Beschreibung
Umwandlung von Metallcarbonat in Metallchlorid Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstel¬ lung von Metallchlorid Mx+Clx ~, bei dem Metallcarbonat als Feststoff mit Phosgen, Diphosgen und/oder Triphosgen zu Metallchlorid Mx+Clx ~ umgesetzt wird, wobei das Metall M ausge¬ wählt ist aus der Gruppe der Alkalimetalle, Erdalkalimetalle, AI und Zn, bevorzugt Li und Mg, besonders bevorzugt Li, und x der Wertigkeit des Metallkations entspricht, sowie eine Vor¬ richtung zur Durchführung des Verfahrens.
In WO2012/038330 und WO2013/156476 wird beschrieben, wie Rauchgase/Abgase mit den elektropositiven Metallen Lithium oder Magnesium behandelt werden können, um Wertstoffe und hochgradige thermische Energie zu erhalten und dadurch die Verschmutzung der Atmosphäre zu reduzieren. In WO2012/038330wird demonstriert, dass CO2 mit Lithium zu Wertstoffen wie Kohlenstoffmonoxid oder Acetylen reagiert, welche weiter zu Methanol oder anderen Wertstoffen umgesetzt werden können. Die freigesetzte thermische Energie kann dazu benutzt werden, die Methanol-C02-Trennung oder sogar einen Dampferzeuger anzutreiben.
Hierbei sind folgende Reaktionen und Betrachtungen von Rele¬ vanz : 2 Li + C02 "> Li20 + CO - 314,9 kJ/mol (Vergleich: C + 02 ~ C02 - 393,5 kJ/mol)
4 Li + C02 "> 2 Li20 + C - 803, 94 kJ/mol
C + C02 ~> 2 CO + 172,5 kJ/mol; welches zu Methanol umgesetzt werden kann
2C + 2Li L12C2; welches zu Acetylen umgesetzt werden kann (Verhältnis C02 : Li)
Li2C03 + 4C -» Li2C2 + 3 CO
Li20 + C02 - Li2C03; Li2C03 -> Li20 + C02 bei den relevanten Temperaturen um 1500°C
Bildungsenthalpien (298K): Li20 = - 597,90 kJ/mol;
Li2C03 = - 1215,87 kJ/mol.
2 Li + 2 C02 -> Li2C03 + CO - 539 kJ
Nach einer Hydrolyse wird eine stark alkalische Li2C03 Sus¬ pension erhalten.
Li2C2 + H20 -> HC=CH + 2 LiOH
Li20 + C02 -» Li2C03
In WO2013/156476 wird dargestellt, dass die Behandlungen von Rauchgas/Abgas aufgrund der hohen Löslichkeit von Lithium- Schwefel-basierten Salzen und der geringen Löslichkeit von Lithiumcarbonat auch eine Desulfurierung beinhalten kann:
6 Li + S02 -> Li2S + 2 Li20
8 Li + S03 -> Li2S + 3 Li20
Li20 + S02 ~> Li2S03 - 438, 7 kJ/mol
Die nach der Verbrennung von C02 und S02 mit einer erzwungenen Oxidation erhaltene Suspension, welche Li2C03 und Li2S04 enthält, muss dann getrennt werden. Glücklicherweise sind al¬ le Lithium-Schwefel-Salze gut löslich in Wasser (z.B. Li- thiumsulfat mit 350 g/1 bei Raumtemperatur (ca. 25°C)) . Im
Gegensatz zu Na2S20s sind Li2S20s oder Li2S03 auch gut löslich. Dies bedeutet, dass alle Schwefelverbindungen in Lösung verbleiben, wohingegen Li2C03 (Löslichkeit 13 g/1) als Nieder¬ schlag gebildet wird und als ein ziemlich reines Produkt zur Rückführung erhalten werden kann (s. W02010 /000681 ) . Die gute Löslichkeit von Lithiumsulfat steht hierbei im Gegensatz zu der von CaSC^ (2g/l), welches in einem Entschwefelungsprozess des Stands der Technik hergestellt wird. All diese Prozesssequenzen enden mit einem leicht nassen, ziemlich reinen Lithiumcarbonat. Die Reduktion von Lithiumcarbonat zu metallischem Lithium kann beispielsweise durch Umsetzung des Carbonats zum Chlorid und der sich anschließen-
den Elektrolyse einer eutektischen Mischung von Kalium
/Lithiumchlorid erzielt werden.
1. Li2C03 + 2 HCl -> 2 LiCl + H20 + C02 (Reaktionsenthalpie: - 96 kJ/mol 2. Li2C03 + Cl2 -> 2 LiCl + l/202 + C02 (Reak¬ tionsenthalpie: ~ 5 kJ/mol)
Üblicherweise wird bei Verfahren zur Herstellung von Lithiumchlorid für die Lithiumherstellung entweder Lithiumcar- bonat oder Lithiumhydroxyd mit Chlorwasserstoffsäure/Salzsäure in einer wässrigen Lösung reagieren gelassen. Nach Abdampfen und Kristallisation werden die Kristalle isoliert und getrocknet, um ein sehr hygroskopisches wasserfreies Li¬ thiumchlorid zu erhalten, wie in Jürgen Deberitz, Lithium, Die Bibliothek der Wissenschaft Vol. 2, pp . 37, 2006 (ISBN- 13: 978-3-937889-36-8) beschrieben ist. Eine größere Schwie¬ rigkeit stellt in einem solchen Prozess, wie in US 6,048,507 dargestellt, der hohe Energiebedarf von theoretisch
30 x 103 kJ/kg dar. Bisher wurde der Energiequelle, die für die chemische Umwandlung verwendet wird, keinerlei Beachtung geschenkt .
Ein weiteres Verfahren, welches in CA 2340528 AI und
US 20130001097 AI beschrieben ist, besteht darin, Lithiumcar- bonat mit Chlorgas reagieren zu lassen, um wasserfreies Li¬ thiumchlorid zu erhalten. Die Herstellung von wasserfreiem Lithiumchlorid aus pulverförmigem Lithiumcarbonat in einem Fließbettreaktor ist in WO2014/005878 beschrieben. Es besteht weiterhin ein Bedarf an einem verbesserten Verfahren zur Herstellung von Metallchlorid aus Metallcarbonat , insbesondere auch aus energetischer Sicht.
Es wurde nunmehr gefunden, dass eine effiziente Herstellung, insbesondere auch aus energetischer Sicht, von Metallchlorid aus Metallcarbonat, dadurch möglich wird, dass für die Umset¬ zung Phosgen, Diphosgen und/oder Triphosgen verwendet wird, welches Energie für den Prozess liefert. Durch die Umsetzung
mit Phosgen, einem „Addukt" aus Chlor und Kohlenmonoxid, bzw. den Derivaten Diphosgen und/oder Triphosgen, aus denen Phosgen freigesetzt werden kann, in Form einer direkten Chlorierung kann die direkte Chlorierung von Metallcarbonat in Teil- reaktionen, beispielsweise zwei, unterteilt werden, die elektrochemisch vorteilhaft sind.
Zudem wurde erfindungsgemäß eine effiziente Sequenz an chemi¬ schen Reaktionen gefunden, um Metallchlorid und schlussend- lieh Metall M aus Metallcarbonat herzustellen.
Darüber hinaus kann durch die ablaufenden exothermen Reaktionen ein schneller Reaktionsablauf gewährleistet werden, was zu einem hohen Durchsatz führen kann, und auch kann die frei- werdende Energie genutzt werden, beispielsweise kraftwerks¬ technisch .
Gemäß einem Aspekt betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Herstellung von Metallchlorid Mx+Clx ~, bei dem Metallcarbonat als Feststoff mit Phosgen, Diphosgen und/oder Triphosgen zu Metallchlorid Mx+Clx ~ umgesetzt wird, wobei das Metall M ausgewählt ist aus der Gruppe der Alkalimetalle, Erdalkalimetalle, AI und Zn, bevorzugt Li und Mg, besonders bevorzugt Li, und x der Wertigkeit des Metallkations ent- spricht.
Gemäß einem weiteren Aspekt betrifft die vorliegende Erfin¬ dung eine Vorrichtung zur Umsetzung von Metallcarbonat als Feststoff mit Phosgen, Diphosgen und/oder Triphosgen zu Me- tallchlorid Mx+Clx ~, wobei das Metall M ausgewählt ist aus der Gruppe der Alkalimetalle, Erdalkalimetalle, AI und Zn, bevor¬ zugt Li und Mg, besonders bevorzugt Li, und x der Wertigkeit des Metallkations entspricht, umfassend
einen ersten Reaktor zur Umsetzung von Metallcarbonat und Phosgen, Diphosgen und/oder Triphosgen;
eine erste Zuführeinrichtung für Metallcarbonat, die dazu ausgebildet ist, Metallcarbonat als Feststoff in den ers¬ ten Reaktor einzubringen;
eine zweite Zuführeinrichtung für Phosgen, Diphosgen und/oder Triphosgen, die dazu ausgebildet ist, Phosgen, Diphosgen und/oder Triphosgen in den ersten Reaktor einzubringen ;
eine erste Abführeinrichtung für Metallchlorid, die dazu ausgebildet ist, Metallchlorid aus dem ersten Reaktor zu entfernen; und
eine zweite Abführeinrichtung für gasförmige Produkte der Umsetzung von Metallcarbonat und Phosgen, Diphosgen und/oder Triphosgen, die dazu ausgebildet ist, gasförmige Produkte der Umsetzung von Metallcarbonat und Phosgen, Diphosgen und/oder Triphosgen aus dem ersten Reaktor zu entfernen . Zudem betrifft die Erfindung gemäß einem weiteren Aspekt eine Vorrichtung zur Umsetzung von Metallcarbonat als Feststoff mit Phosgen, Diphosgen und/oder Triphosgen zu Metallchlorid Mx+Clx ~, wobei das Metall M ausgewählt ist aus der Gruppe der Alkalimetalle, Erdalkalimetalle, AI und Zn, bevorzugt Li und Mg, besonders bevorzugt Li, und x der Wertigkeit des Metallkations entspricht, wobei als Edukt zusätzlich Metall M zugesetzt wird, umfassend einen ersten Reaktor zur Umsetzung von Metallcarbonat und Phosgen, Diphosgen und/oder Triphosgen;
eine erste Zuführeinrichtung für Metallcarbonat, die dazu ausgebildet ist, Metallcarbonat als Feststoff in den ers¬ ten Reaktor einzubringen;
eine zweite Zuführeinrichtung für Chlor, die dazu ausgebildet ist, Chlor in den ersten Reaktor einzubringen; eine erste Abführeinrichtung für Metallchlorid, die dazu ausgebildet ist, Metallchlorid aus dem ersten Reaktor zu entfernen;
optional mindestens eine siebte Zuführeinrichtung für Kohlenmonoxid und/oder Phosgen, Diphosgen und/oder Tri- phosgen, die dazu ausgebildet ist, Kohlenmonoxid und/oder
Phosgen, Diphosgen und/oder Triphosgen in den ersten Reaktor einzubringen; und
eine zweite Abführeinrichtung für gasförmige Produkte der Umsetzung von Metallcarbonat und Phosgen, Diphosgen und/oder Triphosgen, die dazu ausgebildet ist, gasförmige Produkte der Umsetzung von Metallcarbonat und Phosgen, Diphosgen und/oder Triphosgen aus dem ersten Reaktor zu entfernen,
weiterhin umfassend eine dritte Zuführeinrichtung für Metall M, die dazu ausgebildet ist, Metall M in den ersten Reaktor einzubringen.
Weitere Aspekte der vorliegenden Erfindung sind den abhängigen Patentansprüchen und der detaillierten Beschreibung zu entnehmen . Die beiliegenden Zeichnungen sollen Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung veranschaulichen und ein weiteres Verständnis dieser vermitteln. Im Zusammenhang mit der Beschreibung dienen sie der Erklärung von Konzepten und Prinzipien der Erfindung. Andere Ausführungsformen und viele der genann- ten Vorteile ergeben sich im Hinblick auf die Zeichnungen.
Die Elemente der Zeichnungen sind nicht notwendigerweise ma߬ stabsgetreu zueinander dargestellt. Gleiche, funktionsgleiche und gleich wirkende Elemente, Merkmale und Komponenten sind in den Figuren der Zeichnungen, sofern nichts anderes ausge- führt ist, jeweils mit denselben Bezugszeichen versehen.
Figur 1 zeigt schematisch einen Rostreaktor, der in einem erfindungsgemäßen Verfahren und einer erfindungsgemäßen Vorrichtung eingesetzt werden kann.
Figur 2 zeigt schematisch eine Detailansicht eines Ausfüh¬ rungsbeispiels eines Rostreaktors, der in einem er¬ findungsgemäßen Verfahren und einer erfindungsgemäßen Vorrichtung eingesetzt werden kann.
Figur 3 zeigt schematisch einen Zyklonreaktor, der in einem erfindungsgemäßen Verfahren und einer erfindungsgemäßen Vorrichtung verwendet werden kann.
Figur 4 zeigt schematisch einen weiteren Zyklonreaktor, der in einem erfindungsgemäßen Verfahren und einer erfindungsgemäßen Vorrichtung verwendet werden kann.
