Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum
Bestücken eines Kartonagenstapels mit Etiketten und/oder
Musterproben gemäß dem Oberbegriff der Patentansprüche 1 bzw.
8.
Faltschachteln aus Wellpappe oder Karton, die als Umverpackung
für eine Vielzahl von Waren oder Gütern Verwendung finden,
werden gewöhnlich in zwei örtlich und zeitlich getrennten
Schritten hergestellt, einem ersten Schritt, bei dem der für
eine bestimmte Faltschachtel benötigte Zuschnitt aus einer
Wellpappe- oder Kartonbahn ausgestanzt, gefaltet, geklebt und
bedruckt wird und bei dem die nachfolgend allgemein als
Kartonagen bezeichneten zusammengefalteten Schachteln zu
mehreren über- und nebeneinander auf eine Transportpalette
gestapelt werden, um sie zum Ort der Verpackung der Waren oder
Güter zu transportieren, wo sie dann in einem zweiten Schritt
aufgerichtet werden, um sie zu befüllen und anschließend zu
verschließen.
Bei größeren Stückzahlen erfolgt das Ausstanzen, Falten, Kleben
und Bedrucken der Faltschachtelzuschnitte beim ersten
Herstellungsschritt gewöhnlich in sogenannten In-Line-Kartonagenfertigungsmaschinen,
in denen sämtliche der gerade
genannten Bearbeitungsvorgänge nacheinander vorgenommen werden.
Nach dem Austritt aus der Maschine werden die fertiggestellten
und flächig zusammengefalteten Kartonagen gewöhnlich zu
mehreren zu Kartonagenbündeln oder Kartonagenstapeln
übereinandergelegt, die dann von einem Palettierroboter einzeln
oder zu mehreren ergriffen und in einem gewünschten Packmuster
auf einer Transportpalette abgesetzt werden. Um den
fertiggestellten Kartonagenstapel auf der Palette
zusammenzuhalten, wird dieser nach der Palettierung gewöhnlich
noch mit durchsichtiger Folie umwickelt. Da von der Seite her
jedoch nur die Falzkanten oder Schnittkanten der Kartonagen im
Stapel sichtbar sind und daher die Art der gestapelten
Kartonagen sowie andere Einzelheiten, wie Abmessungen,
Material, Falzung oder Bedruckung, nur schlecht erkannt werden
können, ist es üblich, den fertigen Kartonagenstapel vor dem
Umwickeln mit Folie mit Etiketten und/oder Musterproben zu
bestücken, welche diese Informationen gut sichtbar darbieten.
Als Etiketten werden dabei Papierbogen bezeichnet, zum Beispiel
im Format DIN A3, die mit einer Beschriftung versehen sind,
beispielsweise einer Zeichnung von einer der gestapelten
Kartonagen oder des daraus aufzurichtenden Kartons und einer
Angabe der Abmessungen und der Art des verwendeten Materials,
während als Musterproben einzelne Kartonagen oder Teile
derselben von der Art der jeweils gestapelten Kartonagen
bezeichnet werden. Zur Bestückung des Kartonagenstapels mit den
Etiketten und/oder Musterproben werden gewöhnlich vier
Exemplare derselben an den vier äußeren Seitenflächen des
Kartonagenstapels angebracht, indem sie entlang einer Falzlinie
im rechten Winkel gefaltet und mit einem auf einer Seite der
Falzlinie liegenden Halteteil, bei Musterproben gewöhnlich
einer Klappe des aufzurichtenden Kartons, zwischen zwei
benachbarte Kartonagenlagen im Stapel eingeschoben werden,
während ein auf der anderen Seite der Falzlinie angeordneter
und über die Seitenfläche des Kartonagenstapels überstehender
Schrift- bzw. Musterteil entlang der Seitenfläche des Stapels
nach unten abgeknickt wird, so dass nach dem Umwickeln des
Stapels mit Folie durch diese hindurch die Beschriftung der
Etiketten bzw. ein großer Teil der Musterproben gut sichtbar
ist und eine leichte Identifizierung der Kartonagen gestattet.
Als nachteilig wird dabei jedoch angesehen, dass eine derartige
Bestückung der Kartonagenstapel mit den Etiketten und/oder
Musterproben von Hand vorgenommen werden muss.
