Verbindungsleitung zwischen dem Widerstand 36 und dem Kondensator 37 ist mit einem RC-Eingang des Multivibrators 35 verbunden. Die Zustandsänderungen des Multivibrators 35 kommen durch seine Ausgänge Q und φ zum Ausdruck. Hatte vor dem Überschreiten der Zener-Spannung das Ausgangssignal Q den digitalen Wert L und das Ausgangssignal Q den digitalen Wert H, so kehren sich nach dem Über¬ schreiten der Zener-Spannung die Verhältnisse um, d. h. es gilt nun J = L und Q = H. Dadurch, daß Q von H auf L springt, wird ein zweiter monostabiler Multivibrator 38 gesetzt, dessen Zeitkonstante durch einen Widerstand 39 und einen Kondensator 40 bestimmt wird. Diese Zeitkonstante beträgt z. B. 2 ms. Durch das Setzen des zweiten monostabilen Multivibrators 38 ändern sich dessen Ausgangssignale Q und Q. War zuvor Q = L, während Q = H war, so kehren sich jetzt die Verhältnisse um. Für die Erfindung kommt es nur auf die Änderung des Signals Q des monostabilen Multi- vibrators 38 an, weil nur durch dessen Änderung von L (=Low) auf H (=High) ein
Leistungs-Feldeffekttransistor 41 vom gesperrten in den leitenden Zustand gesteuert wird. Diese Steuerung des Feldeffekttransistors 41 erfolgt leistungslos, da für seine Steuerung kein Stromfluß erforderlich ist und nur die Spannung Q = H zur Steuerung genügt, die über einen Widerstand 42 an den Steuereingang 45 des Feldeffekttransis- tors 41 herangeführt wird. Sobald der Feldeffekttransistor 41 in den leitenden Zu¬ stand gelangt ist, fließt ein Strom durch die Drossel 6, während die Spannung an den Anschlüssen 20, 21 zusammenbricht.
Nach einer Zeit, die durch das Zeitglied 39, 40 bestimmt wird, fällt der zweite mono- stabile Multivibrator 38 wieder in seinen ursprünglichen und stabilen Zustand zurück, wodurch der Feldeffekttransistor 41 wieder gesperrt wird. Durch die abrupte Sper¬ rung des durch die Drossel 6 fließenden Stroms entsteht an dieser Drossel 6 eine sehr hohe Induktionsspannung, die bewirkt, daß die Leuchtstoffröhre 1 zündet.
Die Zeitkonstante des Zeitglieds 36, 37 des ersten monostabilen Multivibrators 35 ist
größer als die Zeitkonstante des zweiten Multivibrators 38, sie beträgt z. B. 8 ms. Hierdurch ist gewährleistet, daß der erste monostabile Multivibrator 35 erst wieder im Bereich der folgenden Nullstelle der gleichgerichteten Wechselspannung seinen stabilen Zustand einnimmt. Dadurch wird ein nochmaliges Setzen des zweiten mono- stabilen Multivibrators 38 innerhalb der gleichen Halbwelle verhindert. Der invertier¬ te Ausgang des Multivibrators 35 ist auf den -T-Eingang zurückgeführt, was lediglich eine Standartbeschaltung für "nicht retriggerbar" darstellt. Der Multivibrator 38 wird vom invertierten Ausgang des Multivibrators 35 her gesetzt. Die Rücksetzung des Multivibrators 38 erfolgt über den nicht-invertierten Ausgang des Multivibrators 35 sowie über den Widerstand 50 und den Kondensator 51, die eine Sicherheitsabschal¬ tung darstellen.
Die Steuerzeiten der Schaltungsanordnung können über die Widerstände 33,34 und den Kondensator 49, die einen Tiefpaß darstellen, für ein verzögertes Einschalten des Schalters 41 und über den Widerstand 39 und den Kondensator 40 für eine bestimmte
Einschaltdauer derart gewählt werden, daß das Öffnen und Schließen des Schalters 41 hinreichend genau im Spannungsmaximum erfolgt Im Gegensatz zum Bimetall- Starter, der über mehrere Halbwellen bestromt ist - es liegt ein sinusförmiger Verlauf von Strom und Spannung mit einer Phasenverschiebung von 90 Grad vor - beginnt bei den erfindungsgemäßen Starter ein annähernd e-funktionenförmiger Stromanstieg erst mit dem Einschalten des Schalters 41.
