Die Erfindung betrifft eine Betätigungseinrichtung für ein
Kraftfahrzeug-Schließsystem mit wenigstens einem eine Annäherung
oder Berührung durch einen Bediener sensierenden Sensor,
insbesondere in Kombination mit einem schlüssellosen Zugangssystem
("Keyless Entry / Go"-Schließsystem), sowie ein Verfahren
zur Anzeige eines Betriebszustands eines Kraftfahrzeug-Schließsystems.
Bei modernen Schließsystemen für Kraftfahrzeuge werden im
immer zunehmenderen Maße sogenannte elektronische Schlüssel
mit Funkübertragung verwendet ("Keyless Entry / Go"-Schließsysteme).
Dabei führt ein Bediener eine Chipkarte mit einem
eingebauten Funk-Sende- und -Empfangsteil (RF-ID-Karte) mit
sich, wobei zum Öffnen oder Verriegeln der Tür ein Entriegelungs-
bzw. Verriegelungsvorgang des Kraftfahrzeug-Schließsystems
durch Ziehen am Türgriff oder durch Aktivieren
von im oder am Türgriff vorhandener Sensoren eingeleitet
wird.
Aus der DE-OS 100 51 055 A1 ist eine Vorrichtung zum Einleiten
eines Öffnungs- und Verriegelungsvorgangs eines Kraftfahrzeugs
bekannt geworden, bei der eine erste und eine zweite
Annäherungssensorik eingesetzt werden soll, die ein Entriegelungswunschsignal
zur Einleitung eines Öffnungsvorgangs
eines Schließsystems eines Kraftfahrzeugs erzeugt, und entsprechend
ein Verriegelungswunschsignal erzeugt, je nachdem,
welcher Sensorik sich ein Bediener nähert.
Nachteilhaft ist dabei, dass keinerlei Rückkopplung für den
Bediener erzeugt wird, in welchem Betriebszustand sich das
Schließsystem befindet.
Nach dem bekannten Stand der Technik nach EP 1 235 190 A1 ist
ebenfalls eine schlüssellose Betätigungs- und Schließeinrichtung
für Kraftfahrzeuge bekannt geworden, bei der ein bedienerspezifischer
vom Bediener mitgeführter Datenträger als
schlüsselloses fernabgefragtes Zugangselement mit einem kapazitiven
Sensor an einem Türgriff zusammen eine Verriegelung
und Entriegelung der Schließeinrichtung bewirkt, wobei der
Start der Datenabfrage des Datenträgers durch Abstandsänderungen
zu Elektroden des kapazitiven Sensors im Türgriff hervorgerufen
wird. Auch hier wird dem Bediener jedoch nicht der
aktuelle Betriebszustand der Schließeinrichtung unmittelbar
mitgeteilt.
Im weiteren bekannten Stand der Technik nach DE-OS 197 57 294
A1 ist ein elektronisches Diebstahlschutzsystem für Kraftfahrzeuge
bekannt geworden, bei dem ein Dialog zwischen einem
fahrzeugfesten Steuergerät und einem vom Benutzter mitgeführten
Berechtigungsbauteil zur Erkennung der Berechtigung
stattfindet. Dabei soll das mitgeführte Berechtigungsbauteil
den Empfang eines Abfragesignals mittels haptischer Signale
fühlbar signalisieren können. Zur Erzeugung des haptischen
Signals ist ein mechanischer Schwinger in dem Berechtigungsbauteil
vorgeschlagen. Der mechanische Schwinger soll dabei
aktiviert werden, sobald das Berechtigungsbauteil ein Anfragesignal
des fahrzeugfesten Steuergerätes empfängt. Dabei
muss jedoch das Berechtigungsbauteil am Körper des Bedieners
anliegen, damit dieser das haptische Signal wahrnehmen kann.
Das ist umständlich und dient nicht einer zeit- und zustandsnahen
Informationsmitteilung.
