Vorrichtung (Blasform^ zur Herstellung von glatten. geschlossenenr doppelwandigen Kunststoff-Platten und damit hergestellte Kunststoff-Platte
Die Erfindung betrifft eine Blasform (Vorrichtung) zur . Herstellung von einstückigen, außen glatten und geschlos¬ senen, doppelwandigen Kunststoff-Platten mit während des Blasformverfahrens eingeformten Distanzhaltern. Die Erfindung betrifft weiterhin eine in dieser Blasform blasgeformte doppelwandige Kunststoff-Platte und eine damit hergestellte Kunststoff-Palette.
Zum Stand der Technik:
Allgemein bekannt sind blasgeformte, doppelwandige, aber innen völlig hohle Kunststoffplatten mit glatten Außenwandungen. Derartige Kunststoffplatten weisen keine innere mechanische Verbindung zwischen den Außenwandungen auf. Solche Platten sind einfach herzustellen und aufgrund ihrer glatten Oberfläche auch gut zu reinigen; sie sind aber nicht druckbelastbar und nur in vergleichsweise kleinen Abmessungen für begrenzte Anwendungszwecke brauchbar. Als Deckplatte für eine druckbelastete Kunststoff-Palette sind derartige Platten nicht geeignet.
Es sind auch bereits geblasene doppelwandige Kunststoff¬ platten bekannt, bei denen sich die Wandungsteile inner¬ halb ihrer Flächenerstreckung über eingeformte konusför- ige Distanzhalter gegenseitig abstützen. Diese Distanz¬ halter werden mittels in wenigstens einer Blasformhälfte fest angeordnete konusförmige Vorsprünge ausgebildet bzw. eingeformt. Die damit hergestellten Kunststoff-Platten weisen jedoch den Nachteil auf, daß jeder eingeformte
Distanzkonus auf der einen Plattenaußenseite offen ausgebildet bleibt und die doppelwandige Platte bestenfalls nur eine glatte geschlossene Außenfläche aufweist; die andere, offene Distanzhalter aufweisende Außenfläche der Platte mit den entsprechenden Einformungen ist nur schlecht bzw. aufwendig zu reinigen.
Weiterhin ist bereits ein Blasformverfahren zum Herstellen eines doppelwandigen Kunststoff-Körpers (Surf- board) mit innenliegenden, außenseitig aber geschlossenen Distanzstegen bekannt. Hierbei werden während des Blasformverfahrens messerartige Formschieber aus der Blasformwandung in den Kunststoff-Formung eingefahren und nach Bildung der inneren Distanzstege bzw. innenliegenden Verstärkungsrippen wieder aus der Blasform herausgefahren, so daß sich das noch heiße und verform¬ bare Kunststoffmaterial durch den innen anstehenden Blasdruck wieder schließt und sich geschlossene glatte Außenflächen bei dem doppelwandigen länglichen Kunst¬ stoffkörper ergeben. .Ähnliche Kunststoffkörper könnten auch als Bauteile in der Kraftfahrzeugindustrie z.B. als Rückenlehnengrundrahmen oder Kofferraumabdeckung Verwendung finden.
Nachteilig bei dem bekannten langgestreckten Kunststoff- Hohlkörper ist, daß die ebenen, gleichfalls langgestreckt ausgebildeten inneren Verbindungsstege durch ihre Länge und die fehlende Möglichkeit einer direkten Abkühlung relativ lange bzw. unterschiedliche Abkühlzeiten benötigen. Durch die vorgegebene unterschiedliche Materialabkühlung ergeben sich daraus in den Anbindungs- bereichen der inneren Distanzstege zu den beiden Außenwandungen orientiert ausgerichtete nachteilige SchrumpfSpannungen, die das Widerstandsmoment gegen eine spätere äußere Belastung - insbesondere bei unter-
brochenen Distanzsteg-Verläufen - wie Torsions-, Biege¬ belastung und Scherspannung vermindern.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Blasform (Vorrichtung) zur Herstellung von blasgeformten doppel¬ wandigen Kunststoffplatten mit glatten, geschlossenen Außenflächen mit während des Blasformverfahrens innen eingeformten partiellen Distanzhaltern anzugeben. Die Platte soll eine verbesserte hohe und insbesondere gleichmäßige richtungsunabhängige Druckbelastbarkeit und Widerstandsfähigkeit gegen Biege- und Scherbeanspruchung (Querkräfte- und Schubbelastungen) aufweisen usw. und vorzugsweise zur Herstellung von leicht zu reinigenden Kunststoff-Paletten insbesondere für einen Einsatz im Hygienebereich geeignet sein.
