Vorrichtung und Verfahren zur Erzeugung von Mikrowellenplasmen hoher Leistung
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erzeugung von Mikrowellenplasmen hoher Plasmadichte in einer Vorrichtung, welche mindestens eine Mikrowelleneinspeisung aufweist, die von mindestens einem dielektrischen Rohr umgeben ist .
Vorrichtungen zur Erzeugung von Mikrowellenplasmen werden bei der Plasmabehandlung von Werkstücken und Gasen eingesetzt. Die Plasmabehandlung dient z. B. der Beschichtung, Reinigung, Modifizierung und Ätzung von Werkstücken, zur Behandlung von medizinischen Implantaten, zur Textilbehand- lung, zur Sterilisation, zur Lichterzeugung, bevorzugt im Spektralbereich Infrarot bis Ultraviolett, zur Umsetzung von Gasen oder zur Gassynthese sowie in der Technik zur Abgasreinigung. Dabei wird das zu behandelnde Werkstück oder Gas in Kontakt mit dem Plasma oder der Mikrowellenstrahlung gebracht .
Die Geometrie der zu behandelnden Werkstücke reicht von flachen Substraten, Fasern und Bahnen bis zu Formteilen von beliebiger Gestalt.
Als Prozessgas kann jedes bekannte Gas genutzt werden. Die wichtigsten Prozessgase sind Edelgase, fluor- und chlorhaltige Gase, Kohlenwasserstoffe, Furane, Dioxine, Schwefelwasserstoffe, Sauerstoff, Wasserstoff, Stickstoff, Tetrafluormethan, Schwefelhexafluorid, Luft, Wasser und deren Mischungen. Bei der Abgasreinigung durch mikrowelleninduziertes Plasma besteht das Prozessgas aus Abgasen aller Art insbesondere Kohlenmonoxid, Kohlenwasserstoffe, Stickoxide,
Aldehyde und Schwefeloxide. Diese Gase können jedoch ohne weiteres auch als Prozessgase für andere Anwendungen verwendet werden.
Vorrichtungen, die Mikrowellenplasmen erzeugen, sind in den Dokumenten WO 98/59359 Al, DE 198 480 22 Al und DE 195 032 05 Cl beschrieben worden.
Den oben angeführten Dokumenten ist gemein, dass sie eine Mikrowellenantenne im Inneren eines dielektrischen Rohres beschreiben. Werden im Inneren eines solchen Rohres Mikrowellen erzeugt, bilden sich entlang dessen Außenseite Oberflächenwellen aus . Durch diese Oberflächenwellen wird in einem Prozessgas, welches unter niedrigem Druck steht, ein linear gestrecktes Plasma erzeugt . Typische niedere Drücke sind dabei 0,1 mbar - 10 mbar. Das im Inneren des dielektrischen Rohres liegende Volumen ist typischerweise auf Umgebungsdruck (im Allgemeinen Normaldruck; . ca. 1013 mbar). Bei einigen Ausführungsformen wird zur Kühlung des dielektrischen Rohres ein Kühlgasstrom benutzt, der das Rohr durchströmt .
Für die Zuleitung der Mikrowellen werden unter anderem Hohlleiter und Koaxialleiter, als Koppelstellen in der Wand der Plasmakammer werden unter anderem Antennen und Schlitze verwendet. Solche Zuleitungen für Mikrowellen und Koppelstellen werden zum Beispiel in DE 423 59 14 und WO 98/59359 Al beschrieben.
Die zur Erzeugung des Plasmas verwendeten Mikrowellenfrequenzen liegen vorzugsweise im Bereich von 800 MHz bis 2,5 GHz, besonders bevorzugt in den Bereichen 800 MHz bis
950 MHz und 2,0 - 2,5 GHz, jedoch kann die Mikrowellenfrequenz im gesamten Bereich von 10 MHz bis einigen 100 GHz liegen.
