Abstandhalter für einzubetonierende Bewehrungseisen
Die Erfindung betrifft einen Abstandhalter für einzubeto¬ nierende Bewehrungseisen, mit einem parallel zur Schalung an¬ zuordnenden Stab, an dem mehrere gleichlange im Abstand zu¬ einander angeordnete Beine angebracht sind.
Ein Abstandhalter dieser Art ist beispielsweise durch die DE- A-32 05358 des Anmelders bekannt geworden. Bei diesem sind die Beine jochförmig gebogene Eisenstangen, an deren Enden Auflageklötze aus Kunststoff angebracht sind. Die Auflage- klötze bilden Füsse, welche die Schalung schonen und Flecken sowie Rostbildung in der Sichtbetonfläche verhindern sollen. Bei diesem Abstandhalter werden die Auflageklötze einstückig aus Kunststoff gegossen und durch Presssitz an den Eisenstan¬ gen gehalten. Obwohl sich dieser Abstandhalter an sich in der Praxis bewährt hat, hat sich doch gezeigt, dass die Auflage¬ klötze durch extreme Aussenbedingungen gesprengt werden kön¬ nen und durch die entstandenen Risse Wasser eindringen kann.
was in der Regel zu Rostbildung führt. Zudem ist die Herstel¬ lung dieses Abstandhalters doch vergleichsweise teuer, wobei berücksichtigt werden muss, dass diese in sehr hohen Stück¬ zahlen hergestellt werden und deshalb eine sehr günstige und rationelle Herstellung äusserst wichtig ist.
Es ist auch ein als Stangenabstandhalter bezeichneter Abstand¬ halter als Schalungszubehör bekannt, bei dem die Beine auf der Stange aufgespritzt sind. Die Beine bilden hier sechseckige und quer zur Stange sich erstreckende Platten. Durch die hier notwendige Spritzgussherstellung der Beine ist dieser Abstand¬ halter in der Herstellung vergleichsweise teuer. Nachteilig ist hier zudem dass sich die Beine beim abgestellten Abstand¬ halter auch nach oben über den Stab hinaus erstrecken, was einen unnötigen Maleraufwand bedeutet und die Verlegung der Armierung erschwert.
Es ist auch eine sogenannte Abstandleiste bekannt, die aus einer beispielsweise 2,5 m langen ü-Schiene aus Kunststoff besteht. Diese Schiene wird direkt auf die Schalung gelegt. Die Schiene kann aus Kunststoff sehr kostengünstig hergestellt werden, sie weist jedoch die Schwierigkeit auf, dass sie eine sehr lange Bruchstelle bildet, da sich Kunststoff bekanntlich mit Beton nicht innig verbindet. Eine weitere Schwierigkeit wird bei die¬ ser Abstandleiste darin gesehen, dass eine wesentliche Gefahr besteht, dass sich in der Schiene Luftblasen bilden können, da
der Beton nicht ohne weiteres in die Schiene eindringen kann. Durch Oeffnungen in den Seitenwänden der U-Schiene ist ver¬ sucht worden, diese Schwierigkeit zu mindern. Solche Oeff¬ nungen bedingen aber weitere Arbeitsschritte und damit einen entsprechend höheren Herstellungspreis.
Der Erfindung kann somit die Aufgabe zugrunde gelegt werden, einen Abstandhalter der genannten Art zu schaffen, der sehr kostengünstig hergestellt werden kann und der zudem die oben genannten Schwierigkeiten weitgehend mindert. Die Aufgabe ist durch die Erfindung gemäss Anspruch 1 gelöst.
