"Bausatz zur Erstellung von Verbundmauerwerken"
Die Erfindung betrifft einen Bausatz zur Erstellung von Verbundmauerwerken und insbesondere von Sicht- und Schutzwänden nach den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1. Dieser Bausatz eignet sich insbesondere zum Errichten von freistehenden Mauern, von Schallschutzwänden oder von Stützmauern an Böschungen. Er ist insbesondere für die Trockenbauweise vorgesehen, d. h. daß die Bauelemente ohne Mörtel aneinander gefügt und aufeinander gestellt werden.
Ein derartiger Bausatz ist beispielsweise bekannt aus der EP 0 187 615 Bl. Die Bauelemente dieses bekannten Bausatzes weisen an ihren Stirnflächen entweder eine Schwalbenschwanznut oder eine in diese passende Schwalbenschwanzfeder auf, die beide vertikal angeordnet sind. Zum Aneinanderfügen zweier Bauelemente wird eine Schwalbenschwanzfeder des einen Steins in eine Schwalbenschwanznut des anderen Steins eingeführt indem der Stein mit der Feder in die Nut des anderen Steins abgelassen wird.
Ein Nachteil des bekannten Bausatzes ist, daß zum Aneinanderfügen zweier Bauelemente einer der beiden Steine zum Einschieben der Schwalbenschwanzfeder in die Schwalbenschwanznut genau geführt abgesenkt werden muß um ein
Verkanten zu vermeiden; sobald der Stein auch nur wenig verkantet, blockiert die Feder in der Nut aufgrund der rauhen Steinoberfläche; ein Weiterschieben der Feder in der Nut ist weder nach oben noch nach unten möglich, beim Weiterabsenken des Steins würde die Schwalbenschwanznut oder die Schwalbenschwanzfeder am Rand ausbrechen.
Weiterhin ist es erforderlich, daß die unterste Reihe der Bauelemente genau in einer Ebene ausgerichtet wird, damit ein oberer Stein, der über eine Schwalbenschwanzfeder- und Nutverbindung mit einem benachbarten Stein verbunden ist, über seine gesamte Länge auf einem unteren Stein aufliegt, da die Schwalbenschwanzfeder- und Nutverbindung keinen Neigungswinkel zwischen zwei Steinen zuläßt.
Darüber hinaus muß ein Stein zum Anschließen an einen anderen Stein so ausgerichtet werden, daß die komplementären Verbindungsflächen der beiden Steine zueinander weisen. Dazu ist es oft erforderlich, einen Stein eine halbe Umdrehung um seine Hochachse zu drehen, was beim Errichten der Mauer umständlich ist.
Es ist Aufgabe der Erfindung, einen derartigen Bausatz so weiterzubilden, daß sich das Errichten einer Mauer vereinfacht.
Diese Aufgabe wird gelöst durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils des Anspruchs 1.
Durch die identische Ausbildung der Verbindungsflächen paßt jede Verbindungsfläche eines Steins an eine beliebige Verbindungsfläche eines anderen Steins, der Stein braucht also nicht um seine Hochachse gedreht zu werden, bis die passende Verbindungsfläche zur Verbindungsfläche eines bereits gesetzten Steines weist, an die ersterer Stein angeschlossen werden soll.
Die Vorsprünge auf den Verbindungsflächen gelangen beim Aneinanderfügen zweier Steine in die spiegelbildlich zu den VorSprüngen angeordneten Ausnehmungen in der jeweils anderen Verbindungsfläche, wodurch sich ein Formschluß zwischen den beiden Steinen ergibt, der tangential zu den Verbindungsflächen in mindestens einer Richtung wirkt. Zum Aneinanderfügen zweier Steine wird der eine Stein senkrecht zu den Verbindungsflächen an den anderen Stein herangeschoben, bis die beiden einander zugerichteten Verbindungsflächen aneinander anliegen und die Vorsprünge auf der Verbindungsfläche des einen Steins in die Ausnehmungen in der Verbindungsfläche des anderen Steins eingreifen. Dabei ermöglichen die Vorsprünge und Ausnehmungen an den Verbindungsflächen einen Neigungswinkel zwischen aneinander anschließenden Steinen, so daß eine Mauer auch dann errichtet werden kann, wenn die unterste Steinreihe nicht genau in einer Ebene ausgerichtet ist.