DE 198 480 22 Al und DE 195 032 05 Cl beschreiben Vorrichtungen zur Erzeugung von Plasma in einer Vakuumkammer mit Hilfe von elektromagnetischen Wechselfeldern, mit einem Leiter, der innerhalb eines Rohres aus isolierendem Werkstoff in die Vakuumkammer hineinragt, wobei das Isolierrohr an beiden Enden durch Wände der Vakuumkammer gehalten und gegenüber den Wänden an seiner Außenfläche abgedichtet ist. Die Enden des Leiters sind an einen Generator zur Erzeugung der elektromagnetischen Wechselfelder angeschlossen.
Mit einer Vorrichtung zur Erzeugung von homogenen Mikrowellenplasmen gemäß WO 98/59359 Al lassen sich aufgrund der gleichmäßigen Einkopplung der Mikrowellen besonders homogene Plasmen auch bei höheren Prozessdrücken über große Längen erzeugen.
Die Einsatzmöglichkeiten der oben genannten Plasmaquellen werden durch eine hohe Energieabgabe des Plasmas auf das dielektrische Rohr eingeschränkt. Durch diese Energieabgabe kann es zu einer übermäßigen Erwärmung des Rohres und letztendlich zu einer Zerstörung desselben kommen. Daher werden diese Quellen typischerweise mit Mikrowellenleistungen von ca. 1 - 2 kW bei entsprechend niedrigem Druck (ca. 0,1 - 0,5 mbar) betrieben. Die Prozessdrücke können zwar auch 1 mbar - 100 mbar betragen, jedoch nur unter bestimmten Bedingungen und entsprechend niedrigerer Leistung, um das Rohr nicht zu zerstören.
Mit den oben genannten Vorrichtungen lassen sich typische Plasmalängen von 0,5 bis 1,5 m erreichen. Mit Plasmen aus nahezu 100% Argon lassen sich zwar auch größere Längen erzielen, jedoch sind solche Plasmen technisch wenig relevant.
Ein weiteres Problem bei solchen Plasmaquellen liegt in der Prozessgasführung insbesondere bei höheren Prozessgasdrücken (größer als 1 xnbar) . Die Ursache hierfür liegt darin begründet, dass die Plasmadichte in zunehmender radialer Entfernung vom dielektrischen Rohr stark abnimmt. Dies erschwert die Zuführung von neuem Prozessgas zu den Bereichen hoher Ladungsträgerdichten. Desweiteren steigt bei höheren Prozessdrücken die auf das dielektrische Rohr abgegebene Wärmeleistung.
Höhere Prozessgasdrücke sind jedoch bevorzugt, da sie häufig zu deutlichen Steigerungen der Prozessgeschwindigkeiten, um das 10 bis 100-fache, führen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die oben genannten Nachteile der übermäßigen Erwärmung des dielektrischen Rohres zu verhindern oder zu vermindern und so eine Steigerung der Leistung der Plasmaquellen zu ermöglichen.
Dies wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren nach Anspruch 1 erreicht . In einer Vorrichtung zur Erzeugung von Mikrowellenplasmen, welche mindestens eine Mikrowelleneinspei- sung aufweist, die von mindestens einem dielektrischen Rohr umgeben ist, wird durch den Raum zwischen Mikrowellenein- speisung und dielektrischem Rohr ein dielektrisches Fluid geleitet. Das dielektrische Fluid, das einen kleinen di-
elektrischen Verlustfaktor tan δ im Bereich 10"2 bis 10~7 aufweist, durchströmt dabei diesen Raum zwischen Mikrowel- leneinspeisung und dielektrischem Rohr.
Das Verfahren ermöglicht in vorteilhafter Weise die Kühlung des dielektrischen Rohres mittels der Durchleitung des Fluids durch die oben beschriebene Rohranordnung. Im Folgenden werden die Vorrichtung und das Verfahren beschrieben.
Geeignete Mikrowelleneinspeisungen sind dem Fachmann bekannt . Im Allgemeinen besteht eine Mikrowelleneinspeisung aus einer Struktur, die Mikrowellen in den Raum abstrahlen kann. Strukturen, die Mikrowellen abstrahlen, sind dem Fachmann bekannt und können durch alle bekannten Mikrowellenantennen und Resonatoren mit Koppelstellen zum Einkop- peln der Mikrowellenstrahlung in einen Raum realisiert werden. Bevorzugt für die beschriebene Vorrichtung sind Hohlraumresonatoren, Stabantennen, Schlitzantennen, Helixanten- nen und omnidirektionale Antennen. Besonders bevorzugt sind Koaxialresonatoren.
