B E S C H R E I B U N G
Funktionsoptimierte Gestaltung einer Zylinderlaufbuchse
Die Erfindung betrifft eine Zylinderlaufbuchse eines Zylinders einer Brennkraftmaschine gemäß den Merkmalen der jeweiligen Oberbegriffe der Patentansprüche 1 und 2.
Die Zylinderlaufbuchse hat die Aufgabe, den Verschleiß als Reibpartner zu den Kolbenringen zu minimieren, die Verbrennungswärme abzuleiten und die mechanische Stabilität des Systems im Betrieb unter Minimierung der betriebsbedingten Verformungen zu verbessern. Nach der Funktion wird zwischen nassen und trockenen Zylinderlaufbuchsen unterschieden.
Nasse Zylinderlaufbuchsen weisen einen Bund auf, über den die Laufbuchse im Motorblock bzw. im Zylindergehäuse in vertikaler Richtung fixiert ist. Die rotationssymmetrisch gestalteten Außenkonturen der Zylinderlaufbuchse einschließlich des Bundes bestimmen einen Mindestzylinderabstand. Nasse Laufbuchsen werden in das Zylindergehäuse in dafür entsprechend bearbeitete Aufnahmen eingeschoben. Zur Abdichtung gegen Kühlmittel und gegen Öl werden Dichtringe eingesetzt. Bisherige nasse Zylinderlaufbuchsen werden üblicherweise durch Schleudergießen hergestellt und anschließend rotationssymmetrisch bearbeitet. Bei nassen Zylinderlaufbuchsen, die mittels einer Kühlflüssigkeit von außen gekühlt werden, kann es aufgrund thermischer und mechanischer Belastungen an den kühlmittelbeaufschlagten Flächen zu Kavitations- oder Korrosionsschäden kommen, die je nach Ausmaß die Funktion des Motors gefährden können. Bei diesem Kavitationseffekt implodieren sich durch Anregung bildende Luftblasen im Kühlwasser und erodieren die Außenseite der Laufbuchse, wobei das Schwingen der Zylinderlaufbuchse die Erosion verstärken kann.
Trockene Zylinderlaufbuchsen werden in das Zylindergehäuse eingepresst, eingeschrumpft oder eingegossen. Der Wassermantel befindet sich im Gegensatz zu nassen Laufbuchsen nicht zwischen dem Laufbuchsenwerkstoff und dem Zylindergehäuse, sondern ist wie bei der Monometall-Bauart Bestandteil des Zylindergehäuse-Gussteils. Trockene Buchsen werden sowohl aus Grauguss, AL- Legierungen oder als gesinterte Buchsen aus pulvermetallischen Werkstoffen hergestellt.
Zum Schutz gegen Kavitation offenbart die DE 10 2006 042 549 A1 eine rotationssymmetrisch gestaltete, nasse Zylinderlaufbuchse, die außenseitig mit einer Schutzschicht versehen ist. Dazu sind zumindest die von dem Kühlmittel beaufschlagten äußeren Oberflächenbereiche der aus einer Eisenbasislegierung bestehenden Zylinderlaufbuchse mit einer thermischen Spritzschicht beschichtet.
Um den Verschleiß durch Kavitation zu minimieren ist es weiterhin bekannt, dem Kühlmittel Zusätze beizugeben, die den Dampfdruck des Kühlmittels positiv beeinflussen. Nachteilig erfordert diese Maßnahme einen erhöhten Wartungsaufwand zum Nachfüllen der Zusätze bzw. zur Kontrolle des Mischungsverhältnisses. Ein weiterer Vorschlag bezieht sich darauf, Zylinderlaufbuchsen aus einem Werkstoff mit einem hohen E-Modul einzusetzen, wozu beispielsweise alternativ zu Grauguss als Werkstoff ein kostenintensiver Vermikularguss oder Stahl vorgeschlagen wird.
Die DE 196 05 946 C1 offenbart ein Herstellungsverfahren für Zylinderlaufbuchsen, mit dem zur Erzielung einer verbesserten Verschleißfestigkeit zunächst eine Laufbuchse mit dünner Wandstärke hergestellt wird. Dazu wird als Formkörper ein Dorn mit einem dem Innenumfang der herzustellenden Zylinderlaufbuchse entsprechenden Außenumfang verwendet, und auf die äußere Umfangsfläche des rotierenden Dorns wird nach einem bekannten thermischen Spritzverfahren ein Spritzmaterial in der gewünschten Stärke aufgetragen. Anschließend kann die auf dem Dorn befindliche Buchse überschliffen und gegebenenfalls profiliert werden. Nach dem Abziehen vom Dorn wird die Buchse falls erforderlich an den Stirnflächen bearbeitet.
