Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen eines Metallbandes durch
Stranggießen
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines Metallbandes durch Stranggießen, wobei zunächst in einer Gießmaschine eine Bramme, vorzugsweise eine Dünnbramme, gegossen wird, die aus einer vertikalen Orientierung in eine horizontale Orientierung umgelenkt wird, wobei in Förderrichtung der Bramme hinter der Gießmaschine die Bramme einer Fräsoperation in einer Fräsmaschine und mindestens einer Walzoperation in mindestens einer Walzstraße unterzogen wird. Des Weiteren betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zum Herstellen eines Metallbandes durch Stranggießen.
Beim kontinuierlichen Gießen von Brammen in einer Stranggussanlage können Oberflächenfehler, wie beispielsweise Oszillationsmarkierungen, Gießpulverfehler oder längs und quer verlaufende Oberflächenrisse, entstehen. Diese treten bei konventionellen und Dünnbrammen-Gießmaschinen auf. Je nach Einsatzzweck des Fertigbandes werden deshalb die konventionellen Brammen zum Teil geflammt. Manche Brammen werden auf Kundenwunsch generell geflammt. Die Ansprüche an die Oberflächenqualität von Dünnbrammenanlagen nehmen dabei kontinuierlich zu.
Für die Oberflächenbearbeitung bieten sich das Flammen, Schleifen oder das Fräsen an.
Das Flammen hat den Nachteil, dass das abgeschmolzene Material infolge des hohen Sauerstoffgehaltes nicht wieder ohne Aufbereitung eingeschmolzen werden kann. Beim Schleifen mischen sich Metallsplitter mit dem Schleifscheiben- staub, so dass der Abrieb entsorgt werden muss.
Es bietet sich deshalb eine Oberflächenbearbeitung durch Fräsen an. Die heißen Frässpäne werden dabei gesammelt und lassen sich paketieren und ohne Aufbereitung wieder problemlos einschmelzen und so dem Produktionsprozess wieder hinzufügen. Das erfindungsgegenständliche Verfahren und die zugehörige Vorrichtung stellen daher vornehmlich auf das Fräsen ab.
Ein Verfahren und eine Vorrichtung der eingangs genannten Art mit einer Fräsoperation bzw. einer Fräsmaschine, die hinter einer Stranggussanlage stattfindet bzw. angeordnet ist, ist bekannt. Es wird hierzu auf die CH 584 085 und auf die DE 199 50 886 A1 verwiesen.
Eine ähnliche Lösung ist auch in der DE 71 11 221 IM offenbart. Dieses Dokument zeigt die Bearbeitung von Aluminiumbändern unter Ausnutzung der Gießhitze, bei dem die Maschine mit der Gießanlage verbunden ist.
Auch eine Inline-Abtragung von der Oberfläche einer Dünnbramme (Flammen, Fräsen, etc.) kurz vor einer Walzstraße an Ober- und Unterseite oder nur einseitig wurde bereits vorgeschlagen, wozu auf die EP 1 093 866 A2 hingewiesen wird.
Eine weitere Ausgestaltung einer Oberflächenfräsmaschine zeigt die DE 197 17 200 A1. Hier wird u. a. die Veränderbarkeit der Fräskontur der Fräseinrichtung, die hinter der Stranggussanlage oder vor einer Walzstraße angeordnet ist, beschrieben.
Eine andere Anordnung einer Inline-Fräsmaschine in einer konventionellen Warmbandstraße zur Bearbeitung eines Vorbandes und deren Ausgestaltung schlagen die EP 0 790 093 B1 , die EP 1 213 076 B1 und die EP 1 213 077 B1 vor.
Bei der Oberflächenbearbeitung der Dünnbrammen in einer sog. CSP-Anlage sollen in der Bearbeitungslinie („inline") abhängig von den detektierten Oberflä-
chenfehlern ein- oder beidseitig ca. 0,1 - 2,5 mm von der warmen Brammenoberfläche entfernt werden. Um die Ausbringung nicht zu stark zu mindern, ist eine möglichst dicke Dünnbramme empfehlenswert (H = 60 - 120 mm).
