EP4375453A1

EP4375453A1 - Werkzeug zum nacharbeiten und glätten von fugen

Info

Publication number: EP4375453A1
Application number: EP23196791.0A
Authority: EP
Inventors: Alexander Franz
Original assignee: Fugen Franz GmbH
Current assignee: Fugen Franz GmbH
Priority date: 2022-11-23
Filing date: 2023-09-12
Publication date: 2024-05-29
Also published as: DE202022106549U1

Abstract

Die vorliegende Erfindung zeigt ein Werkzeug (10) zum Nacharbeiten und Glätten von mit einer Fugenmasse gefüllten Fugen, umfassend einen im Wesentlichen plattenförmigen Korpus (12) mit mindestens drei bevorzugt senkrecht zur Plattenebene verlaufenden und/oder jeweils durch zwei seitliche Kanten (6) begrenzten Stirnseiten (1, 2, 3), von denen eine erste Stirnseite (1) einen flachen Verlauf und eine zweite Stirnseite (2) einen konvexen Verlauf aufweist. Dabei ist vorgesehen, dass an einer dritten der drei Stirnseiten (1, 2, 3) ein Vorsprung (20) angeordnet ist, welcher von der dritten Stirnseite (3) absteht und einen abgerundeten Endabschnitt (22) aufweist.

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Werkzeug zum Nacharbeiten und Glätten von Fugen, die mit einer Fugenmasse gefüllt sind, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Derartige Fugen sind in vielfältigen Ausprägungen und Größen anzutreffen, beispielsweise zwischen Fliesen oder zwischen einer Glasscheibe und einem Rahmen, und werden üblicherweise zum Zwecke der Abdichtung mit elastischen Fugenmassen wie Mörtel oder Silikon ausgefüllt. Die Fugenmasse wird typischerweise in einem verformbaren Zustand in die Fuge eingebracht und härtet nach einiger Zeit aus. Um die Fugenmasse zu glätten und der finalen Fuge ein gefälliges optisches Erscheinungsbild zu verleihen, sind aus dem Stand der Technik verschiedene Werkzeuge bekannt.
So offenbart die EP 0 711 887 A1 ein Werkzeug zum Nacharbeiten von Fugen, welches aus einer Platte mit einem umlaufenden, beidseitig senkrecht zur Plattenebene überstehenden Rand besteht. Die Platte hat eine im Wesentlichen dreieckige Form, wobei eine der Stirnseiten bogenförmig und zwei der Stirnseiten gerade verlaufen. Die längere der beiden geraden Stirnseiten und die bogenförmig verlaufende Stirnseite schließen einen spitzen Winkel ein und gehen bogenförmig ineinander über, sodass diese gebogene Ecke zum Abziehen von überschüssiger Fugenmasse und der Erzeugung konkaver Fugenoberflächen verwendet werden kann. Die kürzere der beiden geraden Stirnseiten und die bogenförmig verlaufende Stirnseite schließen ebenfalls einen spitzen Winkel miteinander ein, gehen aber über eine scharfe bzw. nicht abgerundete Kante ineinander über, sodass mit dieser Ecke des Werkzeugs andere Fugenoberflächen, insbesondere zwischen senkrecht zueinander stehenden Bauteilen, erreicht werden können.
Nachteilig an diesem Werkzeug ist jedoch, dass sich damit Fugen an schwer zugänglichen Stellen nur kompliziert und oftmals mit optisch unzureichendem Ergebnis herstellen lassen. Eine Herausforderung stellen beispielsweise zu verfugende Ecken zwischen drei jeweils senkrecht zueinander stehenden Bauteilen wie z.B. in Raumecken aufeinandertreffenden Fliesen dar. Wird die Fugenmasse der vertikalen Fuge zuerst bearbeitet und anschließend die über Eck verlaufende horizontale Fuge geglättet, so wird dabei häufig ein Teil der Fugenmasse der vertikalen Fuge wieder entfernt. Dasselbe Problem ergibt sich bei umgekehrter Reihenfolge.
Zur Erzeugung dammartiger Fugenfüllungen zwischen senkrecht zueinander stehenden Bauteilen kann eine zusätzliche Stirnseite durch "Kappen" einer rechtwinkligen Ecke des Werkzeugs geschaffen werden, wie dies in der EP 1 666 683 A1 offenbart ist. Hierbei sind die zusätzliche Kante sowie die angrenzenden Stirnseiten des Werkzeugs einseitig abgeschrägt, sodass sie eine Abfolge aneinandergrenzender Schnittkanten bilden, die eine Entfernung von abgetragener Fugenmasse erleichtern sollen. Allerdings bleibt die Fugenbearbeitung mit dieser Lösung weiterhin aufwändig und die Handhabung des Werkzeugs eingeschränkt. Zudem kann es mit dieser Geometrie dazu kommen, dass abgetragenes Fugenmaterial vom Werkzeug abfällt und die Fugenumgebung verunreinigt.
Vor diesem Hintergrund liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Werkzeug zum Nacharbeiten und Glätten von mit Fugenmasse gefüllten Fugen anzugeben, das die vorgenannten Nachteile des Stands der Technik vermeidet und eine einfache, flexible und effektive Fugenbearbeitung ermöglicht.
Diese Aufgabe wird gemäß einem ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung durch ein Werkzeug mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung.
Demnach wird ein Werkzeug zum Nacharbeiten und Glätten von mit einer Fugenmasse gefüllten Fugen vorgeschlagen, welches einen im Wesentlichen plattenförmigen Korpus umfasst. Der Korpus umfasst mindestens drei Stirnseiten. Bevorzugt verlaufen diese jeweils senkrecht zur Plattenebene (d.h. zur Ebene, entlang welcher sich der im Wesentlichen plattenförmige Korpus erstreckt) und/oder sind jeweils durch zwei seitliche Kanten begrenzt, welche vorzugsweise parallel zueinander verlaufen. Von den drei Stirnseiten weist eine erste Stirnseite einen flachen bzw. ebenen Verlauf und eine zweite Stirnseite einen konvexen, d.h. konvex gekrümmten Verlauf auf. Der Korpus weist bevorzugt drei Stirnseiten und/oder insgesamt vorzugsweise eine im Wesentlichen dreieckige Form auf.