Vorzugsweise sind die Vorsprünge als Federn und die Ausnehmungen als dazu komplementäre Nuten ausgebildet.
Da jeder Stein auf einem anderen Stein oder auf einer sonstigen Unterlage wie beispielsweise einem Fundament aufliegt, findet eine Vertikalbewegung der Steine zueinander normalerweise nicht statt. Es genügen daher vertikal verlaufende Vorsprünge und Ausnehmungen, die eine Relativbewegung zweier benachbarter Steine zueinander in horizontaler Richtung verhindert.
Als Grundstein weist der Bausatz ein Bauelement mit rechteckiger Grundfläche auf, wobei der Grundstein als oben offener Trogstein mit vier Seitenwänden und einem einstückigen oder mehrstückigen Boden ausgebildet sein kann, der mit Erde füllbar und bepflanzbar ist.
Zum Einstellen einer Trennwand sind die Querwände des Trogsteins an ihren Innenseiten mit vertikalen Einstellnuten versehen, wobei der horizontale Abstand der beiden senkrechten Nutgründe etwas größer als die Länge einer genormten Stellplatte ist, um diese als Trennwand mit Spiel von oben in die beiden Einstellnuten einschieben zu können. Durch die Verwendung einer Normplatte braucht keine Trennwand speziell für den Mauerstein-Bausatz gefertigt zu werden, was den Herstellungsaufwand verringert. Die Länge der Normplatte gibt in etwa das Rastermaß vor, welches um die Dicke der beiden Querwände am Nutgrund sowie dem Spiel zwischen der Normplatte und dem Nutgrund größer als die Länge der Normplatte ist.
Um eine Trennwand durch einen oberen Trogstein hindurch in einen in einer Mauer unter diesem angeordneten Trogstein einsetzen und auch wieder herausnehmen zu können, ohne den oberen Trogstein abnehmen zu müssen, ist der ein- oder mehrstückige Boden des Trogsteins in Längsrichtung von Einstellnut zu Einstellnut geschlitzt oder zweigeteilt. An den oberen Enden der Einstellnuten sind Aussparungen in den Stirnwänden des Trogsteins vorgesehen, in welche, auch bei errichteter Mauer, Flach- oder Winkeleisen als Abstützteile einlegbar sind, um eine darauf gestellte Normplatte abzustützen.
Um einen Mauerabschnitt rechtwinklig an einen anderen Mauerabschnitt anschließen zu können, ist ein Säulenstein vorgesehen, der eine quadratische Grundfläche hat. Zwei einander abgewandte Stirnseiten des Säulensteins sind als Verbindungsflächen ausgebildet, die beiden anderen Seitenflächen bilden Anschlußflächen, die lediglich die Ausnehmungen von Verbindungsflächen aufweisen, nicht jedoch deren Vorsprünge. Anstelle der Vorsprünge sind ebenfalls Ausnehmungen vorgesehen, so daß die Ausnehmungen der Anschlußflächen symmetrisch angeordnet sind. Die Ausnehmungen
dienen zum Eingriff von Vorsprüngen an eine Verbindungsfläche eines anderen Steins, so daß auch an einer Anschlußfläche eines Säulensteins ein anderer Stein mit seiner Verbindungsfläche formschlüssig anschließbar ist. Da die Anschlußflächen keine Vorsprünge aufweisen, kann ein anderer Stein mit einer ebenen Fläche, also beispielsweise ein Grundstein mit einer seiner Längsseiten, ohne Zwischenraum zu den Anschlußflächen neben einen Säulenstein gestellt werden.
