Verfahren und Vorrichtung zum Abmanteln von Fasern eines Faserbündels
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Abmanteln bzw Strippen von Fasern eines Faserbundeis
Für das Strippen von Einzelfasern eines Faserbundeis sind chemische, mechanische sowie mechanisch-chemische Methoden bekannt All diese bekannten Methoden sind jedoch aufwendig und teilweise aufgrund der verwendeten Chemikalien gefährlich Des weiteren ist ein definiertes Strippen bis zu einer vorbestimmten Kante schwierig und liegen bei den mechanischen Verfahren oft sehr hohe unerwünschte mechanische Belastungen vor Im übrigen sind die bekannten Verfahren häufig für Faserbundel nicht geeignet, so daß jede Faser eines Faserbundeis einzeln gestrippt werden muß
Ausgehend hiervon ist es Aufgabe der Erfindung ein Verfahren zum Abmanteln von Fasern eines Faserbundeis bereitzustellen, mit dem ein Abmanteln bis zu einer vorbestimmten Stelle der Fasern des Faserbundeis einfach und schnell bei geringer mechanischer Belastung der Fasern möglich ist Ferner soll eine entsprechende Vorrichtung zum Abmanteln von Fasern eines Faserbundeis bereitgestellt werden
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe gelost durch ein Verfahren zum Abmanteln von optischen Fasern eines Faserbundeis, wobei jede Faser einen Kern und einen Mantel aufweist, bei dem a) die Fasern nebeneinander auf einer Unterlage so angeordnet werden, daß sie sich entlang einer ersten Richtung erstrecken, b) mit einer sich quer zur ersten Richtung erstreckenden Schneide in die Mantel eingeschnitten wird und gleichzeitig alle Fasern um ihre Längsachse auf der Unterlage gerollt werden, so daß die Schneide in jedem Mantel einen in Umfangsπchtung verlaufenden Schnitt erzeugt, c) das Faserbundel danach bis zu den Schnitten der Fasern für eine vorbestimmte Zeitdauer in ein chemisches Losungsmittel eingetaucht wird, um die Verbindung zwischen Mantel und Kern vorzuschwächen, und
d) die vorgeschwächten Mantelabschnitte mechanisch von den Faserkernen abgezogen werden.
Mit diesem Verfahren ist es möglich, alle Fasern des Faserbündels gleichzeitig zu strippen, so daß das Strippen schnell durchführbar ist. Ferner wird durch die Schnitte eine definierte Abrißkante erzeugt, so daß die gestrippten Bereiche der Fasern alle auf gleicher Höhe im Faserbündel beginnen. Aufgrund des Vorschwächens mittels des chemischen Lösungsmittels sind die mechanischen Belastungen bei dem Abziehen der vorgeschwächten Mantelabschnitte äußerst gering, so daß Schäden der freigelegten Faserkerne verhindert werden können.
Unter Mantel der Faser wird hier insbesondere der Teil der Faser bezeichnet, der von der Faser entfernt wird. Der Kern der Faser ist hier insbesondere der verbleibende Teil der Faser. Bei einer Single-Kern-Faser ist der übliche Sprachgebrauch zutreffend, so daß der Kern der Single- Kern-Faser der Faserkern im Sinne der Erfindung und der Mantel der Single-Kern-Faser der Fasermantel im Sinne der Erfindung ist. Bei z.B. einer Doppelkernfaser bilden der Kern und das sogenannte Cladding den Kern im Sinne der Erfindung und ist der Mantel der Doppelkernfaser der Mantel im Sinne der Erfindung. Natürlich kann es auch vorkommen, daß auch das Cladding entfernt werden soll. In diesem Fall bilden Cladding und Mantel der Doppelkernfaser den Mantel im Sinne der Erfindung und ist der Kern der Doppelkernfaser der Kern im Sinne der Erfindung. Gleiches gilt für Fasern mit z.B. Dreifach- oder Vierfachkern oder für sonstige Fasern, die zumindest einen Kern und einen Mantel aufweisen.
