Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Klebenähten quer zur Bewegungsrichtung einer Bahn
Beschreibung:
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Her stellen von Klebenähten gemäß den Oberbegriffen von Patentansprüche 1 und 7.
Derartige Klebenähte sind z. B. bei der Herstellung von in Seitenan sicht rechteckigen Tüten für die Verklebung der Tüte im Bodenbereic erforderlich. Solche Tüten werden aus einer Papierbahn, die vo einer Papiervorratsrolle abgezogen wird, hergestellt. Während be solchen Tüten die Seiten- oder Mittelnähte relativ einfach herstell bar sind, weil sie parallel zur Transportrichtung der Papierbahn i der Tütenherstellungsmaschine angeordnet sind, ist das Herstelle von quer zur Transport- oder Bewegungsrichtung der Papierbahn orien tierten Klebenähten vergleichsweise schwieriger, weil die Ver weilzeit der Bahn bzw. desjenigen Bereiches der Bahn, in dem di Klebenaht herzustellen ist, innerhalb der Klebestation relativ ge ring ist, insbesondere dann, wenn - wie üblich - hohe Fertigungsge schwindigkeiten und damit hohe Geschwindigkeiten der Papierbahn ge fordert werden.
Es ist allgemein bekannt, derartige quer zur Bewegungsrichtung ver laufende Klebenähte mit Hilfe eines sogenannten Leimmessers herzu stellen. Ein solches Leimmesser ist achsparallel an einer rotieren den Welle befestigt und ermöglicht bei jeder Umdrehung der Welle di Herstellung einer Klebenaht. Zu diesem Zweck streicht das Leimmesse an einer langsam laufenden Leckwalze bei jeder Umdrehung der Well mit sehr geringem Abstand vorbei und nimmt dabei mit ihrer hohl aus gearbeiteten Messerschneide eine bestimmte Leimmenge von der Ober fläche der Leckwalze ab. Beim Weiterdrehen der Welle kommt die leim belegte Schneide des Leimmessers kurzzeitig mit der Papierbahn i Berührung und überträgt den zuvor an der Leckwalze aufgenommene Klebstoff auf die Papierbahn. Die weitere Verklebung erfolgt dann z. B. mit Hilfe eines sogenannten Falzmessers, durch welches ein Strei fen der Papierbahn in der Nähe des Klebstoffaufträges um etwa 180 umgelegt und auf den Klebstoff gedrückt wird.
Bei diesen bekannten Vorrichtungen ist die Ausschußquote von ni oder unzureichend ausgeführten Klebenähten relativ groß, ohne der Ausschuß bemerkt und aussortiert werden kann, denn derart Vorrichtungen arbeiten weitgehend automatisch. Ein weiterer Nacht ist der relativ hohe Verschleiß an Leimmessern, da immer wieder e mal ein Stück Papier von der Bahn an dem Leimmesser hängen blei Weiterhin ist es relativ schwierig, die tatsächlich erforderli Klebstoffmenge mit hinreichender Zuverlässigkeit von der Leckwa abzustreichen, so daß es auch aus diesem Grunde zu Fehlverklebun kommt. Schließlich verschmutzen diese bekannten Vorrichtungen du herumspritzenden Klebstoff schon nach kurzer Betriebszeit so sta daß zeitraubende Reinigungsarbeiten erforderlich sind.