Die Mikrowelleneinspeisung ist im Betrieb über Mikrowellenzuleitungen (Hohlleiter oder Koaxialleiter) mit einem Mikrowellengenerator (z.B. Klystron oder Magnetron) verbunden. Zur Steuerung der Eigenschaften der Mikrowellen und zum Schutz der Elemente können noch Zirkulatoren, Isolatoren, Tuningelemente (z.B. Dreistifttuner oder E/H Tuner) sowie Modenkonverter (z.B. Rechteck- auf Koaxialleiter) in die Mikrowellenzuführung eingebracht werden.
Die dielektrischen Rohre sind vorzugsweise langgestreckt. Dies bedeutet hier, dass das Verhältnis Rohrdurchmesser : Rohrlänge zwischen 1:1 und 1:1000 liegt und vorzugsweise 1:10 bis 1:100 beträgt. Dabei können die beiden Rohre gleichlang sein oder eine unterschiedliche Länge aufweisen. Ferner sind die Rohre vorzugsweise gerade, können jedoch auch eine gebogene Form oder Ecken entlang ihrer Längsachse haben.
Die Querschnittsfläche der Rohre ist vorzugsweise kreisrund, jedoch sind generell beliebige Flächenformen möglich. Beispiele für andere Flächenformen sind Ellipsen und Polygone.
Die langgestreckte Form der Rohre bedingt ein langgestrecktes Plasma. Langgestreckte Plasmen haben den Vorteil, dass durch Bewegung der Plasmavorrichtung relativ zu einem flächigen Werkstück große Flächen in kurzer Zeit behandelt werden können.
Die dielektrischen Rohre sollten bei der gegebenen Mikrowellenfrequenz einen geringen dielektrischen Verlustfaktor tan δ für die benutzte Mikrowellenlänge aufweisen. Geringe dielektrische Verlustfaktoren tan δ' liegen in dem Bereich 10'2 bis 10"7.
Geeignete dielektrische Materialien für die dielektrischen Rohre sind Metalloxide, Halbmetalloxide, Keramiken, Kunststoffe und Verbundmaterialien aus diesen Stoffen. Besonders bevorzugt sind dielektrische Rohre aus Quarzglas oder Aluminiumoxyd mit dielektrischen Verlustfaktoren tan δ im Bereich 10~3. bis 10~4. Dabei können die dielektrischen Rohre aus demselben Material oder unterschiedlichen Materialien bestehen.
Gemäß einer besonderen Ausführungsform sind die dielektrischen Rohre an den Stirnseiten mit Wänden verschlossen. Eine gas- oder vakuumdichte Verbindung zwischen den Rohren und den Wänden ist dabei vorteilhaft. Verbindungen zwischen zwei Werkstücken sind dem Fachmann bekannt und können zum Beispiel Klebe-, Schweiß-, Klemm- oder Schraubverbindungen sein. Die Dichtigkeit der Verbindung kann von gasdicht bis vakuumdicht reichen, wobei vakuumdicht, je nach Arbeitsumgebung, Dichtigkeit im Grobvakuum (300 - 1 hPa) , Feinvakuum (1 - 10"3 hPa), Hochvakuum (10'3 - 10"7 hPa) oder Ultrahochvakuum (10~7 - 10"12 hPa) bedeutet. Im Allgemeinen bedeutet vakuuxndicht hier eine Dichtigkeit im Grob- oder Feinvakuum.
Die Wände können Durchlässe aufweisen, durch die ein Fluid geleitet werden kann. Dabei ist die Größe und Form der Durchlässe beliebig. Je nach Anwendung kann jede Wand mindestens einen Durchlass enthalten. Bei einer bevorzugten Ausführungsform befinden sich in dem Bereich, den die Stirnseite des inneren dielektrischen Rohres abdeckt, keine Durchlässe.