Bei einer großen Anzahl von abzumantelnden Fasern ist eine Aufteilung in technologisch geeignete Bündel vorteilhaft.
Als Lösungsmittel können Ketone, Dichlormethan oder ein sonstiges halogeniertes Lösungsmittel eingesetzt werden. Solche halogenierte Lösungsmittel sind insbesondere bei Fasern mit einem Acrylat-Mantel besonders geeignet. Der Faserkern kann ein Glasfaserkern sein.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren können im Schritt b) die Fasern so weit gerollt werden, daß sich der Schnitt bei jeder Faser entlang des gesamten Umfangs erstreckt. Insbesondere kann jede Faser zumindest zweimal entlang ihres gesamten Umfangs gerollt werden, so daß sichergestellt ist, daß alle Schnitte in allen Fasern vollständig umlaufen.
Bei dem Verfahren kann sich die Schneide im Schritt b) parallel zur Unterlage erstrecken. Dies ist dahingehend vorteilhaft, daß die Schnitttiefe in allen Fasermänteln gleich ist.
Ferner kann im Schritt b) eine zweite Schneide vorgesehen sein, die so angeordnet ist, daß die Fasern zwischen beiden Schneiden liegen. In diesem Fall werden die Fasern gleichzeitig von oben und unten eingeschnitten. Dadurch kann z. B. der Weg, den die Fasern gerollt werden, in etwa halbiert werden im Vergleich zu dem Fall, bei dem nur eine Schneide vorgesehen ist, um die gleiche Schnittlänge entlang des Umfangs zu erreichen.
Im Schritt b) kann das Rollen der Fasern durch eine auf den Fasern aufliegende Platte bewirkt werden, die quer zur ersten Richtung bewegt wird. Alternativ ist es möglich, daß zwei auf den Fasern aufliegende Platten quer zur ersten Richtung bewegt werden, um das Rollen zu bewirken. In dem Fall mit den beiden Platten liegt die Schneide bevorzugt, entlang der ersten Richtung gesehen, zwischen den Platten. Mit der Platte bzw. den Platten ist in einfacher Art und Weise das gewünschte Rollen möglich. Die Unterseite der Platten, die auf den Fasern aufliegt, weist bevorzugt eine hohe Reibung bzw. Reibzahl auf. Gleiches gilt für den entsprechenden Abschnitt der Unterlage. Damit kann das Rollen sicher bewirkt werden.
Die Schneide bzw. die Schneiden können jeweils aus korrosionsfreiem oder korrosionsarmem Material bzw. Materialien hergestellt sein, wie zum Beispiel aus rostfreiem Stahl, Keramik, Diamant oder besonders hartem Kunststoff.
Ferner kann die Schneide bzw. können die Schneiden, insbesondere bei Schneiden aus metallischen Materialien, vor oder während dem Schritt b) erwärmt werden, um einen optimalen Schnitt zu erzielen, wobei die Temperatur vorteilhafter Weise auf die Art und Dicke des Fasermantels abgestimmt ist. Typischerweise liegt eine solche Temperatur im Bereich von bis zu 120 0C.
Weiterhin kann an die Schneide bzw. können an die Schneiden beim Schritt b) Vibrationen, insbesondere hochfrequente Vibrationen, wie zum Beispiel Ultraschallschwingungen, angelegt werden, um somit ein effektiveres Schneiden der Fasern zu ermöglichen, da hierdurch z. B. ein Anreißen der Fasermäntel in Bereichen angrenzend an den Schnitt provoziert wird. Die Schneide(n) kann bzw. können so mit Vibrationen beaufschlagt werden, daß sie bevorzugt in ihrer Längsrichtung und/oder senkrecht dazu in Richtung der Schnittiefe in Schwingung versetzt wird bzw. werden.