Ausgehend hiervon liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein
Verfahren der eingangs genannten Art dahingehend zu verbessern,
dass sich Kartonagenstapel maschinell und vorzugsweise
automatisiert mit Etiketten und/oder Musterproben bestücken
lassen, und eine zu diesem Zweck geeignete Vorrichtung zu
entwickeln.
Diese Aufgabe wird in Bezug auf das Verfahren erfindungsgemäß
dadurch gelöst, dass die jeweiligen Etiketten und/oder
Musterproben nach einer teilweisen Fertigstellung des
Kartonagenstapels ergriffen und von oben her so auf dem
teilweise fertiggestellten Kartonagenstapels abgelegt werden,
dass ihr Halteteil die Oberseite des Kartonagenstapels
überlappt und ihr Schrift- bzw. Musterteil über eine seiner
Seitenflächen übersteht. Anschließend können dann weitere
Kartonagenlagen über den Halteteilen der Etiketten und/oder
Musterproben abgelegt werden, so dass diese wie im Stand der
Technik zwischen zwei übereinander angeordneten Lagen von
Kartonagen festgehalten werden. Vorzugsweise werden die
Etiketten und/oder Musterproben von einer Greifereinrichtung
ergriffen und auf der Oberseite des Kartonagenstapels abgelegt,
nach deren Entfernen die weiteren Kartonagenlagen über den
Halteteilen der Etiketten und/oder Musterproben abgelegt
werden.
Um zu verhindern, dass die Etiketten und/oder Musterproben bis
zum Auflegen der nächsten Kartonagenlage verrutschen oder zu
Boden fallen, kann der Halteteil von jedem Etikett bzw. jeder
Musterprobe durch Haftreibung auf der Oberseite des teilweise
fertiggestellten Kartonagenstapels festgehalten werden,
vorzugsweise indem man ihn um einiges größer und damit schwerer
als den Schrift- bzw. Musterteil jedes Etiketts bzw. jeder
Musterprobe macht. Eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung
sieht jedoch vor, dass der Halteteil von jedem Etikett bzw.
jeder Musterprobe an der Oberseite des teilweise
fertiggestellten Kartonagenstapels fixiert wird, und zwar
vorzugsweise durch Festkleben, indem zweckmäßig vor dem Ablegen
der Etiketten und/oder Musterproben ein Kleber auf die dem
Stapel zugewandte Unterseite des Halteteils von jedem Etikett
bzw. jeder Musterprobe aufgebracht und der Halteteil während
des Ablegens der Etiketten und/oder Musterproben leicht gegen
die Oberseite des Stapels angepresst wird.
Um zu verhindern, dass die Kartonagen, welche vor dem Ablegen
der Etiketten und/oder Musterproben die Oberseite des Stapels
bilden, durch den Kleber beschädigt werden, kann entweder ein
wiederablösbarer Kleber verwendet werden, wie beispielsweise
nach Art des Klebers auf sogenannten Post-It-Aufklebern oder
ein bereits etwas abgekühlter, jedoch noch leicht klebriger
Heißkleber, oder es kann vor dem Ergreifen und Ablegen der
Etiketten und/oder Musterproben ein Schonbogen auf der
Oberseite des teilweise fertiggestellten Kartonagenstapels
abgelegt werden, auf dem anschließend die Etiketten und/oder
Musterproben abgelegt und mit ihren Halteteilen festgeklebt
werden, wobei zum Ablegen der Etiketten und/oder Musterbogen
und zum Auflegen der Schonbogen vorzugsweise dieselbe
Greifereinrichtung verwendet wird. Grundsätzlich ist es auch
möglich, die Etiketten und/oder Musterproben bereits zuvor an
anderer Stelle auf einem Schonbogen oder bei Stapeln aus
einzelnen übereinanderliegenden Kartonagen auf einer der
Kartonagen selbst festzukleben und sie dann zusammen mit dem
Schonbogen oder dieser Kartonage auf der Oberseite des
teilweise fertiggestellten Stapels abzulegen.
