96/10285 PC1YEP95/03773
1 MOTORGETRIEBENER UNWUCHTVIBRATOR
Beschreibung
Die Erfindung betrifft einen motorgetriebenen Unwuchtvibrator nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
Solche Unwuchtvibratoren sind in der Regel mit elektromotorischen Antrieben versehen. Sie werden auch als Elektro-Uπwuchtmotoren bezeichnet - ähnlich dem analogen Ausdruck "Getriebemotoren" - weil sie im allgemeinen als kompakte Baueinheiten ausgeführt sind, in deren Gehäuseverlängerungen wie das Getriebe bei einem Getriebemotor die Unwuchtmassen im allgemeinen mit integriert sind. Sie werden auch als Flanschrüttler bezeichnet, weil das Gehäuse im allgemeinen mit einem Befestigungsflansch versehen ist, über den die kompakte Baueinheit an der Maschine oder Vorrichtung befestigt werden kann, die mit Hilfe des Vibrators in Schwingbewegungen versetzt werden soll.
Unwuchtvibratoren der hier betroffenen Art arbeiten häufig in einem Drehzahlbereich bis 25 Hz. Häufig wird auch gefordert, daß das Arbeitsmoment bzw. die wirksame Unwuchtmasse veränderbar ist. Insbesondere zu diesem Zweck weisen bekannte Unwuchtvibratoren auf über das Motorgehäuse hinaus verlängerten Wellenzapfen jeweils zwei- oder mehrteilige Unwuchtmassen auf, die in unterschiedlichen Drehwinkelstellungen zueinander arretierbar sind, um auf diese Weise die resultierende Unwuchtmasse beeinflussen zu können. Sind die beiden Unwuchtmassen gleich, heben sie sich bei einer Winkelstellung von 180° zueinander auf, so daß keine Unwucht entsteht. Werden beide Massen auf die gleiche Winkelstellung eingestellt, ergibt sich die maximale Unwucht des Gerätes. Dazwischen sind eine Mehrzahl von Übergangsstellungen möglich. Zwecks einfacher konstruktiver Ausgestaltung wird die Verstellbarkeit der Unwuchten gegeneinander meist derart ausgebildet, daß der eine Teil der Unwucht fest auf dem zugehörigen Wellenzapfen angebracht und nur der andere Teil gegenüber dem ersten verdrehbar ausgeführt wird, wobei die gegenseitige Arretierung
beispielsweise zwischen den beiden Unwuchtteilen untereinander erfolgen kann. Bei einer derartigen Verstellbarkeit verändert sich mit einer Unwuchtanpassung die Winkelstellung der resultierenden Unwucht auf der Welle, so daß bei Antrieben mit mehreren Vibratoren, beispielsweise für gerichtete und synchronisierte Schwingungen die Drehwinkelstellung in der Synchronisationseinrichtung neu vorgegeben werden muß. Dies erfordert unnötigen Aufwand. Zum Zwecke möglichst symmetrischer Lagerbelastung sind bekannte Vibratoren meist an beiden Enden des Antriebsmotors mit Unwuchten bzw. Unwuchtpaaren versehen. Diese Ausgestaltung hat zusätzlich den Vorteil, daß durch unterschiedliche Unwuchten oder unterschiedliche Stellungen der Unwuchten an beiden Enden auch Taumelbewegungen erzeugt werden können.