Anstelle eines Grundsteins kann auch eine Normplatte als Zwischenwand in eine Mauer eingestellt werden. Um eine solche Zwischenwand in ihrer stehenden Stellung abzustützen sind jeweils zwei plattenförmige Stützsteine vorgesehen, die stehend an den Stirnseiten der Normplatte aufgestellt werden. Zur Aufnahme der Normplatte weisen die Stützsteine eine, bei stehendem Stützstein vertikale Einstellnut auf; die der Nutseite abgewandte Seite des Stützsteins ist als Verbindungsfläche ausgebildet. Zum Aufstellen einer Zwischenwand werden zwei Stützsteine mit ihren Verbindungsflächen aneinander zugewandte Verbindungsflächen zweier weiterer Steine gestellt, die mit einem der Länge eines Grundsteins entsprechenden Abstand voneinander, d. h. im Rastermaß, aufgestellt sind. In die Einstellnuten der Stützsteine wird eine Normplatte von oben eingeschoben, welche die beiden Stützsteine in Abstand voneinander und damit die Vorsprünge und die Ausnehmungen an ihren Verbindungsflächen in Eingriff mit den entsprechenden Vorsprüngen und Ausnehmungen an den einander zugewandten Verbindungsflächen der beiden weiteren Steine hält. Gleichzeitig ist die Normplatte in den Einstellnuten stehend gehalten. Eine solche Zwischenwand dient zum einen der Auflockerung des optischen Eindrucks einer Mauer, diese wirkt durch die eingefügten Zwischenwände weniger massiv. Darüberhinaus macht die Zwischenwand einen unter ihr stehenden Trogstein über die Hälfte seiner Oberseite zugänglich, so daß auch ein unterer Trogstein, d. h. ein
Trogstein auf dem weitere Steine stehen, bepflanzbar ist, was nicht möglich ist, wenn unmittelbar auf einen Trogstein ein anderer Trogstein gestellt ist.
Die Stützsteine haben bei einer Ausgestaltung halbe Rasterhöhe, so daß zwei aufeinandergestellte Stützsteine die Höhe eine Grundsteins haben. Die Normplatten sind etwas höher als die Stützsteine, so daß sie nach oben vorstehen und in den Durchsteckschlitz eines auf einer Zwischenwand stehenden Trogsteins ragen, wodurch sich ein Formschluß ergibt.
Um Mauerabschnitte in einem Winkel zueinander oder eine bogenförmige Mauer errichten zu können, ist ein Gelenkstein-Paar vorgesehen. Die eine Stirnseite eines Gelenksteins ist als Verbindungsfläche ausgebildet. Die der Verbindungsfläche abgewandete Stirnseite weist beim einen Gelenkstein eine vertikale Nut mit kreisbogenförmigem Querschnitt, beim anderen Gelenkstein eine dazu komplementäre, vertikal angeordnete Feder mit kreisbogenförmigem Querschnitt auf. Die beiden Gelenksteine werden mit der Feder in der Nut aufgestellt und sind um einen begrenzten Winkel zueinander schwenkbar, so daß an das Gelenkstein-Paar angeschlossene Steine in einem Winkel zueinander stehen, der in einem begrenzten Bereich frei wählbar ist.
Bei einer anderen Ausführungsform können die Gelenksteine identisch ausgebildet sein, wobei zwei Gelenksteine mit einer kreisbogenförmigen Nut verwendet werden. In die so gebildete zylinderförmige Ausnehmung wird ein zusätzlicher zylinderförmiger Block eingesetzt, der die Aufgabe der Feder der Nut-Feder-Verbindung übernimmt. Dadurch können zwei identische Gelenksteine zu einem Gelenkstein-Paar zusammengesetzt werden.
Weiterhin weist der Bausatz einen als Schallschutzstein, ggf, trogförmig ausgebildeten Grundstein auf, dessen beiden Stirnseiten als Verbindungsflächen ausgebildet sind. Die Längsseiten des Schallschutzsteins sind zur Schallabsorption rippenartig ausgebildet; die Rippen können mit Hinterschneidungen zum einfachen Befestigen elastischen, schallabsorbierenden Materials wie Recycling-Gummi, Schaumstoff, Steinwolle oder Kork versehen sein.
Die Bauelemente sind vorzugsweise aus Ziegelstein, Zementstein oder als Kalksandstein gefertigt.