Die Inline-Fräsmaschine wird in der Regel nicht für alle Produkte eines WaIz- Programms eingesetzt, sondern nur für die, bei denen höhere Oberflächenanforderungen gefordert werden. Dies ist aus Ausbringungsgründen vorteilhaft und vermindert die Fräsmaschinenabnutzung und ist deshalb sinnvoll.
Es besteht der Wunsch, die vorbekannte Technologie noch effizienter und da- mit kostengünstiger einzusetzen. Damit sollen vorzugsweise, jedoch nicht ausschließlich, Dünnbrammen in hoher Qualität und schnell produziert werden können.
Insbesondere, aber nicht ausschließlich, zielt das erfindungsgegenständliche Herstellungsverfahren auf die Erzeugung von Röhrenqualitäten. Hierbei wird eine absolute rissfreie Brammenoberfläche gefordert. Des Weiteren ist aus metallurgischen Gründen eine Vorverformungsgruppe in einer ersten Walzstraße notwendig.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung der eingangs genannten Art so fortzubilden, dass erreicht werden kann, dass bei hoher Wirtschaftlichkeit ein verbesserter Herstellprozess bzw. Bearbeitungsprozess stattfinden kann. Dabei soll insbesondere eine Optimierung mit Blick auf die benötigte Einbringung von Wärme in den Gießstrang bzw. in den Herstellungsprozess erfolgen, bei gleichzeitig rissfreier Oberfläche und den gewünschten metallurgischen und mechanischen Eigenschaften.
Die Lösung dieser Aufgabe durch die Erfindung ist verfahrensgemäß dadurch gekennzeichnet, dass die Walz- und Fräsoperationen im direkten Anschluss an das Gießen der Bramme in der Gießmaschine erfolgen, wobei die Walzoperation in mindestens zwei Teilwalzoperationen in mindestens einer ersten Walz-
Straße und einer zweiten Walzstraße aufgeteilt ist und wobei zwischen den beiden Walzoperationen oder unmittelbar vor der ersten Walzstraße die Fräsoperation in der Fräsmaschine erfolgt.
Bevorzugt erfolgt vor und/oder hinter der ersten Walzstraße und der Fräsma- schine ein Erwärmen der Bramme, z. B. in einem Rollenherdofen.
Weiterhin kann vor der ersten Walzstraße eine Reinigung der Bramme in einer Reinigungs- und/oder Entzunderungsvorrichtung erfolgen.
Die Vorrichtung zum Herstellen eines Metallbandes durch Stranggießen, mit einer Gießmaschine, in der eine Bramme, vorzugsweise eine Dünnbramme, gegossen wird, wobei in Förderrichtung der Bramme hinter der Gießmaschine eine Fräsmaschine sowie mindestens eine Walzstraße angeordnet ist, ist erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, dass in Förderrichtung hinter der Gieß- maschine dieser direkt folgend eine erste Walzstraße und eine zweite Walzstraße angeordnet ist, wobei unmittelbar vor der ersten Walzstraße oder zwischen den beiden Walzstraßen die Fräsmaschine angeordnet ist.
Handelt es sich um eine 2-Strang-CSP-Anlage, sind die Fräsmaschine und die erste Walzstraße hinter der Ofenfähre angeordnet, um beide Stränge hiermit bearbeiten zu können.
Bevorzugt ist zwischen der ersten und zweiten Walzstraße ein Ofen angeordnet. Weiterhin kann vor der ersten Walzstraße eine Reinigungs- und/oder Ent- zunderungsvorrichtung angeordnet sein. Vor der ersten Walzstraße kann ein weiterer Ofen angeordnet sein. Jede Walzstraße kann jeweils mindestens ein Walzgerüst aufweisen; dabei ist insbesondere daran gedacht, dass die erste Walzstraße ein oder zwei Walzgerüste aufweist, die als Duo- oder Quartogerüst ausgebildet sind.
Die erste Walzstraße unmittelbar vor der Fräsmaschine kann als starker Treiber ausgebildet sein.
