Die Erfindung bezieht sich auf einen Schalldämpfer mit einem Innenteil und einem das
Innenteil umgebenden Außenteil, wobei das Innenteil eine mit Öffnungen versehene
Innenwandung und das Außenteil eine entlang der Innenwandung sich erstreckende
Außenwandung bildet.
Ein Schalldämpfer dieser Gattung ist aus der DE 195 04 223 A1 bekannt.
Schalldämpfer werden im Ansaugtrakt von Motoren, beispielsweise in Kraftfahrzeugen,
zur Senkung von Geräuschemissionen verwendet. DE-OS 34 31 078 schlägt zu diesem
Zweck einen Schalldämpfer vor, der im Wesentlichen aus einem Ansaugrohr besteht,
das abschnittsweise aus einem schallabsorbierenden porösen Werkstoff gefertigt ist,
wobei das Ansaugrohr in diesem Abschnitt von einem perforierten Metallrohr umgeben
ist. Der vorstehend beschriebene Schalldämpfer genügt nicht den gestiegenen, an den
Dämpfungsgrad gestellten Anforderungen. Problematisch ist insbesondere die Dämpfung
der Geräuschentwicklung von Motoren, die mit Abgasturboladersystemen ausgestattet
sind. Im Betrieb kommt es bei solchen Ladersystemen zu Pulsationsgeräuschen,
die durch kleinste geometrische Unregelmäßigkeiten eines Verdichterrades des Turboladers
erzeugt werden. Diese Pulsationsgeräusche treten proportional zur Drehfrequenz
des Abgasturboladers auf. Das dabei angeregte Frequenzband ist aufgrund des großen
Betriebsdrehzahlbereiches sehr groß. Deshalb ist eine besonders breit bandige Schalldämpfung
erforderlich, um eine allgemeine Absenkung der Geräuschemission zu erreichen.
In der gattungsbildenden DE 195 04 223 A1 wird vorgeschlagen, das perforierte Rohr
als Ansaugrohr zu verwenden, das von einem Zylinder mit einer geschlossenen ebenen
Oberfläche umgeben ist. Zwischen dem innen angeordneten perforierten Ansaugrohr
und dem das Ansaugrohr konzentrisch umgebenden Zylinder ist ein breiter durchgängiger
Ringspalt gebildet. Die im perforierten Ansaugrohr vorgesehenen Öffnungen sind im
Bereich dieses Ringspaltes angeordnet, so dass der Ringspalt mit dem Inneren des Ansaugrohres
kommunizieren kann. Die verbesserten Dämpfungseigenschaften dieses
Schalldämpfers beruhen auf dem durch die Öffnungen im Ansaugrohr ermöglichten
Luftmassenaustausch und Druckausgleich mit dem Ringspalt, wobei der den Ringspalt
bildende Zylinder Druckverluste verhindert sowie eine weitere Senkung der Geräuschemission
bewirkt. Allerdings ist der Dämpfungsgrad auch dieses Schalldämpfers
nicht ausreichend, um eine breit bandige Absenkung der Geräuschemission gerade bei
aufgeladenen Motoren zu erreichen.
DE 196 38 304 A1 offenbart einen Schalldämpfer, der insbesondere für Motoren mit
Turboladern konzipiert ist. Dieser Schalldämpfer weist eine im Strömungskanal angeordnete
Kammer auf, die mit mehreren parallel angeordneten und beabstandeten Ringblenden
versehen ist. Zwischen zwei benachbarten Ringblenden ist jeweils ein Resonanzraum
ausgebildet, der zu einer Schallabsenkung in einem bestimmten Frequenzbereich
führt. Nachteilig an diesem Schalldämpfer ist, dass die Blenden Kanten aufweisen,
über die der Strömungsweg des Gases führt. Der durch diese Kanten verursachte Strömungswiderstand
beeinträchtigt den Wirkungsgrad des Ladersystems. Außerdem ist
das Einsetzen der Blenden in die Schalldämpferkammer fertigungstechnisch aufwändig
und dementsprechend kostenintensiv.
Überdies sind Dämpfungssysteme erhältlich und werden in Motoren benutzt, bei denen
mehrere verschiedene Dämpferelemente in Reihe angeordnet sind, die für unterschiedliche
Frequenzbänder ausgelegt sind. Derartige Dämpfersysteme benötigen aber einen
übermäßig großen Bauraum.
