Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Beschicken eines Rütteltisches mit einem
von einem Gesamtstapel abgenommenen Teilstapel blättrigen Gutes, wobei
der Teilstapel mittels Greifmitteln auf den Rütteltisch überführt wird und vor
dem Ablegen auf den Rütteltisch aufgebrochen wird. Sie betrifft ferner eine Vorrichtung
zur Durchführung des Verfahrens.
Ein solches Verfahren ist aus der DE 27 23 162 A1 bekannt. Bei diesem wird
mittels Greifern jeweils ein Teilstapel von einem Gesamtstapel entnommen und
zu einer Rüttelstation verfahren. Während des Transports zur Rüttelstation wird
der Teilstapel dabei aufgebrochen. Dies ist Voraussetzung dafür, dass sich in
der Rüttelstation die einzelnen Blattlagen relativ zueinander verschieben lassen,
wodurch ein kantengenaues Ausrichten der einzelnen Blattlagen möglich
wird. Das Aufbrechen des Teilstapels erfolgt durch eine Schwenkbewegung der
den Teilstapel außen erfassenden Greifer zueinander, womit der Blattstapel aus
einer ebenen in eine gekrümmte Gestalt verformt wird. Dies führt zu der Relativbewegung
der einzelnen Blattlagen.
Abgelegt wird der Teilstapel auf dem bezüglich der Horizontalen geneigt angeordneten
Tisch des Rütteltisches, wobei dieser Tisch um eine Achse geschwenkt
ist, die mit einer Seite des Rütteltisches zusammen fällt. Der Tisch ist
somit nicht in Richtung einer Ecke des Tisches gekippt. Das Ablegen des Teilstapels
auf dem Tisch erfolgt derart, dass zunächst der tieferliegend
angeordnete Bereich des Teilstapels abgelegt wird und zuletzt der am höchsten
liegende Bereich des Teilstapels. Nachteilig ist bei diesem Verfahren, dass der
Teilstapel nur mit erheblichem Aufwand ergriffen und nur unzureichend
aufgebrochen werden kann.
Aus der DE 26 49 959 ist es bekannt, den von einem Gesamtstapel aufgenommenen
Teilstapel mittels Greifern durch eine Zuführung zu ziehen, die zwischen
dem Gesamtstapel und der Rüttelstation angeordnet ist. Die Zuführung ist an
ihrem Einführende eben ausgebildet und geht von dort kontinuierlich in das der
Rüttelstation zugekehrte kreisbogenabschnittförmig gestaltete, oben offene
Ausgabeende über. - Aufgrund der beschriebenen Gestaltung der Zuführung ist
es nicht gewährleistet, dass der Teilstapel in seinen zentralen Bereichen aufgebrochen
wird.
Aus der deutschen Offenlegungsschrift 19 51 887 ist es ferner bekannt, den
Teilstapel mittels einer Greifzange über eine nach oben gewölbte Führungsunterlage
zur Rüttelstation zu ziehen. Auch hier ist kein Aufbrechen des Teilstapels
in seinen zentralen Bereichen möglich.
Aus der DE 26 39 677 A1 ist das geschuppte Aufbrechen eines Stapels bekannt.
Dort ist eine Vorrichtung beschrieben, mit einem Tisch, der ein mittels
eines Kraftmittels aus einer horizontalen Tischebene abschwenkbares Tischteil
aufweist, wobei diesem Tischteil eine Klemmvorrichtung für den Stapel zugeordnet
ist. Das Tischteil wird bei geklemmtem Stapel nach unten geschwenkt.
Dies führt zum Schuppen des Stapels. Anschließend wird ein dem verbleibenden
Tisch zugeordnetes weiteres Klemmelement auf den Stapel abgesenkt und
das erste Klemmelement geöffnet, so dass nach dem Rückführen des Tischteils
in die horizontale Ausgangsstellung der Stapel in seiner geschuppten Form
verbleibt. Ein bezug zu einem Rütteltisch ist dieser Schrift nicht zu entnehmen.