Dabei ist im gesamten Stand der Technik nachteilig, dass der
Bediener nicht zweifelsfrei aktionsnah merkt oder mitgeteilt
bekommt, wann der Entriegelungsprozess oder Verriegelungsprozess
abgeschlossen oder eingeleitet worden ist, bzw. ob die
Abfrage der Zugangsberechtigung mittels der RF-ID-Karte erfolgreich
verlaufen ist.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Betätigungseinrichtung für
ein Kraftfahrzeug-Schließsystem und ein Verfahren zur Anzeige
eines Betriebszustands eines Kraftfahrzeug-Schließsystems zur
Verfügung zu stellen, dass diese Nachteile mit möglichst einfachen
und effektiven Mitteln überwindet.
Diese Aufgabe wird durch eine Betätigungseinrichtung für ein
Kraftfahrzeug-Schließsystem mit den Merkmalen des Anspruchs 1
und durch ein Verfahren zur Anzeige eines Betriebszustands
eines Kraftfahrzeug-Schließsystems mit den Merkmalen des Anspruch
14 gelöst.
Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass ein aktiver haptischer
Signalgeber in oder an der Betätigungseinrichtung vorgesehen
ist, vermittels welchem dem Bediener Betriebszustände des
Kraftfahrzeug-Schließsystems angezeigt werden können. Aktiv
bedeutet dabei, dass das durch den Tastsinn wahrnehmbare Bestätigungssignal
durch einen steuerbaren Signalgeber in oder
an der Betätigungseinrichtung erzeugt wird. Dadurch wird eine
aktive Rückkopplung zum Bediener möglich, wodurch dieser gezielt
über bestimmte Betriebszustände des Kraftfahrzeug-Schließsystems
informiert werden kann.
Die Erfindung schlägt vor, dem Bediener eine aktiv generierte
Information in Abhängigkeit des Verriegelungs- oder Entriegelungsprozesses
darzubieten. Dadurch wird bei einem noch nicht
oder nicht vollständig entriegelten, einer Fahrzeugtür zugeordnetem
Kraftfahrzeug-Schließsystem ein mehrfaches Ziehen an
dem Türgriff durch den Bediener, der die abgeschlossene Entriegelung
nicht erkennen kann, vermeidbar gemacht, da der
Bediener den entsprechenden Betriebszustand angezeigt bekommt.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass
der aktive haptische Signalgeber ein Elektromotor mit von
diesem angetriebener Unwucht ist. So kann in besonders einfacher
Weise ein gut spürbares haptisches Signal erzeugt werden.
Eine ebenso vorteilhafte Ausgestaltung sieht vor, dass der
aktive haptische Signalgeber ein Piezoelement oder ein Miniaturlautsprecher
ist.
Eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass
die Betätigungseinrichtung im Türgriff, insbesondere im Türaußengriff,
eines Kraftfahrzeugs angeordnet ist.
Von Vorteil sind insbesondere bei einer Türausgestaltung ohne
Türgriff zwei Sensoren mit unterschiedlichem Erfassungsbereich
vorgesehen, wobei die Erfassungsbereiche insbesondere
zwei nebeneinander angeordnete Flächen sind. Somit können
unterschiedliche Betriebszustandswünsche vom Bediener durch
gezielte Aktivierung der Sensoren mitgeteilt werden.
Dem folgend sind die Erfassungsbereiche von Vorteil zum einen
der nach außen, der Fahrzeugtür des Kraftfahrzeugs abgewandte
Bereich des Türgriffs, und zum anderen der der Fahrzeugtür
des Kraftfahrzeugs zugewandte Bereich des Türgriffs.
Ebenso von Vorteil sind wenigstens einer der Sensoren und der
haptische Signalgeber durch ein einziges Piezoelement ausgebildet.
Hierdurch kann das Bauteil unter Einsparung weiterer
Komponenten beide Funktionen übernehmen.
Eine bevorzugte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass
eine Sende- und/oder Empfangsvorrichtung für ein Funksignal
einer RF-ID-Karte (Transponder) vorgesehen ist. Damit kann
eine Funkverbindung zu einem sogenannten elektronischen
Schlüssel zur Abfrage der Zugangsberechtigung aufgebaut werden.
Eine Steuerungs- und Auswerteelektronik ist gemäß einer bevorzugten
Ausgestaltung vorgesehen, die die gelieferten Signale
des/der Sensoren und/oder der Sende- und/oder Empfangsvorrichtung
auswertet.
