Deckel und Verfahren zu seiner Herstellung
Die Erfindung betrifft einen Deckel aus einem Trägermaterial, einer, bezogen auf einen Behälter, an dem der Deckel angewendet wird, nach innen weisenden Siegelschicht aus einem auf das Trägermaterial gedruckten Siegellack zum Verschliessen des eine Schulter aufweisenden Behälters, wobei die nach innen weisende Seite des Trägermaterials die Siegelschicht in Form eines der Schulter des Behälters entsprechenden Druckbildes aufweist und innerhalb des von der Siegelschicht begrenzten Bereiches ein Druckmuster aus einem Siegellack oder polymerhaltigen Lack auf das Trägermaterial gedruckt ist. Im Rahmen der Erfindung liegt auch ein Verfahren zur Herstellung der Deckel.
Es ist bekannt, Behälter, wie beispielsweise tiefgezogene, spritzgegossene oder anderweitig geformte Behälter, an deren Öffnung mit einer ebenen ring- förmigen Schulter zu versehen und solche Behälter, insbesondere nach dem Befüllen, zu bedeckein, wobei der Deckel vollflächig auf der Schulter aufliegt und beispielsweise durch Siegeln oder Kleben an der Schulter peelbar und dichtend befestigt wird. Solche Behälter, Schalen, Menuschalen, beispielsweise mit einem oder mehreren Fächern, Becher, Kleinverpackungen usw. sind bei- spielsweise bekannt zum Verpacken von Nahrungsmitteln aller Art, wie z.B. Milchprodukte, insbesondere Joghurt, Schlagsahne, Sauermilch, Sauerrahm, Kaffeesahne, Fertigzubereitungen von Salaten oder Halb- oder Vollkonserven, vorgekochten oder anderweitig vorbereiteten Gerichten, Getränke, wie Frucht- und Gemüsesäfte oder Trinkwasser.
Die Deckel werden beispielsweise aus einem endlos vorliegenden Deckelmaterial ausgestanzt und gestapelt. Die Deckelstapel werden einer Verpackungsmaschine zugeführt und die vereinzelten oder entstapelten Deckel fortlaufend auf die bereits befüllten Behälter aufgesiegelt. Die mit einer Siegelschicht versehe- nen Deckel werden mittels eines Siegelwerkzeuges im Schulterbereich des Behälters auf den Behälterrand aufgesiegelt. Das Vereinzeln oder Entstapeln der Deckel durch Entnahme vom Deckelstapel wird von den Verpackungsmaschi-
nen nicht immer zuverlässig durchgeführt, da die aneinander liegenden Deckel ungewünscht gegenseitig aneinander haften können. Beispielsweise durch eine Prägung des Deckelmaterials lässt sich der Effekt des aneinander Haftens verhindern. Prägungen am Deckelmaterial wirken sich jedoch negativ auf das Druckbild auf der Aussenseite der Deckel aus.
Das Deckelmaterial kann aus verschiedensten Materialien, je nach den gestellten Anforderungen, sein. Typische Beispiele sind Metallfolien, die ein- oder beidseitig mit Kunststoff beschichtet sind. Andere Deckelmaterialien enthalten oder bestehen aus Kunststoffen in Form von Monofolien oder Mehrschichtlaminaten. Weitere Deckelmaterialien können aus cellulosehaltigen Materialien, wie Zellglas oder Papier sein. Eingesetzt werden auch Laminate aus Metall- und Kunststofffolien. Um das Deckelmaterial mit dem Behälterrand zu versiegeln, wird das Deckelmaterial vollflächig mit einer Siegelschicht, wie einem Siegel- lack oder einer Siegelfolie versehen, wobei die Siegelschicht beispielsweise wenigstens auf der, an der fertigen Verpackung nach innen weisenden Seite, d.h. gegen den Behälterinnenraum weisend, angebracht ist.
Das Deckelmaterial dient im Weiteren als Informations- und Werbeträger. Aus diesem Grunde wird das Deckelmaterial auf seiner Aussenseite mit einem Druck versehen. Die Bedruckung kann auf der obersten, an einem fertigen Behälter nach aussen weisenden Schicht als sog. Schöndruck, angeordnet sein. Die Bedruckung kann auch mit einem Schutzlack oder mit einer Schutzfolie abgedeckt sein oder die oberste Schicht des Deckelmaterials kann aus transpa- rentem Material sein und auf der Rückseite bedruckt sein (sog. Konterdruck). Die Druckbilder können ein- oder mehrfarbig sein und in einer Druckmaschine aufgebracht werden.