In der nachveröffentlichten älteren Anmeldung DE 103 41 319.7 der Anmelderin ist ein
Schalldämpfer beschrieben, der ein Innenteil und ein auf der Außenseite des Innenteils
angeordnetes Außenteil umfasst, wobei das Innenteil perforiert und das Außenteil als
Faltenbalg ausgebildet ist. Ein derartiger Schalldämpfer weist hervorragende, insbesondere
breit bandige Schalldämpfungseigenschaften auf.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Schalldämpfer zu schaffen, der, insbesondere
im Hinblick auf den in der vorstehend genannten Anmeldung beschriebenen
Schalldämpfer, optimierte Schalldämpfungseigenschaften aufweist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß jeweils durch einen Schalldämpfer mit den Merkmalen
des Anspruchs 1, durch einen Schalldämpfer mit den Merkmalen des Anspruchs
5, durch einen Schalldämpfer mit den Merkmalen des Anspruchs 14 und durch einen
Schalldämpfer mit den Merkmalen des Anspruchs 18 gelöst.
Zusätzlich zu in den in der vorstehend genannten Anmeldung angegebenen Ausgestaltungen
des Innenteils und des Außenteils des Schalldämpfers werden erfindungsgemäß
weitere schallabsorbierende Maßnahmen durchgeführt, die zu einer Optimierung des
Absorptionsverhaltens des Schalldämpfers und somit zu einer weiteren Reduzierung der
Schallemissionen führen.
Dazu wird bei dem Schalldämpfer nach Anspruch 1 die Außenwandung und/oder die
Innenwandung aus einem Material hergestellt, das eine Dichte von mindestens
1,5 g/cm3 aufweist. Es hat sich gezeigt, dass bei einer Dichte von mindestens 1,5 g/cm3
die Absorptionseigenschaften der Außenwandung bzw. der Innenwandung stark verbessert
werden. Die Obergrenze des Dichtebereichs richtet sich generell nach der Herstellbarkeit
des Materials bzw. nach dem wirtschaftlich vertretbaren Kostenaufwand.
Alternativ wird im nebengeordneten Anspruch 5 vorgeschlagen, bei dem erfindungsgemäßen
Schalldämpfer eine schallabsorbierende Außenhaut auf der Außenwandung vorzusehen.
Durch diesen laminatartigen Aufbau wird das Dämpfungsverhalten des Schalldämpfers
ebenfalls verbessert.
In einer im nebengeordneten Anspruch 14 angegebenen weiteren Alternative ist der
erfindungsgemäße Schalldämpfer mit einer Einrichtung zur Versteifung der Außenwandung
versehen, wodurch Schall übertragende Schwingungen der Außenwandung reduziert
werden. Auch diese Maßnahme führt zu einer Reduzierung der Schallemission.
Ferner wird eine Verbesserung der Dämpfungseigenschaften alternativ dadurch erreicht,
dass bei dem erfindungsgemäßen Schalldämpfer, wie im nebengeordneten Anspruch 18
angegeben, die Außenwandung und/oder die Innenwandung eine strukturierte Oberfläche
umfasst.
Der Vorteil der vorstehend genannten erfindungsgemäßen Schalldämpfer liegt zusätzlich
zu den vorstehend erläuterten verbesserten Eigenschaften darin dass das Wirkprinzip
eines Helmholtz-Resonators mit dem Wirkprinzip eines λ/4-Reflektors kombiniert
wird, so dass sowohl niedrigfrequente als auch höherfrequente Anteile gedämpft werden
können. Der erfindungsgemäße Schalldämpfer erlaubt die Einstellung eines Frequenzbandes
der Dämpfung entsprechend der zu dämpfenden Geräusche, die im jeweiligen
Anwendungsfall auftreten. Darüber hinaus ist der erfindungsgemäße Schalldämpfer sehr
preiswert herzustellen, da keine besondere Einbauten wie Blenden oder Kulissen erforderlich
sind.
Der erfindungsgemäße Schalldämpfers erfordert nur geringen Bauraum, da das Innenteil
des Schalldämpfers in eine ohnehin notwendige Elastomerstrecke im Ladelufttrakt
integriert ist. Außerdem verbindet der erfindungsgemäße Schalldämpfer aufgrund der
faltenbalgartigen Außenwandung den Vorteil einer flexiblen Bauweise mit guten Dämpfungseigenschaften.
