BESCHREIBUNG
Walzenmühle und Anordnung zum Antrieb einer Walzenmühle
TECHNISCHES GEBIET
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf das Gebiet von Walzenmühlen. Sie betrifft eine Walzenmühle mit zwei ge¬ genläufig rotierenden Walzen, welche in einem Rahmen drehbar gelagert sind, und eine Anordnung zum Antrieb einer solchen Walzenmühle.
STAND DER TECHNIK Walzenmühlen werden zum Mahlen von Materialien, insbesondere von Erzen und Zement verwendet. Walzenmühlen haben typischerweise einen Walzendurchmesser von 0.8 bis 3 Metern und eine Antriebsleistung von 0.2 bis 5 Megawatt. Sie sind besonders energieeffizient im Vergleich zu anderen Mühlenarten. Eine solche Walzenmühle wird beispielsweise in DE 4028015 AI beschrieben.
Wie in Fig. 1 schematisch dargestellt, umfasst eine Wal¬ zenmühle zwei gegenläufig rotierende Walzen 1,1', welche Walzen 1,1' horizontal und parallel zu einander in einem Rahmen drehbar gelagert sind. Eine der beiden Walzen 1 ist dabei in der Regel in radialer Richtung fixiert und eine andere der beiden Walzen 1' wird durch ein Federsystem auf die fixierte Walze 1 gedrückt. Jede Walze 1,1' weist eine Mahlfläche auf. Die gegenüberliegenden Mahlflächen der Walzen 1,1' bilden einen Keil. Material wird von oben zwischen die Walzen 1,1' in den Keil gefüllt, durch die Rotation der Walzen 1,1' nach unten geführt und durch den Keil zerkleinert. Die Rotation der Walzen 1,1' erfolgt über ei¬ nen Antrieb. Bei bekannten Antrieben für Walzenmühlen ist ein Elektromotor über bewegliche mechanische Elemente mit
einer der Walzen oder mit beiden Walzen indirekt verbunden .
Fig. 2 zeigt eine Walzenmühle mit zwei Antrieben. Je ein Antrieb ist einer der Walzen 1,1' zugeordnet und umfasst einen Elektromotor 2, eine Gelenkwelle 3 und ein Planetengetriebe 4. Die Verbindung der radial verschiebbaren Walze 1' mit dem ortsfesten Elektromotor 2 erfolgt über die Gelenkwelle 3. Optional ist es ebenfalls möglich, dass di¬ rekt an die Welle der verschiebbaren Walze die Gelenkswel- le anschließt und das Planetengetriebe zwischen der Ge¬ lenkswelle und dem Elektromotor angeordnet ist. In einer solchen Anordnung, wie beispielsweise in DE 10211000749 AI beschrieben, sind der Elektromotor und das Planetengetriebe ortsfest. Optional es ist auch möglich einen Motor und ein Getriebe für den Antrieb beider Walzen zu verwenden. In diesem Fall verteilt das Getriebe das Drehmoment auf beide Walzen. Optional ist es auch möglich, dass der Elektromotor ohne eine Drehzahlanpassung eines Getriebes die gewünschte Drehzahl für die Walzen liefert. In diesem Fall umfasst Antrieb kein Getriebe und der Elektromotor ist über die Gelenkwelle direkt mit der Walze verbunden.
Fig. 3 zeigt zwei Walzen mit je einem Antrieb. Eine Ver¬ schiebung der verschiebbaren Walze 1' führt dazu, dass die Welle des ortsfesten Elektromotors 2 und die Welle der verschiebbaren Walze 1' nicht mehr gefluchtet sind. Die radiale Verschiebung zwischen den Wellen wird durch Bewegungen in Gelenken 31 der Gelenkwelle 3 kompensiert. Da sich die verschiebbare Welle 1' im Wesentlichen orthogonal zur axialen Richtung verschiebt, verlängert sich die Dis- tanz zwischen den Gelenken 31 der Gelenkswelle 3. Die nötige Längenanpassung der Gelenkwelle 3 wird durch einen Teleskopmechanismus 32 realisiert.
Fig. 4 zeigt eine Gelenkswelle mit einem Teleskopmechanis¬ mus. Dabei weist die Gelenkwelle 3 zwischen den Gelenken 31 eine in axialer Richtung der Gelenkwelle 3 verschiebba¬ re, gerade Stirnradverzahnung 32 auf. Dies ermöglicht,
dass die Gelenkwelle 3 eine veränderbare Länge aufweist und ein Drehmoment übertragen kann. Problematisch an dieser Lösung ist, dass eine Gelenkwelle mit Teleskopmecha¬ nismus sehr teuer und wartungsintensiv ist. Die Gleitflä- chen der Verzahnung müssen stets geschmiert sein. Aufgrund des sehr schmutzigen und staubigen Arbeitsumfeldes, wel¬ ches Arbeitsumfeld durch den Mahlprozess hervorgerufen wird, ist eine sehr häufige Wartung, wie beispielsweise in einem wöchentlichen Rhythmus, notwendig. Andernfalls ist nicht genügend Schmiermittel auf der Verzahnung vorhanden und es kommt zu einem massiven Abrieb und Verschleiss durch Reibung im Bereich der Verzahnung. Aber auch mit ausreichender Wartung erweisen sich Gelenkwellen mit Teleskopmechanismen in dieser Anordnung bei Walzmühlen auf- grund von Kerbwirkungen und der axialen Bewegung auf engem Raum als fehleranfällig und führen oft zum Ausfall der Mühle .
