LEITFÄHIGER MÖRTEL
Technisches Gebiet
Die Erfindung betrifft Bindemittelzusammensetzungen mit verbesserter elektrischer Leitfähigkeit, sowie ihre Herstellung und Verwendung als Mörtel, Estrich, Verputz, Vergussmasse, Beschichtung, Ausgleichsmasse oder für Opferanoden.
Stand der Technik
Baustoffe mit elektrisch leitenden Eigenschaften sind für viele Bereiche vorgeschrieben oder wünschenswert. So wird für Fussböden in explosions gefährdeten Räumen zur Verhinderung der Funkenbildung bei elektro statischer Aufladung eine gute elektrische Leitfähigkeit gefordert. Auch in Räumen, in denen medizinische Geräte angewendet werden, oder in
Bereichen, in denen elektronische Bauteile produziert oder verwendet werden, ist eine gute elektrische Leitfähigkeit des Fussbodens zur Vermeidung der elektrostatischen Aufladung notwendig.
Auch für die elektrostatische Abschirmung von Raumbereichen ist ein elektrisch leitender und eventuell noch magnetischer Baustoff vorteilhaft.
Für den Einsatz in Kombination mit Fussbodenheizungen ist ein Fussböden mit guter Wärmeleitfähigkeit von Vorteil.
Um Materialien besser elektrisch leitfähig zu machen werden typischerweise Graphit, Russ oder leitfähige Fasern, wie Kohlenstoff- oder Metallfasern, zugegeben.
US 3 962 142 beschreibt eine zementöse Mischung die elektrisch leitfähiges Material mit grosser und kleiner Partikelgrösse enthält. Das elektrisch leitfähige Material ist kalzinierter Erdölkoks und Acetylenruss.
EP 2 476 658 beschreibt eine Bindemischung zur Herstellung von
wärmeleitfähigen Estrichen. Die Bindemischung enthält 2 bis 3 Gewichts-% Graphit, welcher zu 90% Teilchen mit einer Grösse von 125-400 pm aufweist.
Russ oder Graphitstaub sind feine, schwarze, staubende Materialien, deren Handhabung typischerweise mit der Ablagerung von schwarzen Stäuben in der Umgebung verbunden ist. Russ und Graphitstaub können die Verarbeitbarkeit des Materials negativ beeinflussen und die Wirksamkeit von Zusatzmitteln verringern. Weiter ist das homogene Einmischen von Fasern in eine Binde mittelmatrix schwierig und die Anwesenheit von Fasern verschlechtert typischerweise die Verarbeitbarkeit. Die Zugabe von Russ oder Graphitstaub, Kohlenstofffasern oder Metallfasern erhöht zudem die Kosten des Materials.
Es besteht weiterhin der Bedarf nach Bindemittelzusammensetzungen für die Herstellung von Materialien mit verbesserter elektrischer Leitfähigkeit, welche die vorstehend genannten Nachteile möglichst überwinden.
Darstellung der Erfindung
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Bindemittelzusammensetzung zur Herstellung von Materialien mit verbesserter elektrischer Leitfähigkeit bereitzustellen, die gut und einfach verarbeitet werden kann und die Nachteile des Standes der Technik überwindet.
Überraschenderweise wird diese Aufgabe durch eine Bindemittelzusammen setzung, wie in Anspruch 1 beschrieben, gelöst.
Überraschenderweise zeigen Bindemittelzusammensetzungen, die eisen haltige Schlacke enthalten, eine verbesserte elektrische Leitfähigkeit. Ebenso überraschend, kann die eisenhaltige Schlacke in hoher Menge und ohne Qualitätsverlust in der Bindemittelzusammensetzung eingesetzt werden. Die Bindemittelzusammensetzung, die eisenhaltige Schlacke enthält, zeigt gute Eigenschaften, wie insbesondere hohe Festigkeit und gute Verarbeitbarkeit. Überraschenderweise werden die Eigenschaften, insbesondere die Festigkeit, im Vergleich zum Stand der Technik, sogar noch verbessert.
Die Verwendung von Abfallprodukten, wie Schlacke, als Füllstoff in Binde mittelzusammensetzungen, bedeutet einen ökologischen Vorteil gegenüber
der Verwendung von speziell aufbereiteten Füllstoffen aus natürlichen Lagerstätten. Einerseits werden die sich zunehmend verknappenden natürlichen Rohstoffquellen geschont und andererseits wird weniger
Deponieraum für die Entsorgung der Abfallstoffe benötigt. Dies ist vorteilhaft aus wirtschaftlichen und Umweltgesichtspunkten.
Für gewisse Anwendungen, insbesondere für die elektromagnetische Abschirmung von Räumen, ist es weiter vorteilhaft, wenn das elektrisch leitfähige Material zusätzlich magnetische Eigenschaften aufweist, was durch die Verwendung von eisenhaltiger Schlacke mit magnetischen Eigenschaften möglich ist. Für gewisse Anwendungen, insbesondere für den Einsatz in Kombination mit Fussbodenheizungen, ist es weiter von Vorteil, dass das elektrisch leitfähige Material zusätzlich eine verbesserte thermische
Leitfähigkeit aufweisen kann.
Weitere Aspekte der Erfindung sind Gegenstand weiterer unabhängiger An sprüche. Besonders bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind Ge genstand der abhängigen Ansprüche.
Wege zur Ausführung der Erfindung
Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung einer Bindemittelzusammen setzung, umfassend mindestens ein Bindemittel und mindestens einen mineralischen Füllstoff, für die Herstellung von Materialien mit bei 20°C verbesserter elektrischer Leitfähigkeit, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens 20 Gewichts-%, bevorzugt mindestens 30 Gewichts-%, mehr bevorzugt mindestens 40 Gewichts-%, noch mehr bevorzugt mindestens 50 Gewichts-%, im Speziellen mindestens 60 Gewichts-%, insbesondere mindestens 70 Gewichts-%, des mineralischen Füllstoffes eisenhaltige Schlacke sind.
Eine verbesserte elektrische Leitfähigkeit im Sinne der Erfindung liegt insbesondere vor, wenn der elektrische Widerstand des Materials enthaltend eisenhaltige Schlacke, gegenüber einem Material, das eine gleiche
Zusammensetzung aufweist aber anstelle der eisenhaltigen Schlacke
Quarzsand von gleicher Korngrösse enthält, um einen Faktor von mindestens 1.5 verringert ist. Ein geringerer elektrischer Widerstand bedeutet eine bessere elektrische Leitfähigkeit. Bevorzugt umfasst die Bindemittelzusammensetzung 30 bis 95 Gewichts-%, besonders bevorzugt 40 bis 90 Gewichts-%, insbesondere 50 bis 85 Gewichts- %, mineralischen Füllstoff, bezogen auf das Gesamtgewicht der trockenen Bindemittelzusammensetzung. Bevorzugt weist die Bindemittelzusammensetzung einen Anteil an eisen haltiger Schlacke von 10 bis 95 Gewichts-%, mehr bevorzugt 20 bis 80
Gewichts-%, insbesondere 30 bis 75 Gewichts-%, bezogen auf das Gesamt gewicht der trockenen Bindemittelzusammensetzung, auf. Ein hoher Anteil an eisenhaltiger Schlacke verbessert die Leitfähigkeit und ist daher besonders vorteilhaft.
Als„Bindemittel“ wird in diesem Dokument ein pulverförmiges oder flüssiges Material verstanden, das durch eine geeignete Reaktion in einen festen Formkörper überführt werden kann. Das Bindemittel kann einkomponentig vorliegen, das bedeutet, es reagiert bei Zugabe von Wasser zu einem
Feststoff, oder es kann mehrkomponentig vorliegen, das bedeutet, es reagiert nach Vermischen der Komponenten, optional noch unter Zugabe von Wasser, zu einem Feststoff. Das Bindemittel bildet, wenn es mit Füllstoffen gemischt wird, nach dem Aushärten zusammen mit dem Füllstoff ein kompaktes
Material. Das Bindemittel kann ein mineralisches oder ein organisches
Bindemittel sein, oder eine Kombination aus mineralischem und organischem Bindemittel.
Als„mineralisches Bindemittel“ versteht man im vorliegenden Dokument:
a) Ein Bindemittel, welches in Anwesenheit von Wasser in einer Hydratations reaktion zu festen Hydraten oder Hydratphasen reagiert. Dies kann
beispielsweise ein hydraulisches Bindemittel (z.B. Zement), ein latent hydraulisches Bindemittel (z.B. fein gemahlener Hüttensand), ein
puzzolanisches Bindemittel (z.B. Flugasche) oder ein nicht hydraulisches Bindemittel (z.B. Gips) sein.
b) Ein Bindemittel, das nach dem Aushärten ein Geopolymer darstellt. Hierbei besteht das Bindemittel aus mindestens einem Aluminiumsilikat und
mindestens einem Alkalisilikat welche nach einem Vermischen in wässrigem Medium zu einem Geopolymer reagieren.
Unter„organisches Bindemittel“ wird in diesem Dokument ein Bindemittel verstanden, das mindestens eine organische Verbindung umfasst und frei von mineralischen Bindemitteln ist. Bevorzugt ist das organische Bindemittel mehrkomponentig und reagiert nach Vermischen der Komponenten bei 20 °C zu einem festen Formkörper. Beispiele für solche mehrkomponentigen organischen Bindemittel sind aushärtbare Epoxidharze und geeignete Härter, beispielsweise Polyamine, die zu gehärteten Epoxidharzen reagieren können, oder Polyisocyanate und Polyole, die zu Polyurethanen aushärten können, oder polymerisierbare Monomere, wie beispielsweise Monomere auf
(Meth)acrylat-Basis, die beispielsweise mit Polymerisations-Initiatoren zu (Meth)acrylatharzen aushärten können.
