Seilsäge
Die Erfindung betrifft eine Seilsäge mit einem Sägeaggregat,, wobei das Sägeaggregat ein insbesondere mit Diamantsegmenten versehenes und durch einen Antrieb antreibbares Sägeseil sowie eine Führungseinrichtung für das Sägeseil aufweist und wobei die Seilsäge eine Wechselvorrichtung zum Anbringen an eine mobile Trägervorrichtung aufweist. Zudem betrifft die Erfindung eine mobile Trägervorrichtung mit einer Seilsäge.
Seilsägen an sich sind bekannt. Mit Seilsägen werden Werkstücke, meist große massive Objekte, wie Natursteine, mit von Motoren angetriebenen Sägeseilen zerteilt. Bislang bekannte Seilsägen können unterteilt werden in stationäre Seilsägen und Seilsägen, die zum Werkstück gebracht werden können.
Bei bekannten stationären Seilsägen ist ein endloses Sägeseil mit DiamantSegmenten über zwei Umlenkrollen geführt. Problematisch ist dabei einerseits, dass die zu zerteilenden Werkstücke nicht vor Ort (z.B. an dem Ort, an welchem sie abgebaut werden) zerteilt werden können sondern zur Seilsäge hin transportiert werden müssen. Problematisch ist dabei andererseits, dass die Seilsäge durch den fixen Abstand der zwei Umlenkrollen eine festgelegte und begrenzte Schneidbreite und Schneidhöhe aufweist und nur auf Seildruck arbeiten kann, wobei die Seilspannung nicht variabel ist. Durch diese Faktoren ist auch das zu zerteilende Werkstück bei stationären Seilsägen in Gewicht und Größe
begrenzt .
Bei bekannten Seilsägen, welche zum Werkstück gebracht werden können, liegt ein Nachteil insbesondere darin, dass die
Werkstücke zum Zerteilen zum Sägeseil hingeführt, insbesondere angehoben, werden müssen. Dies ist insbesondere deswegen
problematisch da es sehr schwer ist, die meist massiven
Werketücke kontrolliert zu führen, so dass es praktisch nur sehr schwer ist, einen kontrolliert geführten Schnitt auszuführen.
Bei anderen bekannten Seilsägen, welche zum Werkstück gebracht werden können, ist das endlose Sägeseil um eine an einem
Gleiswagen fix montierten ümlenkrolle geführt, wobei Umlenkrolle und Gleiswagen eine funktionelle Einheit zum Sägen bilden. Es muss eine Bohrung im Werkstück durchgeführt werden, um das
Sägeseil ausgehend von der Umlenkrolle unter dem bzw. durch das Werkstück durchführen zu können. Das Sägeseil wird im Bereich der Bohrung umgelenkt und führt dann wieder zur Umlenkrolle an der Trägervorrichtung. Diese Seilsägen können allerdings nicht einfach von Werkstück zu Werkstück gebracht werden, da sie bei jedem Werkstück sehr aufwändig auf- und abgebaut werden und müssen. Nachteilig ist, dass das Sägeseil geöffnet werden muss, um dieses durch das Werkstück durchzuführen. Dies ist
insbesondere deswegen problematisch, da das Sägeseil nicht genau geführt und somit kein genauer Schnitt ausgeführt werden kann. Da das Sägeseil zudem um scharfe Kanten im Eintrittsbereich in das Werkstück bzw. im Austrittsbereich aus dem Werkstück geführt ist, unterliegt es einem erhöhten Verschleiß vor allem beim Anschnitt des Werkstückes. Dabei besteht eine erhöhte Verletzungsgefahr durch Seilriss, bei welchem ein relativ langer Abschnitt des Sägeseils - insbesondere der vom Austrittsbereich aus dem
Werkstück bis zur Umlenkrolle verlaufende Abschnitt des Sägeseils - peitschenartig ausschlagen kann. Zum einen ist dadurch die Sicherheitszone im Bereich der Seilsäge sehr groß. Zum anderen kann die Umlenkrolle auch nicht an ein Nutzfahrzeug angebracht werden, da ein mögliches Ausschlagen des Sägeseiles ein zu großes Sicherheitsrisiko für den Fahrer des Nutzfahrzeuges darstellt. Es ist zudem nicht oder nur sehr schwer möglich, gezielt Kühlwasser zuzuführen.