Das Deckelmaterial wird beispielsweise derart hergestellt, dass ein Träger, wie eine Metallfolie, eine Kunststofffolie oder ein Kunststofffolienverbund durch Kaschieren oder Kalandrieren mit einer oder mehreren weiteren Schichten zu einem Mehrschichtverbund verarbeitet wird. Auf der am fertigen Behälter nach
innen weisenden Seite des Deckelmaterials wird durch Lackieren oder Kaschieren die Siegelschicht aufgebracht. Nach diesen Verarbeitungsschritten wird das beispielsweise als Rollenware vorliegende Deckelmaterial durch eine Druckmaschine geleitet. Auf der später am Behälter nach aussen weisenden Seite des Deckelmaterials kann somit noch eine Bedruckung angebracht werden. Im Weiteren ist ein Prägeschritt vorzusehen, der dem Deckelmaterial beispielsweise eine Würmchenprägung verleiht.
In der EP-A-O 847 933 ist ein Deckelmaterial für Behälter offenbart, wobei die Siegelschicht in Form eines Druckbildes auf das Deckelmaterial aufgebracht ist und das Druckbild dem Schulterbereich des Behälters entspricht. Das Deckelmaterial wird über die Siegelschicht gegen den Schulterbereich des Behälters gesiegelt.
Nachteilig bei älteren bekannten Verfahren zur Herstellung von Deckelmaterialien ist der hohe Materialaufwand für die vollflächige Bedeckung des Deckelmaterials mit siegelfähigem Material, obwohl nur ein geringer Prozentsatz dieses siegelfähigen Material letztendlich für die Siegelnaht gebraucht wird. In den vorliegend beschriebenen Fällen muss das Deckelmaterial geprägt werden und das geprägte Deckelmaterial, resp. die daraus gefertigten Deckel, geben das Druckbild nur unvorteilhaft wieder.
Aus der EP-A-O 983 947 ist ein Deckel aus einem Trägermaterial bekannt, wobei die nach innen weisende Seite des Trägermaterials eine Siegelschicht in Form eines der Schulter des Behälters entsprechenden Druckbildes aufweist und innerhalb des von der Siegelschicht begrenzten Bereiches ein Druckmuster aus einem Siegellack oder polymerhaltigen Lack auf das Trägermaterial gedruckt ist. Mit dem Druckmuster sollen gestapelte Deckel problemlos vereinzelt werden können.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Deckel der eingangs genannten Art vorzuschlagen, welcher eine sparsame Verwendung von Siegellack er-
möglicht, zuverlässig aus einem Deckelstapel vereinzelt werden kann und ohne Qualitätseinbusse materialsparend hergestellt werden kann.
Zur erfindungsgemässen Lösung der Aufgabe führt, dass die Dicke des auf das Trägermaterial gedruckten Druckmuster grösser ist als die Dicke der Siegelschicht.
Bevorzugt weist die Höhe des Druckmusters die 3- bis 7-fache, insbesondere die 4- bis 6-fache Höhe der Siegelschicht auf. Zweckmässig liegt die Höhe der Siegelschicht bei etwa 2 bis 5 μm und die Höhe des Druckmusters bei etwa 15 bis 30 μm.
Um eine optimale Unterstützung der Deckel in einem Stapel sicher zu gewährleisten, kann die Siegelschicht eine Anzahl über den Umfang der Siegelschicht, vorzugsweise gleichmässig verteilte, im wesentlichen punktförmige Erhebungen aufweisen. Damit wird sichergestellt, dass sich die Deckelkanten nicht verbiegen können. Beispielsweise können wenigstens drei und insbesondere wenigstens vier Erhebungen vorhanden sein. Eine obere Begrenzung der Anzahl Erhebungen ist wenig kritisch, und kann beispielsweise bis zu einer Anzahl von 20 Erhebungen betragen. Vorteilhaft sind drei bis acht und besonders vorteilhaft sind vier bis sechs Erhebungen.
