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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Ausziehsperre für aus einem Möbelkorpus ausziehbare und in den Möbelkorpus wieder einschiebbare Möbelteile, insbesondere Schubladen, wobei die Ausziehsperre zumindest einen Sperrkörper aufweist, welcher auf und relativ zu zumindest einem Sperrkörperträger zwischen einer Sperrstellung und einer Freigabestellung hin und her bewegbar montiert ist und zumindest ein Kontaktelement aufweist, mit dem zumindest ein, mit dem Möbelteil zumindest teilweise mitbewegbares, Sperrgegenstück der Ausziehsperre in der Sperrstellung arretierbar und in der Freigabestellung freigegeben ist, und wobei die Ausziehsperre zumindest ein längserstrecktes und flexibles Spannelement aufweist, welches sich in der Sperrstellung des Sperrkörpers in einer Ausgangsstellung befindet und in der Freigabestellung des Sperrkörpers vom Sperrkörper aus der Ausgangsstellung in eine ausgelenkte Stellung ausgelenkt ist.
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Ausziehsperren der genannten Art dienen dazu, zu verhindern, dass, wenn ein Möbelteil wie z.B. eine Schublade oder eine vorbestimmte Anzahl von Möbelteilen bzw. Schubladen aus dem Möbelkorpus herausgezogen ist, keine weiteren Schubladen oder sonstigen Möbelteile aus dem Korpus herausgezogen werden können. Hiermit soll verhindert werden, dass durch ungünstige Lastverteilung der Möbelkorpus aufgrund des Eigengewichts der herausgezogenen Möbelteile oder deren Beladung kippen kann. Außerdem können solche Ausziehsperren im Sinne einer Absperrbarkeit auch dazu verwendet werden, zu verhindern, dass überhaupt ein entsprechendes Möbelteil bzw. entsprechende Schublade aus dem Möbelkorpus herausgezogen werden kann.
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Beim Stand der Technik ist eine Vielzahl von Ausziehsperren bekannt. Bei den meisten ist jedem aus dem Möbelkorpus ausziehbaren und in den Möbelkorpus wieder einschiebbaren Möbelteil meist genau ein Sperrkörper zugeordnet. Die Sperrkörper sind meist auf einer Lagerschiene der Ausziehsperre gelagert. Diese Lagerschienen der Ausziehsperren verlaufen meist in vertikaler Richtung und werden direkt am Möbelkorpus fixiert. Ein Beispiel für eine solche Art von Ausziehsperren ist in der
AT 511 116 B1 gezeigt.
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Als Alternative zu den Lagerschienen, welche die Sperrkörper tragen, sind auch gattungsgemäße Ausziehsperren mit längserstreckten und flexiblen Spannelementen in Form von Drahtseilen und dergleichen bekannt. Diese flexiblen Spannelemente werden vom Sperrkörper in der Sperrstellung aus einer Ausgangsstellung in eine ausgelenkte Stellung ausgelenkt, um so das Herausziehen von zusätzlichen Möbelteilen aus dem Möbelkorpus zu verhindern. Solch gattungsgemäßer Stand der Technik ist in der
DE 44 16 768 C2 und in der
DE 196 54 852 A1 gezeigt. Auch bei diesem Stand der Technik sind die Sperrkörper mit fixem Abstand an einer Lagerschiene befestigt, welche direkt am Möbelkorpus befestigt wird.
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Das Problem beim Stand der Technik besteht darin, dass alle oben genannten Arten von Ausziehsperren immer mit einem fix vorgegebenen Rastermaß verbunden sind, von welchem bei der Anordnung der Möbelteile im Möbelkorpus nicht abgewichen werden kann. Hierdurch sind sowohl bei der Herstellung der Ausziehsperren als auch bei deren Montage und der Montage der Möbelteile im Möbelkorpus relativ enge Toleranzvorgaben zu berücksichtigen, was das ganze System aufwendig und unflexibel macht.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine gattungsgemäße Ausziehsperre dahingehend zu verbessern, dass eine möglichst rasterunabhängige Anordnung der einschiebbaren Möbelteile im Möbelkorpus möglich ist.
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Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung vor, dass der Sperrkörperträger zur Fixierung an einer Schiene, insbesondere an einer am Möbelkorpus zu montierenden Korpusschiene, einer, zumindest zwei relativ zueinander ausziehbare Schienen aufweisenden, Ausziehführung für das Möbelteil vorgesehen ist.
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Es ist somit vorgesehen, den Sperrkörperträger und damit den Sperrkörper direkt an einer Schiene der Ausziehführung für das Möbelteil zu fixieren. Bevorzugt wird der Sperrkörperträger an einer zur Montage direkt am Möbelkorpus vorgesehenen Korpusschiene der Ausziehführung fixiert. Die Korpusschiene ist dabei die Schiene der Ausziehführung, die zur Montage am Möbelkorpus vorgesehen ist. Hierdurch werden der Sperrkörperträger und somit auch der Sperrkörper bei der Montage an der entsprechenden Schiene, insbesondere Korpusschiene der Ausziehführung, automatisch an der Stelle angeordnet, an der sich die entsprechende Schiene bzw. Korpusschiene der Ausziehführung befinden soll. Hierbei ist dann kein Raster mehr zu beachten. Das Möbelteil kann an beliebiger Stelle am Möbelkorpus montiert werden, da die Sperrkörperträger und die Sperrkörper nicht mehr wie beim Stand der Technik an einer von der Ausziehführung getrennten Lagerschiene mit fix vorgegebenen Abständen montiert sind. Der Sperrkörper kann also somit an nahezu jeder beliebigen Stelle mit dem flexiblen Spannelement zusammenwirken, ohne dass hierfür eine gewisse vorgegebene Rasterung zu beachten ist. Der Sperrkörperträger kann zusammen mit dem Sperrkörper zunächst als separates Teil ausgeführt sein und dann an der Schiene, vorzugsweise der Korpusschiene, der Ausziehführung fixiert werden. Es ist aber genauso gut möglich, den Sperrkörperträger einstückig mit der Schiene bzw. Korpusschiene der Ausziehführung auszubilden. Unabhängig von der Art der Ausführungen ist es jedenfalls günstig, wenn der Sperrkörperträger ortsfest relativ zu dieser Schiene bzw. Korpusschiene der Ausziehführung an dieser fixiert ist.