In einer bevorzugten Ausführungsform des Schalldämpfers mit einer Außenwandung
und/oder Innenwandung aus einem Material mit hoher Dichte beträgt die Dichte mindestens
2,0 g/cm3. Es hat sich gezeigt, dass bei einer Untergrenze von 2,0 g/cm3 besonders
gute Dämpfungseigenschaften bei vergleichsweise niedrigen Materialkosten erzielt werden
können. Die Obergrenze des Dichtebereichs kann auf maximal 2,5 g/cm3, insbesondere
auf 2,2 g/cm3 eingestellt werden. Die Außenwandung bzw. die Innenwandung
können femer aus Acrylat-Kautschuk (ACM) hergestellt sein, das ein besonders widerstandsfähiges
und gegen Umwelteinflüsse beständiges Material ist. Ferner kann ein
Kunststoffmaterial verwendet werden, das Salze oder Oxide der Metalle mit einer Ordnungszahl
von mindestens 20, insbesondere von mindestens 50, und/oder Ruß als Füllstoffe
aufweist. Auf diese Weise kann die für den jeweiligen Einsatz besonders geeignete
Dichte des Materials eingestellt werden.
Bei dem erfindungsgemäßen Schalldämpfer, der eine schallabsorbierende Außenhaut
auf der Außenwandung aufweist, hat es sich als zweckmäßig erwiesen, wenn die Außenhaut
mit der Außenwandung fest verbunden ist. Dadurch wird ein besonders stabiler
Schalldämpfer bereitgestellt. Die Außenhaut kann femer eine strukturierte Oberfläche
aufweisen, wodurch die Schallabgabe über die Außenwandung vermindert wird. Die
Außenhaut kann femer eine Dichte von mehr als 1,5 g/cm3, insbesondere von mehr als
2,0 g/cm3 aufweisen, wodurch ebenfalls die schallabsorbierende Wirkung der Außenhaut
verbessert wird. Als Obergrenze für den Dichtebereich haben sich 2,5 g/cm3, insbesondere
2,2 g/cm3 als besonders zweckmäßig herausgestellt. Eine weitere Möglichkeit,
die schallabsorbierenden Eigenschaften der Außenhaut zu verbessern, besteht
darin, die Außenhaut schaumartig auszubilden.
Alternativ zu dem festen Verbund aus Außenhaut und Außenwandung kann die Außenhaut
auf die Außenwandung aufgezogen und an den Enden mit der Außenwandung
fixiert sein. Diese Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Schalldämpfers mit der Außenhaut
ist besonders einfach und preisgünstig herzustellen. Dabei kann die Außenhaut
aus glattem oder gewelltem Kunststoff, insbesondere aus einem Elastomer, oder aus
gewelltem Metall hergestellt sein. Bei Bedarf kann zwischen der Außenhaut und der
Außenwandung eine Dichtung vorgesehen sein, die einen eventuell zwischen der Außenhaut
und der Außenwandung existierenden Luftspalt abdichtet.
Bei dem erfindungsgemäßen Schalldämpfer, der zur Verbesserung der Dämpfungseigenschaften
eine Einrichtung zur Versteifung der Außenwandung aufweist, kann die
Versteifungseinrichtung ein Geflecht, insbesondere aus Metall oder Kunststoff umfassen,
das auf der Außenwandung aufgebracht ist. Durch dieses Geflecht werden Vibrationen
der Außenwand unterdrückt, wodurch die schalldämpfenden Eigenschaften des
Bauteils weiter verbessert werden. Ferner kann die Versteifungseinrichtung Außenringelemente
umfassen, die auf Wellenbergen des Faltbalgs angeordnet sind, wobei die
Wellenberge zur Fixierung der Außenringelemente profiliert sind. Auch durch diese Au-βenringelemente
wird eine Fesselung der Oberflächenstruktur der Außenwandung erreicht,
die in einer weiteren Reduzierung der Schallemissionen resultiert. In einer weiteren
bevorzugten Ausführungsform kann die Versteifungseinrichtung Innenringelemente
umfassen, die im Inneren des Faltbalges an den Wellenbergen angeordnet sind, wodurch
die einzelnen Falten des Faltenbalges abgestützt und dieser insgesamt versteift
wird. Dabei bleibt eine größtmögliche Flexibilität des Faltenbalges erhalten.