Ein Verfahren zum Aufbrechen eines Teilstapels und dessen Überführung zu
einem Rütteltisch ist in der EP 0422 562 A2 beschrieben. Bei diesem findet eine
Anordnung Verwendung, bei der auf der dem Rütteltisch abgewandten Seite ein
Übernahmegreifer positioniert ist, der in den Gesamtstapel hinein bewegt wird
und dabei den Teilstapel vom Reststapel trennt. In den zwischen Teilstapel und
Reststapel gebildeten Spalt wird ein Niederhalter hinein gefahren und auf den
Reststapel abgesenkt, so dass der Teilstapel mittels des Übergabegreifers in
Richtung des Rütteltischs verschoben werden kann. Der Übergabetisch, der die
Auffächerwalze aufnimmt, fährt unter den über den Reststapel überstehenden
Teilstapel, so dass mittels der Auffächerwalze dieser Teilstapel auf den Übergabetisch
übernommen wird. Im Übergabetisch sind Klappen gelagert, die beim
Hochschwenken aus der Ebene des Tisches den Teilstapel verformen und dabei
aufbrechen. Andruckelemente sind in dieser Stellung auf den Teilstapel absenkbar,
so dass beim Rückführen der Klappen in die Tischebene der Aufbrechvorgang
weiter unterstützt wird. Nach dem Aufbrechen des Teilstapels
und bei von dem Teilstapel abgehobenen Andrückelementen wird der Übergabetisch
in einen Position oberhalb des Tisches des Rütteltisches verfahren. Mittels
eines weiteren Greifers wird der Teilstapel gehalten, der Übergabetisch unter
dem Teilstapel heraus gezogen und der Teilstapel auf dem Tisch des Rütteltisches
abgelegt. Ein ähnliches Verfahren ist in der EP 0 422 563 A2 beschrieben.
Bei diesem Verfahren liegt der Teilstapel immer entweder auf dem Reststapel,
dem Übergabetisch oder dem Rütteltisch auf, so dass kein Aufbrechen des
Teilstapels in unterschiedlichen Richtungen möglich ist. Die Aufbrechrichtung
ergibt sich durch die Klapprichtung der Klappen.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zum Beschicken eines Rütteltischs
mit einem von einem Gesamtstapel abgenommenen Teilstapel blättrigen Guts
anzugeben, das geeignet ist, vollständig automatisiert abzulaufen. Aufgabe der
Erfindung ist ferner, eine vorteilhaft gestaltete Vorrichtung zur Durchführung des
Verfahrens anzugeben.
Die Erfindung schlägt ein Verfahren zum Beschicken eines Rütteltischs mit einem
von einem Gesamtstapel abgenommenen Teilstapel blättrigen Guts, wobei
der Teilstapel mittels Greifmitteln auf den Rütteltisch überführt wird und vor dem
Ablegen auf den Rütteltisch aufgebrochen wird, mit folgenden weiteren Merkmalen
vor:
- Abtrennen des Teilstapels vom Gesamtstapel
- Verschieben des Teilstapels bezüglich des verbleibenden Reststapels
derart, dass der Teilstapel im Bereich einer Seite über den Reststapel
übersteht,
- Bewegen des überstehenden Bereiches des Teilstapels aus der Auflageebene
des Teilstapels,
- Ergreifen des überstehenden Bereiches des Teilstapels mittels
Greifmitteln,
- Rückschwenken des ergriffenen überstehenden Bereiches,
- vollständiges Abheben des im überstehenden Bereich und in dem
diesem Bereich abgewandten Bereich des Teilstapels ergriffenen
Teilstapel vom Reststapel,
- Überführen des angehobenen Teilstapels in eine Position oberhalb
des Rütteltischs, parallel zum Tisch des Rütteltischs,
- Lösen der Greifmittel und Ablegen des Teilstapels auf den Tisch des
Rütteltischs.
Gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren wird somit der Teilstapel, der zwar
geringfügig bezüglich des Reststapels verschoben ist, noch bei Auflage auf
dem Reststapel einer ersten Aufbrechbewegung unterworfen, indem der überstehende
Teil des Teilstapels aus der Auflageebene des Teilstapels, insbesondere
in die Vertikale, bewegt wird. Diese Bewegung des Teilstapels aus der
Auflageebene ermöglicht es, den jetzt geschuppten, überstehenden Bereich
des Teilstapels auf einfache Art und Weise mittels Greifmitteln zu ergreifen. Anschließend
wird der Teilstapel im Bereich des ergriffenen überstehenden Bereiches
zurückgeschwenkt, so dass er einer zweiten Aufbrechbewegung unterworfen
ist. Dann wird der Teilstapel vollständig vom Reststapel abgehoben, somit
nicht nur in seinem überstehenden Bereich angehoben, sondern auch in dem
dem überstehenden Bereich abgewandten Bereich des Teilstapels. Der Teilstapel
wird dann zum Rütteltisch überführt und dort abgelegt.