Bevorzugt entspricht die Höhe der Erhebungen über dem Trägermaterial im wesentlichen der Höhe des Druckmusters.
Das Trägermaterial kann eine Monofolie aus Kunststoff oder ein Mehrschichtverbund aus zwei oder mehreren Kunststoffschichten oder eine Metallfolie oder ein Mehrschichtverbund aus wenigstens einer Metallfolie oder und wenigstens einer Kunststofffolie sein. Das Trägermaterial kann auch aus cellulosehaltigem Material bestehen oder cellulosehaltiges Material enthalten. Das cellulosehal- tige Material kann ein- oder beidseitig beispielsweise mit Kunststoff beschichtet sein oder kann metallisiert sein oder kann einseitig eine Kunststoffschicht und
auf der anderen Seite eine metallisierte Schicht aufweisen. Die Kunststoffe des Trägermaterials können beispielsweise ein Polyolefin, wie Polyethylen (PE) oder Polypropylen (PP), Polyamid (PA), Polyethylenterephthalat (PET) oder Polyvinylchlorid (PVC) sein. Als Metallfolien könne beispielsweise Stahl- oder Aluminiumfolien angewendet werden. Als cellulosehaltige Materialien können beispielsweise Papiere oder Halbkarton zur Anwendung gelangen. Weitere Trägermaterialien sind z. B. Zellgläser. Das Trägermaterial kann eine Dicke von beispielsweise 12 - 500 μm aufweisen, wobei die Trägermaterialien aus Kunststofffolien oder aus Metallfolien oder aus Metall- und Kunststofffolien bevorzugt eine Dicke von 12 - 150 μm aufweisen, während Deckelmaterialien enthaltend cellulosehaltige Materialien beispielsweise eine Dicke von 40 - 500 μm aufweisen. Die Trägermaterialien sind insbesondere derart flexibel, dass sie zu Rollenware (Coils) gewickelt werden können.
Bevorzugte Trägermaterialien enthalten eine transparente, opake oder lichtundurchlässige Folie oder einen Folienverbund, aus wenigstens einem Kunststoff der Reihe der Polyester, der Polyolefine, wie Polyethylen oder Polypropylen, Polyamid oder aus Zellglas oder aus einer Metallfolie oder einer mit Kunststoff beschichteten Metallfolie oder ein Schichtstoff aus Papier mit einer Kunststoff- schicht, wie z.B. einer PET-Schicht, die ihrerseits metallisiert sein kann.
Das Trägermaterial kann auch eine Sperrschicht gegen Gase, Dämpfe und Feuchtigkeit aufweisen. Sperrschichten können - neben den genannten Metallfolien - beispielsweise Folien aus Kunststoffen, wie Polyvinylidenchlorid (PVDC) oder Ethyl-Vinyl-Alkohol (EVOH), sein oder es kann eine Schicht aus keramischen Materialien, wie den Oxiden oder Nitriden des Siliciums oder Aluminiums, sein, die in dünner Schicht, z.B. im Bereich von 10 bis 500 nm, in einem Vakuumdünnschichtverfahren auf eine Trägerfolie abgeschieden worden sind. Beispiele weiterer Sperrschichten sind metallische Schichten, z.B. aus Aluminium, die durch Sputtern auf dem Träger abgeschieden werden.
Auf der - an dem späteren fertigen Behälter - nach aussen weisenden Seite
des Deckels kann eine Bedruckung angeordnet sein. Das Bedrucken des Trägermaterials kann mit allen bekannten Druckverfahren vorgenommen werden, so z.B. Buch-, Offset-, Flexo-, Sieb-, Helio- und Kupfertiefdruck. Die Wahl, welches Druckverfahren zur Anwendung kommt hängt von der gewünschten Druckqualität, von den jeweiligen technischen Gegebenheiten und der Auflagenhöhe ab. Bevorzugt ist der Flexodruck (auch Anilin- oder Gummidruck genannt), das UV Flexoverfahren und der Tiefdruck, wie Kupfertiefdruck, oder der Heliodruck. Die Bedruckung auf der Aussenseite des Trägermaterials kann beispielsweise zusätzlich mittels eines Schutzlackes überlackiert sein oder mittels eines Kaschierhilfsmittels oder eines Klebstoffes kann weiterhin ein transparenter Film, beispielsweise aus Polyethylenterephthalat, Polyamid, Polyolefinen, wie Polyethylen oder Polypropylen oder einer Zellglasschicht, der dann jedoch im allgemeinen zur Verbesserung des Schutzes des Druckbildes im Konterdruck bedruckt wird, auf das Trägermaterial aufkaschiert werden.