In einer bevorzugten Ausführungsform erstreckt sich der Faltenbalg über den ganzen
mit den Öffnungen versehenen Bereich der Innenwandung. Damit ist sichergestellt, dass
die aus der Kombination zweier Wirkprinzipien (Helmholtz-Resonator und λ/4-Reflektor)
ergebenden synergistischen Effekte über die ganze Wirklänge bzw. den ganzen Wirkbereich
des Innenteils zum Tragen kommen.
Vorteilhafterweise umfasst das Innenteil einen Schlauch oder ein Rohr, die jeweils radiale
Öffnungen aufweisen. Diese Ausgestaltung bietet eine besonders einfache und kostengünstige
Möglichkeit, den Schalldämpfer zu fertigen.
Das Innenteil kann auch Schlauchsegmente oder Rohrsegmente umfassen, die jeweils
radiale Öffnungen aufweisen. Durch das segmentierte Innenteil wird eine besonders
gute Flexibilität des Schalldämpfers erreicht.
In bevorzugter Weise ist das Innenteil am Außenteil thermisch angeformt. Dies erleichtert
die Fertigung des Schalldämpfers, da in einem Arbeitsgang, d.h. während einer
Wärmebehandlung, mehrere Verbindungspunkte bzw. Verbindungsflächen zwischen
dem Innenteil und dem Außenteil hergestellt werden können. Das Innenteil kann mit
dem Außenteil auch mechanisch verbunden sein.
In einer anderen Ausführungsform ist das Innenteil in eine Schnellkupplung integriert.
Damit wird eine besonders einfache und schnelle Anbindung des Schalldämpfers an
Anschlussbauteile bzw. Anschlussleitungen erreicht.
In vorteilhafter Weise ist das Außenteil über die gesamte Länge des Innenteils flexibel,
so dass sich der Schalldämpfer vollständig als flexible Strecke im Ladelufttrakt eines
Motors nutzen lässt.
In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung ist die Außenwandung konzentrisch zur
Innenwandung angeordnet. Damit wird erreicht, dass die zwischen dem Faltenbalg und
der Innenwandung gebildeten Hohlräume im Wesentlichen die gleiche Form und somit
das gleiche Volumen aufweisen. Die Außenwandung kann auch konisch geformt sein,
wodurch das Hohlraumvolumen des Faltenbalges in Längsrichtung des Schalldämpfers
verändert wird.
Als Werkstoffe des Innenteils und des Außenteils haben sich NBR, CR, ECO, AEM,
ACM, Silicon und FPM als zweckmäßig erwiesen. Das Innenteil kann auch aus Kunststoff
hergestellt sein. Das Außenteil und/oder das Innenteil können einen Druckträger
umfassen, wobei der Druckträger bei der Kunststoffausführung des Innenteils nicht erforderlich
ist.
In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung erstreckt sich der Faltenbalg
in Längsrichtung des Schalldämpfers über das Innenteil hinaus. Das bedeutet, dass ein
Teil des Faltenbalgs direkt mit dem im Innenteil geführten gasförmigen Medium in Kontakt
kommt.
Die Erfindung wird im Folgenden beispielhaft unter Bezug auf die beigefügten schematischen
Zeichnungen näher beschrieben. In diesen zeigen
- Fig. 1
- einen Längsschnitt durch einen Schalldämpfer nach einem erfindungsgemäßen
Ausführungsbeispiel;
- Fig. 2
- eine Explosivdarstellung des Schalldämpfers nach Fig. 1;
- Fig. 3
- eine Seitenansicht des Schalldämpfers nach Fig. 1, wobei das Innenteil teilweise
in das Außenteil eingeschoben ist;
- Fig. 4
- einen Querschnitt durch eine Falte des Faltenbalgs mit Außenhaut und
- Fig. 5
- einen Querschnitt durch eine Falte des Faltenbalgs mit Außenringelement.
Der in den Fig. 1 bis 3 gezeigte Schalldämpfer ist insbesondere, aber nicht ausschließlich
für den Einsatz in einer Brennkraftmaschine konzipiert und wird möglichst nahe an
der druckseitigen Austrittsöffnung eines Verdichtergehäuses eines Abgasturboladers
angeordnet. Dämpfende Wirkung entfaltet der in den Fig. 1 bis 3 gezeigte Schalldämpfer
natürlich auch an anderen Einbauorten, die dem Abgasturbolader nicht unmittelbar
nachgeordnet sind.