Um zu verhindern, dass der Teilstapel die oberen Blattlagen des Reststapels
verschiebt, was für den nachfolgenden Entstapelvorgang, somit das Abnehmen
des nächsten Teilstapels von dem dann verbleibenden Reststapel nachteilig
wäre, wird der Reststapel zweckmäßig, nach dem Abtrennen des Teilstapels,
geklemmt.
Der Verfahrensablauf beim Bestücken des Rütteltischs lässt sich vereinfachen,
wenn das Verschieben des Teilstapels bezüglich des Reststapels mittels Greifmitteln
erfolgt, die den Teilstapel in seinem vom Gesamtstapel abgetrennten
Bereich greifen. Nach der anfänglichen Bildung des Spaltes zwischen dem Teilstapel
und dem Reststapel fahren die Greifmittel mit der unteren Zunge der
Greifzangen in den Spalt ein und es verschieben die Greifmittel den Teilstapel
bezüglich des verbleibenden Reststapels, so dass der Teilstapel im Bereich der
einen Seite über den Reststapel übersteht. Diese Greifmittel sind vorzugsweise
bereits dann, wenn der überstehende Bereich des Teilstapels aus der Auflageebene
des Teilstapels bewegt wird, geschlossen, so dass sie einen nicht geschuppt
vorliegenden Teilstapel ergreifen. Dann werden die auf der anderen
Seite des Teilstapels befindlichen Greifmittel geschlossen. Die beim anfänglichen
Trennen auf der einen Stapelseite verwendeten Greifmittel können durch
weitere Greifmittel ersetzt werden, die vor dem Lösen der anfänglichen Greifmittel
geschlossen werden, und somit die Funktion von Verfahrgreifern besitzen.
Nach dem Zurückschwenken der auf der anderen Seite des Teilstapels
befindlichen Greifmittel kann der Teilstapel nunmehr, frei schwebend, zum Rütteltisch
transportiert werden. In aller Regel greifen vier Greifmittel, insbesondere
vier Greiferzangen, im Bereich der jeweiligen Ecken des quaderförmigen Teilstapels
an. Das Ergreifen erfolgt insbesondere im vorderen und hinteren Bereich
des Teilstapels, bezogen auf dessen Transportrichtung zum Rütteltisch.
Bei vollständig abgehobenem Teilstapel werden die Greifmittel vorzugsweise
relativ zueinander bewegt. Der Teilstapel wird somit in diesem Stadium einer
weiteren Aufbrechbewegung unterworfen. Die Bewegung der Greifmittel zueinander
kann beliebig sein, so dass eine Bewegung der Blattlagen des Teilstapels
in den unterschiedlichsten, gewünschten Richtungen erfolgen kann. Als besonders
bedeutsam wird es angesehen, die oberen Blattlagen des Teilstapels mittels
der Greifmittel zu spannen, so dass die unteren Blattlagen durchhängen.
Der Tisch des Rütteltisches ist insbesondere in den beiden senkrecht zueinander
verlaufenden Richtungen der Tischoberfläche, die der Aufnahme des Teilstapels
dient, zur Horizontalen neigbar. Dies ermöglicht es, den Teilstapel bzw.
die auf den Rütteltisch aufgegebenen Teilstapel in eine Ecke des Rütteltisches
zu rütteln, wobei dieser Ecke zwei vertikal über die Oberfläche des Tisches
heraus ragende Anschläge zugeordnet sind. Unter dem Aspekt einer solchen
geneigten Anordnung des Tisches wird es als besonders vorteilhaft angesehen,
wenn der Teilstapel, vor dem Ablegen auf den Tisch, in eine der Tischoberfläche
benachbarte Position überführt wird. Das Lösen der Greifmittel erfolgt insbesondere
derart, dass zunächst das vorlaufende Greifmittelpaar gelöst wird,
anschließend das nachlaufende Greifmittelpaar. Hierdurch wird insbesondere
sicher gestellt, dass eine definierte Anlage des Teilstapels unmittelbar beim ersten
Kontakt mit der Tischoberfläche des Rütteltischs im Bereich der tiefsten Ecke
des Rütteltisches erfolgt und das den Teilstapel haltende nachlaufende
Greifpaar den Teilstapel, durch geringfügiges Verfahren parallel zur Tischoberfläche,
exakt in die am tiefsten liegende Ecke des Rütteltisches platzieren kann.
Abgesehen hiervon hat diese Art des Ablegens des Teilstapels den Vorteil,
dass zwischen den einzelnen Blattlagen befindliche Luft zwischen den Blattlagen
kontinuierlich entweicht und zwar von unten nach oben.
