Vorrichtung zum elektrostatischen Abscheiden von festen Teilchen und Aerosolen aus Gasen.
B e s c h r e i b u n q
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Abscheiden von festen Teilchen und Aerosolen aus Gasen.
Es sind verschiedene Naß- und Trocken-Elektrofilter bekannt um kleine feste Teilchen und Aerosole aus gas- oder aeroso förmig vorliegenden Stoffen, insbesondere Abgasen, abzu¬ scheiden. Die Erfindung betrifft eine solche Vorrichtung zur Naßabscheidun .
Aus der DE-A 31 52 216 ist ein elektrischer Naßfilter bekannt, bei dem das Gas zunächst durch eine Ionisier- einrichtunq qeleitet wird, die aus mehreren, vertikal verlaufenden und im Abstnad zueinander angeordneten, positiv qeladenen Metalldrähten besteht, zwischen denen neqativ geladene, ebenfalls drahtförmige Gegenelektroden anqeordnet sind.
Das Gas gelangt aus der lonisiereinrichtung in das elektro¬ statische Feld eines Filters, der aus einer Gruppe von parallelen Plattenelektroden besteht, wobei abwechselnd eine Platte mit dem positiven Pol einer Spannungsquelle verbunden ist, während die jeweils dazwischenliegende andere Platte mit dem negativen Pol verbunden ist.
Die Plattenclektroden bestehen aus Glas und werden von einem Wasserfilm umspült, wobei die eigentliche Elektrode durch den leitfähigen Wasserfilm gebildet wird. Die Be¬ spülung der Platten erfolgt über Rohre, die in der Nähe des oberen Randes der Platten angeordnet sind und in denen Düsenlöcher ausgebildet sind, so daß die Wasserstrahlen von den Rohren schräg nach unten zu den Seitenflächen der Glasplatten auf deren oberen Rand in Torrn von zahl reichen feinen Strahlen gerichtet sind.
Der bekannte Elektrofilter weist verschiedene Nachteile auf. Dadurch, daß die lonisiereinrichtung vor den eigent¬ lichen Abscheideplatten liegt, besteht die Gefahr, daß ionisierte Feststoffteilchen sich überwiegend an den in Gaszuführrichtung vorderen Kanten der Platten anlagern, wobei insbesondere die Kanten aufgrund der beschriebenen Besprühung der Platten über Düsen nicht vollflächig bespült sind, so daß nicht immer sichergestellt werden kann, daß die Feststoffteilchen sofort und vollständig mit der Wasch¬ flüssigkeit weggeführt werden. Außerdem besteht die Gefahr, daß durch die horizontale Eindüsung des zu behandelnden Abgases der Wasserfilm an den Plattenkanten abreißt, wo¬ durch der Abscheidegrad weiter verschlechtert wird. Dabei besteht gleichzeitig die Gefahr von Kurzschlüssen.
Aus der FR-A-25 75 675 ist ein sogenannter Rohrfilter bekannt, dessen Innenwand zwar über ein umfangsseitig angeordnetes Wasserreservoir vollflächig bespült wird, bei dem sich jedoch nur sehr geringe Abscheideflächen und damit eine geringe spezifische Gasdurchsatzleistung bei gleichzeitig hohem apparativem Aufwand ergibt.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Naß-Ionisationswäscher zur Verfügung zu stellen, der mit möglichst geringem apparativen Aufwand eine hohe Gasdurchsatzleistung und einen hohen Abscheidegrad von festen Teilchen aus den hindurchgeführten Gasen oder Aero¬ solen ermöglicht.
Die Erfindung steht unter der Erkenntnis, daß dies mit einer Vorrichtung erreicht werden kann, die aus mehreren, parallel zueinander und im Abstand angeordneten, als Elek¬ troden mit einer bestimmten Ladung geschalteten Platten besteht, die kontinuierlich und vollflächig mit einer Waschflüssigkeit bespült werden, bei der in den Zwischen¬ räumen zwischen benachbarten Platten Ionisationsdrähte verlaufen, die eine unterschiedliche Ladung gegenüber den Platten besitzen. Hierdurch werden die mit dem Gasstrom in die Zwischenräume zwischen den Platten eingebrachten festen Teilchen im Bereich zwischen den Platten mit einer den Ionisationsdrähten entsprechenden Ladung versehen und anschließend unmittelbar von den als Gegenelektroden geschalteten Platten angezogen, wo sie aufgrund der voll¬ flächigen Bespϋlung mit einer Waschflüssigkeit schnell und vollständig in ein Sammelbecken zum Austrag der Wasch¬ flüssigkeit gemeinsam mit den festen Teilchen abgeführt werden .