Beim erfindungsgemässen Abstandhalter sind die Beine Abschnitte eines extrudierten Profilstabes. Da solche extrudierten Pro¬ filstäbe insbesondere aus Kunststoff oder ähnlichem Werkstoff sehr kostengünstig hergestellt und von diesem auch sehr ein¬ fach gleichlange Abschnitte abgeschnitten werden können, sind die Beine des erfindungsgemässen Abstandhalters in der Her¬ stellung wesentlich kostengünstiger als die genannten joch- förmigen Eisenstangen oder die ebenfalls oben erwähnten Be¬ tonklötze. Der Stab, an dem die Abschnitte befestigt sind, kann ein an sich bekannter Eisenstab sein, der selbstverständ¬ lich auch sehr kostengünstig ist und der zudem ebenfalls ein Teil der Bewehrung bzw. Armierung bildet. Darüber hinaus be¬ steht beim erfindungsgemässen Abstandhalter der Vorteil, dass der Beton von mehreren Seiten in die Abschnitte eindringen
kann und somit die Bildung von Luftblasen ausgeschlossen wer¬ den kann. Die Abschnitte können ohne weiteren Herstellungs¬ aufwand in beliebiger Länge hergestellt werden. Die Höhe des Abstandhalters kann in einem weiten Bereich gehalten werden, ohne dass die Herstellungswerkzeuge gewechselt werden müssen. Mit den gleichen Werkzeugen können ohne weiteres Abstandhalter mit einer Höhe von beispielsweise 2 cm bis 40 cm hergestellt werden.
Da der Stab im wesentlichen durch die gesamte Länge der Beine von der Schalung entfernt ist, ist Rostbildung an der Beton¬ sichtfläche mit Sicherheit verhindert. Die Bewehrung kann ent¬ sprechend sehr nahe an die Schalung herangebracht werden, was aus statischen Gründen gewünscht und vorteilhaft ist.
Da lediglich die Beine aus Kunststoff oder einem ähnlichen Werkstoff hergestellt sind, können sich nahe der Sichtbeton¬ oberfläche keine Bruchstellen bilden. Da zudem die Bildung von Luftblasen weit zuverlässiger verhindert ist, sind beim erfindungsgemässen Äbstandhalter die dem Kunststoff her an¬ haftenden Nachteile minimal gehalten.
Weitere vorteilhafte Merkmale ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen, der nachfolgenden Beschreibung sowie der Zeichnung. Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend an Hand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Teilansicht einer Schalung eines erfindungsgemässen Abstandhalters sowie eines Armierungs¬ netzes,
Fig. 2 bis 8 perspektivische Teilansichten von Varianten des erfindungsgemässen Abstandhalters,
Fig. 9 und 10 jeweils eine Schalung mit mehreren erfindungsge¬ mässen Abstandhaltern gemäss einer Variante, und
Fig. 11 eine Draufsicht auf einen weiteren Abstandhalter ge¬ mäss einer Variante.
Die Fig. 1 zeigt eine übliche Holzschalung 2, auf die ein Ab¬ standhalter 10 abgestellt ist. Zwischen der Holzschalung 2 und dem Abstandhalter 10 kann eine hier nicht gezeigte Iso¬ lationsplatte angeordnet sein. In der Regel sind in paralleler Anordnung noch weitere hier nicht gezeigte gleiche Abstand¬ halter 10 auf die Schalung 2 gestellt. Auf die so angeordneten Abstandhalter 10 ist beispielsweise ein Bewehrungsgitter 3 gelegt, das zur Schalung 2 und entsprechend später zur Sicht¬ betonfläche überall den gleichen Abstand A aufweist. Dieser Abstand A beträgt beispielsweise 3 cm.