Die Aufgabe wird ferner gelöst durch eine Vorrichtung zur Durchführung des
Verfahrens, bei der die Greifmittel zum Ergreifen des Teilstapels in einer gemeinsamen
Aufnahme gehalten sind, die kardanisch in einem verfahrbaren Gestell
aufgehängt ist, sowie Stellmittel zum Schwenken der Aufnahme relativ zum
Gestell vorgesehen sind.
Diese Vorrichtung ermöglicht die exakte, parallele Positionierung zu dem um
zwei Achsen geneigt angeordneten Tisch des Rütteltisches. Demzufolge kann
der mittels der Greifmittel ergriffene Teilstapel präzise in geringem Abstand zur
Tischoberfläche positioniert und definiert beim Lösen der Greifmittel auf dem
Rütteltisch abgelegt werden.
In dem Gestell sind vorteilhaft die Greifmittel, auch als Greifanordnungen bezeichnet,
gelagert, wobei jeder Greifanordnung ein Greifer zugeordnet ist, der
verfahrbar und/oder verschwenkbar ist. Die Verfahrbarkeit des jeweiligen Greifers
ist vorteilhaft im Wesentlichen horizontal, sofern man auf eine Ausgangssituation
abstellt, in der die Greifanordnung bezüglich des noch in horizontaler
Position befindlichen Teilstapels ausgerichtet sind. Die Schwenkbarkeit der
Greifanordnungen erfolgt unter diesem Aspekt insbesondere um eine im wesentlichen
horizontale Achse, so dass der jeweilige Greifer auf einfache Art und
Weise in den Bereich des Teilstapels eingeschwenkt werden kann und die Greiferzungen
des jeweiligen Greifers den Teilstapel zwischen sich aufnehmen. Die
Greiferanordnungen sind insbesondere durch zwei Greiferpaare gebildet, wobei
das eine Greiferpaar dem Ergreifen des Teilstapels im Bereich einer Stirnseite
und das andere Greiferpaar dem Ergreifen des Teilstapels im Bereich der dieser
Stirnseite abgewandten Stirnseite dient.
Bestandteil der Vorrichtung bildet des weiteren vorteilhaft ein Grundgestell. Dieses
dient der Lagerung der verstellbaren Mittel zum Trennen des Teilstapels
vom Reststapel und/oder dem anfänglichen Greifen des Teilstapels. Im Grundgestell
können ferner Mittel zum Niederhalten des Reststapels in dem zwischen
diesem und dem Teilstapel gebildeten Spaltbereich gelagert sein. Ferner dient
das Grundgestell der Lagerung einer aus der Horizontalen nach oben
schwenkbaren Klappe, insbesondere der in die vertikale schwenkbaren Klappe,
zum Anheben des Endbereichs des vorgeschobenen Teilstapels.
Weitere Merkmale der Erfindung sind in den Unteransprüchen, der Beschreibung
der Figuren und den Figuren selbst dargestellt, wobei bemerkt wird, dass
alle Einzelmerkmale und alle Kombinationen von Einzelmerkmalen erfindungswesentlich
sind.
In den Figuren ist eine Vorrichtung zum Beschicken eines Rütteltisches mit einem
von einem Gesamtstapel abgenommenen Teilstapel blättrigen Gutes beschrieben,
ohne auf diese Ausführungsform beschränkt zu sein. Diese Ausführungsform
verdeutlicht die erfindungsgemäßen Verfahrensschritte.
Es zeigt in vereinfachter Darstellung:
- Figur 1
- eine Draufsicht auf eine Vorrichtung zum Beschicken eines Rütteltisches
mit einem von einem Gesamtstapel abgenommenen Teilstapel
blättrigen Gutes,
- Figur 2
- eine Ansicht der in Figur 1 gezeigten Vorrichtung in Richtung des
Pfeiles II in Figur 1 gesehen, vor dem Abnehmen des Teilstapels
vom Gesamtstapel,
- Figur 3
- die in Figur 2 gezeigte Vorrichtung, veranschaulicht bei zwei unterschiedlichen
Zuständen des Teilstapels.
Auf einer Palette 1 ruht ein Gesamtstapel 2 blättrigen Guts. Bei diesem Blattgut
handelt es sich um beispielsweise um Blätter aus Papier, Pappe, Kunststofffolie
oder dergleichen, insbesondere um sehr dünnes blattförmiges Gut.
