Gymαastik- und/oder Sportgerät sowie Geräteset
Die Erfindung betrifft ein Gymnastik- und/oder Sportgerät zum Trainieren und/oder Aufbau der menschlichen Muskulatur, wobei mindestens eine AufLage- fläche zur Aufnahme eines menschlichen Körperteils, vorzugsweise einer Hand, eines Fußes, eines Knies oder eines Ellenbogens, vorgesehen ist, wobei bei Benutzung des Gerätes durch den Benutzer eine Kraft mit Hilfe des mit der Auflagefläche in Kontakt stehenden Körperteiles auf das Gerät aufbringbar ist, und wobei das mit der Unterseite auf einem Untergrund aufliegende Gerät durch die auf das Gerät einwirkende Kraft über den Untergrund gleitend verschiebbar ist. Schließlich betrifft die Erfindung ein Geräteset mit mindestens zwei der vorgenannten Geräte.
Im Stand der Technik sind ganz unterschiedliche Gymnastik- und/oder Sport- gerate zum Trainieren bzw. zum Aufbau der menschlichen Muskulatur bekannt.
Insbesondere auch aus Fitnessstudios, Gymnastikstudios bzw. Sportstudios sind Geräte bekannt, welche in etwas vereinfachter Form auch für den Einsatz im eigenen Heim angeboten werden. Derartige Geräte sind im Allgemeinen für ein Krafttraining des Benutzers konzipiert, wobei der Benutzer meist über entsprechende Drahtzüge Gewichte stemmen, verschieben oder bewegen muss. Diese Geräte weisen oftmals — auch in der Heimausführung — bedingt durch Sitze/Sitzflächen oder sogar Liegeflächen einen enormen Platzbedarf auf und sind zudem sehr aufwändig konstruiert. Daher ist für den Einsatz derartiger Geräte ein separater Fitnessraum oder zumindest ein großzügiges Platzangebot nötig. Sofern dies nicht vorausgesetzt werden kann ist ein Benutzer oftmals gezwungen doch ein entsprechendes Sportstudio aufzusuchen. Hiermit sind dann wieder Eintritts- oder Teilnahmegebühren verbunden, was bei einer regelmäßi- gen Nutzung für den Benutzer sehr kostenintensiv ist, zudem muss der Benutzer dann die entsprechenden Öffnungszeiten des Studios beachten.
Es sind aber z.B. aus der US 44 44 389 oder der DE 201 18 063 Ul auch kleinere Heimgeräte bekannt, die auch einen ortsunabhängigen Einsatz zulassen.
So ist das durch die US 44 44 389 beschriebene Gerät speziell nur für den Einsatz am Fuß konzipiert und verfolgt dabei gezielt die Streckung der Sehnen zwischen Fuß und Knie, was häufig nach verletzungsbedingten Rehabilitations- maßnahmen nötig ist, um die volle Bewegungsfreiheit wieder zu erlangen. Aber es ist auch für Sportler geeignet, die diese Sehnen extrem belasten möchten und ein derartiges Training damit gezielt einsetzen.
Das in der DE 201 18 063 Ul beschriebene Gerät ermöglicht dem Benutzer das Training und den Aufbau der menschlichen Muskulatur. Es ermöglicht hierbei unterschiedliche Körperteile, wie z. B. Fuß, Hand oder Knie, auf eine Auflagefläche des Geräts zu legen und eine entsprechende Kraft mit Hilfe des mit der Auflagefläche in Kontakt stehenden Körperteiles auf das Gerät aufzubringen, um die entsprechenden Muskelpartien zu trainieren. Hierbei gleitet das Gerät dann mit der Unterseite über den Untergrund. Für einen Einsatz auf unter- schiedlichen Böden ist zudem eine Änderung der Gleitschicht durch die zusätzliche Montage einer Platte mit einem anderen Gleitschichtmaterial auf der Unterseite des Gerätes vorgesehen.