Erfindungsgemäß ist an einer dritten Stirnseite der drei genannten Stirnseiten ein Vorsprung angeordnet, welcher von der dritten Stirnseite absteht. Der Vorsprung weist dabei einen abgerundeten Endabschnitt auf, d.h. das Ende des von der dritten Stirnseite abstehenden Vorsprungs ist zumindest teilweise abgerundet. Bevorzugt ist der Endabschnitt dabei nicht nur in einer Richtung abgerundet, sondern in mehrere Richtungen, sodass sich ein insgesamt gewölbter Endabschnitt ergibt.
Insbesondere kann der Endabschnitt sowohl in einer Schnittebene, welche parallel zur Plattenebene verläuft, als auch in einer Schnittebene, welche senkrecht zur Plattenebene verläuft, eine abgerundete Form aufweisen.
Der Endabschnitt des Vorsprungs weist vorzugsweise zumindest abschnittsweise eine ellipsoide Form auf, d.h. die Oberfläche des Vorsprungs weist im Bereich des Endabschnitts zumindest abschnittsweise einen Verlauf auf, der entsprechend der Oberfläche eines Ellipsoids gekrümmt ist. Ein derartiger Oberflächenverlauf zeichnet sich dadurch aus, dass die Oberfläche in diesem Abschnitt eine positive Krümmung in mehr als einer Krümmungsrichtung bzw. eine Gaußsche Krümmung grö-ßer Null aufweist. Die ellipsoide Form des Vorsprungs schließt auch eine Kugelform ein, d.h. der Endabschnitt des Vorsprungs kann zumindest abschnittsweise einen Oberflächenverlauf aufweisen, der einer Kugeloberfläche entspricht.
Der abgerundete bzw. gewölbte Vorsprung ermöglicht eine einfache und schonende Bearbeitung von Fugen, die nicht in einer gemeinsamen Ebene verlaufen und sich in einem gemeinsamen Punkt treffen, z.B. an Ecken zwischen drei jeweils senkrecht zueinander stehenden Fliesen, wie sie beispielsweise häufig in Sanitärbereichen anzutreffen sind. Durch die abgerundete Form des Vorsprungs wird eine zuvor geglättete vertikale Fuge beim anschließenden Glätten der horizontalen Fugen (oder umgekehrt) nicht beschädigt, da der Vorsprung insbesondere nicht nur entlang der Bewegungsrichtung des Werkzeugs beim Glätten der horizontalen Fuge gekrümmt ist, sondern auch quer dazu in Richtung der vertikalen Fuge. Dieser mehrdimensionale Krümmungsverlauf des Vorsprungs verhindert ein "Herauskratzen" der bereits geglätteten Fugenmasse.
Der erfindungsgemäße Vorsprung eignet sich daher besonders gut zum Nacharbeiten von Fugen in Ecken und an schwer zugänglichen Stellen, an denen mehrere Fugen aufeinandertreffen. Selbstverständlich kann der Vorsprung auch zum Glätten herkömmlicher Fugen außerhalb von Eckbereichen verwendet werden.
Der abgerundete Vorsprung kann verschiedenste Formen aufweisen. So kann der Vorsprung beispielsweise insgesamt als Teilkugel (d.h. eine auf einer bestimmten Höhe abgeschnittene Kugel wie z.B. eine Halbkugel) ausgebildet sein, die direkt an die dritte Stirnseite grenzt. Der gekrümmte bzw. abgerundete Abschnitt des Vorsprungs muss überdies nicht kugelförmig ausgebildet sein, sondern kann auch die Oberfläche eines echten Ellipsoids aufweisen, bei dem sich zwei oder alle drei Halbachsen voneinander unterscheiden. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, dass der Vorsprung an seiner (der dritten Stirnseite beabstandeten) Oberseite einen flachen Abschnitt aufweist, der von einem oder mehreren gekrümmten Abschnitten umgeben ist. Auch eine parabelförmige Wölbung oder eine abgerundete Form, die weder einem Ellipsoid noch einer Parabel noch einer anderen analytisch beschreibbaren Geometrie entspricht, sind denkbar.
In einer möglichen Ausführungsform ist vorgesehen, dass der Vorsprung von der dritten Stirnseite entlang der Plattenebene absteht bzw. sich von der dritten Stirnseite aus entlang der Plattenebene erstreckt. Dadurch lassen sich mit dem Vorsprung zu bearbeitende Fugen in Eckbereichen und an sonstigen schwer zugänglichen Stellen besonders gut erreichen. Vorzugsweise steht der Vorsprung senkrecht von der dritten Stirnseite ab. Damit ist insbesondere gemeint, dass der Vorsprung eine Längsachse aufweist, die sich entlang der Plattenebene erstreckt und insbesondere senkrecht von der dritten Stirnseite absteht. Bei besagter Längsachse kann es sich im Falle eines in Draufsicht rotationssymmetrischen Vorsprungs um eine Symmetrieachse des Vorsprungs oder generell um eine Achse handeln, die durch eine oder mehrere Symmetrieebenen des Vorsprungs verläuft.
In einer weiteren möglichen Ausführungsform ist vorgesehen, dass die dritte Stirnseite an die erste und/oder zweite Stirnseite grenzt und der Vorsprung in einem an die erste oder zweite Stirnseite grenzenden Bereich der dritten Stirnseite angeordnet ist. Der Vorsprung kann bevorzugt kontinuierlich in die erste oder zweite Stirnseite übergehen, sodass sich keine Fugenmasse in etwaigen Zwischenräumen zwischen Vorsprung und Stirnseite ablagern kann. Zudem ergibt sich eine durchgehende Fugenbearbeitungsoberfläche, was die Handhabung erleichtert. Die sich an die erste oder zweite Stirnseite bündig anschließende Seite des Vorsprungs kann optional einen gekrümmten Verlauf aufweisen, welcher im Falle der zweiten Stirnseite bevorzugt der der Krümmung der zweiten Stirnseite folgt. Optional kann der Vorsprung senkrecht zur Plattenebene eine maximale Breite aufweisen, die im Wesentlichen der maximalen Breite der erste oder zweiten und/oder dritten Stirnseite entspricht.