Zum Zerkleinern des Werkstückes wird der Gleiswagen auf Gleisen vom Werkstück weg verfahren, - um den Seilzug zum Sägen auszuüben. Wenn der Gleiswagen am Ende der Gleise angekommen ist und das Werkstück noch nicht fertig zerteilt ist, muss die Seilsäge ausgeschaltet und das Sägeseil geöffnet und gekürzt werden.
Anschließend wird der Gleiswagen wieder in Richtung zum Werkstück verfahren, das gekürzte Sägeseil wird geschlossen und es kann
erst dann wieder mir dem Sägen begonnen werden, wobei die oben genannten Gefahren beim Anschnitt des Werkstückes wiederum auftreten. Der bekannte Gleiswagen ist zwar am Einsatzort auf einer begrenzten Gleisstrecke verfahrbar aber nicht mobil, da er nur durch ein mobiles Fahrzeug zum Einsatzort transportiert werden kann und unabhängig von den aufwändig auf- und
abzubauenden Gleisen nicht verfahrbar ist.
Gattungsgemäße Seilsägen sind aus der EP 1 086 794 A2 und der WO 2008/092840 A2 bekannt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Seilsäge zur Verfügung zu stellen, mit welcher Probleme und Nachteile des Standes der Technik überwunden werden.
Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß mit einer Seilsäge, welche die Merkmale des Patentanspruches 1 aufweist.
Zudem wird diese Aufgabe erfindungsgemäß mit einer
Trägervorrichtung gelöst, welche die Merkmale des
Patentanspruches 16 aufweist.
Bevorzugte und vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass die räumliche Ausrichtung des Sägeaggregates durch eine Einrichtung veränderbar ist, während das Sägeseil angetrieben ist, und/oder dass sie einen Seilspeicher aufweist, wobei die räumliche Erstreckung des
Sägeaggregates veränderbar ist, während das Sägeseil angetrieben ist .
Es ist vorgesehen, dass die Seilsäge eine Wechselvorrichtung zum Anbringen an eine mobile Trägervorrichtung aufweist. Unter
"mobil" wird im Rahmen der Erfindung insbesondere verstanden, dass die Trägervorrichtung beliebig die Position wechseln kann. Die mobile Trägervorrichtung kann im Rahmen der Erfindung je nach
Einsatzgebiet ein Trägerfahrzeug, insbesondere ein angetriebener Nutzkraftwagen, sein, z.B. ein Radbagger, ein Kettenbagger, ein Teleskoplader, ein Radlader, ein Traktor mit Frontlader, oder dergleichen. Somit wird erreicht, dass die mobile Seilsäge zum Einsatzort, z.B. auch zu frei liegenden Steinen, hin
transportiert werden kann, wobei die Werkstücke vor Ort zerteilt werden können. Ein aufwändiger und kostenintensiver Transport der Werkstücke zur Seilsäge hin ist somit nicht mehr notwendig. Die Zeitspanne, bis das Werkstück fertig zerteilt ist, wird
wesentlich reduziert.
Da die erfindungsgemäße Seilsäge an einer Trägervorrichtung mobil einsetzbar ist, wird weiterhin erreicht, dass nicht mehr das Werkstück zum Sägeseil hingeführt, insbesondere angehoben, werden muss, sondern dass nun das Sägeseil zum Werkstück hingeführt werden kann. Dies ist insbesondere deswegen von Vorteil, da somit besonders einfach ein geführter Schnitt■ ausgeführt werden kann. Je kontrollierter der Schnitt ausgeführt werden kann, desto feiner kann der Schnitt ausgeführt werden. Somit geht am zum zerteilenden Werkstück weniger Material verloren und es fällt - da dem Schnittbereich bekanntermaßen Kühlwasser zugeführt wird - weniger Schneidschlamm an. Je feiner der Schnitt ausgeführt werden kann, desto mehr reduzieren sich auch die dauerhaften mechanischen Belastungen auf das Sägeseil, so dass insbesondere hinsichtlich der Wartung der Seilsäge und der Erneuerung des Sägeseils weniger Werkzeugkosten anfallen und die
Betriebssicherheit erhöht ist.