Die Erfindung wird im folgenden anhand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsformen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine aus dem erfindungsgemäßen Bausatz erstellte Mauer;
Fig. 2 einen erfindungsgemäßen Trogstein als Grundstein;
Fig. 3 einen erfindungsgemäßen Säulenstein;
Fig. 4 eine auf einen Trogstein aufgesetzte
Zwischenwand, die aus einem Paar Stützsteine besteht, welche eine Normplatte stehend halten;
Fig. 5 ein erfindungsgemäßes Gelenkstein-Paar;
Fig. 6 einen erfindungsgemäßen Schallschutzstein;
Fig. 7 eine andere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Schallschutzsteines;
Fig. 8 einen Schnitt durch eine mit dem erfindungsgemäßen Mauerstein-Bausatz errichtete Mauer;
Fig. 9 einen Längsschnitt durch die Mauer nach Fig. 8;
Fig. 10 eine Böschungsmauer;
Fig. 11 ein Sockelelement für einen Trogstein nach Fig. 2 und
Fig. 12 eine weitere Verwendung des Trogsteins.
Die in Fig. 1 dargestellte, freistehende Mauer 10 ist aus Trogsteinen 12, Säulensteinen 14 und Zwischenwänden 16 errichtet. Die Steine sind ohne Mörtel oder dergleichen in Trockenbauweise aneinander und aufeinander gestellt. Die Zwischenwände 16 bestehen aus je zwei Paar Stützsteinen 18, die in einer Einstellnut 20 eine Normplatte 22 an deren Stirnseiten stehend halten. Je zwei aufeinander gestellte Stützsteine 18 haben die Höhe eines Trogsteins 12 oder eines Säulensteins 14. Ein Stützstein-Paar 18 ist auf einen Trogstein 12 zwischen zwei weitere Steine gestellt, wobei die eingestellte Normplatte 22 die beiden Säulensteine 14 in Abstand voneinander an dem jeweils angrenzenden Stein hält.
Die Trogsteine 12, auf denen eine Zwischenwand 16 steht, sind von der Seite der Mauer 10 her auf der Hälfte ihrer Oberseite zugänglich und können daher, ebenso wie die obersten, von oben her frei zugänglichen Trogsteine 12 und Säulensteine 14, bepflanzt werden.
Fig. 2 zeigt einen als Trogstein 12 mit integriertem Boden 13 ausgebildeten Grundstein des erfindungsgemäßen Mauerstein-Bausatzes. Er weist an seinen beiden Stirnseiten
zwei identische Verbindungsflächen 24 auf, die mit je einer vertikal verlaufenden Feder 26 und einer dazu komplementär geformten, ebenfalls vertikal verlaufenden Nut 28 versehen sind. Die Feder 26 und die Nut 28 sind auf beiden Seiten der Längsmittelebene des Trogsteins 12 mit gleichem Abstand von der Längsmittelebene angeordnet. Die beiden
Verbindungsflächen 24 des Trogsteins 12 sind identisch. Durch diese Ausbildung der Verbindungsflächen 24 können zwei Trogsteine 12 die Längsrichtung aneinander geschoben werden, wobei die Federn 26 der einander zugewandten Verbindungsflächen 24 der beiden Trogsteine 12 in die Nut 28 in der Verbindungsfläche 24 des jeweils anderen Trogsteins 12 gelangt, so daß ein Formschluß in Querrichtung zwischen den aneinander gestellten Trogsteinen 12 besteht.
An den Innenseiten von Querwänden 30 des Trogsteins 12 sind vertikal verlaufende Einstellnuten 32 in der Mitte der Querwände 30 angebracht. In der Mitte des Bodens 13 ist ein in Längsrichtung des Trogsteins 12 verlaufender Durchsteckschlitz 34 vorgesehen, der in die Einstellnuten 32 an deren unteren Enden übergeht. An den oberen Enden der Einstellnuten 32 weisen die Querwände 30 Ausnehmungen 36 zur Aufnahme von Flach- oder Winkeleisen 38 auf (Fig. 8 und 9). Die Einstellnuten 32 und der Durchsteckschlitz 34 dienen zur stehenden Aufnahme einer Normplatte 40 (Fig. 8 und 9) oder zum Durchschieben einer Normplatte 40 durch einen Trogstein 12 in einen darunter befindlichen Trogstein 12 oder zwischen zwei darunter befindliche Stützsteine 18 und zum Entfernen der Normplatte 40 aus einem solchen unteren Stein.