Es kann auch vorgesehen werden, dass die Vorrichtung Mittel zum Einstellen der Anstellung der Fräser der Fräsmaschine in Abhängigkeit der Anstellposition, der Dickenposition und/oder des Schwenkbetrages des Walzgerüstes oder starken Treibers vor der Fräsmaschine umfasst.
Das Fräsen der Bramme in der Fräsmaschine erfolgt gemäß einer Ausführungsform der Erfindung so, dass die Brammenoberseite und die Brammenun- terseite in Förderrichtung am gleichen Ort abgefräst werden. Es kann alternativ aber auch vorgesehen werden, dass das Fräsen der Bramme in der Fräsmaschine so erfolgt, dass die Brammenoberseite und die Brammenunterseite in Förderrichtung an zwei aufeinander folgenden Orten abgefräst werden.
Der in der ersten Walzstraße vorgenommene Stich kann ein Glättstich sein, besonders dann, wenn es sich um eine 1 -gerüstige Walzstraße handelt. Hierdurch ergibt sich mit Vorteil, dass das Fräsen bereits bei einer definierten Profilierung der Bramme erfolgt und damit effektiver vorgenommen werden kann (die spezifischen Werte für die festzulegenden Walzkräfte erfolgen abhängig von der Breite der Bramme). Riefen der Bodenrollen, Oszillationsmarken und ähnliche Oberflächenstörungen sind durch den Walzprozess in der ersten Walzstraße bereits teilweise egalisiert, so dass nur ein geringeres Fräsaufmaß abgenommen werden muss, um dennoch eine saubere Brammenoberfläche nach dem Fräsen zu erzielen. Die erste Walzstraße vor der Fräsmaschine kann auch als starker Treiber ausgebildet sein, um den sicheren Transport der Bramme durch die Fräsmaschine zu gewährleisten.
Durch den Erfindungsvorschlag werden auch eventuell vorhandene Querbiegungen der Bramme beseitigt.
Durch die relativ geringe Spanabnahme beim Fräsen wird angestrebt, dass kein Ski, sondern eine gerade Bramme entsteht.
Der Erfindungsvorschlag kann auch vorteilhaft zum Anspritzen des Brammenkopfes vor dem Fräsen verwendet werden, um das Einfädeln in die Fräsma- schine zu erleichtern.
Die Walzendrehzahlen am Walzgerüst können auf der Ober- und der Unterseite der Bramme unterschiedlich sein.
Insgesamt ergibt sich eine qualitativ verbesserte Herstellung von Brammen, insbesondere von Dünnbrammen.
In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt. Die Figuren 1 bis 4 zeigen schematisch die Seitenansicht einer Vorrichtung zum Her- stellen eines Metallbandes durch Stranggießen, bei der sich an eine Gießmaschine insbesondere Walzstraßen und eine Fräsmaschine anschließen.
In Fig. 1 ist eine Vorrichtung zum Herstellen eines Metallbandes 1 durch Stranggießen dargestellt. Das Metallband 1 bzw. die entsprechende Bramme 3 wird in einer Gießmaschine 2 in bekannter Weise stranggegossen. Bei der Bramme 3 handelt es sich bevorzugt um eine Dünnbramme. In der Strangführung (Gießsegmente) wird der gegossene Strang in bekannter Weise von seiner Orientierung in vertikale Richtung V in die Horizontale H umgelenkt bzw. umgebogen. Nach der Umlenkung in die Horizontale H kann eine Brammenrei- nigung mittels Reinigungsmitteln 10 und eine sich anschließende Profilmessung bzw. Oberflächeninspektion durch Messmittel 11 erfolgen. Damit können die Oberflächenbeschaffenheit der Bramme sowie deren geometrische Ausbildung erfasst werden.
In Förderrichtung F schließt sich zunächst ein Ofen 9 und dann eine Fähre 12 an.
Nach der Profilmessung 13 erfolgt unmittelbar hinter der beheizten Fähre 12 bei hoher Brammentemperatur und damit niedriger Belastung die Oberflächenbearbeitung in einer Fräsmaschine 4. In der Fräsmaschine 4 wird die Bramme 3 an ihrer Ober- und Unterseite abgefräst.
