Die Erfindung betrifft eine kartenförmige Auswahlhilfe für die Auswahl von Farbtönen
von Anstrichfarben.
Bei der Gestaltung von Innenräumen gewinnt die farbliche Abstimmung von einzelnen
Raumbestandteilen, wie Wänden, Türrahmen, Decken, Fenstern und
dergleichen, vermehrt an Bedeutung. Viele Menschen möchten, anstelle ein einheitliches
Weiß zu verwenden, ihre Räumlichkeiten durch farbliche Akzentsetzung
wohnlicher gestalten. Dabei ist es jedoch nicht einfach, aus der Vielzahl der zur
Verfügung stehenden Farbtöne passende Kombinationen auszusuchen. So wird
hierfür häufig professionelle Beratung durch Inneneinrichter in Anspruch genommen.
Diese beraten ihre Kunden dann in geschmacklicher Hinsicht und helfen bei
der farblichen Abstimmung der Innenraumgestaltung. Jedoch ist die Inanspruchnahme
eines Inneneinrichters kostspielig und nicht für jedermann erschwinglich.
In der Vergangenheit haben daher Baumärkte ihre Angebotspalette auf dem Gebiet
der Farben, beispielsweise Wandfarben und Lacke, deutlich verbessert. Wurden
früher lediglich weiße Abdeckfarben und eine geringe Anzahl von selbst anzumischenden
Abtönfarben angeboten, so gibt es heute so genannte Tinting-Systeme,
in welchen vom Kunden ausgewählte Farbtöne automatisch angemischt
und abgefüllt werden. Damit ist das Angebot der in einem Baumarkt erhältlichen
Farben zwar wesentlich umfangreicher, aber zugleich auch unübersichtlicher
geworden.
Will ein hinsichtlich geschmacklich abgestimmter Farbkombinationen unsicherer
Verbraucher sich über die Tinting-Systeme verschiedene Farbtöne abmischen, so
bedarf er weiterhin einer Anleitung. Darüber hinaus besteht vielfach der Wunsch,
sich die ausgesuchten Farben bzw. Farbtöne in der heimischen Umgebung
ansehen zu können.
Im Stand der Technik sind verschiedene Farbauswahlhilfen bekannt, anhand derer
ein Verbraucher die von ihm gewünschten Farbtöne aussuchen kann. So sind sogenannte
Farbfächer üblich, in welchen einzelne Streifen, auf die die jeweiligen
Farbtöne aufgetragen sind, fächerartig zusammengefügt sind. Diese Farbfächer
umfassen eine große Vielzahl an Farbtönen, wobei harmonische Kombinationen
verschiedener Farbtöne nicht ohne weiteres auffindbar sind. Um solche
Kombinationen aufzufinden, muß der Verbraucher die einzelnen Farbstreifen des
Farbfächers kombinieren, wobei er hierzu keinerlei geschmackliche Anleitung
erfährt. Ein hinsichtlich geschmacklicher Farbkombinationen nicht sicherer
Verbraucher erfährt mit diesem Hilfsmittel keine Anleitung.
Des weiteren sind Farbkarten bekannt, welche auf ihrer einen Oberfläche vollständig
in einem einzigen Farbton eingefärbt sind. Diese können von einem
Verbraucher mit nach Hause genommen und in der heimischen Umgebung an
Wände oder andere zu streichende Bereiche angehalten werden, um die Wirkung
des Farbtones in der heimischen Umgebung zu prüfen. Eine geschmackliche
Anleitung hinsichtlich möglicher Kombinationen von Farbtönen wird einem
diesbezüglich Ratsuchenden nicht an die Hand gegeben.
Weiterhin sind sogenannte Farbstreifen bekannt, auf denen ausgehend von einer
Grundfarbe diese Farbe in verschieden abgemischten Helligkeitsstufen wiedergegeben
ist. Anhand dieser Streifen kann sich der Verbraucher zwar den für ihn
passenden Abtöngrad einer Farbe aussuchen, geschmacklich abgestimmte
Kombinationen unterschiedlicher Farben werden ihm jedoch nicht präsentiert.
Schließlich sind Prospekte bekannt, in denen die Farbhersteller Empfehlungen für
die Kombination von verschiedenen Farbtönen unterschiedlicher Farben geben.
Diese Prospekte können jedoch nur eine relativ begrenzte Zahl an
Kombinationsmöglichkeiten zeigen, wobei ein jeweils interessierender Farbton mit
den darauf abgestimmten Kombinationen nicht isoliert betrachtet werden kann,
sondern stets neben anderen Kombinationen oder einer Werbebotschaft
abgebildet ist.
Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es Aufgabe der Erfindung,
eine Auswahlhilfe für die Auswahl von Farbtönen von Anstrichfarben der eingangs
genannten Art dahingehend zu verbessern, daß ein Verbraucher anhand der Auswahlhilfe
geschmacklich auf einen von ihm bevorzugten Farbton abgestimmte
Harmoniefarbtöne erkennen kann, wobei er in der Lage sein soll, die Wirkung der
vorgeschlagenen Farbtöne in seiner heimischen Umgebung zu überprüfen.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird mit der Erfindung vorgeschlagen, daß bei
einer Auswahlhilfe der eingangs genannten Art eine Oberfläche in Segmente unterteilt
ist, wobei in einem Hauptsegment ein Hauptfarbton und in einem oder mehreren
Nebensegmenten auf den Hauptfarbton abgestimmte Harmoniefarbtöne aufgetragen
sind.
In einer Präsentationsumgebung kann ein Verbraucher sich einen ihn ansprechenden
Hauptfarbton aussuchen. Er wählt dann die Auswahlhilfe aus, die in ihrem
Hauptsegment den ihn ansprechenden Hauptfarbton enthält und erhält
gleichzeitig Vorschläge für geschmacklich auf den Hauptfarbton abgestimmte
Harmoniefarbtöne, welche in den Nebensegmenten aufgetragen sind. Hat sich der
Verbraucher beispielsweise auf einen Hauptfarbton für eine Wandfarbe entschieden,
so kann er die Farbe der Fußleisten, der Türrahmen oder der Türen geschmacklich
abgestimmt aus den auf der Auswahlhilfe in den Nebensegmenten
aufgetragenen, vorgeschlagenen Harmoniefarbtönen auswählen. Insbesondere für
in der farblichen Abstimmung geschmacklich unsicherer Verbraucher stellt die erfindungsgemäße
Auswahlhilfe eine große Erleichterung dar, da eine geschmacklich
sichere Führung durch eine überschaubare Anzahl von auf den Hauptfarbton
geschmacklich abgestimmten Harmoniefarbtönen präsentiert wird.
Die Auswahlhilfe der Erfindung kann von dem Verbraucher mit in seine heimische
Umgebung genommen werden und dort an Wände, Türrahmen, Fußleisten oder
ähnliche zu streichende Gegenstände angehalten werden, um die Wirkung der
jeweiligen Farbtöne in der farblich zu gestaltenden Umgebung zu testen.
Hat sich der Verbraucher dann für einen Farbton bzw. eine Farbkombination entschieden,
kann er die ausgewählten Farbtöne beispielsweise in einem Tinting-System
anmischen lassen und mit der farblichen Ausgestaltung seiner Räume beginnen.
Selbstverständlich können mit Hilfe der erfindungsgemäßen Auswahlhilfe nicht nur
die Farbtöne von Anstrichfarben, sondern auch die Farbtöne weiterer Einrichtungsgegenstände
passend zu der Hauptfarbe gewählt werden. So kann die erfindungsgemäße
Auswahlhilfe beispielsweise auch für die Auswahl von Vorhangfarben,
Farben von Möbelbezugsstoffen oder Farben anderer
Einrichtungsgegenstände verwendet werden.
Um bei der Präsentation der Auswahlhilfen das Augenmerk der Verbraucher zunächst
auf den Hauptfarbton zu richten, nimmt gemäß einer Weiterbildung der Erfindung
das Hauptsegment, in dem der Hauptfarbton aufgetragen ist, einen überwiegenden
Bereich, beispielsweise mehr als die Hälfte, der Oberfläche der Auswahlhilfe
ein. Dadurch wird das Augenmerk des Verbrauchers zunächst auf den
Hauptfarbton gerichtet, erst nach Auswahl eines ihn ansprechenden Hauptfarbtons
wird der Verbraucher auf die in den Nebensegmenten aufgetragenen
Nebenfarbtöne aufmerksam.
Um den Verbraucher bei der Farbauswahl nicht zu überfordern, sollte die Anzahl
der Harmoniefarbtöne und damit der Nebensegmente nicht zu groß werden, wobei
eine Anzahl von drei Nebensegmenten und damit drei Harmoniefarbtönen für die
erfindungsgemäße Auswahlhilfe bevorzugt wird.
Gemäß einer weiteren Weiterbildung der Erfindung sind das Hauptsegment und
die Nebensegmente auf der Auswahlhilfe so angeordnet, daß die Auswahlhilfe zu
Präsentationszwecken in einer Halterung derart angebracht werden kann, daß lediglich
das Hauptsegment mit dem darauf aufgetragenen Hauptfarbton sichtbar ist.