Durch diese Durchlässe kann das Fluid in den Raum zwischen dem äußeren dielektrischen Rohr und dem inneren dielektrischen Rohr geleitet und wieder abgeführt werden. Eine weitere Möglichkeit ist die Zu- beziehungsweise Abführung der dielektrischen Flüssigkeit über Durchlässe in der Mikrowel- leneinspeisung auf der einen, und mindestens einem der Durchlässe in den Wänden auf der anderen Seite. Der Druck des Fluids kann dabei größer, kleiner oder gleich dem Atmosphärendruck sein.
Die Durchstömungsgeschwindigkeit und das Durchströmverhai- ten (laminar oder turbulent) des dielektrischen Fluids durch das dielektrische Rohr ist so zu wählen, dass das Fluid einen guten Kontakt mit dem Rand des dielektrischen Rohres hat und es zusätzlich bei flüssigen Fluiden zu keiner Verdampfung der dielektrischen Flüssigkeit kommt. Die Regelung der Durchströmgeschwindigkeit und des Durchströmverhaltens mittels des Drucks und der Form und Größe der Durchlässe ist dem Fachmann bekannt.
Als dielektrisches Fluid wird bevorzugt eine dielektrische Flüssigkeit benutzt. Da Flüssigkeiten generell einen viel größeren spezifischen Wärmekoeffizienten besitzen als Gase, ist die Kühlung des dielektrischen Rohres mit einer dielektrischen Flüssigkeit viel effektiver als mit einer Gaskühlung, wie sie in DE 195 032 05 Cl beschrieben wird. Jedoch ist eine Kühlung des dielektrischen Rohres durch eine Flüssigkeit nicht in einfacher Weise zu realisieren, da der Energieeintrag der Mikrowellen auf die Flüssigkeit diese erwärmt. Durch jede zusätzliche Aufheizung der dielektrischen Flüssigkeit wird der Kühleffekt auf das dielektrische Rohr vermindert. Diese Verminderung der Kühlleistung kann bei hoher Mikrowellenabsorption der Flüssigkeit auch zu einer negativen Kühlleistung führen, was einer zusätzlichen Erwärmung des dielektrischen Rohres durch die Kühl- flüssigkeit entspricht.
Um eine Aufheizung der dielektrischen Flüssigkeit durch die Mikrowellen möglichst gering zu halten, muss die dielektrische Flüssigkeit bei der Wellenlänge der Mikrowellen einen niedrigen dielektrischen Verlustfaktor tan δ im Bereich
10"2 bis 10"7 aufweisen. Hierdurch wird ein Mikrowellenleistungseintrag in das Kühlmedium vermieden bzw. auf ein tolerierbares Maß reduziert.
Eine solche dielektrische Flüssigkeit ist zum Beispiel ein isolierendes Öl mit einem niedrigen dielektrischen Verlustfaktor. Isolierende Öle sind zum Beispiel Mineralöle, Ole- fine (z.B. Polyalphaolefin) oder Silikonöle (z.B. Coolanol® oder Dimethylpolysiloxane) . Bevorzugt als dielektrische Flüssigkeit ist Hexadimethylsiloxan.
Durch diese Fluid-Kühlung des äußeren dielektrischen Rohres ist es möglich, die Aufheizung des äußeren dielektrischen Rohres zu vermindern. Dadurch werden höhere Mikrowellenleistungen ermöglicht, die wiederum zu einer Steigerung der Konzentration des Plasmas an der Außenseite des äußeren dielektrischen Rohres führen. Desweiteren wird durch die Kühlung ein höherer Prozessdruck möglich als in ungekühlten Plasmaerzeugern.
Eine weitere Ausführungsform der Vorrichtung ist eine Dop- pelrohranordnung. Dabei wird ein dielektrisches Innenrohr zwischen der Mikrowelleneinspeisung und dem dielektrischen Rohr eingefügt .
Das dielektrische Fluid kann bei dieser Ausführungsform zwischen den beiden Rohren geführt werden (siehe Fig.2) . Im Gegensatz zu einer Gaskühlung gemäß DE 195 032 05, bei der das Kühlgas Kontakt zu der Mikrowelleneinspeisung hat, wird hier durch die Doppelrohranordnung der Kontakt zwischen Fluid und der Mikrowelleneinspeisung vermieden, und somit die Möglichkeit ausgeschlossen, dass das Fluid mit
der Mikrowelleneinspeisung reagieren kann. Desweiteren wird durch diese Trennung von Fluid und Mikrowelleneinspeisung eine Wartung der Mikrowelleneinspeisung erheblich vereinfacht .