Im Ergebnis zeigt sich aber, dass alle im Stand der Technik bekannten Geräte noch nicht optimal ausgebildet sind. Die im Stand der Technik bekannten Geräte haben oft großen Raumbedarf. Weiterhin sind diese Geräte grundsätzlich immer nur für einen spezifischen Einsatz, insbesondere für einen spezifischen Untergrund ausgebildet oder es sind mehrere Arbeitsschritte erforderlich, wie beispielsweise eine Platte zu ändern oder neu anzubringen, so dass das entspre- chende Gerät dann auch auf einem anderen Untergrund benutzbar ist. Dieser Arbeitsaufwand ist dem Benutzer oft lästig.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, das eingangs genannte Gymnastik- und/oder Sportgerät derart auszugestalten und weiterzubilden, dass der effektive praktische Nutzen verbessert ist, insbesondere dass es für den Benutzer sehr einfach handhabbar ist, sowie preiswert in der Herstellung ist und von einem Benutzer zeit- und ortsunabhängig verwendet werden kann, wobei es zugleich raumsparend und leicht transportabel ausgebildet ist und auf unterschiedlichen Untergründen einsetzbar ist.
Die zuvor aufgezeigte Aufgabe ist nun dadurch gelöst, dass zusätzlich auch die Oberseite derart ausgebildet ist, dass sie nach Umdrehen des Gerätes ebenfalls auf einem Untergrund gleitend verschiebbar ist, so dass das Gerät wechselnd beidseitig benutzbar ist, wobei auf der Oberseite ein erstes Gleitmaterial vorge- sehen ist und auf der Unterseite ein — zum ersten Gleitmaterial unterschiedliches — zweites Gleitmaterial vorgesehen ist, so dass das Gerät für mindestens zwei unterschiedliche Arten von Untergründen benutzbar ist. Aufgrund der Kombination dieser Merkmale ist damit ein Gerät geschaffen, das die eingangs genannten Nachteile vermeidet und eine Reihe von Vorteilen erfüllt. Im Einzel- nen:
Das Gerät ist sehr kostengünstig herstellbar und durch seine leichte, kleine und anatomisch angepasste Form leicht zu transportieren und benötigt daher wenig Platz für die Lagerung. Durch die unterschiedlich ausgebildeten Gleitflä- chen auf Ober- und Unterseite wird ein ortsunabhängiger Einsatz, ohne eine für einen spezifischen Untergrund nötige Montage eines Gleitmaterials, ermöglicht. Hierdurch bedingt ist der Benutzer nunmehr unabhängig von Öffnungszeiten eines Fitnessstudios und muss dementsprechend auch keine teuren Teilnahme- bzw. Benutzungsgebühren über vorgegebene Mindestzeiträume entrich- ten, denn durch dieses Gerät hat der Benutzer nun eine Möglichkeit jederzeit — selbst im Büro — seine Muskulatur auf individuelle Art und Weise zu trainieren bzw. aufzubauen. Grundsätzlich funktioniert dies, indem er seinen Fuß (Füße) oder seine Hand (Hände) auf die Auflagefläche des Gerätes (der Geräte) auflegt und dann das Gerät über den Untergrund gleitend durch Krafteinwirkung in eine bestimmte Richtung verschiebt und wieder zurückbewegt. Hierbei führt das entsprechende Bein oder der entsprechende Arm eine Bewegung einschließlich der damit verbundenen Muskelpartien aus, so dass durch die damit verbundene Kraftanstrengung die Muskeln trainiert und gestärkt werden. Vorzugsweise verwendet der Benutzer daher zwei Geräte, also für jeden Fuß oder jede Hand jeweils ein Gerät. Ein erfindungsgemäßes Geräteset besteht daher aus mindestens zwei erfindungsgemäßen Geräten. Durch die beiden unterschiedlichen Gleitmaterialien bzw. Gleitschichten kann der Benutzer ohne eine Montage vornehmen zu müssen durch einfaches Umdrehen des Gerätes direkt die passendere Seite in Bezug auf den vorhandenen Untergrund wählen und
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somit direkt mit den gewünschten Übungen beginnen. Arbeitsschritte für eine Anpassung des Gerätes - wie bisher im Stand der Technik üblich - entfallen. Im Ergebnis werden durch die erfindungsgemäße Ausbildung des Gymnastik- und/oder Sportgerätes die eingangs beschriebenen Nachteile vermieden und entscheidende Vorteile erzielt.