Alternativ kann der Vorsprung so ausgebildet sein, dass er nicht bündig an die erste oder zweite Stirnseite anschließt, sondern über die erste oder zweite Stirnseite hinausragt. So könnte z.B. der Vorsprung als Ganzes die Form einer abgeschnittenen Kugel aufweisen, die etwas über die Eckkante zwischen den erste oder zweiten und der dritten Stirnseiten und ggf. auch über die seitlichen Kanten der dritten Stirnseite hinausragt. Dadurch ist sichergestellt, dass bei einer Nachbearbeitung von Fugen die seitlichen Kanten der Stirnseiten nicht die Fugenmasse berühren und diese herauskratzen.
In einer weiteren möglichen Ausführungsform ist vorgesehen, dass der Vorsprung und der Korpus einstückig ausgebildet sind. Vorzugsweise ist das Werkzeug aus einem elastischen Kunststoff, insbesondere einem Thermoplast oder Elastomer, gefertigt, um eine ausreichende Flexibilität zur Anpassung des Werkzeugs an unterschiedliche Fugenformen sowie eine ausreichende Festigkeit am Rand und eine hinreichende Abriebfestigkeit zu erreichen.
In einer weiteren möglichen Ausführungsform ist vorgesehen, dass der Endabschnitt des Vorsprungs direkt an die dritte Seitenfläche grenzt. Um den Abstand des abgerundeten Bereichs bzw. Endabschnitts von der dritten Stirnseite zu erhöhen und dadurch eine bessere Zugänglichkeit von Ecken zu erreichen, kann der Endabschnitt jedoch auch weiter von der dritten Stirnseite beabstandet sein und über einen Zwischenabschnitt in die dritte Seitenfläche übergehen. Der Zwischenabschnitt kann beispielsweise zylindrisch geformt sein, was eine kreiszylindrische Form ebenso einschließt wie einen elliptischen Zylinder (d.h. einen Zylinder mit einem elliptischen Querschnitt) oder einen Zylinder, dessen Querschnitt sowohl gerade als auch gekrümmte bzw. abgerundete Abschnitte umfasst. Anstelle einer zylindrischen Form kann der Zwischenabschnitt auch konisch geformt sein, wobei sich der Zwischenabschnitt vorzugsweise zum Endabschnitt hin verjüngt. Der Querschnitt des konischen Abschnitts kann einem Kreis oder einer Ellipse entsprechen oder sowohl gerade als auch gekrümmte Abschnitte umfassen.
Gemäß einem zweiten Aspekt der vorliegenden Erfindung, welcher auch eine weitere mögliche Ausführungsform des ersten Aspekts der Erfindung darstellen kann, aber auch unabhängig von diesem Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist, weist der Korpus eine zusätzliche Schnittkante auf, welche in einem Winkel zur ersten Stirnseite durchgängig zwischen der ersten oder zweiten Stirnseite und der dritten Stirnseite verläuft. Die Schnittkante verläuft vorzugsweise auch in einem bestimmten Winkel zur dritten Stirnseite und bildet sozusagen eine "gekappte Ecke" zwischen der ersten oder zweiten Stirnseite und der dritten Stirnseite. Durch diese zusätzlich geschaffene Arbeitskante lassen sich mit dem Werkzeug dammartige Fugen zwischen senkrecht zueinander stehenden Bauteilen wie z.B. einer Glasscheibe und einem Rahmen ausbilden und überschüssiges Fugenmaterial punktgenau abnehmen. Vorzugsweise weist die dritte Stirnseite einen flachen Verlauf auf, wobei auch ein bogenförmiger Verlauf der dritten Stirnseite denkbar ist. In letzterem Fall hängt die Art der Ausbildung der dammartigen Fuge davon ab, an welcher der beiden an die Schnittkante angrenzenden Stirnseiten das Werkzeug während der Fertigung der Fuge angelegt ist.
Die Schnittkante ist bevorzugt dadurch gebildet, dass sich die erste oder zweite Stirnseite und dritte Stirnseite jeweils von ihren beiden seitlichen Kanten zur Mitte hin verjüngen. Die Schnittkante ist also nicht wie beispielsweise in der EP 1 666 683 A1 gezeigt eine Fortführung der ohnehin vorhandenen Abschrägung einer Stirnseite, sondern die Verjüngung erfolgt jeweils von beiden Seiten der keine Schnittkante bildenden Stirnseiten her zur Mitte, sodass die Schnittkante insgesamt in Bezug auf die seitlichen Kanten der Stirnseiten mittig verläuft. Dadurch ist es möglich, mit dem erfindungsgemäßen Werkzeug Fugen von beiden Seiten bzw. in verschiedene Richtungen abzuziehen, wodurch der Bedienkomfort und die Flexibilität der Handhabung des Werkzeugs steigt, und dennoch eine ausreichende Stabilität im Bereich der Schnittkante zu erreichen. Vorzugsweise verläuft die Schnittkante in einer mittleren Plattenebene, welche den Korpus in zwei gleichgroße und insbesondere symmetrische Hälften teilt.
Die Schnittkante schließt vorzugsweise mit der ersten Stirnseite oder zweiten Stirnseite und/oder mit der dritten Stirnseite einen stumpfen Winkel (90° ≤ α < 180°) ein. Vorzugsweise weist die Schnittkante keinen Knick und keine Krümmung auf, sondern verläuft linear zwischen den ersten oder zweiten Stirnseite und der dritten Stirnseite.