Wie am besten in Fig. 1 zu erkennen, umfasst der Schalldämpfer ein Innenteil 1, das in
ein Außenteil 2 gesteckt ist, so dass das Außenteil 2 das Innenteil 1 umgibt. Das Innenteil
1 weist in Längsrichtung A des Schalldämpfers einen Lufteinlass und einen Luftauslass
sowie Anschlussbereiche auf, an denen nach- oder vorgeordnete Bauteile, wie Ladeluftschläuche
angeschlossen werden.
Das Innenteil 1 ist als gelochter flexibler Schlauch und das Außenteil 2 als faltenbalgartiger
Schlauch ausgeführt, so dass der gesamte Schalldämpfer flexible Eigenschaften
aufweist. Das Innenteil 1 kann auch als starres Rohr hergestellt sein.
Wie weiter in Fig. 1 gezeigt, bildet das Innenteil 1 eine Innenwandung 4, in der radiale
Öffnungen 3 vorgesehen sind. Die Öffnungen 3 sind in parallelen, sich in Umfangsrichtung
der Innenwandung 4 erstreckenden Reihen 8 angeordnet. Jede Reihe 8 von Öffnungen
3 bildet also einen Kreis, dessen Radius dem Radius der Innenwandung 3 entspricht,
und der senkrecht zur Längsachse A des Schalldämpfers angeordnet ist. Die
Anzahl der Öffnungen 3 pro Reihe kann variieren und beträgt vorteilhafterweise acht bis
zwölf Öffnungen 3. Eine geringere Anzahl oder eine größere Anzahl von Öffnungen 3
pro Reihe 8 ist ebenfalls möglich.
Wie des Weiteren in den Fig. 1 bis 3 dargestellt, ist die die Innenwandung 4 umgebende
Außenwandung 5 als Faltenbalg 6 ausgebildet. Im zusammengesteckten Zustand, also
wenn das Innenteil 1 im Außenteil 2 angeordnet ist, bildet der Faltenbalg 6 mit der Innenwandung
4 einzelne Hohlräume 7. Diese Hohlräume 7 verlaufen in Umfangsrichtung
um die Innenwandung 4 jeweils parallel zueinander.
In dem gezeigten Beispiel ist der Faltenbalg 6 als wellenförmig profilierter Schlauch ausgebildet,
wobei eine Falte 9, abgesehen von den außenliegenden Falten, von zwei
Wellentälern und einem Wellenberg begrenzt ist. Wie in Fig. 1 zu sehen, werden also
die in den jeweiligen Wellenbergen der Falten 9 ausgebildeten Hohlräume 7 durch in
Umfangsrichtung umlaufende Wellentäler seitlich voneinander abgegrenzt.
Im vorliegenden Beispiel liegen die Falten 9 im Bereich der Wellentäler an der Innenwandung
4 an. Die einzelnen Hohlräume 7 sind deshalb gegeneinander abgeschlossen.
Wie am besten in Fig. 1 zu erkennen, ist jede Reihe 8 von Öffnungen 3 einem Hohlraum
7 zugeordnet. Das bedeutet, dass die radialen Öffnungen 3 einer Reihe 8 so angeordnet
sind, dass sie jeweils in einen der Hohlräume 7 münden. Zweckmäßigerweise ist eine
Reihe 8 von Öffnungen 3 konzentrisch zu dem Wellenscheitel der zugehörigen Falte 9
angeordnet. Eine zum Wellenscheitel einer Falte 9 versetzt angeordnete Reihe 8 ist ebenfalls
denkbar, sofern gewährleistet ist, dass die Öffnungen 3 der Reihe 8 in den zugehörigen
Hohlraum 7 münden. Wie im Zusammenhang mit Fig. 1 gezeigt, ist der Faltenbalg
6 entlang des ganzen perforierten Abschnittes der Innenwandung 4 vorgesehen
und bildet dort die durch die Öffnungen 3 mit dem Inneren des Innenteils 1 kommunizierenden
Hohlräume 7. Damit wird gewährleistet, dass die hervorragenden Dämpfungseigenschaften
über die gesamte Wirklänge des Innenteils 1 zum Tragen kommen.
Wie femer in Fig. 1 bis 3 zu erkennen, sind die Öffnungen 3 benachbarter Reihen 8 in
Umfangsrichtung zueinander versetzt, derart, dass die Öffnung 3 einer Reihe 8 jeweils
mittig zwischen zwei Öffnungen 3 der jeweils benachbarten Reihe 8 angeordnet ist.