Beispielhafte Anwendungen von hier betrachteten Unwuchtvibratoren sind beispielsweise Poliermaschinen und Entgratungsgeräte, in denen mechanische Bauteile in einem Trog behandelt werden, oder Schwingsiebe. Bei einer Vielzahl dieser Anwendungsfälle werden die Vibratoren für das Erzeugen von Schwingungen in horizontalen Ebenen mit senkrechter Achslage eingebaut, und zwar im allgemeinen unterhalb des Arbeitsteiles des betroffenen Gerätes. In einer solchen Einbaulage sind nach Entfernen eines schützenden Maschinenteiles die oberen Unwuchten beispielsweise für eine Verstellung meist verhältnismäßig gut zugänglich. Bei den unteren Unwuchten gestaltet sich diese Zugänglichkeit häufig sehr schwierig. Konstruktiv wird die Zugänglichkeit noch dadurch erschwert, daß die Vibratoren wegen der Anordnung von Unwuchten auf beiden Wellenenden verhältnismäßig lang bauen, so daß die unteren Unwuchten in der Nähe des Maschinensockels zu liegen kommen oder bei relativ großen Geräten zwecks der Zugänglichkeit des Arbeitsbereiches dieser Maschinen sogar in einer Bodengrube versenkt werden müssen, wenn eine niedrige /αbeitshöhe erforderlich ist.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es in erster Linie, die Baulänge bzw. bei senkrechtem Einbau die Bauhöhe von Unwuchtvibratoren vergleichbarer Leistung zu vermindern. In bevorzugter Ausführungsform wird ferner angestrebt, alle Verstellarbeiten am Vibrator bei senkrechtem Einbau, gegebenenfalls nach Abnehmen einer oberen Maschinenverkleidung von oben ausführen zu können, wobei eine Veränderbarkeit der Unwuchtmomente natürlich erhalten bleiben soll. Schließlich wird mit einer weiterhin bevorzugten Ausfuhrungsform angestrebt, die Veränderung der Unwuchtmomente in einer solchen Weise vornehmen zu können, daß die resultierende Winkelstellung der Unwuchtmasse zur Antriebswelle erhalten bleibt, damit Antriebe mit mehreren Vibratoren für speziell definierte Schwingungsformen nach einer Unwuchtveränderung nicht umjustiert werden müssen.
Die grundlegende Aufgabe wird bei einem motorgetriebenen Unwuchtvibrator der eingangs bezeichneten Art erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst. Eine konkretere Ausführung der don beanspruchten grundsätzlichen Anordnung und Ausfuhrungsform der Unwuchtmassen ist in Patentanspruch 2 beschrieben.
Bei den bekannten Geräten wurde in der Regel darauf geachtet, daß die auf beiden Wellenenden des Antriebsmotors angeordneten Unwuchtmassen den Außenumfang des Motors nicht überschritten, ja vielmehr sogar im Durchmesser unter deren Außenumfang blieben, damit beispielsweise die Unwuchtmassen aus Sicherheitsgründen in das verlängerte Motorgehäuse miteinbezogen werden konnten, um so eine Baueinheit mit möglichst durchgehend gleichen maximalen Umfangsabmessungen zu erhalten. Dies wurde im allgemeinen auch bei solchen Geräten so gehandhabt, deren Unwuchten wegen des Einbaus der Vibratoren in einen geschlossenen Raum der Anwendungsmaschine nicht gekapselt zu sein brauchten.
Wird bei bekannten Konstruktionen der Außenumfang des Motors durch die Unwuchten überschritten, so müssen diese eine für das jeweils gewünschte Arbeitsmoment erforderliche Dicke aufweisen, womit die axiale Gesamtbaulänge dann entsprechend vergrößert wird.
Direkt abweichend von dieser bisherigen Gepflogenheit sieht die Erfindung vor, die Unwuchtmassen in ihrem Durchmesser zu vergrößern und die radial außen liegenden Teile der Unwuchtkörper, die wegen der quadratischen Abstandsabhängigkeit die größte Wirksamkeit entfalten, bezogen auf das Gerät in axialer Erstreckung in sich über das Motorgehäuse zurückzuführen und um dieses herum rotieren zu lassen. Durch diese Ausführung wird direkt eine geringere Baulänge des Vibrators erreicht, da durch die höhere Wirksamkeit der radial weiter außen liegenden Schnitte der Unwuchtmassen deren radiale Befestigungsabschnitte an den Wellenzapfen in ihrer Masse wesentlich verringert und in ihrer axialen Erstreckung dimensionsmäßig verkleinert werden können. Der Durchmesser des Gesamtvibrators nimmt bei der erfindungsgemäßen Ausführung zwar zu, dies ist in einem Großteil der Anwendungsfälle jedoch nicht hinderlich. Auch eine Kapselung der rotierenden Unwuchtmassen wäre möglich, indem ein ύberwurfgehäuse verwendet wird, welches mit einem erweiterten Befestigungsflansch verbunden werden könnte. Da die Vibratoren bei vielen Anwendungsfällen aber in einen abgeschlossenen Raum einer Arbeitsmaschine eingebaut werden, ist bei der erfindungsgemäßen Ausführung eine Kapselung der Unwuchten im allgemeinen nicht erforderlich.