Zum Ergreifen eines Etiketts oder einer Musterprobe weist die
Greifereinrichtung mindestens einen Sauggreifer auf, der an den
Halteteil des Etiketts bzw. der Musterprobe angenähert und dann
mit einem Unterdruck beaufschlagt wird, um das Etikett bzw. die
Musterprobe bis zum Ablegen auf der Oberseite des Stapels gegen
den Sauggreifer anliegend festzuhalten. Vorzugsweise wird jedes
Etikett bzw. jede Musterprobe mit Hilfe von mehreren
Sauggreifern ergriffen, die nicht nur mit seinem Halteteil
sondern auch mit seinem Schrift- bzw. Musterteil in Eingriff
treten, wobei der letztere beim Ergreifen zweckmäßig in einer
Ebene mit dem Halteteil angeordnet ist und nach dem Ablegen des
Etiketts bzw. der Musterprobe entlang einer zuvor hergestellten
Falzlinie zwischen den beiden Teilen nach unten klappt oder
mittels eines geeigneten Stellglieds der Greifereinrichtung
nach unten gedrückt wird.
Dies gestattet es, mehrere Etiketten und/oder Musterproben
flächig übereinander auf einer Aufnahmefläche zu stapeln, wo
sie bei Bedarf von der Greifereinrichtung ergriffen und auf der
Oberseite eines teilweise fertiggestellten Kartonagenstapels
abgelegt werden können.
Eine weitere, besonders bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung
sieht vor, dass immer gleichzeitig mehrere Etiketten und/oder
Musterproben ergriffen und auf der Oberseite des Stapels
abgelegt werden, wobei ihre Schrift- bzw. Musterteile über
verschiedene Seitenflächen des Kartonagenstapels überstehen.
Dies ermöglicht es, den Stapel gleichzeitig an mehreren Seiten
mit Etiketten und/oder Musterproben zu bestücken, vorzugsweise
an allen vier Seiten.
Um zu vermeiden, dass die Etiketten und/oder Musterproben für
jede gewünschte Querschnittsabmessung des zu bestückenden
Kartonagenstapels in entsprechenden Aufnahmepositionen auf der
Aufnahmefläche angeordnet werden müssen, ist gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen,
dass die Etiketten und/oder Musterproben in einem vorgegebenen
Muster auf der Aufnahmefläche liegen und nach dem Ergreifen
auseinander bewegt werden, um sie in die jeweils gewünschten
Ablagepositionen zu bringen, in denen sich ihre Halteteile über
der Oberseite des Kartonagenstapels befinden und ihre Schrift-
bzw. Musterteile über dessen Seitenflächen überstehen.
Vorzugsweise ist dieses vorgegebene Muster auf der
Aufnahmefläche so gewählt, dass sämtliche gleichzeitig von der
Greifereinrichtung ergriffenen Etiketten und/oder Musterproben
in einer Richtung über zwei Kleberauftragsvorrichtungen hinweg
bewegt werden können, wo sie schrittweise angehalten und
jeweils auf ihrer Unterseite mit mindestens einem und
vorzugsweise zwei oder mehr Kleberpunkten versehen werden.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist durch eine bewegliche
Greifereinrichtung gekennzeichnet, die mindestens ein im
Abstand vom Kartonagenstapel auf einer Aufnahmefläche liegendes
Etikett bzw. eine Musterprobe ergreift und so auf dem teilweise
fertiggestellten Kartonagenstapel ablegt, dass ihr Halteteil
die Oberseite des Stapels überlappt und ihr Schrift- bzw.
Musterteil über eine seiner Seitenflächen übersteht.
Eine weitere bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor,
dass die Greifereinrichtung mehrere Sauggreifer umfasst, die
nach einer Annäherung an eine Mehrzahl von auf einer
Aufnahmefläche liegenden Etiketten und/oder Musterproben mit
einem Unterdruck beaufschlagbar sind, um die Etiketten bzw.
Musterproben bis zum Ablegen auf der Oberseite des Stapels
gegen die Sauggreifer anliegend festzuhalten.