Als„Bindemittelzusammensetzung“ wird in diesem Dokument eine
Zusammensetzung bezeichnet, die mindestens ein Bindemittel umfasst.
Als„trockene Bindemittelzusammensetzung“ wird in diesem Dokument eine Bindemittelzusammensetzung bezeichnet, die kein Wasser enthält.
Als„eisenhaltig“ wird in diesem Dokument ein Stoff bezeichnet, der mindestens 5 Gewichts-% Eisen umfasst, wobei das Eisen als FeO gerechnet wird, unabhängig von der Verbindung in der es vorliegt.
Unter„Rohdichte“ wird im vorliegenden Dokument die Dichte eines
Festkörpers verstanden. Die Rohdichte ergibt sich aus dem Quotienten von Gewicht des Festkörpers und dessen Volumen, einschliesslich des
eingeschlossenen Porenvolumens.
Schlacke entsteht typischerweise als Nebenprodukt bei der Gewinnung von Metallen in der Erzverhüttung, dem Metallrecycling oder bei der Abfall verbrennung. Es handelt sich um ein Stoffgemisch das sich hauptsächlich aus den Oxiden und Silikaten verschiedener Metalle zusammensetzt. Die chemische Zusammensetzung von Schlacken wird typischerweise in Form der Oxide der enthaltenen Elemente angegeben, unabhängig davon, in welchen Verbindungen die Elemente effektiv vorliegen. So wird beispielsweise der Gehalt an Si als S1O2, der Gehalt an AI als AI2O3 und der Gehalt an Fe als FeO angegeben. Der bei einer Zusammensetzung von Schlacken angegebene Prozentsatz für Bestandteile bezieht sich hierbei auf den Prozentsatz des Bestandteils als sein Oxid, bezogen auf die Summe aller Bestandteile in der Zusammensetzung, deren Gewicht ebenfalls in Form ihrer Oxide gerechnet wird. Die Flauptinhaltsstoffe von Schlacken sind CaO, S1O2, AI2O3, MgO und FeO. Der Anteil dieser Stoffe in den verschiedenen Schlacketypen kann stark unterschiedlich sein. Die chemische Zusammensetzung der Schlacke kann mit Röntgenfluoreszenzanalyse gemäss DIN EN ISO 12677 bestimmt werden.
Das Eisen in der Schlacke liegt typischerweise als Eisenverbindung vor, beispielsweise als Eisenoxid wie Fe304, Fe2Ü3 und/oder FeO und/oder als Eisensilikat, wie beispielsweise Fe2Si04, wobei diverse Mischkristalle oder Mischphasen auch mit anderen Metallen oder Nichtmetallen ebenfalls vorhanden sein können. Die Angabe als FeO schränkt das Eisen in der
Schlacke keinesfalls auf diese Konfiguration ein, sondern umfasst das gesamte in der Schlacke vorhandene Eisen, unabhängig von dem Mineral oder der Verbindung in der es vorliegt, umgerechnet auf FeO. So entspricht beispielsweise eine analytisch bestimmte Menge von 10 g Eisen (Fe) einer Menge von 12.9 g FeO.
Eine eisenhaltige Schlacke ist Stahlschlacke. Sie ist ein Nebenprodukt beim Stahlrecycling oder der Stahlproduktion aus Roheisen. Im Gegensatz zu der Flochofenschlacke (FIOS), die bei der Roheisenproduktion anfällt und einen Gehalt an Eisen, gerechnet als FeO, von typischerweise unter 3 Gewichts-%
aufweist, enthält Stahlschlacke etwa 5 bis 45 Gewichts-%, Eisen, gerechnet als FeO. Stahlschlacke entsteht bei mehreren Verfahren und Schritten bei der Stahlerzeugung. Beispiele für Stahlschlacken sind Basic Oxygen Slag (BOS), welche als Nebenprodukt bei der Stahlerzeugung nach dem Sauerstoff- Blasverfahren anfällt, LD-Schlacke, welche bei dem Linz-Donawitz-Verfahren anfällt, oder Elektroofen-Schlacke (EOS), die bei der Stahlerzeugung oder dem Stahlrecycling mittels Elektrolichtbogenofen anfällt. Weitere Beispiele für Stahlschlacken sind beispielsweise Schlacken, die bei weiteren Stahl reinigungsprozessen anfallen, wie beispielsweise Schlacke aus dem
Pfannenofen, die Pfannenschlacke (Ladle Slag). Stahlschlacken weisen typischerweise eine Rohdichte von etwa 3.0-3.7 kg/l, auf.
Weitere Prozesse, bei denen eisenhaltige Schlacken anfallen können, sind beispielsweise metallurgische Prozesse zur Gewinnung von Nicht-Eisen- Metallen. Diese Schlacken werden als Metallhüttenschlacken bezeichnet und können einen hohen Gehalt an Eisen aufweisen. Eine solche Metallhütten schlacke ist Kupferschlacke, die als Nebenprodukt bei der Kupfergewinnung anfällt. Kupferschlacken weisen typischerweise einen Gehalt an Eisen von über 40 Gewichts-%, gerechnet als FeO, auf. Das Eisen in Kupferschlacken liegt typischerweise zu einem Grossteil in Form von Eisensilikat vor. Kupfer schlacken haben typischerweise eine Rohdichte im Bereich von 3.7 kg/l.
Auch Schlacken, die in Abfall- oder Klärschlammverbrennungsanlagen anfallen, enthalten oft einen hohen Anteil an Eisen.
Bevorzugt umfasst die eisenhaltige Schlacke mindestens 8 Gewichts-%, mehr bevorzugt mindestens 10 Gewichts-%, noch mehr bevorzugt mindestens 12 Gewichts-%, Eisen, gerechnet als FeO, bezogen auf das Gewicht der eisenhaltigen Schlacke.
Insbesondere umfasst die eisenhaltige Schlacke 8 bis 70 Gewichts-%, bevorzugt 10 bis 65 Gewichts-%, insbesondere 12 bis 60 Gewichts-%, im Speziellen 15 bis 35 Gewichts-%, Eisen, gerechnet als FeO,
Solche Schlacken können die elektrische und auch die thermische Leitfähigkeit der ausgehärteten Bindemittelzusammensetzung verbessern.
Bevorzugt ist die eisenhaltige Schlacke ausgewählt aus der Gruppe umfassend Stahlschlacken, Metallhüttenschlacken und Schlacken aus der
Müllverbrennung.
Bevorzugt ist die eisenhaltige Schlacke Stahlschlacke, insbesondere Schlacke aus dem Elektrolichtbogenofen, der Giesspfanne, dem Linz-Donawitz- Verfahren oder dem Sauerstoff-Blasverfahren.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn die eisenhaltige Schlacke Kupferschlacke ist. Bindemittelzusammensetzungen, die Kupferschlacke enthalten, weisen eine deutlich verbesserte Leitfähigkeit auf.
Bevorzugt weist die eisenhaltige Schlacke eine Rohdichte von mehr als 3.0 g/l, insbesondere mehr als 3.2 g/l, auf.
Bevorzugt weist die eisenhaltige Schlacke, einen Gehalt an freiem CaO von unter 1 Gewichts-%, bevorzugt unter 0.5 Gewichts-%, bezogen auf das
Gewicht der eisenhaltigen Schlacke, auf. Unter freiem CaO wird reaktives Calciumoxid verstanden, das mit Wasser zu Ca(OH)2 reagieren kann.
Vorteilhaft zeigt die eisenhaltige Schlacke bei der Raumbeständigkeitsprüfung im Dampfversuch gemäss DIN EN 1744-1 eine Volumenzunahme von unter 2%, bevorzugt unter 1.5%, nach 168 Stunden Versuchsdauer.
Die eisenhaltige Schlacke kann aus unterschiedlichen eisenhaltigen Schlacken bestehen. In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung umfasst die Bindemittelzusammensetzung mehrere eisenhaltige Schlacken, die sich in ihrer chemischen Zusammensetzung unterscheiden, insbesondere in ihrem Eisengehalt. Dadurch kann eine Optimierung der elektrischen Eigenschaften des hergestellten Materials erreicht werden.
Eine geeignete eisenhaltige Schlacke enthält folgende Hauptinhaltsstoffe:
- 8 bis 40 Gewichts-%, bevorzugt 10 bis 35 Gewichts-%, insbesondere 12 bis 33 Gewichts-%, im Speziellen 15 bis 30 Gewichts-%, FeO,
- 20 bis 50 Gewichts-%, bevorzugt 22 bis 40 Gewichts-%, CaO, wobei der Gehalt an freiem CaO bevorzugt unter 1 Gewichts-% liegt,
- 10 bis 40 Gewichts-%, bevorzugt 15 bis 30 Gewichts-%, S1O2,
- 5 bis 20 Gewichts-%, bevorzugt 7 bis 15 Gewichts-%, AI2O3,
- 1 bis 10 Gewichts-%, bevorzugt 2 bis 8 Gewichts-%, MgO,
- 1 bis 10 Gewichts-%, bevorzugt 2 bis 8 Gewichts-%, MnO und
- 0 bis 10 Gewichts-% andere Stoffe,
bezogen auf das Gesamtgewicht der eisenhaltigen Schlacke.