Die gezeigte Anzahl der Falten 9 und Reihen 8 der Öffnungen 3 ist beispielhaft zu verstehen.
Eine größere oder niedrigere Anzahl, im Extremfall nur eine einzige Falte 9, ist
möglich.
Die Gesamtform des Außenteils 2 ist in dem gezeigten Beispiel im Wesentlichen zylindrisch,
wobei die Mantelfläche, also die Außenwandung 5, nicht eben, sondern als Faltenbalg
6 ausgebildet ist. Das bedeutet, dass die Falten 9 des Faltenbalgs 6 jeweils
gleiche Durchmesser und aufgrund der übereinstimmenden Geometrie auch gleiche
Volumina aufweisen.
Es ist allerdings auch möglich, die Außenwandung 5 konisch auszubilden. Bei einer
derartigen Ausgestaltung steigt der Durchmesser der Außenwandung 5 entlang der
Längsachse A des Schalldämpfers an, so dass auch der Durchmesser der einzelnen
Falten 9 und somit deren Volumina über die Schalldämpferlänge zunimmt, wodurch der
Dämpfungsfrequenzbereich beeinflusst werden kann. Durch die konische Ausgestaltung
der Außenwandung 5 wird außerdem die Entformbarkeit des Außenteils 2 bei der Herstellung
verbessert.
Die Geometrie und die Anzahl der Falten 9 richtet sich dabei nach den Anforderungen
hinsichtlich Dämpfung und Flexibilität im jeweiligen Anwendungsfall. Es ist denkbar, beispielsweise
das Hohlraumvolumen, insbesondere die Hohlraumtiefe, also den Abstand
zwischen der Innenwandung 4 und dem Wellenscheitel einer Falte 9, oder den Kurvenradius
der einzelnen Falten 9 zu ändem.
Die Öffnungen 3 in der Innenwandung 4 des Innenteils 1 sind in diesem Beispiel als radiale
Öffnungen mit einem kreisförmigen Querschnitt ausgeführt. Eine andere Querschnittsform,
beispielsweise ovale Öffnungen, die sich in radialer Richtung erstrecken,
ist ebenfalls denkbar. Es ist auch möglich, die Öffnungen 3 schlitzförmig auszubilden,
wobei sich ein Schlitz in Umfangsrichtung in einem Teilabschnitt der Innenwandung 4
derart erstreckt, dass der Schlitz in den zugehörigen Hohlraum 7 mündet.
Zur Beibehaltung der Flexibilität des Schalldämpfers kann das Innenteil 1 aus mehreren
voneinander getrennten Rohrsegmenten oder Schlauchsegmenten bestehen. Dabei
kann jedes einzelne Segment des Innenteils 1 mit dem Außenteil 2 mechanisch oder
stoffschlüssig verbunden sein. Das Innenteil 1 kann am Außenteil 2 durch einfaches
oder mehrfaches Vulkanisieren befestigt sein. Eine mechanische Fixierung durch Schellen
oder Ringe ist ebenfalls möglich. Die Fixierung des Innenteils 1 am Außenteil 2 kann
an den beiden Enden des Schalldämpfers erfolgen oder auch an jeder einzelnen Falte
9.
Das Innenteil 1 kann ferner als Spritzgussteil ausgeführt sein, das in eine Schnellkupplung
integriert ist.
Überdies ist es möglich, ein verkürztes Innenteil 1 zu verwenden, so dass der Faltenbalg
6 sich in Längsrichtung A des Schalldämpfers über die Innenwandung 4 hinaus erstreckt.
Dieser sich über die Innenwandung 4 hinaus erstreckende Abschnitt des Faltebalgs
6 wird nicht vom Innenteil 1 abgedeckt, wodurch eine Beeinflussung der Dämpfungscharakteristik
des Schalldämpfers erreicht wird.
Als Schlauchmaterialien für den Innen- und den Außenschlauch kommen NBR, CR,
ECO, AEM, ACM, Silicon und FPM in Frage. Das Innenteil kann auch aus Kunststoff
hergestellt sein. Wenn flexible Schlauchmaterialien zum Einsatz kommen, wird ein
Druckträger verwendet. Der Einsatz des Druckträgers ist besonders bei dem Außenteil 2
zweckmäßig. Beim Innenteil 1 kann in der Elastomerausführung auf den Druckträger
verzichtet werden. Bei der Kunststoffausführung des Innenteils 1 entfällt der Druckträger.