Bevorzugt verlaufen die seitlichen Kanten der ersten, zweiten und dritten Stirnseiten überall abgesehen von den die Schnittkante bildenden Verjüngungen parallel zueinander. Nur im Bereich der Schnittkante, dort wo sich die ersten und dritten Stirnseiten zur Mitte hin verjüngen, weisen die seitlichen Kanten der ersten oder zweiten Stirnseite und der dritten Stirnseite keinen parallelen Verlauf auf, sondern laufen insbesondere jeweils in einem spitzen Winkel aufeinander zu.
Die Länge der Schnittkante ist vorzugsweise geringer als die Länge der ersten oder zweiten Stirnseite und/oder der dritten Stirnseite. Die Länge der Schnittkante kann auch geringer sein als die Breite der ersten oder zweiten Stirnseite und der dritten Stirnseite (außerhalb der sich verjüngenden Abschnitte).
In einer weiteren möglichen Ausführungsform ist vorgesehen, dass sich die erste oder zweite Stirnseite zu einem ersten Endpunkt hin verjüngt und sich die dritte Stirnseite zu einem zweiten Endpunkt hin verjüngt, wobei die Schnittkante linear zwischen den ersten und zweiten Endpunkten verläuft. Die beiden Endpunkte liegen vorzugsweise in der zuvor beschriebenen mittleren Plattenebene.
In einer weiteren möglichen Ausführungsform ist vorgesehen, dass der Korpus zwei gegenüberliegende Seitenflächen aufweist, welche jeweils durch die seitlichen Kanten der ersten, zweiten und dritten Stirnseiten (und die ggf. vorhandene Schnittkante) begrenzt sind. Vorzugsweise sind die Seitenflächen identisch ausgebildet, sodass das erfindungsgemäße Werkzeug vorzugsweise insgesamt eine spiegelsymmetrische Form aufweist. Dadurch kann das Werkzeug von beiden Seiten her angewendet bzw. Fugen in beide Richtungen abgezogen werden.
In einer weiteren möglichen Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Seitenflächen jeweils einen konkav geformten Bereich umfassen, welcher zumindest teilweise von einem Saum umgeben ist. Die konkaven Bereiche können einerseits als Handgriffe bzw. Griffflächen dienen und dadurch die Ergonomie beim Halten und Führen des Werkzeugs erhöhen. Darüber hinaus nehmen die konkaven Bereiche abgezogenes Fugenmaterial auf, sodass dieses nicht beim Bearbeiten der Fugen vom Werkzeug abfällt und die Fugenumgebung verunreinigt.
Der umlaufende Saum weist einen flachen Verlauf sowie vorzugsweise eine konstante Breite auf und umgibt den jeweiligen konkaven Bereich zumindest teilweise. Nach außen ist der Saum einer Seitenfläche von den jeweiligen seitlichen Kanten der ersten, zweiten und dritten Stirnseiten begrenzt, während der Saum nach innen (also zur Mitte der jeweiligen Seitenfläche hin) vorzugsweise kontinuierlich, d.h. insbesondere ohne eine abrupte Stufe bzw. 90°-Kante, in den konkav geformten Bereich übergeht.
Der Saum dient einerseits der Versteifung des Korpus an dessen Rändern, sodass sich stabile Randbereiche bzw. Stirnseiten ergeben, die nicht bereits nach geringfügiger Benutzung auf- oder wegbrechen. Darüber hinaus schließt der um den konkaven Bereich einer Seitenfläche umlaufende Saum im konkaven Bereich angesammeltes bzw. aufgestautes Fugenmaterial ein, sodass dieses nach dem Gebrauch oder in regelmäßigen Abständen vom Korpus entfernt werden kann. Dadurch, dass der Saum kontinuierlich in die konkaven Bereich übergeht und keine scharfe Kante vorhanden ist, kann sich dort kein Fugenmaterial festsetzen und eintrocknen, welches umständlich zu entfernen wäre.
In einer weiteren möglichen Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Seitenflächen im Bereich der Schnittkante zu dieser hin flach abgeschrägt sind, wobei die Abschrägungen die zuvor beschriebenen Verjüngungen der ersten oder zweiten und dritten Stirnseiten bilden. Die Schnittkante und die besagten Verjüngungen der Stirnseiten werden also insbesondere durch die in den Eckbereichen zwischen den ersten oder zweiten und dritten Stirnseiten von den beiden Seitenflächen zur Korpusmitte hin verlaufenden Abschrägungen gebildet. Die Abschrägungen können eine im Wesentlichen dreieckige Form aufweisen.
Die beiden Abschrägungen und somit insbesondere auch die jeweiligen sich verjüngenden seitlichen Kanten der ersten oder zweiten und der dritten Stirnseiten schließen bevorzugt einen spitzen Winkel (0° < α ≤ 90°) miteinander ein.
In einer weiteren möglichen Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Abschrägungen ausgehend von der Schnittkante bis in die konkav geformten Bereiche der Seitenflächen verlaufen, d.h. der umlaufende Saum ist durch die jeweilige Abschrägung unterbrochen. Dadurch weisen in einer Draufsicht auf die Schnittkante entlang der mittleren Plattenebene die oberen und unteren Kanten der Abschrägungen, welche nicht parallel zu den ersten oder zweiten und dritten Stirnseiten verlaufen (d.h. die Kanten zwischen den Abschrägungen und den konkaven Bereichen), einen konkaven Verlauf auf. Der umlaufende Saum jeder Seitenfläche ist vorzugsweise nur durch die jeweilige Abschrägung unterbrochen und verläuft ansonsten durchgängig um den konkaven Bereich.
Der konkave Verlauf dieser oberen und unteren Kanten der Abschrägungen ergibt sich dadurch, dass die Abschrägungen sich bis in die konkaven Bereiche der Seitenflächen erstrecken. Diese konkaven Einbuchtungen der Abschrägungen sorgen dafür, dass bei einem Abziehen von Fugenmaterial mittels der zusätzlichen Schnittkante das abgetragene Material in die konkaven Bereiche der Seitenflächen gelangen kann. Durch diese quasi als "Kanäle" fungierenden Einbuchtungen der Abschrägungen kann überschüssiges Fugenmaterial leichter in die konkaven Bereiche der Seitenflächen "abfließen".