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Eine Ausziehführung ist ein Schienensystem mit dem Möbelteile so in einem Möbelkorpus montiert werden können, dass sie aus dem Möbelkorpus ausgezogen und in diesen wieder eingeschoben werden können. Eine Ausziehführung sieht hierfür zumindest zwei relativ zueinander ausziehbare oder mit anderen Worten an- und/oder ineinander verschiebbar gelagerte Schienen auf. Ausziehführungen mit nur zwei Schienen werden häufig als Einfachauszug bezeichnet. Eine der Schienen dieser als Einfachauszug ausgeführten Ausziehführung ist dann die Korpusschiene, welche zur Montage am Möbelkorpus vorgesehen ist. Die andere Schiene ist dann die Ladenschiene, welche an dem Möbelteil bzw. der Schublade befestigt oder auch einstückig mit diesem bzw. dieser ausgeführt wird.
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Soll das Möbelteil bzw. die Schublade vollständig aus dem Möbelkorpus herausgezogen werden können, so können erfindungsgemäße Ausziehsperren auch zusammen mit Ausziehführungen in Form von sogenannten Vollauszügen verwendet werden. Bei solchen Vollauszügen weist die Ausziehführung zumindest drei relativ zueinander ausziehbare oder in anderen Worten verschiebbar an- und/oder ineinander gelagerte Schienen auf. Dies sind dann die Korpusschiene zur Montage am Möbelkorpus und die Ladenschiene zur Montage am Möbelteil bzw. der Schublade. Dazwischen befindet sich noch zumindest eine sogenannte Mittelschiene, in der die Ladenschiene verschiebbar gelagert ist und welche zusammen mit der Ladenschiene in der Korpusschiene verschiebbar gelagert ist. Auch bei den Vollauszügen kann das Möbelteil bzw. die Schublade an der Ladenschiene befestigt oder auch einstückig mit diesem bzw. dieser ausgeführt sein. Die Schienen der Ausziehführung werden in der Regel horizontal oder zumindest im Wesentlichen horizontal ausziehbar bzw. an- und/oder ineinander verschiebbar gelagert montiert.
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Während der Sperrkörper über den Sperrkörperträger, wie bereits ausgeführt, bevorzugt an der Korpusschiene der Ausziehführung fixiert ist, kann das Sperrgegenstück direkt am Möbelteil bzw. der Schublade oder an einer anderen Schiene also z.B. der Ladenschiene oder, sofern dies für den jeweiligen Anwendungsfall günstiger sein sollte, auch an der Mittelschiene befestigt sein. Das Sperrgegenstück wird beim Herausziehen des Möbelteils aus dem Möbelkorpus zumindest teilweise mit diesem mitbewegt. Befindet sich das Sperrgegenstück an der Ladenschiene oder direkt am Möbelteil, so wird es vollständig mit dem Möbelteil mitbewegt. Befindet sie sich an der Mittelschiene, so kann es sein, dass das Sperrgegenstück beim Herausziehen des Möbelteils aus dem Möbelkorpus mit dem Möbelteil nur teilweise oder mit anderen Worten nur abschnittsweise mitbewegt wird.
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Bei dem Begriff des Möbelteils handelt es sich um eine Schublade oder um ein anderes Möbelteil, welches mittels der entsprechenden Ausziehführung aus dem Möbelkorpus ausziehbar und in den Möbelkorpus wieder einschiebbar ist. Der Einfachheit halber wird hier oft auch nur verkürzt vom Möbelteil an sich gesprochen, ohne dabei extra zu betonen, dass es sich dabei um das aus dem Möbelkorpus ausziehbare und in den Möbelkorpus wieder einschiebbare Möbelteil handelt.
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Bevorzugt ist jedem Möbelteil zumindest ein, vorzugsweise genau ein, Sperrkörper zugeordnet. Bevorzugt sieht die Ausziehsperre mehrere Sperrkörper, welche mit ihren Sperrkörperträgern jeweils an verschiedenen Schienen, vorzugsweise Korpusschienen, der Ausziehführung fixiert sind, vor. Günstigerweise ist vorgesehen, dass, wenn ein Möbelteil aus dem Möbelkorpus herausgezogen ist, alle anderen Möbelteile von der erfindungsgemäßen Ausziehsperre im Möbelkorpus arretiert sind. Dies wird bei erfindungsgemäßen Ausziehsperren in der bevorzugten Ausgestaltungsform dadurch erreicht, dass die Ausziehsperre mehrere Sperrkörper aufweist, welche jeweils mit demselben flexiblen Spannelement zusammenwirken. Befindet sich einer dieser Sperrkörper in der Freigabestellung, so lenkt er das flexible Spannelement in die ausgelenkte Stellung aus, wodurch andere, vorzugsweise alle anderen, Sperrkörper der Ausziehsperre dann in ihrer Sperrstellung blockiert sind.
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Abweichend hiervon kann natürlich auch vorgesehen sein, dass diese Blockierung der verbleibenden Sperrkörper in ihrer Sperrstellung erst dann erfolgt, wenn zwei oder mehr andere Sperrkörper sich in der Freigabestellung befinden. Dies kann eingestellt werden, indem man festlegt, wie weit das flexible Spannelement insgesamt ausgelenkt werden kann bis es alle anderen Sperrkörper in der Sperrstellung blockiert.
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In anderen Ausführungsbeispielen kann, wenn nur ein einziges Möbelteil aus dem Möbelkorpus ausziehbar und in diesen wieder einschiebbar sein soll, die Ausziehsperre aber auch als eine Art Verriegelungseinrichtung für dieses eine Möbelteil genutzt werden.