Von Vorteil umfasst wenigstens ein Sensor zumindest eine
Elektrode, und ist insbesondere als Kondensator ausgebildet,
wobei insbesondere die Elektrode des Sensors durch eine
Elektrode des Piezoelements gebildet ist, wobei eine Annäherung
bzw. Betätigung durch einen Bediener durch eine dynamische
Kapazitätsauswertung sensiert wird.
Zur Verbindung und Kommunikation der Elemente untereinander
und zur Versorgung der einzelnen Elemente mit einer Betriebsspannung
sind die Sensoren und/oder der haptische Signalgeber
und/oder die Steuerungs- und Auswerteelektronik und/oder die
Sende- und/oder Empfangsvorrichtung miteinander über einen
gemeinsamen Datenbus verbunden, über den insbesondere auch
alle daran angeschlossenen Elemente mit der Betriebsspannung
versorgt werden. Dieser Datenbus ist zur Einsparung von zur
Datenübertragung notwendigen Einzelleitungen seriell ausgestaltet.
Der haptische Signalgeber ist gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung
in oder an einem insbesondere als Komponententräger
ausgebildeten Profilkörper ausgebildet, welcher Profilkörper
von dem den Körper der Betätigungseinrichtung bildenden
Material umgeben ist, wobei der haptische Signalgeber in
einem Hohlraum dichtend umschlossen ist.
Bevorzugterweise ist der als Elektromotor mit von diesem angetriebener
Unwucht ausgebildete haptische Signalgeber teilweise
mit einer Hülle umgeben, die dichtend mit einer Ausnehmung
in dem Profilkörper unter Bildung des Hohlraums verpresst
wird.
Gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren ist vorgesehen, dass
zur Anzeige eines Betriebszustands eines Kraftfahrzeug-Schließsystems,
insbesondere mittels einer Betätigungseinrichtung
nach einem der Ansprüche 1 bis 13, wenigstens ein an
oder in einer Betätigungseinrichtung für ein Kraftfahrzeug-Schließsystem
ausgebildeter, eine Annäherung oder Berührung
durch einen Bediener sensierenden Sensor abgefragt wird,
wobei nach erfolgter Detektion eines Signals zur Anzeige eines
ausgewählten Betriebszustandes des Kraftfahrzeug-Schließsystems
ein in oder an der Betätigungseinrichtung vorgesehener
aktiver haptischer Signalgeber betätigt wird.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung des Verfahrens sieht vor,
dass mittels einer Sende- und/oder Empfangsvorrichtung ein
getrennt von dem Kraftfahrzeug-Schließsystems ausgebildetes
schlüsselloses Zugangssystem ("Keyless Entry / Go" Schließsystem)
abgefragt wird, wobei eine Zugangsberechtigung des
Bedieners durch einen automatisierten Dialog zwischen Sendeund/oder
Empfangsvorrichtung und der getrennt ausgebildeten
RF-ID-Karte festgestellt wird.
Von Vorteil wird der Dialog zur Ermittlung der Zugangsberechtigung
mittels der Funkverbindung nach erfolgter Detektion
eines Signals an einem Sensor vollzogen.
Eine bevorzugte Ausgestaltung des Verfahrens sieht vor, dass
zwei Sensoren (äußerer und innerer) mit unterschiedlichem
Erfassungsbereich abgefragt werden, wobei die Erfassungsbereiche
zum einen der nach außen, einer Fahrzeugtür eines
Kraftfahrzeugs abgewandte Bereich eines Türgriffs ist, und
zum anderen der der Fahrzeugtür des Kraftfahrzeugs zugewandte
Bereich des Türgriffs ist. Von Vorteil kann der dem Fahrzeug
zugewandte Bereich der nach innen in Richtung Griffmulde gerichtete
Teil des Türgriffs sein.
Bei verriegeltem Zustand des Kraftfahrzeug-Schließsystems
wird gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung des Verfahrens
bei Detektion eines Signals am äußeren Sensor und/oder am
inneren Sensor eine Entriegelung des Kraftfahrzeug-Schließsystems
eingeleitet.
Eine vorteilhafte Variante des Verfahrens sieht vor, dass
mittels des aktiven haptischen Signalgebers die Detektion des
Signals angezeigt wird.