Die Dämpfungseigenschaften des vorstehend beschriebenen Schalldämpfers werden
dadurch weiter verbessert, dass die Außenwandung aus einem Material hergestellt ist,
das eine Dichte von mindestens 1,5 g/cm3 aufweist. Als besonders zweckmäßig hat sich
ein Material mit einer Dichte von etwa 2,0 g/cm3 erwiesen. Die Dichte kann maximal 2,2
bis 2,5 g/cm3 betragen, wobei die Obergrenze des Dichtebereichs hauptsächlich durch
die Herstellbarkeit und die Herstellungskosten bestimmt wird. Während es sich gezeigt
hat, dass besonders gute Dämpfungswerte in dem vorstehend genannten Bereich von
1,5 bis 2,5 g/cm3 erzielbar sind, können auch akzeptable Werte im Toleranzbereich der
beiden Bereichsgrenzen erwartet werden. Der Toleranzbereich kann beispielsweise
± 0,5 g/cm3 betragen. Als Wirkstoff für die Außenwandung wird in dem vorliegenden
Ausführungsbeispiel Acrylat-Kautschuk (ACM) verwendet, wobei die Erfindung nicht auf
dieses Material eingeschränkt ist. Die gewünschte Dichte wird durch Salze oder Oxide
der Metalle mit einer Ordnungszahl von mindestens 20, insbesondere von mindestens
50, die dem Kunststoff als Füllstoff zugegeben werden, eingestellt. Alternativ oder zusätzlich
kann auch Ruß als Füllstoff verwendet werden.
In einem weiteren Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Schalldämpfers ist die
Innenwandung aus einem Material hergestellt, das eine Dichte von mindestens
1,5 g/cm3, insbesondere von mindestens 2,0 g/cm3, aufweist. Alternativ oder zusätzlich
zu der Verwendung eines solchen hochdichten Materials kann zur Reduzierung der
Schallemissionen die Innenwandung eine strukturierte Oberfläche aufweisen. Die Strukturierung
der Oberfläche trägt zu einer verbesserten Schallabsorption bei, wodurch
Schallenergie aufgenommen und in Wärme umgewandelt wird, bei möglichst geringer
Reflexion der absorbierenden Oberfläche. Dazu ist die Oberfläche möglichst groß und
diffus reflektierend, insbesondere porös und rau ausgeführt. Dies kann beispielsweise
durch Fasem (z.B. durch Beflockung) oder durch einen Schaum erreicht werden. Durch
gleichzeitige große innere Dämpfung, die durch die Verwendung eines weichen Materials
für die Innenwandung erzielt wird, wird auch die Körperschallleitung zwischen Innen-
und Außenwandung behindert.
Ein für die Herstellung der Außenwandung und der Innenwandung besonders geeigneter
Werkstoff wird von der Anmelderin unter der Markenbezeichnung HT ACM 185 vertrieben.
Anstelle oder zusätzlich zur Auswahl eines Materials mit hoher Dichte für die Außenwandung
5 wird in einem weiteren Ausführungsbeispiel eine schallabsorbierende Außenhaut
10 auf der Außenwandung 5 aufgebracht, wie in Fig. 4 zu sehen. In Fig. 4 ist
zu sehen, dass die Außenwandung 5 und die Außenhaut 10 ein Laminat bilden, wobei
die Außenhaut 10 der Kontur der Außenwandung, also dem Faltenprofil des Faltenbalges
6, folgt. Dabei ist die Außenhaut 10 mit der Außenwandung 5 fest verbunden, wobei
die Außenhaut 10 durch Extrudieren, Tauchen oder Spritzen auf die Außenwandung 5
aufgebracht werden kann. Ferner kann die Außenhaut schaumartig, also mit einer bestimmten
Porosität, ausgebildet sein.
Die Außenhaut besteht aus einem polymeren Material und hat eine Temperaturbeständigkeit
von 100 bis 200 °C, vorzugsweise über 140 °C.
Die Verbindung zwischen der Außenwandung 5 und der Außenhaut 10 erfolgt physikalisch,
chemisch oder mechanisch. Jedenfalls muss gewährleistet sein, dass die Außenhaut
10 den Bewegungen des Schalldämpfers aufgrund von Auslenkungen der angeschlossenen
Bauteile und der Pulsation dauerhaft folgen kann.
