WO1992003526A1

WO1992003526A1 - Verwendung von umsetzungsprodukten natürlicher fette als textilweichmachender wirkstoff

Info

Publication number: WO1992003526A1
Application number: PCT/EP1991/001528
Authority: WO
Inventors: Uwe Ploog; Brigitte Giesen
Original assignee: Henkel Kommanditgesellschaft Auf Aktien
Priority date: 1990-08-21
Filing date: 1991-08-12
Publication date: 1992-03-05
Also published as: DE4026362A1; MX9100766A; AR245242A1

Abstract

Umsetzungsprodukte von natürlichen Fetten mit unterstöchiometrischen Mengen Monoalkanolamin lassen sich als textilweichmachender Wirkstoff verwenden. Damit behandelte Textilien zeichnen sich durch angenehmen Griff und gute Wiederbenetzbarkeit aus.

Description

"Verwendung von Umsetzungsprodukten natürl icher Fette a ls texti lweich- machender Wirkstoff "

*

S Die vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung von Umsetzungsprodukten natürlicher Fette mit Monoalkanolamin als textilweichmachender Wirkstoff.

Um gewaschenen Textilien einen weichen Griff zu verleihen, behandelt man die Textilien entweder im letzten Spülbad eines automatischen Waschpro¬ gramms oder bei der anschließenden Trocknung im Wäschetrockner mit unter¬ schiedlich zusammengesetzten Nachbehandlungsmitteln. Als Wirkstoffe ent¬ halten diese Nachbehandlungsmittel organische oder anorganische Bestand¬ teile, beispielsweise quartäre Ammoniumverbindungen mit zwei langen Resten, Sorbitanester, Fetta ine, Fettsäurealkanolamide oder Smectittone. Fett-Derivate, die preiswert und leicht zugänglich aus nachwachsenden Roh¬ stoffen gewonnen werden, sind dabei von besonderem Interesse.

Bei der Formulierung von Wäschenachbehandlungsmitteln muß man in der Regel einen Kompromiß zwischen einer guten weichmachenden Wirkung und hoher Wie¬ derbenetzbarkeit, die für den Tragekomfort der behandelten Textilien mit¬ bestimmend ist, eingehen. Es hat daher nie an Versuchen gefehlt, Wirkstof¬ fe zu finden, die gut weichmachende Wirkung mit hoher Wiederbenetzbarkeit bzw. Saugfähigkeit der damit behandelten Textilien verbinden.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, textilweichmachende Wirk¬ stoffe zu Verfügung zu stellen, die neben einer hohen Weichmachungs- Leistung den damit behandelten Textilien auch eine gute Wiederbenetzbar¬ keit verleiht. Überraschenderweise hat sich herausgestellt, daß man diese Aufgabe durch die Verwendung von Umsetzungsprodukten natürlicher Fette mit Monoalkanolamin lösen kann. Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist da¬ her die Verwendung von Umsetzungsprodukten natürlicher Fette mit Monoalka- nola inen als textilweichmachender Wirkstoff. Unter natürlichen Fetten werden im Zusammenhang mit dieser Erfindung Triglyceride von gesättigten oder ungesättigten Fettsäuren verstanden. Derartige Fette bzw. fette Öle können tierischen oder pflanzlichen Ursprungs sein und sich dementspre¬ chend von gesättigten und/oder ungesättigten Fettsäuren ableiten. In der Regel handelt es sich um Gemische von Triglyceriden unterschiedlicher Fett¬ säuren. Im Sinne der vorliegenden Erfindung sind auch die Hydrierungspro¬ dukte der natürlichen Fette bzw. fetten Öle, die im folgenden kurz Fette genannt werden, geeignet. Mit dem gleichen Erfolg können aber auch Um¬ setzungsprodukte von Fettsäure-Triglyceriden verwendet werden, deren Fett¬ säuren eine einheitliche Struktur haben. Man erhält z. B. solche Triglyce¬ ride durch Härtung von Soja- oder Sonnenblumenöl.

Als Monoalkanolamin im Sinne der vorliegenden Erfindung sind Monoethanol- amin und Monoisopropanola in zu verwenden, wovon aber das Monoethanolamin bevorzugt ist.