Eine solche Aufteilung der Segmente auf der Auswahlhilfe bzw. eine solche Präsentation
in einer Halterung verstärkt noch einmal die Ausrichtung der Farbauswahl
auf den Hauptfarbton, wobei dem Verbraucher erst nach Auswahl des
Hauptfarbton beim Herausnehmen der Auswahlhilfe aus der Halterung die auf den
Hauptfarbton abgestimmten Harmoniefarbtöne in den Nebensegmenten präsentiert
werden.
Um die einzelnen Farbtöne in den Segmenten in ihrer Wirkung nicht zu durchmischen,
sondern getrennt wirken zu lassen, ist gemäß einer Weiterbildung der Erfindung
vorgesehen, daß zwischen den einzelnen Segmenten in einem neutralen
Farbton, vorzugsweise weiß, gefärbte Trennbereiche belassen sind. Eine solche
Abtrennung bewirkt eine optische Trennung der einzelnen in den Segmenten aufgebrachten
Farbtöne, so daß von einem Verbraucher jeder einzelne Farbton separat
wahrgenommen werden kann.
Die Auswahlhilfe selbst besteht vorzugsweise aus Papier oder Karton und weist in
etwa die Größe einer Postkarte auf. Eine solche Größe ist für einen Verbraucher
handlich, weshalb er die erfindungsgemäße Auswahlhilfe bequem mit zu sich nach
Hause nehmen kann und sie in der farblich zu gestaltenden Umgebung zur Überprüfung
der Wirkung der einzelnen Farbtöne an die farblich zu gestaltenden Elemente
anhalten kann, ohne daß die einzelnen Segmente mit den darauf
aufgetragenen Farben für ein Erkennen der Farbwirkung zu klein wären.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung eines Ausführungsbeispiels anhand der einzigen beigefügten Figur.
Die Figur zeigt ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Auswahlhilfe in
Form einer Farbkarte 1. Die Farbkarte 1 ist in vier Segmente 2, 3a, 3b und 3c unterteilt,
wobei die Segmente durch einen Trennbereich 4 voneinander abgetrennt
sind. Das Segment 2 bildet das Hauptsegment, in welchem ein Hauptfarbton aufgetragen
ist. In den Nebensegmenten 3a, 3b und 3c sind geschmacklich auf den
Hauptfarbton abgestimmte Harmoniefarbtöne aufgetragen. Der zwischen den einzelnen
Segmenten 2, 3a, 3b, 3c ausgebildete Trennbereich ist in schlichtem Weiß
gehalten. Das schlichte Weiß ist eine neutrale Farbe und bewirkt, daß die einzelnen
Segmente 2, 3a, 3b, 3c mit den darin aufgetragenen Farbtönen getrennt voneinander
wahrgenommen werden können.
Die Farbkarte 1 weist in etwa die Größe einer Postkarte auf und ist aus einem
Karton gebildet. Die der gezeigten Oberfläche mit den Segmenten 2, 3a, 3b, 3c
gegenüberliegende Oberfläche der Farbkarte 1 ist unbedruckt.
Zu Präsentationszwecke wird die gezeigte Farbkarte 1 mit den Nebensegmenten
3a, 3b, 3c voran in eine Halterung soweit eingeführt, daß die Nebensegmente 3a,
3b, 3c vollständig von der Halterung verdeckt sind und lediglich das Hauptsegment
2 mit dem darauf aufgetragenen Hauptfarbton sichtbar bleibt. Auf diese Weise wird
der Verbraucher dazu angehalten, sich zunächst einen Hauptfarbton seines Geschmackes
auszuwählen, dann die Farbkarte 1 zu ergreifen und in den Nebensegmenten
3a, 3b und 3c zu dem Hauptfarbton harmonierende Harmoniefarbtöne
zu erkennen.
In einem Präsentationsbereich, beispielsweise in einem Baumarkt, werden eine
Vielzahl von derartigen Farbkarten 1 mit unterschiedlichen jeweils in das Hauptsegment
2 aufgetragenen Hauptfarbtönen gezeigt, wobei jede der Farbkarten 1
mit den unterschiedlichen Hauptfarbtönen in den Nebensegmenten 3a, 3b und 3c
auf den Hauptfarbton abgestimmte Harmoniefarbtöne aufweist.
Die Farbkarte 1 kann von einem Verbraucher aus der Präsentation entnommen
und zur Überprüfung der Farbwirkung in die farblich zu gestaltende Umgebung
mitgenommen werden. Selbstverständlich kann die Farbkarte 1 auch beim Einkauf
weiterer zur Einrichtung des farblich zu gestaltenden Bereiches gewünschter Elemente
mitgenommen und zur Farbauswahl dieser Elemente genutzt werden.
Bezugszeichenliste
- 1
- Farbkarte
- 2
- Hauptsegment
- 3a
- Nebensegment
- 3b
- Nebensegment
- 3c
- Nebensegment
- 4
- Trennbereich