Einzelne Blätter, die übertrieben dick veranschaulicht sind, sind mit der Bezugsziffer
3 bezeichnet, um die Orientierung der Blätter parallel zur Aufnahmefläche
der Palette 1 zu verdeutlichen. Neben der Palette 1 ist ein herkömmlicher
Rütteltisch 4 angeordnet. Er weist ein auf dem Boden 5 stehendes Grundgestell
6 mit integriertem, nicht gezeigten Antrieb auf, ferner den eigentlichen, im
Grundgestell 6 gelagerten Tisch 7 mit Oberfläche 8 zur Aufnahme des im Stapel
vorliegenden blättrigen Guts. Über nicht gezeigte Mittel ist der Tisch 7 einerseits
in eine Rüttelbewegung versetzbar, andererseits über ein Kardangelenk
9 gleichzeitig um seine Längsachse 10 und seine Querachse 11 schwenkbar.
Stellglieder und Antriebe zum Herbeiführen dieser Funktionen sind nicht
veranschaulicht. Der Tisch 7 weist im Bereich seiner einen Längsseite einen zur
Oberfläche 8 des Tisches 7 orientierten, über die Oberfläche 8 hinausragenden,
plattenförmigen Seitenanschlag 12 auf. Mit den beiden quer verlaufenden Stirnseiten
sind Seitenanschläge 13 und 14 um Achsen 15 und 16 schwenkbar verbunden.
Die Seitenanschläge 13 und 14 sind über nicht dargestellte Stellmittel
aus deren ersten Position, in der deren Oberflächen eine Ebene mit der Oberfläche
8 des Tisches 7 bilden, in eine zweite, nach oben um 90° verschwenkte
Stellung verschwenkbar, wie es für die erste Stellung in der Figur 1 und für die
zweite Stellung in Figur 2 für den Seitenanschlag 13 veranschaulicht ist. Bei
senkrecht zur Oberfläche 8 des Tisches 7 orientiertem Seitenanschlag 13 kann
der Tisch 7 um die beiden Achsen 10 und 11 derart geneigt werden, dass die
im Bereich der Seitenanschläge 12 und 13 gebildete Ecke 17 die tiefste Position,
somit die diagonal gegenüberliegende Ecke 18 die höchste Position des
Tisches 7 darstellt.
Bei in die Ebene der Oberfläche 8 des Tisches 7 abgeklapptem Seitenanschlag
13 kann ein Blattgutstapel vom Tisch 7 auf eine neben dem jeweiligen Seitenanschlag
13 angeordnete Weiterverarbeitungsstation überschoben werden, bei
horizontaler Ausrichtung des Tisches 7. Der abgeklappte andere Seitenanschlag
14 vereinfacht das Überführen des Teilstapels auf den Rütteltisch 4.
Seitlich neben der Palette 1 und dem Rütteltisch 4 ist eine Schiene 19 angeordnet,
die, in Längsrichtung der Schiene 19 verfahrbar, ein Grundgestell 20 aufnimmt,
dessen Stellmittel nicht veranschaulicht sind. Das Grundgestell 20
nimmt einen vertikal verfahrbaren Träger 21 auf, dessen unteres Ende über ein
Kardangelenk 22 mit einem Zangenportal 23 verbunden ist, das sich auf einem
Niveau unterhalb der Schiene 19 befindet. Die Stellmittel zum vertikalen Verfahren
des Trägers 21 bezüglich des Grundgestells 20 sind nicht veranschaulicht,
dies gilt auch für die diversen Stellmittel, die das kardanisch am Träger 21 gehaltene
Zangenportal 23 bezüglich des Trägers 21 positionieren. Dieses Zangenportal
23 ist um die Längsachse 24 und die Querachse 25 gleichzeitig
schwenkbar.
Zum vertikalen Verfahren der Palette 1 und des Gesamtstapels 2 ist ein Stapellift
26 vorgesehen, dessen heb- und senkbare beiden Gabeln 27 die Palette 1
untergreifen. Der Stapellift 26 weist einen vertikal angeordneten Ausrichtanschlag
28 für das Blattgut auf, der senkrecht zu seiner Ausrichtebene 29 in
Richtung des Gesamtstapels 2 und von diesem weg verfahrbar ist. Auch die
Stellmittel für den Ausrichtanschlag 28 sind nicht gezeigt.
Bezogen auf die Draufsicht des Gesamtstapels 2 sind die vier oberen Ecken
des Gesamtstapels 2 mit den Bezugsziffern 30, 31, 32 und 33 bezeichnet, ferner
die Schmalseiten mit den Bezugsziffern 34 und 35 sowie die Längsseiten
mit den Bezugsziffern 36 und 37.