Auf der an einem fertigen Behälter zur Behälterinnenseite weisenden Seite des Deckels ist eine Siegelschicht und ein Druckmuster angebracht. Die Siegelschicht und das Druckmuster sind in Form von Druckbildern auf dem Trägermaterial angebracht. Die Siegelschicht kann in einer vorangestellten oder hin- tennachgestellten Druckmaschine, d.h. vor oder nach der Erzeugung des aus- senseitigen Druckbildes, auf das Trägermaterial aufgebracht werden. Das Druckmuster kann in der gleichen oder einer vorangestellten oder hintennachgestellten Druckmaschine, d.h. gleichzeitig mit, vor oder nach der Erzeugung der Siegelschicht, auf das Trägermaterial aufgebracht werden. Zweckmässig wird das Druckmuster mit der gleichen Druckform, welche die Siegelschicht aufdruckt, aufgebracht. Das Druckmuster kann vorteilhaft aus einem Primer und/oder Haftvermittler und einem Siegellack sein oder kann nur aus einem Siegellack sein. Bevorzugt ist die Anwendung eines Primers oder Haftvermittlers und eines Siegellackes. Der Haftvermittler, resp. der Primer und der Sie- gellack werden nacheinander in einer Druckmaschine, beispielsweise durch einen Buch-, Offset-, Flexo-, Sieb-, Helio-, Tief- oder Kupfertiefdruck, vorzugsweise durch einen Flexo- oder Tiefdruck, auf das Trägermaterial aufgebracht.
Das Druckmuster weist einen hohen Negativanteil auf, was bedeutet, dass beispielsweise nur 0,1 bis 20%, zweckmässig 1 bis 10%, der nach innen weisenden Fläche des Deckels mit dem Druckmuster bedeckt ist und die übrige Fläche frei vom Druckmuster ist.
Bevorzugt ist das Druckmuster aus auf konzentrisch zueinander liegenden Kreisen angeordneten Kreisringsegmenten aufgebaut. Das Druckmusters kann auch ein gleich- oder ungleichmässig verteiltes Punkt- oder Strichraster sein.
Die Siegelschicht, wie auch das Druckmuster, können einen Siegellack enthalten oder daraus bestehen. Beispiele von für die Siegelschicht und das Druckmuster geeigneten Polymeren sind Polyolefine, Vinylpolymere, Acrylpolymere, deren Copolymere oder Mischungen daraus. Die Siegelschicht, wie auch das Druckmuster können auch den Siegellack und einen Haftvermittler oder Primer, beispielsweise aus einem Polyester oder einem Vinylpolymer, enthalten. Der Haftvermittler oder Primer ist vorteilhaft auf dem Träger und der Siegellack auf dem Haftvermittler oder Primer aufgebracht.
Neben den genannten Siegellacken können auch Dispersionen oder Lacke, sowohl lösungsmittelhaltige, als auch lösungsmittelfreie Lacke, wie polymerhal- tige Lacke, z.B. auf Basis von PVC, PVC/PVAC, PVDC oder Acrylaten, für die Formung des Druckmusters, angewendet werden. Der Festkörpergehalt in den Lacken soll möglichst hoch und der Anteil an Lösungsmitteln möglichst tief sein. Sinngemäss müssen die Dispersionen und Lacke druckmaschinengängig sein.
Bei einem zur Herstellung von erfindungsgemässen Deckeln geeigneten Verfahren wird die Siegelschicht und das Druckmuster mittels eines Druckverfahrens auf das als Deckelfolienband vorliegende Trägermaterial kontinuierlich in Folienlaufrichtung aufgebracht, wobei die Höhe des Druckmusters die 3- bis 7- fache, vorzugsweise die 4- bis 6-fache Dicke der Siegelschicht aufweist. An- schliessend werden die Deckel ausgestanzt und gestapelt.