Eine weitere geeignete eisenhaltige Schlacke enthält folgende
Hauptinhaltsstoffe:
- 40 bis 70 Gewichts-%, bevorzugt 45 bis 65 Gewichts-%, insbesondere
50 bis 60 Gewichts-%, FeO,
- 0.5 bis 15 Gewichts-%, bevorzugt 1 bis 10 Gewichts-%, CaO, wobei der Gehalt an freiem CaO bevorzugt unter 1 Gewichts-% liegt,
- 20 bis 45 Gewichts-%, bevorzugt 25 bis 40 Gewichts-%, S1O2 und - 0 bis 10 Gewichts-% andere Stoffe,
bezogen auf das Gesamtgewicht der eisenhaltigen Schlacke.
Bevorzugt liegt der Feuchtegehalt der eisenhaltigen Schlacke unter 5
Gewichts-%, mehr bevorzugt unter 3 Gewichts-%, speziell bevorzugt unter 1 Gewichts-%, insbesondere unter 0.5 Gewichts-%.
Für gewisse Anwendungen kann es vorteilhaft sein, wenn die Porosität der eisenhaltigen Schlacke im Bereich von 5 Vol-% liegt. Damit kann das Gewicht des Produktes ohne grosse Beeinträchtigung der Endeigenschaften reduziert werden.
Für gewisse Anwendungen kann es auch vorteilhaft sein, wenn die Porosität der eisenhaltigen Schlacke über 5 Vol-% liegt, damit kann das Gewicht des Produktes gesenkt werden.
Bei gewissen Anwendungen, speziell für hochfeste Materialien, kann es vorteilhaft sein, wenn die Porosität der Schlacke unter 5 Vol-%, bevorzugt unter 3 Vol-%, liegt. Bevorzugt weisen die Schlackepartikel eine unregelmässige Form und/oder Oberfläche auf und sind insbesondere nicht kugelförmig. Dies ist vorteilhaft, insbesondere für eine Verzahnung der Partikel untereinander und für einen guten Verbund mit dem Bindemittel.
Insbesondere können die Schlackepartikel jede nicht kugelförmige
geometrische Form, entweder gleichförmig oder uneinheitlich, aufweisen. Beispielsweise können die Partikel eine konische, polygonale, kubische, fünfeckige, sechseckige, achteckige, prismatische und/oder polyedrische Form aufweisen. Uneinheitliche Partikel können beispielsweise kreisförmige, elliptische, ovale, quadratische, rechteckige, dreieckige oder mehreckige Querschnitte aufweisen, die sich zumindest teilweise darin befinden. Die Ausdrücke„uneinheitlich“ oder„irregulär“ geformte Partikel beziehen sich auf dreidimensionale Partikelformen wobei mindestens zwei unterschiedliche Querschnitte durch die Partikel eine unterschiedliche Form aufweisen.
Beispielhafte Querschnitte durch Schlackepartikel mit unregelmässiger Form sind schematisch in Fig. 1 dargestellt.
Schlacke, insbesondere Schlacke aus der Metallgewinnung oder dem
Metallrecycling, wird typischerweise in flüssigem Zustand von der
Metallschmelze abgetrennt und, typischerweise in Schlackenbeeten, zur Abkühlung gelagert. Die Abkühlung kann, etwa durch Aufsprühen von Wasser, beschleunigt werden. Der Abkühlungsprozess kann die physikalischen
Eigenschaften, insbesondere die Kristallinität und die Korngrösse der Schlacke beeinflussen. Vorteilhaft ist eine Schlacke, insbesondere eine Stahlschlacke, die,
insbesondere in Schlackenbeeten, mit Wasser abgekühlt wurde. Durch das raschere Abkühlen bricht die Schlacke in kleine Stücke.
Ebenso vorteilhaft ist eine Schlacke, insbesondere eine Kupferschlacke, die als Schlackestrom mit einem Druckwasserstrahl granuliert wurde.
Dadurch kann Energie für das Zerkleinern eingespart werden und es werden typischerweise kantige Partikel mit einer rauen und/oder unebenen Oberfläche erhalten. Ausserdem wird durch den Kontakt mit Wasser ein eventuell vorhandenes freies CaO in Ca(OH)2 umgewandelt, was wünschenswert ist.
Für gewisse Anwendungen kann es auch vorteilhaft sein, insbesondere für elektrostatische Abschirmung, wenn die eisenhaltige Schlacke zusätzlich magnetische Eigenschaften aufweist.
Bevorzugt weist die eisenhaltige Schlacke, eine Partikelgrösse von maximal 16 mm, mehr bevorzugt maximal 8 mm, noch mehr bevorzugt maximal 4 mm, im Speziellen maximal 3.5 mm, auf. Bevorzugt weisen maximal 10 Gewichts-% der eisenhaltigen Schlacke eine Partikelgrösse von unter 0.06 mm auf.
Speziell bevorzugt weist die eisenhaltige Schlacke eine Partikelgrösse von 0.06 bis 8 mm, bevorzugt 0.06 bis 4 mm, mehr bevorzugt 0.06 bis 3.5 mm, auf. Schlackepartikel mit geeigneter Korngrösse können beispielsweise durch Fraktionieren, typischerweise durch Sieben, erhalten werden. Optional kann die Schlacke durch Brechen und/oder Mahlen zerkleinert werden. Solche Verfahren sind dem Fachmann bekannt.
Die Partikelgrösse kann durch ein Siebverfahren gemäss DIN EN 933-1 bestimmt werden. Vorteilhaft weist die Schlacke eine gleiche oder vergleichbare Partikelgrössen verteilung (Sieblinie) auf, wie die für den jeweiligen Anwendungszweck üblichen Füllstoffe, die durch die Schlacke ersetzt werden. Dies kann durch Mischen von geeigneten Korngrössenfraktionen erreicht werden. Es kann auch vorteilhaft sein, wenn die Bindemittelzusammensetzung zusätzlich zu der eisenhaltigen Schlacke ein weiteres Material, das einen hohen Gehalt an Eisen aufweist, und insbesondere bei der Stahlformung anfällt, gemischt wird. Ein solches Material ist beispielsweise Walzzunder.
Walzzunder ist ein Nebenprodukt, das beim Walzen des Stahls anfällt, und enthält typischerweise 70-80 Gewichts-% Eisen, gerechnet als FeO. Bevorzugt ist der Walzzunder frei von Öl. In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst die Bindemittelzusammensetzung zusätzlich Walzzunder. Bevorzugt beträgt der Anteil an Walzzunder in der Bindemittelzusammensetzung 0.1 bis 10 Gewichts-%, insbesondere 1 bis 8 Gewichts-%, bezogen auf das
Gesamtgewicht der trockenen Bindemittelzusammensetzung.
Füllstoffe sind chemisch inerte, feste, partikuläre Stoffe und werden in verschiedenen Formen, Grössen und als unterschiedliche Materialien angeboten. Mineralische Füllstoffe können von feinen Sandpartikeln bis zu grossen groben Steinen variieren. Besonders geeignete Füllstoffe sind Sand, Kies, zerkleinerte Steine, kalzinierte Kiesel oder leichte Füllstoffe, wie insbesondere Ton, Bimsstein, Perlit oder Vermiculit. Weitere geeignete
Füllstoffe sind gemahlener Kalkstein, Kreide, Quarzmehl, Titandioxid,
Schwerspat oder Aluminiumoxid. Vorteilhaft werden unterschiedliche Füllstoffe gemischt. Bevorzugt umfasst der Füllstoff Kalksteinmehl, Kreide, Quarzmehl, feines Titandioxid, Schwerspatmehl, feines Aluminiumoxid, Kalksteinsand oder Quarzsand, oder Mischungen davon.
Die Partikelgrösse der Füllstoffe richtet sich nach der jeweiligen Anwendung und kann bis zu 32 mm oder mehr betragen. Bevorzugt liegt die Partikelgrösse bei maximal 16 mm, speziell bevorzugt bei maximal 8 mm. Die Partikelgrösse der Füllstoffe liegt besonders bevorzugt unter 4 mm. Insbesondere weisen die Füllstoffe eine Partikelgrösse im Bereich von 0.1 pm bis 3.5 mm auf. Die
Partikelgrösse kann durch ein Siebverfahren gemäss DIN EN 933-1 bestimmt werden. Vorteilhaft werden Füllstoffe von unterschiedlicher Partikelgrösse entsprechend der gewünschten Sieblinie gemischt. Geeignete Sieblinien für verschiedene Anwendungen sind dem Fachmann bekannt.
Bevorzugt umfasst die Bindemittelzusammensetzung mindestens einen feinen mineralischen Füllstoff, bevorzugt mit einer Partikelgrösse von maximal 0.1 mm, ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Kalksteinmehl, Kreide,
Quarzmehl, feinem Titandioxid, Schwerspatmehl, Silicastaub und feinem Aluminiumoxid, und Mischungen davon.
Bevorzugt enthält die Bindemittelzusammensetzung Schlacke mit einer Partikelgrösse von mehr als 0.06 mm und feinen mineralischen Füllstoff, der keine Schlacke ist, mit einer Partikelgrösse von maximal 0.1 mm. Die
Verwendung von feinen mineralischen Füllstoffen kann insbesondere Dichtheit des Gefüges erhöhen und so zur Verbesserung der Dauerhaftigkeit einer ausgehärteten Bindemittelzusammensetzung beitragen. Ausserdem kann die Verwendung von feinen mineralischen Füllstoffen, insbesondere von
Calciumcarbonat mit einem Partikeldruchmesser von maximal 10 pm, die Festigkeitsentwicklung der Bindemittelzusammensetzung nach Zugabe von Wasser beschleunigen.