Die Zylinderlaufbuchse gemäß der DE 195 78 1 1 A1 besteht aus zwei verschiedenen Materialien. Ein Laufbuchseneinsatz aus Grauguss ist außenseitig von einem aus Stahl hergestellten Trägerzylinder umschlossen. Dieses bekannte Konzept mit zwei konzentrisch zueinander angeordneten Bauteilen erfordert einen hohen Fertigungsaufwand und scheidet aus wirtschaftlichen Gründen daher für einen Großserieneinsatz aus.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine funktionsoptimierte Zylinderlaufbuchse bereit zu stellen, die einen verbesserten Schutz gegenüber Kavitation, eine Festigkeitssteigerung sowie eine bauraumoptimierte Umgebungskonstruktion ermöglicht. Weiterhin ist es Aufgabe der Erfindung ein Verfahren bereitzustellen, mit dem eine beliebige Außenkontur der Zylinderlaufbuchse erzeugt werden kann.
Ausgehend von dem zitierten Stand der Technik stellt die vorliegende Erfindung gemäß den Merkmalen der Patentansprüche 1 und 2 Maßnahmen bereit zur Schaffung einer funktionsoptimierten Zylinderlaufbuchse. Weiterhin schließt die Erfindung gemäß den Merkmalen des Patentanspruchs 10 ein Verfahren zur Gestaltung der Zylinderlaufbuchsen-Außenkontur ein.
Die erfindungsgemäßen Maßnahmen nach Anspruch 1 zur Realisierung einer funktionsoptimierten, nassen Zylinderlaufbuchse betreffen die äußere Gestaltung einer Zylinderlaufbuchse und sind einzeln oder gemeinsam anwendbar. Anstelle einer rotationssymmetrischen Gestaltung der Außenseite oder Mantelfläche der Zylinderlaufbuchse ist gemäß der Erfindung vorgesehen, Bereiche, die einem hohen Kavitationsrisiko unterliegen, rotationsasymmetrisch auszubilden. Eine von einer Kreisform abweichende Mantelfläche ermöglicht es vorteilhaft, gefährdete Bereiche der Zylinderlaufbuchse zu verstärken und damit eine Zylinderlaufbuchse bereitzustellen, die gegen kühlmittelbedingte Kavitations- und Korrosionsschädigungen dauerhaft und zuverlässig geschützt ist. Erfindungsgemäß bildet die Außenseite der Zylinderlaufbuchse bis auf den Passsitz im Kurbel- oder Zylindergehäuse und den Zonen der Dichtelemente eine rotationsasymmetrische Geometrie. Vorteilhaft kann gemäß der Erfindung weiterhin die Außenkontur von dem Bund der Zylinderlaufbuchse unrund oder als Freiform ausgeführt werden. Da
die Bundbreite wesentlich einen Achsabstand zwischen benachbarten Zylinderlaufbuchsen im Einbauzustand bestimmt, kann durch einen unrunden Außenbereich des Bundes die Bundbreite in Richtung einer Längsachse der Brennkraftmaschine gezielt reduziert werden und damit auch ein Abstand zwischen benachbarten Zylinderlaufbuchsen. Die geometrischen Asymmetrien der erfindungsgemäßen Maßnahmen ermöglichen eine verkürzte Blocklänge des Zylindergehäuses und folglich die Realisierung einer vorteilhaft bauraumoptimierten Brennkraftmaschine. Im Einbauzustand ist die funktionsoptimiert ausgebildete Zylinderlaufbuchse lageorientiert und gerichtet in einer angepassten, eine Gegenform bildenden Aufnahme des Zylinder- oder des Zylindergehäuses formschlüssig eingepasst. Die Erfindung zeigt somit Lösungen, wodurch die Anfälligkeit oder Schäden der Zylinderlaufbuchse gegenüber Kavitation, Korrosion oder Erosion verringert und damit die Lebensdauer der Laufbuchsen verbessert werden kann. Damit verbunden ergibt sich außerdem eine gesteigerte Lebensdauer und Zuverlässigkeit der Brennkraftmaschine, die mit derartigen Laufbuchsen ausgestattet ist.