Der Abstandhalter 10 besteht aus einem Rundstab 1 und mehreren in gleichen Abständen angeordneten Beinen 4. Der Stab 1 ist
vorzugsweise ein Eisenstab mit einer Länge von beispielsweise 2 bis 3 m. Die Aussenfläche des Stabes 1 ist vorzugsweise un¬ eben, und beispielsweise mit Rippen la versehen, wie dies bei solchen Stäben an sich üblich ist. Die Beine 4 sind Abschnitte eines extrudierten Profilstabes, wobei dieser vorzugsweise aus einem thermoplastischen Kunststoff hergestellt ist. Es sind je¬ doch auch andere nichtrostende kunststoffähnliche Werkstoffe denkbar. Die Beine 4 werden gehalten, indem der genannte extru- dierte Profilstab quer zur Längsrichtung durchgeschnitten wird. Die Beine 4 besitzen somit die in Fig. 1 gezeigten Schnittstel¬ len 4a, die parallel zur Schalung 2 verlaufen. Im Querschnitt sind, die Beine 4 ü-förmig und bilden ein Hohlprofil. Sie sind somit aus einem entsprechenden U-förmigen Hohlprofilstab abge¬ schnitten. Wie die Fig. 7 zeigt, besteht ein Bein 4 aus zwei parallelen Seitenwänden 4d, die mit einer angeformten Wandung 4b miteinander verbunden sind. Der Stab 1 ist in Ausnehmungen 4c der Wandungen 4d drehfest eingesetzt. Die Ausnehmungen 4c werden erhalten, indem der Stab 1 erwärmt und in entsprechender Ausrichtung an die Wände 4d unter leichtem Druck angelegt wer¬ den. Die Temperatur des Stabes 1 wird so gewählt, dass der Stab die Wandungen 4d bereichsweiεe erweicht und bis zu der in Fig. 7 gezeigten Position eindringt. Wird der Stab gleich¬ zeitig um seine Längsachse gedreht, so entsteht eine hinrei¬ chend feste und auch drehfeste Verbindung des Stabes mit dem Bein 4. Ausgetretene Kunststoffbereiche 4e schliessen die Aus¬ nehmung 4c oberseitig und tragen ebenfalls zu einer festen Verbindung bei.
Wie ersichtlich, sind die Beine 4 alternierend ausgerichtet, was die Standfestigkeit gegenüber einer Ausführung mit gleich¬ gerichteten Beinen wesentlich erhöht.
Denkbar ist eine hier nicht gezeigte Ausführung, bei welcher die Ausnehmungen 4c beispielsweise Ausfräsungen sind und der Stab in diese eingerastet ist. Die in Fig. 1 gezeigten Rippen la tragen auch hier dazu bei, dass die Beine in erforderlicher Weise drehfest am Stab 1 gehalten sind. Denkbar sind noch an¬ dere Befestigungsarten der Beine 4 am Stab 1. Beispielsweise kann der Stab 1 mit den Beinen 4 verleimt sein. Bevorzugt sind jedoch Befes'cigungsarten, bei welcher die Beine 4 sehr einfach und zuverlässig am Stab 1 befestigt werden können. Beim oben erwähnten Einschmelzen des Stabes 1 können in einem Arbeits¬ gang gleichzeitig sämtliche Beine 4 mit dem Stab 1 verbunden werden. Es hat sich auch gezeigt, dass hierbei eine hinrei¬ chend feste Verbindung erhalten wird, weshalb diese Verbin¬ dungsart als besonders vorteilhaft erachtet wird.
Wie die Fig. 1 deutlich zeigt, sind die Beine 4 oben und seit¬ lich weit offen, so dass hier der Beton sehr schnell zwischen die Wände 4 eindringen und die Luft entweichen kann. Der Ab¬ stand zwischen benachbarten Beinen 4 beträgt beispielsweise 20 cm.
Die Fig. 2 zeigt einen Abstandhalter 20, der im Querschnitt
T-förmige Beine 9 mit Wandungen 9a und 9b aufweist. Die Beine 9 sind ebenfalls Abschnitte eines extrudierten Profilstabes, wobei hier die Schnittflächen 9d senkrecht zur Schalung ver¬ laufen. Der Stab 1 ist in eine Ausnehmung 9c der Wandung 9b eingerastet oder wie oben erläutert durch Anschmelzen der Wan¬ dung 9b eingesetzt.