Im Gegensatz zu den bekannten Seilsägen, welche zum Werkstück hingebracht werden können, wird mit der erfindungsgemäßen
Seilsäge die Betriebssicherheit in mehrfacher Hinsicht erhöht. Da das Sägeseil zum Werkstück hingeführt wird und auf Seildruck arbeitet - und nicht mehr durch eine Bohrung um scharfe Kanten auf Zug geführt ist - ist das Risiko erheblich geringer, dass das Sägeseil reißt. Selbst wenn das Sägeseil reißen sollte, so würde nicht ein - wie oben beschrieben - ausgeprägter "Peitschenschlag- Effekt" auftreten, da aufgrund der Führungsvorrichtung nur ein
erheblich kürzerer Abschnitt des Sägeseils ausschlagen könnte, weshalb die einzuhaltende Sicherheitszone um die Seilsäge erheblich kleiner wird.
Ein weiterer besonderer Vorteil der erfindungsgemäßen mobilen Seilsäge liegt darin, dass das Sägeseil nicht mehr geöffnet werden muss, um dieses durch ein Werkstück zu führen.
Im Rahmen der Erfindung kann die Wechselvorrichtung zum Anbringen an die mobile Trägervorrichtung eine Anbauplatte sein, welche mit einem Schnellwechsler an der Trägervorrichtung korrespondiert.
Erfindungsgemäß kann vorgesehen sein, dass die mobile Seilsäge wenigstens eine Einrichtung zum Ändern der räumliche Ausrichtung des Sägeaggregates, welches die Führungseinrichtung und das Sägeseil umfasst, aufweist. Dieses Merkmal sowie dessen
vorteilhaften Weiterbildungen können auch unabhängig davon vorgesehen sein, dass die Seilsäge eine Wechselvorrichtung zum Anbringen an eine mobile Trägervorrichtung aufweist. Somit wird durch die erfindungsgemäße mobile Seilsäge ermöglicht, dass horizontale, vertikale und auch schräge Schnitte besonders fein ausgeführt werden können. Die räumliche Ausrichtung des
Sägeaggregates kann während dem Betrieb der mobilen Seilsäge, d.h. während das Sägeseil angetrieben ist, verändert werden.
Insbesondere kann vorgesehen sein, dass das Sägeaggregat um eine über die Breite der Führungseinrichtung (= Schneidbreite) verlaufenden Achse kippbar gelagert ist, wobei die Einrichtung zum Ändern der räumlichen Ausrichtung eine Einrichtung zum Kippen des Sägeaggregates, insbesondere wenigstens einen Kippzylinder, aufweist. Alternativ oder zusätzlich dazu kann vorgesehen sein, dass das Sägeaggregat um eine über die Höhe der
Führungseinrichtung (= Schneidhöhe) Achse schwenkbar gelagert ist, wobei die Einrichtung zum Ändern der räumlichen Ausrichtung eine Einrichtung zum Schwenken des Sägeaggregates aufweist.
Alternativ oder zusätzlich dazu kann vorgesehen sein, dass die Seilsäge "ausgefahren" werden kann, d.h. dass der Abstand
zwischen dem Sägeaggregat und der Wechselvorrichtung veränderbar ist. In dieser Ausführungsform weist die Einrichtung zum Andern der räumliche Ausrichtung eine Einrichtung zum Verändern des Abstandes zwischen dem Sägeaggregat und der Wechselvorrichtung auf. Alternativ oder zusätzlich dazu kann vorgesehen sein, dass das Sägeaggregat um eine im Wesentlichen senkrecht zur räumlichen Erstreckung der Führungseinrichtung verlaufenden Achse drehbar gelagert ist, wobei die Einrichtung zum Ändern der räumlichen Ausrichtung eine Einrichtung zum Drehen des Sägeaggregates aufweist .
Erfindungsgemäß kann die räumliche Erstreckung des Sägeaggregates während dem Betrieb der mobilen Seilsäge, d.h. während das
Sägeseil angetrieben ist, verändert werden. Dieses Merkmal sowie dessen vorteilhaften Weiterbildungen können auch unabhängig davon vorgesehen sein, dass die Seilsäge eine Wechselvorrichtung zum Anbringen an eine mobile Trägervorrichtung aufweist. Somit kann die Schneidbreite und/oder die Schneidhöhe des Sägeaggregates auch während dem Sägen verändert werden. Durch Veränderung der Schneidhöhe kann in besonders vorteilhafter Weise erreicht werden, dass die Seilsäge sowohl auf Seildruck als auch auf
Seilzug arbeiten kann. Zudem kann erreicht werden, dass die
Seilsäge während der Fahrt zum Einsatzort kompakt ist und erst am Einsatzort vergrößert wird.