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Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sehen vor, dass das flexible Spannelement an zumindest zwei Einspannpunkten, vorzugsweise an seinen einander gegenüberliegenden Enden, eingespannt ist und im Bereich zwischen den Einspannpunkten von dem Sperrkörper oder zumindest einem der Sperrkörper in die ausgelenkte Stellung auslenkbar ist. Besonders bevorzugt ist vorgesehen, dass die Ausziehsperre eine Verriegelung aufweist, wobei das flexible Spannelement in einer Offenstellung der Verriegelung in die ausgelenkte Stellung auslenkbar ist und in einer Schließstellung der Verriegelung zur Verhinderung der Auslenkung in die ausgelenkte Stellung in der Ausgangsstellung gespannt ist. Die Verriegelung kann gegebenenfalls über eine entsprechende Betätigungswelle mittels eines Schlosses absperrbar sein. Es kann sich beim Schloss z.B. um ein an sich bekanntes Zylinderschloss oder dergleichen handeln. Befindet sich das Schloss in seiner Schließstellung, so befindet sich in diesem Ausführungsbeispiel auch die Verriegelung in ihrer Schließstellung. Dann kann kein Möbelteil aus dem Möbelkorpus herausgezogen werden. Befindet sich das Schloss und damit auch die Verriegelung in der Offenstellung, so kann ein oder eine vorgebbare Anzahl von Möbelteilen aus dem Möbelkorpus herausgezogen werden.
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Das flexible Spannelement weist günstigerweise eine konstante Länge auf. Konstante Länge bedeutet dabei, dass die Länge des flexiblen Spannelementes mit den im Normalbetrieb auftretenden Kräften nicht funktionsrelevant längenveränderbar ist. Das flexible Spannelement kann z.B. ein Seil oder ein Band oder eine Kette aufweisen oder daraus bestehen. Besteht das Spannelement aus in sich steifen miteinander beweglich verbundenen Gliedern, wie dies z.B. bei einer Kette der Fall ist, so ist die Länge dieser Glieder günstigerweise deutlich kleiner als der Sperrkörper, sodass es egal ist, wo der Sperrkörper am flexiblen Spannelement angreift.
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Bevorzugte Ausgestaltungsformen der Erfindung sehen vor, dass das flexible Spannelement nur um einen vorgebbaren maximalen Weg ausgelenkt werden kann und dann nicht weiter auslenkbar ist. Dies kann z.B. erreicht werden, wenn man das flexible Spannelement an einem Einspannpunkt am Möbelkorpus fixiert und am anderen Einspannpunkt an einem Schlitten befestigt, wobei der Schlitten nur bis zu zumindest einem, relativ zum Möbelkorpus ortsfesten Anschlag bewegbar ist. Abweichend hiervon könnte man natürlich auch an beiden Einspannpunkten entsprechende Schlitten, welche nur bis zu entsprechend ortsfesten Anschlägen jeweils bewegbar sind, vorsehen. Dies ist aber in der Praxis in der Regel eher unnötig kompliziert. Jedenfalls ist es zur automatischen Rückstellung des flexiblen Spannelementes, wenn es nicht mehr von einem Sperrkörper ausgelenkt wird, günstig, wenn der Schlitten in Richtung weg vom Anschlag vorgespannt bzw. federbelastet ist.
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Wie eingangs bereits ausgeführt, ist der Sperrkörper relativ zum Sperrkörperträger zwischen einer Sperrstellung und einer Freigabestellung hin und her bewegbar. Bevorzugt ist hierzu vorgesehen, dass der Sperrkörper auf dem Sperrkörperträger zwischen der Sperrstellung und der Freigabestellung, vorzugsweise um eine am Sperrkörperträger befestigte Achse, hin und her schwenkbar ist.
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Besonders einfache Ausgestaltungsformen der Erfindung sehen vor, dass das Kontaktelement des Sperrkörpers eine Zapfenaufnahmeausnehmung und das Sperrgegenstück ein Zapfen ist oder aufweist, wobei der Zapfen in der Sperrstellung des Sperrkörpers in der Zapfenaufnahmeausnehmung festgehalten ist und in der Freigabestellung des Sperrkörpers aus der Zapfenaufnahmeausnehmung herausbewegbar und in diese hineinbewegbar ist. Die Zapfenaufnahmeausnehmung kann z.B. als einseitig offenes Sackloch ausgebildet sein. Der Teil des Sperrkörpers, welche die Zapfenaufnahmeausnehmung bzw. das Kontaktelement im Allgemeinen aufweist, also insbesondere der nachfolgend genannte Sperrhebel, könnte auch als Fangmaul bezeichnet werden. Es kann sich dabei um ein gabelförmiges Teil handeln. Allgemein gesprochen, weist der Sperrkörper in bevorzugten Ausgestaltungsformen einerseits einen Spannhebel zum Zusammenwirken mit dem flexiblen Spannelement und andererseits einen Sperrhebel mit dem Kontaktelement auf. Spannhebel und Sperrhebel sind bevorzugt bezüglich ihrer Bewegung relativ zum Sperrkörperträger miteinander zwangsgekoppelt. Dies bedeutet, dass sie nur miteinander aber nicht voneinander getrennt bewegt werden können. Besonders bevorzugt werden der Spannhebel und der Sperrhebel gemeinsam, vorzugsweise um die am Sperrkörperträger befestigte Achse, hin und her geschwenkt.
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Im Sinne einer einfachen Montage der Ausziehsperre im Möbelkorpus kann vorgesehen sein, dass zunächst das flexible Spannelement mit seinen Einspannpunkten bzw. der Verriegelung im Möbelkorpus montiert wird. Anschließend können die gewünschten Ausziehführungen mit dem Sperrkörper an der Stelle montiert werden, welche für die gewünschte Anordnung des Möbelteils im Möbelkorpus optimal ist. Um die Montage der Ausziehführung samt Sperrkörper und Sperrkörperträger im Möbelkorpus zu vereinfachen, kann vorgesehen sein, dass der Sperrkörper eine Schrägfläche zum darüber Hinweggleiten des flexiblen Spannelementes bei der Montage von Sperrkörperträger und Sperrkörper aufweist.