Der Boden 13 des Trogsteins 12 kann auch als Einlegeboden 13' ausgebildet sein, der sich z. B. gemäß der Ausbildung in der EP 0 187 615 Bl, Fig. 1 und 2 an entsprechenden Verdickungen oder konischen Abstützflächen 83, 84 (s. Fig. 8) abstützt. Auf die dortige Ausführungsform wird verwiesen. Aufgrund des ggf. erforderlichen Durchsteckschlitzes 34 im Trogboden 13
wird ein solcher separater Einlegeboden 13' zweiteilig ausgebildet, was in Fig. 2 mit Bezugszeichen 81, 82 angedeutet ist. In Fig. 8 ist beispielsweise der oberste Trogstein 12 mit einem zweiteiligen getrennten Boden 13', 81, 82 ausgestaltet.
Fig. 3 zeigt einen Säulenstein 14 eines erfindungsgemäßen Mauerstein-Bausatzes. Die Grundfläche des Säulensteins 14 ist quadratisch. Zwei einander abgewandte Seitenflächen des Säulensteins 14 sind als Verbindungsflächen 24 ausgebildet, die mit den Verbindungsflächen 24 des Trogsteins 12 identisch geformt sind, so daß ein Säulenstein 14 an einen Trogstein 12 oder an einen weiteren Säulenstein 14 angeschlossen werden kann. Die beiden anderen Seitenflächen des Säulensteins 14 können als Anschlußflächen 42 ausgebildet sein. Die Anschlußflächen 42 weisen anstelle einer Feder eine Nut 44 auf, im übrigen sind sie wie die Verbindungsflächen 24 geformt, eine Anschlußfläche 42 weist also zwei Nuten 44, 46 auf.
Durch diese Ausbildung der Anschlußflächen 42 kann ein anderer Stein 12, 14 des erfindungsgemäßen Mauerstein- Bausatzes über seine Verbindungsfläche 24 an die Anschlußfläche 42 des Säulensteins 14 angeschlossen werden, wobei die Feder 26 der Verbindungsfläche 24 in eine der beiden Nuten 46 der Anschlußfläche 42 gelangt und dadurch einen in Querrichtung wirkenden Formschluß bildet. Mittels der Säulensteine 14 kann ein Mauerabschnitt rechtwinklig an eine Mauer angeschlossen werden.
Da die Anschlußfläche 42 des Säulensteins 14 keinerlei Vorsprünge aufweist, kann beispielsweise ein Trogstein 12 mit seiner Seitenfläche 48 (Fig. 2) ohne Zwischenraum an einer der beiden Anschlußflächen 42 des Säulensteins 14 anliegend angeordnet werden. Dies ist erforderlich, wenn eine Mauer aus
zwei oder mehr nebeneinander angeordneten Steinreihen errichtet werden soll.
Der Säulenstein 14 weist keinen oder alternativ einen mit ihm einstückigen Boden 50 auf, kann also ebenfalls als Trog ausgebildet sein und kann, sofern er von oben zugänglich ist, bepflanzt werden. Der Innenraum des Säulensteins kann zur Armierungsaufnahme dienen.
Fig. 4 zeigt eine Zwischenwandausbildung 16, die aus jeweils seitlich angeodneten Stützsteinen 18 und einer dazwischenliegenden Platte 22 vorzugsweise einer Normplatte 22 besteht, wobei die Stützsteine 18 auf einen darunterliegenden Trogstein 12 gestellt sind. Die Stützsteine 18 sind plattenförmig und ihre voneinander abgewandten Flächen sind als Verbindungsflächen 24' mit Nut 28 und Feder 26 wie die Verbindungsflächen 24 der übrigen Steine 12, 14 ausgebildet. Ihre einander zugewandten Seiten sind mit einer vertikal verlaufenden Einstellnut 52 in ihrer Mitte versehen. In diese Einstellnuten 52 kann eine Normplatte 22 von oben eingeschoben werden, die dann im dargestellten Ausführungsbeispiel auf Winkeleisen 38 aufsteht, welche in den obenliegenden Ausnehmungen 36 (Fig. 2) des darunterliegenden Trogsteins 12 eingelegt sind.
Die seitlichen Stützteile 18 stützen ähnlich wie die Trogsteine 12 auf ihr stehende Steine ab. Die Zwischenwandplatte 22 hat z. B. auch den Zweck, daß ein unter ihr stehender Trogstein 12 von einer Seite der gebildeten Mauer her zugänglich (Fig. 1) und dadurch gegebenenfalls beidseitig bepflanzbar ist.