Durch die' Anordnung der Ionisationsdrähte zwischen den einzelnen Platten wird sichergestellt, daß die aufgeladenen festen Teilchen sich gezielt auf dem kürzesten Wege zu den Plattenelektroden bewegen und nicht an Kanten oder nicht bespülten Flächenabschnitten anhaften können.
Hierdurch wird bei hoher Gasdurchsatzleistung ein hoher Abscheidegrad ermöglicht, der durch den gewählten Abstand der Platten sowie die angelegte Spannung einstellbar ist.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist durch die Merkmale des Anspruches 1 im einzelnen gekennzeichnet.
Nach einer ersten Ausführungsform wird vorgeschlagen, die Ionisationsdrähte vertikal zwischen den Platten anzu¬ ordnen, wobei dies vorzugsweise so erfolgt, daß die Drähte zueinander in einer (gedachten) vertikalen Ebene liegen. Hierbei erfolgt die Gaszuführung vorzugsweise horizontal und die Drähte sind dann an dem der Gaszuführung zugewandten Endabschπitt zwischen den Platten angeordnet, so daß die Ionisierung der Feststoffteilchen gleichmäßig und unmittel¬ bar nach Eintritt des Gasstromes zwischen die Platten erfolgt.
Insbesondere bei einem hohen Gasdurchsatz könnte auch hier die Gefahr bestehen, daß der Wasserfilm auf den Plat- tenelektrodeπ am gaseintrittsseitigen Ende stellenweise abreißt. Aufgrund der Anordnung der Drähte zwischen den Platten hat dies bei der erfinduπgsge äßen Vorrichtung zwar nicht den Nachteil, daß größere Mengen an Feststoff¬ teilchen sich auf dem nicht bespülten Bereich der Platten abscheiden; die Erfindung schlägt jedoch in einer bevor-
zuqten Ausführunqsform gleichermaßen vor, die Ionisations¬ drähte horizontal zwischen den vertikal ausgerichteten Platten anzuordnen und das Gas dann im Gleich- oder Gegen¬ strom mit der Waschflüssigkeit durch die Zwischenräume zwischen den Platten zu führen.
In diesem Zusammenhang wird gleichzeitig vorgeschlagen, die Einrichtung zur kontinuierlichen und vollflächigen Besoülunq der Platten mit einer Waschflüssigkeit, die vorzugsweise eine eigene elektrische Leitfähigkeit besitzt, (von oben nach unten) mit Verteilerrinnen auszubilden, die oben offen sind und unmittelbar auf dem oberen Rand jeder Platte angeordnet werden. Die Waschflüssigkeit läuft dann über den Rand der Rinnen zunächst über die Außenfläche der Rinnen und dann über die gesamte Länge der Platten gleichmäßig und vollflächig über deren Oberfläche. Die Rinnen können eine größere Breite als die Platten aufweisen.
Auc-h bei einer Gaszuführung im Gegenstrom wird ein Ablösen des Flüssigkeitsfilms ausgeschlossen, da die Unterkanten der Platten stets über die gesamte Länge/Breite bespült werden und von oben immer wieder neues Wasser nachgeführt wird .
Hierbei sieht eine vorteilhafte Ausführungsform vor, die Drähte unter einem Winkel kleiner 90° zur Horizontalen zwischen benachbarten Platten anzuordnen. Dies hat den Vorteil, daß etwaige Wassertröpfchen, die sich auf den Tonisationsdrähten (die auch Sprühdrähte genannt werden) abscheiden sollten, sofort in Richtung auf das tiefer- lieqende Ende abgeleitet werden, so daß die Gefahr eines
Kurzschlusses zwischen benachbarten Platten mit gleicher Ladung sicher verhindert wird. Vorzugsweise beträgt die Neigung der Sprühdrähte zur Horizontalen zwischen 10 und 30 Grad.