In einer vorteilhaften Weiterbildung ist vorgesehen, dass die Führungseinrichtung Teleskoparme aufweist, an denen Umlenkrollen, in welchen das Sägeseil geführt ist, angeordnet sind.
Um die räumliche Erstreckung des Sägeaggregates verändern zu können, wobei das Sägeseil die gewollte Seilspannung beibehält, kann die erfindungsgemäße Seilsäge weiterhin einen Seilspeicher und einen Seilspanner aufweisen, welche wenigstens zwei
Umlenkrollen, in welchen das Sägeseil mehrmals geführt sein kann, aufweisen. Der Abstand dieser ümlenkrollen kann beispielsweise durch Teleskoparme verändert werden. Es kann vorgesehen sein, dass der Seilspanner und der Seilspeicher aus den selben
Bauteilen gebildet ist. Insbesondere der Seilspeicher bzw. der Seilspanner tragen zu dem Vorteil bei, dass das Sägeseil nicht mehr geöffnet werden muss.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform kann die Seilsäge längenveränderbare Abstützmittel, insbesondere Abstützzylinder, aufweisen. Mit diesen Abstützmitteln kann die Seilsäge auf dem zu zerteilenden Werkstück abgestützt werden, wodurch eine Entlastung der Trägervorrichtung, insbesondere des Trägerfahrzeuges, erreicht wird.
Vorteilhafterweise kann vorgesehen sein, dass der Antrieb
und/oder die wenigstens eine Einrichtung zum Ändern der
räumlichen Ausrichtung der Seilsäge mittels Funk und/oder per Kabel steuerbar ist. Eine Bedienung mittels Funk und/oder per Kabel mit Schaltkasten bis hin zum Steuern aus dem Führerstand des Trägerfahrzeuges ist im Rahmen der Erfindung möglich.
Im Rahmen der Erfindung kann der Antrieb ein rein hydraulischer Antrieb oder ein rein elektrischer Antrieb oder ein
elektrohydraulischer Antrieb sein. Der Antrieb an der
Führungsvorrichtung der erfindungsgemäßen Seilsäge,
beispielsweise oberhalb des Seilspeichers oder im Bereich des Seilspeichers, angeordnet sein. Der Antrieb muss im Rahmen der- Erfindung nicht notwendigerweise Teil der Seilsäge an sich sein, sondern kann auch Teil der Trägervorrichtung sein.
Die erfindungsgemäße mobile Seilsäge kann in verschiedenen
Baugrößen, beispielsweise mit einer veränderbaren Schneidbreite von 2 - 4 m und/oder mit einer beispielhaft angegebenen
veränderbaren Schneidtiefe von ca. 0,5 - 3 m ausgeführt werden.
Einsatzgebiete der erfindungsgemäßen mobilen Seilsäge können beispielsweise die folgenden sein:
- Natursteinbruch: "Blockdressing" , Zurichten und Formatieren von Rohblöcken;
- Baustellen: Betonschneidearbeiten für Fundamente, Träger, etc.;
- Erdbewegung: Schneiden von Freilandsteinen oder Findlingen als Alternative zum Schrammen und/oder Sprengen in empfindlichen Gebieten;
- Metallgießereien. Schneiden von Schlackeblöcken und Altmetall;
- Abbruchunternehmen: Schneiden von Beton, Mauerwerk, Metall, etc . ;
Weitere Einzelheiten Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachstehenden Beschreibung unter Bezugnahme auf die angeschlossenen Zeichnungen, in welchen eine bevorzugte
Ausführungsform dargestellt ist.
Es zeigt: Fig. 1 eine stationäre Seilsäge gemäß dem Stand der Technik, Fig. 2 eine Seilsäge gemäß dem Stand der technik, welche zum Werkstück gebracht werden kann, Fig. 3 eine erfindungsgemäße Seilsäge in Vorderansicht, Fig. 4 die Seilsäge aus Fig 3 in Seitenansicht, Fig. 5 die Seilsäge aus Fig 3 in Unteransicht, Fig. 6 die Seilsäge aus Fig 3 in perspektivischer Sicht von vorne und Fig. 7 die Seilsäge aus Fig 3 in perspektivischer Sicht von hinten .