Bevorzugt weist die Greifereinrichtung eine Mehrzahl von
Aufnahme- und Ablageeinheiten für Etiketten und/oder
Musterproben auf, die jeweils mit mehreren Sauggreifern
bestückt sind und sich in zwei orthogonalen horizontalen
Richtungen auseinander bewegen lassen, um die in einem
vorgegebenen Muster nahe beieinander auf der Aufnahmefläche
abgelegten Etiketten und/oder Musterproben nach ihrem Ergreifen
in die gewünschten, von Stapel zu Stapel entsprechend dessen
Querschnittsabmessungen variierenden Ablagepositionen zu
bewegen, in denen sich ihre Halteteile über der Oberseite des
Kartonagenstapels befinden und ihre Schrift- bzw. Musterteile
über dessen Seitenflächen überstehen.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung
ist die Greifereinrichtung in seitlicher Richtung zwischen der
Aufnahmefläche für die zu ergreifenden Etiketten und/oder
Musterproben und der Oberseite des teilweise fertiggestellten
Kartonagenstapels hin und her bewegbar und weist vorzugsweise
eine Linearführung für ein vertikales Tragelement auf, das
entlang der Führung in die Nähe der Aufnahmefläche bzw. in die
Nähe des Kartonagenstapels verfahrbar ist. Die Linearführung
ist bevorzugt in geringer Höhe angeordnet, so dass der
Kartonagenstapel für einen Palettierroboter von allen Seiten
her frei zugänglich ist, nachdem das Tragelement mit der
Greifereinrichtung nach dem Ablegen der Etiketten und/oder
Musterproben wieder vom Stapel weg bewegt worden ist. Das
Tragelement trägt bevorzugt einen mit den Aufnahme- und
Ablageeinheiten für die Etiketten und/oder Musterproben
bestückten Ausleger, der zweckmäßig horizontal ausgerichtet und
vertikal beweglich ist, so dass er sich zum Aufnehmen der
Etiketten und/oder Musterproben über die oder mehrere
Aufnahmeflächen und zum Ablegen derselben über die Oberseite
des Kartonagenstapels verfahren lässt.
Die Auflagefläche ist bevorzugt Teil eines im seitlichen
Abstand vom Kartonagenstapel angeordneten Aufnahmetischs, der
zusätzlich mit einer oder mehreren Kleberauftragsvorrichtungen
ausgestattet sein kann, um die Etiketten und/oder Musterproben
nach dem Ergreifen durch die Sauggreifer der Aufnahme- und
Ablageeinheiten auf ihrer Unterseite mit einem oder mehreren
Kleberpunkten zu versehen, die beim Ablegen der Etiketten
und/oder Musterproben auf der Oberseite des Kartonagenstapels
dafür sorgen, dass die Etiketten und/oder Musterproben bis zum
Auflegen der nächsten Kartonagenlage nicht verrutschen oder vom
Stapel fallen.
Um zu gewährleisten, dass die auf der Aufnahmefläche liegenden
Etiketten und/oder Musterproben stets an derselben Stelle von
den Sauggreifern der Greifereinrichtung aufgenommen werden
können, ist die Aufnahmefläche zumindest für kleinere Etiketten
oder Musterproben zweckmäßig mit nach oben offenen, die
Etiketten oder Musterproben enthaltenden Kassetten bestückt,
deren Ausrichtung bevorzugt der Ausrichtung der aus den
Kassetten entnommenen und auf dem Kartonagenstapel abgelegten
Etiketten oder Musterproben entspricht, deren Abstand jedoch
zweckmäßig kleiner als der Abstand der auf der Oberseite des
Stapels abgelegten Etiketten oder Musterproben ist. Größere
Musterproben können ggf. separat auf der Aufnahmefläche
abgelegt werden, um sie dort mit der Greifereinrichtung
aufzunehmen.
Wenn die abzulegenden Etiketten und/oder Musterproben
unterschiedliche Beschriftungen tragen bzw. unterschiedliche
Größen aufweisen, kann der Auflagetisch mit einer Mehrzahl von
im Abstand über- und/oder nebeneinander angeordneten, zur
Oberseite des Kartonagenstapels parallelen Tischplatten
versehen werden, die jeweils mit unterschiedlichen Kassetten
bestückt werden können.
