DE10039884A1 - Verfahren zum zumindest partiellen Beschichten von Trägermaterialien - Google Patents
Verfahren zum zumindest partiellen Beschichten von TrägermaterialienInfo
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Abstract
Verfahren zum Auftragen von flüssigen oder pastösen Substanzen, insbesondere Thermoplasten, auf ein Trägermaterial, wobei die Substanz mittels einer Düse zumindest partiell auf das an der Düse entlanglaufende Trägermaterial aufgebracht wird, dadurch gekennzeichnet, daß DOLLAR A È quer zur Laufrichtung des Trägermaterials der Düsenkörper durchgebogen wird und DOLLAR A È die Durchbiegung durch Temperaturdifferenzen im Düsenkörper induziert wird.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Auftragen von flüssigen oder pastösen Substan
zen, insbesondere Thermoplasten, auf ein Trägermaterial, wobei die Substanz mittels
einer Düse zumindest partiell auf das unter der Düse durchlaufende Trägermaterial auf
gebracht wird.
Auf dem Markt befinden sich zum Beispiel im medizinischen Bereich Substrate, die mit
viskosen Substanzen beschichtet werden. Eine Möglichkeit, diese Beschichtung durch
zuführen, besteht in zur Umgebung offenen Rakelverfahren, die ohne Verwendung einer
Auftragsdüse auskommen. In vielen Fällen erfolgt diese Beschichtung vollflächig mittels
einer gegen eine Gegendruckwalze, um die das zu beschichtende bahnförmige Träger
material geführt wird, angestellten Beschichtungsdüse. Dabei wird die zu beschichtende
Substanz unter Druck aus dem Austrittsspalt der Düse befördert und auf die vorbeilau
fende Bahn gelegt.
Für die, Beschichtung von Trägermaterialien mit späterem medizinischen, kosmetischen
oder technischen Verwendungszweck werden bevorzugt Klebemassen, besonders
bevorzugt Selbstklebemassen eingesetzt. Diese gehören bevorzugt den Materialklassen
der Lösungen, der Dispersionen, der Präpolymere und der thermoplastischen Polymere
an.
Vorteilhafterweise werden thermoplastische Heißschmelzklebemassen eingesetzt auf
Basis natürlicher und synthetischer Kautschuke und anderer synthetischer Polymere wie
beispielhaft Acrylate, Methacrylate, Polyurethane, Polyolefine, Polyvinylderivate, Poly
ester oder Silikone mit entsprechenden Zusatzstoffen wie Klebharzen, Weichmachern,
Stabilisatoren und anderen Hilfsstoffen soweit erforderlich.
Ihr Erweichungspunkt sollte höher als 50°C liegen, die Applikationstemperatur beträgt in
der Regel mindestens 60°C, bevorzugt zwischen 100°C und 180°C, beziehungsweise
180°C und 220°C bei Silikonen.
Dabei wird angestrebt, die Auftragsmenge der Substanz auf die Bahn über die Bahn
breite möglichst konstant zu halten. Dies wird grundlegend durch die rheologische Aus
legung der in der Düse angeordneten Strömungskanäle erreicht. Typische Geometrien
sind hier zum Beispiel der Kleiderbügelverteiler oder axial verlaufende Verteilkanäle, die
eine deutlich größere Querschnittsfläche aufweisen, als die radial davon abgehenden, in
Richtung des Austrittsspalts weiterführenden Kanäle. Nachteilig ist, daß die rheologische
Auslegung nur für einen eingeschränkten Viskositätsbereich der zu beschichtenden Sub
stanz gültig ist. Wird davon abgewichen, stellen sich Ungleichmäßigkeiten der Auftrags
menge über der Bahnbreite ein.
Um dies zu vermeiden beziehungsweise den nutzbaren Viskositätsbereich der so aus
gelegten Düsen zu erweitern, werden verschiedene zusätzliche Maßnahmen ergriffen.
Bekannt ist das Einfügen eines Staubalkens in den Ausströmspalt der Düse, der in seiner
Höhe und damit in seiner Stauwirkung einstellbar ist. Die Einstellung erfolgt über eine
Vielzahl von Stellelementen, die in regelmäßigen Abständen entlang des Staubalkens
angeordnet sind und deren Anzahl nicht selten bis zu 30 pro Meter Beschichtungsbreite
beträgt. Als Stellelemente werden im wesentlichen Schrauben, Thermobolzen oder Pie
zoelemente verwendet.
Alternativ oder in vielen Fällen auch zusätzlich zum Staubalken wird der Austrittsspalt in
seinem Querschnitt justierbar ausgeführt. Dazu wird in der Regel eine Lippe das Spalts
durch Stellelemente, wie sie bereits oben genannt wurden, durch eine elastische Verfor
mung in die gewünschte Position gezwungen. Auch hier wird die Anpassung der Gleich
verteilung über sehr viele Stellelemente erreicht.
Weiterhin ist für die Gleichförmigkeit des Substanzauftrags der Spalt zwischen Düse und
Gegendruckwalze bedeutend. Dieser Spalt wird durch eine verfahrbare oder anschwenk
bare Düse eingestellt. Die Einstellung kann üblicherweise rechts und links der Bahn
unabhängig voneinander vorgenommen werden.
Ebenfalls bekannt ist die abschnittweise Variation des Spaltes zwischen Düsenkopf und
Gegendruckwalze, um Auftragsgewichtsfehler über der Breite auszugleichen. Dazu ist in
der Regel die in Drehrichtung der Gegendruckwalze hinter dem Austrittsspalt gelegene
Lippe mit einer radial zur Gegendruckwalze verschiebbaren oder verformbaren Leiste
versehen. Zu erwähnen ist auch hier die übliche Vielzahl der oben genannten Stell
elemente.