Diese Aufgabe wird mit der technischen Lehre gemäß den Merkmalen des Patentanspruches 1 gelöst. Die Unteran¬ sprüche beinhalten weitere vorteilhafte Ausgestaltungs¬ möglichkeiten der erfindungsgemäßen Blasform sowie der darin blasgeformten doppelwandigen Kunststoff-Platte.
Mit in Gestalt von verschiebbaren Stiften oder Dornen ausgebildeten dornartigen Formschiebern, die - in Quer¬ schnittsbetrachtung - nahezu ringformartig in sich geschlossen mit einer umlaufenden Außenfläche ausgebildet sind, und die während des Blasformverfahrens aus der Blasformwandung in die bereits aufgeblasene doppelwandige Kunststoff-Platte eingefahren und nach Bildung von Distanzhaltern bzw. innenliegenden Verbindungsstützen wieder aus der Blasform herausgefahren werden, wird das noch heiße und verformbare Kunststoffmaterial durch den anstehenden Blasdruck nach Zurückziehen der Formschieber wieder geschlossen, so daß sich glatte geschlossene Außenflächen auf beiden Seiten der doppelwandigen Kunststoffplatte mit gleichmäßig voneinander beabstan-
deten inneren Distänzhaltern ergeben. Diese Distanzhalter haben dann einen vergleichsweise kleinen Durchmesser im Bereich von ca. 8 mm, sind aber massiv und bestehen aus Vollmaterial.
Je nach Größe der doppelwandigen Kunststoff-Platte, ins¬ besondere bei einer Verwendung zur Herstellung einer hochdruckbelastbaren Kunststoff-Palette sind eine Vielzahl von Formschiebern mit einem größten Abstand voneinander von 200 mm oder kleiner in der Blasformhälfte vorgesehen. Ein bevorzugter Abstand der Formschieberdorne voneinander beträgt zwischen etwa 50 mm bis 100 mm. Die eingeformten stabilen massiven Distanzhalter können hohe axiale Belastungen übertragen und die zur Herstellung einer solchen doppelwandigen Kunststoff- Platte mit inneren Stützsäulen erforderliche Blasform ist relativ einfach und kostengünstig zu bauen.
In einer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Formschieber jeweils versetzt zueinander bzw. sich wechselweise nebeneinander ergänzend in beiden Blasform- hälften vorgesehen sind. Auf diese Weise sind zwei benachbarte Stützsäulen immer gleichmäßig abwechselnd mal auf der einen und mal auf der anderen Seite verwurzelt und auf der gegenüberliegenden Innenseite mit der Plattenwandung verschweißt.
Um eine größere Bauhöhe der doppelwandigen Kunststoff- Platte bzw. einen größeren inneren Abstand der beiden Plattenflächen voneinander bei gleicher Druckfestigkeit erreichen zu können, kann es äußerst zweckmäßig sein, wenn die Formschieber doppelseitig, d.h. sich jeweils gegenüberliegend in beiden Blasformhälften ausgebildet sind. In einer anderen bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind die Formschieberdorne vorzugsweise vollständig kreisförmig ausgebildet, sie können aber auch eine hexagonale sechseckige oder quadratische Ringform aufweisen.
Mit ringförmigen Formschiebern (Ring-Stempel, Rohr-Hohl- zylinder) , die vollständig kreisringförmig oder in hexa- gonaler Ringform innen hohl ausgebildet sind, lassen sich einerseits voneinander beabεtandete zylinderförmige oder hülsenartige Distanzelemente mit vergleichsweise größerem Durchmesser im Inneren der Kunststoffplatte bzw. zwischen deren Außenwandungen herstellen. Die rohrförmigen Distanzelemente bleiben innen selber hohl ausgebildet und können axiale wie auch radiale (Quer)-Belastungen gut übertragen.
Die höchste Anzahl von Distanzelementen in Ausbildung einer stabilen Raumstruktur läßt sich schließlich erreichen, wenn jeweils benachbarte Formschieber - bei einer Kreisform - sich berühren bzw. tangieren oder - bei einer hexagonalen Ringform - eine gemeinsame sich berührende Seite aufweisen.