Der schnellstmögliche Stromanstieg und damit der höchstmögliche Strom bei vorge¬ gebener Einschaltdauer des Schalters 41 wird erreicht, wenn Ein- und Ausschalten des Schalters 41 im Bereich des Spannungsmaximum liegen
Die Steuerelektrode 45 und die Senke 46 des Feldeffekttransistors 41 sind über eine Gegeneinanderschaltung einer Zenerdiode 47 mit einer Diode 48 miteinander verbun¬ den. Hierdurch wird eine Begrenzung der Zündspannung bewirkt, was zum Schutz des Feldeffekttransistors 41 und zur Vermeidung unnötig hoher elektromagnetischer
Störungen dient. Die Diode 48 ist erforderlich, weil sonst die Zenerdiode 47 in Flu߬ richtung betrieben würde, mit der Folge, daß der Feldeffekttransistor nicht mehr an¬ steuerbar wäre. Bei der Verwendung anderer elektronischer Schalter, z.B. eines IGBT oder eines bipolaren Transistors bzw. eines Thyristors müssen im Bedarfsfall gleich-
wirkende Schaltelemente vorgesehen werden.
Die invertierten Rücksetzeingänge R der monostabilen Multivibratoren 35, 38 liegen nach dem Schließen des Schalters 10 an der Spannung Ucc und sind damit inaktiv geschaltet. Der Ausgang Q des ersten monostabilen Multivibrators 35 ist über ein
RC -Glied 50, 51 mit dem Triggereingang +T des zweiten monostabilen Multivibra¬ tors 38 verbunden. Während jedes vom ersten monostabilen Multivibrator 35 erzeug¬ ten Impulses wird die Ladung des Kondensators 51 erhöht. Nach einer durch die Dimensionierung des RC-Glieds 50, 51 vorgebbaren Zeit ist der Kondensator 51 auf eine Spannung aufgeladen, die ein weiteres Setzen des zweiten monostabilen Multi¬ vibrators 38 und damit weitere Zündversuche verhindert.
Der Kondensator 49, der parallel zum Widerstand 34 angeordnet ist, schaltet mögli¬ che kurze Spannungsspitzen aus, die beim Erreichen der Brennspannung bei brennen- den Leuchtstoffröhren 1 entstehen können, und verhindert somit eventuelle Fehlzün¬ dungen.
In den Fig. 5a bis 5g sind Spannungs- bzw. Stromverläufe dargestellt, die an ver¬ schiedenen Bauelementen der Anordnung gemäß Fig. 4 auftreten. Diejenigen Punkte, an denen die Meßgrößen abgegriffen werden, sind in der Fig. 4 mit A bis H be¬ zeichnet. Diese Bezeichnungen treten in den Fig. 5a bis 5g als Indizes zu den Me߬ größen auf.
Die Fig. 5a stellt den Verlauf der Wechselspannung A-B dar, sobald der Schalter 10 geschlossen wurde. Man erkennt hierbei, daß vom Zeitpunkt tj an die Wechselspan¬ nung bis zum Zeitpunkt t3 ansteigt und dann auf Null zusammenbricht. Dieser Zu¬ sammenbruch ist durch das Schließen des Transistors 41 bedingt. Zum Zeitpunkt i^ öffnet der Transistor 41 wieder, wodurch er den fließenden Kurzschlußstrom abrupt unterbricht. Hierdurch entsteht an der Drossel 6 zum Zeitpunkt t^ eine sehr hohe Spannung, beispielsweise von 1000 Volt. Aus irgendwelchen Gründen findet trotz¬ dem kein Zündvorgang statt, so daß die Spannung wieder auf ihren alten Wert zu¬ rückkehrt. Zum Zeitpunkt \η schließt der Transistor 41 erneut, so daß praktisch ein Kurzschlußstrom über die Drossel 6 fließt. Kurz darauf öffnet der Transistor 41 wie¬ der, worauf erneut an der Drossel 6 eine Spannung von ca. 1000 Volt auftritt. Dieses Mal bewirkt diese hohe Spannung eine Zuordnung der Leuchtstoffröhre, und die
Spannung U^^g geht auf einen niedrigen Brennspannungswert zurück, den sie bis
zum Zeitpunkt tg beibehält. Sodann steigt sie bis zum Zeitpunkt tjQ an» um bis zum Zeitpunkt tj ] konstant zu bleiben. Hierauf fällt die Spannung wieder nach unten. Die zwischen den Zeitpunkten ^ und tj2 dargestellte Spannungskurve charakterisiert die¬ sen Zustand bei brennender Leuchtstofflampe 1.