Die Stützsteine 18 weisen eine Höhe auf, die der halben Höhe h^ des Trogsteins 12 entspricht. Ebenso setzt sich die Platte 22 aus Gewichtsgründen aus zwei übereinanderliegenden Normplatten 22', 22" zusammen, die in ihrer Gesamthöhe h2
jedoch größer gewählt werden, als die Höhe h-^ des Trogsteins 12, damit das obere und/oder untere Ende der jeweiligen Normplatte in den Schlitz 32 % des darüberliegenden bzw. in die Aufnahmeausbuchtung 36 des darunterliegenden Trogsteins 12 formschlüssig eingreift. Dies erhöht die Stabilität des Mauersystems. Die Zwischenwand 22 kann auch in den Innenraum eines Trogsteins 12 eingesetzt werden und diesen räumlich unterteilen. Hierdurch können die so gebildeten beiden Kammern mit unterschiedlicher Füllung wie Humus oder Kies versehen werden.
Die in den Einstellnuten 32 des darüberliegenden Trogsteins 12 stehend gehaltene Normplatte 22 hält demnach die beiden seitlichen Stützsteine 18 in Abstand voneinander und verhindert, daß diese aufeinander zu umkippen. Der Abstand der beiden Stützsteine 18 voneinander ist so bemessen, daß ihre beiden Verbindungsflächen 24 denselben Abstand voneinander haben, wie die Verbindungsflächen 24 eines Grundsteins, beispielsweise des Trogsteins 12. Die Zwischenwand 16 kann daher anstelle eines Grundsteins in eine im Rastermaß errichtete Mauer eingesetzt werden. Nach außen, also in Richtung voneinander weg, sind die beiden Stützsteine 18 durch an sie anschließende Steine gehalten (Fig. 1) .
Wie erwähnt, haben die Stützsteine 18 demzufolge die halbe Höhe eines Grundsteins. Es müssen also zwei Stützsteine 18 aufeinander gesetzt werden, um die Höhe eines Grundsteins zu erreichen. Die Normplatten 22 sind etwas höher als die Stützsteine 18. Sie stehen daher insbesondere nach oben über die Stütztsteine 18 über und ragen dadurch in den Durchsteckschlitz 34 eines auf die Zwischenwand 16 gestellten Trogsteins 12 (Fig. 8 und 9) und halten diesen dadurch in seitlicher Richtung. Die in Fig. 4 obere der beiden Normplatten 22 ist ohne die zugehörigen Stützsteine 18 dargestellt. Die Normplatten 22 können von oben in den Einstellnuten 32 eines Trogsteins 12 durch dessen
Durchsteckschlitz 34 im Boden i3 hindurch geschoben werden und dadurch nachträglich montiert oder aus einer bestehenden Mauer herausgenommen werden, ohne die oberen Trogsteine 12 abnehmen zu müssen.
Fig. 5 zeigt ein Gelenkstein-Paar, das aus zwei Gelenksteinen 54, 54' besteht die aneinander gesetzt in einem begrenzten Bereich um einen Winkel zueinander schwenkbar sind, so daß daran anschließende Mauersteine in einem Winkel zueinander stehen und eine Mauer im Bogen errichtet werden kann. Jeder Gelenkstein 54, 54' weist eine Verbindungsfläche 24 wie die übrigen Mauersteine des erfindungsgemäßen Baukastens auf. Auf der dieser abgewandten Seite ist der Gelenkstein 54 mit einer über seine Höhe reichenden, vertikal angeordneten Feder 56 versehen, die im Querschnitt kreisbogenförmig ist. Der andere Gelenkstein 54' weist eine Nut 58 auf, die im Querschnitt ebenfalls kreisbogenförmig ist, wobei die Feder 56 und die Nut 58 denselben Radius haben. Nut 58 und Feder 56 haben im zusammengesetzten Zustand eine gemeinsame Achse.