In einer weiteren möglichen Ausführungsform ist vorgesehen, dass die dritte Stirnseite zumindest abschnittsweise, insbesondere insgesamt, einen flachen Verlauf aufweist. Vorzugsweise schneidet die dritte Stirnseite (bzw. im Falle eines nur teilweisen flachen Verlaufs der dritten Stirnseite die gedachte Verlängerung dieses flachen Abschnitts) die zweite oder erste Stirnseite in einem stumpfen Winkel.
In einer weiteren möglichen Ausführungsform ist vorgesehen, dass die dritte Stirnseite mit der ersten oder zweiten Stirnseite einen spitzen Winkel einschließt.
Dadurch ist der an der dritten Stirnseite angeordnete Vorsprung gegenüber der Ecke bzw. dem Übergang zwischen den ersten oder zweiten und der dritten Stirnseite in Bezug auf eine Senkrechte auf die erste oder zweite Stirnseite nach hinten bzw. in Richtung Korpusmitte versetzt, sodass der Vorsprung bei einer Bearbeitung von Fugen mit einer anderen Arbeitskante als dem Endabschnitt des Vorsprungs nicht anstößt bzw. nicht im Weg ist. Bevorzugt wird der Übergang zwischen den ersten oder zweiten und der dritten Stirnseite durch die oben beschriebene Schnittkante gebildet. Durch den spitzen Winkel zwischen den ersten oder zweiten und der dritten Stirnseite lassen sich mit der Schnittkante Fugen bearbeiten, ohne dass der Vorsprung an einem der Bauteile anstößt.
Unabhängig von ihrem Verlauf ist die dritte Stirnseite vorzugsweise kürzer als die erste und/oder zweite Stirnseite.
In einer weiteren möglichen Ausführungsform ist vorgesehen, dass die ersten und zweiten Stirnseiten über einen gekrümmten Bereich kontinuierlich ineinander übergehen, d.h. der Übergang bzw. die "Ecke" zwischen den ersten und zweiten Stirnseiten ist keine scharfe Kante, sondern abgerundet. Der gekrümmte Bereich weist eine Krümmung mit einem kleineren Krümmungsradius auf als eine Krümmung der zweiten Stirnseite, d.h. der gekrümmte Bereich ist stärker gekrümmt als die zweite Stirnseite. Der gekrümmte Bereich kann ein der dritten Stirnseite gegenüberliegendes Ende des Korpus darstellen.
Durch den kontinuierlichen Übergang der Krümmung vom geringen Krümmungsradius der abgerundeten Ecke in den größeren Krümmungsradius der gebogenen zweiten Stirnseite ist eine je nach Wunsch variierbare Eintiefung der glattgestrichenen Fuge erreichbar. So lässt sich die zweite Stirnseite des erfindungsgemäßen Werkzeugs aufgrund des vergleichsweise großen Krümmungsradius beispielsweise zur Erstellung von Bodenfugen einsetzen, während sich mittels des stärker gekrümmten Bereichs bzw. der abgerundeten Ecke zwischen den ersten und zweiten Stirnseiten im Vergleich dazu kleinere abgerundete Fugen wie z.B. Bad- oder Balkonfugen herstellen lassen.
Der zuvor beschriebene Vorsprung an der dritten Stirnseite des Werkzeugs weist vorzugsweise eine Krümmung entlang der Plattenebene mit einem kleineren Krümmungsradius als die Krümmung des gekrümmten Bereichs zwischen den ersten und zweiten Stirnseiten auf, d.h. der abgerundete Endabschnitt des Vorsprungs ist parallel zur Plattenebene vorzugsweise stärker gekrümmt als der besagte gekrümmte Bereich. Auch mit dem gekrümmten Vorsprung lassen sich abgerundete Fugen wie z.B. Bad- oder Balkonfugen herstellen.
In einer weiteren möglichen Ausführungsform ist vorgesehen, dass der Korpus einen inneren Hohlraum aufweist, welcher z.B. mit Luft gefüllt sein kann. Dadurch ist es möglich, das erfindungsgemäße Werkzeug so auszugestalten, dass es in Wasser schwimmt und nicht untergeht. Dieser Effekt lässt sich alternativ oder zusätzlich zu einem mit einem Gas oder einer Flüssigkeit gefüllten Hohlraum auch dadurch erreichen, dass der Korpus, welcher aus einem ersten Material (z.B. ein erster Thermoplast oder ein erstes Elastomer) gefertigt ist, einen inneren Bereich aus wenigstens einem zweiten Material (z.B. ein zweiter Thermoplast oder ein zweites Elastomer) aufweist und diesen zumindest teilweise umschließt. Denkbar ist beispielsweise eine Verwendung eines Zwei-Komponenten-Spritzgusses. Die verschiedenen Materialien können derart ausgewählt sein, dass sich ein stabiler, elastischer und eine gute Fugenbearbeitung ermöglichender Aufbau des Korpus ergibt, während gleichzeitig durch das zweite Material die Schwimmfähigkeit des Werkzeugs sichergestellt ist.
Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den nachfolgend anhand der Figuren erläuterten Ausführungsbeispielen. Es zeigen:

Figur 1:: das erfindungsgemäße Werkzeug gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel in einer Seitenansicht;
Figur 2:: das erfindungsgemäße Werkzeug gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel in einer Seitenansicht;
Figur 3:: das Werkzeug gemäß Figur 1 in einer Draufsicht auf die dritte Stirnseite;
Figur 4:: das Werkzeug gemäß Figur 2 in einer Draufsicht auf die dritte Stirnseite; und
Figur 5:: eine schematische Skizze der Schnittkante des erfindungsgemäßen Werkzeugs in einer perspektivischen Draufsicht auf die Schnittkante.