Es wird ferner eine Vorrichtung zum Abmanteln von Fasern eines Faserbündels, wobei jede Faser einen Kern und einen Mantel aufweist, bereitgestellt, wobei die Vorrichtung ein Schneidmodul, das eine Unterlage, eine Halteeinheit, eine Faserdreheinheit und eine Schneideinheit aufweist, und ein Vorschwächungsmodul umfaßt, das eine Eintaucheinheit und einen Behälter mit einem chemischen Lösungsmittel aufweist, wobei die Halteeinheit das
Faserbündel so auf der Unterlage hält, daß die Fasern nebeneinander angeordnet sind und sich entlang einer ersten Richtung erstrecken, die Schneideinheit eine sich quer zur ersten Richtung erstreckende Schneide aufweist, die in die Mäntel der Fasern einschneidet, die Faserdreheinheit, wenn die Schneide in die Mäntel einschneidet, alle Fasern gleichzeitig um ihre Längsachse auf der Unterlage dreht, so daß die Schneide in jedem Mantel einen in Umfangsrichtung verlaufenden Schnitt erzeugt, und wobei die Eintaucheinheit das Faserbündel bis zu den Schnitten der Fasern für eine vorbestimmte Zeitdauer in das Lösungsmittel im Behälter eintaucht, um die Verbindung zwischen Mantel und Kern vorzuschwächen.
Mittels der Vorrichtung ist es leicht möglich, das gewünschte Abmanteln durchzuführen, da die vorgeschwächten Mantelabschnitte nur noch mechanisch abgezogen werden müssen, was aufgrund des Vorschwächens möglich ist. Aufgrund der Schnitte werden auch tatsächlich nur die vorgeschwächten Mantelabschnitte abgezogen, so daß ein definiertes Abmanteln erfolgt.
Die Vorrichtung kann eine Halteplatte aufweisen, auf der das Faserbündel fixiert ist, wobei die Halteplatte sowohl in das Schneidmodul als auch in das Vorschwächungsmodul einsetzbar ist und das Schneidmodul sowie das Vorschwächungsmodul mit eingesetzter Halteplatte das bestimmungsgemäße Schneiden bzw. das bestimmungsgemäße Vorschwächen durchführen kann, ohne daß das Faserbündel neu auf der Halteplatte fixiert werden muß. Damit wird die Bedienung der Vorrichtung erleichtert.
Bei der Vorrichtung kann die Faserdreheinheit die Faser so weit rollen, daß sich der Schnitt bei jeder Faser entlang des gesamten Umfangs erstreckt. Dies führt zu einer definierten Mantelkante nach Abziehen der vorgeschwächten Mantelabschnitte.
Insbesondere kann sich die Schneide der Schneideinheit parallel zur Unterlage erstrecken. Dadurch ist die Schnitttiefe der Schneide in allen Mänteln der Fasern gleich.
Die Schneideinheit kann eine zweite Schneide aufweisen, die so angeordnet ist, daß die Fasern zwischen beiden Schneiden liegen.
Ferner ist es möglich, daß die Schneide der Schneideinheit für jede Faser des Faserbündels einen angeformten Schneidabschnitt aufweist, so daß ein geringer Rollweg ausreicht, um einen kompletten Umfangsschnitt zu erzeugen.
Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann das Schneidmodul eine auf den Fasern aufliegende Platte aufweisen, die quer zur ersten Richtung bewegt wird, um die Fasern zu rollen. Insbesondere kann das Schneidmodul zwei auf den Fasern aufliegende Platten
aufweisen, die quer zur ersten Richtung bewegt werden können, um die Fasern zu rollen, wobei zwischen den beiden Platten, entlang der ersten Richtung gesehen, die Schneide angeordnet ist. Damit ist ein sehr gleichmäßiges Rollen möglich.
Vorzugsweise ist die Schneide bzw. sind die Schneiden aus einem korrosionsfreien oder korrosionsarmen Material hergestellt, wie zum Beispiel aus rostfreiem Stahl, Keramik, Diamant oder besonders hartem Kunststoff.