Weiterhin bekannt sind mechanische Verformeinrichtungen für den gesamten Düsenkör
per (Jeckeinrichtungen). Hierbei nutzt man die Wegänderung im µm-Bereich zwischen
der Mitte und den Rändem eines Stahlkörpers. In der Regel wird eine mechanische Ver
stellung mittels Federkraft, Differenzgewindeposition usw. und einer Gegenplatte umge
setzt. Der daraus resultierende Verformungsweg ist eine Regelgröße, die dem
Beschichtungsauftrag bei 100%igen Polymeren direkt proportional ist.
Weiterhin werden segmentierte Beschichtungsdüsen eingesetzt, wobei jedes Segment
einen separaten Zustrom der Substanz sowie eine separate Einstellmöglichkeit der
Zuführungsmenge der Substanz aufweist. Letzteres wird durch einzelne Dosierpumpen
oder Ventile je Segment realisiert. Durch die segmentweise Einstellung der Austritts
menge wird über der Beschichtungsbreite die Homogenität des Auftragsgewichts
erreicht.
Nachteilig an allen vorbeschriebenen Beeinflussungsmöglichkeiten der Gleichverteilung
des Auftragsgewichts über der Bahnbreite ist der vergleichsweise hohe konstruktive und
maschinenbauliche Aufwand sowie die durch die Vielzahl der Stellelemente langwierige
und wenig reproduzierbare Einstellung der Gleichverteilung.
Bekannt ist auch der Aufbau eines automatischen Regelkreises zum Einstellen und
Erhalten einer Gleichverteilung des Auftragsgewichts. Hierbei wird bei laufender
Beschichtung das Auftragsgewicht durch zum Beispiel Betastrahler an ebenso vielen
Meßstellen wie Stellelementen bestimmt und bei Abweichungen vom vorgegebenen
Sollwert ein Stellsignal an das jeweilige Element ausgegeben. Als Stellelemente werden
hier bevorzugt Thermobolzen und Piezoelemente eingesetzt.
Nachteilig ist der enorm hohe maschinenbauliche, meß- und regelungstechnische sowie
finanzielle Aufwand, der für ein solches System erforderlich ist.
Eine weitere bekannte Maßnahme zur Vergleichmäßigung des Substanzstromes über
der Breite ist die Integration einer sich über die gesamte Düsenlänge erstreckenden För
derpumpe in den Düsenkörper selbst. Als Förderpumpen kommen hier Zahnradpumpen
oder Drehschieberpumpen zum Einsatz.
Nachteilig ist auch hier der hohe maschinenbauliche Aufwand.
Unter bestimmten Gesichtspunkten ist es sinnvoll, daß die Beschichtungen keine
geschlossenen Oberflächen aufweisen, sondern punktförmig aufgetragen werden, was
zum Beispiel erlaubt, daß die Haut unter Bandagen auf Grund der Austrittsmöglichkeit
von Schweiß und sonstigen Ausscheidungen der Haut nicht mazeriert. Ein adäquates
Verfahren, um diese punktförmige Beschichtung zu erreichen, stellt der Rotationssieb
druck dar. Weitere Verfahren sind der Rasterdruck und das Inkjet-Prinzip.
Beim Rotationssiebdruck befindet sich im Inneren eines rotierenden Siebs eine Düse,
über die von außen her das zu beschichtende Fluid in den Siebraum eingebracht und
durch die Sieblöcher in Richtung des zu beschichtenden Substrats hindurchgedrückt
wird. Entsprechend der Transportgeschwindigkeit des Substrats (Rotationsgeschwindig
keit der Siebtrommel) wird das Sieb vom Substrat abgehoben. Bedingt durch die Adhä
sion und die innere Kohäsion des Fluids wird von der auf dem Träger bereits haftenden
Basis der Kalotten der in den Löchern begrenzte Vorrat an Fluid konturenscharf abgezo
gen beziehungsweise durch den bestehenden Druck auf den Träger gefördert.
Nach Beendigung dieses Transportes formt sich, abhängig von der Rheologie des Fluids,
über der vorgegebenen Basisfläche die mehr oder weniger stark gekrümmte Oberfläche
der Kalotte. Das Verhältnis Höhe zur Basis der Kalotte hängt vom Verhältnis Lochdurch
messer zur Wandstärke der Siebtrommel und den physikalischen Eigenschaften (Fließ
verhalten, Oberflächenspannung und Benetzungswinkel auf dem Trägermaterial) des
Fluids ab.
Die Umsetzung des Verfahrens wird in CH 648 497 A5 grundlegend beschrieben, Ver
besserungen werden in EP 0 288 541 A1, EP 0 565 133 A1, EP 0 384 278 A1, DE 4231 743 A1
und US 5,626,673 beschrieben.
Vordosierdüsen für den Rotationssiebdruck ähneln in ihrem prinzipiellen Aufbau den
Beschichtungsdüsen für vollflächige Beschichtungen. Im Unterschied zu diesen ist hier
der Bauraum allerdings stark beschränkt, da die Düse im Inneren des Siebzylinders Platz
finden muß, der in der Regel einen Durchmesser von nur gut 20 cm aufweist. Ausführun
gen der Düse sind ebenfalls in den oben genannten Dokumenten erläutert. Im Regelfall
vorhanden ist die links und rechts voneinander unabhängige Einstellung des Spalts zum
Sieb beziehungsweise zur Gegendruckwalze. Da das Sieb eine gewisse Nachdosier
funktion übernimmt und somit zur Homogenisierung des Auftragsgewichts über der
Bahnbreite beiträgt, sind weitere Stellelemente zur Homogenisierung in der Regel nicht
vorhanden.
Problematisch wird allerdings der Verzicht auf Maßnahmen zur Homogenisierung bei
Sieben mit großer offener Fläche (< 30% Durchlässigkeit), da hier die Nachdosierfunk
tion immer weniger zur Wirkung kommt, insbesondere wenn mit hohem Fluiddruck gear
beitet wird.