Es gibt nun eine Vielzahl von Möglichkeiten das erfindungsgemäße Gymnastik- und/oder Sportgerät auszugestalten und weiterzubilden. Hierfür wird auf die dem Patentanspruch 1 nachgeordneten Patentansprüche verwiesen. Im Folgen- den wird nun die Erfindung, anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels sowie der zugehörigen Zeichnung näher erläutert. Die Zeichnung zeigt:
Fig. 1 das erfindungsgemäße Gerät in einer Draufsicht in schematischer
Darstellung,
Fig. 2a- 2c das erfindungsgemäße Gerät aus Fig. 1 im Schnitt entlang der entsprechenden Schiύttlinien aus Fig. 1 in schematischer Darstellung, jedoch ohne Haltevorrichtung,
Fig. 3a-3c das erfindungsgemäße Gerät aus Fig. 1 in schematischer Darstellung entlang der entsprechenden Schnittlinien aus Fig. 1, jedoch ohne die Haltevorrichtung,
Fig. 4 in vergrößerter Darstellung die Oberseite des erfindungsgemäßen Gerätes in schematischer Darstellung,
Fig. 5 die Unterseite des erfindungsgemäßen Gerätes in schematischer
Darstellung,
Fig. 6 eine schematische Darstellung der Gleitfläche der Oberseite,
Fig. 7 die Auflagefläche zur Auflage des menschlichen Körperteiles, also im Wesentlichen den mittleren Bereich des Gerätes in schematischer Darstellung in Alleinstellung,
Fig. 8a, 8b ein Geräteset mit zwei erfindungsgemäßen Geräten in schemati- scher Darstellung, wobei hier jeweils die Oberseite dargesteEt ist,
Fig. 9a, 9b das erfindungsgemäße Geräteset aus Fig. 8 wobei hier die Unter- seite der Geräte dargestellt ist, in schematischer Darstellung, und
Fig. 10a, 10b der Einsatz eines erfindungsgemäßen Gerätes in schematischer Darstellung mit auf dem Gerät positionierten unterschiedlichen Körperteilen.
Die Fig. 1 bis 10b zeigen ein erfindungsgemäßes Gymnastik- und/oder Sportgerät 1 zum Trainieren und/oder Aufbau der menschlichen Muskulatur, wobei mindestens eine Auflagefläche 2 zur Aufnahme eines menschlichen Körperteiles, wie einer Hand 9 oder eines Fußes 10, eines Knies oder auch eines Ellenbo- gens, vorgesehen ist. Bei Benutzung des Gerätes 1 durch den Benutzer kann dieser eine Kraft mit Hilfe des mit der Auflagefläche 2 in Kontakt stehenden Körperteiles auf das Gerät 1 aufbringen. Durch diese einwirkende Kraft ist das Gerät 1, wenn dieses auf einem Untergrund aufliegt über bzw. auf dem Untergrund gleitend verschiebbar. Mit dem Gerät 1 ist also sowohl der Aufbau und das Training einer menschlichen Muskulatur einschließlich der „Lockerung/Auflockerung" möglich, so dass das Gerät 1 auch insbesondere für die Schmerztherapie eingesetzt werden kann.