Dabei erfolgt das Abfräsen der Oberseite und das der Unterseite der Bramme 3 an zwei aufeinander folgenden Stellen - in Förderrichtung F betrachtet -, wobei zwei walzenförmig ausgebildete Fräser 14 zum Einsatz kommen. Die Bramme 3 wird dabei jeweils von Stützrollen 15 unterstützt.
Besonders vorteilhaft ist, dass die Transportgeschwindigkeit durch die Fräsmaschine 4 unabhängig von der Gießgeschwindigkeit (in der Gießmaschine 2) und unabhängig von der zweiten Walzstraße 6 (Fertigwalzung) festgelegt werden kann. Die Fräsmaschine 4 vor der Walzstraße 5 bestimmt die Transportge- schwindigkeit der Bramme 3. Die erste Walzstraße 5 passt sich daran an.
Nach dem Fräsvorgang ist eine Brammenentzunderung 8 vorgesehen, die optional zum Einsatz kommt. In Förderrichtung F schleißt sich dann die Walzstraße 5 an, die hier aus zwei Walzgerüsten besteht. Mit den beiden Gerüsten kann eine hohe Umformung durchgeführt werden.
Der Temperaturverlust durch den Fräs- und Walzprozess in der ersten Walzstraße kann durch den anschließenden zweiten Ofen 7 größtenteils wieder kompensiert werden, so dass vorteilhafter Weise die anschließende Umfor- mung in der zweiten Walzstraße 6 bei ausreichend hohen Temperaturen in der Walzstraße 6 stattfinden kann. Der zweite Ofen 7 kann auch als unbeheizte Rollgangkapselung ausgeführt sein, die den Temperaturverlust der umgeformten Bramme 3 reduziert. Hinter dem Ofen 7 befindet sich die Entzunderungsein- richtung 16 und die bereits erwähnte Walzstraße 6.
Die Walzstraße 6 kann aus mindestens einem Gerüst (auch Reversiergerüst) bestehen. In der Regel sind jedoch 4 bis 7 Walzgerüste in der Walzstraße 6 zusammengefasst. Die Weiterverarbeitung hinter der Walzstraße 6 durch Kühlen und Aufwickeln des Metallbandes 1 oder das Stapeln von dickeren Metallplatten wird hier nicht näher erläutert.
Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung ist in Fig. 2 dargestellt. Analog zu Fig. 1 erfolgt das Gießen der Bramme 3 in einer Gießmaschine 2 und eine Erwärmung der Bramme in dem Ofen 9 und der Fähre 12. Hinter der Fähre 12 ist eine Reinigungs- bzw. Entzunderungsvorrichtung 8 positioniert, in der die vorbe- reitete Bramme 3 gereinigt bzw. entzundert wird. Dann gelangt sie in eine erste Walzstraße 5. Diese ist vorliegend mit einem Walzgerüst bestückt, das als Duooder Quartogerüst ausgebildet sein kann. In der ersten Walzstraße 5 erfolgt ein Glättstich, mit dem geometrische Ungleichmäßigkeiten auf der Brammenoberfläche beseitigt werden können. Darüber hinaus kann auch bereits eine gezielte Dickenabnahme in der ersten Walzstraße 5 vorgenommen werden. Die Bramme 3 gelangt dann von dort in die Fräsmaschine 4.
Die erste Walzstraße 5 vor der Fräsmaschine 4 kann dabei auch als starker Treiber ausgebildet sein, um den sicheren Transport der Bramme 3 durch die Fräsmaschine 4 zu gewährleisten. Nach der Fräsmaschine 4 erfolgt die Weiterverarbeitung analog zu Fig. 1 in einem zweiten Ofen 7, Entzunderung 16 und Walzstraße 6 zu einem Fertigprodukt 1.