Eine nicht weniger vorteilhafte Variante des Verfahrens sieht
vor, dass mittels des aktiven haptischen Signalgebers die
festgestellte Zugangsberechtigung des Bedieners angezeigt
wird.
Eine ebenso vorteilhafte Variante des Verfahrens sieht vor,
dass mittels des aktiven haptischen Signalgebers die vollständige
mechanische Entriegelung des Kraftfahrzeug-Schließsystems
angezeigt wird.
Eine weitere bevorzugte Ausgestaltung des Verfahrens sieht
vor, dass bei entriegeltem Zustand des Kraftfahrzeug-Schließsystems
bei Detektion eines Signals nur am äußeren Sensor
eine Verriegelung des Kraftfahrzeug-Schließsystems eingeleitet
wird.
Gemäß einer Abwandlung des Verfahrens ist vorgesehen, dass
nur bei Detektion einer Bewegung entlang der Betätigungseinrichtung,
insbesondere in einer Richtung, mittels eines Sensors
eine Verriegelung des Kraftfahrzeug-Schließsystems eingeleitet
wird.
Ebenso vorteilhaft ist es, dass mittels des aktiven haptischen
Signalgebers die Detektion des Signals angezeigt wird.
Mittels des aktiven haptischen Signalgebers wird die festgestellte
Zugangsberechtigung des Bedieners von Vorteil angezeigt.
Bevorzugterweise wird mittels des aktiven haptischen Signalgebers
die vollständige mechanische Verriegelung des Kraftfahrzeug-Schließsystems
angezeigt.
Weitere Vorteile, Besonderheiten und zweckmäßige Weiterbildungen
der Erfindung ergeben sich aus den weiteren Unteransprüchen
oder deren Unterkombinationen.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand der Zeichnung weiter
erläutert. Im Einzelnen zeigt die schematische Darstellung
in:
- Fig. 1
- eine Draufsicht auf eine schematische Querschnittsdarstellung
einer erfindungsgemäßen Betätigungseinrichtung
in einem Türgriff eines Kraftfahrzeugs,
- Fig. 2
- eine Draufsicht auf eine schematische Querschnittsdarstellung
einer erfindungsgemäßen Betätigungseinrichtung
in weiterer Ausgestaltung mit einem elektronischen
Schlüssel,
- Fig. 3
- eine detailliertere Querschnittsdarstellung durch
eine erfindungsgemäße Betätigungseinrichtung mit einer
motorangetriebenen Unwucht als haptischem Signalgeber,
- Fig. 4
- eine Draufsicht von schräg oben auf einen Profilkörper
mit daran befestigtem Piezoelement als haptischem
Signalgeber und als Sensor, und
- Fig. 5
- eine vergrößerte Detaildarstellung des Bereichs der
motorangetriebenen Unwucht aus Fig. 3.
Die in den Figuren gleichen Bezugsziffern bezeichnen gleiche
oder gleich wirkende Elemente.
In Fig. 1 ist ein beispielhafter Türgriff 6 eines Kraftfahrzeugs
7 gezeigt, der, wie üblich, an der Fahrzeugtür 71 angebracht
ist. Die Betätigungseineinrichtung 1 ist im Türgriff 6
ausgebildet.
Die Betätigungseinrichtung 1 weist dabei zwei eine Annäherung
oder Berührung durch einen Bediener sensierende Sensoren 2
und 3 auf. Diese dienen einer Einleitung eines Ver- oder Entriegelungsprozesses
des Kraftfahrzeug-Schließsystems.
Zur Anzeige der Betriebszustände und/oder der Arbeitsabläufe
des Kraftfahrzeug-Schließsystems ist ein aktiver haptischer
Signalgeber 5 vorgesehen. Aktiv bedeutet dabei, dass der Signalgeber
aktiv und selektiv angesteuert werden kann, anders
als bei herkömmlichen Kraftfahrzeug-Schließsystemen, bei
denen allenfalls mechanische Rastungen des Schlosses an sich
oder dergleichen gegebenenfalls wahrnehmbar waren.