Aus der DE-OS 30 45 413 ist eine Technik zur flächigen Verbind eines Polyäthylenfilms mit einer Trägerbahn im kontinuierlichen V fahren bekannt, bei der eine gute Haftung dadurch erzielt wird, aus einer Reihe von Düsen eines quer zu der Trägerbahn angeordne Verteilerrohres ein Gas, nämlich Ozon austritt, das derart in Be gungsrichtung der Trägerbahn auf dieselbe geblasen wird, daß das entlang der sich mitbewegenden Trägerbahn und nachfolgend entl des sich entgegengesetzt bewegenden Polyäthylenfilmes strömt. E Analogie zur Aufbringung von Klebstoffnähten , wie sie Gegenstand erfindungsgεmäßeπ Verfahrens ist, liegt nach Auffassung des Anm ders nicht vor, denn es handelt sich - wie erwähnt - um eine vo flächige Verbindung und nicht etwa um ein taktweises Abströmen Ozons. Da sich das Ozon naturgesetzlich in dem ganzen ihm zur Ver gung stehenden Raum ausbreitet, erscheint es nach dem bekannten V fahren nicht möglich, das Ozon als Materialschicht (wie einen Kle stoff) auf der Trägerbahn aufzutragen. Vielmehr scheinen für di bekannte Behandlungsmethode chemische Prozesse bestimmend zu se indem durch den Ozonstrom die Umgebungsluft von den beiden Bah verdrängt und ferngehalten wird und die Bahnverbindung in einer die chemische Reaktion günstigen Atmosphäre stattfindet. Neben d sem grundsätzlichen Unterschied zur vorliegenden Erfindung kommt
hinzu, daß ein taktweises Arbeiten, insbesondere ein Ozonbehande schmaler Streifen quer zur Bahntransportrichtung nicht möglich wär da erstens das Ozon dann unmittelbar in den Verbindungsspalt beid Bahnen eingebracht werden müsse und zweitens aufgrund der Gasfo des Behandlungsmittels eine auf einen wohldefinierten schmal Streifen (Klebenaht) beschränkte Haftungswirkung nicht erzielba sein dürfte, sondern sich das Gas stets über breitere Streifen mi unterschiedlicher, in Transportrichtung sich ändernder Wirkungsin teπsität verteilen würde.
Aus der US-PS 46 92 350 ist es bekannt, Materialbahnen im kon tinuierlichen Verfahren vollflächig mit Asphaltschaum zu beschich ten, der mit einer Halbwertzeit von 2, 5 Minuten zusammenfällt. De Anmelder vermag nicht zu erkennen, an welcher Stelle dieser Druck schrift entnehmbar ist, daß bei diesem bekannten Verfahren auch ein taktweise Vorgehensweise in dem Sinne vorgeschlagen wird, daß ledig lich schmale Streifen des Asphaltschaums quer zur Bewegungsrichtun aufgetragen werden. Eine solche Vorgehensweise schiene im Gesamtzu sammenhang dieser Druckschrift vielmehr widersprüchlich, da es dor um das Beschichten von Materialbahnen mit Asphalt geht.
Zur möglichst weitgehenden Behebung der Nachteile, insbesondere de Leimmessertechnik, vor allem zur Sicherung einer gleichbleibende Qualität der Klebenähte wird erfindungsgemäß ein Verfahren bzw. ein Vorrichtung mit den Merkmalen der Ansprüche 1 bzw. 7 vorgeschlagen.
Das erfindungsgemäße Verfahren und die erfindungsgemäße Vorrichtun gestatten das Herstellen von Klebenähten an Bahnen aus unterschied lichstem Material aus künstlichen oder natürlichen Rohstoffen und i besonderer Weise an Bahnen aus Papier jeglicher Herstellungsart un GrundstoffZusammensetzung sowie jeglicher Bahndicke, Bahnbreite un Bahnlänge; unter einer "Bahn" sind auch bereits fertige Zuschnitt zu verstehen, die gewünschtenfalls auch von einem Stapel anstatt vo einer Rolle der Klebestation zugeführt werden können. Dabei könne die verschiedensten "Klebstoffe" durch die erfindungsgemäßen Düsen
auf die Bahn aufgetragen werden, soweit der Klebstoff verdüsbar is Es können sowohl Klebenähte aus einer Vielzahl von benachbart Klebstoffpunkten, als auch Klebenähte mit durchgehendem Klebstof band hergestellt werden. Dies ist durch entsprechende Wahl der D senquerschπitte, der Düsenaπordnung und des Düsenvordrucks, al desjenigen Drucks, mit dem der Klebstoff durch die Düsen gepre wird, sowie durch den Abstand der Düsen von der Bahn möglich. Eben entscheidet die Dauer zwischen dem Klebstoffauftrag und dem Aufei anderpressen der miteinander zu verklebenden Bereiche der Bah inwieweit die Klebenaht punktförmig oder linieπförmig ausgebild ist, denn selbst wenn die verdüsten Klebstoffkegel benachbarter D sen sich auf der Bahn zunächst nicht überschneiden, kann der Kle stoff nach dem Auftreffen auf der Bahn unter Umständen noch verla fen, so daß benachbarte Klebstoffflächen sich zu einem Klebstoffba verbinden. Es kann vorteilhaft sein, die Düsen derart' zueinander zuordnen, daß sie - anstatt gerade oder teilweise gerade zu sein Klebenähte in der Form eines vorgegebenen Musters herstellen, z. in der Form eines welligen oder gezackten, punktförmigen oder dur gehenden Linienzuges, in einer in Bewegungsrichtung der Bahn förmig durchgebogenen Linie, aber auch als Rechteck oder sonst beliebig gemustert. Im Falle rechteckiger oder sonstwie in sich schlossene Linienzüge bildender Klebenähte und anderer frei musterter Klebenähte muß ein Teil der Düsen mehrmals kurzzeitig ( ein oder mehrmalig für eine längere Zeitspanne) den Klebstoff ab ben, während andere Düsen nicht oder nur sehr kurzzeitig oder einmal je Klebenaht Klebstoff abgeben. Im Sinne der Erfindung also unter einer quer zur Bewegungsrichtung der Bahn herzustellen Klebenaht jede beliebige Art von Anordnung von Klebstoffpunkten u oder -liπien zu verstehen, die - insgesamt gesehen - sich etwa ein Band im Ergebnis quer, d. h. auch schiefwinklig, zur Bewegun richtung der Bahn erstrecken; dementsprechend müssen die Düsen d einander zugeordnet, geformt und/oder getaktet sein.