Die Auflagefläche 2 ist, insbesondere in den Fig. 1, 4 und 5 gut erkennbar dar- gestellt. Die Auflagefläche 2 ist aus Gründen der Übersichtlichkeit separat für sich alleine nochmals in der Fig. 7 dargestellt. Vorzugsweise ist die Auflagefläche 2 als separater Bestandteil, vorzugsweise als zweites Kunststoffteil ausgebildet und im mittleren Bereich des Gerätes 1 angeordnet.
Die Fig. 10a und 10b zeigen anhand eines Beispieles, wie die Muskulatur eines Benutzers gut trainiert werden kann, wenn nämlich eine Hand 9 oder ein Fuß 10 mit dem erfindungsgemäßen Gerät 1 entsprechend zusammenwirkt und das Gerät 1 über einen hier nicht näher bezeichneten Untergrund reibend verschoben wird. Als Untergrund kommt auch ein Tisch oder eine Wand in Frage, ab-
hängig welchen Anwendungsfall sich hier der Benutzer für das Gerät 1 aussucht.
Die eingangs beschriebenen Nachteile werden nun dadurch vermieden, dass zu- sätzlich zur Unterseite 5 auch die Oberseite 4 derart ausgebildet ist, dass die nach Umdrehen des Geräts 1 auf einem Untergrund aufliegende Oberseite 4 ebenfalls gleitend verschiebbar ist, so dass das Gerät 1 wechselnd beidseitig benutzbar ist, wobei auf der Oberseite 4 ein erstes Gleitmaterial und auf der Unterseite 5 ein — zum ersten Gleitmaterial unterschiedliches — zweites Gleitmate- rial vorgesehen ist, so dass das Gerät 1 für mindestens zwei unterschiedliche Arten von Untergründen benutzbar ist.
Hierdurch wird eine einfache und effektive Handhabung des Gerätes 1 ermöglicht, weil der Benutzer das Gerät 1 an beliebigen Orten einsetzen kann und sich nur noch die entsprechend passende Seite, also die Oberseite 4 oder die Unterseite 5 in Bezug auf den Untergrund aussuchen muss, was im Folgenden noch näher erläutert werden wird. Der Benutzer kann damit kostengünstig und einfach, insbesondere mit zwei Geräten 1, seine Muskulatur trainieren. Vorzugsweise werden hierzu die Hände 9 oder die Füße 10 jeweils auf eine Auflage- fläche 2 des jeweiligen Gerätes 1 positioniert und anschließend dann mit dem auf einem Untergrund aufliegenden Gerät 1 bzw. Geräten 1 durch Krafteinwirkung des Benutzers Gleitbewegungen vollzogen. Dadurch, dass der Benutzer seine Beine oder Arme beispielsweise auseinanderstreckt und wieder zusammenzieht wird die Muskulatur trainiert.
In den Fig. 10a und 10b sind einige vorstellbare Übungen schematisch dargestellt. Hierbei ist auch erkennbar, dass der Benutzer sich beispielsweise auch auf den Boden knien kann und dann jeweils mit einer Hand 9 ein Gymnastik- und/oder Sportgerät 1 bedienen kann, indem er die Hand 9 auf die entspre- chende Auflagefläche 2 auflegt und sich mit dem Oberkörper nach vorne streckt, während er das Gymnastik- und/oder Sportgerät 1 über den Untergrund nach vorne und wieder zurückschiebt. Hierdurch wird durch das Verschieben des Gerätes 1 bzw. der Geräte 1 und auch das damit verbundene Aufrichten des knienden Benutzers, also durch das Aufrichten des Oberkörpers ei-
ne entsprechende Übung vom Benutzer absolviert, die insbesondere die Muskulatur der Oberarme anspricht und diese Muskulatur entsprechend stärkt bzw. trainiert. Damit ist ein sehr einfaches, kostengünstiges, handliches und ortsunabhängiges Gymnastik- und/oder Sportgerät 1 geschaffen, mit dessen Hilfe sich die menschliche Muskulatur gut trainieren lässt, wobei das Gerät 1 leicht transportierbar ist und dem Benutzer entsprechende Freiheiten einräumt. Besondere Vorteile des Gerätes 1 werden nun im Folgenden erörtert:
Die Oberseite 4 bzw. Unterseite 5 des Gerätes weisen unterschiedliche Gleitma- terialien auf. Das Gerät 1 ist im Wesentlichen so aufgebaut, dass es ein Grundträgerteil 3 aufweist und dass die Oberseite 4 im Wesentlichen durch die eine Seite des Grundträgerteiles 3 und die Unterseite 5 im Wesentlichen durch die andere Seite des Grundträgerteiles 3 gebildet ist.