In der Figur 1 ist ein erstes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Werkzeugs 10 in einer Seitenansicht dargestellt. Das Werkzeug 10 umfasst einen im Wesentlichen plattenförmigen und im Wesentlichen dreieckigen Korpus 12, welcher aus einem elastischen Kunststoff wie beispielsweise einem Thermoplast oder einem Elastomer hergestellt sein kann. Der Korpus 12 weist eine erste Stirnseite 1 mit einem flachen bzw. geraden Verlauf, eine zweite Stirnseite 2 mit einem bogenförmigen, genauer gesagt konvex gekrümmten Verlauf und eine dritte Stirnseite 3 mit einem flachen bzw. geraden Verlauf auf. Die Stirnseiten 1, 2, 3 verlaufen im Ausführungsbeispiel senkrecht zur Plattenebene, entlang der sich der Korpus erstreckt, und weisen (bis auf den Bereich der Abschrägungen 30, auf den weiter unten eingegangen wird) senkrecht zur Plattenebene eine konstante Breite auf.
In einer alternativen Ausgestaltung könnte auch die zweite Stirnseite 2 einem flachen bzw. geraden Verlauf und die erste Stirnseite 1 einen bogenförmigen bzw. konvex gekrümmten Verlauf aufweisen. Weiterhin könnte die dritte Stirnseite gekrümmt sein.
Wie beispielhaft in der Figur 3 zu erkennen ist, welche eine Draufsicht auf die dritte Stirnseite 3 zeigt, werden die Stirnseiten 1, 2, 3 jeweils durch zwei seitliche Kanten 6 begrenzt, welche (bis auf den Bereich der Abschrägungen 30) parallel zueinander verlaufen und im Ausführungsbeispiel der Figuren 1 und 3 die maximale Breite des Werkzeugs 10 definieren.
Der Korpus 12 weist zwei Seitenflächen auf, von denen eine in der Figur 1 in Draufsicht gezeigt ist. Die Seitenflächen weisen jeweils einen konkav geformten Bereich 14 auf, der nach außen zu den Kanten 6 der Stirnseiten 1, 2, 3 hin von einem flachen Saum 16 mit vorzugsweise konstanter Breite umgeben ist. Der Saum 16 ist lediglich durch Abschrägungen 30 unterbrochen, wie später erläutert wird.
Die zweite Stirnseite 2 kann über ihren gesamten Verlauf eine konstante Krümmung aufweisen, wobei ebenfalls ein Verlauf mit variierender Krümmung denkbar ist. Die zweite Stirnseite 2 geht über einen gekrümmten Bereich 5 kontinuierlich in die gerade erste Stirnseite 1 über, wobei der Bereich 5 stärker gekrümmt ist als die zweite Stirnseite 2 und dadurch eine abgerundete Ecke des im Wesentlichen dreieckigen Werkzeugs 10 bildet. Es kann vorgesehen sein, dass die erste Stirnseite 1 mit jeder an der zweiten Stirnseite 2 (außerhalb des gekrümmten Bereichs 5) anliegenden Tangente einen spitzen Winkel einschließt.
Durch die aufeinander zulaufenden und im gekrümmten Bereich 5 endenden ersten und zweiten Stirnseiten 1, 2, d.h. durch die sich zum gekrümmten Bereich 5 hin verjüngende Form des Korpus 12 wird generell eine Bearbeitung von Fugen auch in räumlich schlecht zugänglichen Bereichen ermöglicht.
An ihrem dem gekrümmten Bereich 5 gegenüberliegenden Ende grenzt die zweite Stirnseite 2 an die dritte Stirnseite 3 und schließt mit dieser am Übergang vorzugsweise einen stumpfen Winkel von z.B. 90-120° ein. In einem Bereich, in dem die dritte Stirnseite 3 an die zweite Stirnseite 2 grenzt, weist die dritte Stirnseite 3 einen Vorsprung 20 auf, der von der dritten Stirnseite 3 nach außen absteht. Die Aussage, dass die dritte Stirnseite 3 mit der zweiten Stirnseite 2 am Übergang einen stumpfen Winkel einschließt, bezieht sich auf die gedachte Verlängerung der dritten Stirnseite 3 durch den Vorsprung 20 hindurch und vernachlässigt dessen Verlauf.
Der Vorsprung 20 weist erfindungsgemäß einen abgerundeten Endabschnitt 22 auf, welcher ein schonendes Bearbeiten von aufeinandertreffenden Fugen in Eckbereichen ermöglicht. In dem Ausführungsbeispiel der Figuren 1 und 3 weist der Endabschnitt 22 abschnittswiese im Wesentlichen die Form eines Ellipsoids, genauer gesagt im Wesentlichen die Form einer Halbkugel (als Spezialfall eines (Teil-)Ellipsoids) auf. Der Endabschnitt 22 geht nahtlos bzw. ohne Kanten in einen Zwischenabschnitt 24 über, welcher im vorliegenden Ausführungsbeispiel eine konische Form mit einem kreisrunden Querschnitt aufweist und sich ausgehend vom Endabschnitt 22 leicht zur dritten Stirnseite 3 hin aufweitet und in diese übergeht. Die Figur 3 zeigt den Vorsprung 20 in einer Draufsicht. In der Figur 1 ist ferner zu erkennen, dass der Vorsprung 20 kontinuierlich an die zweite Stirnseite 2 grenzt bzw. in diese übergeht. Dadurch kann sich keine überschüssige Fugenmasse im Bereich des Vorsprungs 20 ansammeln und eintrocknen.
Selbstverständlich sind andere Formen des Vorsprungs denkbar, welche ebenfalls ein Nacharbeiten von Fugen in Eckbereichen ermöglichen, beispielsweise Vorsprünge mit einem Querschnitt in Form einer echten Ellipse oder Vorsprünge, die in Draufsicht über einen geraden Abschnitt in eine Richtung (z.B. längs oder quer zu den seitlichen Kanten 6 der dritten Stirnseite 3) verlängert sind.