Bevorzugt wird die Dicke der Siegelschicht auf etwa 2 bis 5 μm und die Dicke des Druckmusters auf etwa 15 bis 30 μm eingestellt.
Zweckmässig werden die Siegelschicht und das Druckmuster gleichzeitig in einem einzigen Arbeitsgang auf das Trägermaterial aufgebracht.
Zur Verringerung einer Flächenpressung der ausgestanzten Deckel im Stapel können die in Folienlaufrichtung aufeinander folgenden Druckmuster gegenüber dem jeweils vorangehenden Druckmuster um einen Winkelbetrag gedreht auf das Trägermaterial aufgedruckt werden.
Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnung; diese zeigt schematisch in
Fig. 1 die Draufsicht auf die Innenseite eines Deckels mit einem ringförmigem Druckmuster;
Fig. 2 einen Schnitt durch den zur Siegelung gegen den Rand eines Behälters vorgesehenen Deckel von Fig. 1 nach der Linie l-l;
Fig. 3 - 5 die Draufsicht auf die Innenseite von Deckeln mit weiteren Druckmustern;
Fig. 6 die Draufsicht auf eine Folie mit einer Anordnung von Deckeln ge- mäss Fig. 1 ;
Fig. 7 die Draufsicht auf eine Anordnung von ringförmigen Druckmustern mit in Folienlaufrichtung drehender Druckgeometrie.
Ein in Fig. 1 und 2 gezeigter Deckel 10 weist ein Trägermaterial 12 mit einer aussenseitigen Bedruckung 14 und einer die Bedruckung überdeckenden
Schutzlackschicht 16 auf. Auf der Deckelinnenseite weist das Trägermaterial 12 eine mittels eines Druckverfahrens als Siegellack auf das Trägermaterial 12 aufgebrachte, ringförmige Siegelschicht 18 und innerhalb des von der Siegelschicht 18 begrenzten Bereiches ein ebenfalls mittels eines Druckverfahrens auf das Trägermaterial 12 aufgebrachtes Druckmuster 20 aus Abstandselementen in der Form von auf konzentrisch zueinander angeordnete Kreisen liegenden Ringsegmenten 22. Aus der ringförmigen Siegelschicht 18 ragen vier regelmässig über den Umfang der Siegelschicht 18 verteilt angeordnete im wesentlichen punktförmige Erhebungen 19 auf. Die punktförmigen Erhebungen sind beispielhaft kreisrund gezeigt. Im Rahmen vorliegender Erfindung liegen auch Erhebungen mit einem formal beliebigen, z.B. polygonalen oder gerundeten punktuell begrenzten Querschnitt.
Wie in Fig. 2 dargestellt, entspricht das ringförmige Druckbild der Siegelschicht 18 einer den oberen Randabschluss bildenden ringförmigen Schulter 36 eines durch einen Boden 32 und eine von diesem aufragende Seitenwand 34 charakterisierten Behälters 30. Nach dem Befüllen des Behälters 30 mit beispielsweise einem Nahrungsmittel oder einem Getränk, wie Joghurt, Marmelade, Trockenfrüchten, einer Schokoladenzubereitung oder einem anderen Dessert oder mit Trinkwasser oder Frucht- und Gemüsesäften, wird der Behälter 30 mit dem Deckel 10 bedeckt, und der Deckel 10 wird über die der Schulter 36 des Behälters 30 aufliegende ringförmige Siegelschicht 18 gegen den Randabschluss des Behälters 30 gesiegelt. In einem Bereich seines Umfangs ist der Deckel 10 mit einer Aufreisslasche 11 zum Peelen des auf den Behälterrand gesiegelten Deckels 10 und damit zum Öffnen des Behälters 30 versehen.