Figur 5 zeigt schematisch ein Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung.
Figur 6 zeigt schematisch ein weiteres Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung.
Figur 7 zeigt schematisch noch ein weiteres Ausführungsbei¬ spiel der vorliegenden Erfindung. Figur 8 stellt darüber hinaus ein weiteres Ausführungsbei¬ spiel der vorliegenden Erfindung dar.
Figur 9 zeigt schematisch ein Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung, welches zusätzlich eine Elekt- rolyseeinrichtung umfasst.
Figur 10 illustriert ein weiteres Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung, welches zusätzlich eine Elektrolyseeinrichtung umfasst.
Figur 11 zeigt schematisch ein Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung, welches zusätzlich eine Elektrolyseeinrichtung, eine zweite Elektrolyseeinrichtung und einen dritten Reaktor umfasst.
Figur 12 stellt darüber hinaus ein weiteres Ausführungsbei¬ spiel der vorliegenden Erfindung dar, welches zusätzlich eine Elektrolyseeinrichtung und eine zweite Elektrolyseeinrichtung umfasst.
Figur 13 zeigt schematisch ein Ausführungsbeispiel der vor¬ liegenden Erfindung, welches zusätzlich einen zweiten Reaktor umfasst.
Figur 14 zeigt schematisch ein Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung, welches zusätzlich eine Elektrolyseeinrichtung und einen zweiten Reaktor umfasst.
Figur 15 zeigt schematisch ein weiteres Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung, welches zusätzlich eine Elektrolyseeinrichtung und einen zweiten Reaktor umfasst .
Figur 16 illustriert ein weiteres Ausführungsbeispiel der
vorliegenden Erfindung, welches zusätzlich eine Elektrolyseeinrichtung und einen zweiten Reaktor umfasst .
Figur 17 stellt darüber hinaus ein weiteres Ausführungsbei¬ spiel der vorliegenden Erfindung dar, welches zusätzlich eine Elektrolyseeinrichtung und einen zweiten Reaktor umfasst.
Im Rahmen der Erfindung wird darauf hingewiesen, dass die beispielhaft dargestellten Gleichungen Summengleichungen darstellen und die ablaufenden chemischen Prozesse deutlich komplexer sein können.
Die vorliegende Erfindung betrifft in einem ersten Aspekt ein Verfahren zur Herstellung von Metallchlorid Mx+Clx ~, bei dem Metallcarbonat als Feststoff mit Phosgen, Diphosgen und/oder Triphosgen zu Metallchlorid Mx+Clx ~ umgesetzt wird, wobei x der Wertigkeit des Metallkations (z.B. 1 für Li, 2 für Mg, 3 für AI) entspricht. In einem solchen Verfahren ist das Metall M ausgewählt ist aus der Gruppe der Alkalimetalle, bevorzugt Li, Na, K, Rb, Cs, Erdalkalimetalle, bevorzugt Mg, Ca, Sr, Ba, sowie AI und Zn. Gemäß bestimmten Ausführungsformen ist das Metall Li oder Mg, und bevorzugt ist es Li. Auch Mischun¬ gen der Metalle bzw. Metallcarbonate bzw. Metallchloride sind möglich. Durch die Umsetzung des Metallcarbonats mit Phosgen, Diphosgen und/oder Triphosgen kann hierbei Energie freige-
setzt werden, so dass keine zusätzliche Energie zugeführt werden muss, wie dies bei der Umsetzung mit anderen Chlorie¬ rungsmitteln der Fall sein kann. Das Phosgen, Diphosgen und/oder Triphosgen können hierbei gemäß bestimmten Ausführungsformen in einem externen Reaktor oder in situ erzeugt werden. Gemäß bestimmten Ausführungsformen werden das Phosgen, Diphosgen und/oder Triphosgen in einem extra Reaktor erzeugt, bevor sie der Umsetzung mit Metallcarbonat in einem ersten Reaktor zugeführt werden. Hierbei kann die bei der Herstellung von Phosgen, Diphosgen und/oder Triphosgen bereits dort erzeugte Energie geeignet abgeführt werden.
Beispielhaft ergibt sich für die Umsetzung von Lithiumcarbo¬ nat und Phosgen folgende exotherme Reaktion:
Li2C03 + 0=CC12 "> 2 LiCl + 2 C02 (ΔΗΓ = -167, 46 kJ/mol)
Für Diphosgen und/oder Triphosgen ergeben sich ähnliche Energien, da aus diesen Phosgen, beispielsweise durch Erwärmen, freigesetzt werden kann. Gemäß bestimmten Ausführungsformen wird im erfindungsgemäßen Verfahren sowie in der erfindungsgemäßen Vorrichtung Phosgen ohne Diphosgen und/oder Triphosgen verwendet.
Im Folgenden wie auch im Rahmen der Anmeldung umfasst der Begriff Phosgen somit auch Diphosgen und/oder Triphosgen, soweit es nicht anderweitig aus dem Kontext ersichtlich ist.
Gemäß bestimmten Ausführungsformen kann das Phosgen, Diphosgen und/oder Triphosgen in situ hergestellt werden, beispielsweise aus Kohlenmonoxid und Chlor, indem Kohlenmonoxid und Chlor einem ersten Reaktor zugeführt werden, in dem auch die Umsetzung mit Metallcarbonat erfolgt. Hierbei kann es von Vorteil sein, dass Kohlenmonoxid und Chlor leichter handhab¬ bar sind oder auch besser zur Verfügung stehen. Die Mengen an zugeführtem Phosgen, Diphosgen und/oder Triphosgen und/oder Kohlenmonoxid und Chlor können anhand einfacher stöchiometri- scher und verfahrenstechnischer Überlegungen auf Basis der
Menge an zugeführtem Metallcarbonat geeignet eingestellt wer¬ den .
Gemäß bestimmten Ausführungsformen wird Metall M zusätzlich als Edukt zugesetzt. Hierdurch ist es möglich, aus dem Me¬ tallcarbonat Kohlenmonoxid zu erzeugen, welches dann mit Chlor kombiniert werden kann, so dass das Phosgen, Diphosgen und/oder Triphosgen „in situ" im Reaktor für die Umsetzung mit weiterem Metallcarbonat und/oder Produkten aus der Umset- zung von Metall M und Metallcarbonat, beispielsweise Metall¬ oxid, verwendet werden kann. Auch hierbei können die exothermen Reaktionen durch sich selbst getragen werden. Zudem kann durch die in situ Herstellung von Phosgen, Diphosgen und/oder Triphosgen eine Zufuhr von Phosgen, Diphosgen und/oder Tri- phosgen vermieden werden und stattdessen Chlor zugesetzt werden, welches einfacher handhabbar sein kann.
Darüber hinaus wird gemäß bestimmten Ausführungsformen das Metall M zusammen mit dem Metallcarbonat eingesetzt, so dass bereits eine Reaktion von Metall mit Metallcarbonat stattfin¬ det, bevor beispielsweise Chlor zugesetzt wird. Auch ist es möglich, dass Chlor und Kohlenmonoxid auf andere Weise als durch das Kohlenmonoxid aus einer solchen Umsetzung von Metall M mit Metallcarbonat in situ hergestellt werden, also auf beliebige Weise, beispielsweise indem zusätzlich Kohlen¬ monoxid eingesetzt wird. Dies kann auch zusätzlich zu einer Zufuhr von Metall M zugesetzt werden, beispielsweise wenn durch die Reaktion von Metallcarbonat mit Metall M nicht ge¬ nügend Kohlenmonoxid bereitgestellt werden kann, um den CO- Bedarf der Reaktion zur vollständigen Umsetzung zu decken.
Anstelle von Kohlenmonoxid kann aber auch Phosgen, Diphosgen und/oder Triphosgen selbst zusätzlich zugeführt werden, wenn durch die Reaktion von Metallcarbonat mit Metall M nicht ge¬ nügend Kohlenmonoxid bereitgestellt werden kann.
Gemäß bestimmten Ausführungsformen kann das zusätzlich zugegebene Metall M auch ein Metall sein, das sich vom Metallion des Metallcarbonats unterscheidet. So können beispielsweise
bei der Verwendung von Lithiumcarbonat als Metallcarbonat Li¬ thium, Natrium, Kalium, Calcium und/oder Magnesium zugegeben werden. Generell kann ein solches Metall zugegeben, welches später bei der Elektrolyse des Metallchlorids nicht schadet. Gemäß bestimmten Ausführungsformen kann ein solches Metall, welches verschieden von dem des Metallcarbonats ist, auch vorteilhaft sein, wenn beispielsweise ein eutektisches Ge¬ misch für die Elektrolyse des Metallchlorids gebildet werden kann. Gemäß bestimmten Ausführungsformen entspricht das Me- tall M dem des Metallcarbonats.
Für Lithium als Metall ergeben sich beispielsweise folgende Reaktionsgleichungen . L12CO3 wird mit metallischem Lithium vermischt. Dabei entste¬ hen L12O und CO:
Li2C03 + 2 Li -> 2 Li20 + CO ΔΗΓ = -90, 29 kJ/mol
Diese Reaktion ist schon exotherm und kann sich damit selbst tragen.
Im gleichen Reaktor kann das Lithiumoxid mit dem CO und Cl2 bzw. Phosgen zu Lithiumchlorid weiter reagieren:
Cl2 + CO -» 0=CC12 (Phosgen) ΔΗΓ = -109, 55 kJ/mol
Aus Phosgen oder alternativ aus Kohlenmonoxid und Chlor direkt können auch Diphosgen und/oder Triphosgen hergestellt werden . Das Phosgen kann dann mit Lithiumcarbonat, wie oben beschrie¬ ben, oder auch mit Lithiumoxid weiterreagieren:
Li20 + 0=CC12 "> 2 LiCl + C02 AHr = -392, 08 kJ/mol
Das Phosgen, Diphosgen und/oder Triphosgen kann somit auch in-situ direkt beim Einspritzen von Lithium auf Lithiumcarbo¬ nat in Verbindung mit einer Chlor-Atmosphäre entstehen.
Erfindungsgemäß ist es möglich, dass keine zusätzliche ther¬ mische Energie in die Reaktion eingetragen wird, beispiels¬ weise durch Heizvorrichtungen, wobei jedoch eine Zündung der Reaktanden zum Starten der Reaktion durch geeignete Vorrich- tungen wie Lichtbögen, Laser, etc. erforderlich sein kann. Es kann auch thermische Energie aus dem Verfahren gewonnen werden, beispielsweise durch ein oder mehrere Wärmetauscher, welche dann kraftwerkstechnisch, beispielsweise zur Erzeugung von Dampf zum Antreiben von Dampfgeneratoren und/oder für ein Anwärmen des Metallcarbonats und/oder des Metalls M, so dies zugeführt wird, verwendet werden kann, was die Verarbeitung erleichtern kann. Die Reaktionsenthalpien können so hoch sein, dass sie, wie oben gezeigt, für eine kraftwerkstechnische Nutzung (ähnlich einer Müllverbrennungsanlage) ausrei- chen. Analoge Gleichungen ergeben sich für die weiteren verwendbaren Metalle M, wobei M ausgewählt ist aus der Gruppe der Alkalimetalle, bevorzugt Li, Na, K, Rb, Cs, Erdalkalime¬ talle, bevorzugt Mg, Ca, Sr, Ba, sowie AI und Zn. Gemäß be¬ stimmten Ausführungsformen ist das Metall Li, K oder Mg, und bevorzugt ist es Li oder K, besonders bevorzugt Li.
Gemäß bestimmten Ausführungsformen wird das Metall M, so es zugesetzt wird, in einem Gewichtsverhältnis Metall/Metallcar- bonat eingestellt, dass genügend Kohlenmonoxid für eine Um- Setzung, bevorzugt vollständig, mit zugeführtem Chlor gebil¬ det wird, wobei hier auch zusätzlich Phosgen, Diphosgen und/oder Triphosgen zugeführt werden kann, oder dass bei einer zusätzlichen Zufuhr von Kohlenmonoxid so viel Kohlenmo¬ noxid erzeugt wird, dass die Gesamtmenge an Kohlenmonoxid für eine Umsetzung, bevorzugt vollständig, mit zugeführtem Chlor ausreicht. Die Mengen an erzeugtem Kohlenmonoxid, ggf. zuge¬ führtem Kohlenmonoxid, zugeführtem Chlor und ggf. zugeführtem Phosgen, Diphosgen und/oder Triphosgen können leicht anhand stöchiometrischer und verfahrenstechnischer Überlegungen auf Basis der zugeführten Mengen an Metallcarbonat und Metall ge¬ eignet bestimmt werden.
Wenn beispielsweise genügend Metall M vorhanden ist, welches beispielsweise durch Elektrolyse eines Metallchlorids unter Verwendung von Überschussenergie aus erneuerbaren Energien erzeugt wird, kann auch ein höherer Anteil an Metall M zuge- setzt werden, beispielsweise zu Zeiten, an denen keine Über¬ schussenergie aus erneuerbaren Energien vorhanden ist, so dass dann aus der im erfindungsgemäßen Verfahren zusätzlich erzeugten thermischen Energie zusätzlich Strom erzeugt werden kann. Hierbei stellt dann das Metall M eine Art Energiespei- eher dar, der unter Verwendung von Überschussenergie aus erneuerbaren Energien erzeugt wird und dann die Energie abgibt, wenn diese benötigt wird.