Eine weitere Möglichkeit zur Gestaltung des Vorsprungs 20 ist in den Figuren 2 und 4 anhand eines zweiten Ausführungsbeispiels dargestellt, wobei die Figur 2 eine Seitenansicht des Korpus 12 und die Figur 4 eine Draufsicht auf die dritte Stirnseite 3 zeigt. Das zweite Ausführungsbeispiel unterscheidet sich vom ersten Ausführungsbeispiel lediglich in der Form des Vorsprungs 20, sodass auf die anderen Merkmale des Werkzeugs 10 nicht nochmals eingegangen wird.
Im zweiten Ausführungsbeispiel besitzt der Vorsprung 20 die Form einer Kugel, genauer gesagt einer flach abgeschnittenen Kugel, welche mit der flachen Schnittseite an die dritte Stirnseite 3 grenzt. Diese Schilderung dient insbesondere der bloßen geometrischen Veranschaulichung und sagt nichts über die Herstellung des Werkzeugs 10 aus. Bevorzugt ist der Vorsprung 20 einstückig mit dem Korpus 12 ausgebildet (ebenfalls im ersten Ausführungsbeispiel). Der Vorsprung 20 besteht in diesem Fall also im Wesentlichen aus dem abgerundeten Endabschnitt 22, während kein Zwischenabschnitt 24 vorgesehen ist. In dem hier gezeigten zweiten Ausführungsbeispiel ist weniger als die Hälfte der Kugel "abgeschnitten", sodass der Vorsprung 20 an seiner breitesten Stelle über die Kante zwischen zweiter und dritter Stirnseite 2, 3 sowie über die seitlichen Kanten 6 der drittem Stirnseite 3 hinausragt. Selbstverständlich ist es ebenfalls denkbar, den Vorsprung 20 als Halbkugel oder als Kugel mit einem geringeren Volumen als eine Halbkugel auszubilden.
In beiden Ausführungsbeispielen sind die Vorsprünge 20 rotationssymmetrisch geformt, wobei die Rotationsachse jeweils senkrecht auf die dritte Stirnseite 3 steht.
In den Figuren 1 und 2 ist zu erkennen, dass in den hier gezeigten Ausführungsbeispielen der Krümmungsradius des Vorsprungs 20 parallel zur Plattenebene kleiner ist als der Krümmungsradius des gegenüberliegenden gekrümmten Bereichs 5, sodass sich jeweils andere Fugenformen bzw. -radien erzielen lassen.
Im Bereich des Übergangs zwischen der ersten Stirnseite 1 und der dritten Stirnseite 3 ist eine zusätzliche Arbeitskante in Form einer Schnittkante 4 vorgesehen, welche quasi eine gekappte Ecke zwischen den ersten und dritten Stirnseiten 1, 3 darstellt und sich durchgängig zwischen diesen beiden Stirnseiten 1, 3 erstreckt.
In den hier diskutierten Ausführungsbeispielen schließt die dritte Stirnseite 3 mit der zweiten Stirnseite 2 einen spitzen Winkel ein, wobei die Schnittkante 4 vorzugsweise sowohl mit der ersten auch mit der dritten Stirnseite 1, 3 jeweils einen stumpfen Winkel einschließt. Zudem weist die Schnittkante 4 einen linearen Verlauf auf.
Die Figur 5 zeigt eine Draufsicht auf die Schnittkante 4 mit Blick entlang der Plattenebene. Zu sehen sind die erste und die dritte Stirnseite 1, 3, deren parallel verlaufende seitliche Kanten 6 sich jeweils zur Plattenmitte hin verjüngen bzw. in einem vorzugsweise spitzen Winkel aufeinander zulaufen und dadurch die Schnittkante 4 bilden. Die Schnittkante 4 verläuft somit in einer mittleren Plattenebene, die den Korpus 12 in zwei symmetrische Hälften teilt.
Wie in den Figuren zu erkennen ist, sind die Verjüngungen der ersten und dritten Stirnseiten 1, 3 bzw. die Schnittkante 4 dadurch gebildet, dass der Korpus 12 an den Seitenflächen im Bereich der Ecke bzw. des Übergangs zwischen den ersten und dritten Stirnseiten 1, 3 von beiden Seiten zur Plattenmitte hin abgeschrägt ist. Die im Wesentlichen dreieckigen Abschrägungen 30 beginnen an der jeweiligen Seitenfläche noch im konkaven Bereich 14 und treffen sich an der Schnittkante 4. Dadurch, dass die Abschrägungen 30 bis in die konkaven Bereiche 14 der Seitenflächen reichen, weisen die Kanten 32 zwischen den flachen Abschrägungen 30 und den konkaven Bereichen 14 (in der Figur 5 als obere und untere Kanten 32 durch gepunktete Linien repräsentiert) ebenfalls einen konkaven Verlauf auf. Die konkaven Einbuchtungen dieser Kanten 32 fungieren als Kanäle, durch die beim Abziehen von Fugenmasse mittels der Schnittkante 4 überschüssiges Fugenmaterial in die konkaven Bereiche 14 der Seitenflächen gelangen bzw. "fließen" kann.
Der Saum 16, welcher vorzugsweise nicht über eine Kante, sondern kontinuierlich in den konkaven Bereich 14 übergeht, ist nur durch die Abschrägungen 30 unterbrochen und umgibt den konkaven Bereich 14 ansonsten vollständig.