Ferner kann die erfindungsgemäße Vorrichtung eine Quelle zur Erwärmung der Schneide bzw. der Schneiden aufweisen, so daß insbesondere metallische Schneiden erwärmt werden können, um einen optimalen Schnitt zu erzielen, wobei die Temperatur vorteilhafter Weise auf die Art und Dicke des Fasermantels abgestimmt ist.
Weiterhin kann die Vorrichtung eine Vibrationsquelle, insbesondere eine hochfrequente Vibrationsquelle, wie zum Beispiel eine Ultraschallquelle, aufweisen, die an die Schneide bzw. die Schneiden angelegt werden kann, um somit ein effektiveres Schneiden der Fasern zu ermöglichen. Hierdurch kann z. B. ein Anreißen der Fasermäntel in Bereichen angrenzend an den Schnitt provoziert werden. Die Vibrationsquelle kann die Schneide(n) so mit Vibrationen beaufschlagen, daß sie in ihrer Längsrichtung und/oder senkrecht dazu in Richtung der Schnittiefe in Schwingung versetzt wird bzw. werden.
In einer besonderen Ausführungsform ist die erfindungsgemäße Vorrichtung mit mindestens einem einstellbaren Abstandhalter zur Regelung des Abstands der Schneide bzw. der Schneiden ausgestattet. Hierdurch ist es leicht möglich, die Vorrichtung für unterschiedliche Fasertypen und Faserdicken anzupassen.
Es versteht sich, daß die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in den angegebenen Kombinationen, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung einsetzbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
Nachfolgend wird die Erfindung beispielsweise anhand der beigefügten Zeichnungen, die auch erfindungswesentliche Merkmale offenbaren, noch näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Ansicht eines Schneidmoduls einer ersten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Abmanteln von Fasern eines Faserbündels;
Fig. 2a eine vergrößerte Schnittansicht entlang der Schnittlinie A-A von Fig. 1 ;
Fig. 2b eine vergrößerte Schnittansicht entlang der Schnittlinie A-A von Fig. 1 als Ausführungsform mit einer zusätzlichen Heizquelle;
Fig. 2c eine vergrößerte Schnittansicht entlang der Schnittlinie A-A von Fig. 1 als Ausführungsform mit einer zusätzlichen Ultraschallquelle;
Fig. 3 eine schematische Ansicht eines Vorschwächungsmoduls der ersten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Abmanteln von Fasern eines Faserbündels;
Fig. 4 eine andere Stellung der Halteplatte beim Vorschwächungsmodul gemäß Fig. 3;
Fig. 5 eine weitere Stellung der Halteplatte beim Vorschwächungsmodul gemäß Fig. 3
Fig. 6 eine noch weitere Stellung der Halteplatte bei dem Vorschwächungsmodul von Fig. 3;
Fig. 7 eine schematische Ansicht eines Abziehmoduls der ersten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Abmanteln von Fasern eines Faserbündels;
Fig. 8 das Abziehmodul in einer anderen Stellung als in Fig. 7;
Fig. 9 eine Abwandlung des Schneidmoduls von Fig. 1 ;
Fig. 10 eine Abwandlung der Schneideinheit 17 von Fig. 2a-c;
Fig. 11 eine weitere Abwandlung der Schneideinheit 17 von Fig. 2a-c;
Fig. 12 eine weitere Abwandlung der Schneideinheit 17 von Fig. 2a-c, und
Fig. 13 eine weitere Abwandlung der Schneideinheit 17 von Fig. 2a-c.
Bei der in den Figuren 1-8 gezeigten Ausführungsformen umfaßt die erfindungsgemäße Vorrichtung 1 zum Abmanteln bzw. Strippen von optischen Fasern 2 (bzw. Lichtwellenleitern) eines Faserbündels 3 ein Schneidmodul 4 (Fig. 1 und 2a-2c), ein Vorschwächungsmodul 5 (Fig. 3-6) sowie ein Abziehmodul 6 (Fig. 7 und 8).
Das Schneidmodul 4 umfaßt eine Trägerplatte 7 sowie eine mit der Trägerplatte 7 verbundene Halteplatte 8, deren Oberseiten 9, 10 eine durchgehende ebene Auflagefläche 11 bilden.