Je nachdem, welchen Abstand die Platten zueinander auf¬ weisen, kann eine mehr oder weniger hohe Spannung an die Sprühdrähte angelegt werden. Im einzelnen wird sich der Plattenabstand und die angelegte Spannung nach der Qualität und Quantität des zu reinigenden Gases/Aerosols richten. Bei entsprechend hoher Spannung wird eine einzige "Sprühebene" aus Sprühdrähteπ ausreichen, das heißt, zwischen benach¬ barten Platten verläuft dann jeweils nur ein Ionisations¬ draht. Sofern eine geringere Energie gewählt werden muß oder um den Abscheidegrad noch weiter zu verbessern, wird in einer weiteren Alternative vorgeschlagen, mehrere "Sprüh¬ ebenen" zwischen den Platten anzuordnen. Zwischen benach¬ barten Platten verlaufen dann mehrere Sprühdrähte im Ab¬ stand zueinander, wobei benachbarte Sprühdrähte zwischen benachbarten Platten wiederum vorzugsweise jeweils in einer Ebene angeordnet werden. Dabei können die einzelnen "Sprühebenen" gemeinsam oder getrennt an eine Spannuπgs- quelle angeschlossen werden.
Die oben beschriebenen Verteilerrinnen auf den Oberkanten der Platten, über deren Rand die Waschflüssigkeit auf die Platten läuft, haben den Vorteil, daß zur Bespülung auch Dispersionen verwendet werden können. Die erfindungs¬ gemäße Vorrichtung weist damit einen weiteren Vorteil gegenüber dem aus der DE-A-31 52 216 bekannten elektrischen Filter auf, bei dem die Waschflüssigkeit über Düsen auf die Platten gespritzt wird, weil diese Düsen bei Verwendung von Dispersionen leicht verstopfen können.
Die Verteilerrinne kann aus einem Rohr bestehen, das auf der Oberseite aufgeschnitten ist. Zur leichmäß gen Ver¬ teilung der Spülflüssigkeit kann die Verteilerrinne mit einem Wehr ausgebildet sein. Insbesondere zur Erzielung großer Abscheideflächen wird vorgeschlagen, zwischen den bespülten Platten und in ausreichendem Abstand zu den Sprühdrähten Abscheidehilfen anzuordnen, die von der Waschflüssigkeit benetzt werden.
Als Waschflüssigkeit können beispielsweise wäßrige Lösungen saurer oder basischer Elektrolyte, tensidhaltige Lösungen oder Polyelektrolyte verwendet werden.
Weiterhin wird vorgeschlagen, der Vorrichtung einen Ver¬ dampfungskühler vorzuschalten, durch den das Gas/Aerosol hindurchgeführt wird. Der Verdampfungskühler stellt eine Art Hochleistungsabsorber dar und kann aus einem Sprüh¬ wäscher oder einem Festbett bestehen, das mit einer Wasch¬ flüssigkeit besprüht wird. Hier wird das Gas/Aerosol bis auf den Taupunkt abgekühlt. Dabei werden gröbere Fest- steffteilchen bereits abgeschieden. Aerosolförmig vorlie¬ gende Feststoffteilchen werden durch das Festbett oder den Sprühwäscher geleitet und dann vorzugsweise im Gegen¬ strom durch den sich anschließenden Naßionisationswäscher der vorstehend beschriebenen Art abgeschieden. Diese Alter¬ native stellt quasi ein zweistufiges Verfahren dar, das insbesondere bei stark belasteten Abgasen sowie teerartigen, sauren, basischen und salzartigen Aerosolen aus Abgasen vorteilhaft ist. Die Gesamtvorrichtuπg besteht dann vorzugs weise aus einem vertikalen Turm mit einer ersten Sprüh¬ ebene, durch die das Abgas zunächst hindurchgeleitet wird, bevor es in den Naßionisationswäscher gelangt. Dabei kann
die Waschflüssigkeit aus dem Naßionisationswäscher in der vorgeschalteten Sprühstufe erneut genutzt werden; ebenso ist es aber auch möglich, den Sprühwäscher mit einer separaten Zuführeinrichtung für eine Waschflüssigkeit auszubilden und die Waschflüssigkeit aus dem Naßionisationε- wäschex getrennt abzuziehen.