Um den Mikrowellenleistungsbedarf bei den oben aufgeführten Plasmaquellen weiter zu reduzieren, kann gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform eine metallische Uxnmante- lung um das äußere dielektrische Rohr angebracht werden, welches dieses Rohr partiell abdeckt. Diese metallische Um- mantelung wirkt dabei als Mikrowellenabschirmung und kann z.B. aus einem Metallrohr, einem gebogenen Metallblech, einer Metallfolie oder auch aus einer metallischen Schicht bestehen und aufgesteckt, aufgalvanisiert oder auf eine andere Weise aufgebracht sein. Solche metallischen Mikrowellenabschirmungen können den Winkelbereich, in dem die Erzeugung des Plasmas stattfindet, beliebig begrenzen (z.B. auf 90°, 180° oder 270°) und so den Leistungsbedarf entsprechend reduzieren.
Insbesondere bei der Ausführungsform mit einer metallischen Ummantelung der Vorrichtungen zur Erzeugung von Mikrowellenplasmen ist es möglich, breite Werkstoffbahnen mit nur geringer Verlustleistung mit einem Plasma zu behandeln. Durch die Ummantelung wird der Raumbereich der Vorrichtung, der dem Werkstück nicht zugewandt ist, abgeschirmt, und nur ein schmaler Plasmastreifen zwischen Werkstück und Vorrichtung über die gesamte Breite des Werkstückes erzeugt.
Alle oben beschriebenen Vorrichtungen zur Erzeugung von Plasmen bilden während des Betriebs an der Außenseite des
dielektrischen Rohres ein Plasma aus. Im Normalfall wird die Vorrichtung im Inneren eines Raumes, einer Plasmakammer, betrieben. Diese Plasmakammer kann je nach Betriebsart verschiedene Formen und Öffnungen aufweisen und verschiedene Funktionen erfüllen. Zum Beispiel kann die Plasmakammer das zu bearbeitende Werkstück und das Prozessgas enthalten (direkter Plasmaprozess) oder Prozessgase und Öffnungen für den Plasmaaustritt aufweisen (remote-Plasmaprozess, Abgasreinigung) .
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der in den Zeichnungen schematisch dargestellten Ausführungsformen beispielhaft erläutert .
Figur 1 zeigt Schnittzeichnungen der oben beschriebenen Vorrichtung.
Figur 2 zeigt Schnittzeichnungen der oben beschriebenen Vorrichtung mit einer Doppelrohranordnung. Figuren 3 A und 3 B zeigen zwei Ausführungsformen mit metallischer Ummantelung.
Figur 4 zeigt eine Schnittzeichnung der oben beschriebenen Vorrichtung eingebaut in einer Plasmakammer. Figuren 5 A und 5 B zeigen eine mögliche Ausführungsform zur Behandlung großflächiger Werkstücke.
Figur 1 zeigt den Quer- und Längsschnitt einer Vorrichtung zur Erzeugung von Mikrowellenplasmen mit einer als Koaxialresonator ausgeführten Mikrowelleneinspeisung. Die Mikro- welleneinspeisung enthält einen Innenleiter (1), einen Außenleiter (2) und Koppelstellen (4) . Die Mikrowelleneinspeisung ist von einem dielektrischen Rohr (3) umgeben, das
den mikrowellenzuführenden Bereich von der Plasmakammer (nicht eingezeichnet) trennt, und auf dessen Außenseite sich das Plasma ausbildet. Das dielektrische Rohr (3) ist mit den Wänden (5, 6) gas- oder vakuumdicht verbunden. Ein dielektrisches Fluid kann über die Öffnungen (8) und (9) in den Wänden zu- bzw. abgeführt werden. Eine weitere Möglichkeit der Zu- bzw. Abführung des dielektrischen Fluids besteht auf dem Wege (7) durch den Koaxialgenerator.