Fig. 1 zeigt eine bekannte stationäre Seilsäge 1, bei der zwei Umlenkrollen 24 für das Sägeseil 3 an einem stationären Rahmen vertikal verfahrbar angeordnet sind. Diese Seilsäge hat eine nicht veränderbare Schneidhöhe und -breite und kann nur auf Seildruck arbeiten. Das zu zerteilende Werkstück W muss zur Seilsäge transportiert werden.
Fig. 2 zeigt eine bekannte Seilsäge 1, die zum zu zerteilenden Werkstück gebracht werden kann. Bei dieser Seilsäge 1 ist das Sägeseil 3 um eine an einem Gleiswagen 21 fix montierten
Umlenkrolle 22 geführt. Nach Anordnen der Seilsäge neben einem Werkstück muss das Sägeseil 3 geöffnet werden, um es durch eine extra Bohrung im Werkstück führen zu können. Zum Zerkleinern des Werkstückes wird der Gleiswagen 21 auf Gleisen 23 vom Werkstück weg verfahren, um den Seilzug zum Sägen auszuüben. Wenn der Gleiswagen 21 am Ende der Gleise 23 angekommen ist und das
Werkstück noch nicht fertig zerteilt ist, dann muss die Seilsäge ausgeschaltet und das Sägeseil 3 geöffnet und gekürzt werden. Anschließend wird der Gleiswagen 21 wieder in Richtung zum
Werkstück verfahren, das gekürzte Sägeseil 3 wird geschlossen und es kann erst dann wieder mir dem Sägen begonnen werden.
In den Fig. 3 bis 7 ist eine Seilsäge 1 mit einem Sägeaggregat 2 dargestellt. Die Seilsäge 1 weist eine Wechselvorrichtung 20 zum Anbringen- an eine mobile Trägervorrichtung, beispielsweise ein Trägerfahrzeug (nicht dargestellt), auf.
Das Sägeaggregat 2 auf der in Einsatzposition vorderen Seite der Seilsäge 1 umfasst ein Diamantseil als Sägeseil 3 sowie eine Führungseinrichtung für das Sägeseil 3. Die Führungseinrichtung für das Sägeseil 3 hat längenveränderbare Teleskoparme 4 sowie an Teleskoparmen 4 angeordnete Führungsrollen 5. Das Sägeseil 3 ist zudem über einen Seilspeicher 6 geführt, der gleichzeitig auch als Seilspanner 7 wirken kann. Im Seilspeicher 6 bzw. Seilspanner 7, der ebenfalls längenveränderbare Teleskoparme 8 und
Umlenkrollen 9 umfassen kann, kann das Sägeseil mehrfach geführt sein. In der dargestellten Ausführungsform ist ein Antrieb 10 für das Sägeseil oberhalb des Seilspeichers 6 angeordnet.
Auf der in Einsatzposition hinteren Seite der Seilsäge 1 befinden sich Einrichtungen 11, 12, 13, 14 zum Ändern der räumlichen
Ausrichtung des Sägeaggregates 2. Eine Einrichtung 11 zum Ändern der räumlichen Ausrichtung ist eine Einrichtung 11 zum Kippen des Sägeaggregates 2 um eine in den Fig. horizontal verlaufende
Achse, in der gezeigten Ausführungsform ein Kippzylinder. Eine weitere Einrichtung 12 zum Ändern der räumlichen Ausrichtung ist eine Einrichtung 12 zum Schwenken des Sägeaggregates 2 um eine in den Fig. vertikal verlaufende Achse. Diese Einrichtung 12 kann, schwenkbar gelagerte Teleskoparme aufweisen, welche gleichfalls die Funktion einer Einrichtung 13 zum Verändern des Abstandes zwischen dem Sägeaggregat 2 und der Wechselvorrichtung 20 aufweist. Eine weitere Einrichtung 14 zum ndern der räumlichen Ausrichtung ist eine Einrichtung 14 zum Drehen des Sägeaggregates
2 um bis zu 360°. Im Bereich der Anbauplatte sind Stützzylinder 15 vorgesehen.