Auch bei der erfindungsgemäßen Ausführung wäre es grundsätzlich möglich, wie dies bei bekannten Geräten der Fall ist, Unwuchten auf beiden Wellenenden vorzusehen und diese auch zweiteilig auszuführen. So könnte z.B. die Zweiteiligkeit derart ausgebildet sein, daß die radialen Abschnitte beider Unwuchtteile, wie beim Stand der Technik hintereinander auf dem Wellenzapfen angeordnet, «lie axialen Abschnitte aber konzentrisch versetzt zueinander ausgebildet sind, um sie bei gegenseitigem Verdrehen mehr oder
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minder miteinander in Überdeckung bringen zu können. Die axialen Abschnitte der Unwuchtkörper könnten von beiden Seiten rückwärts bis nahe an die Längenmitte des Gehäuses geführt werden, wobei in der Gehäusemitte noch genügend Platz verbleiben müßte, um dort einen Umfangsflansch für die Befestigung des Vibrators vorzusehen.
Die grundsätzliche erfindungsgemäße Ausbildung bietet nun aber gerade den entscheidenden weiteren Vorteil, daß auf diese herkömmlichen Ausbildungsarten verzichtet werden kann. Erstens läßt sich durch die Rückführung des axialen Abschnittes des Unwuchtkörpers über das Gehäuse die Lagerbelastung durch die Wellenzapfen des Rotors auch bei Vorsehen eines Unwuchtkörpers nur an einem Ende des Gerätes in entsprechender Weise wie bei den bekannten Geräten verringern, wenn der axiale Teil des Unwuchtkörpers entsprechend weit über das Gehäuse zurückgeführt wird, so daß der Massenschwerpunkt bzw. das resultierende Trägheitszentrum in einer Längsschnittebene durch das Gerät auch bei der erfindungsgemäßen Ausführung zwischen die Lager zu liegen kommt und bei entsprechender axialer Verlängerung des Unwuchtkörpers sogar bis nahe in die Mitte zwischen den Lagern gebracht werden kann. Die Befestigungsmittel am Gehäuse sind bei einer solchen- Ausführungsform zu demjenigen Ende des Motorgehäuses hin zu verschieben, welches dem Unwuchtkörper abgewandt ist.
Die erfindungsgemäße Ausbildung bietet darüber hinaus aber auch die Möglichkeit, für die Veränderbarkeit der Unwuchtmassen auf die zweiteilige Ausführung im herkömmlichen Sinne, nämlich die gegenseitige Verdrehbarkeit von zwei Teilen, verzichten zu können. Hierdurch wird zusätzlich die Baulänge des Gerätes verringert.