Durch die Erfindung ist es auch möglich, mehrere Bahnen quer zur wegungsrichtung der Bahnen durch Klebenähte miteinander zu verk ben .
Der Klebstoffauftrag erfolgt er indungsgemäß jeweils nur während e ner vorbestimmten Zeitspanne, das heißt, daß nur während dies Zeitspanne Klebstoff durch die Düsen verdüst wird. Diese Zeitspan ist entsprechend der gewünschten Breite der Klebenaht, also ihr Erstreckung in Bewegungsrichtung der Bahn um so größer je breit die Klebeπaht sein soll. Der erfindungsgemäße Klebevorgang wiede holt sich taktweise, so daß entsprechend der Dauer eines vollständ gen Arbeitstaktes, bestehend aus einer Verdüsungsphase und ein Nicht-Verdüsungsphase , sowie entsprechend der Bewegungsgeschwindi keit (Transportgeschwindigkeit) der Bahn, gleichartige Klebenähte vorbestimmten (in Bewegungsrichtung gesehenen) Abständen an der Ba oder den Bahnen hergestellt werden, wie dies z. B. beim Herstell von Tüten für die Verpackung von Lebensmitteln, wie Gemüse, Bro oder dergleichen erforderlich ist.
Für die Herstellung einer brauchbaren Klebenaht reicht es in der R gel aus, wenn die Düsen in einer einzigen Reihe nebeneinander ang ordnet sind. Es ist aber auch möglich, mehrere in Bewegungsrichtu der Bahn hintereinander angeordnete Düsenreihen vorzusehen, wob die Düsen zwischen benachbarten Reihen auch versetzt zueinander a geordnet sein können.
Die Düsen können, gemäß dem Grundgedanken, auf dem die Erfindung b siert, zwar grundsätzlich ortsfest bezüglich der Klebestation in d Herstellungsmaschine angeordnet sein, insbesondere dann, wenn d Aufeinanderlegen der miteinander zu verklebenden Bahnbereiche m einigem Abstand bezüglich der Düsen in Bewegungsrichtung der Ba erfolgt; wenn aber z. B. das Aufeinanderlegen der miteinander verklebenden Bahnbereiche, z. B. wegen einer relativ kurzen offen Zeit, das heißt einer nur kurzen Verarbeitungszeit des Klebstoffes unmittelbar nach dem Klebstoffauftrag auf die Bahn erfolgen muß und/oder dann, wenn die in Bewegungsrichtung der Bahn gesehene Brei te der Klebstoffnaht besonders schmal sein soll und/ oder wenn ei Bearbeitungswerkzeug, wie ein Falzmesser, nahe oder an der Klebenah zum Einsatz kommt, ist es von großem Vorteil, die Düsen, insbesonde
re während der Verdüsungsphasen , in oder entgegen der Bewegungsri tuπg der Bahn zu verfahren. Bei einem Verfahren in .der Bewegun richtung der Bahn, kann die Breite der Klebenaht besonders ger gehalten werden, im umgekehrten Falle kann sie, trotz einer rela kurzen Verdüsungsphase , relativ breit gehalten werden. Insbesond ist es bei einem Verfahren der Düsen möglich ein Falzmesser o dergleichen in unmittelbarer Nähe der Düsen zum Einsatz zu brin und die Düsen und das Falzmesser oder ein ähnliches Bearbeitun werkzeug mit den Düsen, das heißt in, insbesondere konstantem, stand zu diesen zu verfahren. In einem solchen Falle ist es, ge einer praktischen Ausführungsform der Erfindung, besonders vorte haft, die Düsen um eine quer zur Beweguπgsrichtung der Bahn ori tierte Achse rotieren zu lassen, insbesondere ein oder mehrere w terer Bearbeitungswerkzeuge mit den Düsen um dieselbe Achse m rotieren zu lassen.
