OFEN ZUR WÄRMEBEHANDLUNG EINER VIELZAHL VON GEGENSTÄNDEN Beschreibung Die Erfindung betrifft einen Ofen zur Wärmebehandlung einer Vielzahl von Gegenständen. Weiterhin betrifft die Erfindung eine Ofenanlage mit einer Vielzahl von Öfen.
Zahlreiche Gegenstände müssen während ihrer Herstellung einer Wärme- behandlung unterzogen werden. Dies betrifft auch die Herstellung von Schleifscheiben. So ist bei der Herstellung von Schleifscheiben auf Harzbasis eine Wärmebehandlung zum Härten erforderlich. Beispielsweise sind solche Schleifscheiben mit Phenolharzbindung hergestellt. Die Wärmebehandlung von Schleifscheiben dauert mehrere Stunden, wobei die Schleifscheiben von z.B. 30 °C auf über 200 °C aufgeheizt und dann wieder auf ca. 30 °C abgekühlt werden. Eine solche Wärmebehandlung verursacht einen hohen Energieverbrauch, da nicht nur die Schleifscheiben, sondern auch die Teile des Ofens beim Aufheizen Wärme auf- nehmen. Die Ofenteile im beheizten Bereich des Ofens haben aufgrund ihrer hohen Masse eine hohe Wärmekapazität. Beim Abkühlen wird die in den Ofenteilen gespeicherte Energie nicht genutzt.
Aus der GB 120,633 ist ein Ofen zur Wärmebehandlung von Gegenstän- den bekannt, der eine zentrale Heizkammer aufweist, die von mehreren Brennkammern umgeben ist. Aufgrund der Wärmeaufnahme von Heizkammer und Brennkammern ist der Energieverbrauch relativ hoch.
In der DE 1 583478 AI ist ein Ofen zur Wärmebehandlung von Schleif- Scheiben beschrieben. Der Ofen weist eine senkrechte Brennkammer auf, die von unten bestückt wird. Auch dieser Ofen hat aufgrund seines konstruktiven Aufbaus einen relativ hohen Energieverbrauch.
Es ist Aufgabe der Erfindung, einen Ofen zur Wärmebehandlung einer Vielzahl von Gegenständen bereitzustellen, dessen konstruktiver Aufbau zur Einsparung von Energie beiträgt. Diese Aufgabe wird durch den Gegenstand gemäß Patentanspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
Der erfindungsgemäße Ofen zur Wärmebehandlung einer Vielzahl von Ge- genständen, insbesondere Schleifscheiben, umfasst:
ein Tragegerüst, das als ein dreidimensionaler Rahmen ausgebildet ist,
wenigstens eine, insbesondere langgestreckte, Heizkammer und eine Mehrzahl von, insbesondere langgestreckten, Wärmebehand- lungskammern, insbesondere Brennkammern,
wenigstens ein Heizelement, das der Heizkammer zugeordnet ist, wenigstens ein Gebläse zum Erzeugen eines Gasstromes, insbesondere Luftstroms, von der Heizkammer zu den Wärmebehandlungskammern, wobei
- die Wärmebehandlungskammern zum Aufnehmen der Gegenstände vorgesehen sind, und
das Tragegerüst zum Abstützen oder Tragen der Heizkammer und der Wärmebehandlungskammern vorgesehen ist. Der Kern der Erfindung liegt darin, dass die tragende Funktion beim Ofen ausschließlich vom Tragegerüst übernommen wird. Dadurch können die Heizkammer und die Wärmebehandlungskammern besonders dünnwandig ausgebildet sein. Dies bewirkt eine niedrige Wärmekapazität der Heizkammer und der Wärmebehandlungskammern, so dass die Heizkammer und die Wärmebehandlungskammern im Betrieb relativ wenig Wärme aufnehmen, was zu einer wesentlichen Energieeinsparung führt.
In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst das Tragegerüst wenigstens einen Horizontalrahmen, vorzugsweise einen oberen Horizontalrahmen und einen unteren Horizontalrahmen, der jeweils aus horizontalen Streben zusammengesetzt ist, und vertikale Streben, mit denen jeder Ho- rizontalrahmen oder die horizontalen Streben unter Ausbildung des dreidimensionalen Rahmens verbunden sind. Jeder Horizontalrahmen umfasst wenigstens drei, vorzugsweise wenigstens vier horizontale Streben, und/oder hat eine polygonale, insbesondere dreieckige oder viereckige, Außenkontur. Die horizontalen Streben sind im Allgemeinen an ihren En- den mit den vertikalen Streben verbunden.