Nur in wenigen Fällen wird der Austrittsspalt in seinem Querschnitt abschnittweise
justierbar ausgeführt oder ein Staubalken eingesetzt. Dabei werden bisher lediglich Stell
schrauben verwendet, was eine Einstellung während des laufenden Siebdrucksbetriebs
unmöglich macht. Beschrieben ist auch die Integration einer sich über die gesamte
Düsenlänge erstreckenden Zahnradpumpe (EP 0 288 541 A1).
Ein wesentlicher Aspekt, der bisher bei der Ausführung von Siebdruckdüsen nicht
berücksichtigt wurde, ist die Durchbiegung der Düse aufgrund ihres Eigengewichts oder
aufgrund von gewollten Maßnahmen.
Grund für die Nichtberücksichtigung des ersteren ist, daß die Düsenlänge bisher kaum
mehr als etwa 50 cm betrug. Führt man jedoch Siebdruckdüsen mit einer Länge von
mehr als einem Meter aus, die verfahrensbedingt nur an ihren Enden gelagert sind, ist
die Durchbiegung aufgrund des geringen Trägheitsmoments dieser Düsenbauform nicht
mehr zu vemachlässigen. Bereits eine Differenz im Spalt zur Gegendruckwalze von nur
0,01 mm hat bei Sieben mit hoher offener Fläche (zum Beispiel 50%) eine Auftrags
gewichtsschwankung von etwa 5 g/m2 zur Folge.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zur Verfügung zu stellen, daß hervorragend
geeignet ist, viskose Flüssigkeiten mit identischer Auftragsmenge über die gesamte
Breite des Trägermaterials mittels einer Düse aufzubringen, deren Düsenkörper durch
gebogen wird, und die aus dem Stand der Technik bekannten Nachteile zu vermeiden.
Gelöst wird diese Aufgabe durch ein Verfahren, wie es im Hauptanspruch beschrieben
ist. Die Unteransprüche betreffen vorteilhafte Fortbildungen des Erfindungsgegenstands.
Demgemäß betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Auftragen von flüssigen oder pastö
sen Substanzen, insbesondere Thermoplasten, auf ein Trägermaterial, wobei die Sub
stanz mittels einer Düse zumindest partiell auf das an der Düse entlanglaufende Träger
material aufgebracht wird, wobei
- - quer zur Durchlaufrichtung des Trägermaterials der Düsenkärper durchgebogen wird und
- - die Durchbiegung durch Temperaturdifferenzen im Düsenkörper induziert wird.
Die erfindungsgemäße Lösung eines Beschichtungsverfahrens und die diesem entspre
chende Ausführung einer Düse vermeidet die oben genannten Nachteile und Schwä
chen. Ein konstanter Auftrag der Substanz über die gesamte Breite des Trägermaterials
ist gewährleistet.
In einer bevorzugten Ausführungsform wird der Düsenkörper in seinem Querschnitt in
zwei Zonen unterschiedlich temperiert, die entlang seiner Längsachse angeordnet sind,
so daß sich eine einfache Krümmungslinie ohne Wendepunkte ergibt.
In einer weiteren vorteilhaften Ausführung wird durch eine zusätzliche Segmentierung der
Zonen unterschiedlicher Temperierung in Längsrichtung der Düse in mindestens drei
unterschiedlich temperierte Zonen eine Biegelinie mit mindestens einem Wendepunkt
erzeugt.
Die Temperierung der Zonen kann durch Erwärmung oder Kühlung erreicht werden. Ent
sprechend können wärmetragende oder kühlende Fluide, die in Kanälen entsprechend
der Zonenaufteilung geführt werden, oder elektrische Heizelemente verwendet werden.
Aber auch Peltierelemente, Strahlungs- oder Konvektionsheizungen sind geeignet.
In einer besonderen Ausführung wird das zu beschichtende Fluid selbst als Temperier
medium für mindestens eine Zone verwendet.
Weiter bevorzugt ist, daß das Trägermaterial entlang einer Gegendruck erzeugenden
Vorrichtung, insbesondere einer Walze, geführt wird.
Die Substanz mittels der Düse durch einen perforierten Zylinder auf das Trägermaterial
aufzubringen (Rotationssiebdruckverfahren), stellt eine weitere hervorragende Variante
des Verfahrens dar.
Besonders vorteilhaft bei dieser Variante ist, daß die Durchbiegung der Düse durch Ver
änderung der Temperierung auch während eines laufenden Rotationssiebdruckbetriebes
eingestellt werden kann, wobei die Düse kompakt gebaut werden kann und der maschi
nenbauliche Aufwand vergleichsweise gering ist.
Es kann bevorzugt sowohl die Durchbiegung in radialer Richtung zur Gegendruckwalze
wie auch die Durchbiegung senkrecht dazu genutzt werden. Im ersten Fall wird direkt
Einfluß auf die Größe des Spalts zwischen Düse und Gegendruckwalze genommen, im
zweiten Fall bleibt der Spalt in seiner senkrechten Projektion konstant, das reale Spalt
maß wird jedoch dadurch beeinflußt, daß die Düsenlippe tangential zur Gegendruckwalze
verschoben wird.
Auch ohne Verwendung einer Gegendruck erzeugenden Vorrichtung ist das Verfahren
nutzbar; hierbei wird die Düse senkrecht zur Laufrichtung des Trägermaterials gebogen.
In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Düse in ihren Lagerungen beweglich
und/oder verschwenkbar, also rechts und links der Bahn unabhängig voneinander zu
verfahren oder anzuschwenken.
Überraschenderweise reichen diese wenigen Stellgrößen aus, um einen gleichmäßigen
Masseauftrag über der Breite der Beschichtungsbahn zu erreichen, viele Gleichvertei
lungsfehler treten symmetrisch auf, wie die Durchbiegung der Düse aufgrund des Eigen
gewichts, die Balligkeit der Gegendruckwalze aufgrund von Temperaturdehnungen oder
auch strömungsbedingte Effekte aufgrund nicht optimaler rheologischer Auslegung der
Düse.