Wird der Verdampfungskühler von einem Festbett gebildet, so kann dieser beispielsweise aus einer Füllkörperschüttung oder einer geordneten Packung, zum Beispiel einer Gewebe¬ packung, bestehen.
Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Merk¬ malen der Unteransprüche sowie den sonstigen Anmeldungs- uπterlagen.
Die Erfindung wird nachstehend anhand zweier Ausführungs¬ beispiele näher erläutert. Dabei zeigen in stark schema¬ tisierter Darstellung
Figur 1: eine Seitenansicht - teilweise auf eschnitten - einer ersten Ausführungsform eines Naß-Elektro- filters ,
Figur 2: eine perspektivische Ansicht auf die Zuordnung von Abscheideplatten und Sprühdrähten der Vorrich¬ tung nach Figur 1 ,
Figur 3: eine Seitenansicht auf eine zweite Ausführungsform eines Naß-Ionisationswäschers mit vorgeschaltetem Hochleistungsabsorber,
Figur 4: eine alternative Zuordnung der Sprühdrähte zu den Abscheideplatten bei der Vorrichtung nach Fi ur 3.
Die Vorrichtung nach Figur 1 umfaßt ein zylinderför iges Gehäuse 10 mit rechteckigem Querschni t, das an beiden Enden jeweils über einen Konus 12 in einen Zuführs utzen 14 beziehungsweise einen Auslaßstutzen 16 für das zu rei¬ nigende Abgas übergeht. Im Einlaßstutzeπ 14 ist ein Gebläs 18 zur Förderung des Abgases G durch die Vorrichtung (das Gehäuse 10) angeordnet.
Im mittleren Teil (zwischen den Konen 12) sind im Gehäuse 10 eine Vielzahl von vertikal ausgerichteten Platten 20 parallel und im Abstand zueinander angeordnet. Die Platten 20 sind über Distanzhalter miteinander verbunden. Der Plattenabstand ist jeweils gleich und zwischen benachbarten Platten 20 verläuft jeweils ein Ionisationsdraht (Sprüh¬ draht) 22 derart, daß die Sprühdrähte 22 untereinander innerhalb einer (gedachten) Ebene liegen. Die vertikal verlaufenden Sprühdrähte 22 sind - wie Figur 1 zu entnehmen ist - am gaseinlaßseitigen Ende der Platten 20 mit Abstand hinter den vorderen Stirnflächen 20a angeordnet. Die Sprüh¬ drähte 22 verlaufen jeweils mit gleichem Abstand zwischen be-nachbarten Platten 20 und überragen die Platten 20 nach oben und unten, wo sie auf horizontal verlaufenden Spann¬ bügeln 24 (Figur 2) befestigt sind, die außenseitig durch Isolatoren 26 gegen Masse isoliert sind.
Die Platten 20 sind plan und frei von Kerben. Jeweils auf der oberen Kante 20b jeder Platte 20 ist eine Verteiler rinne 28 angeordnet. Sie kann als konisch zur Plattenkante 20b sich verjüngendes Wehr ausgebildet sein; in Figur 2 ist eine Form dargestellt, bei der die Verteilerrinne 28 von eine Rohr gebildet wird, das mit der zugehörigen Platte 20 fest verbunden ist. Der Durchmesser des Rohres
28 ist größer als die Dicke der zugehörigen Platte 20, so daß die Verteilerrinne 28 die Platte 20 beidseitig etwas überragt. Die Rinne 28 ist oben offen und wird über eine (nicht dargestellte) Zuführrichtung mit einer Wasch¬ flüssigkeit gespeist, die beidseitig über die Ränder der Rinne 28 zu gegebener Zeit überläuft und entlang der Außen¬ wand der Rinne 28 dann auf die Außenflächen der Platte 20 gelangt, die auf diese Weise vollflächig und gleichmäßig bespült wird. Sowohl durch eine Änderung der Steigung über die Länge als auch durch Ausbildung einer Kerbe guer zur Rinne oder durch Aufsetzen eines verschiebbaren Ringes auf das der lonisiereinrichtung zugewandte Ende können diese Abschnitte mit einem verstärkten Spülwasserfilm belegt werden. Dieses Konstruktionsmerkmal berücksichtigt besonders die erhöhte Schadstoffabscheidung an dem in Gaszuführrichtung vorderen Endabschnitt der Platten 20.