Da es sehr viele unterschiedliche Arten von Kartonagen gibt,
die teilweise sehr groß bemessen sind, und insbesondere in
diesem letzteren Fall zweckmäßig bereits in vorgeknicktem
Zustand auf der Aufnahmefläche positioniert werden sollten,
wird es beim Anbringen von Musterproben nicht immer möglich
sein, die Aufnahmefläche mit mehr als einer oder zwei
vorbereiteten Musterproben zu bestücken, so dass ggf. eine
weitere Greifereinheit vorgesehen werden kann, um während des
Bestückens des Stapels mit einer Musterprobe eine weitere zur
Bestückung vorgesehene Musterprobe zur Aufnahmefläche
zuzuführen.
Um zu vermeiden, dass beim Bestücken eines Kartonagenstapels
mit sehr großen Musterproben entweder nur ein Teil der äußeren
Seitenflächen des Stapels mit einer Musterprobe bestückt werden
kann oder die Greifereinrichtung von mehreren Seiten her an den
Stapel angenähert werden muss, sieht eine weitere vorteilhafte
Ausgestaltung der Erfindung vor, den Stapel bzw. die als
Unterlage dienende Transportpalette auf einen Drehteller zu
stellen, der jeweils vor dem Ablegen einer einzeln von der
Greifereinrichtung ergriffenen Musterprobe um 90 Grad gedreht
werden kann.
Allgemein erfolgt das Ablegen der Etiketten und/oder
Musterproben durch die Greifereinrichtung immer in den Pausen,
in denen sich der Greifer des zum Palettieren der Kartonagen
dienenden Palettierroboters nicht in der Nähe der zu beladenden
Transportpalette befindet, um den Arbeitstakt des Roboters
nicht zu stören.
Im folgenden wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1: eine teilweise weggeschnittene perspektivische Ansicht
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Bestücken eines
Kartonagenstapels auf einer Palette mit Etiketten und/oder
Musterproben; Fig. 2: eine perspektivische Ansicht von Teilen einer
Greifereinrichtung zum Ergreifen von Etiketten und/oder
Musterproben sowie zum Ablegen derselben auf dem teilweise
fertiggestellten Kartonagenstapel.
Die in der Zeichnung dargestellte Vorrichtung 2 dient zum
Bestücken von Kartonagenstapeln 4 auf Paletten 6 mit Etiketten
8 und/oder Musterproben (nicht dargestellt), welche die
Identifizierung der im jeweiligen Stapel 4 enthaltenen
Kartonagen 10 erleichtern.
Bei den Etiketten 8 kann es sich zum Beispiel um Papierbogen 12
(Fig. 2) im Format DIN A3 handeln, die in ihrer Mitte eine
vorgeprägte oder perforierte Falzlinie 14 aufweisen, welche die
Bogen 12 in zwei Teile unterteilt, nämlich einen Halteteil 16,
der nach der Bestückung des Stapels 4 mit den Etiketten 8
zwischen zwei übereinander angeordneten Kartonagen 10 des
Stapels 4 festgehalten wird, sowie einen Schriftteil 18 mit
aufgedruckten Angaben (nicht dargestellt) über die Art, die
Abmessungen und das Material der Kartonagen 10 im Stapel 4, der
nach der Bestückung des Stapels 4 mit den Etiketten 8 über eine
benachbarte Seitenfläche 20 des Stapels 4 übersteht und dort
vertikal nach unten hängt, so dass die Beschriftung nach außen
weist und für einen Betrachter durch eine um den Stapel 4
herumgewickelte Schrumpffolie (nicht dargestellt) hindurch
lesbar ist. Bei den Musterproben handelt es sich um dieselben
Kartonagen 10, wie diejenigen des Stapels 4, die nach dessen
Bestückung mit einer als Halteteil dienenden Verschlussklappe
oder dergleichen zwischen zwei übereinander liegende Kartonagen
10 des Stapels 4 eingreifen, wobei der als Musterteil dienende
Rest nach außen über die benachbarte Seitenfläche 20 übersteht
und gegen diese anliegend nach unten geklappt ist.
Um eine maschinelle Bestückung der auf der Palette 6 gebildeten
Stapel 4 mit den Etiketten 8 oder Musterproben zu ermöglichen,
werden anders als bisher nicht nach der Fertigstellung des
Stapels 4 an dessen vier Seitenflächen 20 die Halteteile 16 der
Etiketten 8 oder Musterteile von außen her von Hand zwischen
zwei benachbarte Kartonagenlagen geschoben. Statt dessen werden
die Etiketten 8 oder Musterproben auf der Oberseite 22 des
teilweise fertiggestellten Stapels 4 abgelegt, zum Beispiel
wenn dieser einschließlich Palette 6 etwa eine Höhe aufweist,
die der Augenhöhe eines durchschnittlichen Betrachters
entspricht.