Dadurch nämlich, daß bei der erfindungsgemäßen Ausführung der sich axial erstreckende Abschnitt der Unwuchtmasse auf einen verhältnismäßig größeren Abstand von der Drehachse des Gerätes gebracht worden ist, erhöht sich
dessen Wirkung wegen der quadratischen Abstandsabhängigkeit, so daß es bei der erfindungsgemäßen Ausführung maßgeblich dieser radial außen liegende, axiale Abschnitt des Unwuchtkörpers ist, welcher die resultierende Gesamtunwucht bestimmt. Veränderungen an diesem radial außen liegenden Teil haben daher entsprechend großen Einfluß auf das resultierende Arbeitsmoment. Für die Veränderung der Unwuchtmasse ist daher erfindungsgemäß in bevorzugter Ausführungsform vorgesehen, in dem radial außen liegenden, axialen Abschnitt des Unwuchtkörpers Ausnehmungen vorzusehen, in die nach Bedarf Zusatzmassen eingeschoben werden können. Diese Ausnehmungen verlaufen zweckmäßigerweise, ausgehend von der außenliegenden Stirnseite des Vibrators in axialer Richtung in den axialen Abschnitt der Unwuchtmasse hinein, so daß die Zusatzgewichte mühelos von außen in axialer Richtung in den Unwuchtkörper eingeschoben werden können. Bei senkrechtem Einbau des Vibrators und oben liegendem Unwuchtkörper können die Zusatzmassen nicht nur in einfacher Weise bei von oben gewährleisteter Zugänglichkeit des Gerätes in den Unwuchtkörper eingeschoben werden, sie bedürfen darüber hinaus sogar keiner besonderen Befestigung, da sie durch die Fliehkraft ständig in Kontakt mit der Außenwand der Ausnehmung im Unwuchtkörper gehalten werden und sich nach oben auch nicht aus dem Unwuchtkörper entfernen können.
Die Ausnehmungen sind zweckmäßigerweise zylindrisch ausgebildet, so daß als Zusatzmassen einfache Zylinderkörper passend in diese Ausnehmungen eingeschoben werden können. Es hat sich ergeben, daß bei einer speziellen Ausführung gemäß der Erfindung durch diese Maßnahme das Arbeitsmoment verdoppelt bzw. halbiert werden kann. Ein derartiger Spielraum ist im allgemeinen ausreichend. Durch Verwendung von Einschubkörpem unterschiedlicher spezifischer Masse ist eine weitere Anpassung möglich.
Um die Möglichkeit einer Massenveränderung auf diesem Wege weitgehend auszuschöpfen, ist es zweckmäßig, entlang des vom Unwuchtkörper
eingenommenen Umfangssegmentes eine Folge von Ausnehmungen vorzusehen, so daß wahlweise ein oder mehrere Zusatzmassen eingesetzt oder herausgenommen werden können. Die Ausnehmungen sind dabei vorzugsweise symmetrisch zum wirksamen Schwerpunkt der Unwucht vorzusehen, so daß auch symmetrisch hierzu Zusatzmassen eingesetzt und entfernt werden können, um, wie vorzugsweise angestrebt, den Winkel des Massenschwerpunktes des Unwuchtkörpers zur Drehstellung der Antriebsachse nicht zu verändern.
Bei entsprechender axialer Erstreckung des axialen Abschnittes des Unwuchtkörpers ist es mit dieser Ausführungsform auch möglich, Taumelbewegungen zu erzeugen, indem in die Ausnehmungen Zusatzmassen eingesetzt werden, die sich nur über einen bestimmten Bereich der axialen Ausnehmung erstrecken. Der verbleibende Raum kann durch Abstandshalter oder dergleichen freigehalten werden.
In bevorzugter Ausführungsform mit einem einzigen Unwuchtkörper, nur auf einem der Wellenzapfen angeordnet und für senkrechten Einbau vorgesehen, erfüllt ein derart erfindungsgemäß ausgebildeter Vibrator alle eingangs aufgezeigten Forderungen. Für senkrechten Einbau wird der Unwuchtkörper am oberen Ende des Vibrators vorgesehen, wobei sich der Unwuchtkörper mit seinem axialen Abschnitt über die Längenmitte des Gehäuses hinaus nach unten erstreckt. Entsprechend sind am unteren Ende des Gehäuses über den Umfang verteilt flanschartige Befestigungsmittel vorgesehen, deren Auflageflächen nach unten weisen. Die Tatsache, daß am unteren Wellenzapfen keine Unwucht vorhanden ist, kann dafür ausgenutzt werden, hier am Gehäuseende auf einfache Weise einen Positionswinkelgeber vorzusehen. An einem derart ausgebildeten, in senkrechter Position in ein Arbeitsgerät eingebauten Vibrator können sämtliche Verstellmaßnahmen an den Unwuchtmassen auf einfache Weise von oben aus ausgeführt werden.