Um überhaupt eine Abscheidung zu erhalten, müssen die Platten 20 einerseits und die Sprühdrähte 22 andererseits mit einer unterschiedlichen Ladung versehen werden. In dem- in den Figuren 1, 2 dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Sprühdrähte 22 positiv und die Platten 20 negativ geladen, beziehungsweise die Platten 20 bilden das Erd¬ potential, wozu eine (nicht dargestellte) Spannungsguelle dient. Die Feinteilchen, die in dem Gas enthalten sind, das über den Gaseinlaßstutzen 14 in das Gehäuse 10 ein¬ geblasen wird, werden dann beim Vorbeiführen an den Sprüh¬ drähten 22 aufgeladen (hier: positiv) und anschließend von den als Gegenelektroden wirkenden Platten 20 ange¬ zogen, wo sie auf den kontinuierlichen Wasserfilm stoßen und mit diesem unmittelbar und vollständig nach unten abgeführt werden. Zu diesem Zweck weist der Boden 30 des Gehäuses im einzelnen nicht dargestellte Öffnungen auf,
über die die Waschflüssigkeit in ein Sammelbecken 32 gelangt. Vorzugsweise durchläuft der die Feststoffteilchen enthaltende Spülwasserstrom anschließend ein Klärbecken.
In Figur 3 ist eine weitere Ausführungsform der Vorrichtun dargestellt, die hier im oberen Teil eines Turms 34 angeor net ist. Analog dem Ausführungsbeispiel nach den Figuren 1, 2 besteht die Vorrichtung aus mehreren, parallel und im Abstand zueinander angeordneten, wasserbespülten Platte 20, die oberseitig an einer Tragkonstruktion 36 aufgehängt sind. Oberhalb jeder Platte verläuft jeweils eine Spülrinn 28 analog den Figuren 1, 2. Die Wassereinspeisung ist schematisch mit 38 gekennzeichnet.
Auch hier verläuft jeweils zwischen zwei benachbarten Platten 20 ein Sprühdraht 22, der jedoch im Gegensatz zu dem Ausführungsbeispiel nach den Figuren 1, 2 horizonta angeordnet ist, und zwar im Bereich des unteren Endab¬ schnittes der Platten 20. Die Sprühdrähte 22 werden an ihren Enden, die die Platten 20 jeweils überragen, über Bü-qel 40 gespannt, die durch Isolatoren gegen Masse iso¬ liert sind.
Diese Sprühdrähte 22 sind so angeordnet, daß sie in einer (gedachten) horizontalen Ebene liegen.
Wie Figur 3 zeigt, sind außer den Sprühdrähten 22 zwischen den oberen Endabschnitten der Platten 20 weitere Sprϋh- drähte 22a auf analoge Weise wie die Sprühdrähte 22 ange¬ ordnet, woraus sich eine zweite Sprüh-/Ionisationsebene ergibt .
In einem bestimmten Abstand unterhalb der vorstehend be¬ schriebenen Vorrichtung ist in dem Turm 34 eine Verdampfungs kühlzone 42 angeordnet, die sich über den gesamten Quer¬ schnitt des Turms 34 erstreckt und hier als Gegenstromsprüh- wäscher ausgebildet ist. Oberhalb der Verdampfungskühlzone 42 ist mittig im Turm 34 ein Sprühkopf 44 angeordnet, der über eine Leitung 46 mit einem getrennten Waschwasser¬ strom 48 versorqt wird. Über den Sprühkopf 44 wird die Waschflüssigkeit sternförmig über die gesamte Querschnitts¬ fläche des Verdampfungskühlers 42 versprüht, der aus einem gasdurchlässigen Kunststoff-Netzwerk besteht.
Die Funktionsweise dieser Anlage ist wie folgt:
Über einen am unteren Ende des Turms 34 befindlichen Ein¬ laßstutzen 14 wird das Abgas/Aerosol über ein Gebläse durch den Turm 34 gefördert und durchläuft den Turm 34 danach von unten nach oben. Auf diesem Wege durchläuft das Abgas zunächst den Verdampfungskühler 42, wo eine erste Abscheidung von Grobteilchen erfolgt. Die gröberen Teilchen werden von der aufgesprühten Waschflüssigkeit aufgenommen und aufgrund der Gravitation mit dem Wasch¬ wasserstrom entgegen der Gasrichtung G in den Bodenbereich des Turms 34 zurückgeführt und über einen Auslaß 50 unter¬ halb des Gaseinlaßstutzens 14 seitlich ausgetragen.