Fig. 5 zeigt eine verschiebbare Walze 1' mit einem dazuge¬ hörigen Antrieb. Die verschiebbare Walze 1' weist eine ra- dialen Lagerung 11 und eine axiale Lagerung 12 auf. Alternativ kann auch eines der radialen Lager mit dem axialen Lager in einem kombinierten axial-radial Lager zusammenge- fasst werden. Ein Elektromotor 2 weist einen Rotor 21 und einen Stator 22 auf. Der Rotor ist durch eine radialen La- gerung 23 und eine axiale Lagerung 24 gelagert. Eine Ge¬ lenkswelle 3 verbindet die verschiebbare Welle 1' mit dem Rotor 21 des Elektromotors 2. Die nötige Längenanpassung der Gelenkwelle 3 bei einer Verschiebung der verschiebba¬ ren Welle 1' wird durch einen Teleskopmechanismus 32 rea- lisiert.
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Walzenmühle und eine Anordnung zum Antrieb einer Walzenmühle zur Verfügung zu stellen, welche weniger wartungsintensiv und weniger fehleranfällig sind.
Diese Aufgabe wird durch eine Walzenmühle und eine Anord¬ nung zum Antrieb einer Walzenmühle mit den Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Bevorzugte Ausfüh¬ rungsformen sind Gegenstand der abhängigen Patentansprü- che .
Gegenstand der Erfindung ist es, dass eine verschiebbare Walze einer Walzenmühle über eine Gelenkswelle mit unver¬ änderbarer Länge mit einem Elektromotor verbunden ist . Die verschiebbare Walze ist in axialer und radialer Richtung gelagert . Der Elektromotor weist einen in axialer Richtung verschiebbaren Rotor auf. Durch diese schwimmende Lagerung des Rotors des Elektromotor ist es möglich, die Verände¬ rung des Abstandes zwischen dem ortsfesten Stator des Elektromotors und der verschiebbaren Welle aufgrund von Verschiebungen der verschiebbaren Welle orthogonal zur axialen Richtung der verschiebbaren Welle ohne Benutzung eines Teleskop Mechanismus und unter Verwendung einer Ge¬ lenkwelle mit konstanter Länge auszugleichen. Dies ermög¬ licht eine einfachere Konstruktion mit einem geringeren Wartungsbedarf und einer geringeren Fehleranfälligkeit.
KURZE BESCHREIBUNG DER FIGUREN
Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Ausführungsbei¬ spielen im Zusammenhang mit den Figuren näher erläutert. Die Figuren zeigen:
Figur 1 eine schematische Darstellung des Mahlprozesses einer Walzenmühle gemäss dem Stand der Technik;
Figur 2 eine perspektivische Darstellungen einer Walzenmühle mit zwei Antrieben gemäss dem Stand der Technik;
Figur 3 zwei Walzen mit je einem Antrieb gemäss dem
Stand der Technik in einer Draufsicht;
Figur 4 eine Gelenkwelle mit Teleskopmechanismus gemäss dem Stand der Technik in einer Draufsicht;
Figur 5 eine schematische Darstellung eines Axial¬ schnittes einer verschiebbaren Walze mit einem
Antrieb gemäss dem Stand der Technik; und
Figur 6 eine schematische Darstellung eines Axial-
Schnittes einer verschiebbaren Walze mit einem erfindungsgemässen Antrieb.
Die in den Zeichnungen verwendeten Bezugszeichen sind in der Bezugszeichenliste zusammengefasst . Grundsätzlich sind gleiche Teile mit denselben Bezugszeichen versehen. WEGE ZUR AUSFÜHRUNG DER ERFINDUNG
Fig. 6 zeigt eine verschiebbare Walze mit einem erfin- dungsgemässen Antrieb. Die verschiebbare Walze 1' weist eine radiale Lagerung 11 und eine axiale Lagerung 12 auf. Ein Elektromotor 2 weist einen Rotor 21 und einen Stator 22 auf. Der Rotor 21 ist über eine radiale Lagerung 23 geführt so, dass der Rotor 21 in axialer Richtung verschiebbar ist. Eine Gelenkswelle mit fester Länge im Betrieb der Walzenmühle verbindet die verschiebbare Welle mit dem Elektromotor 2.
Optional ist es möglich, dass die axiale Lagerung des An¬ triebs anstatt an der verschiebbare Walz an der Gelenkwel¬ le oder dem Rotor angeordnet ist. Optional ist es möglich, dass der Antrieb ein Getriebe aufweist, wie beispielsweise ein Planetengetriebe, wobei das Getriebe zwischen der Ge- lenkwelle und der verschiebbaren Walze angeordnet ist . Das Getriebe ist so gelagert, dass es relativ zwischen dem Ge¬ triebe und der verschiebbaren Walze zu keine Bewegung gibt und das Getriebe die gleichen Bewegungen orthogonal zur axialen Richtung der verschiebbaren Walze erfährt wie die verschiebbare Walze selbst. Optional ist es möglich, dass die Gelenkwelle ausserhalb des Betriebs der Walzenmühle eine verstellbare Länge aufweist, beispielsweise in der Form eines Teleskopmechanismus mit einer Feststellschrau¬ be .
BEZUGSZEICHENLISTE
1, 1' Walze
11 Radiallager der Walze
12 Axiallager der Walze
2 Elektromotor
21 Rotor
22 Stator
23 Radiallager des Rotors
24 Axiallager des Rotors
3 Gelenkwelle
31 Gelenk
32 Stirnradverzahnung
4 Planetengetriebe