Vorteilhaft kann auch der Aufbau eines automatischen Regelkreises zum Einstellen und
Erhalten einer Gleichverteilung des Auftragsgewichts bei dem beschriebenen Verfahren
gelöst werden. Hierbei wird bei laufender Beschichtung das Auftragsgewicht durch zum
Beispiel Betastrahler oder Infrarotthermometer an nur wenigen Meßstellen bestimmt und
bei Abweichungen vom vorgegebenen Sollwert ein Stellsignal an die entsprechende
Temperiervorrichtung ausgeben.
Mit dem beschriebenen Verfahren können vorteilhaft Flüssigkeiten mit einer dynamischen
Viskosität von 0,1 bis zu 1000 Pa.s, bevorzugt 1 bis 500 Pa.s, beschichtet werden
(gemessen bei 175°C (DIN 53 018, Brookefield DV II, Sp 21)).
Als aufzutragende Substanzen eignen sich alle anorganischen und organischen Verbin
dungen, deren Viskosität durch Temperaturerhöhung in den oben genannten Bereich
gebracht werden kann, auch Dispersionen, Emulsionen, Lösungen und Schmelzen. Für
die Beschichtung von Trägermaterialien mit späterem medizinischen, kosmetischen oder
technischen Verwendungszweck werden bevorzugt Klebemassen, besonders bevorzugt
Selbstklebemassen eingesetzt. Diese gehören bevorzugt den Materialklassen der
Lösungen, der Dispersionen, der Präpolymere und der thermoplastischen Polymere an.
Vorteilhafterweise werden thermoplastische Heißschmelzklebemassen eingesetzt auf
Basis natürlicher und synthetischer Kautschuke und anderer synthetischer Polymere wie
beispielhaft Acrylate, Methacrylate, Polyurethane, Polyolefine, Polyvinylderivate, Poly
ester oder Silikone mit entsprechenden Zusatzstoffen wie Füllstoffen, Klebharzen,
Weichmachern, Stabilisatoren und anderen Hilfsstoffen soweit erforderlich.
Ihr Erweichungspunkt sollte höher als 50°C liegen, da die Applikationstemperatur in der
Regel mindestens 60°C beträgt, bevorzugt zwischen 100°C und 180°C, beziehungs
weise 180°C und 220°C bei Silikonen. Gegebenenfalls kann eine Nachvemetzung durch
UV- oder Elektronenstrahlen-Bestrahlung angebracht sein, um besonders vorteilhafte
Eigenschaften der Heißschmelzklebemassen einzustellen.
Insbesondere Heißschmelzklebemassen auf Basis von Blockcopolymeren zeichnen sich
durch ihre vielfältigen Variationsmöglichkeiten aus, denn durch die gezielte Absenkung
der Glasübergangstemperatur der Selbstklebemasse infolge der Auswahl der Klebrig
macher, der Weichmacher sowie der Polymermolekülgröße und der Molekulargewichts
verteilung der Einsatzkomponenten wird die notwendige funktionsgerechte Verklebung
mit der Haut auch an kritischen Stellen des menschlichen Bewegungsapparates
gewährleistet.
Für besonders stark klebende Systeme basiert die Heißschmelzklebemasse bevorzugt
auf Blockcopolymeren, insbesondere A-B-, A-B-A-Blockcopolymere oder deren Mischun
gen. Die harte Phase A ist vornehmlich Polystyrol oder dessen Derivate, und die weiche
Phase B enthält Ethylen, Propylen, Butylen, Butadien, Isopren oder deren Mischungen,
hierbei besonders bevorzugt Ethylen und Butylen oder deren Mischungen.
Polystyrolblöcke können aber auch in der weichen Phase B enthalten sein, und zwar bis
zu 20 Gew.-%. Der gesamte Styrolanteil sollte aber stets niedriger als 35 Gew.-% liegen.
Bevorzugt werden Styrolanteile zwischen 5% und 30%, da ein niedrigerer Styrolanteil
die Klebemasse anschmiegsamer macht.
Insbesondere die gezielte Abmischung von Di-Block- und Tri-Blockcopolymeren ist vor
teilhaft, wobei ein Anteil an Di-Blockcopolymeren von kleiner 80 Gew.-% bevorzugt wird.
In einer vorteilhaften Ausführung weist die Heißschmelzklebemasse die nachfolgend
angegebene Zusammensetzung auf
10 Gew.-% bis 90 Gew.-%: Blockcopolymere,
5 Gew.-% bis 80 Gew.-%: Klebrigmacher wie Öle, Wachse, Harze und/oder deren Mischungen, bevorzugt Mischungen aus Har zen und Ölen,
weniger als 60 Gew.-%: Weichmacher,
weniger als 15 Gew.-%: Additive,
weniger als 5 Gew.-%: Stabilisatoren.
10 Gew.-% bis 90 Gew.-%: Blockcopolymere,
5 Gew.-% bis 80 Gew.-%: Klebrigmacher wie Öle, Wachse, Harze und/oder deren Mischungen, bevorzugt Mischungen aus Har zen und Ölen,
weniger als 60 Gew.-%: Weichmacher,
weniger als 15 Gew.-%: Additive,
weniger als 5 Gew.-%: Stabilisatoren.
Die als Klebrigmacher dienenden aliphatischen oder aromatischen Öle, Wachse und
Harze sind bevorzugt Kohlenwasserstofföle, -wachse und -harze, wobei sich die Öle, wie
Paraffinkohlenwasserstofföle, oder die Wachse, wie Paraffinkohlenwasserstoffwachse,
durch ihre Konsistenz günstig auf die Hautverklebung auswirken. Als Weichmacher fin
den mittel- oder langkettige Fettsäuren und/oder deren Ester Verwendung. Diese Zusätze
dienen dabei der Einstellung der Klebeeigenschaften und der Stabilität. Gegebenenfalls
kommen weitere Stabilisatoren und andere Hilfsstoffe zum Einsatz.