Gegenstand der Erfindung nach Anspruch 2 ist eine gefügte, aus zumindest zwei verschiedenen Materialien bestehende Zylinderlaufbuchse. Dieser Aufbau ist zur Herstellung einer nassen wie auch für eine trockene oder eingegossene Zylinderlaufbuchse einsetzbar. Dabei bildet die Laufbuchse in axialer Richtung zumindest zwei Abschnitte, die stoffschlüssig, insbesondere mittels einer Reibschweißung zusammengefügt sind. Dieser konstruktive, kostengünstig realisierbare Aufbau beinhaltet die Freiheit bei der Wahl des Laufbuchsenwerkstoffes für einzelne Laufbuchsenabschnitte. Beispielsweise kann eine gezielte Festigkeitssteigerung durch Verwendung eines Werkstoffs höherer Festigkeit und/oder Temperaturbeständigkeit für den eine Kehle einschließenden Bundabschnitt erreicht werden. Der sich anschließende, die Lauffläche der Zylinderlaufbuchse einschließende Abschnitt der Laufbuchse kann aus einem Werkstoff hergestellt werden, der beispielsweise ein Potential zur Eigenschmierung im Festkörperkontaktbereich / Mischreibungsbereich beinhaltet oder eine Schmierfilmausbildung durch Öltaschen ermöglicht. Weiterhin erlaubt dieser Aufbau, zur Optimierung der Kühlung lokal reduzierte Wandstärken der Laufbuchse vorzusehen. Als Maßnahme zur Gewichtsreduzierung der Zylinderlaufbuchse eignet
sich die Verwendung von Werkstoffen mit einer geringeren Dichte. Außerdem bietet das Konstruktionsprinzip für nasse Laufbuchsen die Möglichkeit, für gefährdete Abschnitte oder Zonen der Laufbuchse Werkstoffe mit einem positiven Kavitationsverhalten oder Werkstoffe mit einem höheren E-Modul einzusetzen, um das Verformungsverhalten zu verbessern. Als weitere Maßnahme zur Verschleißminimierung bietet es sich an, Werkstoffpaarungen vorzusehen, um einen Zwickelverschleiß im Kontaktbereich der Kolbenringe an der Lauffläche, insbesondere in den Totpunktlagen des Kolbens bzw. den Ringumkehrpunkten zu verringern. Dazu kann zum Beispiel der Laufbuchsenabschnitt, in dem der Kolben geführt ist, aus einem verschleißfesten Werkstoff eingesetzt werden. Bei einer Anwendung des aus verschiedenen Materialien bestehenden Laufbuchsen konzepts für eine eingegossene, trockene Zylinderlaufbuchse bietet es sich an, den Fertigungprozess vorteilhaft zu optimieren, indem Laufbuchsenwerkstoffe ausgewählt werden, die eine Verbindung zu dem Werkstoff des Zylinderblocks bzw. des Zylindergehäuses verbessern. Vorteilhaft kann mit einer optimal abgestimmten Werkstoffkombination eine Zylinderlaufbuchse realisiert werden, die komplexe Aufgaben einer nassen und trockenen Zylinderlaufbuchse in Bezug auf die Mechanik, die Tribologie auf der Innenseite, also beispielsweise Reibung, Schmierung und Verschleiß, und die Kavitation einer nassen Laufbuchse auf der Außenseite vereint.
In Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Außenseite oder Mantelfläche der Zylinderlaufbuchse und / oder die Außenkontur von dem Bund eine von der Kreisform abweichende, ellipsenförmige oder oval gestaltete Geometrie aufweisen. Insbesondere für den Bund der Zylinderlaufbuchse bietet sich eine ellipsenförmige, oder ovale Formgebung an, die auch weitere doppelte, dreifache oder vielfache überlagerte Ovalitäten einschließen kann. Außerdem kann der Bund in Form einer beliebigen prismenförmigen Freiform oder als eine Splinefläche ausgeführt werden.
Eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht eine gerichtete Einbaulage der Zylinderlaufbuchse vor, in der die in Richtung einer Druckseite (DS) und einer Gegendruckseite (GDS) ausgerichteten Bereiche der Zylinderlaufbuchse Wandstärken bzw. Bundbreiten aufweisen, die entsprechende Wandstärken
und/oder Bundbreiten, die in Bolzenrichtung bzw. in Richtung einer Längsachse des Zylinderblocks ausgerichtet sind, übertreffen. Die sich dabei einstellende Abstützfläche des Laufbuchsenbundes wird in Summe so ausgelegt, um eine Überschreitung von zulässigen Flächenpressungen im Betriebszustand der Brennkraftmaschine zu vermeiden. Das erforderliche Flächenprofil kann mittels der unrund, bevorzugt oval ausgeführten Abstütz- oder Auflagefläche realisiert werden. Dieses Konstruktionsprinzip bietet die Möglichkeit, mit demselben Zylindergehäuse durch Verwendung entsprechender Laufbuchsen, mit verschiedenen Zylinderbohrungen unterschiedliche Hubräume darzustellen.
In einer Weiterbildung der Erfindung ist zur Kostenoptimierung der Zylinderlaufbuchse vorgesehen, dass sich eine Lauffläche für den Kolben in einem Bereich unterhalb des unteren Totpunkts (UT) des Kolbens auf Zonen beschränkt, die in Richtung der Druckseite (DS) und Gegendruckseite (GDS) ausgerichtet sind. Diese Laufflächengeometrie, bei der in Bolzenrichtung keine Bearbeitung erfolgt (beispielsweise weil die Buchse dort zurückgesetzt ist), bietet sich insbesondere für mit Fensterkolben ausgerüstete Brennkraftmaschinen an. Weiter folgend kann zur Gewichtsreduzierung die Laufbuchse beispielsweise partiell durch Fenster oder Ausnehmungen ausgespart werden. Zur Realisierung dieser Freiflächen können mechanische oder thermische Trennverfahren eingesetzt werden oder alternativ bereits Aussparungen im Gußrohteil vorhanden sein.
Eine weitere erfindungsgemäße Maßnahme sieht eine außenseitige Beschichtung der Zylinderlaufbuchse vor. Zur Schaffung einer kavitationsresistenten Oberfläche ist dazu zumindest der aus einer Eisengusslegierung bestehende Bereich der Laufbuchse voll umfänglich oder partiell im Bereich der Druckseite und Gegendruckseite, insbesondere durch eine thermische Spritzschicht beschichtet.
Zur Herstellung von nahezu beliebig geometrisch gestalteten Topographien an der Außenkontur der Zylinderlaufbuchse ist ein Ovaldreh- oder Unrunddrehverfahren vorgesehen. Diese mit geringen Prozesszeiten einsetzbaren Verfahren sind geeignet zur Schaffung der rotationsasymmetrisch gestalteten Außenseite und/oder der Außenkontur. Das Oval- oder Unrunddrehen ermöglicht vorteilhaft eine große Gestaltungsfreiheit hinsichtlich der Ausrichtung, dem Verlauf und der Größe von
Freiformflächen oder Konturen. Ein besonderer Vorteil besteht darin, dass keinerlei Einschränkung hinsichtlich der geometrischen Formgebung besteht. Diese Verfahren können sowohl für Mantelflächen, den Schaft, die Außenfläche als auch für den Bund der Zylinderlaufbuchse eingesetzt werden. Ein besonderer Vorteil besteht darin, dass in einem Arbeitsgang bei gleichzeitig hoher Maßgenauigkeit und hoher Oberflächengüte eine gute Reproduzierbarkeit erreicht wird.
Die Herstellung der Zylinderlaufbuchse, die zum Materialabtrag von lokalen Bereichen an der Zylinderlaufbuchse das Oval- oder Unrunddrehen einschließt, umfasst folgende Verfahrensschritte. Zunächst erfolgt durch ein Urformverfahren wie ein Schmiede- oder Gießprozess die Herstellung des einteiligen Rohlings oder Abschnittsrohlinge. Anschließend werden die Abschnitte mittels einer stoffschlüssigen Verbindung zusammengefügt. Als nächster Schritt wird durch mechanische Operationen, einem Oval- oder Unrunddrehen, die äußere Bearbeitung der Außenseite und/oder der Außenkontur der Zylinderlaufbuchse vorgenommen, zur Schaffung von beliebig geometrisch gestalteten Flächen oder Konturen. Anschließend wird die innere Lauffläche hergestellt, bevor eine Reinigung der Zylinderlaufbuchse von Kühlschmiermittel, Schmierstoffen und anhaftenden Spänen erfolgt. Optional kann abschließend die Außenseite der Zylinderlaufbuchse ganz oder partiell beschichtet werden.