Im folgenden wird die Erfindung anhand eines bevorzugten Ausruhrungsbeispie.es eines Uπwuchtvibrators für senkrechten Einbau anhand der beigefügten Zeichnungen im einzelnen noch zusätzlich erläutert. In den Zeichnungen stellen dar:
Fig. 1 einen Axialschnitt durch einen Unwuchtvibrator,
Fig. 2 eine Seitenansicht des Vibrators nach Fig. 1,
Fig. 3 eine gegenüber Fig. 2 um 90° gedrehte Seitenansicht, und
Fig. 4 eine Draufsicht auf den Vibrator nach Fig. 1.
Der in Fig. 1 im Längsschnitt dargestellte motorgetriebene Unwuchtvibrator weist ein Motorgehäuse 2 auf, mit einem im wesentlichen zylindrischen Gehäusemantel 4 und zwei endseitigen Gehäusedeckeln 6, welche je ein Wälzlager 8 enthalten. Der Gehäusemantel 4 enthält im Inneren Statorpolschuhe 10, die von Statorwicklungen 12 umgeben sind. Drehbar in den Wälzlagern 8 gelagert ist der Läufer oder Rotor 14 des Motors, welcher einen Rotorkörper 16 aufweist, der an seinen entgegengesetzten Enden mit Wellenzapfen 18 und 20 versehen ist, mittels derer der Läufer 16 in den Lagern 8 gelagert ist. An seinem unteren Ende ist der Gehäusemantel 4 mit einer umlaufenden, im Ausführungsbeispiel rechteckig ausgebildeten Flanschplatte 22 versehen, die gegenüber dem Gehäuse noch mittels Versteifungsrippen 24 abgestützt ist. Die Flanschplatte 22 ist ferner mit Schraubenlöchern 26 versehen (Fig. 4), die der Befestigung des Vibrators an seinem Einsatzort dienen.
An dem oberen Ende des oberen Wellenzapfens 18 ist ein Unwuchtkörper 30 angeordnet, der, wie sich aus Fig. 4 ergibt, über eine Keilverbindung 28 drehfest mit dem Wellenzapfen 18 verbunden ist. Der Unwuchtkörper 30 weist
einen radialen Abschnitt 32 auf, der, wie der Fig. 4 zu entnehmen ist, im wesentlichen als eine halbkreisförmige Scheibe ausgebildet ist, die jedoch im Bereich des Kreismittelpunktes dreieckförmig erweitert ist, um im Kreismittenbereich genügend Material für eine Bohrung zur Befestigung auf dem Wellenzapfen 18 zur Verfügung zu haben. Weiterhin weist der Unwuchtkörper 30 einen axialen Abschnitt 34 auf, der halbzylinderschalenförmig ausgebildet ist, wie sich insbesondere aus den Darstellungen der Fig. 2 und 3 ergibt, wobei Fig. 3 eine um 90° gedrehte Ansicht der Fig. 2 bei gleicher Stellung des Unwuchtkörpers 30 ist. Der axiale Abschnitt 34 ist im Ausfuhrungsbeispiel durch Verschraubungen mit einem radial außen liegenden kreisringförmigen Umfängsabschnitt 36 des radialen Abschnittes 32 des Uπwuchtkörpers 30 verbunden (Fig. 1). Die hierfür vorgesehenen Schraubenlöcher 38 sind in der Draufsicht der Fig. 4 zu erkennen.
Aus den zeichnerischen Darstellungen ist deutlich zu erkennen, daß im Ausführungsbeispiel der radiale Abschnitt 32 des Unwuchtkörpers 30 als eine Scheibe mit verhältnismäßig geringer Dicke ausgebildet ist, während dem gegenüber die Dicke des Zylinderschalenteiles des axialen Abschnittes 34 des Unwuchtkörpers 30 wesentlich dicker und somit mit einer höheren Masse ausgebildet ist. Diese radial relativ weit außen liegende Rotationsmasse des axialen Abschnittes 34 bestimmt die Unwucht des Vibrators maßgeblich. Es ist weiterhin insbesondere aus den Fig. 1 und 2 deutlich zu erkennen, daß sich der axiale Abschnitt 34 des Uπwuchtkörpers 30 in axialer Richtung bis über die Längenmitte des Gehäusemantels 4 hinaus erstreckt, und zwar bis dicht an die Versteifungsrippen der Flanschplatte 22, wodurch der Rotationsschwerpunkt des Unwuchtkörpers 30 in einen axialen Bereich zwischen die Wälzlager 8 verlegt ist. Dadurch ergibt sich trotz einseitig fliegend gelagerten Unwuchtkörpers eine relativ gleichmäßige Belastung beider Lager 8.
