WO1990006385A1

WO1990006385A1 - Denim-gewebebahn

Info

Publication number: WO1990006385A1
Application number: PCT/EP1989/000426
Authority: WO
Inventors: Bernhard Huber
Original assignee: Neuenkirchener Textilwerke Hecking Gmbh & Co. Kg
Priority date: 1988-12-07
Filing date: 1989-04-20
Publication date: 1990-06-14
Also published as: GR890100504A; GR1000930B; ES2014651A6; EP0397805A1; PT90496A; JPH03503190A; DE8815230U1

Abstract

Denim-Gewebebahn, bestehend aus verwobenen Kett- und Schußgarnen, die im wesentlichen im Open-End-Verfahren gesponnene, gefärbte Baumwollgarne sind, bei denen zur Erzielung eines weichen Griffes und einer nach Waschen des Gewebes sichtbaren Kettstreifigkeit wenigstens die für die Kette verwendeten Garne überwiegend Baumwoll-Viskose-Mischgarne sind, wobei der Gewichtsanteil der Viskosefasern am einzelnen Garn zwischen 15 % und 66 % beträgt. In weiterer Ausführungsform können auch die Schuß-Fäden überwiegend aus Baumwoll-Viskose-Mischgarnen bestehen.

Description

Denim-Ge ebebahn

Die Erfindung betrifft eine Deni -Gewebebahn, bestehend aus verwobenen Kett- und Schußgarnen, die im wesentli¬ chen im Open-End-Verfahren gesponnene, gefärbte Baumwoll¬

15 garne sind.

Unter Denim-Geweben werden Gewebe-Artikel mit Indigo-ge¬ färbten Kettgarnen verstanden. Dabei werden über die ur¬ sprüngliche Denim-Bedeutung als einer Bezeichnung für

20 grobe Seemannstuche aus einem in 3/ler-Bindung herge¬ stellten Drillich-Gewebe hinausgehend, heute auch Gewebe in 2/ler oder auch 1/ler-Bindung mit Indigo-gefärbten Kettgarnen verstanden.

^•--^■ Für Garne, die nach dem Open-End-Verfahren gesponnen werden, wird auch der Begriff "OE-Garne" benutzt.

Verschiedentlich werden zur Herstellung von Deni -Gewebe- bahnen Garne aus Baumwolle eingesetzt, die im Ringspinn-

30 verfahren hergestellt werden. Mit diesen Garnen ist es aufgrund der Eigentümlichkeit der bei diesem Spinnverfah¬ ren hergestellten Garne möglich, den von den Käufern er¬ wünschten weichen Warengriff und durch die bei Jeans-Ar¬ tikeln übliche Wäsche (Stone-Wäsche) der fertig konfekti- 5 onierten Ware eine Längsstreifigkeit des Gewebes und ei ne gröbere Struktur { "Rustikalität" ) der Artikel zu er¬ zielen. Bei der Verwendung von ringgesponnenen Garnen (Ringgar¬ nen) ist jedoch wegen der vorhandenen Ungleichmäßigkei- ten und der hohen Kosten der Garne nur eine relativ kost¬ spielige Herstellung von Denim-Geweben möglich, so daß mittlerweile diese Gewebe fast ausschließlich aus OE-Gar- nen aus 100 %iger Baumwolle hergestellt werden.

OE-Garne sind aufgrund des angewandten Spinnverfahrens von großer Gleichmäßigkeit; es läßt sich daraus auch ein gleichmäßiges Gewebe herstellen. Diese - bei verschiede¬ nen anderen Geweben sich durchaus als Vorteil ausnehmen¬ de Eigenschafte - ist bei Denim-Geweben jedoch von Nach¬ teil, da es vergleichsweise harte Gewebe ergibt und sie außerdem wegen der Gleichmäßigkeit der Gewebestruktur die bei Jeans-Artikeln vom Verbraucher geschätzte Längs- streifigkeit und Rustikalität auch durch Waschvorgänge nicht erreichen können.

Es stellt sich somit die Aufgabe, eine Gewebebahn kosten¬ günstig und mit geringer Fehlerhaf igkeit herzustellen, die einen weicheren und geschmeidigeren Warengriff auf¬ weist und die nach einer sogenannten "Steinwäsche" eine gewisse Rustikalität und Längsstreifigkeit der Gewebe¬ oberfläche zeigt.

Diese Aufgabe wird gemäß Erfindung dadurch gelöst, daß wenigstens die für die Kette verwendeten Garne überwie¬ gend Baumwoll-Viskose-Mischgarne sind, wobei der Ge¬ wichtsanteil der Viskose-Fasern am einzelnen Garn zwi- sehen 15 % und 66 % beträgt.