Wichtig für die erfindungsgemäße Verwendung ist aber nicht nur, daß die Fettsäure-Triglyceride mit Monoethanolamin oder Monoisopropanolamin umge¬ setzt werden, sondern daß man - setzungsprodukte verwendet, die durch Um¬ setzen von 2 bis 2,5 Mol Monoethanolamin mit 1 Mol eines natürlichen Fetts hergestellt wurden. Dabei ist besonders bevorzugt, daß man Umsetzungspro¬ dukte verwendet, die man durch Umsetzen von 2 Mol Monoethanolamin mit 1 Mol eines natürlichen Fetts erhalten hat. Bei Verwendung von Umsetzungs¬ produkten natürlicher Fette, die sich von Fettsäuren mit 10 bis 20 Kohlen¬ stoffatomen ableiten und mit Monoethanolamin umgesetzt worden sind, erhält man besonders gute Resultate. Beispiele für derartige Umsetzungsprodukte sind die sich von Kokosöl, Sojaöl, Rüböl und Fancy-Talg ableitenden Umset¬ zungsprodukte.

Derartige Umsetzungsprodukte sind aus "Proc. 16 th ISF Congress, Fat Science, Budapest, 1983" bekannt, und deren Herstellung ist auf den Seiten 595 und 596 dieser Veröffentlicheung beschrieben. Die Umsetzungsreaktion erfolgt nach folgender Reaktionsgleichung. 2 NH CH2CH₂0H 2 R-CONHCH2CH2OH + R-COOCH2

R-COOCH2 CH-OH

CH 0H

Als mögliche Verwendung der Umsetzungsprodukte, die ein Gemisch aus zur Hauptsache Fettsäurealkanola id und zu einem geringeren Teil aus Fett- säure-Monoglycerid bestehen, sind in der oben genannten Literaturstelle Ersatzstoffe von beispielsweise Alkylbenzolsulfonat in Waschmitteln ohne Einbuße der Waschleistung, als Schaumstabilisator und als Schauminhibitor genannt. Ein Hinweis darauf, daß derartige Umsetzungsprodukte, die im we¬ sentlichen aus Fettsäurealkanola iden bestehen, textilweichmachende Wir¬ kung bei gleichzeitig guter Wiederbenetzbarkeit der damit behandelten Tex¬ tilien aufweisen, ist dieser Literaturstelle nicht zu entnehmen und daher überraschend. Wichtig für die Verwendbarkeit dieser Umsetzungsprodukte als textilweichmachender Wirkstoff ist die Umsetzung von Fettsäure-Triglyceri- den mit unterstöchiometrischen Mengen an Monoalkanolamin.

Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung besteht in der Verwen¬ dung der Umsetzungsprodukte, indem man sie in wäßriger Flotte auf die weichzumachenden Textilien einwirken läßt. Zur Erzielung einer guten weichmachenden Wirkung ist es ausreichend, wenn man nur geringe Mengen der Umsetzungsprodukte, beispielsweise ein Teil Wirkstoff auf die 60-fache Menge an zu behandelnden Textilien einwirken läßt. Dabei läßt man die Wirkstoffe bei Leitungswasser-Temperatur auf die Textilien einwirken, wo¬ bei man die Textilien zweckmäßigerweise in der wäßrigen Nachbehandlungs¬ flotte während der Dauer der Behandlung, die etwa 1 bis 10 Minuten be¬ trägt, bewegt. Anschließend entfernt man das von den Textilien aufgenomme¬ ne Wasser durch Schleudern und/oder Trocknen an der Luft. Eine für die erfindungsgemäße Verwendung geeignete wäßrige Zusammensetzung enthält beispielsweise pro Liter Wasser 0,05 bis 3 g, vorzugsweise 0,1 bis 1 g der Umsetzuπgsprodukte. Gewünschtenfalls enthalten diese Zubereitungen zu¬ sätzlich Emulgatoren vom Typ der nichtionischen Tenside in Mengen von etwa 2 bis 20 Gew.-% bezogen auf die Menge des Umsetzungsproduktes, 1 bis 30 Gew.-% mit Wasser mischbare organische Lösungsmittel, insbesondere Alko¬ hole oder Polyole mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen und 1 bis 6 OH-Gruppen, Viskositätsregulatoren, Trübungsmittel, Konservierungsmittel, Farbstoffe und Duftstoffe in geringen Mengen. Im allgemeinen und vor allem bei ge¬ werblicher Anwendung kommen die obengenannten Zusatzstoffe aber nicht zum Einsatz.