Ausführungsbeispiele der Erfindung, auf die diese nicht beschränkt ist, sind nachfolgend beschrieben und anhand der Figuren erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 in einer Schnittansicht eine nasse Zylinderlaufbuchse im eingebauten Zustand;
Fig. 2 die Ansicht auf ein Zylindergehäuse mit zwei Zylinderlaufbuchsen;
Fig. 3 eine Zylinderlaufbuchse in einer Schnittansicht;
Fig. 4 Zylinderlaufbuchsen mit unrundem Bund im eingebauten Zustand;
Fig. 5 das Profil der zur Gegendruckseite ausgerichteten Zylinderlaufbuchse;
Fig. 6 das Profil der zur Druckseite ausgerichteten Zylinderlaufbuchse;
Fig. 7 in einer Schnittansicht eine trockene Zylinderlaufbuchse.
Die Fig. 1 und 2 zeigen den konstruktiven Aufbau und die Einbaulage einer bekannten Zylinderlaufbuchse 2. Dazu ist in Fig. 1 ein Ausschnitt eines auch als Zylindergehäuse zu bezeichnenden Zylindergehäuses 1 einer nicht näher dargestellten Brennkraftmaschine abgebildet. In dem Zylindergehäuse 1 ist die direkt vom Kühlmittel umströmte, nasse Zylinderlaufbuchse 2 eingesetzt, in der ein oszillierender Kolben 3 an einer Lauffläche 4 geführt ist. Die Zylinderlaufbuchse 2 ist mit einem Bund 5 sowie axial versetzt dazu über eine Außenseite 6 in eine Aufnahme 7 bzw. in eine Führung 8 des Zylindergehäuses 1 eingepasst. Zur wirksamen Abdichtung des Kühlmittelraumes 9 sind versetzt zu dem Bund 5 sowie im Bereich der Führung 8 Dichtringe 10, 1 1 vorgesehen. Die Fig. 2 zeigt zwei im Zylindergehäuse 1 in Richtung einer Längsachse 13 des Zylindergehäuses 1 angeordnete Zylinderlaufbuchsen 2, deren Mittenabstand SM sich durch Addition der Maße, den Durchmesser D und ein Abstandsmaß S zwischen den Zylinderlaufbuchsen 2, ergibt.
In Fig. 3 ist die erfindungsgemäß funktionsoptimiert gestaltete Zylinderlaufbuchse 12 im Schnitt abgebildet mit einer von der Kreisform abweichenden, rotationsasymmetrischen, auch als Mantelfläche zu bezeichnenden Außenseite 14. Die ovale Formgebung der Außenseite 14 kann so ausgeführt sein, dass sich umfangsseitig in allen Bereichen xi, x2; yi, y2 voneinander abweichende Wandstärken zu der zylindrischen Innenbohrung einstellen, wie nachfolgender Aufstellung zu entnehmen ist,
In Richtung der Druckseite (DS) und der Gegendruckseite (GDS) der Zylinderlaufbuchse 12, die eine rechtwinkelig zur Längsachse 13 verlaufende Achse 18 bilden, stellen sich Wandstärken yi, y2 ein, die zur Längsachse 13 ausgerichtete Wandstärken xi, x2 übertreffen.
Die Fig. 4 zeigt zwei im Zylindergehäuse 1 eingesetzte, erfindungsgemäße Zylinderlaufbuchsen 12, deren ovale Außenseiten 14 strichpunktiert dargestellt sind. Der ebenfalls oval ausgeführte, die Außenseite 14 der Zylinderlaufbuchse 12 überdeckende Bund 15 ist mit einer Außenkontur 16 formschlüssig in eine
entsprechende Aufnahme 17 des Zylindergehäuses 1 eingepasst. Die sich in Richtung der Achse 18 einstellenden Bundbreiten Y3 + Y des Bundes 15 übertreffen Bundbreiten, die sich in Richtung der Längsachse 13 einstellen. Die ovale Formgebung von dem Bund 15, dessen Y-Maß das X-Maß deutlich übertrifft, ermöglicht im Vergleich zu Fig. 2 ein verringertes Abstandsmaß S zwischen zwei Zylinderlaufbuchsen 12, das folglich den Mittenabstand SM der Zylinderlaufbuchsen 12 bestimmt und gleichzeitig Einfluss auf eine Baulänge des Zylindergehäuses 1 nimmt.