Bevorzugt enthält die Bindemittelzusammensetzung ausser Schlacke und dem feinen mineralischen Füllstoff keine weiteren Füllstoffe. Solche Bindemittel zusammensetzungen lassen sich gut verarbeiten und ergeben Materialien mit guter Festigkeit nach dem Aushärten.
Bevorzugt ist ein Masseverhältnis von Schlacke zu dem feinen mineralischen Füllstoff 100:0 bis 60:40, insbesondere 95:5 bis 70:30.
Es kann aber auch vorteilhaft sein, wenn die Bindemittelzusammensetzung als einzigen Füllstoff Schlacke enthält. Die Schlacke umfasst in diesem Fall alle mineralischen Partikel in der Bindemittelzusammensetzung mit einer Grösse von etwa 0.1 pm bis zu 1 mm, 2 mm, 4 mm, 8 mm, oder mehr. Dies ist vorteilhaft für eine verbesserte elektrische und auch verbesserte thermische Leitfähigkeit der ausgehärteten Bindemittelzusammensetzung und für eine maximale Verwertung der Schlacke.
In einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung umfasst das Bindemittel mindestens ein mineralisches Bindemittel.
Bevorzugt umfasst das mineralische Bindemittel ein Bindemittel, welches in Anwesenheit von Wasser in einer Hydratationsreaktion zu festen Hydraten oder Hydratphasen reagiert. Dies ist insbesondere ein hydraulisches
Bindemittel, welches nach Wasserzugabe auch unter Wasser erhärtbar ist, wie
insbesondere Zement oder hydraulischer Kalk, oder ein latent hydraulisches Bindemittel, welches unter dem Einwirken von Zusätzen mit Wasser abbindet, wie insbesondere Hüttensand, oder puzzolanische Bindemittel, wie
insbesondere Flugasche, oder ein nicht hydraulisches Bindemittel, wie insbesondere Calciumsulfat in Form von Anhydrit, oder Halbhydrat-Gips.
Bevorzugt ist das mineralische Bindemittel ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Zement, Gips, gebrannter Kalk, Flugasche und Hüttensand. Bevorzugt umfasst das mineralische Bindemittel mindestens ein hydraulisches Bindemittel, bevorzugt ein zementöses Bindemittel.
Besonders bevorzugt ist das mineralische Bindemittel ein Zement gemäss DIN EN 197-1 , ein Calciumsulfoaluminatzement oder ein Calciumaluminatzement, oder Mischungen davon. Als Zement kann jeder verfügbare Zementtyp oder eine Mischung von zwei oder mehreren Zementtypen verwendet werden, beispielsweise die unter der DIN EN 197-1 klassifizierten Zemente:
Portlandzement (CEM I), Portlandkompositzement (CEM II),
Hochofenschlackezement (CEM III), Puzzolanischer Zement (CEM IV) und Kompositzement (CEM V). Selbstverständlich sind Zemente, die gemäß einem alternativen Standard, wie beispielsweise dem ASTM-Standard oder dem JIS- Standard, produziert werden, gleichermassen geeignet.
Am meisten bevorzugt ist Portlandzement oder ein Zement enthaltend Port landzement gemäss DIN EN 197-1. Portlandzement ist besonders einfach verfügbar und ermöglicht die Herstellung von Materialien mit guten
mechanischen und Verarbeitungseigenschaften. Es kann auch vorteilhaft sein, wenn das mineralische Bindemittel zusätzlich oder anstelle des Zementes andere Bindemittel enthält. Dies sind
insbesondere latent hydraulische Bindemittel und/oder puzzolanische
Bindemittel. Geeignete latenthydraulische und/oder puzzolanische Bindemittel sind insbesondere Hüttensand, Flugasche und/oder Silicastaub (amorphes S1O2, Silicafume).
In einer vorteilhaften Ausführungsform enthält das mineralische Bindemittel neben Portlandzement noch fein gemahlenen Hüttensand, Flugasche und/oder Silicastaub, bevorzugt in 2 bis 95 Gewichts-%, insbesondere 5 bis 65
Gewichts-%, besonders bevorzugt 10 bis 40 Gewichts-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des mineralischen Bindemittels.
Vorteilhaft ist der Gehalt an Zement in der Bindemittelzusammensetzung 5 bis 50 Gewichts-%, bevorzugt 10 bis 45 Gewichts-%, bezogen auf 100 Gewichts-
% der trockenen Bindemittelzusammensetzung.
In einer bevorzugten Ausführungsform ist das Bindemittel Portlandzement, optional in Kombination mit Flugasche und/oder fein gemahlenen Hüttensand. Eine vorteilhafte Bindemittelzusammensetzung umfassend Zement enthält:
- 5 bis 50 Gewichts-%, bevorzugt 10 bis 45 Gewichts-%, Zement,
insbesondere Portlandzement,
- 0 bis 20 Gewichts-%, bevorzugt 2 bis 10 Gewichts-%, Flugasche
und/oder fein gemahlenen Hüttensand,
- 0 bis 10 Gewichts-% Gips,
- 30 bis 90 Gewichts-%, bevorzugt 45 bis 85 Gewichts-%, mindestens eines mineralischen Füllstoffes, wobei mindestens 20 Gewichts-% des Füllstoffes eisenhaltige Schlacke sind, und
- 0 bis 5 Gewichts-% weitere Additive,
bezogen auf das Gesamtgewicht der trockenen
Bindemittelzusammensetzung.
Vorteilhaft umfasst das Bindemittel neben einem hydraulischen Bindemittel, insbesondere Zement, noch mindestens ein Epoxidharz und mindestens einen Härter für das Epoxidharz. Durch die Kombination von einem organischen mit einem mineralischen Bindemittel kann die chemische wie auch physikalische Beständigkeit der ausgehärteten Bindemittelzusammensetzung verbessert werden.
Epoxidharze sind niedermolekulare oder polymere Verbindungen, die Epoxid- gruppen aufweisen. Geeignete Epoxidharze zur Herstellung von Kunststoffen sind im Stand der Technik bekannt und kommerziell erhältlich. Sofern die Epoxidharze mit einer definierten Anzahl von Epoxidgruppen pro Molekül ausgestattet sind, weisen sie bevorzugt mindestens zwei Epoxidgruppen pro
Molekül auf, beispielsweise zwei, drei, vier oder mehr Epoxidgruppen pro Molekül. Sofern das Epoxidharz ein Polymer mit variierender Anzahl von Epoxidgruppen im Molekül ist, weist es im Mittel mehr als eine Epoxidgruppe pro Molekül auf. Das Epoxidharz enthält dann bevorzugt durchschnittlich mindestens zwei Epoxidgruppen pro Molekül. Erfindungsgemäss können Gemische verschiedener Epoxidharze eingesetzt werden, beispielsweise von zwei, drei oder mehr verschiedenen Epoxidharzen.
Bevorzugt ist das Epoxidharz ein Flüssigharz oder eine Mischung enthaltend zwei oder mehr Epoxid-Flüssigharze. Als„Epoxid-Flüssigharz“ wird ein technisches Polyepoxid mit einer Glasübergangstemperatur unterhalb von 25°C bezeichnet. Gegebenenfalls enthält die Epoxidharzzusammensetzung zusätzlich Anteile von Epoxid-Festharz.
Das Epoxidharz ist insbesondere ein Flüssigharz auf der Basis eines
Bisphenols, insbesondere eines Bisphenol-A Diglycidylethers und/oder Bisphenol-F-Diglycidylethers, wie sie kommerziell beispielsweise von Olin, Fluntsman oder Momentive erhältlich sind. Diese Flüssigharze weisen eine für Epoxidharze niedrige Viskosität auf und ermöglichen eine schnelle Aushärtung und das Erhalten hochmoduliger und hoch druckfester Materialien. Sie können Anteile von Bisphenol A-Festharz oder Novolak-Glycidylethern enthalten.
Dem Epoxidharz kann vorteilhaft noch zusätzlich mindestens ein Reaktiv verdünner beigemischt sein. Geeignete Reaktivverdünner sind niederviskose, aliphatische oder cycloaliphatische Epoxidgruppen-haltige Verbindungen. Dem Epoxidharz können weiterhin Emulgatoren, insbesondere nichtionische Emulgatoren, beigemischt sein. Dadurch wird die Emulgierbarkeit bei der Verarbeitung der Zusammensetzung verbessert.
Vorteilhaft ist das Epoxidharz in Wasser emulgiert oder dispergiert.
Kommerzielle Epoxidharz-Emulsionen sind speziell geeignet, wie insbesondere Sika® Repair/Sikafloor® EpoCem® Modul A (von Sika) oder Epoxidharz- Emulsionen von Fierstellern wie Fluntsman, Dow oder Momentive.
Das Epoxidharz reagiert mit einem geeigneten Härter zu einem Feststoff. Als Härter können übliche und bekannte Verbindungen eingesetzt werden, die mit den Epoxidgruppen reagieren. Dadurch wird das Epoxidharz vernetzt. Die Härter sind vorzugsweise basische Härter, insbesondere Aminverbindungen oder Amide.