Gemäß bestimmten Ausführungsformen kann das Metall M im er- findungsgemäßen Verfahren zusammen mit dem Metallcarbonat eingesetzt werden. Auf diese Weise kann somit das Verfahren vereinfacht werden und somit auch die Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens. Bei einer Zuführung von Metall M und Metallcarbonat durch eine Öffnung in den ersten Reaktor kann auch ermöglicht werden, dass die Energiefreisetzung durch ein Vermischen von Metall M und Metallcarbonat geeignet optimiert werden kann. Das Metall M kann in verschiedenen Formen eingesetzt werden, beispielsweise als Feststoff, etwa in Form von Partikeln, und/oder als Flüssigkeit in Form einer Schmelze, wobei es hierbei im Falle von Partikeln oder Flüssigkeit auch zerstäubt werden kann.
Im erfindungsgemäßen Verfahren kann das Phosgen gasförmig, nach Kühlung ggf. flüssig bzw. als Lösung in einem geeigneten Lösungsmittel oder in anderer Form zugesetzt werden, wird be¬ vorzugt jedoch gasförmig oder flüssig, besonders bevorzugt gasförmig zugesetzt. Diphosgen und/oder Triphosgen können flüssig bzw. als Feststoff zugesetzt werden, aber auch als Gas. So Chlor und ggf. Kohlenmonoxid zur in situ Erzeugung von Phosgen, Diphosgen und/oder Triphosgen zugesetzt werden, können diese in geeigneter Form zugesetzt werden, bevorzugt gasförmig .
Gemäß bestimmten Ausführungsformen findet eine trockene Umwandlung/Umsetzung von Metallcarbonat , ggf. Metall M und Phosgen, Diphosgen und/oder Triphosgen statt, d.h. es wird kein Lösungsmittel verwendet, und bevorzugt werden nur Me¬ tallcarbonat, ggf. Metall M, und Phosgen, Diphosgen und/oder Triphosgen und/oder ggf. Kohlenmonoxid und Chlor in den ers¬ ten Reaktor eingeführt und umgesetzt. Des Weiteren werden ge¬ mäß bestimmten Ausführungsformen keine weiteren Stoffe in den Kreislauf eingeführt, die anschließend wieder abgetrennt wer¬ den müssen.
Bei der Umsetzung des Metallcarbonats und des Metalls M mit Phosgen, Diphosgen und/oder Triphosgen können gasförmige Produkte anfallen, wie beispielsweise CO2, CO, etc. Diese kön¬ nen, beispielsweise über eine Abführeinrichtung, in die Atmosphäre abgelassen und/oder als Wertprodukte gespeichert und/oder weiter reagieren gelassen werden. So kann beispielsweise Überschuss-CO mit Wasserstoff zu Alkanen, Alkenen, Al¬ koholen, etc. umgesetzt werden.
Das ggf. zugeführte Kohlenmonoxid kann aus beliebigen Quellen stammen. Großtechnisch kann das benötigte Kohlenstoffmonoxid beispielsweise auch durch folgende Reaktion hergestellt wer¬ den :
C02 -> CO + 02 ΔΗΓ = 282, 97 kJ/mol
Die Entstehung von Kohlenstoffmonoxid wird durch hohe Tempe raturen oder einen Sauerstoffunterschuss begünstigt. Gemäß dem Boudouard-Gleichgewicht kann bei einer Verbrennung eben falls entstehendes Kohlenstoffdioxid mit Kohlenstoff zu Koh lenstoffmonoxid reagieren:
C02 + C -» 2 CO 172,45 kJ/mol
Bevorzugt ist jedoch elektrochemisch dargestelltes CO, das elektrolytisch gewonnen wird.
Dies hat den Vorteil, dass der an der Anode anfallende Sauer¬ stoff leicht abgetrennt und verwertet werden kann. Zudem kön¬ nen gemäß bestimmten Ausführungsformen zusammen mit der Elektrolyse des Metallchlorids in diesem Fall die endothermen Re- aktionen, also zur Herstellung von Chlor, Kohlenmonoxid und Metall durch Überschussenergie betrieben werden, wohingegen aus diesen Edukten dann in exothermen Reaktionen Energie freigesetzt werden kann, beispielsweise zu Zeiten, wo keine Überschussenergie vorhanden ist und/oder wo zusätzliche Ener- gie benötigt wird.
In Verfahren mit einer direkten Umsetzung mit Chlor fällt der Sauerstoff im Gasanteil des Reaktors an und muss von den Restgasen aufwändig abgetrennt werden. Die Summenreaktion würde sehr langsam ablaufen, da der Energieumsatz sehr gering ist :
Li2C03 + Cl2 "> 2 LiCl + H 02 + C02
(Reaktionsenthalpie : - 5 kJ/mol)
Durch das erfindungsgemäße Verfahren finden im ersten Reaktor nur exotherme Reaktionen statt, während die endothermen Teil¬ reaktionen elektrochemisch durchgeführt werden, wie beispielsweise auch eine nach bestimmten Ausführungsformen stattfindende Elektrolyse des Metallchlorids zu Metall M und Chlor.
Die elektrochemische Herstellung von Kohlenmonoxid, bei¬ spielsweise durch Elektrolyse, ist nicht besonders be- schränkt, und kann beispielsweise aus Y. Hori,
Electrochemical C02 reduction on metal electrodes, in: C. Vayenas, et al . (Eds.), Modern Aspects of Electrochemistry, Springer, New York, 2008, pp . 89-189, entnommen werden, auf welches Dokument bezüglich der Elektrolyse von Kohlendioxid Bezug genommen wird.
Zur Elektrolyse von C02 werden in der Regel Metalle als Kata¬ lysatoren eingesetzt, von denen beispielhafte Metalle der folgenden Tabelle 1, entnommen aus Y. Hori, Electrochemical
C02 reduction on metal electrodes, in: C. Vayenas, et al . (Eds.)/ Modern Aspects of Electrochemistry, Springer, New York, 2008, pp . 89-189, entnommen werden können. In der Tabelle sind die typischen Faradayschen Effizienzen an verschiedenen Metallelektroden aufgezeigt. So wird CO2 bei¬ spielweise an Ag, Au, Zn, Pd, Ga nahezu ausschließlich zu CO reduziert, wohingegen an Kupfer eine Vielzahl an Kohlenwasserstoffen als Reduktionsprodukte zu beobachten sind. Für die Herstellung von Kohlenmonoxid können Metallelektroden somit geeignet ausgewählt werden.
Tabelle 1: Faradaysche Effizienzen für Kohlenstoffdioxid an verschiedenen Metallelektroden
Elektrode CH4 c2 H4 C2H5OH C3H7OH CO HCOO~ H2 Total
Cu 33 3 25 5 5 7 3 0 1 3 9 4 20 5 103 5
Au 0 0 0 0 0 0 0 0 87 1 0 7 10 2 98 0
Ag 0 0 0 0 0 0 0 0 81 5 0 8 12 4 94 6
Zn 0 0 0 0 0 0 0 0 79 4 6 1 9 9 95 4
Pd 2 9 0 0 0 0 0 0 28 3 2 8 26 2 60 2
Ga 0 0 0 0 0 0 0 0 23 2 0 0 79 0 102 0
Pb 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 97 4 5 0 102 4
Hg 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 99 5 0 0 99 5
In 0 0 0 0 0 0 0 0 2 1 94 9 3 3 100 3
Sn 0 0 0 0 0 0 0 0 7 1 88 4 4 6 100 1
Cd 1 3 0 0 0 0 0 0 13 9 78 4 9 4 103 0
Tl 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 95 1 6 2 101 3
Ni 1 8 0 1 0 0 0 0 0 0 1 4 88 9 92 4
Fe 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 94 8 94 8
Pt 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 1 95 7 95 8
Ti 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 99 7 99 7
In den folgenden Reaktionsgleichungen sind dabei beispielhaft die Reaktionen an der Anode und an der Kathode für die Reduktion an einer Silberkathode dargestellt. Die Reduktionen an den anderen Metallen ergeben sich analog zu dieser.
Kathode: 2 C02 + 4 e" + 4 H+ - 2 CO + 2 H20
Anode: 2 H20 ->■ 02 + 4 H+ + 4 e"
Die folgende Reaktionsgleichung stellt hierfür die gesamte Reaktion sowie die Standardbildungsenthalpie dar: C02 -> CO + H 02 ΔΗΓ = 282, 97 kJ/mol
Geeignete Elektrolyseeinrichtungen/Elektrolysezellen zur Durchführung einer Elektrolyse von Kohlenstoffdioxid, umfas¬ send geeignete Anoden, Kathoden, ggf. Membranen, etc., können geeignet ausgewählt werden uns sind auch nicht hinsichtlich ihrer Art beschränkt.
Als Elektrolyt können wässrige Systeme mit KHCO3 oder ähnli¬ chen Salzen eingesetzt werden. Eines der vorrangigen Probleme ist bei dieser Elektrolyse, dass der Elektrolyt sehr gut leitfähig sein muss, um einen geringen Spannungsabfall aufzuweisen und gleichzeitig eine gute Löslichkeit des CO2 besit¬ zen muss, um ausreichend CO2 an der Elektrode zur Reduktion zur Verfügung zu stellen. Dies ist auf Grund der geringen Löslichkeit von CO2 in Wasser (~3g CO2 pro 1 bei 1 bar und 20°C) schwierig. Gerade bei hohen Stromdichten ist generell in wässrigen Systemen die Spaltung von Wasser dominierend, da nicht ausreichend CO2 Moleküle an der Kathode zur Reduktion zur Verfügung stehen. Die Verwendung von ionischen Flüssigkeiten zur Reduktion von CO2 wurde in der Literatur bisher wenig beschrieben. Nachfolgend sind zwei Veröffentlichen angegeben, welche mit der bekannten Verbindung [EMIM]BF4 (Formel unten dargestellt) arbeiten :
- Reduktion von CO2 zu CO an Silberelektrode: B. A. Rosen,
A. Salehi-Khoj in, M. R. Thorson, W. Zhu, D. T. Whipple, P. J. A. Kenis, and R. I. Masel, Science 334, 643 - 644 (2011) .
- Reduktion von CO2 zu CO an Bismutelektrode:
J. L. DiMeglio, and Rosenthal Joel, Journal of the Amer¬ ican Chemical Society 135, 8798-8801 (2013) .
l-Ethyl-3-methylimidazolium- tetrafluoroborat ( [EMIM] BF4)
Gemäß bestimmten Ausführungsformen sind der Kathodenraum und der Anodenraum bei der Elektrolyse von Kohlendioxid nicht be-
sonders beschränkt. Bei der Elektrolyse kann das Kohlendioxid im Elektrolyten in gelöster und/oder gasförmiger Form vorliegen . Unter umwelttechnischen Gesichtspunkten ist es in bestimmten Ausführungsformen bevorzugt, dass der Elektrolyt zudem als wässrige Lösung vorliegt. Der Elektrolyt ist hierbei nicht besonders beschränkt, solange er ein (ggf. physikalisches) Lösen des Kohlendioxids zulässt. Beispielsweise kann er KCl, K2SO4, KHCO3 oder Mischungen derselben umfassen. Prinzipiell können alle Kombinationen von Kationen und Anionen als Leitsalze dienen, die die geforderten Stromdichten für eine CO2- Elektrolyse zulassen. Die Elektrolyse kann gemäß bestimmten Ausführungsformen mit einem C02- eduktionskatalysator als Kathode und/oder einem Oxidationskatalysator als Anode durchgeführt werden. Hierbei hängt die kathodenseitige Reaktion von Material der Kathode ab, und ist nicht beschränkt, insofern CO erzeugt. Als Katho- denmaterial eignen sich beispielsweise Gold, Silber, Zink,
Palladium, Gallium, Cadmium sowie Mischungen oder Legierungen der Materialien. Das Anodenmaterial ist nicht besonders be¬ schränkt und umfasst alle Anodenmaterialien, die bei einer Elektrolyse von Wasser verwendet werden können, beispielswei- se Anoden auf Basis von Platin, Ruthenium oder Graphit.
Gemäß bestimmten Ausführungsformen können der kathodenseitige Elektrolyt und der anodenseitige Elektrolyt identisch sein. In solchen Ausführungsformen kann eine Elektrolysezelle für die Elektrolyse von Kohlendioxid ohne Membran auskommen. Es ist jedoch nicht ausgeschlossen, dass die Elektrolysezelle in solchen Ausführungsformen eine Membran aufweist, jedoch ist dies mit zusätzlichem Aufwand verbunden hinsichtlich der Membran wie auch der angelegten Spannung.