Die Heizkammer ist im Allgemeinen vertikal oder horizontal in einem zentralen Bereich des Tragegerüsts angeordnet. Auch die Wärmebehandlungskammern sind bevorzugt vertikal oder horizontal innerhalb des Tragegerüsts angeordnet, vorzugsweise um die Heizkammer, insbesondere gleichmäßig verteilt. Bevorzugt sind die Heizkammer und die Wärmebehandlungskammern innerhalb des von den Horizontalrahmen und den vertikalen Streben umfassten Raumes im Tragegerüst angeordnet und/oder bildet das Tragegerüst einen Käfig für die Heizkammer und die Wärmebe- handlungskammern.
Das wenigstens eine Heizelement kann innerhalb der Heizkammer angeordnet und/oder der Heizkammer vor- und/oder nachgeschaltet sein. Alternativ oder zusätzlich können das oder die Heizelemente auch in den Wärmebehandlungskammern oder im Bereich der Abdeckhauben angeordnet sein.
In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform ist das Tragegerüst von der Heizkammer und von den Wärmebehandlungskammern thermisch entkoppelt. Dies führt zu einer weiteren wesentlichen Energieeinsparung, da stark reduzierte Wärmebrücken zwischen dem Tragegerüst einerseits und der Heizkammer und den Wärmebehandlungskammern andererseits bestehen.
Dazu können die Heizkammer und die Wärmebehandlungskammern zumindest indirekt über eine Mehrzahl thermischer Isolierelemente am Tragegerüst befestigt sein. Beispielsweise sind die thermischen Isolierelemente aus einem Hochtemperatur-Isolierkunststoff hergestellt.
Weiterhin kann vorgesehen sein, dass die Wände der Heizkammer und/oder der Wärmebehandlungskammern zumindest teilweise mit einem thermischen Isoliermaterial versehen sind. Dadurch wird eine Wärmeabgabe von der Heizkammer und den Wärmebehandlungskammern an die Umgebung verhindert oder zumindest deutlich reduziert.
Insbesondere können die Heizkammer und die Wärmebehandlungskammern in Leichtbauweise hergestellt sein insbesondere mit Flexrohr und/oder mit einer Wanddicke zwischen 0,08 und 1 mm, vorzugsweise zwischen 0, 10 und 0,25 mm. Die Leichtbauweise bewirkt eine besonders niedrige Wärmekapazität und somit eine geringe Wärmeaufnahme der Heizkammer und der Wärmebehandlungskammern. Dies ergibt eine weitere wesentliche Energieeinsparung. In einer weiteren Ausführungsform ist eine Deckplatte vorgesehen, an oder in der die Heizkammer und die Wärmebehandlungskammern in einem oberen Bereich gehalten sind, insbesondere indem die Wandungen der Heizkammer und der Wärmebehandlungskammern in jeweiligen Ausschnitten oder Durchbrüchen in der Deckplatte passgenau eingesetzt sind . Ferner ist vorzugsweise eine Abdeckhaube vorgesehen, die die oberen, offenen oder mit Strömungsdurchlässen versehenen Enden der Heizkammer und der Wärmebehandlungskammern bedeckt oder überdeckt. Unterhalb der Abdeckhaube, insbesondere zwischen Abdeckhaube und Deckplatte, ist ein Hohlraum oder Strömungsraum vorgesehen zur strö- mungstechnischen Verbindung der oberen, offenen oder mit Strömungsdurchlässen versehenen Enden der Heizkammer und der Wärmebehandlungskammern miteinander zum Leiten des Gasstromes. Die Deckplatte und/oder die Abdeckhaube sind bzw. ist bevorzugt an einem, vorzugswei-
se dem oberen, Horizontalrahmen des Tragegerüsts befestigt, insbesondere auf dessen horizontalen Streben über jeweils wenigstens ein dazwischen angeordnetes thermisches Isolierelement thermisch entkoppelt gelagert oder aufgesetzt.
In einer weiteren Ausführungsform ist wenigstens eine Grundplatte vorgesehen, an oder in der die Heizkammer und die Wärmebehandlungskammern in einem unteren Bereich gehalten sind. Die Grundplatte ist vorzugsweise an einem, vorzugsweise dem unteren, Horizontalrahmen des Tragegerüsts befestigt, insbesondere auf dessen horizontalen Streben über jeweils wenigstens ein dazwischen angeordnetes thermisches Isolierelement thermisch entkoppelt gelagert oder aufgesetzt.