Das so bereits vorkonditionierte Abgas strömt unter der Wirkung des Gebläses weiter nach oben und gelangt dann in den eigentlichen Naßionisationswäscher, in dem die partikelförmigen Gasbestandteile zunächst im Bereich der ersten Sprühebene (Sprühdrähte 22) ionisiert und anschließe durch Abscheidung auf dem von den Platten abfließenden Spülwasserfilm auf die zuvor beschriebene Art und Weise abgeschieden werden.
Das so weiter gereinigte Gas durchströmt den Turm 34 weite nach oben, bis es in den Bereich der zweiten Sprühebene (Sprühdrähte 22a) gelangt, wo etwaig noch im Gas verbliebe Feststoffteilchen auf gleiche Art und Weise entfernt werde
Während das gereinigte Abgas die Vorrichtung anschließend nach oben verläßt und über den Gasauslaßstutzen 16 am oberen Ende des Turms 34 abgezogen wird, werden die auf den Platten 20 beziehungsweise dem Spülwπsserfilm abgeschie denen Feinstteilchen über den Spülwasserstrom nach unten ausgetragen, der durch den Verdampfungskühler 42 zum Aus¬ laß 50 geführt wird, an den sich eine Klärstufe anschließt.
Die Abscheidewirkung der beschriebenen Anlage ist besonders hoch, weil über die beschriebenen Verteilerrinnen eine vollflächige Bespülung der Platten 20 gewährleistet wird und die im Bereich der Sprühebenen abgeschiedenen Feinst¬ teilchen so stets auf kürzestem Wege an die Gegenelektro¬ den (Platten 20) gelangen und mit dem Spülwasserstrom weggeführt werden. Es wird hier also das Gas im Gegeπstrom zur Spülflüssigkeit geführt. Ebenso wäre es aber auch möglich, Gas und Spülflüssigkeit im Gleichstrom zu führen. Im Gegensatz dazu arbeitet die Vorrichtung nach den Figu¬ ren 1, 2 im sogenannten Kreuzstrom, das heißt, das Gas wird senkrecht zur Strömungsrichtung der Waschflüssigkeit durch die Ionisationseinrichtung (Platten 20, Sprühdrähte 22) geführt.
Anstelle der horizontalen Anordnung der Sprühdrähte 22, 22a können diese auch, wie in Figur 4 dargestellt, unter einem Winkel Alpha zur Horizontalen angeordnet werden. Diese Ausführungsform hat den Vorteil, daß Wassertröpfchen,
die sich gegebenenfalls auf den Sprühdrähten 22, 22a ab¬ scheiden, zum tiefergelegenen Ende des Sprühdrahtes und damit aus der eigentlichen Ionisationseinrichtung weggeführ werden, wodurch die Gefahr eines Kurzschlusses zwischen den Sprühdrähten 22 und den benachbarten Platten 20 verhin¬ dert werden kann.
Im übrigen entspricht die Befestigung und Ladung der Sprüh¬ drähte der, wie vorstehend beschrieben.
Der Plattenabstand richtet sich nach der an die Sprüh¬ drähte 22, 22a angelegten Spannung, wobei unter Berück¬ sichtigung der begrenzten Durchschlagsfestigkeit der in der lonisiereinrichtung eingesetzten, nicht beheizten Isolatoren bei der Behandlung feuchter Gase vorzugsweise Arbeitsspannungen bis + 20 kV beziehungsweise - 20 kV resultieren. Dementsprechend sind in Abhängigkeit von dem zu behandelnden Gas Plattenabstände von 15 bis 60 mm bevorzugt. Die Platten selbst können praktisch aus jedem beliebigen Material bestehen und sind in der Regel qererdet. Auf jeden Fall sollte der Plattenwerkstoff gut benetzbar und für das jeweilige Einsatzgebiet resistent sein. Weiterhin sollen die Platten eine möglichst glatte Oberfläche aufweisen, um einen Abriß der Spülflüssigkeit zu verhindern.