In bestimmten Ausführungsformen weist die Elektrolysezelle für die Kohlendioxid-Elektrolyse eine Membran auf, welche den Kathodenraum und den Anodenraum der Elektrolysezelle trennt,
um eine Vermischung der Elektrolyten zu verhindern. Die Membran ist hierbei nicht besonders beschränkt sofern sie den Ka¬ thodenraum und den Anodenraum trennt. Insbesondere verhindert sie im Wesentlichen einen Übertritt von Kohlendioxid bzw. seiner gelösten Form zur Anode. Eine bevorzugte Membran ist eine Ionenaustauschmembran, beispielsweise auf Polymerbasis. Ein bevorzugtes Material einer Ionenaustauschmembran ist ein sulfoniertes Tetrafluorethylen-Polymer wie Nafion®, beispielsweise Nafion® 115. Neben Polymermembranen können auch keramische Membranen Verwendung finden, z.B. die in
EP 1685892 AI erwähnten.
Der Elektrolyt für die Kohlendioxid-Elektrolyse ist nicht be¬ sonders beschränkt, solange er ein (ggf. physikalisches) Lö- sen des Kohlendioxids zulässt. Beispielsweise kann er KCl,
KBr, KI, K3 PO4 , K2 SO4 , KHCO3 oder Mischungen derselben umfassen. Es ist nicht ausgeschlossen, dass mehr als eine Verbindung im Elektrolyt bzw. der Elektrolytlösung vorliegt. Prinzipiell können alle Kombinationen von Kationen und Anionen als Leitsalze dienen, die die geforderten Stromdichten zulassen .
In bestimmten Ausführungsformen umfasst der Elektrolyt eine ionische Komponente wie ein Salz. Vorzugsweise besitzt diese bei Raumtemperatur eine geringe Viskosität. Materialien die¬ ser Art werden als ionische Flüssigkeit bezeichnet. Als ioni¬ sche Flüssigkeiten werden gemäß bestimmten Ausführungsformen organische Salze mit einem Schmelzpunkt unterhalb von 300°C, bevorzugt unterhalb 100°C, besonders bevorzugt unterhalb von 50°C bezeichnet, welche dem Elektrolyt gemäß bestimmten Aus¬ führungsformen, ggf. zusätzlich zu den oben genannten KCl, K2 SO4 , KHCO3 oder Mischungen derselben, zugesetzt werden können . Beispielhaft sind ionische Flüssigkeiten auf der Basis von:
Imidazolium- , Pyridinium-, Pyrollidinium- , Piperidinium- , organisch substituierte Phosphonium- , organisch substituierte
Sulfonium-, Morpholinium, Guanidinium-Kationen, mit entsprechenden Anionen.
Diese Anionen können Halogenide, oder komplexe Halogenide wie BF4 ~ oder PF6 ~, Carboxylate, Sulfate, Triflate, Bis (trifluor- methansulfon) imide, Carbonat oder Hydrogencarbonat , usw.
sein .
In bestimmten Ausführungsformen wird das Metallchlorid im An- schluss an die Umsetzung von Metallcarbonat und Metall M mit dem Chlorierungsmittel wieder zu Metall M umgesetzt, bevor¬ zugt durch Elektrolyse. Die Umsetzung kann neben der Elektro¬ lyse auch auf andere geeignete Weise erfolgen. Für Lithium ergibt sich beispielsweise folgende Reaktions¬ gleichung :
LiCl -> Li + H Cl2 AHr = 408, 59 kJ/mol Die bevorzugte Elektrolyse ist hier nicht besonders be¬ schränkt und kann beispielsweise eine Schmelzflusselektrolyse einer Verbindung der Formel Mx+Clx ~ oder eine Elektrolyse ei¬ ner wässrigen Lösung der Verbindung der Formel Mx+Clx ~ umfassen .
Um eine effizientere Elektrolyse bei beispielsweise niedrige¬ ren Temperaturen zu erreichen, kann zur Schmelzpunkterniedrigung beispielsweise ein eutektisches Salzgemisch mit der Ver¬ bindung der Formel Mx+Clx ~ durch Zugabe geeigneter Zusätze er- zeugt werden, welches dann elektrolysiert wird. Hierbei kann es jedoch nachteilig sein, dass das Metall M als Gemisch mit weiteren Metallen anfällt und somit ggf. von diesen abge¬ trennt werden muss. Bei Verwendung von beispielsweise Li als Metall M kann dieses bei der Elektrolyse von LiCl beispiels- weise später als schwerlösliches Lithiumcarbonat abgetrennt werden, so dass ein solcher Nachteil nicht zwangsläufig ent¬ steht .
In bestimmten Ausführungsformen kann bei der erfindungsgemäßen Umsetzung von Metallcarbonat und ggf. Metall M mit Phos¬ gen, Diphosgen und/oder Triphosgen zusätzliche thermische Energie gewonnen werden, die in elektrische Energie und/oder zur Vorwärmung von gegebenenfalls Metall M und/oder dem Metallcarbonat verwendet werden kann. Auch kann die elektrische Energie zur Elektrolyse von Metallchlorid, wie oben darge¬ stellt, oder bei der Elektrolyse von Kohlendioxid, so dieses zugeführt wird, verwendet werden. Gemäß bevorzugter Ausfüh- rungsformen wird die Energie zur elektrolytischen Umsetzung von Mx+Clx " zu M und Cl2 sowie ggf. zur elektrolytischen Um¬ setzung von CO2 zu CO im Wesentlichen aus Überschussenergie aus erneuerbaren Energien und/oder konventionellen Kraftwerken bereitgestellt, also beispielsweise zu mehr als 30%, be- vorzugt mehr als 70%, weiter bevorzugt mehr als 80% und be¬ sonders bevorzugt mehr als 90%, bezogen auf den Energiebedarf der jeweiligen Elektrolyse. Überschussenergie aus erneuerba¬ ren Energien steht hierzu beispielsweise dann zur Verfügung, wenn mehr Strom durch erneuerbare und/oder herkömmliche Ener- giequellen zur Verfügung gestellt wird, als von den Verbrauchern abgenommen wird. Insbesondere ist hiermit die Energie gemeint, die im Überschuss durch erneuerbare Energiequellen wie Solaranlagen, Windanlagen, Wasserkraftanlagen, geothermi- sche Anlagen, Biokraftanlagen (Biomasse) oder ähnlichem be- reitstellen und die nicht lokal, regional und/oder überregio¬ nal zum Zeitpunkt der Erzeugung von Verbrauchern abgenommen werden kann. Es ist hierbei nicht ausgeschlossen, dass Energie auch aus anderen Quellen bezogen wird, beispielsweise aus herkömmlichen Stromquellen und/oder aus der oben erzeugten Energie bei der Umsetzung von Metallcarbonat und ggf. Metall M mit Phosgen, Diphosgen und/oder Triphosgen. Gemäß besonders bevorzugten Ausführungsformen wird die Energie, die zur
Elektrolyse der Verbindung der Formel Mx+Clx ~ verwendet wird, und/oder zur elektrolytischen Umsetzung von CO2 zu CO, zu 100% aus erneuerbaren Energiequellen bezogen, wobei zum Betreiben der Elektrolyseeinrichtung auch Energie, die nicht direkt mit der Elektrolyse der Verbindung der Formel Mx+Clx ~ oder der Elektrolyse von CO2 in Verbindung steht, wie bei-
spielsweise zu Beleuchtungszwecken oder zum Betrieb von Pumpen, etc. auch aus anderen Energiequellen stammen kann, aber auch aus erneuerbaren Energiequellen. Gemäß bestimmten Ausführungsformen wird das erzeugte Metall M zumindest teilweise, beispielsweise zu mehr als 20 Gew.%, mehr als 50 Gew.%, oder mehr als 80 Gew.%, mehr als 90 Gew.% oder mehr als 95 Gew.% mit Kohlendioxid zu Metallcarbonat um¬ gesetzt, so dass ein Metallkreislauf entsteht. Auch eine vollständige Umsetzung (100 Gew.%) des erzeugten Metalls M mit Kohlendioxid zu Metallcarbonat ist denkbar. Dies kann beispielsweise von der Nachfrage an dem Metall M auf dem Markt bzw. auch der Verfügbarkeit an Energie, beispielsweise Überschussenergie aus erneuerbaren Energien, abhängen. Alter- nativ kann das Metall M auch nach einer ersten anderweitigen Umsetzung mit Kohlendioxid zu Metallcarbonat umgesetzt wer¬ den, beispielsweise indem zunächst Metallnitrid hergestellt wird, welches dann nach Hydrolyse mit Kohlendioxid zu Metall¬ carbonat reagiert. Auch können sowohl eine direkte Umsetzung des Metalls M mit Kohlendioxid als auch eine erste anderwei¬ tige Umsetzung des Metalls M, beispielsweise mit Stickstoff, und anschließende Reaktion mit Kohlendioxid stattfinden, wo¬ bei auch hier mehr als 20 Gew.%, mehr als 50 Gew.%, oder mehr als 80 Gew.%, mehr als 90 Gew.% oder mehr als 95 Gew.% des Metalls M umgesetzt werden können. Auch hier ist eine voll¬ ständige Umsetzung (100 Gew.%) des erzeugten Metalls M zu Me¬ tallcarbonat denkbar.
In einem solchen Metallkreislauf können die einzelnen Schrit- te, also die Umsetzung von Metallcarbonat und ggf. Metall M mit Phosgen, Diphosgen und/oder Triphosgen, die Umsetzung des Metallchlorids zu Metall M und Chlor, ggf. die Erzeugung von CO, beispielsweise die elektrolytische Umsetzung von CO2 zu CO, sowie die Umsetzung des Metalls M mit Kohlendioxid auch zu verschiedenen Zeitpunkten, beispielsweise an verschiedenen Tagen, Monaten oder Jahreszeiten, beispielsweise je nach Verfügbarkeit an Überschussenergie aus erneuerbaren Energien, wie auch an verschiedenen Orten stattfinden, wobei die ein-
zelnen erzeugten Verbindungen, Metallchlorid, Metall M, Chlor und Metallcarbonat sowie ggf. Kohlenmonoxid hier dann auf ge¬ eignete Weise, beispielsweise mit Bahn, LKWs, Schiffen, För¬ derbändern, Rohren, etc. zu den einzelnen Orten transportiert und dort oder am Erzeugungsort ggf. auch gelagert werden kön¬ nen. Auch kann aus dem erzeugten Chlor wieder Phosgen, Diphosgen und/oder Triphosgen erzeugt bzw. Chlor als solches, ggf. zusammen mit Kohlenmonoxid, bei einem zusätzlichen Zu¬ satz von Metall M zum Metallcarbonat bei dessen Umsetzung, verwendet werden und somit gelagert oder transportiert wer¬ den .
Das Verfahren sowie eine Vorrichtung zur Erzeugung des Me- tallcarbonats aus Metall M und Kohlendioxid sind nicht beson¬ ders beschränkt und können beispielsweise eine Verbrennung des Metalls M, ggf. unter Schmelzen und/oder Vorheizen des Metalls M, in einer kohlendioxidhaltigen Atmosphäre, ggf. un¬ ter Zündung des Metalls M umfassen, wobei auch hier für die einzelnen Vorgänge, welche Energie erfordern, beispielsweise Überschussenergie aus erneuerbaren Energien, aber auch ggf. Energie aus einer exothermen Verbrennung des Metalls M mit dem Kohlendioxid verwendet werden kann. Auch können bei der Umsetzung von Metall M und Kohlendioxid bzw. kohlendioxidhal- tiger Atmosphäre, welche auch beispielsweise Luft, Stick¬ stoff, etc. umfassen kann, verschiedene, ggf. gasförmige Wertprodukte wie Acetylen, CO, Wasserstoff, Sauerstoff, Ammo¬ niak, etc. anfallen, die noch weiter umgesetzt oder als solche gespeichert und/oder verwendet werden können. Hierbei kann es auch möglich sein, dass das Metallcarbonat in einer Mischung mit weiteren Feststoffen anfällt, von denen es ggf. abgetrennt werden kann.
Gemäß bestimmten Ausführungsformen findet die Umsetzung von Metallcarbonat und ggf. Metall M mit Phosgen, Diphosgen und/oder Triphosgen in einem Rostreaktor oder einem mechanisch bewegten Festbettreaktor oder in einem Zyklon-Reaktor statt .
Der Rostreaktor, der mechanisch bewegte Festbettreaktor und der Zyklon-Reaktor sind hierbei erfindungsgemäß nicht beson¬ ders beschränkt. Gemäß bestimmten Ausführungsformen erfolgt die Umsetzung in einem Rostreaktor, bei dem das Phosgen, Diphosgen und/oder Triphosgen und/oder Chlor und ggf. Kohlenmonoxid bei einer Zugabe von Metall M als Gas im Gleichstrom mit dem Metallcar- bonat und ggf. Metall M zugegeben wird und/oder das Chlorie- rungsmittel vorgewärmt wird.