Die Deckplatte und/oder die Grundplatte und/oder die Abdeckhaube ha- ben bzw. hat in einer besonderen Ausführungsform eine polygonale Außenkontur, insbesondere gemäß einem Polygon mit mehr, vorzugsweise wenigstens doppelt so vielen, Ecken als das Polygon des oder der Hori- zontalrahmen(s), wobei eine im Wesentlichen zur horizontalen Strebe parallele Seite der Grundplatte auf der horizontalen Strebe aufliegt.
Bei der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der Ofen zur Wärmebehandlung von scheibenförmigen Gegenständen, insbesondere von Schleifscheiben vorgesehen. Dabei werden die Schleifscheiben in den Wärmebehandlungskammern gestapelt. Vorzugsweise ist der Querschnitt der Wärmebehandlungskammern an die Kontur der Schleifscheiben ange- passt.
Insbesondere ist vorgesehen, dass der Ofen eine Vielzahl Dorne zum Stapeln der scheibenförmigen Gegenstände aufweist. Die Dorne sind über- einander in den vertikalen Wärmebehandlungskammern bzw. nebeneinander in den horizontalen Wärmebehandlungskammern angeordnet oder einbringbar. Damit kann mit dem Dorn eine vorbestimmte Menge von Schleifscheiben bereits außerhalb des Ofens zusammengefügt werden.
Anschließend können die Dorne mit den Schleifscheiben„paketweise" in die Wärmebehandlungskammern des Ofens eingebracht werden.
Vorzugsweise sind die Dorne in Leichtbauweise hergestellt. Dadurch ha- ben auch die Dorne eine besonders niedrige Wärmekapazität und somit eine geringe Wärmeaufnahme. Dies trägt zusätzlich zur Energieeinsparung bei.
Beispielsweise ist das Heizelement in einem oberen Bereich der vertikalen Heizkammer angeordnet. Ebenso kann das Heizelement der Heizkammer vor- oder nachgeschaltet sein.
Beispielsweise ist das Heizelement als ein elektrisches Heizelement ausgebildet. Grundsätzlich sind jedoch alle Beheizungsarten wie Dampf, Öl, Gas, Thermoölträger usw. möglich.
Weiterhin kann die geometrische Form der Wärmebehandlungskammern an die geometrische Form der Gegenstände angepasst sein, so dass der Abstand zwischen den Gegenständen und den Wänden der Wärmebehand- lungskammern gleichmäßig ist. Insbesondere haben die Heizkammer und/oder die Wärmebehandlungskammern eine röhrenförmige und/oder hohlzylindrische Gestalt. Dabei kann zwischen den Gegenständen und den Wänden der Wärmebehandlungskammern wenigstens ein Luftkanal mit gleichmäßigem Querschnitt ausgebildet sein. Dadurch müssen weniger Luftmassen für den erforderlichen Wärmetausch bewegt werden. Dass Gebläse kann sehr klein ausgebildet sein, was ebenfalls eine Energieeinsparung bewirkt.
Weiterhin betrifft die Erfindung eine Ofenanlage mit einer Vielzahl der oben beschriebenen Öfen. Dabei sind die Öfen nebeneinander angeordnet und mittels Warmluftkanälen und Kaltluftkanälen miteinander gekoppelt, so dass ein direkter oder indirekter Wärmetausch zwischen abkühlenden
und aufheizenden Öfen ermöglicht wird . Auch dies ist ein wesentlicher Beitrag zur Einsparung von Energie.
Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung wird nachstehend unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen jeweils in einer schematischen Darstellung :
FIG 1 eine Perspektivansicht eines Ofens gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung,
FIG 2 eine Draufsicht des Ofens mit einer abgenommenen Abdeckhaube gemäß der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung,
FIG 3 eine perspektivische Detailansicht eines unteren Bereichs des 0- fens gemäß der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung,
FIG 4 eine Vorderansicht einer Ofenanlage mit mehreren Öfen gemäß der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung, und FIG 5 eine Draufsicht der Ofenanlage mit mehreren Öfen gemäß der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung, und
FIG 6 eine Perspektivansicht eines Dorns für den Ofen gemäß der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung .
In FIG 1 ist eine Perspektivansicht eines Ofens gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung dargestellt. Der Ofen ist zur Wärmebehandlung einer Vielzahl von Gegenständen vorgesehen. Der Ofen umfasst ein Tragegerüst 10, das als dreidimensionaler Rahmen mit einer Mehrzahl von Streben ausgebildet ist. Ein unterer Horizontalrahmen 18 und ein oberer Horizontalrahmen 20 umfassen jeweils vier horizontale Streben 21, die mit ihren Enden an vier vertikalen Streben 19
befestigt oder mit diesen verbunden sind in einer quadratischen Anordnung .
Der Ofen umfasst weiterhin eine Heizkammer 12, die sich innerhalb des Tragegerüsts 10 in dessen Zentrum befindet. Die Heizkammer 12 ist lang gestreckt ausgebildet und vertikal angeordnet. In diesem Beispiel hat die Heizkammer 12 einen runden Querschnitt.
Um die Heizkammer 12 herum ist eine Vielzahl von Wärmebehandlungs- kammern, insbesondere Brennkammern 14, angeordnet. Die Brennkammern 14 sind ebenfalls lang gestreckt ausgebildet und vertikal angeordnet. In diesem Beispiel sind acht Brennkammern 14 gleichmäßig um die Heizkammer 12 herum verteilt. Auch die Brennkammern 14 haben einen runden Querschnitt.
An den unteren Enden der Heizkammer 12 und der Brennkammern 14 befindet sich eine Grundplatte 16, an oder in der die Heizkammer 12 und die Brennkammern 14 in einem unteren Bereich gehalten sind. Die
Grundplatte 16 ist an einem unteren Horizontalrahmen 18 des Tragege- rüsts 10 befestigt. Zwischen der Grundplatte 16 und dem unteren Horizontalrahmen 18 befinden sich thermische Isolierelemente 26.
Die thermischen Isolierelemente 26 sind aus einem Material mit niedriger Wärmeleitfähigkeit hergestellt. Die Grundplatte 16 ist somit vom unteren Horizontalrahmen 18 thermisch entkoppelt. Vorzugsweise sind die thermischen Isolierelemente 26 aus einem Hochtemperatur-Isolierkunststoff hergestellt.
Die oberen Enden der Heizkammer 12 und der Brennkammern 14 sind offen oder mit Strömungsdurchlässen versehen. Eine gemeinsame Abdeckhaube 22 bedeckt oder überdeckt alle Heizkammer 12 und der Brennkammern 14 bzw. deren obere Enden. Die Abdeckhaube 22 ist an einem oberen Horizontalrahmen 20 des Tragegerüsts 10 befestigt. Zwi-
sehen der Abdeckhaube 22 und dem oberen Horizontalrahmen 20 befinden sich ebenfalls thermische Isolierelemente 26, so dass die Abdeckhaube 22 vom oberen Horizontalrahmen 20 thermisch entkoppelt ist. Über einen Hohlraum unter der Abdeckhaube 22 sind die oberen Enden der Heizkammer 12 und der Brennkammern 14 strömungstechnisch miteinander verbunden. In der Heizkammer 12 befindet sich ein Heizelement 28. In dieser Ausführungsform handelt es sich dabei um ein elektrisches Heizelement, das im oberen Bereich der Heizkammer 12 angeordnet ist. Die Brennkammern 14 sind zur Aufnahme der Vielzahl von Gegenständen vorgesehen, die der Wärmebehandlung unterzogen werden.
Unterhalb der Grundplatte 16 ist ein Gebläse 24 angeordnet. In diesem Beispiel handelt es sich um ein Radialgebläse, dessen Rotationsachse ver- tikal angeordnet ist. Das Gebläse 24 fördert die vom Heizelement 28 erwärmte Luft aus der Heizkammer 12, so dass sich die Luft in der Heizkammer 12 von oben nach unten bewegt. Anschließend wird die erwärmte Luft vom Gebläse 24 in die Brennkammern 14 geblasen, so dass sich die Luft in den Brennkammern 14 von unten nach oben bewegt. In den Brennkammern 14 erfolgt die Wärmebehandlung der Gegenstände. Unter der Abdeckhaube 22 gelangt die Luft von den oberen Brennkammern 14 wieder in die Heizkammer 12.