Die Fig. 1 sowie, die Fig. 4 und Fig. 5 zeigen, dass das Grundträgerteil 3 vorzugsweise im Wesentlichen ovalförmig ausgebildet ist. Das Grundträgerteil 3 weist zumindest teilweise entlang seines Umfanges eine aus der Fläche des Grundträgerteiles 3 nach oben und unten ragende Wandung 11 bzw. mehrere Wandungen auf. Diese zumindest teilweise umlaufenden Wandungen können auch als „Wülste" oder „Verdickungen" des Randbereiches des Grundträgerteils 3 bezeichnet werden. Dies ist gut aus den Fig. 2a bis 2c und 3a bis 3c gut ersichtlich dargestellt.
Die umlaufende Wandung 11 ist hier vorzugsweise als integraler Bestandteil des Grundträgerteiles 3 ausgebildet. Es ist auch denkbar, dass die Wandung 11 als separate Bestandteil ausgebildet ist und an dem Grundträgerteil 3 befestigt ist bzw. hier aufsteckbar ist. Bei der bevorzugten Ausführungsform ist jedoch die Wandung 11 als Umfangswandung des Grundträgerteiles 3 ausgebildet bzw. — wie vorstehend erwähnt — der Randbereich des Grundträgerteils 3 ist zu einer Wandung 11 oder zu einem Wulst verdickt ausgebildet. Durch die Wandung 11 werden Flächen gebildet, mit denen das Gerät 1 auf dem Untergrund aufliegt, wobei auf der Fläche der Oberseite 4 zumindest teilweise eine erste Gleitfläche 6a ausgebildet ist und auf der Fläche der Unterseite 5 zumindest teilweise eine zweite Gleitfläche 6b ausgebildet ist. Die Gleitflächen 6a und 6b werden durch
unterschiedliche Reibmaterialien gebildet, was im Folgenden noch erläutert werden wird.
Die Aufl.agefl.ache 2 zur Auflage des menschlichen Körperteiles, also zur Auflage der Hand 9 bzw. des Fußes 10, ist zwischen der Wandung 11 des Grundträgerteiles 3 ausgebildet, was gut in der Fig. 1 dargestellt ist. Jede Seite des Gerätes 1, also die Oberseite 4 und die Unterseite 5, weist jeweils eine Auflagefläche 2 auf. Die Auflagefläche 2 kann als integraler Bestandteil des mittleren Bereiches des Grundträgerteiles 3 ausgebildet sein. Vorzugsweise ist die Auflagefläche 2 aber als weiches Kunststoffteil ausgebildet und im mittleren Bereich des Grundträgerteiles 3 einerseits jeweils auf der Oberseite 4 sowie auch auf der Unterseite 5 angeordnet, wobei dann der mittlere Bereich des Grundträgerteils 3 vorzugsweise aus einem härteren Material ausgebildet ist und die Auflagefläche 2 jeweils dann hier entsprechend befestigt wird. Die Auflagefläche 2 selbst ist separat auch nochmals in Fig. 7 dargestellt.