Bevorzugt ist der Härter ein Polyamin mit mindestens drei gegenüber
Epoxidgruppen reaktiven Aminwasserstoffen. Als Aminwasserstoffe werden Wasserstoffatome bezeichnet, die direkt an ein Amin-Stickstoffatom gebunden sind und mit Epoxidgruppen reagieren können.
Bevorzugt enthält der Härter mindestens zwei primäre oder sekundäre
Aminogruppen pro Molekül. Aminverbindungen mit zwei oder mehr Amino gruppen pro Molekül werden nachfolgend als„Polyamine“ bezeichnet.
Bevorzugt sind Polyamine in solch einer Menge in der Bindemittelzusammen setzung vorhanden, dass das molare Verhältnis von Aminwasserstoffen zu Epoxidgruppen im Bereich von 0.6 bis 1.5, insbesondere 0.8 bis 1.2, liegt. Erfindungsgemäß können Gemische verschiedener Härter eingesetzt werden, beispielsweise von zwei, drei oder mehr verschiedenen Härtern.
Bevorzugt ist das Amin mit mindestens drei gegenüber Epoxidgruppen reak tiven Aminwasserstoffen ein wasserverdünnbares Amin oder ein Bestandteil einer wasserverdünnbaren Aminmischung.
Eine geeignete wasserverdünnbare Aminmischung umfasst insbesondere eine Mischung von (i) Di-oder Polyaminen, (ii) Polyalkylenaminen und (iii) Amin- funktionalisierten Addukten von Aminen mit Epoxiden.
Der Begriff„wasserverdünnbar“ bedeutet, dass eine Flüssigkeit, wenn sie mit Wasser gemischt wird, eine homogene Mischung ohne Phasentrennung bildet. Geeignete Aminhärter für das Epoxidharz sind kommerziell erhältlich, insbesondere als Sika® Repair/Sikafloor® EpoCem® Modul B (von Sika), Beckopox® EH 623w oder Beckocure® EH 2100w/44WA (beide von Allnex), Epilink® 701 (von Evonik), Incorez® 148/700 (von Incorez) oder D.E.H.® 804 (von Dow). Sie können als solche verwendet oder noch mit Wasser verdünnt werden.
Eine vorteilhafte Bindemittelzusammensetzung umfassend mindestens ein Epoxidharz, mindestens einen Härter für das Epoxidharz und Zement enthält:
- 1 bis 10 Gewichts-% mindestens eines Epoxidharzes,
- 0.5 bis 5 Gewichts-% mindestens eines Aminhärters,
10 bis 50 Gewichts-%, bevorzugt 12 bis 35 Gewichts-%, Zement,
- 0 bis 5 Gewichts-% Flugasche und/oder fein gemahlener Hüttensand,
- 40 bis 70 Gewichts-% mindestens eines Füllstoffes, insbesondere eines mineralischen Füllstoffes, wobei mindestens 20 Gewichts-% des
Füllstoffes eisenhaltige Schlacke sind, und
0 bis 5 Gewichts-% mindestens eines Additivs,
bezogen auf das Gesamtgewicht der trockenen Bindemittelzusammensetzung.
Eine vorteilhafte Bindemittelzusammensetzung, die ein Epoxidharz, einen Härter für das Epoxidharz und ein hydraulisches Bindemittel umfasst, ist ein Drei-Komponenten-System. Hierbei umfasst eine flüssige Komponente, die Harzkomponente, das Epoxidharz, eine zweite flüssige Komponente, die Härterkomponente, den Härter, und eine Feststoff-Komponente die Füllstoffe und das hydraulische Bindemittel. Bevorzugt liegen die Harzkomponente und/oder die Härterkomponente in wässriger Lösung, Suspension oder Emulsion vor und enthalten das für die Reaktion des hydraulischen
Bindemittels notwendige Wasser. Die drei Komponenten liegen vorteilhaft bis zur Verarbeitung voneinander getrennt in separaten Gebinden vor.
Ebenfalls bevorzugt umfasst das mineralische Bindemittel mindestens ein Aluminiumsilikat und mindestens ein Alkalisilikat. Diese reagieren in
Gegenwart von Wasser zu einem Geopolymer. Geopolymere gelten als umweltfreundliche Baustoffe, da bei der Herstellung ihrer Ausgangsstoffe deutlich weniger CO2 entsteht als bei der Herstellung von Portlandzement. Als Aluminiumsilikat sind alle Aluminiumsilikate, mit welchen ein Geopolymer herstellbar ist, geeignet. Besonders geeignete Aluminiumsilikate sind Ton, kalzinierter Ton, Flugasche, fein gemahlener Hüttensand, Zeolith, Feldspat
oder Mischungen davon. Bevorzugte Aluminiumsilikate sind ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Ton, kalzinierter Ton, Flugasche und Hüttensand. Als„Ton“ wird wasserhaltiges Aluminiumsilikat bezeichnet, das bei Verwitte rungsprozessen entsteht. Zu den Tonen gehören Kaolinit, Bentonit, gemeine Tone und Kaolinittone.
Als„kalzinierter Ton“ wird das Reaktionsprodukt aus dem Kalzinieren eines Tonminerals, beispielsweise Metakaolin, bezeichnet,
Als„Flugasche“ wird ein Nebenprodukt aus Kohlekraftwerken bezeichnet, welches in Form eines feinen Pulvers aus der Abluft ausgefiltert wird.
Als„Hüttensand“, wird das vorwiegend amorphe, nicht-metallische
Nebenprodukt bei der Roheisenherstellung im Hochofen bezeichnet.
Alkalisilikat wird auch als Wasserglas bezeichnet und ist ein Stoff der Formel M2O * n S1O2, wobei M für Na, K oder Li und n für das Verhältnis von S1O2 zu M2O steht. Handelsübliche Alkalisilikate weisen typischerweise Werte von n im Bereich von etwa 0.5 bis 4 auf. In Wasser gelöstes Alkalisilikat ist eine alkali sche, klare, kolloide Lösung oder ein Gel. Zu den Alkalisilikaten gehören auch Orthosilikate, M4O4S1 mit n gleich 0.5, und Metasilikate, M2O3S1 mit n gleich 1. In einer bevorzugten Ausführungsform ist das Alkalisilikat ein Natrium- und/oder Kaliumsilikat.
Bevorzugt weist das Alkalisilikat ein molares Verhältnis von S1O2 zu M2O im Bereich von 0.8 bis 2.4, bevorzugt von 1.0 bis 2.0, insbesondere von 1.4 bis 2.0 auf. Dabei kann dieses bevorzugte Verhältnis durch Zugabe von zum Beispiel NaOH oder KOH eingestellt worden sein.
Das Alkalisilikat für das Geopolymer ist bevorzugt ein wässriges Alkalisilikat.
Bevorzugt liegt das Gewichtsverhältnis von Aluminiumsilikat zu Alkalisilikat in dieser Bindemittelzusammensetzung im Bereich von 6:1 bis 2:1.
Eine vorteilhafte Bindemittelzusammensetzung bei der das Bindemittel nach der Härtereaktion ein Geopolymer ist, enthält:
- 10 bis 70 Gewichts-% mineralisches Bindemittel, umfassend
mindestens ein Aluminiumsilikat und mindestens ein Alkalisilikat,
- 30 bis 90 Gewichts-% mindestens eines Füllstoffes, insbesondere eines mineralischen Füllstoffes, wobei mindestens 20 Gewichts-% des Füllstoffes eisenhaltige Schlacke sind, und
- 0 bis 5 Gewichts-% weitere Additive,
bezogen auf das Gesamtgewicht der trockenen Bindemittelzusammen setzung.
Die Bindemittelzusammensetzung ist hier mindestens zweikomponentig und umfasst:
- eine Pulverkomponente, umfassend das mindestens eine
Aluminiumsilikat und den Füllstoff, und
- eine wässrige Komponente, umfassend das mindestens eine
Alkalisilikat.
Bevorzugt liegt das Alkalisilikat als wässrige Lösung mit 30 bis 50 Gewichts-% Alkalisilikat vor.
In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung umfasst das Bindemittel ein organisches Bindemittel, insbesondere mindestens ein
Epoxidharz und mindestens einen Härter für das Epoxidharz oder mindestens ein Polyisocyanat und mindestens ein Polyol, und ist bevorzugt frei von mineralischen Bindemitteln.
Vorteilhaft umfasst das Bindemittel ein Epoxidharz und ist frei von
mineralischen Bindemitteln.
Als Epoxidharze, Reaktivverdünner und Härter für das Epoxidharz sind
Verbindungen, wie sie bereits vorgängig beschrieben sind, geeignet. Allerdings sind Bindemittelzusammensetzungen, die als Bindemittel ein Epoxidharz enthalten und frei sind von mineralischen Bindemitteln, bevorzugt im
Wesentlichen frei von Wasser.
Eine vorteilhafte Bindemittelzusammensetzung, die mindestens ein Epoxidharz und mindestens einen Härter für das Epoxidharz umfasst und welche frei von mineralischen Bindemitteln ist, enthält:
- 5 bis 20 Gewichts-%, bevorzugt 7 bis 15 Gewichts-%, mindestens eines Epoxidharzes,
- 0.8 bis 7 Gewichts-%, bevorzugt 1 bis 5 Gewichts-% mindestens eines Aminhärters,
- 70 bis 94 Gewichts-%, bevorzugt 75 bis 92 Gewichts-%, mindestens eines Füllstoffes, insbesondere eines mineralischen Füllstoffes, wobei mindestens 20 Gewichts-% des Füllstoffes eisenhaltige Schlacke sind, und
- 0 bis 10 Gewichts-% weitere Additive,
bezogen auf das Gesamtgewicht der trockenen Bindemittelzusammensetzung.