Das Tragegerüst 10 bildet das tragende Teil des Ofens und hat bevorzugt im Wesentlichen die Form eines Käfigs, der die Heizkammer 12 und die Brennkammern 14 und bevorzugt auch die Abdeckhaube 22 umgibt oder einschließt. Dadurch können die Heizkammer 12, die Brennkammern 14 und die Abdeckhaube 22 in Leichtbauweise hergestellt sein, da diese keine tragenden Funktionen haben müssen. Die Leichtbauweise ermöglicht eine geringe Wärmekapazität, so dass die Heizkammer 12, die Brennkammern 14 und die Abdeckhaube 22 nur wenig Wärme aufnehmen. In diesem Beispiel sind die Heizkammer 12 und die Brennkammern 14 aus einem speziellen Flexrohr hergestellt, das eine Wanddicke vom 0,13 mm
aufweist. Dies ist möglich, da die Heizkammer 12 und die Brennkammern 14 keine tragende Funktion haben.
Außerdem ist das Tragegerüst 10 mit dem unteren Horizontalrahmen 18 aufgrund der thermischen Isolierelemente 26 von der Heizkammer 12, den Brennkammern 14, der Grundplatte 16 und der Abdeckhaube 22 thermisch entkoppelt, so dass das Tragegerüst 10 mit dem unteren Horizontalrahmen 18 keine oder nur wenig Wärme aufnimmt. Dies führt zu einer deutlichen Energieeinsparung.
Bei dieser konkreten Ausführungsform ist der Ofen zur Wärmebehandlung von Schleifscheiben auf Harzbasis vorgesehen. Beispielsweise sind die Schleifscheiben mit Phenolharz hergestellt. Durch die Wärmebehandlung werden die Schleifscheiben gehärtet. Dabei werden die runden Schleif- Scheiben in den Brennkammern 14, die einen runden Querschnitt aufweisen, gestapelt. Der Querschnitt der Brennkammern 14 ist somit an die Form der zu behandelnden Schleifscheiben angepasst.
Schließlich sind die Heizkammer 12 und die Brennkammern 14 mit einem Isoliermaterial verkleidet. Das Isoliermaterial ist beispielsweise aus Steinwolle oder Glaswolle hergestellt und an der Außenseite mit einer Aluminiumfolie kaschiert. Bei dieser Ausführungsform hat das Isoliermaterial eine Dicke von 100 mm bis 150 mm. Auch dies trägt zur Einsparung von Energie bei.
FIG 2 zeigt eine Draufsicht des Ofens mit einer abgenommenen Abdeckhaube 22 gemäß der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung . An den oberen Enden der Heizkammer 12 und der Brennkammern 14 befindet sich eine Deckplatte 30, an oder in der die Heizkammer 12 und die Brenn- kammern 14 gehalten sind, beispielsweise indem die Wandungen der Heizkammer 12 und der Brennkammern 14 in jeweiligen Ausschnitten oder Durchbrüchen in der Deckplatte 30 passgenau eingesetzt sind. Die Deckplatte 30 ist ebenso wie die Abdeckhaube 22 mittels der thermischen
Isolierelemente 26 am oberen Horizontalrahmen 20 des Tragegerüsts 10 befestigt. Somit ist auch die Deckplatte 30 vom Tragegerüst 10 thermisch entkoppelt. Insbesondere ist die Deckplatte 30 in der Außenkontur an die Außenkontur der Abdeckhaube 22 angepasst oder bündig. Die Deckplatte 30 und die Abdeckplatte 22 bilden somit ein oberes Gehäuse, das einen Hohlraum um- oder einschließt.
Im oberen Bereich der Heizkammer 12 ist das elektrische Heizelement 28 eingehängt. Das Heizelement 28 kann ohne großen Aufwand zu War- tungs- und Reparaturzwecken demontiert werden. Am oberen Ende weist die Heizkammer 12 ein Schutzgitter 32 für das Heizelement 28 auf. Die Brennkammern 14 weisen am oberen Ende jeweils ein Zentrierelement 34 für die zentrale Positionierung der Schleifscheiben auf. In FIG 3 ist eine perspektivische Detailansicht eines unteren Bereichs des Ofens gemäß der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung dargestellt. FIG 3 zeigt insbesondere die thermische Entkopplung zwischen dem Tragegerüst 10 einerseits und der Heizkammer 12 und den Brennkammern 14 andererseits. Die Detailansicht zeigt insbesondere das thermische Iso- lierelement 26, das zwischen der Grundplatte 16 und dem unteren Horizontalrahmen 18 angeordnet ist. Das thermische Isolierelement 26 ist als L-Profilabschnitt ausgebildet. Das thermische Isolierelement 26 ist aus dem Hochtemperatur-Isolierkunststoff hergestellt. Ferner ist das untere Ende einer Brennkammer 14 gezeigt.