Aus Fig. 2 ist erkennbar, dass die Höhe a der gedruckten ringförmigen Siegelschicht 18 geringer ist als die Höhe b des gedruckten Druckmusters 20 bzw. der als Abstandselemente dienenden Ringsegmente 22. Die Höhe der vier punkt- förmigen Erhebungen 19 über dem Trägermaterial 12 entspricht der Höhe b des gedruckten Druckmusters 20 bzw. der als Abstandselemente dienenden Ringsegmente 22. Auf der gegen den Behälter 30 bzw. die Behälterinnenseite ge-
richteten Seite des Trägermaterials 12 ist im Bereich der Schulter 36 des Behälters 30 die Siegelschicht 18 entsprechend oder annähernd entsprechend dem Abbild der ringförmigen Schulter 36 des Behälters 30 aufgetragen. An dem Deckel 10 ist die Siegelschicht 18 demnach nur oder im Wesentlichen nur an den mit der Schulter 36 in Berührung gelangenden Stellen auf dem Trägermaterial 12 aufgetragen. Dies ist durch die strichpunktierten Linien schematisch angedeutet. Im gezeigten Beispiel ist die Siegelschicht 18 ringförmig auf dem Trägermaterial 12 aufgedruckt worden. Es ist selbstverständlich, dass das Druckbild der Siegelschicht 18 von der Schulter 36 des Behälters 30 leicht abweichen kann. Bei einer sehr breiten Schulter 36 kann das Druckbild der Siegelschicht 18 z.B. 1 bis 50 % schmaler sein als die Breite der Schulter 36 des Behälters 30. Um Maschinenungenauigkeiten auszugleichen, kann die Fläche des Druckbildes der Siegelschicht 18 z.B. um 1 bis 25 % grösser gewählt werden als die Berührungsfläche zwischen Deckel 10 und Schulter 36.
Das Druckmuster 20 ist beispielsweise ebenfalls durch Aufdrucken eines Siegellackes gebildet. Bei korrosionsempfindlichen Deckelmaterialien, z.B. Metallfolien, empfiehlt es sich, vorgängig einen Primer als Schutz vor aggressiven Füllgütern vollflächig auf dem Trägermaterial 12 aufzutragen.
Fig. 3 bis 5 zeigen Deckel 10 mit verschiedenen weiteren Druckmustern 20. In Fig. 3 bestehen die einzelnen Abstandselemente aus Punkten 24. Das Druckmuster 20 ist innerhalb der ringförmigen Siegelschicht 18 auf das Trägermaterial 12 gedruckt. In den Fig. 4 und 5 ist das Druckmuster 20 in Form eines Rasters aus Einzelstrichen oder -streifen 26 in paralleler bzw. radialer Anordnung erkennbar. Das Druckmuster 20 ist auch in diesem Fall innerhalb der ringförmigen Siegelschicht 18 auf das Trägermaterial 12 gedruckt.
Beim Siegeln der Deckel 10 über die Siegelschicht 18 gegen die Schulter 36 des Behälters 30 kann durch die Wahl des Siegelwerkzeuges, des Siegeldruckes und der Siegeltemperatur die Festigkeit der Siegelnaht eingestellt werden. An der Siegelnaht können auch Anreisshilfen, beispielsweise in Form von
schwächer gesiegelten Teilbereichen in der Siegelnaht oder durch zackenför- mige Siegelnahtkanten, angebracht werden. Anstelle der aufgedruckten Siegelschicht 18 kann auch eine Verklebung mit einem Klebstoff, wie einem Kontaktklebstoff oder einem unter Wärme und/oder Druck abbindenden Klebstoff, an- gewendet werden, mit der Massgabe, dass der Klebstoff sich in einem Druckwerk verarbeiten lässt und der Klebstoff auf das Trägermaterial 12 gedruckt werden kann.
Durch die spezielle Bedruckung der Deckelinnenseite ergibt sich als wesentli- eher Vorteil eine Materialersparnis insbesondere dadurch, dass der Siegellack nur spärlich an den Stellen aufgetragen wird, wo dieser tatsächlich benötigt wird. Typischerweise wird der Primer oder Haftvermittler in Mengen von 0,2 bis 30 g/m2, vorzugsweise 1 bis 20 g/m2, und der Siegellack in Mengen von 0,5 bis 30 g/m2, vorzugsweise 1 ,5 bis 20 g/m2 angewendet. Da der Primer bzw. Haft- vermittler und der Siegellack in der Regel zur Verarbeitung in der Druckmaschine in einem Lösungsmittel aufgenommen sein muss, reduziert sich die Menge an zu verdampfendem Lösungsmittel erheblich. Dies drückt sich sowohl im Energiebedarf als auch in der anfallenden Lösungsmittelmenge aus. Das vorliegende Verfahren ist im Weiteren deshalb vorteilhaft, weil die Herstellung des Deckelmaterials einen Maschinengang weniger benötigt. Die Siegelschicht 18 muss nicht separat als Schicht oder Folie aufgetragen werden, sondern kann beim Anbringen des Druckmusters 20 im gleichen Arbeitsgang in derselben Druckmaschine aufgebracht werden. Das Druckmusters 20 beabstandet die Deckel 10 in einem Stapel voneinander, und ein gegenseitiges Haften der De- ekel 10 wird wirksam unterbunden. Damit werden ungeprägte Deckel im Deckelstapel in Verpackungsmaschinen zuverlässig maschinengängig.