Bezugszeichenliste:

1: Erste Stirnseite
2: Zweite Stirnseite
3: Dritte Stirnseite
4: Schnittkante
5: Gekrümmter Bereich
6: Seitliche Kante
10: Werkzeug
12: Korpus
14: Konkaver Bereich
16: Saum
20: Vorsprung
22: Endabschnitt
24: Zwischenabschnitt
30: Abschrägung
32: Kante

Claims

Werkzeug (10) zum Nacharbeiten und Glätten von mit einer Fugenmasse gefüllten Fugen, umfassend einen im Wesentlichen plattenförmigen Korpus (12) mit mindestens drei bevorzugt senkrecht zur Plattenebene verlaufenden und/oder jeweils durch zwei seitliche Kanten (6) begrenzten Stirnseiten (1, 2, 3), von denen eine erste Stirnseite (1) einen flachen Verlauf und eine zweite Stirnseite (2) einen konvexen Verlauf aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
dass an einer dritten der drei Stirnseiten (1, 2, 3) ein Vorsprung (20) angeordnet ist, welcher von der dritten Stirnseite (3) absteht und einen abgerundeten Endabschnitt (22) aufweist.
Werkzeug (10) nach Anspruch 1, wobei die dritte Stirnseite (3) an die erste oder zweite Stirnseite (2) grenzt und der Vorsprung (20) in einem an die erste oder zweite Stirnseite (2) grenzenden Bereich der dritten Stirnseite (3) angeordnet ist, wobei der Vorsprung vorzugsweise kontinuierlich in die erste oder zweite Stirnseite (2) übergeht oder über die erste oder zweite Stirnseite (2) hinausragt.
Werkzeug (10) nach Anspruch 1 oder 2, wobei der Endabschnitt sowohl in einer Schnittebene, welche parallel zur Plattenebene verläuft, als auch in einer Schnittebene, welche senkrecht zur Plattenebene verläuft, eine abgerundete Form aufweist.
Werkzeug (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Vorsprung (20) und der Korpus (12) einstückig ausgebildet und vorzugsweise aus einem elastischen Kunststoff, insbesondere Thermoplast oder Elastomer, gefertigt sind.
Werkzeug (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Korpus drei Stirnseiten und/oder insgesamt eine im Wesentlichen dreieckige Form aufweist.
Werkzeug (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche oder nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1, wobei der Korpus (12) eine Schnittkante (4) aufweist, welche in einem Winkel zur ersten oder zweiten Stirnseite (1) durchgängig zwischen der ersten oder zweiten Stirnseite (1) und der dritten Stirnseite (3) verläuft und dadurch gebildet ist, dass sich die ersten oder zweiten und der dritten Stirnseite (1, 3) jeweils von ihren beiden seitlichen Kanten (6) zur Mitte hin verjüngen, wobei die Schnittkante (4) vorzugsweise in einer mittleren Plattenebene verläuft, welche den Korpus (12) in zwei gleichgroße und insbesondere symmetrische Hälften teilt.
Werkzeug (10) nach Anspruch 6, wobei sich die erste oder zweite Stirnseite (1) zu einem ersten Endpunkt hin verjüngt und sich die dritte Stirnseite (3) zu einem zweiten Endpunkt hin verjüngt, wobei die Schnittkante (4) linear zwischen den ersten und zweiten Endpunkten verläuft.
Werkzeug (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Korpus (12) zwei gegenüberliegende Seitenflächen aufweist, welche jeweils durch die seitlichen Kanten (6) der ersten, zweiten und dritten Stirnseiten (1, 2, 3) begrenzt und vorzugsweise identisch ausgebildet sind.
Werkzeug (10) nach Anspruch 8, wobei die Seitenflächen jeweils einen konkav geformten Bereich (14) umfassen, welcher von einem umlaufenden Saum (16) mit flachem Verlauf und insbesondere konstanter Breite zumindest teilweise umgeben ist, wobei der Saum (16) und nach außen von den seitlichen Kanten (6) der ersten, zweiten und dritten Stirnseiten (1, 2, 3) begrenzt wird und nach innen vorzugsweise kontinuierlich in den konkav geformten Bereich (14) übergeht.
Werkzeug (10) nach einem der Ansprüche 6 bis 7 und nach einem der Ansprüche 8 bis 9, wobei die Seitenflächen im Bereich der Schnittkante (4) zur Schnittkante (4) hin flach abgeschrägt sind, wobei die Abschrägungen (30) die Verjüngungen der ersten oder zweiten und dritten Stirnseiten (1, 3) bilden und vorzugsweise einen spitzen Winkel miteinander einschließen.
Werkzeug (10) nach den Ansprüchen 9 und 10, wobei die Abschrägungen (30) ausgehend von der Schnittkante (4) bis in die konkav geformten Bereiche (14) der jeweiligen Seitenflächen verlaufen, sodass in einer Draufsicht auf die Schnittkante (4) entlang der mittleren Plattenebene die oberen und unteren Kanten (30) der Abschrägungen (30), welche nicht parallel zu den ersten oder zweiten und dritten Stirnseiten (1, 3) verlaufen, jeweils einen konkaven Verlauf aufweisen.
Werkzeug (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die dritte Stirnseite (3) zumindest abschnittsweise, insbesondere insgesamt, einen flachen Verlauf aufweist, wobei vorzugsweise eine gedachte Verlängerung eines flachen Abschnitts der dritten Stirnseite (3) die zweite oder erste Stirnseite (2) in einem stumpfen Winkel schneidet.
Werkzeug (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die dritte Stirnseite (3) mit der ersten oder zweiten Stirnseite (1) einen spitzen Winkel einschließt.
Werkzeug (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die ersten und zweiten Stirnseiten (1, 2) über einen gekrümmten Bereich (5) kontinuierlich ineinander übergehen, wobei der gekrümmte Bereich (5) eine Krümmung mit einem kleineren Krümmungsradius aufweist als eine Krümmung der zweiten Stirnseite (2), wobei das Werkzeug (10) vorzugsweise einen Vorsprung (20) nach einem der Ansprüche 1 bis 5 aufweist und eine Krümmung des Vorsprungs (20) entlang der Plattenebene einen kleineren Krümmungsradius aufweist als die Krümmung des gekrümmten Bereichs (5).
Werkzeug (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Korpus (12) einen inneren Hohlraum aufweist und/oder aus einem ersten Material gefertigt ist, welches einen aus einem zweiten Material gefertigten inneren Bereich zumindest teilweise umschließt.