Die Grundplatte 16 und die Deckplatte 30 haben jeweils eine polygonale Außenkontur, insbesondere gemäß einem Polygon mit mehr, vorzugsweise wenigstens doppelt so vielen, Ecken wie das Polygon des oder der Hori- zontalrahmen(s), wobei eine im Wesentlichen zur horizontalen Strebe pa- ra Meie Seite der Grundplatte auf der horizontalen Strebe aufliegt, vorgesehen.
FIG 4 zeigt eine Vorderansicht einer Ofenanlage mit mehreren Öfen gemäß der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung. Bei der Ofenanlage sind die Öfen nebeneinander angeordnet. In FIG 4 ist die Anordnung des Heizelements 28 im oberen Bereich der Brennkammer 12 erkennbar. Innerhalb der Brennkammern 14 sind die Schleifscheiben angeordnet. Eine bestimmte Anzahl von Schleifscheiben wird zunächst auf einem Dorn 40 gestapelt. Mehrere solche Dorne 40 werden von unten in die Brennkammer 14 eingeführt. In diesem Beispiel sind zehn Dorne 40 pro Brennkammer 14 vorgesehen.
Weiterhin verdeutlicht FIG 4 die Anordnung des Gebläses 24. Ein Motor 42 zum Antreiben des Gebläses 24 befindet sich unterhalb des Gebläses 24.
Bei der Ofenanlage sind die benachbarten Öfen untereinander mittels eines Warmluftkanals 36 und eines Kaltluftkanals 38 gekoppelt. Dabei wird warme Luft aus einem sich gerade abkühlenden Ofen in einen gerade aufzuheizenden Ofen befördert. Auch dies trägt zu einer Energieeinsparung bei.
Die Öfen in FIG 4 sind nebeneinander angeordnet, wobei die rechteckigen Traggerüste 10 passgenau oder im Wesentlichen ohne Abstand aneinander gestellt sind und zumindest in einem unteren Bereich aneinander be- festigt sind. Auf dem unteren Horizontalrahmen 18 liegt, vorzugsweise wieder thermisch isoliert über Isolierelemente eine weitere Grundplatte 17 auf, auf der das Gebläse 24 und dessen Gehäuse befestigt sind .
FIG 5 zeigt eine Draufsicht der Ofenanlage mit mehreren Öfen gemäß der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung. In diesem Beispiel umfasst die Ofenanlage fünf Öfen. FIG 5 verdeutlicht insbesondere die Anordnung der Warmluftkanäle 36 und der Kaltluftkanäle 38.
In FIG 6 ist eine Perspektivansicht eines Dorns 40 für den Ofen gemäß der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung dargestellt. Der Dorn 40 ist zum Stapeln einer vorbestimmten Menge von Schleifscheiben vorgesehen.
Der Dorn 40 umfasst ein vertikales Rohr 44 und ein rundes Basisteil 46. Das Basisteil 46 setzt sich aus einem äußeren Ring und einer Mehrzahl Speichen zusammen. Somit ist auch der Dorn 40 in einer Leichtbauweise hergestellt. Die Wärmekapazität des Dorns 40 ist daher gering . Beim Auf- heizen nimmt der Dorn 40 nur wenig Wärme auf, was ebenfalls zu einer Energieeinsparung beträgt.
Die in FIG 2 dargestellten Zentrierelemente 34 sind für die zentrale Positionierung der Dorne 40 innerhalb der Brennkammern 14 vorgesehen.
Bezugszeichenliste
10 Tragegerüst
12 Heizkammer
14 Brennkammer
16 Grundplatte
17 Grundplatte
18 unterer Horizontalrahmen
19 vertikale Streben
20 oberer Horizontalrahmen
21 horizontale Streben
22 Abdeckhaube
24 Gebläse
26 thermisches Isolierelement
28 Heizelement
30 Deckplatte
32 Schutzgitter
34 Zentrierelement
36 Warmluftkanal
38 Kaltluftkanal
40 Dorn
42 Motor
44 Rohr
46 Basisteil