Dabei kann die Blasform ebenso ausgebildet sein, daß die Formschieber doppelseitig, d.h. sich wechselweise ergänzend bzw. benachbart in beiden Blasformhälften vor¬ gesehen sind oder daß sie* jeweils in beiden Blasform¬ hälften genau gegenüberliegend angeordnet sind. Bei einer gegenüberliegenden Anordnung der Formschieber müßten zwar die doppelte Anzahl von Formschiebern vorgesehen werden, diese brauchten dann aber nur einen kurzen Hub von ca. einer halben Plattenbreite auszuführen.
In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, daß jeder Formschieber an seiner nach innen in die Blasform weisenden ringformartigen Stirnkante eine Ausnehmung bzw. Aussparung aufweist.
Dadurch wird zischen Platteninnenseite und dem einge¬ formten Distanzhalter eine entsprechende Ausnehmung geschaffen bzw. es verbleibt eine Luftdurchlaßöffnung. Diese dient nach Ausbildung der Distanzhalter zum Entweichen bzw. zum Ausgleich des Blasluftdruckes im Inneren der Kunststoffplatte und der Distanzhalter.
In einer anderen Ausführungsform weisen die Formschieber jeweils eine durchgehend geschlossene Vorderkante auf, wobei beabsichtigt ist, daß in den geschlossen ausge¬ bildeten Distanzhaltern der Blasdruck als innerer Über¬ druck sozusagen als Vorspannung gegen eine spätere äußere Belastung wirkend eingeschlossen erhalten bleibt. Wenn man beabsichtigt, den Blasdruck in jedem Distanz¬ element einzeln gesondert ansteuern und einstellen zu können, kann es weiterhin zweckmäßig sein, wenn wenigstens in einer Blasformhälfte jedem zylinderförmigen Formschieber eine Blasnadeleinrichtung zugeordnet ist.
Eine bevorzugte Anwendung der erfindungsgemäßen einstük- kigen doppelwandigen Kunststoff-Platte liegt in einer Ausbildung als 4-Wege-Palette, bei der die Kunststoff- Platte z.B. über mehrere in den Eckbereichen, an den Seitenmitten und der Flächenmitte angeordnete Abstands¬ stücke mit einer dünnen, vorzugsweise gleichfalls aus Kunststoff aterial bestehenden, für die Räder eines Hubrollenwagens entsprechend durchbrochenen Bodenplatte (Lochplatte) verschweißt ist.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von in den Zeich¬ nungen sσhematisch dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert und beschrieben. Es zeigen: Figur 1 eine erfindungsgemäße Kunststoff-Platte mit eingefahrenem Formschieberdorn, Figur 2 eine bekannte doppelwandige Kunststoff- Platte mit außen offener Abstützung, Figur 3 die Kunststoff-Platte aus Fig. 1 mit herausgefahrenem Formschieberdorn, Figur 4 eine weitere erfindungsgemäße Kunststoff- Platte mit doppelseitig eingefahrenen Formschieberdornen, Figur 5 die Kunststoff-Platte aus Fig. 4 mit herausgefahrenen Formschieberdornen,
Figur 6 eine Kunststoff-Platte mit größer dimensioniertem eingefahrenem Form¬ schieberdorn,
Figur 7 die Kunststoff-Platte aus Fig. 6 mit herausgefahrenem Formschieberdorn, Figur 8 eine Querschnittsdarstellung gemäß Schnittlinie aus Fig. 6, Figur 9 ausschnittsweise eine weitere erfindungs¬ gemäße Blasform mit ausgefahrenem ring- formartigen Formschieber,
Figur 10 die Blasform aus Fig. 9 mit zurück¬ gefahrenem Formschieber, Figur 11 einen Längsschnitt durch die erfindungs¬ gemäße Kunststoffplatte mit kreiε- zylindrischen Distanzelementen gemäß Fig. 10,
Figur 12 eine andere Ausführungsform der Kunst¬ stoffplatte mit hexagonal ausgebildeten Distanzelementen,
Figur 13a in perspektivischer Ansicht eine erfin¬ dungsgemäße blasgeformte doppelwandige Kunststoff-Platte,
Figur 13b ein einstückigeε Unterteil für eine Kunst¬ stoff-Palette, Figur 13c drei Kufen als separate Unterteile für eine Kunststoff-Palette, Figur 13d eine aus erfindungsgemäßer Kunststoff- Platte (gemäß Fig. 13a) und einstückigem Unterteil (gemäß Fig. 13b) zusammenge¬ setzte Kunststoff-Palette.