Eine weitere alternative Ausgestaltung der Vorrichtung zeigt Fig. 3. Die Anord- nung und Aufgabe ist wie in der Anlage gemäß Fig. 2. Lediglich wird hier ein erster Walzprozess 5 und eine Oberflächenbearbeitung durch Fräsen in der
Fräsmaschine 4 hinter dem Ofen - bestehend aus erstem Ofenteil 9, Fähre 12 und zweitem Ofenteil 7 - durchgeführt. Bei diesem Anwendungsfall wird auf eine erneute Erwärmung der Bramme 3 vor der zweiten Walzstraße 6 verzich- tet.
Bei der Anlagenvariante gemäß Fig. 4 besteht die Anlage aus zwei Walzstraßen. Nach dem Gießen in der Gießanlage 2 und Erwärmung in dem ersten O- fen 9 und in der Fähre 12 findet ein erster Walzprozess 5 statt. Nach erneuter Erwärmung der umgeformten Bramme 3 in dem zweiten Ofen 7 erfolgt hier die Oberflächenbearbeitung kurz vor der Fertigstraße.
In Fig. 4 ist also als weitere Variante einer Vorrichtung zum Herstellen eines Metallbandes 1 durch Stranggießen dargestellt. Das Metallband 1 bzw. die entsprechende Bramme 3 wird wieder in einer Gießmaschine 2 in bekannter Weise stranggegossen. Nach der Umlenkung der Bramme 3 in die Horizontale H kann eine Brammenreinigung mittels Reinigungsmitteln 10 und eine sich anschließende Profilmessung bzw. Oberflächeninspektion durch Messmittel 11 erfolgen. Damit können wiederum die Oberflächenbeschaffenheit der Bramme sowie deren geometrische Ausbildung erfasst werden.
In Förderrichtung F schließt sich zunächst ein Ofen 9 und dann eine Fähre 12 an.
Hinter der Fähre 12 ist eine Reinigungs- bzw. Entzunderungsvorrichtung 8 positioniert, in der die vorbereitete Bramme 3 gereinigt bzw. entzundert wird. Dann gelangt sie in eine erste Walzstraße 5. Diese ist vorliegend mit einem Walzge- rüst bestückt, das als Duo- oder Quartogerüst ausgebildet sein kann. In der ersten Walzstraße 5 erfolgt ein Glättstich, mit dem geometrische Ungleichmäßigkeiten auf der Brammenoberfläche beseitigt werden können. Darüber hinaus kann auch bereits eine gezielte Dickenabnahme in der ersten Walzstraße 5 vorgenommen werden.
Die Bramme 3 gelangt nach der ersten Walzstraße 5 in einen Halteofen 7 und von dort in eine Fräsmaschine 4. Zwischen dem Halteofen 7 und der Fräsmaschine 4 sind vorliegend Messmittel 13 zur Profilmessung angeordnet.
In der Fräsmaschine 4 wird die Bramme 3 an ihrer Ober- und Unterseite abgefräst.
Dabei erfolgt das Abfräsen der Oberseite und das der Unterseite der Bramme 3 an zwei aufeinander folgenden Stellen - in Förderrichtung F betrachtet, wobei zwei walzenförmig ausgebildete Fräser 14 zum Einsatz kommen. Die Bramme 3 wird dabei jeweils von Stützrollen 15 unterstützt.
Hinter der Fräsmaschine 4 ist eine zweite Walzstraße 6 angeordnet, die mehrere Walzgerüste aufweisen kann und wird. In der zweiten Walzstraße 6 wird die Bramme 3 auf die endgültige Form des gewünschten Metallbandes 1 gebracht.
Wesentlich ist, dass die Walz- und Fräsoperationen im direkten Anschluss - also im Inline-Verfahren - an das Gießen der Bramme 3 in der Gießmaschine 2 erfolgen, wobei die Walzoperation in mindestens zwei Teilwalzoperationen in mindestens einer ersten Walzstraße 5 und einer zweiten Walzstraße 6 aufgeteilt ist; zwischen den beiden Walzoperationen erfolgt das Fräsen der Bramme 3 in der Fräsmaschine 4.
Es erfolgt also eine Umformung der Bramme 3 vor dem Fräsen.