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Zu beachten ist es auch, dass es bei der Erstmontage der Ausziehsperre und der Ausziehführung oder im Anschluss an Fehlbedienungen notwendig sein kann, das Sperrgegenstück an dem sich in der Sperrstellung befindlichen Sperrkörper vorbeizuführen. Um dies zu ermöglichen, ist günstigerweise vorgesehen, dass der Sperrkörper, vorzugweise gegen eine Federvorspannung, in Richtung hin zum Sperrkörperträger verschiebbar gelagert ist. Im Falle eines schwenkbar gelagerten Sperrkörpers verläuft diese Verschiebung günstigerweise parallel zur Achse, um die der Sperrkörper schwenkbar ist.
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Neben der Ausziehsperre an sich betrifft die Erfindung auch eine Anordnung mit einer erfindungsgemäßen Ausziehsperre, bei der vorgesehen ist, dass die Anordnung zumindest eine Ausziehführung für zumindest ein Möbelteil mit zumindest zwei relativ zueinander ausziehbaren Schienen aufweist und der Sperrkörperträger an einer der Schienen der Ausziehführung fixiert ist. Besonders bevorzugte Varianten dieser erfindungsgemäßen Anordnung sehen vor, dass der Sperrkörperträger an einer am Möbelkorpus zu montierenden Korpusschiene der Ausziehführung fixiert ist. Das Sperrgegenstück ist bevorzugt an einer Ladenschiene oder einer Mittelschiene der Ausziehführung oder direkt am Möbelteil fixiert ist.
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Weitere Merkmale und Einzelheiten bevorzugter Ausgestaltungsformen der Erfindung werden nachfolgend anhand der Figurenbeschreibung beispielhaft erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1 und 2 eine an einem nur abschnittsweise dargestellten Möbelkorpus montierte Anordnung mit einer erfindungsgemäßen Ausziehsperre und zwei damit zusammenwirkenden Ausziehführungen;
- Fig. 3 bis 10 Detaildarstellungen zu der in Fig. 1 und 2 oben dargestellten Ausziehführung in Form eines Einfachauszugs;
- Fig. 11 bis 18 Detaildarstellungen zu der in Fig. 1 und 2 unten dargestellten Ausziehführung in Form eines Vollauszugs;
- Fig. 19 und 20 Detaildarstellungen zur Sperrstellung der in den
- Ausführungsbeispielen verwendeten Art des Sperrkörpers;
- Fig. 21 und 22 Detaildarstellungen zur Freigabestellung der Art des in den Ausführungsbeispielen gezeigten Sperrkörpers;
- Fig. 23 und 24 Darstellungen zur Verriegelung der Ausziehsperre dieser Ausführungsbeispiele und
- Fig. 25, 26 und 27 die Schließstellung und die Offenstellung dieser Verriegelung.
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Fig. 1 zeigt eine Seitenansicht auf einen Abschnitt einer Seitenwand eines Möbelkorpus 2, an dem eine erfindungsgemäße Anordnung aus Ausziehsperre 1 und zwei Ausziehführungen 12 montiert ist. Die aus dem Möbelkorpus in den Richtungen 31 ausziehbaren und wieder einschiebbaren Möbelteile 3, hier in Form von Schubladen, sind an den jeweiligen Ladenschienen 11 der Ausziehführungen 12 befestigt. Die Möbelteile 3 sind quasi durchsichtig und nur gestrichelt dargestellt. Bei der oberen Ausziehführung 12 handelt es sich um einen Einfachauszug mit einer am Möbelkorpus 2 fixierten Korpusschiene 9 der an dieser und zu dieser in Richtungen 31 verschiebbar gelagerten Ladenschiene 11. Die untere Ausziehführung 12 ist ein sogenannter Vollauszug. Sie weist zusätzlich zur Korpusschiene 9 und zur Ladenschiene 11 eine dazwischen angeordnete Mittelschiene 10 auf, wie dies für Vollauszüge an sich bekannt ist. Die beiden Ausziehführungen 12 müssen abgesehen von den weiter unten im Detail erläuterten erfindungsgemäßen Ausgestaltungsformen nicht weiter erläutert werden, da sie beim Stand der Technik als Rollenführungen, Gleitführungen, Kugellagerführungen und dergleichen bekannt sind. Die Erfindung kann mit all diesen beim Stand der Technik an sich bekannten Ausziehführungen kombiniert werden. Dass es sich, wie im gezeigten Ausführungsbeispiel zur Erläuterung dargestellt, bei der einen Ausziehführung 12 um einen Einfachauszug und bei der anderen Ausziehführung 12 um einen Vollauszug handelt, ist in der Praxis eher ungewöhnlich, kann aber auch so realisiert werden. Die Erfindung kann auch nur mit Einfachauszügen oder nur mit Vollauszügen im Möbelkorpus realisiert werden. Auch die Anzahl der Ausziehführungen 12 kann variieren. Eine erfindungsgemäße Ausziehsperre 1 kann allgemein mit einer Ausziehführung 12, aber auch mit zwei, drei, vier und mehr Ausziehführungen 12 zusammenarbeiten.
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Nur der Vollständigkeit halber wird darauf hingewiesen, dass üblicherweise ein Möbelteil 3 auf seinen einander gegenüberliegenden Seiten mittels jeweils einer der gezeigten Ausziehführungen 12 an einer Wand des Möbelkorpus 2 befestigt wird. Dies ist an sich bekannt und ist hier nicht noch einmal dargestellt.
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Die erfindungsgemäße Ausziehsperre 1 weist im gezeigten Ausführungsbeispiel ein flexibles Spannelement 8 in Form eines Drahtseiles auf. Dessen Länge 16 ist konstant. Dies bedeutet, dass das Spannelement 8 durch die üblicherweise im Betrieb auftretenden Kräfte nicht gedehnt, also in seiner Länge um für die Funktion der Ausziehsperre 1 relevante Beträge verändert werden kann.