Ein beispielhafter Rostreaktor ist in Figur 1 dargestellt. Über eine Zuführeinrichtung 11 für Metallcarbonat wird das Metallcarbonat in den Rostreaktor eingebracht, so dass auf dem Rost 13 ein Metallcarbonat-Bett 12 entsteht, wobei die
Zufuhr von Metallcarbonat auch ggf. mit Metall M, beispiels¬ weise durch eine gemeinsame Öffnung oder durch getrennte Öff¬ nungen bzw. Zuführeinrichtungen, erfolgen kann. Durch den Rost 13 erfolgt die Zufuhr 14 für das Phosgen, Diphosgen und/oder Triphosgen. Wie in Figur 1 dargestellt kann die Zufuhr 14 des Phosgens, Diphosgens und/oder Triphosgens über den gesamten Rost 13 erfolgen, es ist jedoch nicht ausgeschlossen, dass die Zufuhr 14 des Phosgens, Diphosgens und/oder Triphosgens auch nur in Teilbereichen des Rosts 13, beispielsweise nahe der Zuführeinrichtung 11 für Metall¬ carbonat erfolgt und/oder dass die Zufuhr 14 des Phosgens, Diphosgens und/oder Triphosgens mit unterschiedlichen Stoff¬ mengen bzw. Massen bzw. Volumina an verschiedenen Stellen des Rosts 13 erfolgt. Auch können statt Phosgen, Diphosgen und/oder Triphosgen oder zusätzlich zu Phosgen, Diphosgen und/oder Triphosgen Chlor und ggf. Kohlenmonoxid, je nach Zu¬ fuhr von Metall M, zugeführt werden, sowohl über gemeinsame wie auch getrennte Zuführeinrichtungen Auch können das zugeführte Metallcarbonat und ggf. das Metall M gemäß bestimmten Ausführungsformen vor der Zufuhr erwärmt werden, beispielweise über eine Heizvorrichtung und/oder durch erwärmtes Abgas und/oder erwärmten Feststoff und/oder erwärmte Flüssigkeit im erfindungsgemäßen Prozess. Am Ende kann der umgesetzte
und/oder ggf. nicht umgesetzte Feststoff über eine Abführein¬ richtung 15 für Feststoff umfassend Metallchlorid abgeführt werden, beispielweise durch einen Fallschacht 16. Gasförmige Produkte der Umsetzung des Metallcarbonats und des Phosgens, Diphosgens und/oder Triphosgens können über eine Abführeinrichtung 17 für gasförmige Produkte der Umsetzung von Metall- carbonat und Phosgen, Diphosgen und/oder Triphosgen abgeführt werden . Darüber hinaus kann ein Rostreaktor gemäß bestimmten Ausführungsformen ein oder mehrere Kühleinrichtungen und/oder Wärmetauscher umfassen. Wärmetauscher können beispielsweise in der Reaktionskammer vorgesehen werden, die die erzeugte Wärme in Dampf verwandeln, der dann beispielsweise zum Betrieb von Generatoren verwendet werden kann.
Roste sind, um Feststoffe bei langen Aufenthaltszeiten umzu¬ wandeln, etabliert, und ein Beispiel dafür sind Rostfeuerungen, wie sie in Loo, Sjaak van; Koppej an, Jaap: Handbook of Biomass Combustion. London: Earthscan, S. 134 - 144, 2008 beispielhaft dargestellt sind. Das Prinzip der Rostfeuerung ist wohlbekannt und weit entwickelt. Wie auch in Figur 1 bei¬ spielhaft gezeigt, kann ein an der Reaktion beteiligter Feststoff am oberen Ende des Rostes 13 zugeführt werden.
Da der Feststoff über den Rost 13 aus dem Reaktionsraum transportiert werden muss, um einen kontinuierlichen Betrieb des Reaktors zu gewährleisten, besteht der Rost gemäß be¬ stimmten Ausführungsformen aus beweglichen Teilen, die den Transport des Feststoffes ermöglichen. In Figur 2 ist das
Prinzip eines beispielhaften Vorschubrostes für diesen Transport skizziert. Bei diesem ist der Rost 13 aus einzelnen Stä¬ ben 13a, 13b aufgebaut, von denen beispielhaft jeder zweite Stab 13a horizontal beweglich ist, wohingegen die anderen Stäbe 13b fest sind. Dadurch können sowohl Transport als auch Schürung des Feststoffs effizient gewährleistet werden. Dabei können alle beweglichen Stäbe beispielsweise einen gemeinsa¬ men Antrieb besitzen und dadurch phasengleich bewegt werden.
Eine andere Option besteht darin, die Stäbe in Gruppen einzu¬ teilen oder sogar einzeln anzusteuern, wodurch der Umset- zungsprozess sehr genau kontrolliert und eine vollständige Reaktion gewährleistet werden kann, wie DE 10137520 AI darge¬ stellt ist. Ein angepasstes Bewegungsmuster der Roststäbe kann eine Kontrolle und Vergleichmäßigung der Schichtdicke des auf dem Rost liegenden Brennstoffs/Feststoffs als Fest¬ stoffstrom 18 umfassend Metallcarbonat , ggf. Metall M
und/oder Metallchlorid ermöglichen. In Verbindung mit der beispielhaften Prozessgaszuführung umfassend das Phosgen, Diphosgen und/oder Triphosgen und/oder Chlor und ggf. Kohlenmo- noxid von der Unterseite des Rostes (Unterwind) wird somit eine homogene Durchströmung des Feststoffbettes erzielt, wo- bei das Prozessgas aber auch anders zugeführt werden kann. Die dargestellte Variante mit der Durchströmung von der Un¬ terseite kann neben der gleichmäßigen Umsetzung des Feststoffs zu einer Minimierung des Staubaustrags führen. Um so¬ wohl eine gleichmäßige vollständige Umsetzung als auch einen geringen Staubaustrag zu gewährleisten, kann gemäß bestimmten Ausführungsformen die Schichtdicke überwacht werden, bei¬ spielsweise mit entsprechenden Sensoren und/oder Kameras, und/oder es kann eine kontrollierte Zuführung des Phosgens, Diphosgens und/oder Triphosgens und/oder des Chlors und ggf. Kohlenmonoxids über den gesamten Bettbereich erfolgen.
In Figur 2 ist zudem eine Abführung des beispielhaften umgesetzten Prozessgases über die Abführeinrichtung 17 im Co- Current dargestellt, welche beispielhaft erfolgen kann, wobei jedoch auch mehrere Abführeinrichtungen 17 vorgesehen sein können oder die Abführung des umgesetzten Prozessgases anders erfolgen kann. Die Abführung des überschüssigen, ggf. teilweise nicht umgesetzten Prozessgases erfolgt beispielsweise gemäß bestimmten Ausführungsformen am Ende des Feststoffaus- trags aus der Reaktorkammer.
Ein beispielhafter Prozess ist die Umsetzung von Lithiumcarbonat als Metallcarbonat mit Phosgen, Diphosgen und/oder Tri-
phosgen in einem Rostreaktor. Zur Herstellung von Kohlenmono- xid bei der Verwendung von Chlorgas kann Lithium als Metall M verwendet werden. Lithium kann in dem Reaktor beispielsweise in flüssiger, zerstäubter Form eingebracht werden (z.B. über festes Lithium, welches auf eine Temperatur > 180 °C beheizt und zerstäubt wird) oder in Form fester Lithium-Partikel bei¬ gemischt werden.
Bei dem obigen Prozess, der exotherm ist, können beispiels- weise Wärmetauscher im Rostreaktor vorgesehen werden, die die erzeugte Wärme abführen, wobei aus Wasser Dampf erzeugt wer¬ den kann, der einen Generator zur Stromerzeugung betreibt. Durch eine Ausführung im Co-Current kann gemäß bestimmten Ausführungsformen das umgesetzte Metallcarbonat zur Abführ- einrichtung hin gekühlt werden. Bei der Zugabe von Metall, wie Lithium, kann auch so viel zugegeben werden, wie erforderlich ist, um eine übermäßige Erzeugung von Wärme nach Mög¬ lichkeit zu vermeiden. Gemäß weiteren bestimmten Ausführungsformen erfolgt die Umsetzung in einem Zyklon-Reaktor, der gemäß bestimmten Ausführungsformen gekühlt wird, und/oder bei dem ggf. das Metall M an verschiedenen Positionen im Reaktionsbereich, eingebracht wird .
Beispielhafte Zyklon-Reaktoren sind in Figuren 3 und 4 darge¬ stellt, wobei die Zyklon-Reaktoren in Figuren 3 und 4 groß- teils baugleicht sind, außer dass der in Figur 3 dargestellte Zyklonreaktor eine Zuführeinrichtung 11 für Metallcarbonat umfasst, während der in Figur 4 dargestellte Zyklonreaktor eine separate Zuführeinrichtung IIa für Metallcarbonat und eine separate Zuführeinrichtung IIb für Metall M aufweist. Beide dargestellten Zyklon-Reaktoren weisen zudem eine Zufuhr 14 für Phosgen, Diphosgen und/oder Triphosgen und im Fall der Figur 4 zudem für Chlor und ggf. Kohlenmonoxid, eine Abführ¬ einrichtung 15 für Feststoff umfassend Metallchlorid und eine Abführeinrichtung 17 für gasförmige Produkte der Umsetzung von Metallcarbonat und Phosgen, Diphosgen und/oder Triphosgen
auf, wobei sie als Komponenten beispielhaft einen Reaktions- bereich 21, beispielsweise in Form eines rotationssymmetrischen Oberteils, einen Separationsbereich 22, der beispielsweise konisch ausgestaltet ist, wie in der Figur dargestellt, eine Entspannungskammer 23 und eine Zellenradschleuse 24 als Beispiel einer Abführvorrichtung für Feststoff umfassen, wie sie beispielsweise in einem Zyklonabscheider vorhanden sind. Statt der Zufuhr 14 in Figur 4 für Phosgen, Diphosgen
und/oder Triphosgen, Chlor und ggf. Kohlenmonoxid können auch verschiedene Zuführeinrichtungen für jeweils Phosgen, Diphosgen und/oder Triphosgen, Chlor und ggf. Kohlenmonoxid vorge¬ sehen sein, und bei ausreichend Zufuhr von Chlor und ggf. Kohlenmonoxid kann ggf. auch keine Zufuhr von Phosgen, Di¬ phosgen und/oder Triphosgen erforderlich sein. Der erfin- dungsgemäße Zyklon-Reaktor kann aber auch anders aufgebaut sein. Es können zudem auch mehrere Abführeinrichtungen 17 vorgesehen sein oder die Abführung des umgesetzten Prozessgases kann anders erfolgen. Auch kann der abgeführte Feststoff neben Metallchlorid andere Stoffe wie nicht umgesetzte Edukte oder anderes umfassen. Der Zyklon-Reaktor kann ein oder mehrere Kühlelemente/Kühlvorrichtungen und/oder Wärmetauscher, welche nicht dargestellt sind, umfassen, wobei in den Wärme¬ tauschern beispielsweise Dampf erzeugt werden kann, der zur Erzeugung von Strom in Generatoren verwendet werden kann.
Beispielhaft kann ein Zyklon-Reaktor für die Umsetzung von L12CO3 mit Phosgen, Diphosgen und/oder Triphosgen zu LiCl verwendet werden, beispielhaft in Form eines Zyklonabschei¬ ders. Dabei werden das Lithiumcarbonat und das Phosgen, Di- phosgen und/oder Triphosgen beispielsweise in ein rotationssymmetrisches Oberteil als Reaktionsbereich 21 tangential eingeblasen und so miteinander verwirbelt und in Rotation gebracht. Da die gewünschte Reaktion der beiden Edukte zu Li¬ thiumchlorid exotherm ist, wird zusätzliche eine Kühlung be- nötigt, die beispielsweise durch einen oder mehrere Wärmetau¬ scher erfolgen kann.
Weiterhin kann dem L12CO3 Reinlithium beigemischt werden, wodurch Kohlenmonoxid entstehen kann, welches mit Chlor zu Phosgen, Diphosgen und/oder Triphosgen umgesetzt werden kann, so dass hier Chlorgas und ggf. Kohlenmonoxid zusätzlich zu oder statt Phosgen, Diphosgen und/oder Triphosgen zugeführt werden können. Das Lithium kann dabei z.B. entweder in fester Form, beispielsweise als Lithium-Partikel, oder als flüssi¬ ges, verdüstes Lithium in den Reaktor eingebracht werden. Zur besseren Steuerung des Reaktionsprozesses ist es denkbar, das Lithium an verschiedenen Positionen im Reaktionsbereich einzubringen, wie auch in Figur 4 dargestellt.
Durch die Schwerkraft und die Rotation laufen sowohl die fes¬ ten (z.B. LiCl) als auch die gasförmigen Reaktionsprodukte (z.B. O2, CO2) auf einer Spiralbahn aus dem Reaktionsbereich 21 nach unten in den konischen Separationsbereich 22. Durch die Verjüngung im Separationsbereich 22 nimmt die Rotationsgeschwindigkeit immer mehr zu, sodass feste Partikel durch die Fliehkraft an die Wände geschleudert und dabei soweit ab- gebremst werden, dass sie sich aus der Strömung lösen und nach unten in die Entspannungskammer 23 fallen. Die dadurch separierten Gase können nun über ein mittiges Tauchrohr nach oben aus dem Reaktor abgezogen werden. Die in der Entspannungskammer 23 separierten Feststoffe können beispielsweise über eine Zellenradschleuse 24 während des Betriebes entnom¬ men werden.