Der Einsatz eines erfindungsgemäßen Trägerfahrzeuges mit der erfindungsgemäßen mobilen Seilsäge 1 kann beispielsweise wie folgt dargestellt werden:
Die mobile Seilsäge 1 wird mittels Schnellwechsler mit
hydraulischer oder mechanischer Verriegelung an das
vorhergesehene Trägerfahrzeug angebaut. Das Trägerfahrzeug, fährt zum Werkstück, welches zerteilt werden soll, wo mittels des Trägerfahrzeuges eine Grobausrichtung der Seilsäge 1 zum
Werkstück durchgeführt wird. Ist die Grobausrichtung ausgeführt, werden die Stützzylinder 15 auf das Werkstück ausgefahren. Damit erreicht man eine Entlastung des Trägerfahrzeuges (kein Nachgeben der Hydraulikkomponenten durch Gewicht der Seilsäge 1) und die Seilsäge 1 steht frei über dem Werkstück.
Danach wird über das entweder innerhalb oder außerhalb des
Führerhauses des Trägerfahrzeuges vorgesehene Schaltpult der Seilsäge 1 die Feinausrichtung der Seilsäge 1 zum Werkstück und die Feineinstellung der Seilsäge 1 ausgeführt. Hierbei sind alle Bewegungen von Schwenken, Kippen, Drehen, Ein- oder Ausfahren des Sägeaggregates 2 sowie das Verändern der Schneidbreite und/oder Schneidhöhe des Sägeaggregates 2 möglich. Ist die Feinausrichtung und Feineinstellung ausgeführt, kann mit dem Schneiden begonnen werden, wobei das Werkstück mittels dem Diamantseil unter
Zuführen von Kühlwasser geschnitten wird.
Die erfindungsgemäße Seilsäge 1 ist so konzipiert, dass
unabhängig davon, in welcher Position sich die
Führungseinrichtung für das Sägeseil 3 befindet, das endlose Sägeseil 3 immer eine klar definierte Seilspannung aufweist.
Diese wird mittels Seilspeicher 6 und Seilspanner 7 erreicht. Die mobile Seilsäge 1 ist so gebaut, dass das Sägeaggregat 2 sowohl auf Seildruck als auch auf Seilzug (hierbei können noch
zusätzliche Umlenkrollen aufgesteckt werden) schneiden kann, was
insbesondere im Baubereich vorteilhaft ist. Die mobile Seilsäge 1 kann je nach Einsatzgebiet mit unterschiedlichen Seildurchmessern ausgestattet sein.
Um das Sägeaggregat 2 kann ein nur nach unten hin offenes
Schutzgehäuse (nicht dargestellt) angeordnet sein, was die
Betriebssicherheit beim Reißen des Sägeseiles 3 erhöht. Die Größe des Gehäuses kann veränderbar sein, um sich an ändernde räumliche Erstreckungen der Führungseinrichtung anpassen zu können.
Im Gegensatz zu herkömmlichen Seilsägen, bei denen ein zu
zerteilendes Werkstück zum Zerteilen entweder angehoben werden muss oder bei denen in das zu zerteilende Werkstück ein Bohrloch gebohrt werden muss, durch welches das Sägeseil dann geführt wird, hat die erfindungsgemäße Seilsäge den Vorteil, dass weder das zu zerteilende Werkstück angehoben werden muss, noch dass das endlose Diamantseil geöffnet werden muss, um es in ein Bohrloch einzuführen. Das Diamantseil der erfindungsgemäßen Seilsäge kann einfach vor Ort auf das zu zerteilende Werkstück aufgebracht werden, wodurch besonders feine Schnitte (nicht nur horizontale oder lotrechte sondern auch schräge Schnitte) erzielt werden können .
Zusammenfassend kann ein Äusführungsbeispiel der Erfindung wie folgt dargestellt werden:
Eine Seilsäge 1 weist ein Sägeaggregat 2 auf, wobei das
Sägeaggregat 2 ein insbesondere mit DiamantSegmenten versehenes Sägeseil 3 sowie eine Führungseinrichtung für das Sägeseil 3 aufweist und wobei das Sägeseil 3 durch einen Antrieb 10
antreibbar ist. Die Seilsäge 1 weist eine Wechselvorrichtung 20 zum Anbringen an eine mobile Trägervorrichtung auf.
Die räumliche Erstreckung des Sägeapparates 12 ist durch eine Einrichtung 11, 12, 13, 14 veränderbar, während das Sägeseil 3 angetrieben ist, und/oder die Seilsäge 1 weist einen Seilspeicher
6 auf, wobei die räumliche Erstreckung des Sägeapparates 2 veränderbar ist, während das Sägeseil 3 angetrieben ist.