Am besten eignet sich das erfindungsgemäße Verfahren zur Anwend an einer Klebe- und Falzvorrichtung, insbesondere zur Herstell von Bodennähten an Tüten, insbesondere aus Papier.
Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann grundsätzlich jede e zelne Düse mit dem Druckbehälter durch eine besondere klebstofff rende Rohrleitung verbunden sein. Es hat sich aber als besonders teilhaft erwiesen, ein mit dem Klebstoff unter Druck beaufschl bares Rohr zu verwenden, welches die Düsen an oder in seiner Wand aufnimmt und dieses Rohr derart in der Klebestation der Bearb tungsmaschine anzuordnen, daß es sich in Richtung der herzustell den Klebenaht erstreckt. Im einfachsten Fall bestehen die Düsen in die Rohrwandung gebohrten Löchern. Es ist aber auch möglich, sondere Düsen derartig in Löcher in der Rohrwandung einzusetzen, die Verdüsungskegel erst in einer bestimmten Entfernung von Rohroberfläche beginnen.
Wenn ein Rohr, wie es vorangehend beschrieben wird, an mehre axial voneinander beabstandeten Stellen mit dem Klebstoff bea
schlagt wird, wird dadurch eine besonders gleichmäßige Klebstoffv düsung entlang der gesamten Klebenaht erreicht. Sehr zufriedenst lende Ergebnisse werden bereits dann erreicht, wenn das Rohr seinen beiden Stirnenden mit Klebstoff beaufschlagt wird.
Unterschiedlich große Arbeitsquerschnitte der Düsen ermöglichen Falle einer direkten Verbindung jeder Düse mit dem Druckbehälter nen unterschiedlich starken Klebstoffauftrag in verschiedenen Län bereichen der Klebenaht. Sie können aber auch einen besond gleichmäßigen Klebstoffauftrag entlang der Klebenaht bewirken, n lich dann, wenn ein Rohr der vorerwähnten Art verwendet wird und Arbeitsquerschnitte der Düsen mit zunehmender Entfernung von der aufschlagungsstelle des Rohres mit Klebstoff größer werden. E ähnliche Beeinflussung des Klebstoffauftrags ist bei einem die Dü aufnehmenden Rohr dann möglich, wenn das Rohr in seinem Inneren, heißt in dem den zu verdüsenden Klebstoff führenden Rohrbereich e lang der Rohrachse verschieden große Querschnitte aufweist.
Wenn die Düsen um eine quer zur Bewegungsrichtung der Bahn ori tierte Achse rotiert werden sollen, so empfiehlt sich, gemäß ei Weiterbildung der Erfindung, die Verwendung einer rqtierbaren Wel welche die Düsen oder ein die Düsen aufnehmendes Rohr trägt und dem Druckbehälter einerseits und den Düsen andererseits fluidis verbunden ist. Vorteilhafter Weise weist eine solche Welle zumind an einem -Stirnende einen zentrischen Rohrkanal auf, der einerse eine oder mehrere fluidische Verbindungen zur Wellenoberflä zwecks Klebstoffbeaufschlagung der Düsen aufweist und der ander seits über einen drehbaren Rohranschluß mit dem Druckbehälter v bunden ist.
Die vorgenannten, erfindungsgemäß zu verwendenden Bauteile bzw. V fahrensschritte unterliegen in ihrer Größe, Formgestaltung, Ma rialauswahl und technischen Konzeptionen bzw. Verfahrensbedingun keinen besonderen Ausnahmebedingungen, so daß die in dem jeweili Anwendungsgebiet bekannten Auswahlkriterien uneingeschränkt Anw dung finden können.
Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile des Gegenstandes der findung ergeben sich aus den Unteransprüchen sowie der nachfolgen Beschreibung der zugehörigen Zeichnung, in der eine bevorzugte A führungsform einer erfindungsgemäßen Klebevorrichtung dargeste ist. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Klebe- und Falzvorrichtung für Herstellung von Klebenähten quer zur Bewegungsricht von Papierbahnen zur Herstellung der Bodennähte an Tü für Lebensmittel in perspektivischer Prinzipdarstell sowie
Fig. 2 von einer Vorrichtung gemäß Fig. 1 ein Leimdüsenrohr Längsschnitt (Schnitt entlang der Linie II-II gemäß F 1) in zwei verschiedenen Ausführungsformen.
In Fig. 1 ist eine Papierbahn 1 ersichtlich, die von rechts n links in Richtung des Pfeiles A innerhalb einer nicht näher dar stellten, da an sich bekannten Vorrichtung zur Herstellung Lebensmitteltüten bewegt wird. In dem dargestellten Ausschnitt Papierbahn 1 ist diese bereits als Schlauch 1A ausgebildet und mi einer Längsklebenaht 1B versehen. Diese Details sind in der Prinz darstellung der Übersichtlichkeit halber fortgelassen und ledigl oben rechts in Fig. 1 als Detailausschnitt wiedergegeben. Unmitt bar bevor die Papierbahn 1 in die allgemein mit 2 bezeichnete Kle und Falzstatioπ gelangt, wird sie mit einem Doppelmesser rechtwi lig zu ihrer Bewegungsrichtung A derart durchgeschnitten, daß Schnittlinien 3 und 4 in Bewegungsrichtung A der Bahn 1 hinterein der liegen. Durch diesen Doppelschnitt, durch den der Papierbahn reich "stromab" der Doppelschnittstelle zu einer Tüte fertiggeste wird, indem diese Tüte ihr Öffnungsende erhält, werden die bei voneinander getrennten Papierbahnstücke ein kleines Stück in Be gungsrichtung A auseinandergeschoben, so daß in der Zeichnung rec des Doppelschnittes, also "stromauf" des Doppelschnittes eine fa bare Klebelasche 5 freigelegt wird. Diese Vorgehensweise ist all mein bekannt. Deshalb sind die entsprechenden Einzelheiten in Fig
unten der Übersichtlichkeit halber fortgelassen worden. In Fig. unten ist die Papierbahn 1 bereits mit dem Doppelschnitt, wie er Fig. 1 oben dargestellt ist, versehen. Die Doppelschnittstelle b findet sich genau im Bereich der Klebe- und Falzstation 2.
Für den Auftrag eines Klebstoffstreifens 6 auf die Papierbahn 1 na der Doppelschnittstelle 3, 4 wird erfindungsgemäß ein Rohr (Lei rohr) 7 verwendet. Das Leimrohr 7 ist innen hohl und in Längsric tung mit einer Reihe nebeneinander angeordneter, als Düsen 8 für d Klebstoffaustritt dienenden Wanddurchbohrungen versehen. Das Rohri nere bildet einen Verteilraum 9 für den Klebstoff 10. Bei dem Au führungsbeispiel gemäß Fig. 1 gelangt der Klebstoff 10 von ein Vorratsbehälter 11 aus in eine Rohrleitung 12, in der eine Druc und Förderpumpe 13 für Klebstoff sowie ein solenoidbetätigbares Ve til 14 eingebaut sind. Gemäß dem dargestellten Ausführungsbeispi ist die Pumpe 13 stromab des Vorratsbehälters 11 und das Ventil stromab der Pumpe 13 dargestellt. Diese Bauelemente können auch jeder anderen geeigneten Zuordnung zueinander vorgesehen sein. So che Behälter/Pumpen/Ventil-Anordnungen sind allgemein bekannt u bedürfen deshalb keiner besonderen Erläuterung. Entscheidend ist l diglich, daß diese Anordnung in der Lage ist, den Klebstoff 10 m geeignetem Druck und geeigneter Temperatur den Düsen 8 zuzuführe Es ist zwar generell möglich, jede einzelne Düse mit einem Ventil versehen, nämlich dann, wenn - gemäß einer alternativen Ausführung form der Erfindung - je eine Düse am Ende einer Klebstoffleitu vorgesehen ist. Auch bei diesen - in der Zeichnung nicht eigens da gestellten - Ausführungsbeispiel ist aber ein einziges Ventil f alle Düsen bevorzugt.