Die erste Walzstraße 5 kann also dabei vor oder hinter dem zweiten Ofen 7 an- geordnet sein. Auch die Oberflächenbearbeitung kann vor oder hinter dem Ofen 7 erfolgen.
Man kann zusammenfassend den Vorschlag wie folgt fassen:
Die spanende Oberflächenbearbeitung erfolgt unmittelbar vor dem ersten oder alternativ zwischen zwei Umformschritten (Walzgerüstgruppen). Gemäß der Darstellung in Fig. 1 befinden sich die Fräsmaschine und die Walzstraße 5 unmittelbar vor dem zweiten Ofen 7, bevor die Restumformung bei guter Ein- gangs-Oberflächenqualität auf die gewünschte Enddicke in der Fertigstraße 6 stattfindet. Die Anordnung eines Walzgerüstes 5 kann auch hinter dem Halteofen 7 sein. Auch ist die spanende Oberflächenbearbeitung direkt zwischen der
Walzstraße 5 und dem Halteofen 7 denkbar, so dass ein Nachheizen nach Vorverformung und Oberflächenbearbeitung durchgeführt werden kann.
In den dargestellten Ausführungsformen ist an der Oberseite und Unterseite jeweils eine Fräswalze zu sehen. Bei hohen erforderlichen Fräsabnahmen pro Seite bzw. bei sehr harten Materialien ist es denkbar, zwei Fräseinheiten hintereinander je an Ober- und Unterseite anzuordnen.
Alternativ zum Einsatz von Walzenfräsern ist an den vorgesehenen Stellen auch der Einsatz von anderen Fräsern, wie Stimfräsern, oder auch von Schleif- Werkzeugen oder andere Oberflächen-Abtragswerkzeugen (wie ein Flammen der Oberflächen) möglich. Es ist also möglich, dass alternativ zum Einsatz von Walzenfräsern oder Stirnfräsern auch andere abtragende Werkzeuge zum Einsatz kommen.
Als Schneidwerkstoff für die Schneidplatten der Fräser können insbesondere vorgesehen sein: HSS; unbeschichtete oder bevorzugt beschichtete Hartmetalle; Keramik; polykristalline Schneidstoffe. In der Regel können handelsübliche Wendeschneidplatten eingesetzt werden.
Die Fräsmaschine kann pro Brammen-Seite aus zwei oder mehreren Fräseinheiten bestehen, die hintereinander angeordnet sein können.
Die Fräsmaschine kann vor dem ersten Walzgerüst die Transportgeschwindigkeit der Bramme unabhängig von der Gießmaschine und der zweiten Walzstra- ße einstellen.
Der Ofen hinter der Fräsmaschine dient primär zur Kompensation des Temperaturverlustes im Bereich der Fräsmaschine und der ersten Walzstraße.
Mit der ersten Walzstraße erfolgt bevorzugt gezielt ein Anspitzen des Brammenkopfes.
Um die Fräsmaschine an die Eingangsbedingungen (insbesondere an die Brammendicke und die Brammen-Keiligkeit) optimal anzupassen, kann neben der Messung der Brammengeometrie auch die Anstellposition des Walzgerüstes oder starken Treibers vor der Fräsmaschine genutzt werden. D. h. für die Einstellung der Fräser, insbesondere der Walzenfräseranstellpositionen, werden die Dickenposition und der Schwenkwert des Walzgerüsts oder Treibers herangezogen. Bei z. B. einer detektierten Schräglage kann entschieden werden, sich dieser anzupassen und die Bramme gleichmäßig über der Breite ab- zufräsen oder den Brammenkeil herauszuf rasen.
Bezuqszeichenliste:
1 Metallband
2 Gießmaschine
3 Bramme
4 Fräsmaschine
5 erste Walzstraße
6 zweite Walzstraße
7 zweiter Ofen / Rollgangkapselung
8 Reinigungs- und/oder Entzunderungsvorrichtung
9 erster Ofen
10 Reinigungsmittel
11 Messmittel
12 Fähre
13 Messmittel
14 Fräser
15 Stützrolle
16 Zunderwäscher
F Förderrichtung
V Vertikale H Horizontale