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Das Spannelement 8 ist unten am Einspannpunkt 14 am Möbelkorpus 2 fixiert. Der obere Einspannpunkt 13 ist mit dem weiter hinten geschilderten Schlitten 27 der Verriegelung 15 verbunden. An der weiter hinten im Detail erläuterten Verriegelung 15 greift im hier gezeigten Ausführungsbeispiel eine Betätigungswelle 30 an, die durch ein an der Front des Möbelkorpus montierbares Schloss oder dergleichen um ihre Längsachse gedreht werden kann, um so die Verriegelung 15 von deren Offenstellung in deren Schließstellung und zurück zu bewegen. Im gezeigten Ausführungsbeispiel sind der Einspannpunkt 14 und die Verriegelung 15 an einer Grundplatte 24 fixiert. Diese Grundplatte 24 ist wiederum am Möbelkorpus 2 fixiert. Dies muss aber nicht so sein. Der Einspannpunkt 14 und die Verriegelung 15 können auch direkt am Möbelkorpus 2 fixiert sein.
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Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist jedem Möbelteil 3 bzw. jeder Ausziehführung 12 ein eigener Sperrkörper 4 zugeordnet. Dieser ist in den Fig. 1 und auch in der perspektivischen Darstellung gemäß Fig. 2 nicht zu sehen, da er von der jeweiligen Ladenschiene 11, und soweit vorhanden auch von der Mittelschiene 10, verdeckt ist. Zu sehen sind in den Fig. 1 und 2 nur die nicht verdeckten Teile der jeweiligen Sperrkörperträger 5. Die Sperrkörperträger 5 sind erfindungsgemäß an einer der Schienen 9 bis 11, hier jeweils an der Korpusschiene 9, fixiert.
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Weitere Details zur in den Fig. 1 und 2 jeweils oben dargestellten Ausziehführung 12 in Form eines Einfachauszugs sind in den Fig. 3 bis 10 erläutert. Die in den Fig. 1 und 2 jeweils unten dargestellte Ausziehführung 12 in Form eines Vollauszugs ist in den Fig. 11 bis 18 genauer dargestellt.
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Die Fig. 3 bis 5 zeigen die als Einfachauszug ausgebildete Ausziehführung 12 im zusammengeschobenen Zustand von Korpusschiene 9 und Ladenschiene 11, den diese Ausziehführung 12 einnimmt, wenn das Möbelteil 3 vollständig in den Möbelkorpus 2 hineingeschoben ist. Fig. 3 und 4 zeigen einander gegenüberliegende Seitenansichten, Fig. 5 eine perspektivische Ansicht. Die Fig. 6 bis 8 zeigen dieselbe Ausziehführung wie die Fig. 3 bis 5, allerdings in dem Zustand, in dem die Ladenschiene 11 ein Stück weit aus der Korpusschiene 9 herausgezogen ist. Die Fig. 6 und 7 zeigen wiederum einander gegenüberliegende Seitenansichten und Fig. 8 die Perspektive. In den Fig. 9 und 10 ist diese als Einfachauszug ausgebildete Ausziehführung 12 jeweils in einer Explosionsdarstellung gezeigt.
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Der Sperrkörper 4 ist in diesem Ausführungsbeispiel um die Achse 17 hin und her schwenkbar am Sperrkörperträger 5 gelagert. Der Sperrkörperträger 5 ist erfindungsgemäß an einer der Schienen 9 bis 11, hier nämlich an der Korpusschiene 9 der Ausziehführung 12 fixiert. Im gezeigten Ausführungsbeispiel weist der Sperrkörper 4 den Spannhebel 20 zum Zusammenwirken mit dem als Stahlseil ausgebildeten flexiblen Spannelement 8 und den Sperrhebel 22 auf. Der Sperrhebel 22 ist dafür vorgesehen, mit seinem Kontaktelement 6 mit dem Sperrgegenstück 7 zusammenzuwirken. Das Sperrgegenstück 7 ist, wie besonders gut in Fig. 10 zu sehen, in diesem Ausführungsbeispiel an der Ladenschiene 11 befestigt und hier in diesem Ausführungsbeispiel als Zapfen ausgebildet. Die Form des damit zusammenwirkenden Sperrhebels 22 des Sperrkörpers 4, welcher über den Sperrkörperträger 5 schwenkbar an der Korpusschiene 9 gelagert ist, ist besonders gut in den Fig. 6, 8 und 9 zu sehen. Der Spannhebel 20 und der Sperrhebel 22 des Sperrkörpers 4 sind in ihrer Schwenkbewegung um die Achse 17 miteinander zwangsgekoppelt. Sie können also nur gemeinsam verschwenkt werden.
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In den Fig. 3 bis 5, welche wie gesagt die Situation darstellen, wenn das Möbelteil 3 vollständig in den Möbelkorpus 2 eingeschoben ist, befindet sich das flexible Spannelement 8, wie besonders gut in Fig. 4 zu sehen ist, in der nicht ausgelenkten Ausgangsstellung. In dieser verläuft das flexible Spannelement 8 gerade zwischen den Anlagepunkten 19 des Sperrkörperträgers 5. Der Sperrkörper 4 ist in seine Sperrstellung geschwenkt, in der einerseits sein Spannhebel 20, wie in Fig. 4 zu sehen, so angeordnet ist, dass er das Spannelement 8 nicht auslenkt und andererseits der Sperrhebel 22 in seine Sperrstellung geschwenkt ist, in der er mit seinem hier in diesem Ausführungsbeispiel als eine sacklochförmige Ausnehmung ausgebildeten Kontaktelement 6 das Sperrgegenstück 7 und damit die Ladenschiene 11 festhält. In Fig. 9 ist der Sperrhebel 22 in der Stellung dargestellt, in der sich der Sperrkörper 4 in seiner Sperrstellung befindet.