Der Stapellift 26 weist im Bereich der Ecke 30 des Gesamtstapels 2 eine vertikal
und in Richtung der Längsachse 24 verfahrbare Stechzange 38 mit einer
nicht gezeigten Einrichtung zum Zuführen von Blasluft auf. Um unterschiedliche
Stapelformate bearbeiten zu können, ist die Stechzange 38 vorzugsweise auch
horizontal verfahrbar. Etwa auf halber Länge der Schmalseite 34 des Gesamtstapels
2 ist ein Stapelniederhalter 39 angeordnet. Diesem ist gleichfalls eine
nicht gezeigte Einrichtung zum Zuführen von Blasluft zugeordnet. Auch der
Stapelniederhalter 39 ist vertikal und in Richtung der Längsachse 24 verfahrbar,
gegebenenfalls auch horizontal verfahrbar. Des weiteren ist im Stapellift 26, der
Schmalseite 34 des Gesamtstapels 2 zugeordnet, eine Trennzange 40 verfahrbar
gelagert. Diese ist sowohl horizontal als auch vertikal verfahrbar.
Der Schmalseite 35 des Gesamtstapels 2 zugeordnet weist der Stapellift 26
schließlich ein um eine horizontale Achse 41 schwenkbares Klapplineal 42 auf.
Dieses ist aus der in den Figuren 1 und 2 mit durchgezogenen Linien
dargestellten horizontalen Stellung in die in Figur 2 mit strichlierter Linie und in
Figur 3 mit durchgezogener Linie veranschaulichte vertikale, nach oben
gerichtete Position schwenkbar. Stellmittel zum Verfahren des Klapplineals 42
sind nicht veranschaulicht.
Bei den zu den vorstehend erörterten Bauteilen bzw. Baugruppen genannten
Stellmitteln handelt es sich beispielsweise um Pneumatikzylinder oder elektromechanische
Antriebe.
Im Zangenportal 23 sind zwei Greiferpaare 43 und 44 angeordnet, wobei die
Greifer 45 und 46 - Positioniergreifer - des Greiferpaares 43 der Schmalseite
34 des Gesamtstapels 2 und die Greifer 47 und 48 - Auffächergreifer - des
Greiferpaars 44 der Schmalseite 35 des Gesamtstapels 2 zugeordnet sind.
Die Greifer 45 bis 48 sind in Längsrichtung des Zangenportals 23, somit bei
horizontaler Ausrichtung des Zangenportals in horizontaler Richtung in Richtung
der Längsachse 24 hin und her verfahrbar, ferner vertikal absenkbar und anhebbar,
ferner senkrecht zur horizontalen Orientierung der Längsachse des
Zangenportals 23 verfahrbar, folglich auch in Querrichtung des Gesamtstapels
2. Zusätzlich ist der jeweilige Greifer 47 bzw. 48 um eine Achse 49 schwenkbar,
so dass der Greifer 47 bzw. 48 in der ersten, in Figur 2 gezeigten Schwenkstellung
mit seiner Greifebene parallel zur Blattebene des Gesamtstapels 2 angeordnet
ist und in seiner zweiten, in Figur 3 veranschaulichten Greifstellung mit
seiner Greifebene senkrecht zur Blattebene des Gesamtstapels positioniert ist.
Nachfolgend wird die Wirkungsweise der insoweit beschriebenen Vorrichtung
erläutert:
Zunächst wird ein Teilstapel 50 vom Gesamtstapel 2 getrennt, der verbleibende
Teil des Gesamtstapels ist als Reststapel 51 bezeichnet.