Eine vorteilhafte Bindemittelzusammensetzung ist in diesem Fall ein Drei- Komponenten-System. Hierbei umfasst eine flüssige Komponente, die Harz- komponente, das Epoxidharz, eine zweite flüssige Komponente, die Härter- komponente, den Flärter für das Epoxidharz, und eine Feststoff-Komponente die Füllstoffe.
Geeignete kommerziell erhältliche Harz- und Härterkomponenten für das Epoxidharz sind beispielsweise Sikadur®-42 Komponente A, enthaltend das Epoxidharz, und Sikadur®-42 Komponente B, enthaltend den Härter, beide erhältlich von Sika.
Die drei Komponenten liegen vorteilhaft bis zur Verarbeitung voneinander getrennt in separaten Gebinden vor.
Es ist auch möglich, den Füllstoff in die Harzkomponente und/oder die Härter komponente zu integrieren. In diesem Fall ist das System zweikomponentig.
Ebenfalls vorteilhaft umfasst das Bindemittel ein Polyisocyanat und mindestens ein Polyol und ist frei von mineralischen Bindemitteln.
Unter Polyisocyanat wird eine Verbindung verstanden, die zwei oder mehr Isocyanatgruppen enthält. Der Begriff Polyisocyanat umfasst hierbei auch Isocyanatgruppen-haltige Polymere. Polyisocyanate ergeben durch eine Reaktion mit Luftfeuchtigkeit oder mit Polyolen Polyurethane. Hierbei
bezeichnet der Ausdruck„Polyurethan“ Polymere, die durch die sogenannte Diisocyanat-Polyaddition gebildet werden. Diese Polymere können zusätzlich zu den Urethangruppen noch andere Gruppen, insbesondere
Harnstoffgruppen aufweisen.
Als Polyisocyanat bevorzugt sind aliphatische, cycloaliphatische oder aromati sche Diisocyanate, insbesondere 1 ,6-Hexamethylendiisocyanat (HDI), 1 - lsocyanato-3,3,5-trimethyl-5-isocyanatomethylcyclohexan (Isophoron- diisocyanat oder IPDI), Perhydro-2,4'- und/oder -4,4'-diphenylmethan- diisocyanat (H12MDI), 4,4'-Diphenylmethandiisocyanat, gegebenenfalls mit Anteilen von 2,4'- und/oder 2,2'-Diphenylmethandiisocyanat (MDI), 2,4- Toluylendiisocyanat oder Gemische davon mit 2,6-Toluylendiisocyanat (TDI), Gemische aus MDI und MDI-Homologen (polymeres MDI oder PMDI) oder oligomere Isocyanate.
Ein geeignetes Isocyanatgruppen-haltiges Polymer wird insbesondere erhalten aus der Umsetzung von mindestens einem Polyol mit einer
überstöchiometrischen Menge von mindestens einem Polyisocyanat, insbesondere Diisocyanat, bevorzugt MDI, TDI, IPDI oder HDI.
Geeignete Polyole sind insbesondere die folgenden handelsüblichen Polyole oder Mischungen davon:
- Polyetherpolyole, insbesondere Polyoxyalkylendiole und/oder Polyoxyalky- lentriole. Bevorzugte Polyetherpolyole sind Polyoxypropylendiole,
Polyoxypropylen-triole oder Ethylenoxid-terminierte (EO-endcapped) Polyoxypropylendiole oder -triole.
- Polyesterpolyole, auch Oligoesterole genannt, hergestellt nach bekannten Verfahren, insbesondere der Polykondensation von Hydroxycarbonsäuren bzw. Lactonen oder der Polykondensation von aliphatischen und/oder aro matischen Polycarbonsäuren mit zwei- oder mehrwertigen Alkoholen.
Besonders geeignete Polyesterpolyole sind Polyesterdiole.
- Polycarbonatpolyole, wie sie durch Umsetzung beispielsweise der oben ge nannten - zum Aufbau der Polyesterpolyole eingesetzten - Alkohole mit Di- alkylcarbonaten, Diarylcarbonaten oder Phosgen zugänglich sind.
- Mindestens zwei Hydroxylgruppen tragende Blockcopolymere, welche min destens zwei verschiedene Blöcke mit Polyether-, Polyester- und/oder Poly carbonatstruktur der oben beschriebenen Art aufweisen, insbesondere Polyetherpolyesterpolyole.
- Polyacrylat- und Polymethacrylatpolyole,
- Polyhydroxyfunktionelle Fette und Öle, auch Fettsäurepolyole genannt,
- Polykohlenwasserstoffpolyole, auch Oligohydrocarbonole genannt,
- epoxidierte Pflanzenöle sowie ihre Umsetzungsprodukte mit
monofunktionellen Alkoholen,
- Polybutadien-Polyole,
- Umsetzungsprodukte von pflanzlichen Ölen, insbesondere Rizinusöl, mit Ketonharzen,
- Polyester-Polyole die auf hydriertem Tallöl basieren,
- Polyester-Polyole die auf Dimerfettsäuren oder Dimerfettalkoholen
basieren,
- alkoxylierte Polyamine.
Bevorzugt umfasst die Bindemittelzusammensetzung, wenn sie ein
Polyisocyanat umfasst, mindestens ein aromatisches Polyisocyanat und mindestens ein Polyol, ausgewählt aus der Gruppe umfassend epoxidierte Pflanzenöle sowie ihre Umsetzungsprodukte mit monofunktionellen Alkoholen, Polybutadien-Polyole, Umsetzungsprodukte von pflanzlichen Ölen,
insbesondere Rizinusöl, mit Ketonharzen, Polyester-Polyole die auf hydriertem Tallöl basieren, und Polyester-Polyole die auf Dimerfettsäuren oder
Dimerfettalkoholen basieren.
Speziell vorteilhaft sind in diesem Fall Kombinationen von Polyisocyanaten und Polyolen wie sie in EP 3 339 343 und EP 3 415 544 beschrieben sind.
Solche Bindemittelzusammensetzungen sind besonders hydrophob, nehmen nach dem Aushärten keine Feuchtigkeit auf und sind hydrolysestabil, was vorteilhaft ist.
Eine vorteilhafte Bindemittel-Zusammensetzung umfassend mindestens ein Polyisocyanat und mindestens ein Polyol enthält:
- 3 bis 40 Gewichts-% mindestens eines Polyisocyanats,
- 3 bis 40 Gewichts-% mindestens eines Polyols,
- 60 bis 94 Gewichts-% mindestens eines Füllstoffes, insbesondere eines mineralischen Füllstoffes, wobei mindestens 20 Gewichts-% des Füllstoffes eisenhaltige Schlacke sind, und
- 0 bis 15 Gewichts-% mindestens eines weiteren Additivs,
bezogen auf 100 Gewichts-% Bindemittel-Zusammensetzung.
Eine vorteilhafte Bindemittelzusammensetzung, die Polyisocyanate und Polyole umfasst, ist ein Drei-Komponenten-System. Hierbei umfasst eine flüssige Komponente das Polyisocyanat, eine zweite flüssige Komponente das Polyol und eine Feststoff-Komponente den Füllstoff.
Es ist auch möglich, den Füllstoff in die Komponente, die das Polyisocyanat umfasst, oder in die Komponente, die das Polyol, umfasst, zu integrieren. In diesem Fall ist die Bindemittelzusammensetzung zweikomponentig.
In einer weiteren vorteilhaften Bindemittelzusammensetzung umfasst die Bindemittelzusammensetzung mindestens ein Polyisocyanat, mindestens ein Polyol und mindestens einen Zement.
Eine solche Bindemittelzusammensetzung besteht insbesondere aus drei Komponenten. Eine erste Komponente enthält das mindestens eine
Polyisocyanat, eine zweite Komponente enthält das mindestens eine Polyol und eine dritte Komponente (Pulverkomponente) enthält die Füllstoffe und den Zement.
Für gewisse Anwendungen kann es vorteilhaft sein, wenn die erfindungs- gemässe Bindemittelzusammensetzung noch 0.1 bis 5 Gewichts-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Bindemittelzusammensetzung, elektrisch leitfähige Pulver oder Fasern, insbesondere Russ, Graphit, Stahlfasern oder Kohlen- stofffasern, enthält. Dadurch kann die elektrische Leitfähigkeit des Materials erhöht werden.
Bevorzugt ist die Bindemittelzusammensetzung frei von auf Kohlenstoff basierenden Zusätzen, wie insbesondere Russ, Graphit, Kohlefasern oder
Kohlenstoff-Nanoröhrchen, und frei von metallischen Zusätzen wie
beispielsweise Metallpulver oder Metallfasern.