Ein Füllen der Klebemasse mit mineralischen Füllstoffen, Fasern, Mikrohohl- oder
-vollkugeln ist möglich.
Insbesondere an medizinische Trägermaterialien werden hohe Anforderungen bezüglich
der Klebeeigenschaften gestellt. Für eine ideale Anwendung sollte die Heißschmelz
klebemasse eine hohe Anfaßklebrigkeit besitzen. Die funktionsangepaßte Klebkraft auf
der Haut und auf der Trägerrückseite sollte vorhanden sein. Weiterhin ist, damit es zu
keinem Verrutschen kommt, eine hohe Scherfestigkeit der Heißschmelzklebemasse not
wendig. Durch die gezielte Absenkung der Glasübergangstemperatur der Klebemasse
infolge der Auswahl der Klebrigmacher, der Weichmacher sowie der Polymermolekül
größe und der Molekularverteilung der Einsatzkomponenten wird die notwendige funk
tionsgerechte Verklebung mit der Haut und der Trägerrückseite erreicht. Die hohe
Scherfestigkeit der Klebemasse wird durch die hohe Kohäsivität des Blockcopolymeren
erreicht. Die gute Anfaßklebrigkeit ergibt sich durch die eingesetzte Palette an Harzen,
Klebrigmachern und Weichmachern.
Die Produkteigenschaften wie Anfaßklebrigkeit, Glasübergangstemperatur und Schersta
bilität lassen sich mit Hilfe einer dynamisch-mechanischen Frequenzmessung gut quanti
fizieren. Hierbei wird ein schubspannungsgesteuertes Rheometer verwendet.
Die Ergebnisse dieser Meßmethode geben Auskunft über die physikalischen Eigen
schaften eines Stoffes durch die Berücksichtigung des viskoelastischen Anteils. Hierbei
wird bei einer vorgegebenen Temperatur die Heißschmelzklebemasse zwischen zwei
planparallelen Platten mit variablen Frequenzen und geringer Verformung (linear visko
elastischer Bereich) in Schwingungen versetzt. Über eine Aufnahmesteuerung wird com
puterunterstützt der Quotient (Q = tan δ) zwischen dem Verlustmodul (G" viskoser Anteil)
und dem Speichermodul (G' elastischer Anteil) ermittelt.
Q = tan δ = G"/G'
Für das subjektive Empfinden der Anfaßklebrigkeit (Tack) wird eine hohe Frequenz
gewählt sowie für die Scherfestigkeit eine niedrige Frequenz. Eine hoher Zahlenwert
bedeutet eine bessere Anfaßklebrigkeit und eine schlechtere Scherstabilität.
Die Glasübergangstemperatur ist die Temperatur, bei der amorphe oder teilkristalline
Polymere vom flüssigen oder gummielastischen Zustand in den hartelastischen oder gla
sigen Zustand übergehen oder umgekehrt (Römpp Chemie-Lexikon, 9. Aufl., Band 2,
Seite 1587, Georg Thieme Verlag Stuttgart - New York, 1990). Er entspricht dem Maxi
mum der Temperaturfunktion bei vorgegebener Frequenz.
Besonders für medizinische Anwendungen ist ein relativ niedriger Glasübergangspunkt
notwendig.
Die Heißschmelzklebemassen sind vorzugsweise so eingestellt, daß sie bei einer Fre
quenz von 0,1 rad/s eine dynamisch-komplexe Glasübergangstemperatur von weniger
als 15°C, bevorzugt von 5°C bis -30°C, ganz besonders bevorzugt von -3°C bis -15°C,
aufweisen.
Bevorzugt werden erfindungsgemäß Heißschmelzklebemassen, bei denen das Verhältnis
des viskosen Anteils zum elastischen Anteil bei einer Frequenz von 100 rad/s bei 25°C
größer 0,7, besonders zwischen 1,0 und 5,0, ist, oder Heißschmelzklebemassen, bei
denen das Verhältnis des viskosen Anteils zum elastischen Anteil bei einer Frequenz von
0,1 rad/s bei 25°C kleiner 0,6 ist, bevorzugt zwischen 0,4 und 0,02, ganz besonders
bevorzugt zwischen 0,35 und 0,1.
Bei partieller Beschichtung können die Kalotten beziehungsweise polygeometrischen
Körperformen unterschiedliche Formen aufweisen. Bevorzugt sind abgeflachte Halb
kugeln. Weiterhin ist auch der Aufdruck anderer Formen und Muster auf dem Träger
material möglich, so beispielsweise ein Druckbild in Form alphanumerischer Zeichen
kombinationen oder Muster wie Gitter, Streifen, sowie Kumulate der Kalotten und Zick
zacklinien.
Die Klebemasse kann gleichmäßig auf dem Trägermaterial verteilt sein, sie kann aber
auch funktionsgerecht für das Produkt über die Fläche unterschiedlich stark oder dicht
aufgetragen sein.
Als Trägermaterialien eignen sich alle starren und elastischen Flächengebilde aus syn
thetischen und natürlichen Rohstoffen. Bevorzugt sind Trägermaterialien, die nach Appli
kation der Klebemasse so eingesetzt werden können, daß sie technische Anforderungen
oder die Eigenschaften eines funktionsgerechten Verbandes erfüllen. Beispielhaft sind
Textilien wie Gewebe, Gewirke, Gelege, Vliese, Laminate, Netze, Folien, Schäume und
Papiere aufgeführt. Weiter können diese Materialien vor- beziehungsweise nachbehan
delt werden. Gängige Vorbehandlungen sind Corona und Hydrophobieren; geläufige
Nachbehandlungen sind Kalandern, Tempern, Kaschieren, Stanzen und Eindecken.