In der Fig. 5b ist die gleichgerichtete Spannung U^g dargestellt, wobei von einer idealen Gleichrichtung ausgegangen wird, d. h. die Welligkeiten sind nicht berück¬ sichtigt. Denjenigen Bereich der Spannungskurve U^jg der Fig. 5a, der sich im posi¬ tiven Bereich befindet, erscheint in der Fig. 5b identisch wieder. Dagegen ist derjeni- ge Bereich der Spannungskurve gemäß Fig. 5a, der im Negativen verläuft, in der Fig.
5b "hochgeklappt" und damit ebenfalls positiv.
Die Fig. 5c zeigt die Spannung am Punkt D. Es handelt sich hierbei z. B. um eine Gleichspannung von 15 Volt, die zur Stromversorgung elektronischer Bauteile dient. Am Punkt E tritt nur dann eine Spannung auf, wenn die durch die Zenerdiode 32 be¬ dingte Schaltschwelle überschritten wird. Dies ist kurz vor dem Zeitpunkt t3 und kurz vor dem Zeitpunkt iη der Fall, wenn also, die Spannung U^g einen bestimmten Wert angenommen hat, vgl. Fig. 5d.
Ist diese Schwelle überschritten, wird die monostabile Kippschaltung 35 gesetzt, was in der Fig. 5e dadurch zum Ausdruck kommt, daß nach dem Auftreten der Span¬ nungsimpulse der Fig. 5d die Ausgangsspannung Up der Kippschaltung 35 vom L- Wert in den H-Wert springt und dort bis zum Zeitpunkt tg verbleibt Hierbei wird die Zeit tg minus t3 durch das Zeitglied 36, 37 bestimmt. Nachdem die Kippschaltung 35 in ihren stabilen Zustand zurückgefallen ist, wird sie durch die nächste Schwellüber¬ schreitung wieder gesetzt, was durch den abrupten Spannungsanstieg zum Zeitpunkt t in Fig. 5e zum Ausdruck kommt
Die Spannung an Punkt G, die unmittelbar für das Ein- und Ausschalten des Feld- effekttransistors 41 verantwortlich ist, springt zu den Zeitpunkten t3 und iη von L auf
H, d. h. zur gleichen Zeit wie die Spannung am Punkt F. Allerdings kippt sie bereits nach kürzerer Zeit die durch das Zeitglied 39, 40 bzw. die Zeitabstände t minus t3 bzw. tg minus iη definiert wird, wieder auf L zurück.
Der Spannungsverlauf am Punkt F ist noch einmal etwas detaillierter in der Fig. 5g
dargestellt d. h. die Fig. 5g entspricht im wesentlichen der Fig. 5e.
Entsprechendes gilt für die Spannung am Punkt G, die noch einmal als Fig. 5h unter Up aufgetragen ist. Zwischen diesen beiden Spannungen ist jedoch zusätzlich noch die Spannung UJJ in Fig. 5i aufgetragen, die mit jedem Impuls der Spannung Up zu¬ nimmt. Hat diese Spannung Upj eine bestimmte Sicherheitsschwellwertspannung Uss überschritten, wird die Kippstufe 38 in ihren stabilen Zustand zurückgesetzt und da¬ mit der Feldeffekttransistor 41 abgeschaltet.
In der Fig.6 ist anhand eines Flußdiagramms dargestellt, wie der Funktionsablauf bei dem Start einer Gasentladungsröhre gemäß der Erfindung ist. Man erkennt hieraus, daß bei erfolglosem Startversuch innerhalb einer bestimmten Zeit immer wieder ein neuer Startversuch unternommen wird.