Gemäß bestimmten Ausführungsformen können zudem die Wände des Zyklon-Reaktors gekühlt werden, um überschüssige Wärme abzu- führen, wobei diese wieder zur Dampferzeugung zum Betrieb von Generatoren verwendet werden kann.
Die vorliegende Erfindung betrifft zudem eine Vorrichtung, in der das erfindungsgemäße Verfahren durchgeführt werden kann.
Gemäß einem Aspekt betrifft die vorliegende Erfindung eine Vorrichtung zur Umsetzung von Metallcarbonat als Feststoff mit Phosgen, Diphosgen und/oder Triphosgen zu Metallchlorid
Mx Clx ~, wobei das Metall M ausgewählt ist aus der Gruppe der Alkalimetalle, Erdalkalimetalle, AI und Zn, bevorzugt Li und Mg, besonders bevorzugt Li, und x der Wertigkeit des Metall¬ kations entspricht, umfassend
einen ersten Reaktor zur Umsetzung von Metallcarbonat und dem Chlorierungsmittel ;
eine erste Zuführeinrichtung für Metallcarbonat, die dazu ausgebildet ist, Metallcarbonat als Feststoff in den ersten Reaktor einzubringen;
eine zweite Zuführeinrichtung für Phosgen, Diphosgen und/oder Triphosgen, die dazu ausgebildet ist, Phosgen, Diphosgen und/oder Triphosgen in den ersten Reaktor einzubringen;
eine erste Abführeinrichtung für Metallchlorid, die dazu aus¬ gebildet ist, Metallchlorid aus dem ersten Reaktor zu entfer- nen; und
eine zweite Abführeinrichtung für gasförmige Produkte der Um¬ setzung von Metallchlorid und Phosgen, Diphosgen und/oder Triphosgen, die dazu ausgebildet ist, gasförmige Produkte der Umsetzung von Metallcarbonat und Phosgen, Diphosgen und/oder Triphosgen aus dem ersten Reaktor zu entfernen.
Gemäß bestimmten Ausführungsformen kann eine solche Vorrichtung weiterhin eine dritte Zuführeinrichtung für Metall M, die dazu ausgebildet ist, Metall M in den ersten Reaktor ein- zubringen, umfassen.
Gemäß einem weiteren Aspekt betrifft die vorliegende Erfin¬ dung eine Vorrichtung zur Umsetzung von Metallcarbonat als Feststoff mit Phosgen, Diphosgen und/oder Triphosgen zu Me- tallchlorid Mx+Clx ~, wobei das Metall M ausgewählt ist aus der Gruppe der Alkalimetalle, Erdalkalimetalle, AI und Zn, bevor¬ zugt Li und Mg, besonders bevorzugt Li, und x der Wertigkeit des Metallkations entspricht, wobei als Edukt zusätzlich Me¬ tall M zugesetzt wird, umfassend
einen ersten Reaktor zur Umsetzung von Metallcarbonat und dem Chlorierungsmittel ;
eine erste Zuführeinrichtung für Metallcarbonat , die dazu ausgebildet ist, Metallcarbonat als Feststoff in den ersten Reaktor einzubringen;
eine siebte Zuführeinrichtung für Chlor, die dazu ausgebildet ist, Chlor in den ersten Reaktor einzubringen;
eine erste Abführeinrichtung für Metallchlorid, die dazu aus¬ gebildet ist, Metallchlorid aus dem ersten Reaktor zu entfer¬ nen;
optional mindestens eine achte Zuführeinrichtung für Kohlen- monoxid und/oder Phosgen, Diphosgen und/oder Triphosgen, die dazu ausgebildet ist, Kohlenmonoxid und/oder Phosgen, Diphos¬ gen und/oder Triphosgen in den ersten Reaktor einzubringen; und
eine zweite Abführeinrichtung für gasförmige Produkte der Um- setzung von Metallchlorid und Phosgen, Diphosgen und/oder
Triphosgen, die dazu ausgebildet ist, gasförmige Produkte der Umsetzung von Metallcarbonat und Phosgen, Diphosgen und/oder Triphosgen aus dem ersten Reaktor zu entfernen,
weiterhin umfassend eine dritte Zuführeinrichtung für Metall M, die dazu ausgebildet ist, Metall M in den ersten Reaktor einzubringen .
In solchen Ausführungsformen kann die erfindungsgemäße Vorrichtung zudem eine zweite Elektrolyseeinheit zur Erzeugung von Kohlenmonoxid aus Kohlendioxid umfassen, aus der Kohlen¬ monoxid über eine Abführeinrichtung einer optionalen achten Zuführeinrichtung für Kohlenmonoxid zugeführt wird. Wobei die zweite Elektrolyseeinheit zur Erzeugung von Kohlenmonoxid aus Kohlendioxid daneben eine Zufuhr für Kohlendioxid und eine Zufuhr für Wasser und eine Abführeinrichtung für Sauerstoff oder ähnliches umfassen kann.
Erfindungsgemäß ist gemäß bestimmten Ausführungsformen hierbei nicht ausgeschlossen, dass mit der ersten Abführeinrich- tung für Metallchlorid neben dem Metallchlorid auch weitere
Feststoffe oder andere Stoffe aus dem ersten Reaktor entfernt werden, beispielsweise auch nicht umgesetztes Metallcarbonat
und/oder Metall M sowie weitere Umsetzungsprodukte von Me- tallcarbonat und/oder Metall M mit dem Chlorierungsmittel.
In bestimmten Ausführungsformen ist der erste Reaktor zur Um- setzung von Metallcarbonat und dem Chlorierungsmittel ein
Rostreaktor oder ein mechanisch bewegter Festbettreaktor oder ein Zyklon-Reaktor. Zudem kann in der erfindungsgemäßen Vorrichtung die Zufuhr von Metall M und Metallcarbonat in den ersten Reaktor über eine gemeinsame Öffnung im ersten Reaktor erfolgen.
Gemäß bestimmten Ausführungsformen kann die erfindungsgemäße Vorrichtung weiterhin eine Elektrolyseeinrichtung für Metallchlorid umfassen, die dazu ausgebildet ist, Metallchlorid zu Metall M und Chlor zu elektrolysieren, eine vierte Zuführeinrichtung für Metallchlorid umfassen, die mit der ersten Abführeinrichtung für Metallchlorid verbunden und dazu ausgebildet ist, das Metallchlorid der Elektrolyseeinrichtung zu¬ zuführen, eine dritte Abführeinrichtung für Metall M umfas- sen, die dazu ausgebildet ist, Metall M aus der Elektrolyse¬ einrichtung zu entfernen, und eine vierte Abführeinrichtung für Chlor umfassen, die dazu ausgebildet ist, Chlor aus der Elektrolyseeinrichtung zu entfernen. Auch kann beispielsweise eine zusätzliche Abführeinrichtung vorhanden sein, die dazu ausgebildet ist, weitere Umsetzungsprodukte der Elektrolyse von Metallchlorid, beispielsweise bei der Umsetzung einer Lö¬ sung von Metallchlorid, wobei hier zuvor ein Lösungsmittel wie Wasser, etc. zum Metallchlorid zugeführt wurde, aus der Elektrolyseeinrichtung abzuführen. Der Aufbau der Elektroly- seeinrichtung ist hierbei nicht besonders beschränkt und kann gewöhnlich verwendete Elektrolyseeinrichtungen, wie beispielsweise zur Schmelzflusselektrolyse oder zur Elektrolyse von Lösungen, bevorzugt zur Schmelzflusselektrolyse, umfas¬ sen .
Gemäß bestimmten Ausführungsformen ist nicht ausgeschlossen, dass mit der dritten Abführeinrichtung für Metall M neben dem Metall M auch andere Feststoffe oder andere Stoffe wie bei-
spielsweise Schmelzhilfsstoffe, nicht umgesetztes Metallchlo¬ rid und/oder weitere Umsetzungsprodukte der Elektrolyse ent¬ fernt werden. Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann zudem bzw. außerdem gemäß bestimmten Ausführungsformen weiterhin einen zweiten Reaktor zur Umsetzung von Metall M mit Kohlendioxid zu Metall- carbonat umfassen, der dazu ausgebildet ist, Metall M mit Kohlendioxid umzusetzen, eine fünfte Zuführeinrichtung für Metall M umfassen, die dazu ausgebildet ist, Metall M dem zweiten Reaktor zuzuführen, eine sechste Zuführeinrichtung für Kohlendioxid umfassen, die dazu ausgebildet ist, Kohlen¬ dioxid dem zweiten Reaktor zuzuführen, eine fünfte Abführeinrichtung für Metallcarbonat umfassen, die mit der ersten Zu- führeinrichtung verbunden ist und dazu ausgebildet ist, das
Metallcarbonat aus dem zweiten Reaktor zu entfernen, und mindestens eine sechste Abführeinrichtung für die weiteren Produkte der Umsetzung von Metall M und Kohlendioxid umfassen, die dazu ausgebildet, die weiteren Produkte der Umsetzung von Metall M und Kohlendioxid aus dem zweiten Reaktor abzuführen. Hierbei können auch mehrere Abführeinrichtungen für die weiteren Produkte der Umsetzung von Metall M und Kohlendioxid umfasst sein. Der zweite Reaktor ist hierbei nicht besonders beschränkt und kann beispielsweise ein Verbrennungsreaktor sein.
Gemäß bestimmten Ausführungsformen ist nicht ausgeschlossen, dass mit der fünften Abführeinrichtung für Metallcarbonat neben dem Metallcarbonat auch andere Feststoffe oder andere Stoffe wie beispielsweise nicht umgesetztes Metall M und/oder weitere Umsetzungsprodukte der Umsetzung von Metall M und Kohlendioxid entfernt werden.
Gemäß bestimmten Ausführungsformen umfasst eine erfindungsge- mäße Vorrichtung eine Elektrolyseeinrichtung für Metallchlorid, die dazu ausgebildet ist, Metallchlorid zu Metall M und Chlor zu elektrolysieren;
eine vierte Zuführeinrichtung von Metallchlorid, die mit der ersten Abführeinrichtung für Metallchlorid verbunden ist und dazu ausgebildet ist, das Metallchlorid der Elektrolyseein¬ richtung zuzuführen;
eine dritte Abführeinrichtung für Metall M, die dazu ausge¬ bildet ist, Metall M aus der Elektrolyseeinrichtung zu entfernen;
eine vierte Abführeinrichtung für Chlor, die dazu ausgebildet ist, Chlor aus der Elektrolyseeinrichtung zu entfernen;
einen zweiten Reaktor zur Umsetzung von Metall M mit Kohlendioxid zu Metallcarbonat, der dazu ausgebildet ist, Metall M mit Kohlendioxid umzusetzen;
eine fünfte Zuführeinrichtung für Metall M, die dazu ausge¬ bildet ist, Metall M dem zweiten Reaktor zuzuführen;
eine sechste Zuführeinrichtung für Kohlendioxid, die dazu ausgebildet ist, Kohlendioxid dem zweiten Reaktor zuzuführen; eine fünfte Abführeinrichtung für Metallcarbonat, die mit der ersten Zuführeinrichtung verbunden ist und dazu ausgebildet ist, das Metallcarbonat aus dem zweiten Reaktor zu entfernen; und
mindestens eine sechste Abführeinrichtung für die weiteren Produkte der Umsetzung von Metall M und Kohlendioxid, die da¬ zu ausgebildet, die weiteren Produkte der Umsetzung von Me¬ tall M und Kohlendioxid aus dem zweiten Reaktor abzuführen; bei der die dritte Abführeinrichtung mit der fünften Zuführeinrichtung verbunden ist.
Auch hier ist gemäß bestimmten Ausführungsformen nicht ausgeschlossen, dass mit der dritten Abführeinrichtung für Metall M neben dem Metall M auch andere Feststoffe oder andere Stof¬ fe wie beispielsweise Schmelzhilfsstoffe, nicht umgesetztes Metallchlorid und/oder weitere Umsetzungsprodukte der Elekt¬ rolyse entfernt werden, und/oder dass mit der fünften Abführeinrichtung für Metallcarbonat neben dem Metallcarbonat auch andere Feststoffe oder andere Stoffe wie beispielsweise nicht umgesetztes Metall M und/oder weitere Umsetzungsprodukte der Umsetzung von Metall M und Kohlendioxid entfernt werden.
Gemäß bestimmten Ausführungsformen ist die dritte Abführeinrichtung zusätzlich mit der dritten Zuführeinrichung verbunden. Auf diese Weise kann zudem Metall M rezykliert werden, so dass kein oder weniger Zusatz von Metall M zum erfindungsgemäßen Verfahren erforderlich ist. Es ist hierbei jedoch nicht ausgeschlossen, dass weiteres Metall M über eine weite¬ re, separate dritte Zuführeinrichtung oder über dieselbe dritte Zuführeinrichtung dem ersten Reaktor zugeführt wird.