Das Ablegen der Etiketten 8 oder Musterproben auf dem Stapel 4
erfolgt mit Hilfe einer Greifereinrichtung 24 der Vorrichtung
2, die bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel aus vier
Etikettenkassetten 26 auf der Oberseite einer Tischplatte 28
eines Aufnahmetischs 30 jeweils gleichzeitig ein Etikett 8
ergreift, die vier Etiketten 8 aus den Kassetten 26 heraus
anhebt, sie dann nacheinander in einer Richtung über zwei
Kleberauftragsdüsen 32 bewegt, um die Unterseiten der Etiketten
8 jeweils mit zwei Kleberpunkten (nicht sichtbar) zu versehen,
bevor die Greifereinrichtung 24 entlang einer in geringem
Abstand parallel zum Boden und zu einer Seitenfläche 20 des
Stapels 4 und der Palette 6 verlaufenden Führungsschiene 34 in
die Nähe des teilweise fertiggestellten Kartonagenstapels 4
verfahren wird, um die Etiketten 8 auf dessen Oberseite 22
abzulegen und ihre die Oberseite 22 überlappenden Halteteile 16
mittels der Kleberpunkte vorübergehend zu fixieren, bis von
einem Palettierroboter (nicht dargestellt) weitere Kartonagen
10 auf der Oberseite 22 des Stapels 4 abgelegt und die
Halteteile 16 dabei zusätzlich zwischen den Kartonagen 10
festgeklemmt werden.
Die Greifereinrichtung 24 besteht im Wesentlichen aus einer
motorisch entlang der Führungsschiene 34 verfahrbaren
vertikalen Tragsäule 36, sowie einem an der Seite des
Aufnahmetischs 30 und des Kartonagenstapels 4 über die
Tragsäule 36 überstehenden und entlang der Tragsäule 36 in
vertikaler Richtung verfahrbaren Ausleger 38, der insgesamt
vier Aufnahme- und Ablageeinheiten 40 (Fig. 2) für Etiketten 8
oder Musterproben trägt, die nur unvollständig und nur zum Teil
dargestellt sind. Die Aufnahme- und Ablageeinheiten 40 sind
jeweils mit mehreren nach unten weisenden und mit Unterdruck
beaufschlagbaren Sauggreifern 42, 44 ausgestattet und können
mit Hilfe von zwei am Ausleger 38 montierten, getrennt
ansteuerbaren Stellmotoren (nicht dargestellt) paarweise in
zwei zueinander orthogonalen Richtungen A und B auseinander und
zusammen bewegt werden, wobei eine (A) der beiden Richtungen
senkrecht zur Führungsschiene 34 und die andere (B) parallel
dazu verläuft.
Bei dem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel
weist jede Aufnahme- und Ablageeinheit 40 drei im Abstand
voneinander an den Ecken eines Dreiecks angeordnete kleinere
Sauggreifer 42 auf (vgl. Fig. 2), von denen zwei auf den
Halteteil 16 und einer auf den Schriftteil 18 eines zu
ergreifenden Etiketts 8 abgesenkt werden, um dieses Etikett 8
anschließend durch Anlegen eines Unterdrucks an allen drei
Sauggreifern 42 aufzunehmen. Darüber hinaus weist jede
Aufnahme- und Ablageeinheit 40 einige größere Sauggreifer 44
auf, die einzeln zum Ergreifen des Halteteils von größeren
Musterproben oder gemeinsam zum Ergreifen von Schonbogen (nicht
dargestellt) dienen, die von der Greifereinrichtung 24 von
einem oder mehreren, ebenfalls neben der Führungsschiene 34
angeordneten Schonbogenstapeln (nicht dargestellt) aufgenommen
und jeweils nach dem Absetzen einer dickeren Lage von
Kartonagen auf die gesamte Oberseite 22 des teilweise oder
vollständig fertiggestellten Kartonagenstapels 4 aufgelegt
werden.