In Figur 2 (Stand der Technik) ist mit der Bezugsziffer 10 eine bekannte doppelwandige Kunststoff-Platte bezeichnet, bei der ein von der Oberplatte 12 ausgehender Distanzkonus 14 fest mit der Unterplatte 16 verschweißt ist und eine feste innere Abstützung zwischen der
Oberplatte 12 und der Unterplatte 16 darstellt. Allerdings ist dieser Distanzkonus bzw. alle derartigen Abstützungen in nachteiliger Weise auf einer Seite - hier auf der Seite der Oberplatte 12 - nach außen hin offen und bei Verschmutzung schlecht zu reinigen. In Figur 1 ist bei einer erfindungsgemäßen Ausführung be¬ reits aus einem schlauchförmigen Vorformling zwischen den Blasformhälften 18 und 20 eine doppelwandige Kunststoff- Platte geblasen worden. Aus der einen Blasformhälfte 20 ist ein verschiebbarer Formschieberstift 22 so weit in das Innere der Blasform gefahren, bis das mitgezogene Kunststoffmaterial der. Oberplatte 12 mit der Innenwandung der Unterplatte 16 in Kontakt gekommen und fest ver¬ schweißt ist. In Figur 3 ist der Formschieberstift 22 wieder herausgefahren und durch den anstehenden Blas¬ druck ist der vorher zylinderför ige Distanzhaltervor- formling zu einem stabilen massiven Distanzhalter 24 zu¬ sammengedrückt .und verschweißt worden. Derart einseitg eingeformte Distanzhalter 24 mit einem mittleren Durch¬ messer von ca.* 6 bis 10 mm sind für doppelwandige Kunst¬ stoff-Platten mit einem inneren Plattenabstand h von ca. 10 bis 50 mm geeignet.
Wenn Kunststoff-Platten mit einem größeren inneren Plat¬ tenabstand H von ca. 30 bis 100 mm gefertigt werden sol¬ len, so bietet sich hierzu eine Ausführungsform gemäß Figur 4 an. Hierbei wird nicht nur der Formschieberstift 22 aus der Blasformhälfte 20 nach innen eingefahren, sondern entsprechend gegenüberliegend auch aus der Blasformhälfte 18 ein gleicher Formschieberstift 26. Wie aus Figur 5 ersichtlich ist, ergibt sich dann bei gleicher Einfahrtiefe der herausgefahrenen Formschieber- stifte 22,26 ein längerer massiver Distanzhalter 28 mit einer mittigen verbreiterten bzw. großflächigeren Ver- schweißungszone 30. Die Formschieberstifte bzw. -dorne weisen vorzugsweise eine runde Querschnittsform auf; sie
könnten aber auch rechteckig, quadratisch oder hexagonal (sechseckig) ausgebildet sein.
In Figur 6 ist eine weitere Ausführungsform mit einem größer dimensionierten Formschieberdorn 32 dargestellt. Mit diesem stärkeren Formschieberdorn 32 lassen sich - wie aus Figur 7 ersichtlich ist - noch stabilere Distanz¬ halter 34 (mittlerer Durchmesser z.B. 8 bis 20 mm) mit noch breiterer .Schweißzone 36 an der Innenseite der Oberplatte 12 ausbilden. Derartige doppelwandige Kunst¬ stoff-Platten können extremen Druckbelastungen wider¬ stehen.
Figur 8 verdeutlicht die räumliche Anordnung der Form¬ schieberdorne 32 (22,26) mit zylindrischem Vorformling 38 nebeneinander in der Blasformebene bzw. die Anordnung der Distanzhalter in der fertigen doppelwandigen Kunststoff- Platte. Die seitlichen Abstände der Distanzhalter vonein¬ ander betragen höchstens 200 mm oder darunter. Die Abstände betragen vorzugsweise je nach Plattenstärke bzw. Belastungsanforderungen etwa zwischen 30 und 100 mm.
Eine weitere wichtige Ausführungsform der Erfindung ist in Figur 9 mit einem in die Blasform eingefahrenen ringformartig in sich geschlossenen Formschieber 40 (zylindrisches Rohrstück) und entsprechend in Figur 10 mit wieder herausgefahrenem Formschieber 40 dargestellt. Üblicherweise hat eine Blasform eine vertikale Form¬ teilung, so daß die beiden Blasformhälften 54,56 in horizontaler Richtung auseinandergefahren und geöffnet werden können. Nach Extrudieren bzw. Absenken des schlauchförmigen Vorformlings aus einer Ringdüse zwischen linke (untere) Blasformhälfte 54 und rechte (obere) Blas¬ formhälfte 56 werden diese wieder zugefahren und geschlossen, wobei der Blasdruck einsetzt und der Vorformling auf seine spätere Außenabmessung aufgeblasen wird.