Die Bindemittelzusammensetzung kann, je nach Anwendung und Bindemittel typ, optional noch ein oder mehrere Additive enthalten, insbesondere
- Verflüssiger, speziell Betonverflüssiger oder -superverflüssiger,
insbesondere anionische Kammpolymere mit Polyalkylenglykol- Seitenketten, im Speziellen Kammpolymere mit Carbonsäure-Gruppen und Polyalkylenglykol-Gruppen (Polycarboxylatether),
- Verzögerer für eine Zementhydratation, insbesondere
Hydroxycarbonsäuren oder deren Salze,
- Beschleuniger für eine Zementhydratation, insbesondere
Kristallisationskeime, wie beispielsweise feine oder ultrafeine CSH-, Gips- CaCCb- oder Ca(OH)2-Partikel, Nitrite, Nitrate, Chloride, Sulfate,
Carbonate, Fluoride, Oxide oder Hydroxide von Alkali- oder Erdalkali- Metallen, organische Amine, insbesondere Hydroxyalkylamine, oder Mischungen davon,
- Beschleuniger für eine Epoxidharz-Härter-Reaktion,
- Katalysatoren für eine Isocyanat-Polyol-Reaktion, insbesondere
metallorganische Verbindungen oder Amine, insbesondere sec. oder tert. Amine,
- Rheologiehilfsmittel, insbesondere Zelluloseether oder -ester oder
bakterielle Polysaccharide,
- filmbildende Polymere, als wässrige Polymerdispersion oder als re- dispergierbare Polymerpulver, insbesondere Polymere mit einer maximalen Filmbildungstemperatur von unter 25°C, wie beispielsweise Homo- oder Copolymere von Acrylestern, Copolymere von Styrol und Butadien, Copolymere von Styrol mit Acrylestern und Homo- oder Copolymere von Vinylacetat,
- Polymerpulver, insbesondere Superabsorber,
- Fasern, insbesondere Kunststoff-Fasern
- Verdicker, Pumphilfsmittel, Schwindreduzierer, Korrosionsinhibitoren,
Luftporenbildner, Entschäumer, Netzmittel, Emulgatoren, Dispergiermittel,
Farbstoffe, nicht-reaktive Verdünner, Pigmente, Weichmacher, oder Konservierungsmittel.
Das Additiv kann bei Mehrkomponenten-Systemen in jeder dafür geeigneten Komponente vorliegen.
Die Bindemittelzusammensetzung kann als einkomponentige, zwei- oder mehrkomponentige Zusammensetzung vorliegen.
Als„einkomponentig“ wird in diesem Dokument eine Zusammensetzung bezeichnet, bei welcher alle Bestandteile der Zusammensetzung im gleichen Gebinde vorliegen, welche als solche lagerstabil ist, und welche mit Wasser härtbar ist.
Als„zweikomponentig“ beziehungsweise„mehrkomponentig“ wird in diesem Dokument eine Zusammensetzung bezeichnet, bei welcher die Bestandteile der Zusammensetzung in zwei beziehungsweise mehreren verschiedenen Komponenten vorliegen. Hierbei werden zumindest diejenigen Bestandteile der Zusammensetzung, die miteinander reagieren können, in voneinander getrennten Gebinden oder in getrennten Abteilungen eines Gebindes gelagert und erst kurz vor der Applikation der Zusammensetzung miteinander vermischt.
Die Verarbeitung der Bindemittelzusammensetzung erfolgt bei ein- komponentigen Zusammensetzungen durch Vermischen der Bindemittel zusammensetzung mit einer geeigneten Menge an Wasser. Bei zwei- oder mehrkomponentigen Bindemittelzusammensetzungen werden alle
Komponenten in geeigneter Reihenfolge und Menge vermischt, optional unter Zugabe von einer geeigneten Menge an Wasser. Solche Verarbeitung ist dem Fachmann bekannt.
Bei der Verarbeitung von Bindemittelzusammensetzungen, die ein
hydraulisches oder latent hydraulisches Bindemittel enthalten, liegt das Masse- Verhältnis von Wasser zu hydraulischem Bindemittel nach dem Mischen aller Komponenten im Bereich von 0.25 bis 1.0, bevorzugt 0.28 bis 0.8,
insbesondere 0.30 bis 0.6. Das Wasser wird solchen Bindemittelzusammen setzungen vorteilhaft erst kurz vor der Verarbeitung zugegeben.
In Bindemittelzusammensetzungen die eine, zwei oder mehrere Komponenten umfassen, liegt das Wasser bevorzugt bereits in einer oder mehreren der Komponenten vor. Die wasserhaltigen Komponenten umfassen hierbei keine Bestandteile, die unter normalen Lagerbedingungen mit dem Wasser reagieren können.
Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Materialien mit bei 20°C verbesserter elektrischer Leitfähigkeit, dadurch gekennzeichnet, dass alle Bestandteile einer Bindemittelzusammen setzung, umfassend mindestens ein Bindemittel und mindestens einen mineralischen Füllstoff, gemischt werden und die Mischung aushärten gelassen wird, wobei mindestens 20 Gewichts-% des Füllstoffes eisenhaltige Schlacke sind, und wobei beim Mischen von Bindemittelzusammensetzungen, die ein mineralisches Bindemittel enthalten, Wasser vorhanden ist.
Es kann auch vorteilhaft sein, insbesondere für die Verwendung der
erfindungsgemässen Bindemittelzusammensetzung als Ausgleichsmörtel, Estrich oder Bodenbeschichtung, wenn eine erfindungsgemässe
Bindemittelzusammensetzung, die organische Bindemittel umfasst und bei der kein Wasser zugegeben wird, in folgenden Schritten gemischt und appliziert wird:
- Vermischen aller Komponenten der Bindemittelzusammensetzung ausser den Füllstoffen mit einer Partikelgrösse von mehr als 0.06 mm mit geeigneten Mischgeräten,
- Applizieren der Mischung als Ausgleichsmörtel, Estrich oder
Bodenbeschichtung, und
- Einstreuen der Füllstoffe mit einer Partikelgrösse von mehr als 0.06 mm, wobei mindestens 20 Gewichts-% der Füllstoffe eisenhaltige Schlacke sind, von Hand oder mit einer geeigneten Vorrichtung.
Das Material mit verbesserter elektrischer Leitfähigkeit weist bevorzugt einen um mindestens einen Faktor von 1.5, mehr bevorzugt mindestens 1.8, insbesondere mindestens 2.0, verringerten spezifischen elektrischen
Durchgangswiderstand auf, im Vergleich zu einem ansonsten identischen Material, das aber statt der eisenhaltigen Schlacke Quarzsand von gleicher Partikelgrösse enthält. Der elektrische Widerstand wird zwischen den zwei gegenüberliegenden 40 x 40 mm Flächen eines Prismas von 40 x 40 x 160 mm durch Anlegen einer Spannung von 100 mV und einer Frequenz von 1 kHz, bei 20°C, bestimmt. Die Messung des spezifischen elektrischen
Durchgangswiderstands wird bei Prüfkörpern, die mindestens ein
mineralisches Bindemittel enthalten, nach 28 Tagen Lagerung bei 20°C und 57% rel. Luftfeuchtigkeit, und bei Prüfkörpern, die nur organische Bindemittel enthalten, nach 7 Tagen Lagerung bei 20°C und 57% rel. Luftfeuchtigkeit, durchgeführt.
In einer bevorzugten Ausführungsform erfolgt das Aushärten der Bindemittel zusammensetzung unter Anlegen einer elektrischen Spannung an Elektroden, die in der auszuhärtenden Bindemittelzusammensetzung angebracht oder eingebettet sind. Da durch die Schlacke die elektrische Leitfähigkeit des Materials erhöht ist, kann durch das Anlegen einer Spannung an die
Elektroden Wärme erzeugt werden, was die Härtungsreaktion beschleunigt.
Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Material mit bei 20°C verbesserter elektrischer Leitfähigkeit, erhältlich durch Vermischen aller Bestandteile einer Bindemittelzusammensetzung, umfassend mindestens ein Bindemittel und mindestens einen mineralischen Füllstoff, und Aushärten lassen der erhaltenen Mischung, wobei mindestens 20 Gewichts-% des mineralischen Füllstoffes eisenhaltige Schlacke sind. Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung des Materials mit bei 20°C verbesserter elektrischer Leitfähigkeit, wie vorgängig beschrieben, für die Herstellung von Opferanoden, insbesondere in Bauwerken. Für die
Verwendung zur Herstellung von Opferanoden ist das Bindemittel bevorzugt
ein mineralisches Bindemittel, insbesondere ein Bindemittel das nach dem Aushärten ein Geopolymer darstellt.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung des Materials mit bei 20°C verbesserter elektrischer Leitfähigkeit, wie vorgängig beschrieben, als Mörtel, Reparaturmörtel, Ausgleichsmörtel, Estrich, Vergussmörtel, Verputz, Vergussmasse, Beschichtung, insbesondere Bodenbeschichtung, oder
Ausgleichsmasse. Kurze Beschreibung der Figuren
Fig. 1 zeigt: eine schematische Darstellung von beispielhaften Querschnitten von Schlackepartikeln mit unregelmässiger Form. Beispiele
Im Folgenden sind Ausführungsbeispiele aufgeführt, welche die beschriebene Erfindung näher erläutern sollen. Selbstverständlich ist die Erfindung nicht auf diese beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt.
„Ref.“ steht für Referenzbeispiel
„Bsp.“ steht für erfindungsgemässes Beispiel
Materialien
Alle Sande und Schlacken wurden vor der Verwendung getrocknet und durch Sieben in die gewünschten Kornfraktionen aufgeteilt. Die Kornfraktionen wurden anschliessend jeweils so gemischt, dass die Korngrössenverteilung der verwendeten Sande einer vorgegebenen Korngrössenverteilung (Sieblinie) entsprach.