Dadurch wird eine aktive Rückkopplung und ein Informationsfluss
zum Bediener möglich, wodurch dieser gezielt über bestimmte
Betriebszustände des Kraftfahrzeug-Schließsystems
informiert werden kann.
Der aktive haptische Signalgeber 5 setzt sich dabei aus einem
Elektromotor 51 mit von diesem angetriebener Unwucht 52 zusammen,
die bei laufendem Motor ein Vibrieren oder Rütteln
spürbar macht. Eine solche erzeugte Vibration ist zweifelsfrei
wahrnehmbar. Ein visueller Kontakt, beispielsweise zu
gerade im Sonnenlicht schlecht einsehbaren Blinkern oder eine
oft Dritte störende akustische Mitteilung mittels einer Hupe
ist nicht mehr notwendig.
Es sind zwei Sensoren 2 und 3 mit jeweils unterschiedlichem
Erfassungsbereich vorgesehen. Der Erfassungsbereich des (äußeren)
Sensors 2 ist der nach außen, der Fahrzeugtür 71 des
Kraftfahrzeugs 7 abgewandte Bereich des Türgriffs 6, und der
Erfassungsbereich des (inneren) Sensors 3 ist der der Fahrzeugtür
71 des Kraftfahrzeugs 7 zugewandte Bereich des Türgriffs
6. Im Beispiel wird also durch den inneren Sensor 3 im
wesentlichen der Bereich des inneren Türgriffs und die Griffmulde
61 des Türgriffs überwacht.
Die beiden verschiedenen Bereiche dienen einer unterschiedlichen
Funktionsauswahl durch den Bediener und einer einfachen
Plausibilitätsprüfung durch eine der Betätigungseinrichtung 1
zugeordnete Steuerungs- und Auswerteelektronik 8, die die
gelieferten Signale der Sensoren 2, 3 auswertet (siehe auch
Fig. 2).
So kann im Beispiel bei geschlossener aber entriegelter Fahrzeugtür
ein Öffnungswunsch der Tür des Bedieners von einem
Wunsch zum verriegeln der Tür unterschieden werden.
So ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass bei entriegeltem Zustand
des Kraftfahrzeug-Schließsystems bei Detektion eines
Signals nur am äußeren Sensor 2 eine Verriegelung des Kraftfahrzeug-Schließsystems
eingeleitet wird. Eine gleichzeitige
Detektion an beiden Sensoren, wie es beim normalen Umgreifen
eines Türgriffs beim normalen Öffnen der Tür üblich ist, wird
keine Aktion bei entriegeltem Zustand hervorrufen.
So kann weiterhin vorgesehen sein, dass nur bei Detektion
einer Bewegung entlang der Betätigungseinrichtung, insbesondere
in einer Richtung, mittels beispielsweise des äußeren
Sensors 2 eine Verriegelung des Kraftfahrzeug-Schließsystems
eingeleitet wird.
Eine Detektion des eine Aktivität auslösenden Signals wird
dann zur Kontrolle durch den Bediener mittels des aktiven
haptischen Signalgebers 5 angezeigt.
Bei verriegeltem Zustand des Kraftfahrzeug-Schließsystems und
Detektion eines Signals am äußeren Sensor 2 und/oder am inneren
Sensor 3 wird entsprechend eine Entriegelung des Kraftfahrzeug-Schließsystems
eingeleitet. Eine vom Bediener gewünschte
Entriegelung fällt nicht immer zeitlich zusammen mit
dem Wunsch eine Tür zu Öffnen.
Mittels des aktiven haptischen Signalgebers 5 kann zum einen
die Detektion des Signals angezeigt werden oder auch die
vollständige mechanische Entriegelung des Kraftfahrzeug-Schließsystems.
Die beiden Sensoren 2, 3 detektieren eine Annäherung eines
Bedieners, wobei die Sensoren im Beispiel jeweils hierzu einen
Kugelkondensator umfassen. Die Detektion erfolgt dabei
durch einen dynamischen Sensierungsprozess. Die eine Elektrode
des Kondensators wird in schneller Folge be- und entladen
wobei die Umgebung der einen am Kugelkondensator ausgebildeten
Elektrode als zweite Elektrode dient. Nähert sich nun
eine Hand eines Bedieners, so wird die Kapazität des Kugelkondensators
verändert. Diese Änderung der Kapazität wird
durch den dynamischen Be- und Entladeprozess einfach messbar
(beispielsweise wenn der Kugelkondensator Teil eines Schwingkreises
ist).