Die Wandung 11 des Grundträgerteiles 3 ist relativ zur jeweiligen Auflagefläche 2 der Ober- und Unterseite 4 und 5 des Gerätes nunmehr so ausgebildet, dass sie nach oben und unten aus der jeweiligen Auflagefläche 2 hervorragt. Hier- durch bedingt ist jede Auflagefläche 2 auch immer vom Untergrund entsprechend beabstandet, unabhängig davon wie das Gerät benutzt wird.
Grundsätzlich kann das Grundträgerteil 3 auch eine andere Form aufweisen, z. B. rechteckig oder rund ausgebildet sein. Die hier dargestellte im Wesentlichen ovale Form hat sich jedoch als besonders vorteilhaft erwiesen. Das Gleitmaterial der ersten Gleitfläche 6a der Oberseite 4 weist einen ersten spezifischen Reibungskoeffizienten auf, der vorzugsweise für einen Einsatz des Gerätes 1 auf einem glatten und/oder steinartigen Untergrund, also auf steinartigen Bodenplatten oder auch auf Parkett geeignet ist.
Hingegen weist das Gleitmaterial der zweiten Gleitfläche 6b der Unterseite 5 einen anderen spezifischen Reibungskoeffizienten für einen Einsatz des Gerätes 1 auf einem raueren und/oder teppichartigen Untergrund auf.
So besteht das Gleitmaterial der ersten Gleitfläche 6a vorzugsweise aus einem Filzstoff, einem Textilstoff, einer Pappe oder einer Kartonage, so dass das Gerät 1 über einen steinartigen Untergrund oder auch über ein Parkett gut gleitend bewegt werden kann. Dies ist abhängig vom jeweiligen Anwendungsfall.
Hingegen besteht das Gleitmaterial der zweiten Gleitfläche 6b aus einem Kunststoff, aus Aluminium oder einem Metall oder einer Metalllegierung. Es ist nun möglich, dass das Gleitmaterial der Gleitfläche 6a direkt in die Wandung 11 des Grundträgerteiles 3 integriert ist oder aber separat aufgebracht ist. Eine weitere Alternative ist, dass durch die Bearbeitung des Grundträgerteilmaterials selbst eine entsprechende Gleitfläche ausgebildet ist.
Die Bezeichnung „Oberseite 4" bzw. „Unterseite 5" ist hier zunächst einmal der Form halber so gewählt worden. Gemeint ist, dass das Gerät 1 eine erste Seite und eine zweite Seite aufweist, wobei die erste Seite als Unterseite benutzt wird, wenn die zweite Seite als Oberseite mit darauf positionierten Körperteil benutzt wird (und umgekehrt, wie oben ausführlich beschrieben).
Durch die entsprechend ausgebildete Wandung 11 des Grundträgerteiles 3 ge- winnt das auf die jeweilige Auflagefläche 2 aufgelegte Körperteil, vorzugsweise die Hand 9 oder der Fuß 10, einen zusätzlichen Halt, während die Auflagefläche 2, die nicht benutzt wird, also auf der unteren, nicht mit dem Körperteil beaufschlagte Seite liegt, davor geschützt ist, beim Gleiten über den Untergrund mitgeschliffen zu werden.
Ein weiteren Halt erhält der Benutzer durch eine Haltevorrichtung 7, die zur Fixierung des auf der Auflagefläche 2 positionierten menschlichen Körperteiles dient. Vorzugsweise ist die Haltevorrichtung 7 als bandförmiges Element 7a, insbesondere als Gummiband ausgeführt. Es ist auch denkbar, dass das band- förmige Element 7a aus einem gummiähnlichen Kunststoff oder aus gummiähnlichen Textilien hergestellt ist.