Zwei Gelenksteine 54, 54' können zu einem Gelenkstein-Paar zusammengesetzt werden, indem ihre Nut 58 und Feder 56 ineinander greifen. Die sich seitlich an die Nut 58 und Feder 56 eines Gelenksteins 54 anschließenden Freiflächen 60 verlaufen schräg oder im Bogen nach außen hin von dem jeweils anderen Gelenkstein 54 eines Gelenkstein-Paares weg, so daß sich ein Freiwinkel zwischen zwei einander gegenüber stehender Freiflächen 60 zweier Gelenksteine 54 ergibt, um den die beiden Gelenksteine 54 gegeneinander verschwenkbar sind.
Die Außenabmessungen eines gerade ausgerichteten Gelenkstein-Paares entsprechen denen eines Säulensteins 14, d. h. die Verbindungsflächen 24 weisen denselben Abstand voneinander auf, wie die des Säulensteins 14. Die zu den Verbindungsflächen 24 senkrechten Seitenflächen 62 zweier
Gelenksteine 54 weisen ebenfalls eine Nut 64, 66 auf, die sich bei gerade ausgerichteten Gelenksteinen 54 an derselben Stelle befinden, wie die Nuten 44, 46 in der Anschlußfläche 42 eines Säulensteins 14; die Seitenflächen 62 eines gerade ausgerichteten Gelenkstein-Paares bilden also ebenfalls den Anschlußflächen 42 eines Säulensteins 14 entsprechende Anschlußflächen.
Anstelle der Feder 56 kann auch ein zusätzliches zylindrisches Gelenkstück 56' verwendet werden, wie es in Fig. 5 gestrichelt eingezeichnet ist. In diesem Fall können die beiden Gelenksteine 54, 54' identisch jeweils mit Nut 58 ausgebildet sein.
Weitere Ausführungsformen von Grundsteinen des erfindungsgemäßen Mauerstein-Baukastensystems bilden die in Fig. 6 und 7 dargestellten Schallschutzsteine 68, 70. Ihre Grundfläche ist rechteckförmig von derselben Größe wie die des Trogsteins 12, ihre Stirnseiten sind als
Verbindungsflächen 24 mit Feder 26 und Nut 28 ausgebildet. An ihren Längsseiten sind die Schallschutzsteine 68, 70 mit vertikal angeordneten Rippen 72, 74 zur Schallabsorption versehen. Die Rippen 74 weisen Hinterschneidungen 76 zum Halten von elastischem Schallabsorptionsmaterial, wie beispielsweise Recycling-Gummi, Steinwolle, Kork oder Schaumstoffart, das in die Zwischenräume zwischen den Rippen 74 hineingedrückt wird. Der in Fig. 6 dargestellte Schallschutzstein 68 weist an seinen beiden Längsseiten gleiche Rippen 74 mit Hinterschneidungen 76 auf, der in Fig. 7 dargestellte Schallschutzstein 70 weist an einer seiner beiden Längsseiten derartige Rippen 74 mit Hinterschneidungen 76 auf, die Rippen 72 auf der anderen Längsseite sind nicht hinterschnitten. Selbstverständlich können die Schallschutzsteine 68, 70 ebenfalls als "Trogsteine", d. h. innen hohl und gleich ausgebildet sein, wie der Trogstein nach Fig. 2 oder 4.
Fig. 8 und 9 zeigen schematisiert eine freistehende, aus Trogsteinen 12 und Zwischenwänden 16 aufgebaute Mauer im Querschnitt (Fig. 8) und im Längsschnitt (Fig. 9). Die Trogsteine 12 und Stützteile 18 mit im allgemeinen zusätzlich vorhandenen Zwischenwänden 22 sind abwechselnd aufeinander gestellt, wobei je zwei Stützteile 18 unmittelbar aufeinander stehen, die zusammen die Höhe eines Trogsteins 12 haben. Auf die Querwände 30 eines Trogsteins 12 sind je zwei Stützsteine 18 übereinander gestellt. In den Einstellnuten 52 der Stützsteine 18 sind Normplatten 22 gehalten, die auf Winkeleisen 38 stehen, welche in die Ausnehmungen 36 in den Querwänden 30 der Trogsteine 12 eingelegt sind. Die jeweils obere Normplatte 22 ragt in den Durchsteckschlitz 34 des über ihr angeordneten Trogsteins 12 und legt dadurch dessen Lage auf den Stützsteinen 18 formschlüssig ohne jedoch eine vertikale Stützfunktion zu übernehmen fest. Die Normplatten 22 können von oben durch ein oder mehrere Trogsteine 12 und Stützsteine 18 hindurch in den Einstellnuten 32, 52 nach unten verschoben werden, bis sie auf einem in passender Höhe eingelegtes Winkeleisen 38 aufstehen, so daß zum Einstellen und Entnehmen der Normplatten 22 aus der Mauer die Trogsteine 12 sowie die Stützsteine 18 nicht abgenommen werden müssen. In Fig. 8 ist als alternative Ausführungsvariante der oberste Trogstein 12 mit einem zweiteiligen Boden 13' mit konischer Abstützflache 83, 84 dargestellt, wobei die beiden Bodenteile 81, 82 einen mittleren Durchsteckschlitz 34 bilden.