Dabei werden Viskosefasern mit Baumwollefasern zusammen versponnen. Der prozentuale Gewichtsanteil der Viskose¬ fasern liegt zwischen 15 und 66 Gew.-%. Bevorzugt wird dieses im OE-Verfahren gesponnene Baumwoll-/Viskose-

Mischgarn im Webvorgang in der Webkette verwendet. Die überwiegende Verwendung eines mit Viskose-Beimischung versehenen Garnes auch in der Schußrichtung ist jedoch dann angezeigt, wenn der Geschmeidigkeit und "Griffig¬ keit" des Gewebes besondere Bedeutung zukommt.

Eine größere Gewebegeschmeidigkeit gegenüber den bisher bekannten reinen Baurnwollgeweben wird dadurch erreicht, daß die Viskose-Faser gegenüber der Baumwolle einen län¬ geren Stapel aufweist. Durch die größere Stapellänge bei gleichzeitigem kleineren Titer (kleinerem Tex-Wert) wird die Faserzahl im Querschnitt erhöht sowie der gesamte Fa¬ denverband stärker parallelisiert. Auch können die bei OE-Garnen üblichen "Bauchbinden" (Faserverdickungen) we¬ sentlich reduziert werden. Außerdem weist die Viskose¬ faser schon aufgrund ihres Herstellungsverfahrens eine größere Geschmeidigkeit als die natürlich gewachsene Baumwolle auf.

Eine Rustikalität und Längsstreifigkeit des fertigen Ge¬ webes wird zusätzlich durch die unterschiedliche Farb- affinität von Viskose und Baumwolle bewirkt. Diese führt einmal beim Färbevorgang zu einer unterschiedlichen An- färbung von Viskose- und Baumwollfasern. Auch die im nachfolgenden Waschprozeß der fertig konfektionierten Wa^¬ ren auftretende Entfärbung erfolgt unterschiedlich. Durch die an der Gewebeoberfläche der einzelnen Fäden un¬ terschiedlich auftretenden Faseranteile von Baumwolle- und Viskosefasern wird eine Längsstreifigkeit des Gewe¬ bes erzielt, wie sie sonst bei Ringgarnen aufgrund der Garnunregelmäßigkeit vorhanden ist.

Dabei kann der Längsstreifigkeitseffekt durch unter¬ schiedliche Anteilsverhältnisse von Viskose/Baumwolle am Garn variiert werden.

Die als Figur 1 und Figur 2 beigefügten Vergrößerungen von Fotografien zeigen die Gewebeoberfläche einer erfin¬ dungsgemäßen Gewebebahn. Dabei zeigen:

Figur 1 Ausschnitt aus einer erfindungsgemäßen Gewebe¬ bahn vor einem Waschvorgang,

Figur 2 Ausschnitt aus einer erfindungsgemäßen Gewebe¬ bahn nach einem Waschvorgang.

Anhand der schematisierten Darstellung der Gewebeoberflä- chen ist ersichtlich, daß bei diesem Gewebe ein aus ei¬ ner Baumwoll-/Viskose-Mischung bestehendes Garn als Kett¬ garn Verwendung gefunden hat. Diese Verwendung des Misch¬ garnes als Kettgarn ergibt zusammen mit der unterschied¬ lichen Farbaffinität von Viskose- und Baumwollefasern, erkennbar an den unterschiedlich eingefärbten, hier hell/dunkel erscheinenden, Oberflächenanteilen der jewei¬ ligen Fasern, die bei diesem Gewebe erwünschte Längstrei- figkeit.

Besonders verdeutlicht wird dieses in der Oberflächen¬ struktur der Figur 2, welche die Oberfläche des Gewebes aus Figur 1 nach einem Waschvorgang darstellt. Hier sind deutlich heller gefärbte Bereiche 1 gegenüber dunkler gefärbten Bereichen 2 abgesetzt.

Claims

Ansprüche :

1. Denim-Gewebebahn, bestehend aus verwobenen Kett- und Schußgarnen, die im wesentlichen im Open-End-Verfah^¬ ren gesponnene, gefärbte Baumwollgarne sind, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erzielung eines wei¬ chen Griffes und einer nach Waschen des Gewebes sicht^¬ baren Kettstreifigkeit wenigstens die für die Kette verwendeten Garne überwiegend Baumwoll-Viskose-Misch- garne sind, wobei der Gewichtsanteil der Viskosefa¬ sern am einzelnen Garn zwischen 15 % und 66 % be¬ trägt.

2. Denim-Gewebebahn nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auch die Schuß-Fäden über¬ wiegend Bau woll-Viskose-Mischgarne sind, wobei der Gewichtsanteil der Viskosefasern am einzelnen Garn zwischen 15 % und 66 % beträgt.