Die den Klebstoff führende Rohrleitung 12 ist stromab des Ventils mit einer rotierenden Welle 15 verbunden. Die Welle 15 weist ein an ihrem Stirnende 15A freimündeπden Hohlraum 16 auf, der über ein an sich bekannte Drehdurchführung 17 mit dem Inneren der Rohrleitun 12 fluidisch verbunden ist. Der Hohlraum 16 der Welle 15 ist an zu mindest einer, vorzugsweise mehreren Austrittsstellen 16A mit de äußeren Wellenoberfläche und dort angeschlossenen Rohrleitungen 18 bzw. 18B fluidisch verbunden.
Bei den Rohrleitungen 18A handelt es sich gemäß Fig. 1 sowie in d rechten Bildhälfte von Fig. 2 um starre Rohre, die an ihrem von d Welle 15 fortweisenden Ende das Leimrohr 7 tragen und den Vertei raum 9 des Leimrohrs 7 mit Klebstoff 10 versorgen. Die Rohre 1 üben also eine Doppelfunktion aus. Sie enden derart verteilt Leimrohr 7, daß eine möglichst gleichmäßige Leimverteilung auf al Düsen 8 möglich ist. Demgegenüber ist bei dem Ausführungsbeispi gemäß Fig. 2, linke Bildhälfte, das Rohr 7 an seinen beiden Stirne den, von denen nur das linke dargestellt ist, über an sich bekann Verschraubungselemente 19 mit Schläuchen 18B aus Kunststoff flu disch verbunden. Die Schläuche 18B sind wiederum in einem nicht da gestellten Verteilstück vereinigt oder unmittelbar mit den Au trittsstellen 16A fluidisch verbunden. In diesem Fall übernehm Haltearme 20 die Befestigungsfunktion des Rohres 7 bezüglich d Welle 15. Je nach Konsistenz des verwendeten Klebstoffes kann es v Vorteil sein, die Düsen 8 mit zunehmendem Abstand der Beaufschla¬ gungsstelle des Rohres 7 großkalibriger zu gestalten; dies ist Fig. 2 in der linken Bildhälfte angedeutet.
Das Leimrohr 7 rotiert also gemeinsam und in der Regel achsparall mit der Welle 15 in Richtung des Pfeiles B. Gemäß Fig. 1 hat d Rohr 7 bereits die Position mit dem- geringsten Abstand zur Papie bahn 1 überschritten und auf der Papierbahn 1 einen Klebstoffstre fen 6 abgegeben, während das lediglich schematisch dargestellte, an sich bekannte Falzmesser 21 sich in der Position befindet, in d der Falzvorgang erfolgt.
Der Leimaustritt aus den Düsen 8 des Leimrohres 7 ist also gezwung nermaßen sehr kurzzeitig, zumal die Bahngeschwingdigkeit der Papie bahn 1 relativ hoch ist, sie kann z. B. zwischen 0,01 und 10 m/s b tragen. Um dies zu erreichen ist es grundsätzlich möglich, die Wel 15 mit einer an sich bekannten Kurvenscheibe drehfest zu verbind und den Schaltvorgang des Ventils 14 mit Hilfe der Kurvenscheibe u eines damit korrespondierenden Nockens zu bewirken. Da der Austaus von Kurvenscheiben langwierig ist und insbesondere nicht bei laufe
der Maschine möglich ist, wird allerdings die in der Fig. 1 dar stellte Steuerung des Ventils 14 bevorzugt. Hierzu ist die Welle mit zwei Schaltnocken 22, 23 versehen und sind je ein Start- und Stopschalter 24 und 25 an .der Maschine, das heißt bezüglich der tierenden Welle 15 ortsfest angeordnet. Bei jedem Umlauf der Wel 15 betätigt zunächst der Schaltnocken 22 ein kugelgelagertes Rad 2 am freien Ende eines Schaltarmes 24A des Startschalters 24. Dies gibt den Schaltimpuls über eine Leitung 24C an ein Steuerpult 26 u dort an ein einstellbares Zeitverzögerungsglied 27 weiter. Dadur ist es möglich, das Ventil 14 um eine vorgebbare Zeit später zu öf nen als dem Auslösezeitpunkt des Startschalters 24. In der Zeichnu ist der Schaltnocken 22 für den Startschalter 24 so angeordnet, d er den Startschalter auslöst, wenn das Leimrohr 7 sich noch ei halbe Umdrehung vor dem nächsten Annäherungspunkt zur Papierbahn befindet. Der Schaltnocken 23 ist' " so angeordnet, daß er den Sto schalter 25 über das Rad 25B und den Schaltarm 25A betätigt, sobal das Leimrohr 7 seinen nächsten Annäherungspunkt an die Papierbahn verlassen hat. Dann wird über eine Leitung 24C das Ventil 14 g schlossen .