Da die Siegelschicht 18 am Deckel 10 im Wesentlichen nur im Bereich der Schulter 36 des zu verschliessenden Behälters 30 vorhanden ist, wird auch die Gefahr minimiert, dass Bestandteile aus der Siegelschicht 18 in den Behälterinhalt übertreten und beispielsweise dem Behälterinhalt durch Geruchs- oder Geschmacksstoffe beeinflussen.
Da der Siegellack nur an den Stellen der Siegelung und nicht über den gesamten Deckelbereich aufgetragen wird, ergibt sich bei transparenten Deckelmaterialien eine praktisch vollkommene Transparenz, und die Eigenschaften eines völlig transparenten Trägermaterials bleiben voll erhalten. Transparente Trägermaterialien verschlechtern sich somit bezüglich ihrer Durchsichtigkeit durch den Siegellack praktisch nicht.
Bei dem in Fig. 6 gezeigten Ausschnitt einer in Bandform vorliegenden Deckel- folie 40 sind die Druckbilder für die ringförmige Siegelschicht 18, in Folienlaufrichtung x betrachtet, überlappend angeordnet. Diese überlappende Anordnung - in der Zeichnung ist der Überlappungsbereich schraffiert dargestellt - führt zu einer Einsparung von Deckelmaterial, beispielsweise von Aluminiumfolie bei deren Verwendung als Trägermaterial, und damit zu einer ökonomisch vertret- baren Gestaltung der Kosten. Hat nun die Siegelschicht 18 die gleiche Höhe wie das Druckmuster 20 innerhalb des von Siegelschicht 18 begrenzten Bereichs, so führt die Überlappung bei der Wicklung der bedruckten Deckelfolie 40 zu einem Materialaufbau und damit zu einer konstanten "Dickstelle" in der gewickelten Deckelfolie, was beispielsweise zu einer plastischen Verformung des Aluminiums und in der Folge zu einer Verschlechterung der Maschinengängig- keit der Deckelfolie führt. Mit der im Vergleich zur Höhe a der Siegelschicht 18 erfindungsgemäss grosseren Höhe b des Druckmusters 20 tritt der vorerwähnte Materialaufbau im Überlappungsbereich nicht auf.
In Fig. 7 sind auf einem bandförmigen Deckelmaterial in Folienlaufrichtung x aufeinander folgenden Druckmuster 20 gegenüber dem vorangehenden Muster jeweils um einen bestimmten Winkelbetrag gedreht, damit nach einer Stanzung zu Deckeln 10 keine identische Geometrien übereinander liegen. Dies wird durch entsprechende Drehung der Druckmotive in Laufrichtung des Druckzylin- ders innerhalb eines Druckzylinderumfangs erreicht. Mit dieser Drehung der Druckmotive wird die Flächenpressung der gestanzten Deckel in einem Stapel deutlich verringert und Materialeindrücke werden somit vermieden. Das Druck-
motiv kann dadurch bezüglich des benötigten Siegellackes Material sparender ausgeführt werden.
Der Druckzylinder wird so hergestellt, dass die ringförmige Siegelschicht 18 und das Druckmuster 20 mit dem gleichen Lack, aber in unterschiedlichen Dicken gedruckt werden können. Hierzu wird beispielsweise die Druckvorlage für die Siegelschicht 18 mit einer Höhe von z.B. 4 μm auf dem Druckzylinder graviert und für das Druckmuster 20 mit einer Höhe von z.B. 25 μm graviert.