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Wird nun das hier in diesen Fig. 3 bis 10 nicht dargestellte Möbelteil 3 zusammen mit der Ladenschiene 11 ein Stück weit aus dem Möbelkorpus 2 herausgezogen, so muss zunächst der Sperrkörper 4 von seiner Sperrstellung gemäß der Fig. 3 bis 5 in seine Freigabestellung gemäß der Fig. 6 bis 8 um die Achse 17 geschwenkt werden. Durch die Zwangskopplung von Spannhebel 20 und Sperrhebel 22 ist dies aber nur möglich, wenn der Spannhebel 20 gleichzeitig das flexible Spannelement 8 von seiner Ausgangsstellung gemäß Fig. 4 in die in Fig. 7 gut sichtbare ausgelenkte Stellung auslenkt. In dieser ausgelenkten Stellung gemäß Fig. 7 ist das flexible Spannelement 8 um die Spannfläche 21 herumgeführt und zwar in der Art und Weise, dass es aus seiner gerade verlaufenden Ausgangsstellung gemäß Fig. 4 in die ausgelenkte Stellung gemäß Fig. 7 ausgelenkt ist. Dieses Auslenken des Spannelementes 8 ist nur dann möglich, wenn das flexible Spannelement 8 nicht schon an anderer Stelle von einem anderen Sperrkörper 4 in eine ausgelenkte Stellung ausgelenkt ist. Meist werden erfindungsgemäße Ausziehsperren 1 so eingerichtet, dass das Spannelement 8 nur von einem einzigen Sperrkörper 4 in die ausgelenkte Stellung ausgelenkt werden kann und dann das Verschwenken der sonstigen Sperrkörper 4 der Ausziehsperre 1 von der Sperrstellung in die Freigabestellung blockiert. Es sind aber auch Ausführungsbeispiele der Erfindung denkbar, bei denen diese Blockierung erst dann eintritt, wenn das flexible Spannelement von mehr als einem Sperrkörper 4 ausgelenkt ist. Ob die Ausziehsperre 1 bereits nach dem Herausziehen eines einzigen Möbelteils 3 und damit nach dem Verschwenken eines einzigen Sperrkörpers 4 von der Sperrstellung in die Freigabestellung das Herausziehen weiterer Möbelteile 3 aus dem Möbelkorpus 2 blockiert, oder diese Blockierung erst nach dem Herausziehen von mehr als einem der Möbelteile 3 aus dem Möbelkorpus 2 stattfindet, kann in dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel der Ausziehsperre 1 über den maximal möglichen Verschiebeweg des Schlittens 27 der hier zur Anwendung kommenden Verriegelung 15 eingestellt werden, wie dies weiter hinten anhand der Fig. 23 bis 28 gezeigt ist.
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In den gezeigten Ausführungsbeispielen ist als Montagehilfe vorgesehen, dass der Sperrkörper 4 eine Schrägfläche 18 zum darüber Hinweggleiten des flexiblen Spannelementes 8 bei der Montage von Sperrkörperträger 5 und Sperrkörper 4 aufweist. Diese Schrägfläche 18 ist in den gezeigten Ausführungsbeispielen auf der zum flexiblen Spannelement 8 hin gewandten Außenfläche des Spannhebels 20 des Sperrkörpers 4 ausgebildet. Ihre Schräglage ist so eingerichtet, dass die Schrägfläche 18 von der bei der Achse 17 liegenden Seite zur Spannfläche 21 hin in Richtung vom Sperrkörperträger 5 weg, ansteigt.
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Bei der Montage der Ausziehsperre 1 kann in einer ersten Variante zunächst das flexible Spannelement 8 mit seinen Einspannpunkten 13 und 14 und somit mit der Verriegelung 15 am Möbelkorpus 2 montiert werden. Anschließend werden die Ausziehführungen 12 oder auch separat deren Korpusschienen 9 am Möbelkorpus 2 befestigt. Bei dieser Montage sind die Sperrkörperträger 5 und damit auch die Sperrkörper 4 bereits an der jeweiligen Schiene, also hier der Korpusschiene 9 der Ausziehführung 12 fixiert. Vor der Montage wird der Sperrkörper 4 in seine Freigabestellung gebracht, sodass der Spannhebel 20 in der in Fig. 7 gezeigten Stellung angeordnet ist. Hierdurch kann die Korpusschiene 9 oder die gesamte Ausziehführung 12 zusammen mit dem Sperrkörper 4 am bereits am Möbelkorpus 2 montierten flexiblen Spannelement 8 vorbeigeschoben werden, indem das flexible Spannelement 8 in der in Fig. 7 eingezeichneten Richtung 34 über die Schrägfläche 18 auf dem Spannhebel 20 bzw. dem Sperrkörper 4 hinweggleitet. Wird dann der Sperrkörper 4 mit seinem Spannhebel 20 in die Sperrstellung gemäß Fig. 4 geschwenkt, so ist die dort gezeigte Ausgangsstellung erreicht. Alternativ hierzu kann natürlich auch zur Montage vorgesehen sein, dass die Ausziehführung 12 bzw. deren Korpusschiene 9 mit dem Sperrkörper 4 zuerst am Möbelkorpus 2 fixiert wird und erst anschließend, vorzugsweise wenn sich der Sperrkörper 4 wie in Fig. 4 in der Sperrstellung befindet, das flexible Spannelement 8 am Möbelkorpus 2 montiert wird. In diesem Fall wird die Schrägfläche 18 jedenfalls nicht benötigt. Natürlich sind auch andere Montagevorgänge möglich, bei denen gegebenenfalls ebenso auf die Schrägfläche 18 verzichtet werden kann.
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Zum Einführen der Ladenschiene 11 in die Korpusschiene 9 muss bei der ersten Montage oder auch nach einer Fehlbedienung das hier als Zapfen ausgeführte Sperrgegenstück 7 gegebenenfalls zumindest einmal über den Sperrhebel 22 des Sperrkörpers 4 hinweg in das hier als Zapfenaufnahmeausnehmung ausgebildete Kontaktelement 6 eingeführt werden. Hierzu ist im gezeigten Ausführungsbeispiel vorgesehen, dass der Sperrhebel 22 des Sperrkörpers 4 zumindest in der in Fig. 9 dargestellten Sperrstellung parallel zur Achse 17 in Richtung hin zum Sperrkörperträger 5 geschoben werden kann. Hierdurch kann das Sperrgegenstück 7 über Einwirken auf die entsprechend geneigte Abschrägung 23 am Sperrhebel 22 den Sperrhebel 22 in Richtung hin zum Sperrkörperträger 5 verschieben, sodass der das Sperrgegenstück 7 bildende Zapfen in die Zapfenaufnahmeausnehmung des Kontaktelementes 6 über den Sperrhebel 22 hinweg eingeschoben werden kann. Ist dies erreicht, so wird der Sperrhebel 22 durch eine hier nicht eingezeichnete Feder oder anders geartete Federbelastung günstigerweise wieder in Längsrichtung der Achse 17 vom Sperrkörperträger 5 weg in seine Ausgangsstellung geschoben.