Die Fig. 3 zeigt einen Abstandhalter 30, der ebenfal-l-s.im Quer¬ schnitt T-förmige Beine 8 aufweist. Die Wandungen 8a und 8b verlaufen hier jedoch vertikal zum Stab 1 bzw. zur Schalung. Jedenfalls weist hier jedes Bein 8 eine kreisförmige Ausneh¬ mung 8c auf, in welche der Stab 1 eingerastet oder einge¬ schmolzen ist. Auch dieses Bein 8 ist allseitig weit offen und dennoch standfest.
Bei dem in Fig. 4 gezeigten Abstandhalter 40 sind am Stab 1 Beine 7 befestigt, die Abschnitte eines Flachprofils sind. Die Schnittflächen 7b verlaufen hier vorzugsweise parallel zur Schalung. Auch hier ist eine Ausnehmung 7a für den Stab 1 vorgesehen.
Die Fig. 5 und 6 zeigen Abstandhalter 50 und 60, bei denen jeweils ein Stab 1 mit U-föπnigen Beinen 5 bzw. 6 verbunden sind. Das Bein 6 liegt mit einer horizontal ausgerichteten Wandung 6σ auf der hier nicht gezeigten Schalung auf, wäh¬ rend Seitenwandungen 6a sich vertikal nach oben erstrecken
und jeweils Ausnehmungen 6d für den Stab 1 aufweisen. Die Beine 5 stehen hingegen mit den Seitenwandungen 5a auf der Schalung und der Stab 1 ist in eine Ausnehmung 5c der ver¬ bindenden Wandung 5b eingesetzt. Diese Ausführung hat ins¬ besondere den Vorteil, dass der Stab 1 über einen vergleichs¬ weise weiten Bereich mit dem Bein 5 verbunden ist. Wird der Stab 1 unter Anschmelzen in das Bein 5 eingesetzt und gleich¬ zeitig um eine Längsachse gedreht, so entstehen über einen weiteren Bereich Ausschmelzungen 5d, welche den Stab 1 mit dem Bein 5 verbinden. Die Fig. 9 und 10 zeigen, wie die Ab¬ standhalter 50 bzw. 60 auf eine Schalung 2 gestellt sind. Bei der Ausführung nach Fig. 9 weisen die Beine 6 eine be¬ sonders grosse Standfläche auf, weshalb sich diese für eine Schalung mit einer Isolation besonders eignet.
Die Fig. 8 zeigt einen Abstandhalter 70, bei dem der Stab ein Profilstab 71 aus Kunststoff ist. Dieser Stab 71 ist eben¬ falls sehr kostengünstig durch Extrudieren hergestellt und mit Beinen 4 thermoplastisch verbunden. Der Stab 71 kann mit den Beinen 4 auch verleimt, verschweisst oder mittels Ultra¬ schall verbunden sein. Da der gesamte Abstandhalter 70 aus extrudierten Stäben herstellbar ist, stellt er eine besonders kostengünstige Variante dar.
Ist auf einer Verschalung nur wenig Fläche zum Aufstellen der oben erwähnten Abstandhalter vorhanden, beispielsweise bei
einer Ecke oder einem Balkon, so eignet sich der in Figur 11 gezeigte Abstandhalter 80 besser. Dieser besteht aus einem zweifach etwa U-föπnig gebogenen Stab 81, an dem in der oben genannten Weise Beine 4 befestigt sind. Der Abstandhalter 80 wird aus einem hier gestrichelt gezeigten geraden Abschnitt des in Fig. 1 gezeigten Abstandhalters 10 durch Biegen des Stabes 81 sehr einfach hergestellt. Je nach Anwendung kann am mittleren Teil 81b auch ein anderes Bein angebracht sein als an den abgewinkelten Teilen 81a des Stabes 81. Dieser Abstandhalter 80 kann ebenfalls sehr kostengünstig herge¬ stellt werden und ist stabil.