EOS-Sand ist eine Elektroofenschlacke von Stahl Gerlafingen, Schweiz. Das eingesetzte Material hatte eine Rohdichte von etwa 3.3 kg/l und einen Gehalt an Eisen, gerechnet als FeO, von etwa 19 Gewichts-%.
CS ist NAstra® Eisensilikat Granulat, eine glasige Kupferschlacke, erhältlich von Sibelco, Deutschland, mit einer Rohdichte von etwa 3.7 kg/l und einem Gehalt an Eisen, gerechnet als FeO, von etwa 51 Gewichts-%.
HOS ist eine Hochofenstückschlacke der Hüttenwerke Krupp Mannesmann, Deutschland, erhältlich von der Firma Hermann Rauen GmbH & Co.,
Deutschland. Das eingesetzte Material hatte eine Rohdichte von 2.9 kg/l und einen Gehalt an Eisen, gerechnet als FeO, von etwa 3 Gewichts-%.
Raulit® ist eine Hochofenschlacke der DK-Recycling und Roheisen GmbH, Deutschland, erhältlich unter dem Markennamen Raulit®-Mineralbaustoff- gemisch von der Firma Hermann Rauen GmbH & Co., Deutschland. Das eingesetzte Material hatte eine Rohdichte von etwa 2.9 kg/l und einen Gehalt an Eisen, gerechnet als FeO, von etwa 1 Gewichts-%.
HS ist ein Hüttensand von voestalpine AG, Österreich. Das eingesetzte Material hatte eine Rohdichte von etwa 2.9 kg/l und einen Gehalt an Eisen, gerechnet als FeO, von unter 1 Gewichts-%.
Sikadur®-42 HE ist ein dreikomponentiger Vergussmörtel auf Epoxidharzbasis, erhältlich von Sika Schweiz AG.
Bestimmung des spezifischen elektrischen Oberflächenwiderstandes (ROF)
Der elektrische Oberflächenwiderstand der Prüfkörper wurde in regelmässigen Zeitabständen gemessen. Hierfür wurde der Widerstand an einer der Längs flächen eines 40 x 40 x160 mm Prüfkörpers mit dem Widerstandsmessgerät Resipod, erhältlich bei Proceq, Schweiz, bestimmt. Es handelt sich dabei um ein 4-Punkt-Messgerät. Die Elektroden sind linear in einem Abstand von 50 mm angeordnet. Ein elektrischer Strom wird an den äusseren Elektroden angelegt und die Potentialdifferenz zwischen den inneren beiden Elektroden gemessen. Die Stromamplitude wird von dem Gerät entsprechend dem elektrischen Widerstand der Probe automatisch gewählt, und liegt
typischerweise zwischen 10 und 200 mA. Diese Methode entspricht der
AASHTO 95-11. Um Kontaktprobleme zwischen Elektroden und Oberfläche zu vermeiden, wurde vor jeder Messung die Oberfläche, an der gemessen wurde, kurz mit einen Schwamm, der mit gesättigter Ca(OH)2-Lösung getränkt war, benetzt.
Bestimmung des spezifischen elektrischen Durchqanqswiderstandes (RDU)
Der spezifische Durchgangswiderstand der 40 x 40 x 160 mm-Prüfkörper wurde mit der EIS-Methode bestimmt. Hierfür wurden an die Enden (40 x 40 mm-Flächen) der Prüfkörper Edelstahlelektroden angelegt, die die Flächen vollständig abdeckten. Um einen guten Kontakt zwischen Prüfkörper und Elektrode zu gewährleisten, wurde jeweils zwischen Prüffläche und Elektrode ein Schwamm geklemmt, der mit einer gesättigten Calciumhydroxid-Lösung getränkt war. Der Durchgangswiderstand der Prüfkörper wurde anschliessend innerhalb von etwa 15 Sekunden durch Anlegen eines Amplitudensignals von 100 mV mit einer Frequenz von 1 kHz beziehungsweise 10 kHz an die beiden Edelstahlelektroden bestimmt.
Bestimmung von Biegezug- und Druckfestigkeit
Die Biegezugfestigkeit und die Druckfestigkeit von Prüfkörpern von 40 x 40 x 160 mm wurde gemäss DIN EN 196-1 bestimmt.
1. Zementmörtel
Die Zusammensetzung der Mörtel ist in Tabelle 1 angegeben. Die
Zusammensetzungen der Mörtel unterscheiden sich nur durch den
verwendeten Sand. Die Korngrössenverteilung der Sande sowie die
zugegebenen Additive waren in allen Mischungen gleich.
Tabelle 1 : Zusammensetzung der Mörtel
Herstellung und Lagerung der Prüfkörper
Die trockenen Bestandteile der Mörtel, wie in Tabelle 1 angegeben, wurden homogen gemischt. Anschliessend wurde Wasser in solch einer Menge zugegeben, um einen W/Z (Gewichtsverhältnis von Wasser zu Zement) von 0.45 zu erhalten. Der Frischmörtel wurde für drei Minuten mit einem
mechanischen Mischer gut und homogen gemischt. Die Verarbeitbarkeit der Mörtel M1 bis M4 war vergleichbar. Der Mörtel wurde in Stahlformen von 40 x 40 x 160 mm gefüllt und in der Schalung für 24 Stunden bei 20°C abgedeckt gelagert. Danach wurden die Prüfkörper aus der Schalung genommen und bei 57% rel. Luftfeuchtigkeit und 20°C bzw. bei 68% rel. Luftfeuchtigkeit und 20°C, gelagert. Tabelle 2 zeigt den spezifischen elektrischen Oberflächenwiderstand ROF der Mörtel M1 und M2 in kQ cm in Abhängigkeit von Lagerdauer und relativer Luftfeuchtigkeit (r.F.). Das Probenalter ist das Alter der Prüfkörper in Tagen.
Die Messwerte sind Mittelwerte aus Messungen an jeweils drei Prüfkörpern.
Tabelle 2
* Faktor um den der spezifische elektrische Oberflächenwiderstand des erfindungsgemässen Materials im Vergleich zum Referenzmaterial reduziert ist (Widerstand M1 /Widerstand M2)
Tabelle 3 zeigt den spezifischer elektrischen Durchgangswiderstand RDU der Mörtel M1 bis M4 bei Lagerung der Prüfkörper bei 57% rel. Luftfeuchtigkeit
Tabelle 3
Mörtel M2, M3 und M4 im Vergleich zu Referenzmörtel M1 reduziert ist (Widerstand M1 /Widerstand M2, M3 bzw. M4)
Aus Tabelle 2 und 3 ist ersichtlich, dass die Mörtel M2 und M4, die eisenhaltige Stahlschlacke enthalten, einen deutlich geringeren spezifischen elektrischen
Widerstand aufweisen, als die Mörtel M1 und M3. Ein geringerer elektrischer Widerstand bedeutet eine bessere elektrische Leitfähigkeit.
Tabelle 4 zeigt die Druckfestigkeit der Prüfkörper in MPa nach Lagerung bei 21 °C und 68% relativer Luftfeuchtigkeit.
Tabelle 4
2. Vergussmörtel auf Epoxidharz-Basis
Sikadur®-42 HE Komponente A (enthaltend das Epoxidharz) wurde mit der zugehörigen Komponente B (enthaltend den Härter) im Gewichtsverhältnis 3:1 gut gemischt und anschliessend eine Feststoff-Komponente mit der in Tabelle 5 angegebenen Zusammensetzung zugegeben und gut eingemischt. Das Gewichts-Verhältnis von Komponente A zu Komponente B zu Feststoff- Komponente betrug 3:1 :34.
Tabelle 5 zeigt die Zusammensetzung der Feststoff-Komponente.
Tabelle 5
* Kammpolymer mit Carbonsäuregruppen und Polyethylenglykol-Seitenketten
Tabelle 6 zeigt die Festigkeit, den Typ des verwendeten Sandes und den spezifischen Durchgangswiderstand (RDU) der Mörtel M5 bis M10 nach 7 Tagen Lagerung der Prüfkörper bei 20°C und 57% relativer Feuchtigkeit. Tabelle 6
* Faktor um den der spezifische elektrische Durchgangswiderstand der Mörtel M6 bis M10 im Vergleich zu Referenzmörtel M5 reduziert ist (Widerstand M5/Widerstand des Mörtels mit Schlacke)
3. Thermische Leitfähigkeit eines erfindungsgemässen Verqussmörtels M11 Sikadur®-42 HE Komponente A (Harzkomponente auf Basis Epoxidharz) wurde mit der zugehörigen Komponente B (Härterkomponente auf Basis Aminhärter) im Gewichtsverhältnis 3:1 gut gemischt. Anschliessend wurden in 40 g dieser Epoxymischung eine Feststoff-Komponente, bestehend aus:
- 252 g EOS-Sand mit einer Partikelgrösse von 0.12-0.25 mm,
- 86 g einer Mischung aus Kalksteinmehl und Schwerspatmehl mit einer Partikelgrösse von unter 0.1 mm und
- 1.4 g handelsübliches Netzmittel
gut eingemischt.
Es wurden Prüfkörper mit 30 mm Durchmesser und 2 mm Höhe durch Giessen in entsprechende Formen hergestellt und 7 Tage bei 20 °C aushärten gelassen.
Die thermische Leitfähigkeit des Vergussmörtels M11 betrug 2.06 W/(m-K).
Dies ist deutlich höher als die thermische Leitfähigkeit eines ausgehärteten kommerziellen, füllstofflosen Epoxidharzes von typischerweise 0.20 W/(m-K).