In Fig. 9 ist der Ring-Formschieber 40 aus der unteren (linken) Blasformhälfte 54 in seine Ursprungsposition zurückgefahren. Dabei wird das thermoplastische Material der linken bzw. unteren Plattenwandung 42 napfartig über den Formschieber 40 gezogen und an dessen Stirnkante 58 mit der Innenseite der gegenüberliegenden Außenwandung 44 der Kunststoffplatte verschweißt. Sobald diese Ver¬ schweißung vollzogen ist, fährt der Ring-Formschieber 40 wieder in seine Ausgangsposition in die linke (untere) Blasformhälfte 54 zurück und der anstehende Blasdruck verschweißt das napfförmige Kunststoffmaterial zu einem hohlen zylinderförmigen Distanzelement 50 zusammen. An der Stelle der Aussparung 46 in der Stirnkante 58 des Formschiebers 40 verbleibt im Distanzelement 50 eine entsprechende Öffnung 48 zurück, durch welche ein Entweichen und Ausgleichen des Blasdruckes zum Ende des Blasformvorganges erfolgen kann. Eine Querschnitts- darstellung durch mehrere kreisringförmige Distanzhalter 50 mit Öffnung 48 ist in Figur 11 erkennbar.
Wenn die Formschieber in hexagonaler bzw. sechseckiger Ringform ausgebildet sind und benachbarte Formschieber zudem eine gemeinsame parallele Seite aufweisen, ergibt sich eine wie in Figur 12 dargestellte stabile hexagonale Raumstruktur bzw. hier Wabenstruktur 60. Durch die zusammenhängende Raumform der wabenförmigen Distanzhalter wird sehr vorteilhaft eine gleichhohe Biegesteifigkeit in Längs-, Quer- und Diagonalrichtung erreicht (richtungs¬ unabhängig) . Durch die •Wabenanordnung werden die beim Abkühlen entstehenden SchrumpfSpannungen neutralisiert. Es versteht sich von selbst, daß eine derartig ausgebil¬ dete doppelwandige Kunststoffplatte bzw. daraus herge¬ stellte Kunststoff-Palette höchste Widerstandsmomente einer äußeren Biegebeanspruchung entgegenbringt. In einem unteren Distanzelement innerhalb der Wabenstruktur 50 ist lediglich beispielhaft die Anordnung einer Blasnadelein-
richtung 52 angedeutet, mittels derer der Blasdruck innerhalb jedes geschlossenen Distanzelementes gesteuert (aufgebaut oder abgebaut) werden kann. Ein besonderes Merkmal der Erfindung besteht nun darin, daß in den durch die hexagonal zueinander orientierten Zwischenwandungen ausgebildeten geschlossenen Kammern ein innerer Überdruck eingestellt wird, der in der fertigen abgekühlten Kunststoff-Platte eingeschlossen und erhalten bleibt. Dadurch stützt die vorgespannte Raumstruktur der Kunststoffplatte diese zusätzlich gegen äußere Belastungen ab. Und bei dieser Ausführung mit geschlossenen Waben ergeben sich durch den eingeschlos¬ senen Luftdruck in den Waben zusätzliche Dämpfungs- elemente, die das Langzeitverhalten der Platten bei Belastungen verbessern.
Derartige stabile Kunststoffplatten mit über ihre gesamte Erstreckung parallelen Außenwandungen können eine Vielzahl von Einsatzmöglichkeiten finden; aufgrund ihrer herausragenden Biegesteifigkeit sind sie besonders zur Herstellung von Kunststoff-Paletten geeignet. In Figur 13a ist eine erfindungsgemäße blasgeformte doppelwandige Kunststoff-Platte 62 dargestellt. Die Kunststoff-Platte 62 ist beidseitig außen glatt durchgehend ausgebildet und weist innen mehrere ringformartig in sich geschlossene Distanzelemente auf. In Figur 13b ist ein einstückiges Unterteil für eine Kunststoff-Palette dargestellt, das aus einer dünnen, vorzugsweise gleichfalls aus Kunststoffmaterial bestehenden, für die Räder eines Hubrollenwagens entsprechend durchbrochenen Bodenplatte 64 (Lochplatte) und darauf angeordneten Abstandsstücken 66 besteht. Die Abstandsstücke 66 und die Bodenplatte 64 können jeweils für sich einzeln separat oder als einteilige Einheit z.B. im Spritzgußverfahren oder vorzugsweise im Preßformverfahren hergestellt sein.