Da das Ventil 14 nicht unmittelbar an den Düsen 8.angeordnet is sondern lediglich den Klebstoffzustrom zu den Düsen 8 stoppt und d Klebstoff eine gewisse Zeit nach dem Schließen des Ventils 14 nac fließt, muß der Nocken 23 für den Stopschalter 25 dementspreche bezüglich des Leimrohres 7 winkelpositioniert werden. Dies ka durch unmittelbares Verstellen des Nockens 23 aber auch auf elektr nischem Wege, etwa durch ein zweites Zeitverzögerungsglied erreic werden. In jedem Fall kann die Dauer des Leimauftrags den aktuell Anforderungen entsprechend unmittelbar am Schaltpult 26 geände werden, ohne daß Manipulationen an den Schaltelementen der Kleb und Falzstation 2 vorzunehmen sind.
Durch die Erfindung wird eine besondere Leckwalze, wie sie für d erfindungsgemäßen Zweck in der Vergangenheit verwendet wurde, eing spart und eine besonders saubere Klebstoffverteilung unter Verme dung größerer Verschmutzungen in der Maschine erreicht, wobei e
höherer Qualitätssicheruπgsstaπdard als nach dem Stand der Techn erreicht wird, so .daß auch ohne zeitaufwendige Endkoπtrollen ei besonders ausschußarme Produktion möglich ist.
Im Gegensatz zu bekannten Klebstoffdüsen wird die Klebstoffzufu auch nicht unmittelbar an der Düse gesperrt und geöffnet, sonde relativ weit entfernt von der Düse, so daß zwischen dem Absperrve til und der Düse stets ein erhebliches Klebstoffvolumen verbleib Überraschenderweise ist trotzdem ein sehr gezielter und sauber Auftrag der Klebstoffnaht möglich, insbesondere ohne daß es zu Kle stoffVerteilungsproblemen entlang der Klebstoffnaht kommt.
Während im dargestellten Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 das Lei rohr entgegen der Papierbewegungsrichtung A bewegt wird, wird in d Praxis vorzugsweise umgekehrt verfahren - unter anderem zur Vermin derung der Papierstaugefahr. Das Falzmesser 21 eilt dann dem Lei rohr 7 mit geringem Abstand voraus; es übt seine Funktion gleichwo erst nach dem Auftrag des Klebstoffstreifens 6 auf die Papierbahn aus. -Im übrigen kann es in der Praxis auch von Vorteil sein, d Steuerung der Leimverdüsungsphase mittels der Kombination einer Ku veπscheibe und mindestens eines Zeitverzögerungsrelais durchzufü ren .
Bezugszeichenliste :
1 Papierbahn 26 Steuerpult 1A Schlauch 27 Zeitverzögerungsglied
1B Längsklebenaht
2 Klebe- und Falzstation A Pfeil
3 Schneidkante B Pfeil
4 Schneidkante
5 Klebelasche
6 Klebstoffstreifen
7 Rohr
8 Düsen
9 Verteilraum 0 Klebstoff 1 Vorratsbehälter 2 Rohrleitung 3 Druck- und Förderpumpe 4 Ventil 5 Welle 5A Stirnende 6 Hohlraum 6A Austrittsstelle 7 Drehdurchführung 8A Rohrleitung 8B Rohrleitung 9 Verschraubungselemente 0 Haltearm 1 Falzmesser 2 Schaltnocken 3 Schaltnocken 4 Startschalter 4A Schaltarm 4B Rad 4C Leitung 5 Stopschalter 5A Schaltarm 5B Rad 5C Leitung