Auf der Auflagefläche 11 liegt das Faserbündel 3 so, daß die einzelnen Fasern 2 nebeneinander liegen und sich im wesentlichen parallel zueinander entlang einer ersten
Richtung, die durch den Pfeil P1 angedeutet ist, erstrecken. Die Fasern 2 werden mittels eines ersten Klemmsteges 12, der mit Schrauben auf der Halteplatte 8 befestigt ist, gegen die
Oberseite 10 der Halteplatte 8 gedrückt und somit gehalten. In einem Abstand entlang der ersten Richtung P1 vom ersten Klemmsteg 12 ist ein zweiter Klemmsteg 14 auf der Trägerplatte 7 mit Schrauben 15 so befestigt, daß die Fasern 2 gegen die Oberseite 9 der Trägerplatte 7 gedrückt und damit zwischen dem zweiten Klemmsteg 14 und der Trägerplatte 7 eingeklemmt sind.
Zwischen den beiden Klemmstegen 12 und 14 ist eine Faserdreheinheit 16 sowie eine Schneideinheit 17 angeordnet. Die Faserdreheinheit 16 weist einen Rahmen 18 auf, in dem eine Platte 19 in einer Richtung quer zur ersten Richtung P1 verschiebbar gelagert ist, wie durch den Doppelpfeil P2 angedeutet ist. Die Faserdreheinheit 16 kann in ihrer in Fig. 1 gezeigten Betriebsstellung sein, in der die Unterseite der Platte 19 mit den Fasern 2 in Kontakt steht, und kann in eine nicht gezeigte Ruhestellung gebracht werden, in der sie nicht in Kontakt mit den Fasern 2 ist. Beispielsweise kann die Faserdreheinheit 16 um die schematisch angedeutete Achse 20 nach oben geschwenkt werden, so daß kein Kontakt mehr zwischen der
Unterseite der Platte 19 und den Fasern 2 vorliegt.
Die Schneideinheit 17 weist, wie am besten aus der Schnittdarstellung von Fig. 2a ersichtlich ist, eine sich quer zur ersten Richtung P1 erstreckende Schneide 21 auf, die an einem
Schneidträger 22 befestigt ist. Der Schneidträger 22 ist an einem schematisch dargestellten
Verstellschlitten 23 befestigt, über den der Abstand des Schneidträgers 22 und somit der
Schneide 21 von der Oberseite 9 der Trägerplatte 7 (insbesondere gesteuert oder geregelt) eingestellt werden kann. Bei der in Fig. 2a gezeigten Stellung des Verstellschlittens 23 schneidet die Schneide 21 bei jeder der vier Fasern 2 in den Mantel M der Faser 2 ein, jedoch nicht bis zum Faserkem K.
In dieser Stellung der Schneideinheit 17 wird nun die Platte 19 innerhalb des Rahmens 18 bewegt, was aufgrund des Kontaktes zwischen der Unterseite der Platte 19 und der Fasern 2 dazu führt, daß die Fasern 2 quer zur ersten Richtung P1 auf der Auflagefläche 11 um ihre Längsachsen gerollt werden. Dadurch wird in jedem Mantel M der Fasern 2 ein in Umfangsrichtung verlaufender Schnitt S mittels der Schneide 21 durchgeführt. Um dieses Rollen zu ermöglichen, ist die Klemmkraft der beiden Klemmstege 12 und 14 so gewählt, daß
die Fasern 2 ihre rollende Bewegung auch unter den Klemmstegen 12 und 14 durchfuhren können Alternativ ist es jedoch auch möglich, daß zumindest einer der Klemmstege 12, 14 die Fasern 2 so fixiert, daß sie sich nicht unter dem Klemmsteg 12, 14 bzw den Klemmstegen 12, 14 drehen können In diesem Fall werden Fasern aufgrund der rollenden Bewegung im Bereich der Schneideinheit verdrillt Der Verschiebeweg der Platte 19 entlang der Richtung quer zur ersten Richtung P1 ist bevorzugt so gewählt, daß jede der Fasern mindestens einmal entlang ihres gesamten Umfangs gerollt wird (zumindest im Bereich der Schneideeinheit 17), so daß der erzeugte Schnitt S ein vollständig umlaufender Schnitt S ist
