Beschreibung
Titel
Elektrischer Antrieb
Stand der Technik
Die Erfindung geht aus von einem elektrischen Antrieb, insbesondere einem Scheibenwischerantrieb für Fahrzeuge, nach der Gattung des unabhängigen Anspruchs.
Aus der DE 102 04 716 Al ist bereits ein elektrischer Antrieb bekannt, dessen Motor in einem topfförmigen, metallischen Gehäuse angeordnet ist, welches mit einem Getriebegehäuse zusammengebaut ist. Im Übergangsbereich zwischen dem Motorgehäuse und dem Getriebegehäuse liegt bei dieser Antriebseinheit eine isolierende Grundplatte als Träger für die Motorbürsten und weitere elektrische Bauelemente. Drei Drosselspulen zur Funkentstörung des Motors sind beidseitig der Grundplatte teils im Motorgehäuse, teils im Getriebegehäuse ohne Störabschirmung angeordnet .
Weiterhin ist es aus der DE 39 30 144 C2 bekannt, an das Getriebegehäuse eines Scheibenwischerantriebs im Übergangsbereich zum Motorgehäuse einen flanschartigen, metallischen Träger für ein Lager der Motorwelle anzuformen. Eine Vorrichtung zur Entstörung des Motors mit zwei Drosselspulen und drei Kondensatoren ist vollständig innerhalb des Getriebegehäuses angeordnet. Hierbei reichen
Zuleitungen zu den Entstördrosseln in das Getriebegehäuse hinein und können dort Störstrahlungen aussenden, die sie im Entstehungsbereich der Störung, insbesondere durch den Kommutator, aufnehmen. Außerdem vergrößert sich der für das Getriebegehäuse benötigte Bauraum und damit die Gesamtabmessung des Antriebs.
Offenbarung der Erfindung
Der erfindungsgemäße elektrische Antrieb mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs hat demgegenüber den Vorteil, dass der Antrieb insgesamt sehr kompakt gestaltet werden kann, indem im vorzugsweise metallischen Motorgehäuse vorhandener Freiraum für die teilweise Unterbringung der Entstörvorrichtung genutzt wird. Insbesondere wird hierdurch jedoch die Entstörwirkung verbessert, weil vermieden wird, dass Zuleitungen vom Motorraum zu den Entstörmitteln in den abgeschirmten Bereich des Getriebegehäuses hineinragen und dort Störstrahlung aussenden.
Durch die in den abhängigen Ansprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen der im unabhängigen Anspruch angegebenen Vorrichtung möglich.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn ein an das Getriebegehäuse einteilig angeformtes Lagerschild gleichzeitig als Abschirmung gegen die vom Kommutator des Motors ausgehende Störstrahlung genutzt wird, indem der Lagerschild so gestaltet ist, dass er die dem
Getriebegehäuse zugewandte Stirnfläche des Motorgehäuses weitgehend abdeckt unter Freilassung lediglich einer Aussparung für den Durchtritt der Motorwelle und wenigstens einer weiteren Aussparung für den Durchtritt eines
elektrischen Entstörelementes wie einer Drosselspule, wobei diese Aussparungen jeweils gezielt auf das erforderliche Durchtrittsmaß minimiert werden können. Hierbei ist es zweckmäßig, wenn die Drosselspule achsparallel zur Motorwelle ausgerichtet und vorzugsweise mit dem größeren Teil ihrer Baulänge im Motorgehäuse angeordnet ist, während ihr vom Motorgehäuse abgewandtes, gefiltertes Ende in das Getriebegehäuse hineinragt und durch den metallischen Lagerschild gegen vom Kommutator des Motors ausgehende Störstrahlung geschützt ist. In diesem Zusammenhang ist es zudem von Vorteil, wenn das Getriebegehäuse aus Metall, vorzugsweise aus Aluminium oder einer Aluminiumlegierung besteht .
Vorzugsweise besteht die Entstörvorrichtung des elektrischen Antriebs aus zwei Drosselspulen und drei Kondensatoren, wobei die beiden Drosselspulen achsparallel zueinander und zur Motorachse angeordnet und mit einem, zwischen ihre vom Motor abgewendeten Anschlüsse eingefügten Kondensator zu einem Entstörmodul vereinigt sind, welcher in der zuvor erörterten Weise im Übergangsbereich zwischen dem Motorgehäuse und dem Getriebegehäuse angeordnet ist.
Weitere Ausgestaltungen und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und der im Folgenden näher erörterten Ausführungsform der Erfindung.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert .
Es zeigen
Figur 1 einen Längsschnitt durch einen erfindungsgemäßen
Antrieb mit einer Darstellung des
Getriebebauraums und des daran angrenzenden Teils des Motorbauraums und
Figur 2 ein Prinzipschaltbild des erfindungsgemäßen
Antriebs mit den zugehörigen Entstörbauelementen.
Ausführungsform der Erfindung
In der Figur 1 ist ein elektrischer Scheibenwischerantrieb für ein Kraftfahrzeug dargestellt mit einem elektrischen Motor 10 und einem Getriebe 12 zur Reduzierung der Motordrehzahl auf eine niedrigere Antriebsdrehzahl. Der Motor 10 ist in einem Motorgehäuse 14 angeordnet, das
Getriebe in einem Getriebegehäuse 16. Vom Motor 10 ist in Figur 1 nur das Ende einer Wicklung 18 sowie eine Antriebswelle 20 und ein Kommutator 22 dargestellt, auf dem Bürsten 24, 26 und 28 schleifen, von denen in Figur 1 nur die Bürste 26 zu erkennen ist. Die offene Stirnfläche 17 des Motorgehäuses 14 definiert den Übergang vom Motorgehäuse 14 zum Getriebegehäuse 16.