Bei herkömmlichen kapazitiven Sensoren waren zwei feste
Elektroden vorgesehen, bei denen eine sich nähernde Hand lediglich
als in das Kondensatorfeld eingebrachtes Dielektrikum
erfassbar war.
Anstelle der kapazitiven Sensoren sind natürlich auch andere
einen Aktionswunsch eines Bediener erkennende Sensoren möglich.
Dabei sind berührungslose Sensoren als auch Taster oder
dergleichen denkbar.
In Fig. 2 ist eine Erweiterung der erfindungsgemäßen Betätigungseinrichtung
1 dargestellt. So wird das schon beschriebene
System mit einem schlüssellosen Zugangssystem ("Keyless
Entry / Go"-Schließsystem) 4, 41, 42 kombiniert.
So ist eine Sende- und/oder Empfangsvorrichtung 41 für ein
Funksignal einer RF-ID-Karte (Transponder) 42 vorgesehen. Die
RF-ID-Karte 42 arbeitet dabei berührungslos mittels einer
Funkverbindung die über die Sende- und/oder Empfangsvorrichtung
41 der Betätigungseinrichtung 1 und einen in der Karte
ausgebildeten Transceiver hergestellt wird.
Die RF-ID-Karte 42 kann dabei eine aktive Stromversorgung,
also mit geladener Spannungsversorgung beispielsweise in Form
einer Knopfzelle, oder eine passive Stromversorgung aufweisen,
wobei letztere die Versorgungsenergie aus der Antenne
der RF-ID-Karte und damit von der Sende- und/oder Empfangsvorrichtung
41 der Betätigungseinrichtung 1 in Form von Sendeleistung
bezieht.
Mittels der Sende- und/oder Empfangsvorrichtung 41 wird die
RF-ID-Karte des schlüssellose Zugangssystems 4 abgefragt. Die
Zugangsberechtigung des Bedieners B wird durch einen automatisierten
Dialog zwischen Sende- und/oder Empfangsvorrichtung
41 und der getrennt ausgebildeten RF-ID-Karte 42 festgestellt.
Beim Dialog werden individuelle digitale Zugangsdaten
mit der vom Bedieners mitgeführten RF-ID-Karte abgeglichen.
Von Vorteil wird dieser Dialog zur Ermittlung der Zugangsberechtigung
mittels der Funkverbindung nach erfolgter Detektion
eines Signals an einem Sensor 2, 3 vollzogen, damit nicht
ohne Veranlassung eine elektrische Energie verbrauchende
Funkverbindung aufgebaut werden muss.
Mittels des aktiven haptischen Signalgebers 5 kann auch die
festgestellte Zugangsberechtigung des Bedieners B entsprechend
dem oben beschriebenen Verfahrensablauf angezeigt werden.
Zur Steuerung und Erfassung der Zustände der Betätigungseinrichtung
1 ist weiterhin eine Steuerungs- und Auswerteelektronik
8 vorgesehen, die die gelieferten Signale des äußeren
und inneren Sensors 2, 3, und der Sende- und/oder Empfangsvorrichtung
4, 41 und den Schließzustand eines nicht dargestellten
Türschlosses auswertet, sowie den haptischen Signalgeber
5 steuert.
Die Sensoren 2, 3, der haptische Signalgeber 5 und die Steuerungs-
und Auswerteelektronik 8 sind miteinander über einen
gemeinsamen seriellen Datenbus 9 verbunden, über den auch
gleichzeitig eine Stromversorgung erfolgt.
Im gezeigten Beispiel werden die Sensoren 2, 3 und der aktive
haptische Signalgeber 5 über eine Treiber-Elektronik 91 zum
Datenbus 9 verbunden.
Das oben erläuterte Ausführungsbeispiel der Erfindung dient
lediglich dem Zweck eines besseren Verständnisses der durch
die Ansprüche definierten erfindungsgemäßen Lehre, die als
solche durch das Ausführungsbeispiel nicht eingeschränkt ist.