In Figur 13c sind drei separate Kufen 68 mit darauf angeordneten Abstandsstücken 66 und dazwischenliegenden Durchbrechungen bzw. Aussparungen 72 für den Eingriff der Hubgabeln eines Gabelstapler-Fahrzeuges als Bauteile zum Fertigen einer Kunststoff-Palette dargestellt. Eine Ausführungsform einer fertigen Kunststoff-Palette 70 ist aus Figur 13d ersichtlich. Diese Kunststoff-Palette 70 ist aus den Bauteilen Kunststoffplatte 62 (Fig. 13a) und einstückigem Unterteil (Fig. 13b) zusammengesetzt. Die Bauteile werden vorzugsweise im Spiegelschwei߬ verfahren unlösbar miteinander verschweißt. Die einzelnen Bauteile der Kunststoff-Palette 70 werden vorzugsweise aus Regenerat-Kunststoff mit schwarzer Einfärbung hergestellt. Durch die oben und unten vollkommen geschlossenen bzw. glatt durchgehenden Außenflächen der doppelwandigen Kunststoff-Platte 62 ist eine derart hergestellte Kunststoff-Palette 70 einfach und leicht zu reinigen und hervorragend für einen Einsatz im Hygiene¬ oder Lebensmittelbereich geeignet.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform als 4-Wege-Palette 70 ist dabei vorgesehen, daß die doppel¬ wandige Kunststoffplatte 62 über mehrere in den Eckbe¬ reichen, an den Seitenmitten und der Flächenmitte angeordnete Abstandsstücke 66 mit einer zweiten gleichen doppelwandigen Kunststoff-Platte 62 verschweißt ist. Zweckmäßigerweise können die Abstandsstücke jeweils in halber Höhe gleich mit beim Blasformprozeß an der Platte ausgeformt werden, so daß vorrichtungsmäßig lediglich eine einzige Blasform und eine Spiegelschweißmaschine erforderlich sind. Dabei werden die Platten jeweils mit den halbhohen Abstandsstücken unlösbar verschweißt und es ergibt sich eine rundum vollständig geschlossene leicht zu reinigende Palette.
Die Stärke (Dicke) der doppelwandigen Kunststoffplatte kann je nach Anwendungsfall z.B. zwischen 20 mm und 100 mm betragen. Die Wandstärke einer Platten-Außenwandung bzw. die Wandstärke eines Distanzelementes beträgt ca. 4 bis 6 mm und der Durchmesser eines zylinder/wabenför igen Distanzelementes soll bei etwa 60 mm bis 180 mm liegen. Die Paletten können bevorzugte Abmessungen von 800 x 1000 mm, 1000 x 1000 mm oder 1000 x 1200 mm aufweisen.
Die erfindungsgemäße Kunststoff-Platte ist also insbesondere für die Herstellung von Kunststoff-Paletten vorgesehen, aber auch für beliebige andere Zwecke, z.B. als formsteife Zwischenwände in Büroräumen oder Stellwände von Messeständen etc. ist die erfindungsgemäße Kunststoff-Platte hervorragend geeignet.
BEZUGSZIFFERNLISTE
doppelwandige Kunststoff-Platte Oberp1atte ( andung) Distanzkonus Unterplatte (Wandung) Blasformhälfte (unten) Blasformhälfte (oben) Formschieberstift (20) Distanzhalter Formschieberstift (18) Distanzhalter Verschweißungszone Formschieberdorn (18) stabiler Distanzhalter breite Schweißzone zylindrischer Vorformling Ring-Formschieber linke (untere) Plattenwandung rechte (obere) Plattenwandung Aussparung (in 58) Öffnung (in 50) zylinderförmiges Distanzelement Blasnadeleinrichtung linke (untere) Blasformhälfte rechte (obere) Blasformhälfte Stirnkante (von 40) Wabenstruktur Kunststoff-Platte Bodenplatte Abstandsstücke Kufen Kunststoff-Palette h innerer Plattenabstand Aussparungen H innerer Plattenabstand