Die Figur 2b zeigt eine Ausfuhrungsform mit einer zusätzlichen Heizquelle 40 zur Erwärmung der Schneiden 21 , welche durch eine geeignete Steuereinheit 41 mit der Heizquelle 40 verbunden ist
Die Figur 2c zeigt eine Ausfuhrungsform mit einer zusätzlichen Ultraschallquelle 42, welche die Schneide 21 über die Steuereinheit 41 mit Ultraschall beaufschlagt Dadurch kann die Schneide 21 z B entlang ihrer Längsrichtung (in Fig 2c von links nach rechts) und/oder senkrecht dazu in Richtung der Schnittiefe (in Fig 2c von oben nach unten) vibrieren
Es versteht sich, daß bei den Ausfuhrungsformen gemäß der Figuren 2b und 2c auch mehrere Heizquellen bzw mehrere Vibrationsquellen, insbesondere hochfrequente Vibrationsquellen, eingesetzt werden können Natürlich sind auch Kombination der Ausfuhrungsformen von Fig 2b und 2c möglich
Wie in Fig 1 noch gezeigt ist, weist die Trägerplatte 7 einen Faseranschlag 24 auf, an dem die vorderen Enden E der Fasern 2 anliegen Dadurch sind alle Umfangsschnitte S in den Fasern 2 des Faserbundeis 3 auf gleicher Hohe (bzw der Abstand vom vorderen Ende E der Fasern 2 bis zum Umfangsschnitt S ist bei allen Fasern 2 des Bundeis 3 gleich groß) Der Faseranschlag kann entlang der ersten Richtung verschoben werden Dadurch kann der Abstand der Schnitte S von den vorderen Enden E vorgegeben werden
Nach Durchfuhren der Schnitte S wird die Faserdreheinheit 16 in ihre Ruhestellung gebracht, wird die Schneide 21 mittels des Verstellschlittens 23 relativ zur Oberseite 9 der Tragerplatte 7 nach oben bewegt, so daß die Schneide 21 nicht mehr in den Mantel M der Fasern 2 einschneidet, und werden die Schrauben 15 des zweiten Klemmstegs 14 gelost, so daß das Faserbundel 3 zusammen mit der Halteplatte 8 dem Schneidmodul 4 entnommen werden kann
Die Halteplatte 8 zusammen mit dem Faserbundel 3 wird dann an einem Adapter 25 des Vorschwachungsmoduls 5 befestigt, wie schematisch in Fig 4 gezeigt ist Der Adapter 25 sitzt
auf einer Stange 26 des Vorschwächungsmoduls 5 und kann einerseits um die Längsachse der Stange 26 gedreht (Fig. 3, 4 und 6) und andererseits entlang der Längsrichtung der Stange 26 verschoben werden (Fig. 5).
Die Stange 26 weist einen Anschlag 27 auf und ist auf einer Grundplatte 28 befestigt, die einen Behälter 29 zur Aufnahme eines Lösungsmittels 30 sowie ein Ultraschallbad 32 trägt.
In dem Behälter 29 ist ein Lösungsmittel 30 eingefüllt, wobei hier als Lösungsmittel Dichlormethan (DCM) verwendet wird. Die Füllhöhe des Lösungsmittels 30 ist durch die gestrichelte Linie L1 angedeutet. Auf dem Dichlormethan 30 ist eine Wasserschicht 31 vorgesehen, wie durch die gestrichelte Linie L2 angedeutet ist. Die Wasserschicht dient einerseits als Dampfblockade, damit sich das Lösungsmittel 30 nicht verflüchtigt, und andererseits als Kriechstopp, wie nachfolgend noch detaillierter beschrieben wird.