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Diese Sonderfunktion zum Einführen des Sperrgegenstücks 7 in das Kontaktelement 6 bei der Erstmontage oder im Anschluss an eine Fehlbedienung, kann natürlich in gleicher oder anderer Art und Weise auch in anderen Ausführungsbeispielen der Erfindung ausgeführt sein.
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Wie bereits eingangs darauf hingewiesen, kann dieselbe Ausziehsperre 1 mit demselben Sperrkörper 4 und demselben Sperrkörperträger 5 auch für andere Ausziehführungen 12 eingesetzt werden. Die Fig. 11 bis 18 zeigen den Einsatz derselben bereits anhand der obigen Figurenbeschreibung erläuterten Ausziehsperre 1, bei der in den Fig. 1 und 2 gezeigten, als Vollauszug ausgeführten Ausziehführung 12. Die Fig. 11 bis 13 zeigen analog zu den Fig. 3 bis 5 den Zustand, in dem sich die Schienen 9 bis 11 dieser Ausziehführung 12 in der Stellung befinden, in der das Möbelteil 3 vollständig in den Möbelkorpus 2 eingeschoben ist. Der Sperrkörper 4 befindet sich dann in der Sperrstellung und das flexible Spannelement 8 in seiner Ausgangsstellung (siehe Fig. 12). Die Fig. 14 bis 16 zeigen die Situation, wenn die Ladenschiene 11 und die Mittelschiene 10 ein Stück weit aus der Korpusschiene 9 herausgezogen sind. Der Sperrkörper 4 befindet sich dann in der Freigabestellung, in der der Sperrkörper 4 das flexible Spannelement 8 aus der Ausgangsstellung in die in Fig. 15 gut sichtbare ausgelenkte Stellung ausgelenkt hat. Zur Funktionsweise der Ausziehsperre 1 und des Sperrkörpers 4 gilt das oben zum Einfachauszug bzw. den Fig. 3 bis 10 Gesagte. Die Fig. 17 und 18 zeigen die drei Schienen 9, 10 und 11 der hier als Vollauszug ausgeführten Ausziehführung 12 in einer Explosionsdarstellung von zwei verschiedenen Seiten. Auch in diesem Ausführungsbeispiel ist der Sperrkörperträger 5 an der Korpusschiene 9 fixiert. In der Explosionsdarstellung gemäß Fig. 18 ist gut zu sehen, dass sich auch in diesem Ausführungsbeispiel das Sperrgegenstück 7 an der Ladenschiene 11 befindet und damit ortsfest an der Schiene 11 angeordnet ist, sodass das Sperrgegenstück 7 auch hier zwangsweise immer mit der Schiene 11 und damit mit dem daran montierten Möbelteil 3 mitbewegt wird. Zum hier als Ausführungsbeispiel gezeigten Vollauszug wird noch darauf hingewiesen, dass die Bewegung der Mittelschiene 10 und der Ladenschiene 11 beim Herausziehen aus der Korpusschiene 9 miteinander über die Synchronisationsrollen 35 synchronisiert ist. Dies ist aber an sich bekannt und kann auch in anderen Ausgestaltungsformen gemäß des Standes der Technik ausgeführt oder weggelassen sein.
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Bei den hier beispielhaft gezeigten Ausziehführungen 12 handelt es sich sowohl beim Einfachauszug als auch beim Vollauszug um Schienensysteme mit sogenannten Rollenführungen. Der Vollständigkeit halber sei darauf hingewiesen, dass dies natürlich nur frei gewählte Ausführungsbeispiele sind und die Erfindung natürlich genauso gut mit anders gearteten Ausziehführungen 12, wie sie an sich bekannt sind, kombiniert werden kann. Es muss sich also insbesondere nicht um rollengeführte Schienensysteme handeln. Es können genauso gut kugelgelagerte oder mit Gleitlagern versehene oder auch andere Ausziehführungen 12 erfindungsgemäß zum Einsatz kommen.
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In den Fig. 19 und 20 ist nun noch einmal in Ansichten aus zwei verschiedenen Richtungen die Sperrstellung des Sperrkörpers 4 dargestellt, in der sich das flexible Spannelement 8 in der Ausgangsstellung befindet. Die Fig. 21 und 22 zeigen entsprechend die Freigabestellung, in der das flexible Spannelement 8 entsprechend ausgelenkt ist. Bei den Fig. 19 bis 22 handelt es sich um ein Ausführungsbeispiel einer Ausziehsperre 1 mit nur einem einzigen Sperrkörper 4 und damit für ein einziges Möbelteil 3. Die sonstigen Funktionsweisen der Ausziehsperre 1 und insbesondere des Sperrkörpers 4 entsprechen dem bisher Geschilderten. Die Grundplatte 24, welche am Möbelkorpus 2 montiert wird und an welcher der Einspannpunkt 14 sowie die Verriegelung 15 fixiert sind, ist eigentlich wie bereits gut in Fig. 1 und 2 zu sehen, durchgängig ausgebildet. Im Sinne einer verbesserten Darstellung sind in den Fig. 20 und 22 Durchbrechungen dargestellt, um den Spannhebel 20 und sein Einwirken auf das flexible Spannelement 8 sowie auch die weiter unten erläuterten Positionen des Schlittens 27 der Verriegelung 15 besser darstellen zu können. Abweichend von dieser durchgehenden Grundplatte 24 wäre es natürlich genauso gut möglich, den Einspannpunkt 14 und die Verriegelung 15 direkt am Möbelkorpus 2 zu montieren. In diesem Fall könnte auf die Grundplatte 24 verzichtet werden.
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Die Fig. 20 und 22 bis 27 dienen nun noch zur Erläuterung einer Verriegelung 15, wie sie in allen hier gezeigten und bisher erläuterten Ausführungsbeispielen zum Einsatz kommen kann. Natürlich kann die Verriegelung 15 auch anders gelöst werden.