Die unter der erfindungsgemäßen Verwendung der genannten Umsetzungsproduk¬ te behandelten Textilien zeichnen sich nicht nur durch einen angenehmen weichen und vollen Griff aus, sondern die Wiederbenetzbarkeit der behan¬ delten Textilien nach dem Trocknen ist deutlich besser als bei Textilien, die man mit einer gleich konzentrierten wäßrigen Lösung von Fettsäurealka- nolamid alleine in Wasser erhalten hat.

B e i s p i e l e

Nach der in "Proc. 16 th ISF Congress, Fat Science, Budapest, 1983" auf den Seiten 595 und 596 beschriebenen Methode wurden durch Umsetzung von 1 Mol natürlichem Fett mit 2 Mol Monoethanolamin Reaktionsgemische von Fett- säureethanolamid und Fettsäuremonoglycerid hergestellt. Als natürliche Fette wurden Kokosöl, Sojaöl, Rüböl und Fancy Talg eingesetzt. Die Reak¬ tionsgemische waren feste Pasten, die sich in Wasser (1 g pro Liter) trübe auflösten.

In wäßrigen Flotten von 600 ml, die 0,15 g der Reaktionsprodukte enthiel¬ ten, wurden Lappen aus Baumwoll-Frotte (30 g) 3 Minuten lang bewegt. Da¬ nach wurde der größte Teil der anhaftenden Flotte durch Schleudern ent¬ fernt und die Lappen anschließend an der Luft getrocknet. Außer mit den genannten Reaktionsprodukten wurden die Lappen zum Vergleich in analoger Weise mit Sojaölfettsäuremonoethanolamid behandelt. Die getrockneten Lap¬ pen wurden von 5 in der Beurteilung der Weichheit geübten Personen ge¬ prüft. Dabei konnten Noten zwischen 1 und 4 vergeben werden, wobei 1 = sehr weich und 4 = hart bedeuten. Tabelle 1 enthält die Mittelwerte.

Außerdem wurde die Wiederbenutzbarkeit nach dem Steighöhenverfahren (DIN 53924) geprüft.

Die Ergebnisse sind in der Tabelle 1 enthalten.

Tabel le 1

Alle mit den erf ndungsgemäß verwendeten Reaktionsprodukten behandelte Bau wo11-Lappen sind hinsichtlich Weichheit besser als der Vergleich. Hin¬ sichtlich Wiederbenetzbarkeit ist das Produkt aus Fancy-Talg ebenso gut wie der Vergleich, während die Produkte aus Sojaöl und Rüböl besser beur¬ teilt werden.

Claims

P a t e n t a n s p r ü c h e

1. Verwendung von Umsetzungsprodukten natürlicher Fette mit Monoalkanol¬ amin als textilweichmachender Wirkstoff.

2. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man Umsetzungs¬ produkte natürlicher Fette mit Monoisopropanolamin oder insbesondere mit Monoethanolamin einsetzt.

3. Verwendung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man Umsetzungsprodukte von 2 bis 2,5 Mol Monoethanolamin mit 1 Mol eines natürlichen Fettes einsetzt.

4. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man Umsetzungsprodukte von 2 Mol Monoethanolamin mit 1 Mol eines natürlichen Fettes einsetzt.

5. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man Umsetzungsprodukte von natürlichen Fetten, die sich von Fett¬ säuren mit 10 bis 20 Kohlenstoffatomen ableiten, mit Monoethanolamin einsetzt.

6. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man die Umsetzungsprodukte in wäßriger Flotte auf die weichzuma¬ chenden Textilien einwirken läßt.