Insbesondere beim direkten Beschichten des Trägermaterials muß dieses eine gewisse
Festigkeit und Dichte aufweisen, um zu verhindern, daß während des Beschichtens die
Kalotten in das Trägermaterial zu weit eindringen oder gar durchschlagen.
In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens werden die
Kalotten und/oder polygeometrischen Körperformen nach der Beschichtung auf ein
zweites Trägermaterial übertragen. Das zweite Trägermaterial stellt in diesem Fall den
eigentlichen Träger dar, das erste Trägermaterial dient als Hilfsträger. Ein solcher Hilfs
träger kann auch in Form einer abhäsiv beschichteten Walze oder Gurtbandes ausge
führt sein.
Eine bevorzugte Ausführungsform des Hilfsträgers ist die Walze mit abhäsiver Ober
fläche, wobei die abhäsive Oberfläche der Walze aus Silikone oder Fluor enthaltenden
Verbindungen oder plasmabeschichteten Trennsystemen bestehen kann. Diese können
in Form einer Beschichtung mit einem Flächengewicht von 0,001 g/m2 bis 3000 g/m2
besteht, bevorzugt 100 bis 2000 g/m2 aufgebracht werden.
Für die Durchführung des Verfahrens ist es wünschenswert, daß die abhäsive Oberfläche
der Walze in ihrer Temperatur zwischen 0°C und 200°C, bevorzugt kleiner 60°C,
besonders bevorzugt kleiner 25°C einstellbar ist. Dabei ist es besonders vorteilhaft,
wenn die abhäsiven Eigenschaften der Oberfläche der Walze so abgestimmt sind, daß
die aufgetragene Selbstklebemasse auch auf einer gekühlten Walze (< 25°C) haftet.
Auch ein nachträgliches Kalandern des beschichteten Produktes und/oder eine Vorbe
handlung des Trägers, wie Coronabestrahlung, zur besseren Verankerung der Klebe
schicht kann vorteilhaft sein.
Weiterhin kann eine Behandlung der Heißschmelzklebemasse mit einer Elektronenstrahl-
Nachvernetzung oder einer UV-Bestrahlung zu einer Verbesserung der gewünschten
Klebeigenschaften führen.
Das Trägermaterial wird bevorzugt mit einer Geschwindigkeit von größer 2 m/min. bevor
zugt 20 bis 200 m/min. beschichtet.
Der partielle Auftrag ermöglicht durch geregelte Kanäle die Abführung des transepider
malen Wasserverlustes und verbessert das Ausdampfen der Haut beim Schwitzen insbe
sondere bei der Verwendung von luft- und wasserdampfdurchlässigen Trägermaterialien.
Hierdurch werden Hautirritationen, die durch Stauungen der Körperflüssigkeiten hervor
gerufen werden, vermieden. Die angelegten Abführungskanäle ermöglichen ein Ableiten
auch unter Verwendung eines mehrlagigen Verbandes.
Durch den Einsatz von atmungsaktiven Beschichtungen in Verbindung mit elastischen,
ebenfalls atmungsaktiven Trägermaterialien ergibt sich ein vom Anwender subjektiv
angenehmer empfundener Tragekomfort.
In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens weist das so
beschichtete Trägermaterial eine Luftdurchlässigkeit von größer 1 cm3/(cm2.s) auf,
bevorzugt 10 bis 150 cm3/(cm2.s), und/oder eine Wasserdampfdurchlässigkeit von größer
200 g/(m2.24 h), bevorzugt 500 bis 5000 g/(m2.24 h).
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
weist das so beschichtete Trägermaterial auf Stahl eine Klebkraft auf der Trägerrückseite
von mindestens 0,5 N/cm auf, besonders eine Klebkraft zwischen 2 N/cm und 20 N/cm.
In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform werden die Selbstklebemassen
geschäumt, bevor sie auf das Trägermaterial aufgetragen werden.
Die Selbstklebemassen werden dabei bevorzugt mit inerten Gasen wie Stickstoff, Koh
lendioxid, Edelgasen, Kohlenwasserstoffen oder Luft oder deren Gemischen geschäumt.
In manchen Fällen hat sich ein Aufschäumen zusätzlich durch thermische Zersetzung
gasentwickelnder Substanzen wie Azo-, Carbonat- und Hydrazid-Verbindungen als
geeignet erwiesen.
Der Schäumungsgrad, d. h. der Gasanteil, sollte mindestens etwa 5 Vol.-% betragen und
kann bis zu etwa 85 Vol.-% reichen. In der Praxis haben sich Werte von 10 Vol.-% bis 75 Vol.-%,
bevorzugt 50 Vol.-%, gut bewährt. Wird bei relativ hohen Temperaturen von
ungefähr 100°C und vergleichsweise hohem Innendruck gearbeitet, entstehen sehr
offenporige Klebstoffschaumschichten, die besonders gut luft- und wasserdampfdurch
lässig sind.
Die vorteilhaften Eigenschaften der geschäumten Selbstklebebeschichtungen wie gerin
ger Klebstoffverbrauch, hohe Anfaßklebrigkeit und gute Anschmiegsamkeit auch an
unebenen Flächen durch die Elastizität und Plastizität sowie der Initialtack lassen sich
ganz besonders auf dem Gebiet der medizinischen Produkte optimal nutzen.
Ein besonders geeignetes Verfahren zur Herstellung der geschäumten Selbstklebemasse
arbeitet nach dem Schaum-Mix-System. Hierbei wird die thermoplastische Selbstklebe
masse unter hohem Druck bei einer Temperatur über dem Erweichungspunkt mit den
vorgesehenen Gasen wie zum Beispiel Stickstoff, Luft oder Kohlendioxid in unterschiedli
chen Volumenanteilen (etwa 10 Vol.-% bis 80 Vol.-%) in einem Stator/Rotorsystem
umgesetzt.