Fig. 10 zeigt seitlich zueinander versetzt aufeinander gestellte Trogsteine 12, die eine Böschungsmauer mit einem Winkel von 60 ° zur Horizontalen bilden. Die Trogsteine 12 sind auch in Längsrichtung zueinander versetzt, so daß sie in Fig. 10 abwechselnd im Schnitt und in Ansicht dargestellt sind.
Die Maße der verschiedenen Bauelemente sind Fig. 11 zu entnehmen: Im ausgeführten Beispiel beträgt die Länge 1 eines Grundsteins 12 1 = 120 cm, seine Breite b = 75 cm. Die Seitenlänge eines Säulensteins 14 ist 1/2 = 60 cm. Die Rasterhöhe hi, also die Höhe eines Grundsteins 12 oder eines Säulensteins 14 beträgt h-^ = 40 cm, die Höhe eines Stützsteins 18, der halbe Rasterhöhe hat, beträgt hj/2 = 20 cm. Als Normplatten 22 sind solche mit den Abmessungen 100 cm x 25 cm (oder 30 cm) x 8 cm vorgesehen. Bei diesen Abmessungen beträgt das Gewicht eines Trogsteins je nach Material und Wandstärke ca. 250 - 300 kg.
Der Säulenstein 14 kann auch die halbe Rastehöhe
aufweisen oder ein Vielfaches hiervon.
Vorstehende Maßangaben sind nur beispielhaft gewählt. Selbstverständlich kann auch ein anderes passendes Rastermaß gewählt werden.
Fig. 12 zeigt weiterhin einen Schnitt durch einen Trogstein 12 mit zusätzlichem geschnittenem Fundamentstein oder Sockelstein 77 auf dem der Trogstein 12 aufsetzbar ist. Der Fundamentstein ist in seinem oberen Bereich W-förmig ausgebildet, wobei die Mittelwange 78 in den Längsschlitz 34 der Bodenplatte 13 des Trogsteins 12 hineinragt. Die Unterseite des Sockelsteins 77 ist U-förmig ausgebildet. Der Trogstein 12 überragt den Sockelstein seitlich. Hierdurch kann der Trogstein mit Sockelstein auch isoliert zur Bepflanzung als Planztrog aufgestellt werden.
Fig. 13 zeigt schließlich eine weitere Verwendung des erfindungsgemäßen Bausatzes. Hier werden zwei Trogsteine 12 als Begrenzungen verwendet, wobei der in der Fig. 13 linke Trogstein 12 in seinen vertikalen Längsnuten 32 einen Werbeständer 79 beispielsweise mit einer "Hotel"-Aufschrift aufweisen kann, während der in Fig. 13 rechte Trogstein 12
eine durchsichtige oder nichtdurchsichtige Trennwand 80 oder Abschirmwand 80 in den Längsnuten 32 aufnehmen kann, wobei die Trennwände 80 wesentlich höher als der Trogstein 12 sein können. Die beiden z. B. rechtwinklig zueinander angeordneten Trogsteine 12 können auf einem Sockelstein 77 aufgestellt sein und eine Bepflanzung erhalten. Insofern sind die Bauelemente und insbesondere der Trogstein 12 auch bei Bedarf zusätzlich in Alleinstellung als Pflanztrog verwendbar.
Die Erfindung ist nicht auf das beschriebene und dargestellte Ausführungsbeispiel beschränkt. Sie umfaßt auch vielmehr alle fachmännischen Weiterbildungen und Ausgestaltungen im Rahmen der Schutzrechtsansprüche.