Vorzugsweise wird das bandförmige Element 7a durch zwei sich im Wesentlichen gegenüberliegende, im Grundträgerteil 3 vorgesehene Schlitze 8 gelagert
bzw. hier angeordnet. Die Schlitze 8 sind hier zu der Wandung 11 hin geöffnet ausgebildet, so dass das bandförmige Element 7a auf besonders einfache Weise hier eingeschoben und aufgrund der bogenförmigen Ausbildung der Schlitze 8 auf einfache Weise gelagert werden kann. Dies ist gut in den Fig. 1, 4, 5 sowie in den Fig. 10a und 10b ersichtlich dargestellt. Vorzugsweise ist das bandförmige Element 7a als umlaufendes Band ausgebildet, welches sowohl die Haltevorrichtung 7 auf der Oberseite 4 als auch auf der Unterseite 5 des Gerätes 1 bildet. Aufgrund der Ausbildung der Wandung 11 des Grundträgerteiles 3 ist auch die Haltevorrichtung 7, die dem Untergrund zugewandt ist entsprechend ge- schützt und vom Untergrund beabstandet, wenn das Gerät 1 benutzt wird.
Vorzugsweise ist das Gerät 1 im Wesentlichen, d.h. insbesondere das Grundträgerteil 3, aus Kunststoff oder Metall hergestellt, wobei die beiden Auflageflächen 2 aus einem weichen Kunststoff ausgebildet sind. Im Weiteren ist das Ge- rät 1 vorzugsweise wasserunempfindlich und damit abwaschbar ausgeführt.
Dadurch, dass die Haltevorrichtung 7 vorzugsweise als Gummiband ausgeführt ist, kann dieses auch erneuert werden, wenn dieses beispielsweise verschlissen worden ist.
Im Folgenden soll nochmals eine Betrachtung möglicher Gleitmaterialien für das Grundträgerteil 3, die Möglichkeiten der Ausbildung Gleitfläche 6a, 6b und auch die Ausbildung der Auflagefläche 2 näher erläutert werden.
Es ist im Wesentlichen immer abhängig von dem jeweiligen Untergrund auf dem das Gerät 1 benutzt wird, welches Gleitmaterial für eine Gleitschicht 6a bzw. 6b verwendet werden soll. Vorzugsweise wird zunächst das Grundträgerteil 3 aus einem festen Kunststoff hergestellt. Dies ist wichtig, da das Grundträgerteil 3 das Gewicht des Benutzers aufnehmen muss. Weiter ist die Mög- lichkeit gegeben, dann eine Gleitfläche 6a bzw. 6b auszubilden. Die Gleitfläche 6a bzw. 6b kann entsprechend separat auf dem Grundträgerteil 3, insbesondere auf den entsprechenden Flächen der Wandung 11 separat aufgebracht werden, beispielsweise als Filzstoff, der - wie in Fig. 6 dargestellt - dem Verlauf der Wandung 11 angepasst und aufgeklebt ist, oder aber das Grundträgerteil 3
kann so bearbeitet werden, dass die Gleitfläche 6a bzw. 6b aus diesem Grund- trägerteümaterial hergestellt bzw. ausgebildet ist.
Entscheidend ist, dass das Gerät 1 so ausgebildet ist, dass dieses wechselseitig benutzbar ist, also auf der einen Seite ein anderes Gleitmaterial verwendet wird oder eine andere Gleitschicht ausgebildet ist als auf der anderen Seite. Hierdurch kann der Benutzer das Gerät 1 umdrehen und es für unterschiedliche Untergründe verwenden, beispielsweise mit der ersten Seite für Untergründe, die glatt sind, wie Untergründe aus Kacheln, Parkett oder einem Stein- fußboden, oder auch mit der zweiten Seite für einen Untergrund, der rau ist, beispielsweise auf einem teppichartigen Untergrund. Bei einem teppichartigen Untergrund ist beispielsweise eine glatte Gleitfläche 6a bzw. 6b von Vorteil, die insbesondere selbst aus einem Kunststoff besteht oder direkt aus dem Grundträgerteil 3 als Fläche der Wandung 11 gefertigt ist, also beispielsweise metal- lisch ausgeführt ist. Bei einem Einsatz des Gerätes 1 auf einem Steinfussboden oder Parkett empfiehlt sich ein filzartiges Gleitmaterial oder eine filzartig ausgeführte Gleitfläche 6a bzw. 6b. So zeigt die Fig. 6 hier die Möglichkeit der Anordnung einer separaten Gleitfläche 6a, nämlich hier füzartiges Gleitmaterial, das auf die Oberseite 4 entsprechend aufgeklebt werden kann. Die Unterschie- de der einzelnen Seiten des Gerätes 1 sind auch aus den Fig. 8a, 8b bzw. 9a und 9b gut ersichtlich.