Während der Gasvordruck größer 100 bar ist, betragen die Mischdrucke Gas/Thermo
plast im System 40 bis 100 bar, bevorzugt 40 bis 70 bar. Der so hergestellte Haftklebe
schaum kann anschließend über eine Leitung in die Beschichtungsdüse gelangen.
Durch die Schäumung der Selbstklebemasse und die dadurch entstandenen offenen
Poren in der Masse sind bei Verwendung eines an sich porösen Trägers die mit der Kle
bemasse beschichteten Produkte gut wasserdampf- und luftdurchlässig. Die benötigte
Klebemassenmenge wird erheblich reduziert ohne Beeinträchtigung der Klebeeigen
schaften. Die Klebemassen weisen eine überraschend hohe Anfaßklebrigkeit (Tack) auf,
da pro Gramm Masse mehr Volumen und damit Klebeoberfläche zum Benetzen des zu
beklebenden Untergrundes zur Verfügung steht und die Plastizität der Klebemassen
durch die Schaumstruktur erhöht ist. Auch die Verankerung auf dem Trägermaterial wird
dadurch verbessert. Außerdem verleiht die geschäumte Klebebeschichtung, wie bereits
oben erwähnt, den Produkten ein weiches und anschmiegsames Anfühlen.
Durch das Schäumen wird zudem die Viskosität der Klebemassen in der Regel gesenkt.
Hierdurch wird die Schmelzenergie erniedrigt, und es können auch thermoinstabile Trä
germaterialien direkt beschichtet werden.
Die hervorragenden Eigenschaften des erfindungsgemäßen, selbstklebend ausgerüste
ten Trägermaterials legen die Verwendung für medizinische Produkte, insbesondere
Pflaster, medizinische Fixierungen, Wundabdeckungen, dotierte Systeme, insbesondere
für solche, welche Stoffe freisetzen, orthopädische oder phlebologische Bandagen und
Binden nahe.
Schließlich kann das Trägermaterial nach dem Beschichtungsvorgang mit einem kleb
stoffabweisenden Trägermaterial, wie silikonisiertes Papier, eingedeckt oder mit einer
Wundauflage oder einer Polsterung versehen werden.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn das Trägermaterial sterilisierbar, bevorzugt gamma
sterilisierbar, ist. So sind besonders geeignet für eine nachträgliche Sterilisation Heiß
schmelzklebemassen auf Blockcopolymerbasis, welche keine Doppelbindungen enthal
ten. Dieses gilt insbesondere für Styrol-Butylen-Ethylen-Styrol-Blockcopolymerisate oder
Styrol-Butylen-Styrol-Blockcopolymerisate. Es treten hierbei keine für die Anwendung
signifikanten Änderungen in den Klebeeigenschaften auf.
Es eignet sich auch hervorragend für technische reversible Fixierungen, welche beim
Abziehen keine Verletzung oder Beschädigung von diversen Untergründen, wie Papier,
Kunststoffe, Glas, Textilien, Holz, Metalle oder Mineralien, zulassen.
Schließlich können technisch permanente Verklebungen hergestellt werden, welche nur
unter teilweiser Spaltung des Untergrundes getrennt werden können.
Anhand einiger Figuren sowie eines Beispiels soll eine vorteilhafte Ausführungsform des
Erfindungsgegenstandes dargestellt werden, ohne damit die Erfindung unnötig beschrän
ken zu wollen.
Es zeigen
Fig. 1 einen Ausschnitt aus einer Beschichtungseinheit, die nach dem erfindungs
gemäßen Verfahren arbeitet, wobei die Düse radial zur Gegendruckwalze
durchgebogen ist,
Fig. 2 einen Querschnitt durch die Düse,
Fig. 3 einen Ausschnitt aus einer Beschichtungseinheit, die nach dem erfindungs
gemäßen Verfahren arbeitet, wobei die Düse senkrecht zum Radius der
Gegendruckwalze durchgebogen ist,
Fig. 4 einen Ausschnitt aus einer Beschichtungseinheit, die nach dem erfindungs
gemäßen Verfahren arbeitet, wobei die Düse in mehreren Zonen entlang der
Düsenlängsachse radial zur Gegendruckwalze durchgebogen ist, wobei sich
eine Biegelinie mit zwei Wendepunkten ergibt.
Fig. 1 zeigt einen Ausschnitt aus einer Beschichtungseinheit, die nach dem erfindungs
gemäßen Verfahren arbeitet, wobei die Düse 1 radial zur Gegendruckwalze 6 durchge
bogen ist. Dabei ist die Temperatur in der durch die Temperierelemente 3 beheizten
Zone des Düsenkörpers höher als in der durch die Temperierelemente 4 beheizten Zone.
Der Schnitt A-A zeigt die Lage des Austrittsspalts 5.
Fig. 2 zeigt einen Querschnitt. Das Trägermaterial 7 wird in einen Spalt zwischen der
Düse 1 und der Gegendruckwalze 6 (Drehrichtung 8) geführt. Durch den Austrittsspalt 5
der Düse wird das Trägermaterial 7 mit einem Fluid beschichtet. Dabei strömt das Fluid
durch ein axial im Düsengrundkörper 1 liegendes Verteilrohr 2 über den Austrittsspalt 5
zum Beschichtungspunkt.
Der Düsengrundkörper wird durch Temperierelemente 3 und 4 beheizt, die zur Herstel
lung der Durchbiegung unterschiedliche Temperaturniveaus im unteren und oberen
Düsengrundkörper erzeugen.
Fig. 3 zeigt einen Ausschnitt aus einer Beschichtungseinheit, die nach dem erfindungs
gemäßen Verfahren arbeitet, wobei die Düse 1 senkrecht zum Radius der Gegendruck
walze durchgebogen ist. Dabei ist die Temperatur in der durch die Temperierelemente 3
beheizten Zone des Düsenkörpers höher als in der durch die Temperierelemente 4
beheizten Zone. Der Schnitt A-A zeigt die Lage des Austrittsspalts 5.