Die Dampfblockade dient insbesondere dazu, den Benutzer des Vorschwächungsmoduls vor gefährlichen Dämpfen des Lösungsmittels zu schützen.
Die Halteplatte 8 wird nun ausgehend von der Stellung von Fig. 3 um die Stange 26 gedreht (Fig. 4) und entlang der Längsrichtung der Stange 26 so lange verschoben, bis der Adapter 25 am Anschlag 27 anliegt, wie in Fig. 5 gezeigt ist. Die Lage des Anschlags 27 ist dabei so gewählt, daß die Fasern 2 bis zu ihrem Umfangsschnitt S in das Lösungsmittel 30 eingetaucht sind. Somit liegt der Umfangsschnitt genau an der Grenzfläche zwischen dem Lösungsmittel 30 und der Wasserschicht 31 (Linie L1 ). Das Lösungsmittel 30 führt zu einer Auflösung der Verbindung zwischen dem Acrylat-Mantel M und dem Glas-Kern K im Bereich vom vorderen Ende E der Fasern 2 bis zum Umfangsschnitt S. Ein Hochkriechen des Lösungsmittels 30 über den Umfangsschnitt S ist aufgrund der Wasserschicht 31 nicht möglich, die somit als Kriechstopp dient. Nach einer vorbestimmten Zeitdauer des Einwirkens des Lösungsmittels 30 wird der Adapter 25 mit der Halteplatte 8 nach oben geschoben, so daß die Fasern aus dem Behälter 29 herausgezogen werden. Danach kann der Adapter 25 mit der Halteplatte 8 um die Stange gedreht (wie in Fig. 6 angedeutet ist) und dann in das Ultraschallbad 32 zur Reinigung eingetaucht werden (nicht gezeigt).
Die so vorgeschwächten und gereinigten Fasern 2 werden zusammen mit der Halteplatte 8 vom Adapter 25 gelöst und in das Abziehmodul 6 (Fig. 7) eingesetzt. Das Abziehmodul 6 weist eine Substratplatte 33 auf, mit dem die Halteplatte 8 so verbunden wird, daß die Oberseite 34 der Substratplatte 33 mit der Oberseite 10 der Halteplatte 8 fluchtet. Danach wird ein Klemmelement 35 über den vorgeschwächten Abschnitten der Fasern 2 angebracht und mit der
Substratplatte 33 verbunden, so daß die vorgeschwächten Abschnitte auf die Substratplatte 33 geklemmt sind.
Dann wird die Substratplatte 33 (in Fig. 7 und 8 gesehen) nach rechts bewegt, so daß die vorgeschwächten Mantelabschnitte M' der Fasern 2 nach rechts abgezogen und die Faserkerne K freigelegt werden. Aufgrund der Umfangsschnitte S und des selektiven Schwächens von den vorderen Enden E bis nur zu den Umfangsschnitten S hin ist eine einerseits fluchtende Mantelendkante der Fasern 2 vorhanden. Andererseits ist die Mantelkante sehr scharf und genau definiert.
Natürlich ist es auch möglich, das eine Person nach Lösen der Halteplatte 8 vom Adapter 25 die vorgeschwächten Mantelabschnitte M' mit der Hand abzieht, so daß in diesem Fall auf das Abziehmodul 6 verzichtet werden kann.
Bei der bisher beschriebenen Ausführungsform waren die vorderen Enden E der Fasern 2 alle auf gleicher Höhe. Dies kann, muß aber nicht der Fall sein. Es ist durchaus möglich, daß die Fasernenden der Fasern 2 nicht auf gleicher Höhe liegen. Dazu kann man z. B. auf den Faseranschlag 24 beim Schneidmodul 4 verzichten.