Der Ausrichtanschlag 28, an dem der Gesamtstapel 2 ausgerichtet ist, wird horizontal
vom Gesamtstapel 2 weg bewegt. Die Stechzange 38 und dieser nachlaufend
eine Trennzange 40 werden gleichzeitig im Bereich der Ecke 30 des
Gesamtstapels in einer solchen Höhe des Gesamtstapels in diesen eingefahren,
dass oberhalb der Stechzange 28 die gewünschte Lagenstärke des Teilstapels
50 gebildet ist. Nachdem die Stechzange 38 in den Gesamtstapel 2 geringfügig
eingefahren ist, wird sie geringfügig angehoben, so dass ein ausreichend
großer Spalt 52 zwischen dem Teilstapel 50 und dem Reststapel 51 im
Bereich der Ecke 30 gebildet ist. Die Stechzange 38 wird geschlossen, indem
die obere Zunge 53 gegen die untere Zunge 54 der Stechzange 38 bewegt
wird. - Aus Gründen der Vereinfachung sind die Zungen der anderen bei der
Vorrichtung verwendeten Greifer nicht näher beziffert, sondern es wird allgemein
von geöffnetem bzw. geschlossenem Greifer gesprochen. -Die mit in den
Spalt 52 eingefahrene Trennzange 40 wird nun in Richtung der Schmalseite 34
durch den Gesamtstapel 2 bewegt. Hierbei ist die Blaslufteinrichtung der Stechzange
38 aktiviert, die Luft in den Spalt 52 einbläst und infolgedessen die Trennung
von Teilstapel 50 und Reststapel 51 im Bereich der Schmalseite 34 unterstützt.
Bereits dann, wenn die Trennzange 40 auf halber Länge der Schmalseite
34 angekommen ist, wird der Stapelniederhalter 39 in den Spalt 52 eingefahren
und auf den Reststapel 51 im Bereich der Schmalseite 34 abgesenkt. In der
Klemmposition des Stapelniederhalters 39 wird gleichfalls dessen Blaslufteinrichtung
aktiviert. In der Endstellung der Trennzange 40, die benachbart der
Längsseite 37 des Stapels ist, klemmt die Trennzange 40 den Teilstapel 50.
Diese Endposition der Trennzange 40 ist in der Figur 1 gleichfalls veranschaulicht.
Gegebenenfalls werden die vorgenannten Blaslufteinrichtungen stärker
aktiviert, so dass der Teilstapel 50 auf dem Reststapel 51 aufschwimmt.
Es folgt dann der Verfahrensschritt des Verschiebens des Teilstapels 50 bezüglich
des Reststapels 51 mittels der Stechzange 38 und der Trennzange 40, derart,
dass der Teilstapel 50 im Bereich seiner Schmalseite 35 über den Reststapel
51 übersteht. Insofern verfahren die beiden den Teilstapel 50 haltenden
Greifer 38 und 40, die geringfügig oberhalb des Reststapels 51 angeordnet
sind, horizontal und verschieben den Teilstapel 50 auf das, bezogen auf die
Längserstreckung des Teilstapels 50 schmale Klapplineal 42, das sich in seiner
horizontalen Klappposition befindet. In der vorgeschobenen Stellung des Teilstapels
50 schließt dieser in etwa mit der freien Kante 55 des Klapplineals 42
ab.
Es folgt dann der Verfahrensschritt des Bewegens des überstehenden Bereiches
des Teilstapels, somit des auf dem Klapplineal 42 befindlichen Bereiches
des Teilstapels 50 aus der Auflageebene des Teilstapels. Unter Auflageebene
des Teilstapels wird diejenige Ebene verstanden, die der auf dem Reststapel 51
aufliegende Teilstapelbereich mit dem Reststapel 51 gemeinsam hat. Dieser
Verfahrensschritt wird durch das Hochschwenken des Klapplineals 42 in seine
vertikale Stellung herbeigeführt, wie es in Figur 3 veranschaulicht ist. Durch die
Biegung des Teilstapels 50 im Übergang vom Reststapel 51 zum Klapplineal 52
ergibt sich eine geschuppte Anordnung der einzelnen Blätter 3 des Teilstapels
50 im Bereich der Schmalseite 35 des Teilstapels 50.
Es folgt dann der Verfahrensschritt des Ergreifens des überstehenden Bereiches
des Teilstapels 50 mittels der Greifer 47 und 48, die dem Zangenportal 23
zugeordnet sind. Diese Greifer befinden sich zunächst in der Schwenkposition
gemäß Darstellung in Figur 3. Die Greifer 47 und 48 werden abgesenkt und
hierbei die jeweils äußere Greiferzunge in eine Ausnehmung 56 des Klapplineals
42 eingeführt. Dann werden die beiden Greifer 47 und 48 geschlossen, anschließend
das Klapplineal 42 in seine horizontale Stellung zurückgeschwenkt.
Es folgt der Verfahrensschritt des Rückschwenkes des ergriffenen überstehenden
Bereiches der mit der Bezugsziffer 57 bezeichnet ist. Die nach wie vor in
geschuppter Anordnung befindlichen Blätter 3 des mittels der Greifer 47 und 48
erfassten überstehenden Bereiches 57 befinden sich nach dem Rückschwenken
wieder in ihrer Ausgangsstellung, somit der horizontalen Position. Grundsätzlich
ist es allerdings nicht erforderlich, dass die Greifer 47 und 48 den überstehenden
Bereich 57 exakt in diese horizontale Position zurückschwenken.