Die Fig. 5 und 6 zeigen im Halbschnitt den Aufbau der Zylinderlaufbuchse 12, der sich abhängig von einer Ausrichtung unterscheidet. In Fig. 5 ist der in Richtung der Achse 18 und in Fig. 6 ist der in Richtung der Längsachse 13 ausgerichtete Wandaufbau der Zylinderlaufbuchse 12 gezeigt. Insbesondere zur Reduzierung eines Kavitationsrisikos übertreffen die Wandstärken zi , z2 in Richtung der Druckseite (DS) und Gegendruckseite (GDS) (Fig.5) die zu der Längsachse 13 ausgerichteten Wandstärken z3, z (Fig.6). Ergänzend dazu bietet es sich an, dass die Außenseite 14 der Zylinderlaufbuchse 12 partiell außenseitig eine die Kavitationsgefahr reduzierende Beschichtung aufweist. Von dem Bund 15 ausgehend kann sich jeweils die Wandstärke zwischen den Zonen zi und z2 gemäß Fig. 5 und zwischen den Zonen z3 und z gemäß Fig. 6 verändern (beispielsweise dicker oder dünner werden). Die in diesem Beispiel abgebildete reduzierte Wandstärke in den thermisch hochbelasten Zonen zi und z3 begünstigt die Kühlwirkung der Zylinderlaufbuchse 12. Als Maßnahme zur Kosten- und Gewichtsoptimierung schließt die Zylinderlaufbuchse 12 wie in Fig. 6 gezeigt, an dem vom Bund 15 abgewandten Ende eine Aussparung 19 ein sowie eine optional partiell unbearbeitete Zone 20 der Lauffläche 4, die sich von einer der unteren Totpunktlage des unteren Kolbenrings von Kolbens 3 entsprechenden Zone bis zu dem Ende der Zylinderlaufbuchse 12 erstreckt. Weil der Kolben mit Schaftende im UT über das Ende der Buchse hinaus steht, darf sich ein unbearbeiteter Bereich nur in Bolzenrichtung ausserhalb des Kolbenschaftkontaktbereiches befinden, so daß dieser Kolbenschaftkontaktbereich eine bearbeitete, vorzugsweise gehonte Buchsenoberfläche benötigt.
In Fig. 7 ist eine weitere funktionsoptimierte Zylinderlaufbuchse 22 abgebildet, die in axialer Richtung zwei aus unterschiedlichen Materialien bestehende Abschnitte 23, 24 einschließt, die zu einer Einheit stoffschlüssig zusammengefügt sind. Bevorzugt sind die über eine Fügeebene 21 abgestützten Abschnitte 23,24 mittels einer Reibschweißung verbunden. Dieses Konstruktionsprinzip ist sowohl für die trockene, in dem Zylindergehäuse 1 eingegossene Zylinderlaufbuchse 22 als auch für eine nasse Zylinderlaufbuchse anwendbar.
Es ist auch eine rotationssymmetrische Zentrierung in korrespondierender rotationssymmetrischer Aufnahme und rotationsasymmetrische Außenkontur an den Nichtzentrierflächen, z.B. wassermantelumgrenzten Flächen, denkbar. Die korrespondierende Aufnahme ist im Fall des asymmetrischen Bundes notwendig, in allen anderen Fällen ist diese jedoch symmetrisch vorzuziehen. Das bedeutet ergänzend oder alternativ zum Kerngedanken der Erfindung zum Beispiel, dass eine Außenseite 6 und/oder eine Außenkontur 16 von dem Bund 15 der nassen Zylinderlaufbuchse 12 rotationsasymmetrisch ausgeführt ist und/oder sind und gerichtet eingesetzt werden. Eine weitere Ausgestaltung ist darin zu sehen, dass eine gerichtete Zentrierung der Außenseite 6 und/oder der Außenkontur 16 in einer korrespondierenden Aufnahme 7,17 des Zylindergehäuses 1 erfolgt.
Bezugszeichenliste
1 Zylindergehäuse
2 Zylinderlaufbuchse
3 Kolben
4 Lauffläche
5 Bund
6 Außenseite
7 Aufnahme
8 Führung
9 Kühlmittelraum
10 Dichtring
1 1 Dichtring
12 Zylinderlaufbuchse
13 Längsachse
14 Außenseite
15 Bund
16 Außenkontur
17 Aufnahme
18 Achse
19 Aussparung
20 Zone
21 Fügeebene
22 Zylinderlaufbuchse
23 Abschnitt
24 Abschnitt