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Fig. 23 zeigt jedenfalls eine perspektivische Darstellung auf die hier realisierte Verriegelung 15, bei der der Verriegelungsdeckel 25 sich noch auf dem Verriegelungsgehäuse 28 befindet. In Fig. 24 ist der Verriegelungsdeckel 25 abgenommen, sodass der Drehriegel 26 und der Schlitten 27 gut sichtbar sind. Fig. 25 zeigt den Bereich A aus Fig. 24 vergrößert. In den Fig. 24 und 25 ist der Schlitten 27 mittels des Drehriegels 26 in seiner Lage in der Stellung gemäß Fig. 27 fixiert bzw. verriegelt. Fig. 26 zeigt denselben Ausschnitt wie Fig. 25, wobei allerdings der Drehriegel 26 so um eine der Drehrichtungen 29 verdreht wurde, dass er den Schlitten 27 freigibt, die Verriegelung 15 ist somit geöffnet. In Fig. 26 befindet sich der Schlitten 27 aber noch in seiner Ausgangsstellung gemäß Fig. 20, in der das flexible Spannelement 8 nicht ausgelenkt ist. Das Drehen des Drehriegels 26 in den Drehrichtungen 29 erfolgt über den Ansteuerzapfen 36, der z.B. direkt oder über die Betätigungswelle 30 von einem hier nicht dargestellten Schloss oder anderen Betätigungselement gedreht werden kann. In Fig. 27 ist die Ausziehsperre 1 durch herausziehen eines Möbelteils 2 aus dem Möbelkorpus 2 betätigt. Die Fig. 20 und 22 zeigen Längsschnitte durch die Fig. 26 und 27 entlang der jeweiligen Schnittlinie BB im Bereich von und durch das Verriegelungsgehäuse 28 und den Schlitten 27. Am Schlitten 27 befindet sich der Einspannpunkt 13 des flexiblen Spannelementes 8. Die Bewegungsmöglichkeit des Schlittens 27 ist durch den bzw. die Anschläge 32 begrenzt. Der Schlitten ist mittels der Feder 33 in Richtung hin zur Stellung gemäß Fig. 20 vorgespannt.
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Bei der Fixierung des Schlittens 27 in der Position gemäß Fig. 20 mittels des Drehriegels 26 in der Position gemäß der Fig. 24 und 25, also in der Schließstellung bzw. Verriegelungsstellung der hier realisierten Verriegelung 15, kann das flexible Spannelement 8, welches über den Einspannpunkt 13 am Schlitten 27 befestigt ist, nicht ausgelenkt werden. Hierdurch kann keiner der mit dem flexiblen Spannelement 8 zusammenwirkenden Sperrkörper 4 in eine Freigabestellung gebracht werden. Es kann somit auch kein Möbelteil 3 aus dem Möbelkorpus 2 herausgezogen werden. Das Möbel ist somit verriegelt. Befindet sich der Drehriegel 26 in der Position gemäß Fig. 26 und damit die hier realisierte Verriegelung 15 in ihrer Offenstellung, so gibt er den Schlitten 27 frei. Dieser kann dann von der in Fig. 20 und 26 gezeigten Stellung in die in Fig. 22 und 27 gezeigte Stellung gezogen werden, wenn ein Möbelteil 3 aus dem Möbelkorpus 2 herausgezogen und damit das flexible Spannelement 8 von dem diesem Möbelteil 3 zugeordneten Sperrkörper 4 in eine ausgelenkte Stellung gebracht wird. Wie viele Möbelteile 3 aus dem Möbelkorpus 2 gleichzeitig herausgezogen sein können, hängt davon ab, ab wann der Schlitten 27 an den Anschlägen 32 anschlägt. Erreicht der Schlitten 27 bereits dann die Anschläge 32, wenn das flexible Spannelement 8 von nur einem Sperrkörper 4 ausgelenkt ist, so kann gleichzeitig immer nur ein Möbelteil 3 aus dem Möbelkorpus 2 herausgezogen sein. Soll es möglich sein, dass gleichzeitig eine vorbestimmte Anzahl von Möbelteilen 3 größer eins aus dem Möbelkorpus 2 herausgezogen sein kann, so muss der vom Schlitten 27 maximal zurücklegbare Weg bis zum Erreichen der Anschläge 32 ein entsprechendes Vielfaches der durch einen Sperrkörper 4 erzielbaren Auslenkung des flexiblen Spannelementes sein.
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Der Vollständigkeit halber wird noch darauf hingewiesen, dass auf die, hier mittels des Drehriegels 26 realisierte Verriegelungsmöglichkeit des Schlittens 27 auch verzichtet werden kann, wenn dies nicht benötigt wird. Dann ist die Ausziehsperre 1 zwar nicht mehr abschließbar, sie verhindert aber immer noch, dass zu viele Möbelteile 3 gleichzeitig aus dem Möbelkorpus 2 herausgezogen sind.
Legende
zu den Hinweisziffern:
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1 |
Ausziehsperre |
19 |
Anlagepunkt |
2 |
Möbelkorpus |
20 |
Spannhebel |
3 |
Möbelteil |
21 |
Spannfläche |
4 |
Sperrkörper |
22 |
Sperrhebel |
5 |
Sperrkörperträger |
23 |
Abschrägung |
6 |
Kontaktelement |
24 |
Grundplatte |
7 |
Sperrgegenstück |
25 |
Verriegelungsdeckel |
8 |
Spannelement |
26 |
Drehriegel |
9 |
Schiene |
27 |
Schlitten |
10 |
Schiene |
28 |
Verriegelungsgehäuse |
11 |
Schiene |
29 |
Drehrichtung |
12 |
Ausziehführung |
30 |
Betätigungswelle |
13 |
Einspannpunkt |
31 |
Richtung |
14 |
Einspannpunkt |
32 |
Anschlag |
15 |
Verriegelung |
33 |
Feder |
16 |
Länge |
34 |
Richtung |
17 |
Achse |
35 |
Synchronisationsrolle |
18 |
Schrägfläche |
36 |
Ansteuerzapfen |