Der Aufnahmetisch 30 weist mehrere weitere, im vertikalen
Abstand von der Tischplatte 28 angeordnete Tischplatten auf,
von denen in Fig. 1 nur eine bei 46 dargestellt ist. Auf jeder
Tischplatte sind vier Kassetten 26 für unterschiedliche
Etiketten 8 oder Musterproben angeordnet, wie in Fig. 1 für die
Tischplatte 28 dargestellt, so dass der Ausleger 38 zum
Ergreifen der gewünschten Etiketten 8 oder Musterproben in eine
über der jeweiligen Tischplatte 28, 46 befindliche Position
verfahren und dann abgesenkt wird, um die Sauggreifer 42 der
Aufnahme- und Ablageeinheiten 40 mit den Etiketten 8 in den
Kassetten 26 in Kontakt zu bringen. Soweit möglich sind die
Kassetten 26 auf den einzelnen Tischplatten 28, 46 immer so
angeordnet, dass die vier Aufnahme- und Ablageeinheiten 40 beim
Aufnehmen der Etiketten 8 oder Musterproben jeweils die
gleichen Positionen einnehmen, so dass ein Einprogrammieren
unterschiedlicher Aufnahmepositionen entbehrlich ist.
Die Anordnung der Kassetten 26 auf den Tischplatten 28, 46 ist
weiter so gewählt, dass ihre Ausrichtung der Ausrichtung der
Etiketten 8 in deren Ablageposition auf der Oberseite 20 des
Stapels 4 entspricht. Das heißt, die Falzlinien 14 der
Etiketten 8 in den Kassetten 26 sind jeweils parallel zu der
Seitenfläche 20 des Kartonagenstapels 4 ausgerichtet, an der
das jeweilige Etikett 8 abgelegt werden soll. Aus Platzgründen
sind die Abstände zwischen den Kassetten 26 auf den
Tischplatten 28, 46 kleiner als die Abstände zwischen den
Ablagepositionen der einzelnen Etiketten 8 oder Musterproben
auf dem Stapel 4, was durch eine horizontale
Auseinanderbewegung der Aufnahme- und Ablageeinheiten 40 beim
Transport zum Kartonagenstapel 4 im gewünschten Maß kompensiert
werden kann.
Außerdem ist die Anordnung so gewählt, dass zwei der Kassetten
26 aus entgegengesetzten Richtungen teilweise in einen zwischen
den beiden anderen Kassetten 26 frei bleibenden Zwischenraum 50
eingreifen, wobei der Abstand der einander zugewandten Ränder
der Etiketten 8 in diesen zuletzt genannten Kassetten 26
kleiner als der Abstand der beiden Kleberauftragsdüsen 32 in
dieser Richtung ist, so dass die von den Sauggreifern 42 der
Aufnahme- und Ablageeinheiten 40 aus jeder der vier Kassetten
26 aufgenommenen Etiketten 8 durch eine schrittweise Bewegung
der Tragsäule 36 und des Auslegers 38 entlang der
Führungsschiene 34 in Richtung des Kartonagenstapels 4
nacheinander über das Paar von Kleberauftragsdüsen 32 hinweg
bewegt werden können, um dabei auf die Unterseiten jedes
Etiketts 8 zwei Kleberpunkte aufzuspritzen, die in einer zur
Falzlinie 14 parallelen Richtung nebeneinander auf dem
Halteteil 16 der Etiketten 8 angeordnet sind.
Bei dem Kleber handelt es sich zweckmäßig um einen Heißleim,
der bis zum Erreichen des Kartonagenstapels 4 schon soweit
abgekühlt ist, dass er nur noch mit geringer Haftkraft an der
Oberseite der Kartonagen 10 haftet, wobei diese Haftkraft
jedoch ausreicht, um die Halteteile 16 der Etiketten 8 und/oder
Musterproben bis zum Auflegen der nachfolgenden Lage von
Kartonagen 10 auf der Stapeloberseite 22 zu fixieren. Auf der
anderen Seite bleiben die Kleberpunkte beim späteren Ablösen
der Etiketten 8 oder Musterproben vollständig an diesen haften,
ohne dass es zu einer Beschädigung der Kartonagen 10 oder zum
Anhaften von Kleberüberresten an diesen kommt.