Fig. 4 zeigt einen Ausschnitt aus einer Beschichtungseinheit, die nach dem erfindungs
gemäßen Verfahren arbeitet, wobei die Düse in mehreren Zonen entlang der Düsen
längsachse radial zur Gegendruckwalze durchgebogen ist. Dabei ist in Zone 1 und Zone
3 die Temperatur im unteren Bereich des Düsenkörpers höher als im oberen Bereich
während in Zone 2 die Temperatur im oberen Bereich höher ist als im unteren Bereich.
Es ergibt sich so eine Biegelinie mit zwei Wendepunkten.
In einer Rotationssiebdruckmaschine von 1 m Beschichtungsbreite, die mit den üblichen
Einrichtungen zum Führen einer Endlosbahn wie Abrollung, Aufrollung, Bahnkanten
steuerung und Bahnspannungsmeßsystemen ausgestattet ist und deren Beschichtungs
teil aus einem rotierenden Rundsieb, einer in 12-Uhr-Position zum Sieb darin befindlichen
Düse und einer Gegendruckwalze, mit der das Sieb an die Beschichtungsdüse ange
drückt wird, besteht, wird ein thermoplastischer Kleber auf eine Papierbahn beschichtet.
- - Verarbeitungstemperatur in Zuführsystem und Düse: 120°C
- - Verarbeitungstemperatur im Bereich Sieblöcher: 120°C
- - Flächengewicht der Papierbahn: 65 g/qm
- - Sieb: 14 mesh, Lochgröße 0.9 mm
Die Düsenbeheizung ist wie folgt ausgeführt:
- - 2 Elektroheizstäbe im Düsengrundkörper oberhalb des zentralen Verteilrohres Leistung: 12 kW
- - 2 Elektroheizstäbe im Düsengrundkörper unterhalb des zentralen Verteilrohres Leistung: 12 kW
- - Die oberen und unteren Elektroheizstäbe können in ihrer Temperatur unterschiedlich eingestellt werden.
Die seitliche Lagerung der Düse erfolgt auf Schwenkarmen, die an Anschläge gefahren
werden, mittels derer der Abstand zwischen Düse und Gegendruckwalze sowie Sieb
rechts und links unabhängig voneinander eingestellt werden können.
Der Austrittsspalt der Düse hat eine konstante Breite.
Die Gegendruckwalze wird nicht aktiv temperiert.
Mit dieser Vorrichtung ließ sich ein Auftragsgewicht von 130 g/qm erzielen. Zur Ver
gleichmäßigung des Masseauftrags quer zur Bahn wurde die untere Düsenheizung 15°C
höher als die obere Düsenheizung eingestellt. Die Standardabweichung des Masseauf
trags quer zur Bahn betrug dann 1,7 g/m2.
Claims (12)
1. Verfahren zum Auftragen von flüssigen oder pastösen Substanzen, insbesondere
Thermoplasten, auf ein Trägermaterial, wobei die Substanz mittels einer Düse zumin
dest partiell auf das an der Düse entlanglaufende Trägermaterial aufgebracht wird,
dadurch gekennzeichnet, daß
quer zur Laufrichtung des Trägermaterials der Düsenkörper durchgebogen wird und
die Durchbiegung durch Temperaturdifferenzen im Düsenkörper induziert wird.
quer zur Laufrichtung des Trägermaterials der Düsenkörper durchgebogen wird und
die Durchbiegung durch Temperaturdifferenzen im Düsenkörper induziert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Düse in ihrem Quer
schnitt und/oder entlang ihrer Längsachse wenigstens zwei unterschiedlich tempe
rierte Zonen aufweist.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß zur Tempe
rierung des Düsenkörpers ein wärmetragendes oder kühlendes Fluid, elektrische Hei
zungen, Peltierelemente, Strahlung oder Konvektion verwendet wird.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Beschichtungsflüssigkeit selbst zur Temperierung mindestens einer der Zonen ver
wendet wird.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Düse in
ihren Lagerungen beweglich und/oder verschwenkbar ist.
6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Durchbie
gung im wesentlichen senkrecht zum Trägermaterial oder im wesentlichen in oder
gegen die Laufrichtung des Trägermaterials erfolgt.
7. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Träger
material entlang einer Gegendruck erzeugenden Vorrichtung, insbesondere einer
Walze, geführt wird.
8. Verfahren nach einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Substanz mittels der Düse durch einen perforierten Zylinder
auf das Trägermaterial aufgebracht wird.
9. Verfahren nach einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Durchbiegung der Düse in Abhängigkeit von der an der lau
fenden Bahn ermittelten Auftragsmenge der Substanz geregelt wird.
10. Verfahren nach einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Substanz bei der Verarbeitungstemperatur eine dynamische
Nullviskosität von 0,1 Pa.s bis 1000 Pa.s, bevorzugt von 1 Pa.s bis 500 Pa.s aufweist.
11. Verfahren nach einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Substanz eine Lösung, eine Dispersion, ein Präpolymer
oder ein thermoplastisches Polymer ist, bevorzugt ein Schmelzkleber ist, besonders
bevorzugt ein Schmelzhaftkleber ist.
12. Verfahren nach einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das Trägermaterial eine Walze oder ein Gurtband mit abhäsiver
Oberfläche ist, wobei die abhäsive Oberfläche insbesondere aus einer Beschichtung
aus Süikone oder Fluor enthaltenden Verbindungen oder plasmabeschichteten
Trennsystemen besteht, die ganz besonders mit einem Flächengewicht von 0,001 g/m2
bis 3000 g/m2 aufgetragen wird, bevorzugt 100 bis 2000 g/m2.
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