Gemäß bestimmten Ausführungsformen umfasst eine erfindungsge¬ mäße Vorrichtung weiterhin eine zweite Elektrolyseeinrichtung zur Elektrolyse von Kohlendioxid, die dazu ausgebildet ist, Kohlendioxid zu elektrolysieren;
eine neunte Abführeinrichtung für Kohlenmonoxid, die dazu ausgebildet ist, Kohlenmonoxid aus der zweiten Elektrolyse¬ einrichtung abzuführen;
eine zehnte Zuführeinrichtung für Kohlendioxid, die dazu aus¬ gebildet ist, Kohlendioxid der zweiten Elektrolyseeinrichtung zuzuführen ;
eine zehnte Abführeinrichtung für Sauerstoff, die dazu ausge¬ bildet ist, Sauerstoff aus der zweiten Elektrolyseeinrichtung abzuführen;
ggf. einen und dritten Reaktor zur Umsetzung von Chlor und Kohlenmonoxid, der dazu ausgebildet ist, Chlor und Kohlenmo¬ noxid zu Phosgen, Diphosgen und/oder Triphosgen umzusetzen und mit der zweiten Zuführeinrichtung für Phosgen, Diphosgen und/oder Triphosgen verbunden ist;
eine neunte Zuführeinrichtung für Kohlenmonoxid, die mit der neunten Abführeinrichtung für Kohlenmonoxid verbunden und dazu ausgebildet ist, Kohlenmonoxid dem ersten Reaktor zur Um¬ setzung von Metallcarbonat und Phosgen, Diphosgen und/oder Triphosgen oder dem dritten Reaktor zur Umsetzung von Chlor und Kohlenmonoxid zuzuführen.
Gemäß bestimmten Ausführungsformen umfasst eine erfindungsge¬ mäße Vorrichtung einen dritten Reaktor zur Umsetzung von Chlor und Kohlenmonoxid, der dazu ausgebildet ist, Chlor und Kohlenmonoxid zu Phosgen, Diphosgen und/oder Triphosgen umzu-
setzen und mit der zweiten Zuführeinrichtung für Phosgen, Diphosgen und/oder Triphosgen verbunden ist. Aus diesem Reaktor können dann das Phosgen, Diphosgen und/oder Triphosgen dem ersten Reaktor zur Umsetzung von Metallcarbonat und Phosgen, Diphosgen und/oder Triphosgen zugeführt werden. In solchen Ausführungsformen findet die Herstellung des Phosgens,
Diphosgens und/oder Triphosgens außerhalb des ersten Reaktors statt . Zudem können der erste und/oder zweite Reaktor und/oder die Elektrolyseeinrichtungen auch zusätzliche Einrichtungen wie ein oder mehrere Kühleinrichtungen, Heizeinrichtungen, Wärmetauscher, Pumpen, etc. umfassen. Auch können solche Einrichtungen an den verschiedenen Zu- und Abführeinrichtungen vor- gesehen sein. Die Art und Weise der Zu- und Abführeinrichtungen ist nicht besonders beschränkt und kann geeignet gewählt bzw. vorgesehen werden, beispielsweise als Öffnung, Rost, Gitter, Fallschacht, etc. Die Verbindung zwischen den verschiedenen Zu- und Abführeinrichtungen, wie oben und nachfol- gend beispielhaft beschrieben, kann auf geeignete Weise vor¬ gesehen sein, beispielsweise durch Förderbänder, Rohre, etc., aber auch im Sinne von Lagern und geeigneten Transportmöglichkeiten . Weiterhin können der erste Reaktor sowie die Elektrolyseeinrichtung, der zweite Reaktor, der dritte Reaktor und/oder die zweite Elektrolyseeinrichtung auch an verschiedenen Orten vorhanden sein, so dass diese nicht zwangsläufig mit Rohren, Förderbändern oder Ähnlichem verbunden sein müssen, sondern die Verbindung auch über Transportmöglichkeiten wie Schiffe, Gütertransport per Bahn, LKW, etc. stattfinden können. Dies hat den Vorteil, dass die Energie benötigenden Schritte, bei¬ spielsweise einer oder beide Elektrolyseschritte, an Standor¬ ten vonstattengehen können, an denen Überschussenergie regel- mäßig vorhanden ist, während beispielsweise die exothermen
Prozesse bzw. Verfahrensschritte an Orten durchgeführt werden können, an denen Überschussenergie nur selten oder auch nie
vorhanden ist, so dass auf diese Weise eine Art „Energie¬ transport" stattfindet.
Die obigen Ausführungsformen, Ausgestaltungen und Weiterbil- düngen lassen sich, sofern sinnvoll, beliebig miteinander kombinieren. Weitere mögliche Ausgestaltungen, Weiterbildungen und Implementierungen der Erfindung umfassen auch nicht explizit genannte Kombinationen von zuvor oder im Folgenden bezüglich der Ausführungsbeispiele beschriebenen Merkmalen der Erfindung. Insbesondere wird der Fachmann auch Einzelaspekte als Verbesserungen oder Ergänzungen zu der jeweiligen Grundform der vorliegenden Erfindung hinzufügen.
Beispiele für erfindungsgemäße Vorrichtungen sind in den Fi- guren 5 bis 17 schematisch dargestellt. In den verschiedenen Ausführungsformen können im ersten und/oder ggf. zweiten Reaktor jeweils Wärmetauscher und/oder Kühleinrichtungen, etc., sowie weitere Vorrichtungen an den verschiedenen Zuführ- und/oder Abführeinrichtungen sowie der Elektrolyseeinrichtung E vorgesehen sein.
In Figur 5 ist eine erste beispielhafte Ausführungsform dar¬ gestellt, in der Metallcarbonat über eine erste Zuführein¬ richtung 1 für Metallcarbonat dem ersten Reaktor R zur Umset- zung von Metallcarbonat als Feststoff mit Phosgen, Diphosgen und/oder Triphosgen zu Metallchlorid zugeführt werden. Über eine zweite Zuführeinrichtung 2 für Phosgen, Diphosgen und/oder Triphosgen wird dem ersten Reaktor R zudem Phosgen, Diphosgen und/oder Triphosgen zugeführt. Aus dem ersten Reak- tor R werden dann Metallchlorid über eine erste Abführeinrichtung 1 λ für Metallchlorid und gasförmige Produkte der Um¬ setzung von Metallcarbonat und Phosgen, Diphosgen und/oder Triphosgen über eine zweite Abführeinrichtung 2 λ für gasförmige Produkte der Umsetzung von Metallcarbonat und Phosgen, Diphosgen und/oder Triphosgen abgeführt.
Eine zweite beispielhafte Ausführungsform ist in Figur 6 dar¬ gestellt, in der zusätzlich Metall M über eine dritte Zuführ-
einrichtung 3 für Metall M dem ersten Reaktor R über eine getrennte Öffnung im Vergleich zur Zuführeinrichtung 1 für Me- tallcarbonat zugeführt werden. In alternativen Ausführungs¬ formen können das Metallcarbonat und das Metall M auch über eine gemeinsame Öffnung zugeführt werden. Hierbei kann die Vereinigung der Stoffströme der ersten Zuführeinrichtung 1 für Metallcarbonat und der dritten Zuführeinrichtung 3 für Metall M direkt am ersten Reaktor R oder bereits davor erfolgen .
Eine dritte beispielhafte Ausführungsform ist in Figur 7 dargestellt, bei der im Vergleich zur zweiten beispielhaften Ausführungsform statt der zweiten Zuführeinrichtung 2 für Phosgen, Diphosgen und/oder Triphosgen eine siebte Zuführein- richtung 7 für Chlor vorgesehen ist, wobei das Chlor dann mit Kohlenmonoxid aus der Reaktion von Metallcarbonat und Metall M zu Phosgen, Diphosgen und/oder Triphosgen reagiert.
In einer vierten beispielhaften Ausführungsform ist zudem im Vergleich zur dritten beispielhaften Ausführungsform eine achte Zuführeinrichtung 8 für Kohlenmonoxid und/oder Phosgen, Diphosgen und/oder Triphosgen vorgesehen, durch die Phosgen, Diphosgen und/oder Triphosgen und/oder Kohlenmonoxid zugeführt werden, so nicht genügend Kohlendioxid und/oder Phos- gen, Diphosgen und/oder Triphosgen zur Umsetzung von Metallcarbonat vorhanden sind, wobei die Zufuhr auch über zwei se¬ parate achte Zuführeinrichtungen 8 erfolgen kann.
Eine fünfte beispielhafte Ausführungsform, welche in Figur 9 dargestellt ist, entspricht der ersten beispielhaften Ausführungsform, wobei das durch die erste Abführeinrichtung 1 λ für Metallchlorid abgeführte Metallchlorid über eine vierte Zu¬ führeinrichtung 4 für Metallchlorid einer Elektrolyseeinrichtung E zugeführt wird und dort elektrolysiert wird. Aus der Elektrolyseeinrichtung E werden dann Metall M über eine dritte Abführeinrichtung 3 λ für Metall und Chlor über eine vierte Abführeinrichtung 4λ für Chlor abgeführt. Es ist bei einer solchen Ausführungsform jedoch nicht ausgeschlossen, dass dem
ersten Reaktor R zusätzlich Metall M wie in der zweiten beispielhaften Ausführungsform und ggf. Chlor wie in der dritten beispielhaften Ausführungsform und ggf. Phosgen, Diphosgen und/oder Triphosgen und/oder Kohlenmonoxid wie in der vierten beispielhaften Ausführungsform zugeführt wird. Auch ist nicht ausgeschlossen, dass Metallchlorid der Elektrolyseeinrichtung E aus einer anderen Quelle als dem ersten Reaktor R zusätzlich zugeführt wird. Eine sechste beispielhafte Ausführungsform, die in Figur 10 dargestellt ist, entspricht der fünften beispielhaften Aus¬ führungsform, wobei Metall M wie in der zweiten beispielhaf¬ ten Ausführungsform über eine dritte Zuführeinrichtung 3, Chlor wie in der dritten beispielhaften Ausführungsform über eine siebte Zuführeinrichtung 7 und Phosgen, Diphosgen und/oder Triphosgen und/oder Kohlenmonoxid wie in der vierten beispielhaften Ausführungsform über eine achte Zuführeinrichtung 8 zugeführt werden, wobei jedoch keine zweite Zuführeinrichtung 2 für Phosgen, Diphosgen und/oder Triphosgen vorge- sehen ist. Die vierte Abführeinrichtung 4λ ist mit der siebten Zuführeinrichtung 7 verbunden, so dass Chlor rezykliert wird, wobei nicht ausgeschlossen ist, dass Chlor auch aus ei¬ ner weiteren Quelle dem ersten Reaktor R zugeführt wird und/oder auch der Elektrolyseeinrichtung E ohne Rezyklieren entnommen wird.
Eine siebte beispielhafte Ausführungsform ist in Figur 11 dargestellt, in der zusätzlich zur sechsten beispielhaften Ausführungsform noch eine zweite Elektrolyseeinrichtung Ελ zur Elektrolyse von Kohlendioxid, die dazu ausgebildet ist, Kohlendioxid zu elektrolysieren, eine neunte Abführeinrichtung 9λ für Kohlenmonoxid, die dazu ausgebildet ist, Kohlen¬ monoxid aus der zweiten Elektrolyseeinrichtung Ελ abzuführen, eine zehnte Zuführeinrichtung 10 für Kohlendioxid, die dazu ausgebildet ist, Kohlendioxid der zweiten Elektrolyseeinrich¬ tung zuzuführen, eine zehnte Abführeinrichtung 10 λ für Sauerstoff, die dazu ausgebildet ist, Sauerstoff aus der zweiten Elektrolyseeinrichtung Ελ abzuführen, ein dritter Reaktor Rx x
zur Umsetzung von Chlor und Kohlenmonoxid, der dazu ausgebil¬ det ist, Chlor und Kohlenmonoxid zu Phosgen, Diphosgen und/oder Triphosgen umzusetzen, und eine neunte Zuführeinrichtung 9 für Kohlenmonoxid, die mit der neunten Abführein- richtung 9λ für Kohlenmonoxid verbunden und dazu ausgebildet ist, Kohlenmonoxid dem dritten Reaktor Rx x zur Umsetzung von Chlor und Kohlenmonoxid zuzuführen, vorhanden sind, wobei im Gegensatz zur sechsten beispielhaften Ausführungsform keine dritte Zuführeinrichtung 3 für Metall M und keine achte Zu- führeinrichtung 8 vorhanden sind und das Chlor mit der siebten Zuführeinrichtung 7 in den dritten Reaktor Rx x und nicht in den ersten Reaktor R zugeführt wird. Der dritte Reaktor Rx x ist mit der zweiten Zuführeinrichtung 2 für Phosgen, Diphosgen und/oder Triphosgen verbunden, so dass Phosgen, Di- phosgen und/oder Triphosgen aus dem dritten Reaktor Rx x dem ersten Reaktor R zugeführt wird. Es ist in einer solchen Ausführungsform nicht ausgeschlossen, dass zusätzlich noch Metall M, Chlor und/oder Kohlenmonoxid, Phosgen, Diphosgen und/oder Triphosgen dem ersten Reaktor zugeführt werden.