Anstelle der festen Verbindung zwischen der Außenhaut 10 und der Außenwandung 5
kann die Außenhaut 10 auf die Außenwandung 5 aufgezogen und nur an ihren Enden
mit der Außenhaut 5 mechanisch oder chemisch befestigt sein. Zwischen der schallabsorbierenden
Außenhaut 10 und der Außenwandung 5 besteht also zwischen den Enden
der Außenhaut 10 keine feste Verbindung. Der Schalldämpfer nach diesem Ausführungsbeispiel
lässt sich deshalb besonders einfach herstellen. Dabei ist die schallabsorbierende,
separate Außenhaut aus einem glatten oder gewellten Kunststoff bzw. Elastomer
oder aus gewelltem Metall hergestellt. Wenn erforderlich, kann die Außenhaut
10 und die Außenwandung 5 mittels Dichtelementen abgedichtet sein. Als Dichtelemente
eignen sich beispielsweise Dichtringe oder eine polymere Dichtmasse.
Eine weitere Möglichkeit der Reduzierung von Schallemissionen wird bei dem in Fig. 5
gezeigten Ausführungsbeispiel dadurch erzielt, dass die Oberfläche der Außenwandung
5 fixiert ist, was mittels Außenringelementen 11 erfolgt. Diese Außenringelemente 11
sind auf den Wellenbergen des Faltenbalges 6 angeordnet, wie in Fig. 5 gezeigt. Zur
Fixierung, insbesondere axialen Fixierung, der Außenringelemente 11 sind die Wellenberge
profiliert. D.h., jeder Wellenberg weist eine sich in Umfangsrichtung erstreckende
Ausbuchtung auf, die als Aufnahme für jeweils ein Außenringelement 11 dient. Durch
das Ringelement 11 wird eine Versteifung des Faltenbalges 6 erzielt, wodurch die
Schallabstrahlung reduziert wird.
Dabei kann jedem Wellenberg ein Außenringelement 11 zugeordnet sein. Alternativ
können auch nur einige der Wellenberge mit Außenringelementen 11 versehen sein,
beispielsweise jeder zweite Wellenberg.
Anstelle oder zuzüglich zu den Außenringelementen 11 können Innenringelemente vorgesehen
sein, die vorliegend nicht gezeigt sind. Diese Innenringelemente sind im Inneren
des Faltenbalges 6 angeordnet und befinden sich in Anlage mit der Innenseite des
Wellenberges zur Abstützung und Versteifung des Faltenbalges 6.
Als Außenringelemente bzw. Innenringelemente können offene Stahlringe mit Federwirkung
bzw. Sprengringe für eine leichtere Montage und zur Einstellung der Aufspannkräfte
der Wellenberge verwendet werden.
Anstelle der Ringelemente kann auf der gesamten Oberfläche der Außenwandung ein
Geflecht aus Metall oder Kunststoff angeordnet sein, dass vorliegend nicht gezeigt ist.
Auch dadurch wird eine Versteifung der Faltbalgstruktur erreicht.
Die Maßnahmen zur Verbesserung der Dämpfungseigenschaften des Schalldämpfers
können miteinander kombiniert werden. Beispielsweise kann die Außenwandung 5 aus
einem Material hergestellt sein, das eine Dichte von mindestens 1,5 g/cm3 aufweist. Zusätzlich
kann die Außenwandung 5 mit einer schallabsorbierenden Außenhaut versehen
sein, die entweder mit der Außenwandung 5 fest verbunden ist oder auf die Außenwandung
5 aufgezogen und nur an den Enden der Außenwandung 5 fixiert ist. Dabei kann
die Außenhaut 10 entweder schaumartig ausgebildet sein oder eine strukturierte Oberfläche
aufweisen. Anstelle der Außenhaut kann die aus einem hochdichten Material hergestellte
Außenwandung mit einer Einrichtung zur Versteifung versehen sein. Diese
Versteifungseinrichtung kann entweder ein Geflecht oder Außenringelemente und/oder
Innenringelemente umfassen. Ferner kann die Innenwandung zusätzlich aus einem Material
hergestellt sein, das eine Dichte von mindestens 1,5 g/cm3 aufweist.
Der beschriebene Schalldämpfer eignet sich besonders zur Absenkung von Geräuschemissionen,
die in aufgeladenen Diesel- oder Ottomotoren auftreten. Selbstverständlich
kann der Schalldämpfer aber auch auf anderen Gebieten eingesetzt werden,
bei denen Luftschall wirksam gedämpft werden soll.