So ist auf der einen Seite, vorzugsweise der Oberseite 4 des Gerätes 1 eine erste Gleitschicht 6a vzw. filzartig ausgebildet, wobei auf der anderen Seite, also der Unterseite 5 des Gerätes 1, dann eine relativ glatte Gleitfläche 6b vorzugsweise aus einem Kunststoff oder einem Metall vorgesehen ist. Aber auch andere Möglichkeiten sind denkbar. Entscheidend ist die jeweilige unterschiedliche Ausbildung der beiden Seiten des Gerätes 1 also der Oberseite 4 bzw. Unterseite 5 mit den entsprechenden verschiedenen Gleitmaterialien, damit die wechselseitige Benutzbarkeit des Gerätes 1 hier im Vordergrund steht. Vorzugsweise kann das Gerät 1 bzw. die entsprechende Oberseite 4 bzw. Unterseite 5 auch für die jeweilige linke bzw. rechte Hand eines Benutzers anatomisch angepasst bzw. angeformt sein, so dass das Gerät 1 eine ergonomische Form erhält. Auch dies ist abhängig vom jeweiligen Anwendungsfall. Gut zu erkennen ist der strukturelle
Aufbau des Gerätes 1 in den Fig. 2 und 3, nämlich hier die verdickt dargestellten Wandung 11 des Gerätes, die als integraler Bestandteil des Grundträgerteiles 3 ausgebildet ist. Gut erkennbar ist auch ein mittlerer, vorzugsweise dünnwandig ausgeführter Bereich 3a des Grundträgerteiles 3. Die Maße des Gerätes 1 können je nach Anwendungsfall und Ausführungsform verschieden sein. Die bevorzugten Maße sind jedoch die folgenden: Das Gerät weist im Wesentlichen eine Gesamtlänge entlang seiner Längsachse von 315 mm und eine Gesamtbreite von 174 mm auf. Die Schlitze 8 sind 2,5 mm breit ausgebildet, wobei der mittlere Bereich 3a des Gerätes 1 eine maximale Breite von ca. 110 mm auf- weist. Die Unterseite 4 und die Oberseite 5 können auch farblich unterschiedlich gestaltet sein, damit der Benutzer sich die gewünschte Seite zielsicher aussuchen kann. Das Gerät ist im Wesentlichen flächig in seiner Gesamtgestaltung ausgebildet, so dass es auch gut gelagert werden kann. Insbesondere kann somit ein Geräteset gut gestapelt werden indem mindestens zwei Geräte 1 auf- einandergelegt und verpackt werden.
Im Ergebnis werden mit dem erfindungsgemäßen Gerät 1 entscheidende Vorteile für die Stärkung einer Muskulatur eines Benutzers erzielt, denn dieser ist unabhängig von spezifischen Untergründen und kann das Gerät 1 wechselseitig auf besonders einfache Art und Weise benutzen.
Bezugszeichenliste:
1 Gymnastik- und/oder Sportgerät
2 Aufl.agefl.ache
3 Grundträgerteil
3a mittlerer Bereich
4 Oberseite
5 Unterseite
6 Gleitschicht
6a erste Gleitfläche
6b zweite Gleitfläche
7 Haltevorrichtung
7a bandförmiges Element
8 Schlitze
9 Hand
10 Fuß
11 Wandung