Eine achte beispielhafte Ausführungsform ist in Figur 12 schematisch dargestellt. In dieser Ausführungsform sind zusätzlich zur sechsten beispielhaften Ausführungsform noch eine zweite Elektrolyseeinrichtung E λ zur Elektrolyse von Kohlendioxid, die dazu ausgebildet ist, Kohlendioxid zu elektrolysieren, eine neunte Abführeinrichtung 9λ für Kohlenmonoxid, die dazu ausgebildet ist, Kohlenmonoxid aus der zweiten Elektrolyseeinrichtung Ελ abzuführen, eine zehnte Zuführeinrichtung 10 für Kohlendioxid, die dazu ausgebildet ist, Kohlendioxid der zweiten Elektrolyseeinrichtung zuzuführen, eine zehnte Abführeinrichtung 10 λ für Sauerstoff, die dazu ausgebildet ist, Sauerstoff aus der zweiten Elektrolyse¬ einrichtung Ελ abzuführen, und eine neunte Zuführeinrichtung 9 für Kohlenmonoxid, die mit der neunten Abführeinrichtung 9 λ für Kohlenmonoxid verbunden und dazu ausgebildet ist, Kohlen¬ monoxid dem ersten Reaktor R zuzuführen, vorhanden, wobei im Gegensatz zur sechsten beispielhaften Ausführungsform wiederum keine dritte Zuführeinrichtung 3 für Metall M und keine
achte Zuführeinrichtung 8 vorhanden sind. Es ist auch in einer solchen Ausführungsform nicht ausgeschlossen, dass zusätzlich noch Metall M, Chlor und/oder Kohlenmonoxid, Phosgen, Diphosgen und/oder Triphosgen dem ersten Reaktor zuge- führt werden.
Eine neunte beispielhafte Ausführungsform ist in Figur 13 skizziert und entspricht zunächst wiederum der ersten Ausfüh¬ rungsform, wobei das über die erste Zuführeinrichtung 1 für Metallcarbonat dem ersten Reaktor R zugeführte Metallcarbonat aus einem zweiten Reaktor Rx zur Umsetzung von Metall M mit Kohlendioxid zu Metallcarbonat stammt, aus dem es durch eine fünfte Abführeinrichtung 5λ für Metallcarbonat, welche mit der ersten Zuführeinrichtung 1 für Metallcarbonat verbunden ist, abgeführt wird. Zum zweiten Reaktor Rx werden Metall über eine fünfte Zuführeinrichtung 5 für Metall und Kohlendi¬ oxid über eine sechste Zuführeinrichtung 6 für Kohlendioxid zugeführt und zudem weitere Produkte der Umsetzung von Metall M und Kohlendioxid über eine sechste Abführeinrichtung 6 λ für die weiteren Produkte der Umsetzung von Metall M und Kohlendioxid abgeführt. Es ist bei einer solchen Ausführungsform jedoch nicht ausgeschlossen, dass dem ersten Reaktor R zusätzlich Metall M wie in der zweiten beispielhaften Ausführungsform und ggf. Chlor wie in der dritten beispielhaften Ausführungsform und ggf. Phosgen, Diphosgen und/oder Triphosgen und/oder Kohlenmonoxid wie in der vierten beispielhaften Ausführungsform zugeführt wird. Auch ist nicht ausgeschlos¬ sen, dass dem ersten Reaktor R Metallcarbonat aus einer ande¬ ren Quelle als dem zweiten Reaktor Rx zusätzlich zugeführt wird. Ebenso können eine Herstellung von Phosgen, Diphosgen und/oder Triphosgen wie in der siebten beispielhaften Ausführungsform und/oder eine Zufuhr von Kohlenmonoxid wie in der achten beispielhaften Ausführungsform vorhanden sein, wobei das für die siebte und/oder achte beispielhafte Ausführungs- form dargelegte auch in solchen Ausführungsformen zutrifft.
Die in Figur 14 dargestellte beispielhafte zehnte Ausfüh¬ rungsform entspricht zunächst der fünften beispielhaften Aus-
führungsform, wobei das über die erste Zuführeinrichtung 1 für Metallcarbonat dem ersten Reaktor R zugeführte Metallcarbonat aus einem zweiten Reaktor Rx zur Umsetzung von Metall M mit Kohlendioxid zu Metallcarbonat stammt, aus dem es durch eine fünfte Abführeinrichtung 5λ für Metallcarbonat, welche mit der ersten Zuführeinrichtung 1 für Metallcarbonat verbunden ist, abgeführt wird. Zum zweiten Reaktor Rx werden Metall M über eine fünfte Zuführeinrichtung 5 für Metall M und Kohlendioxid über eine sechste Zuführeinrichtung 6 für Kohlendi- oxid zugeführt und zudem weitere Produkte der Umsetzung von
Metall M und Kohlendioxid über eine sechste Abführeinrichtung 6λ für die weiteren Produkte der Umsetzung von Metall M und Kohlendioxid abgeführt. Das im zweiten Reaktor Rx umzusetzende Metall M stammt, zumindest teilweise, aus der Elektrolyse- einrichtung E, wobei hier die fünfte Zuführeinrichtung 5 für Metall M mit der dritten Abführeinrichtung 3 λ für Metall M verbunden ist. Es ist bei einer solchen Ausführungsform jedoch nicht ausgeschlossen, dass dem ersten Reaktor R zusätzlich Metall M wie in der zweiten beispielhaften Ausführungs- form und ggf. Chlor wie in der dritten beispielhaften Ausführungsform und ggf. Phosgen, Diphosgen und/oder Triphosgen und/oder Kohlenmonoxid wie in der vierten beispielhaften Ausführungsform zugeführt wird. Auch ist nicht ausgeschlossen, dass dem ersten Reaktor R Metallcarbonat aus einer anderen Quelle als dem zweiten Reaktor Rx und/oder Metallchlorid der Elektrolyseeinrichtung E aus einer anderen Quelle als dem ersten Reaktor R und/oder Metall M dem zweiten Reaktor Rx aus einer anderen Quelle als der Elektrolyseeinrichtung E zusätzlich zugeführt werden. Ebenso können eine Herstellung von Phosgen, Diphosgen und/oder Triphosgen wie in der siebten beispielhaften Ausführungsform und/oder eine Zufuhr von Kohlenmonoxid wie in der achten beispielhaften Ausführungsform vorhanden sein, wobei das für die siebte und/oder achte bei¬ spielhafte Ausführungsform dargelegte auch in solchen Ausfüh- rungsformen zutrifft.
Die in Figur 15 dargestellte beispielhafte elfte Ausführungs¬ form entspricht der zehnten Ausführungsform, wobei Metall M
wie in der zweiten beispielhaften Ausführungsform über eine dritte Zuführeinrichtung 3, Chlor wie in der dritten beispielhaften Ausführungsform über eine siebte Zuführeinrichtung 7 und Phosgen, Diphosgen und/oder Triphosgen und/oder Kohlenmonoxid wie in der vierten beispielhaften Ausführungs¬ form über eine achte Zuführeinrichtung 8 zugeführt werden, wobei jedoch keine zweite Zuführeinrichtung 2 für Phosgen, Diphosgen und/oder Triphosgen vorgesehen ist. Die vierte Abführeinrichtung 4 λ ist mit der siebten Zuführeinrichtung 7 verbunden, so dass Chlor rezykliert wird, wobei nicht ausge¬ schlossen ist, dass Chlor auch aus einer weiteren Quelle dem ersten Reaktor R zugeführt wird und/oder auch der Elektrolyseeinrichtung E ohne Rezyklieren entnommen wird. Ebenso können eine Herstellung von Phosgen, Diphosgen und/oder Triphos- gen wie in der siebten beispielhaften Ausführungsform
und/oder eine Zufuhr von Kohlenmonoxid wie in der achten beispielhaften Ausführungsform vorhanden sein, wobei das für die siebte und/oder achte beispielhafte Ausführungsform dargeleg¬ te auch in solchen Ausführungsformen zutrifft.
Eine zwölfte beispielhafte Ausführungsform ist in Figur 16 dargestellt, welche größtenteils der zehnten beispielhaften Ausführungsform entspricht, wobei jedoch ein Teil des Metalls M aus der Elektrolyseeinrichtung E dem ersten Reaktor R zuge- führt wird, also die dritte Abführeinrichtung 3 λ zusätzlich mit einer dritten Zuführeinrichtung 3 verbunden ist. Es ist bei einer solchen Ausführungsform jedoch nicht ausgeschlossen, dass ggf. Chlor wie in der dritten beispielhaften Ausführungsform und ggf. Phosgen, Diphosgen und/oder Triphosgen und/oder Kohlenmonoxid wie in der vierten beispielhaften Ausführungsform zugeführt wird. Auch ist nicht ausgeschlossen, dass dem ersten Reaktor R Metallcarbonat aus einer anderen Quelle als dem zweiten Reaktor Rx und/oder Metallchlorid der Elektrolyseeinrichtung E aus einer anderen Quelle als dem ersten Reaktor R und/oder Metall M dem zweiten Reaktor Rx und/oder dem ersten Reaktor R aus einer anderen Quelle als der Elektrolyseeinrichtung E zusätzlich zugeführt werden. Ebenso können eine Herstellung von Phosgen, Diphosgen
und/oder Triphosgen wie in der siebten beispielhaften Ausführungsform und/oder eine Zufuhr von Kohlenmonoxid wie in der achten beispielhaften Ausführungsform vorhanden sein, wobei das für die siebte und/oder achte beispielhafte Ausführungs- form dargelegte auch in solchen Ausführungsformen zutrifft.
Die in Figur 17 dargestellte beispielhafte dreizehnte Ausfüh¬ rungsform entspricht der zwölften Ausführungsform, wobei Chlor wie in der dritten beispielhaften Ausführungsform über eine siebte Zuführeinrichtung 7 und Phosgen, Diphosgen und/oder Triphosgen und/oder Kohlenmonoxid wie in der vierten beispielhaften Ausführungsform über eine achte Zuführeinrichtung 8 zugeführt werden, wobei jedoch keine zweite Zuführeinrichtung 2 für Phosgen, Diphosgen und/oder Triphosgen vorge- sehen ist. Die vierte Abführeinrichtung 4λ ist mit der siebten Zuführeinrichtung 7 verbunden, so dass Chlor rezykliert wird, wobei nicht ausgeschlossen ist, dass Chlor auch aus einer weiteren Quelle dem ersten Reaktor R zugeführt wird und/oder auch der Elektrolyseeinrichtung E ohne Rezyklieren entnommen wird. Auch ist nicht ausgeschlossen, dass dem ersten Reaktor R Metallcarbonat aus einer anderen Quelle als dem zweiten Reaktor Rx und/oder Metallchlorid der Elektrolyseeinrichtung E aus einer anderen Quelle als dem ersten Reaktor R und/oder Metall M dem zweiten Reaktor Rx und/oder dem ersten Reaktor R aus einer anderen Quelle als der Elektrolyseeinrichtung E zusätzlich zugeführt werden. Ebenso können eine Herstellung von Phosgen, Diphosgen und/oder Triphosgen wie in der siebten beispielhaften Ausführungsform und/oder eine Zufuhr von Kohlenmonoxid wie in der achten beispielhaften Aus- führungsform vorhanden sein, wobei das für die siebte
und/oder achte beispielhafte Ausführungsform dargelegte auch in solchen Ausführungsformen zutrifft.
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung, bei dem Metallcarbonat, beispielsweise Lithium¬ carbonat, mit Phosgen, Diphosgen und/oder Triphosgen umgesetzt wird, wobei Kontaminationen und aufwändige Dehydrati- sierungsschritte vermieden werden können.
Das Phosgen, Diphosgen und/oder Triphosgen wird gemäß bestimmten Ausführungsformen aus einer Elektrolyse des Metallchlorids, beispielsweise Lithiumchlorid, und einer erfolgten Umsetzung des Chlors zu Phosgen, Diphosgen und/oder Triphosgen bereitgestellt. Das dabei anfallende Metall, beispiels¬ weise Lithium, kann dann gemäß bestimmten Ausführungsformen mit Kohlendioxid zu Metallcarbonat , beispielsweise Lithium¬ carbonat, verbrannt werden.
Für die Durchführung eines effizienten Metallkreislaufs mit Metallcarbonat ist es bevorzugt, das Abbrandprodukt Metall¬ carbonat aus einer Umsetzung von Metall M und Kohlendioxid in Metallchlorid für die Elektrolyse wiederaufarbeiten zu kön- nen. Erfindungsgemäß wird gemäß bestimmten Ausführungsformen die Metallchlorid-Herstellung durch die direkte Chlorierung von Metallcarbonat unter Verwendung des aus der Elektrolyse stammenden Chlors zur Herstellung von Phosgen, Diphosgen und/oder Triphosgen genutzt.
Bei einem solchen Metallkreislauf ergeben sich hierbei fol¬ gende Vorteile:
Alle Prozessschritte, bei denen Energie zugeführt werden muss, können unter Verwendung elektrochemischer Verfahren durchgeführt werden. Diese können beispielsweise aus Über¬ schussenergie der Stromerzeugung, insbesondere aber nicht ausschließlich mittels erneuerbarer Energie betrieben werden. Die rein thermischen Prozesse sind exotherm, sodass diese sehr schnell ablaufen und auch kraftwerkstechnisch genutzt werden können, weil die Temperaturniveaus sehr hoch sind. Die Zahl der beteiligten Spezies im Gesamtkreislauf kann auf ein Minimum beschränkt werden.