Aus Fig. 4 ergibt sich, daß der Unwuchtkörper 30 einen Kranz von Ausnehmungen in Form von axialen Bohrungen 40 aufweist, von denen in der Schnittdarstellung der Fig. 1 lediglich eine in gestrichelten Linien angedeutet ist, wobei aus Gründen der einfacheren Darstellung deren Position nicht genau mit einer der Positionen der Fig. 4 übereinstimmt. In der Darstellung der Fig. 4 sind in die axialen Bohrungen 40 zylindrische Zusatzmassen 42 passend eingesetzt. Die Zusatzmassen 42 sind an ihrem oberen Ende je mit einer zentralen Gewindebohrung 44 versehen, in die sich ein Griff zum Herausziehen der Zusatzmassen einschrauben läßt.
Die Zusatzmassen 42 sind lose in die Bohrungen 40 eingesetzt und nicht in besonderer Weise befestigt, was bei einer senkrechten Einbaulage des Vibrators ausreicht.
Die Bohrungen 40 sind gemäß Fig. 4 symmetrisch zu der senkrechten Mittellinie des Unwuchtkörpers 30 angeordnet, durch welche senkrecht zur Zeichenebene die Massensymmetrieebene des Unwuchtkörpers verläuft. Durch symmetrische Bestückung des Unwuchtkörpers 30 mit Zusatzmassen 42 zu beiden Seiten der Symmetrieebene läßt diese in ihrer Winkelstellung im Verhältnis zum Wellenzapfen 18 unverändert.
Die Zusatzmassen 42 müssen sich nicht über die gesamte Länge der Bohrungen 40 erstrecken. Wählt man Zusatzmassen von halber Länge, die auf einer Seite der Massensymmetrieebene im oberen Bereich der Bohrungen 40 und auf der anderen im unteren positioniert werden, lassen sich mit dem Vibrator auch Taumelschwingungen erzeugen.
Werden im Ausführungsbeispiel für die Zusatzmassen Schwermetalle verwendet, läßt sich das Arbeitsmoment des Vibrators gegenüber einem Betrieb ohne Zisatzmassen in etwa verdreifachen. Wird für den Unwuchtkörper wie auch für die Zusatzmassen gleichermaßen Eisen
verwendet, gelangt man etwa zu einer Verdoppelung des Arbeitsmomentes, wenn alle Bohrungen 40 mit Zusatzmassen 42 bestückt sind.
Aus den Fig. 2 und 3 ist noch zu erkennen, daß am unteren Ende des Vibrators ein Drehwinkelgeber 46 angeordnet ist, der die Winkelstellung des Rotors 16 und somit auch des Uπwuchtkörpers 30 am unteren Wellenzapfen 20 abtastet. Bei einem Schwingantrieb mit mehreren Vibratoren zum Ausbilden einer bestimmt gerichteten Schwingung ist es erforderlich, die Drehwinkel dieser mehreren Geräte bei der Rotation der Unwuchtmassen entsprechend zu synchronisieren. Dies ist durch entsprechend steuerbare Elektromotoren möglich und dem Fachmann geläufig.
Der dargestellte elektromotorisch betriebene Unwuchtvibrator ist ideal für den Einbau mit vertikal ausgerichteter Achse in entsprechenden Arbeitsmaschinen, da er gerade bei Maschinen, die eine senkrechte Ausrichtung verlangen, wenig Konstruktionshöhe eiinnimmt und eine gewünschte Änderung der Unwuchtmasse bequem allein von der Oberseite her ausgeführt werden kann.