In Fig. 9 ist eine Abwandlung des Schneidmoduls 4 von Fig. 1 gezeigt. Gleiche Elemente sind mit gleichen Bezugszeichen bezeichnet und zur Vermeidung von unnötigen Wiederholungen wird auf die entsprechenden obigen Ausführungen verwiesen. Im Unterschied zu dem Schneidmodul 4 von Fig. 1 ist bei dem Schneidmodul 4 von Fig. 9 eine zweite Faserdreheinheit 36 vorgesehen, die den zweiten Klemmsteg 14 in Fig. 1 ersetzt. Im Aufbau ist die zweite Faserdreheinheit 36 gleich wie die erste Faserdreheinheit 16 und weist einen Rahmen 18' sowie eine in dem Rahmen quer zur ersten Richtung P1 verschiebbar geführte Platte 19' auf. Die beiden Platten 19 und 19' sind über das Element 37 mechanisch gekoppelt, so daß sie gleichzeitig bewegt werden können. Mit den beiden Faserdreheinheiten 16 und 36 ist ein äußerst gleichmäßiges Rollen der Fasern 2 und somit ein sehr gleichmäßiger Umfangsschnitt S möglich.
In Figur 10 ist eine Abwandlung der Schneideinheit 17 von Figur 1 und Figur 9 gezeigt. Diese Abwandlung unterscheidet sich von der bisher beschriebenen Schneidvorrichtung 17 darin, daß auch auf der Oberseite 9 der Trägerplatte 7 eine Schneide 38 angeordnet ist, die sich quer zur ersten Richtung P1 erstreckt. Die Schneide 38 liegt bevorzugt direkt unterhalb der Schneide 21. In diesem Fall müssen die Fasern 2 nur über ihren halben Umfang entlang ihrer Längsachse gerollt werden, damit der Schnitt S sich über den gesamten Umfang erstreckt.
In Figur 11 ist eine weitere Abwandlung der Schneideinheit 17 von Figur 1 und 9 gezeigt. Bei dieser Abwandlung ist statt der Schneide 21 gemäß Fig. 2a-2c eine Schneide 39 ausgebildet, die für jede der Fasern 2 eine angepaßte Schneidform (hier in etwa halbkreisförmig) aufweist. In Figur 11 ist zur besseren Darstellbarkeit die Schneide 39 beabstandet von den Fasern 2 eingezeichnet. Beim tatsächlichen Schneidvorgang sitzt die Schneide 39 natürlich in den Mänteln M. Durch die im wesentlichen halbkreisförmige Ausbildung der Schneide 39 im Bereich jeder Faser 2 ist auch nur in etwa eine halbe Umdrehung beim Rollen der Fasern 2 notwendig, um einen Schnitt S zu erzeugen, der entlang des gesamten Umfangs umläuft. Bei der Schneide 39 mit der angeformten Ausbildung der Schneide im Bereich der Fasern 2 kann es notwendig sein, die Schneide 39 parallel zur Bewegung der Platte 19 bzw. 19' quer zur ersten Richtung P1 zu bewegen. Dies kann z. B. dadurch realisiert werden, daß ein Koppelelement ähnlich zum Element 37 von Fig. 9 verwendet wird.
Ferner kann gemäß einer weiteren Abwandlung der Schneideinheit 17 (Fig. 12) ein einstellbarer Abstandhalter 43 so angeordnet sein, daß mit ihm der minimale Abstand zwischen Schneide 21 und Oberseite 9 eingestellt wird, so daß dadurch die Schnittiefe vorgegeben ist. Damit ist eine geregelte Abstandseinstellung möglich. Dies ermöglicht, die Schneideinheit 17 sehr genau auf einen Faserdurchmesser einzustellen, so daß beim Schneidvorgang sichergestellt ist, daß die jeweiligen Mäntei M möglichst tief eingeschnitten werden, jedoch nicht in die Faserkerne K eingeschnitten wird. In Fig. 13 ist die Ausgestaltung mit zwei Abstandshaltern 43 gezeigt.
Durch die gesteuerte oder sogar geregelte Abstandseinstellung kann die Schneideinheit 17 für verschiedene Fasertypen und/oder Faserdicken verwendet werden, wobei lediglich der Abstand angepaßt und ggf. die Schneide(n) 17 ausgetauscht werden müssen.