Vor dem Übergeben des in dieser Position befindlichen Teilstapels 50 auf den
Rütteltisch 4 werden die den Teilstapel 50 nach wie vor im Bereich der Seite 34
haltenden Greifer - Stechzange 38 und Trennzange 40 - durch zwei Greifer 45
und 46 ersetzt, die dem Zangenportal 23 zugeordnet sind. Diese greifen den
Teilstapel 50 zwischen der Stechzange 38 und der Trennzange 40. Bei deaktivierten
Blaslufteinrichtungen werden dann die Stechzange 38 und die Trennzange
40 gelöst und aus dem Bereich des Stapels 50 verfahren.
Im nachfolgenden Verfahrensabschnitt wird mittels der Greifer 45, 46, 47 und
48 der Teilstapel 50 vollständig vom Reststapel 51 abgehoben. Die mit ihrer
Greifebene im wesentlichen horizontal orientierten Greiferpaare 43 und 44 werden
etwas auseinander bewegt, so dass, wie in Figur 3 zu einem späteren Verfahrensschritt
verdeutlicht, das jeweils obere Blatt 3 des Teilstapels 50 gespannt
ist, während die weiter unten befindlichen Blätter 3 zunehmend durchhängen.
Ergänzend zu dem Aufbrechen des Teilstapels 50 durch das Schuppen
im überstehenden Bereich 57 erfolgt durch den zuletzt beschriebenen Verfahrensabschnitt
das vollständige Aufbrechen des Teilstapels 50. Zusätzlich
können, bei vollständig abgehobenem Teilstapel 50 die Greifer 45 bis 48 zueinander
bewegt werden, um das Aufbrechen weiter zu unterstützen.
Aus Gründen zeichnerischer Vereinfachung ist der Tisch 7 des Rütteltischs 4
nur um dessen Querachse 11 geneigt dargestellt. In der Realität erfolgt gleichfalls
eine Schwenkung des Tisches 7 um seine Längsachse 10, so dass die
Ecke 17 den tiefsten Punkt des Tisches 7 darstellt. Auf den so positionierten
Tisch wird der Teilstapel 50 im nächsten Verfahrensschritt abgelegt. Dies bedeutet,
dass der angehobene Teilstapel 50 durch Verfahren des in der Schiene
19 gelagerten Zangenportals 23 in den Bereich oberhalb des Rütteltisches 4
verfahren wird, wobei, aufgrund der vertikalen Verfahrbarkeit des Zangenportals
23 und dessen kardanischer Aufhängung im Kardangelenk 22 eine parallele
Position der Greifebenen der Greifer 45, 46, 47, 48 zur Oberfläche 8 des Tisches
7 anfahrbar ist. Die Greifer werden in einem solchen Abstand zur Oberfläche
8 des Tisches 7 positioniert, dass der Teilstapel 50 in seinem unteren
durchhängenden Bereich gerade auf dem Tisch 7 aufliegt. Der Teilstapel 50
wird in einem solchen Abstand zum Seitenanschlag 13 positioniert, dass ausreichend
Platz bleibt, zunächst die Greifer 47 und 48 zeitgleich zu öffnen. Damit
ist der Teilstapel 50 nur mittels der beiden anderen Greifer 45 und 46 gehalten.
Anschließend wird das Zangenportal 23 so bewegt, dass die beiden Greifer 45,
46 den Teilstapel 50 mit seiner Ecke 33 in die zwischen den Seitenanschlägen
12 und 13 gebildete Ecke des Rütteltischs 4 positionieren. Erst dann werden die
beiden Greifer 45 und 46 zeitgleich gelöst.
Das Zangenportal 23 fährt zum Reststapel 51, der nunmehr als Gesamtstapel
anzusehen ist, zurück und es wird der Teilstapel 50 auf dem Rütteltisch 4 gerüttelt.
Gegebenenfalls hebt der Stapellift 26 die Palette 1 auf ein etwas höheres
Niveau, so dass der nächste Teilstapel vom Gesamtstapel auf geeigneter Höhe
abgenommen werden kann.
In den Figuren 2 und 3 sind aus Gründen zeichnerischer Vereinfachung jeweils
zwei unterschiedliche Positionen von Zangenportal 23 und Greiferpaaren 43, 44
veranschaulicht.