In Fig. 3 ist eine detailliertere Querschnittsdarstellung
durch eine erfindungsgemäße Betätigungseinrichtung 1 gezeigt.
Der haptische Signalgeber ist wieder mit einer mittels eines
Elektromotors 51 angetriebenen Unwucht 52 ausgebildet. Der
haptische Signalgeber ist dabei an einem die inneren Bauteile
tragenden ausgebildeten Profilkörper 63 (Komponententräger
62) befestigt.
Der Profilkörper 63 selber wird von dem den Körper der Betätigungseinrichtung
bildenden Material 64 umgeben, wobei der
haptische Signalgeber in einem eigenen Hohlraum dichtend umschlossen
ist (siehe hierzu genauer Fig. 5).
Die beiden Sensoren 2 und 3 werden durch Metallfolien, die an
dem Profilkörper aufgeklebt sind, gebildet.
Im Beispiel ist die Antenne 43 zur Sende und Empfangsvorrichtung
an dem Profilkörper befestigt.
Der Hohlraum 70, in dem der Profilkörper befindlich ist, wird
noch in einem späteren Herstellungsschritt durch die Vergussöffnung
69 mit einer Vergussmasse gefüllt.
Fig. 4 zeigt eine Draufsicht von schräg oben auf einen Profilkörper
63 mit daran befestigtem Piezoelement 31 als haptischem
Signalgeber 5 und als Sensor 3.
Die Metallelektrode des Piezoelements 31 bildet dabei
zugleich die Elektrode eines Kondensators, der wie in der
schon beschriebenen Weise als Sensor 3 arbeitet. Hierdurch
kann wieder eine Annäherung bzw. Betätigung durch einen Bediener
durch eine dynamische Kapazitätsauswertung sensiert
werden. In dieser Ausgestaltung sind daher keine elektromotorischen
Komponenten zur Erzeugung des haptischen Signals notwendig,
was die Herstellung einfacher und kostengünstiger
macht.
Eine vergrößerte Detaildarstellung des Bereichs aus Fig. 3,
der motorangetriebenen Unwucht als haptischem Signalgeber,
ist in Fig. 5 dargestellt.
Der haptische Signalgeber 5 ist in dem als Komponententräger
62 ausgebildeten Profilkörper 63 verpresst, wobei der haptische
Signalgeber 5 in einem eigenen Hohlraum 65 dichtend umschlossen
ist. Das ist wichtig, da der Profilkörper 63 noch
von dem Vergussmaterial umschlossen wird.
Hierzu ist der Elektromotor 51 teilweise mit einer Hülle 66
umgeben, die dichtend mit einer Ausnehmung 67 in dem Profilkörper
63 unter Bildung des Hohlraums 65 verpresst worden
ist. Dies ermöglicht eine besonders einfache Montage, wobei
eine Montage unabhängig von Änderungen an der Motorausgestaltung
wegen der gleichen Außenform der Hülle 66 nicht angepasst
zu werden braucht.
Der Hohlraum zwischen dem durch das Material 64 gebildeten
Körper und dem Profilkörper wird nach dem Einschieben des
Profilkörpers 63 und den daran befestigten Bauteilen mit der
Abschlusskappe 68 verschlossen.
Bezugszeichenliste
- 1
- Betätigungseinrichtung
- 2, 3
- Sensor
- 31
- Piezoelement
- 4
- schlüsselloses Zugangssystem
- 41
- Sende- und/oder Empfangsvorrichtung
- 42
- RF-ID-Karte (Transponder)
- 43
- Antenne
- 5
- haptischer Signalgeber
- 51
- Elektromotor
- 52
- Unwucht
- 6
- Türgriff
- 61
- Griffmulde
- 62
- Komponententräger
- 63
- Profilkörper
- 64
- Material
- 65
- Hohlraum
- 66
- Hülle
- 67
- Ausnehmung
- 68
- Abschlusskappe
- 69
- Vergussöffnung
- 70
- Hohlraum
- 7
- Kraftfahrzeug
- 71
- Fahrzeugtür
- 8
- Steuerungs- und Auswerteelektronik
- 9
- Datenbus
- 91
- Treiber-Elektronik
- B
- Bediener