Das Getriebe 12 besteht im Wesentlichen aus einer mit der Antriebswelle 20 des Motors 10 rotierenden Antriebsschnecke 30, welche mit einem Schneckenrad 32 kämmt, das seinerseits fest mit einer Abtriebswelle 34 verbunden ist. Das Getriebegehäuse ist parallel zur Schnittebene mit einem nicht dargestellten Deckel abgeschlossen. Am Übergang zum Motorgehäuse 14 ist an das Getriebegehäuse 16 einteilig ein Lagerschild 36 für ein Motorlager 21 angeformt, welcher auf einem Flansch 38 des Motorgehäuses aufsitzt und Letzteres mit Ausnahme einer Aussparung 40 für den Durchtritt der Antriebswelle 20 und einer weiteren Aussparung 42 abdeckt,
durch welche zwei in einem Kunststoffträger 44 gehaltene Drosselspulen 46 und 48 hindurchgreifen. Die Drosselspulen 46 und 48 sind deckungsgleich hintereinander angeordnet, sodass in Figur 1 nur eine in der Schnittebene liegende Spule sichtbar ist. In dem Kunststoffträger 44 sitzt außerdem ein erster Kondensator 50, welcher die beiden Drosselspulen 46 und 48 überbrückt, wie dies in Figur 2 schaltungsmäßig dargestellt ist. Zwei weitere, in Figur 1 nicht zu erkennende Kondensatoren 52 und 54 sind ebenfalls im Getriebegehäuse 16 untergebracht. Die elektrischen Verbindungen zwischen den Drosselspulen 46, 48 und den Kondensatoren 50, 52, 54 sind in herkömmlicher Weise durch Steckverbindungen realisiert, die motorseitigen Anschlüsse der Drosselspulen 46 und 48 sind über nicht dargestellte Litzen mit den Bürsten 26 und 28 verbunden.
Das Motorgehäuse 14 besteht aus Stahl, das deutlich stärker strukturierte Getriebegehäuse 16 ist ein Gussteil, vorzugsweise aus Aluminium, einschließlich des angeformten Lagerschildes 36. Hierbei ist das Motorgehäuse 14 topfförmig ausgebildet, sodass sich für den Lagerschild 36 eine im Wesentlichen kreisringförmige Gestalt ergibt, welche im Bereich des Motorlagers 21 nach oben ausgewölbt ist. Die Drosselspulen 46 und 48 durchdringen zusammen mit dem Kunststoffträger 44 den Lagerschild 36 seitlich des
Kommutators 22 im Übergangsbereich vom Motorgehäuse 14 zum Getriebegehäuse 16, wobei das getriebeseitige, gefilterte Spulenende 47, beziehungsweise 49 in das Getriebegehäuse 16 hineinragt und somit durch den metallischen Lagerschild 36 weitestgehend gegen die durch den Motor 10 erzeugte
Störstrahlung abgeschirmt ist, welche insbesondere durch Funkenbildung am Kommutator 22 entsteht.
Die beiden Drosselspulen 46 und 48 sind achsparallel zueinander und zur Motorachse ausgerichtet und ragen mit dem größeren Teil ihrer Baulänge in das Motorgehäuse 14 hinein, sodass dieser Teil des Motorraumes seitlich des Bürstenträgers 29 zur Reduzierung der Baugröße des Antriebs genutzt werden kann.
Die Entstörwirkung der Anordnung wird hierbei noch verbessert durch eine im Wesentlichen tellerförmige Lagerhalterung 56 für das Motorlager 21, welche im
Übergangsbereich vom Motorgehäuse 14 zum Getriebegehäuse 16 zur Abstützung des Motorlagers an dem Lagerschild 36 befestigt ist. Diese ebenfalls metallische, vorzugsweise aus Stahl hergestellte Lagerhalterung 56 überdeckt zumindest den Kommutator 22 und erhöht hierdurch die Abschirmwirkung für die Spulenenden 47 und 49.
Figur 2 zeigt das Prinzipschaltbild eines dauermagnetisch erregten elektrischen Motors 10, welcher aus einem Gleichspannungsnetz gespeist wird. Zwei unterschiedliche Drehzahlen für den Motor 10 erhält man durch wahlweise Verbindung von Anschlüssen 62 und 64 mit dem Pluspol des Gleichspannungsnetzes, dessen Massepol mit 60 bezeichnet ist. Die Anschlüsse 62 und 64 sind über die Drosselspulen 46 und 48 mit der Bürste 26 für den Schnelllauf und der Bürste 28 für den Langsamlauf verbunden. Der Masseanschluss des Motors erfolgt über die Bürste 24 und einen
Sicherheitsschalter 74, welcher den Motor 10 vor Überlastung und/oder vor Übertemperatur schützt.
Die Entstörvorrichtung wird vervollständigt durch die Kondensatoren 50, 52 und 54, wobei der erste Kondensator 50 zwischen den beiden netzseitigen Anschlüssen der Drosselspulen 46 und 48 liegt, während der Kondensator 52
das netzseitige Ende der Drosselspule 46 und der Kondensator 54 das netzseitige Ende der Spule 48 mit der Masse 60 verbindet .
Der Betrieb und die Beschaltung eines elektrischen Motors 10 für den Antrieb von Scheibenwischern sind vielfach bekannt und brauchen hier nicht weiter erörtert zu werden.