Figur 2 zeigt in Front- und Seitenansicht eine weitere Ausführungsform der Vorrichtung mit einer als Koaxialresonator ausgeführten Mikrowelleneinspeisung, wie sie in Figur 1 beschrieben wurde, bestehend aus dem Innenleiter (1), dem Außenleiter (2) und den Koppelstellen (4) . Die Mikrowelleneinspeisung ist von einem dielektrischen Rohr (3) umgeben, das den Mikrowellenzuführenden Bereich von der Plasmakammer (nicht eingezeichnet) trennt, und auf dessen Außenseite sich das Plasma ausbildet. Das dielektrische Rohr (3) ist mit den Wänden (5, 6) gas- oder vakuumdicht verbunden. Zwischen dem Koaxialgenerator und dem dielektrischen Rohr (3) ist ein dielektrisches Innenrohr (10) eingefügt, welches ebenfalls mit den Wänden (5, 6) gas- oder vakuumdicht verbunden ist. Durch den Raum zwischen dem dielektrischen Rohr (3) und dem dielektrischen Innenrohr (10) wird das dielektrische Fluid über die Öffnungen (8) und (9) zu- bzw. abgeführt . Mit dieser Doppelröhranordnung ist es möglich, den Bereich, durch den das dielektrische Fluid strömt, von der Mikrowelleneinspeisung zu trennen.
Die Figuren 3 A und 3 B zeigen Querschnitte der in den Figuren 1 und 2 dargestellten Ausführungsformen, bei denen
das dielektrische Rohr (3) von einer metallischen Ummante- lung (11) umgeben ist. Dargestellt ist hier der Fall, in dem die metallische Uiranantelung den Winkelbereich in dem die Erzeugung des Plasmas stattfindet auf 180° begrenzt.
Figur 4 zeigt einen Längsschnitt eine Vorrichtung (20), wie sie durch Figur 1 beschrieben wird, im eingebauten Zustand in einer Plasmakammer (21). Die Kühlflüssigkeit (22) fließt in diesem Beispiel durch Durchlässe in den beiden Stirnseiten. In dem Raum (23) zwischen dem äußeren dielektrischen Rohr (3) und der Wand der Plasmakammer bildet sich im Betrieb das Plasma aus .
Figuren 5 A und 5 B zeigen in einer perspektivischen Darstellung und in einem Querschnitt eine Ausführungsform (20), bei der der größte Teil der Mantelfläche des äußeren dielektrischen Rohres von einer Metallummantθlung (11) umschlossen ist und ein Plasma (31), welches in der Zeichnung durch durchsichtige Pfeile angedeutet ist, nur in einem schmalen Bereich entstehen kann. Ein Werkstück (30), welches sich relativ zu der Vorrichtung bewegt, kann in diesem Bereich mit Plasma über eine große Fläche behandelt werden.
Alle Ausführungsformen werden von einer in den Zeichnungen nicht dargestellten Mikrowellenzufuhr, bestehend aus einem Mikrowellengenerator und ggf. zusätzlichen Elementen, gespeist. Diese Elemente können z.B. Zirkulatoren, Isolatoren, Tuningelemente (z.B. Dreistifttuner oder E/H Tuner) sowie Modenkonverter (z.B. Rechteck- auf Koaxialleiter) beinhalten.
Die Einsatzgebiete der oben beschriebenen Vorrichtung und des oben beschriebenen Verfahrens sind mannigfaltig. Die Plasmabehandlung dient z. B. der Beschichtung, Reinigung, Modifizierung und Ätzung von Werkstücken, zur Behandlung von medizinischen Implantaten, zur Textilbehandlung, zur Sterilisation, zur Lichterzeugung, bevorzugt im Spektralbereich Infrarot bis Ultraviolett, zur Umsetzung von Gasen oder zur Gassynthese, sowie in der Technik zur Abgasreinigung. Dabei wird das zu behandelnde Werkstück oder Gas in Kontakt mit dem Plasma oder der Mikrowellenstrahlung gebracht . Die Geometrie der zu behandelnden Werkstücke reicht von flachen Substraten, Fasern und Bahnen bis zu Formteilen von beliebiger Gestalt.
Durch die Erhöhung der der Plasmaleistung sind dabei höhere Plasmadichten und damit höhere Prozessgeschwindigkeiten als in Vorrichtungen und Verfahren des Standes der Technik möglich.